Wie liebt man sich denn jetzt selber???

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dr_Levelboss
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Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von dr_Levelboss »

GymT hat geschrieben: 27 Nov 2020 17:39 Die Frage ist, wozu die Selbstliebe bei dir dienen soll.
Für eine Beziehung ist Selbstliebe keine Voraussetzung. Gibt genügend Leute, die sich nicht selbst lieben und trotzdem einen oder mehrere Partner hatten.
Wenn man jemandem also sagt, er müsse sich nur selbst lieben, dann stünden auch die potenziellen Partner Schlange, so legt man meiner Ansicht nach eine falsche Fährte. ;)
Die meisten Leute speisen ihre Selbstliebe doch aus den Komplimenten bzw. der Liebe anderer.

Falsch ist es natürlich trotzdem nicht, sich selbst zu lieben - ohne Frage. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und kann andere Dinge bewirken, die dann evtl. zu einer Partnerschaft führen.
Da ich auch viele Leute kennen die ohne Selbstliebe in Beziehungen waren oder sind, hab ich diesbezüglich noch nie groß was drauf gegeben. In meinem Fall wär mal gut wenn ich von dem Selbsthass wegkomme, das wird aber schwierig, da ich auch nicht oder nur schwer veränderbare Dinge an mir hasse.
Mariquita

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Mariquita »

Dass "Selbstliebe" automatisch in Beziehung und glückliche Zweisamkeit führt, halte ich auch für Schmonzes. Im Gegenteil, ein Mensch, der sich selbst wertschätzt lässt sich auf viele ungesunde Beziehungen gar nicht erst ein, bzw. steigt schnell wieder aus.

Aber es ist ungemein wohltuend:

-nicht mehr auf sich selbst herumzuhacken
-andere nicht mehr über den eigenen "Wert" entscheiden zu lassen
-Misserfolge hinzunehem ohne sich selbst dafür fertig zu machen
-Freundlichkeit, Wertschätzung, Zuneigung einfach annehmen zu können, ohne misstrauisch zu werden, oder als irrelevant abzutun, weil sie nicht von der "Zielgruppe" kommen.
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Obelix
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Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Obelix »

Mariquita hat geschrieben: 27 Nov 2020 19:49 Dass "Selbstliebe" automatisch in Beziehung und glückliche Zweisamkeit führt, halte ich auch für Schmonzes. Im Gegenteil, ein Mensch, der sich selbst wertschätzt lässt sich auf viele ungesunde Beziehungen gar nicht erst ein, bzw. steigt schnell wieder aus.

Aber es ist ungemein wohltuend:

-nicht mehr auf sich selbst herumzuhacken
-andere nicht mehr über den eigenen "Wert" entscheiden zu lassen
-Misserfolge hinzunehem ohne sich selbst dafür fertig zu machen
-Freundlichkeit, Wertschätzung, Zuneigung einfach annehmen zu können, ohne misstrauisch zu werden, oder als irrelevant abzutun, weil sie nicht von der "Zielgruppe" kommen.
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Melli

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Melli »

kreisel hat geschrieben: 27 Nov 2020 17:31Hm, das ist ja dann irgendwie nicht so echt. Man spielt was vor für eine Fremdbewertung, aber man ändert sich ja dann nicht und gibt anderen Leuten auch nichts.
Ironischerweise muß der Bettler nichteinmal Dankbarkeit empfinden.

Motivationen können Vorgänge durchkreuzen. Ich mußte hier daran denken, wenn man einem buddhistischen Bettelmönch etwas gibt, dann erwirbt man Verdienst. Gibt man ihm aber "nur" etwas, um Verdienst zu erwerben, dann schmälert das den Verdienst. Man sagt aber auch, wenn die Mönche mit ihren Almosentöpfen losziehen, dann geben sie den Gläubigen eine Möglichkeit, Verdienst zu erwerben. Deswegen bedanken die sich bei den Mönchen.

(Nebenbei wäre das endlich mal ein Beispiel, wie das mit dem Karma wirklich so funktioniert.)
Seb-X

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Seb-X »

kreisel hat geschrieben: 27 Nov 2020 17:31
Seb-X hat geschrieben: 27 Nov 2020 17:19
Vogel hat geschrieben: 27 Nov 2020 16:43
:shock: Das erklärt bei Dir so manches....
Ja
Hm, das ist ja dann irgendwie nicht so echt. Man spielt was vor für eine Fremdbewertung,
aber man ändert sich ja dann nicht und gibt anderen Leuten auch nichts.
Das stimmt doch nicht. Ich habe ja geholfen, gestern z.B. meinen Nachbarn beim Tragen einer Glasplatte. Da ich das nicht völlig uneigennützig mache, ist es doch sogar eine Win-Win-Situation.
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Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von dr_Levelboss »

Mariquita hat geschrieben: 27 Nov 2020 19:49 Dass "Selbstliebe" automatisch in Beziehung und glückliche Zweisamkeit führt, halte ich auch für Schmonzes. Im Gegenteil, ein Mensch, der sich selbst wertschätzt lässt sich auf viele ungesunde Beziehungen gar nicht erst ein, bzw. steigt schnell wieder aus.

Aber es ist ungemein wohltuend:

-nicht mehr auf sich selbst herumzuhacken
-andere nicht mehr über den eigenen "Wert" entscheiden zu lassen
-Misserfolge hinzunehem ohne sich selbst dafür fertig zu machen
-Freundlichkeit, Wertschätzung, Zuneigung einfach annehmen zu können, ohne misstrauisch zu werden, oder als irrelevant abzutun, weil sie nicht von der "Zielgruppe" kommen.
Tatsächlich weiß ich sogar wie sich das Anfühlt, ich hatte schon Abschnitte und Phasen wo das so war und da war es richtig gut. Ich kenne jetzt auch den Grund. Trotz sehr guten Voraussetzungen, macht mein Leben einfach keinen Spaß, es ist nichtmal angenehm, es gab zwar Momente und Phasen die ganz gut waren, aber im großen und ganzen ist es total beschissen. Da ich daran inzwischen auch so meinen Anteil habe, hasse ich mich auch hauptsächlich dafür.

Ich verstehe die Anspielungen schon und ich bin da mit dem vierten Punkt nicht ganz einverstanden, aber sei es drum, im Prinzip lässt sich das alles in einem Punkt zusammenfassen

- nicht mehr so Armseelig und Mitleidserweckend sein, dass man, buchstäblich und im übertragenen Sinne, um positive Unterstellungen bettelt, obwohl man diese hasst und auch nicht annehmen kann.
- sich von der Verbitterung und dem Hass lösen und eben der Mensch sein der man wirklich ist

... okay, waren dann doch zwei.

Ich habe mal gesagt, dass ABtum fühlt sich für mich an wie im Knast zu sitzen, das war zu isoliert betrachtet, denn mein Leben ist ein Gefängnis und ich habe sogar beim Bau geholfen. Jetzt sitze ich in diesem Gefängnis und bekomme ab und zu mal Ausgang, das ist sehr schade, denn ich wüsste viel mit meiner Freiheit anzufangen. Tatsächlich komme ich aus diesem Knast auch nicht so schnell raus und es wird auch ein extrem hartes Stück Arbeit, bei dem nicht gewiss ist ob ich durchhalte. Aus meiner Sicht habe ich nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich breche aus, dann bin ich zwar in "Freiheit" führe aber ein Leben auf der Flucht, also doch wieder nicht Frei oder ich kämpfe, in der Hoffnung dass ich die Freiheit erreiche und dann immer noch was damit anfangen kann.
Gatem

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Gatem »

Hoppala hat geschrieben: 27 Nov 2020 12:24
Gatem hat geschrieben: 27 Nov 2020 08:15 Ich bin zwar nicht der Angesprochene, aber gehe hier trotzdem mal drauf ein: Es ist doch oft so, dass viele Hobbys ziemlich sinnlos sind und ausschließlich dem Zeitvertreib dienen. Das ist ja fast sowas wie der Kern eines Hobbys.
Damit will ich nicht sagen, dass es nicht auch Hobbys gäbe, die sinnvoll sind… das sind dann meist welche aus dem politischen/gesellschaftlichen Bereich.
Das sehe ich ganz anders.
"Sinnloses Hobby" würde ich als "belanglosen Zeitvertreib bezeichnen", an den ich keinerlei Leidenschaft hänge.
Ein Hobby will was, oder erfüllt einem besondere Bedürfnisse.
Hier scheinen wir unterschiedliche Definitionen anzulegen. Wie bereits gesagt ist „Hobby“ meiner Ansicht nach nichts weiter, als ein Zeitvertreib ohne tieferen Nutzen, also sinnlos.
Das was du beschreibst ist in Meinen Augen kein Hobby mehr, sondern geht darüber hinaus. Du lieferst auch bereits den passenden Begriff mit: „Leidenschaft“.

Leidenschaft > Hobby
Mariquita

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Mariquita »

dr_levelboss, wenn man meinen Beitrag isoliert liest, ist es für mich nachvollziehbar, dass du darin "Anspielungen" siehst, die dir "Armseligkeit" oder sonstwas bescheinigen. Ich hatte dir aber schon häufiger geantwortet, und ich bin meilenweit davon entfernt, deine Problematik nicht ernst zu nehmen und dich noch zusätzlich (zu dem, was du selbst schon zur Genüge tust) zu entwerten.

Zur Eingangsfrage, wie "man" sich denn nun selbst liebt, kann ich soviel wohl nicht beitragen, weil jeder Weg anders ist und nicht alles für jeden funktioniert.

Du schreibst unter anderem, dass Dein ABtum ein Gefängnis sei. Ja, das ist es, aber vielleicht auch ein Schutz. Du hast mal in einem anderen Strang angedeutet, wie deine Mutter dich behandelt hat, und es ist ja schon eine populärpsychologische Binsenweisheit, dass wir alle dazu neigen uns Partner auszusuchen, die zumindest in Anteilen den gegengeschlechtlichen Elternteil wiederspiegeln.

Vielleicht kannst du dich ja doch dazu durchringen dir fachliche Hilfe zu suchen...
Seb-X

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Seb-X »

Wofür sollte ich mich denn lieben? Ohne Erfolge geht das bei mir nicht.
Seb-X

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Seb-X »

Mariquita hat geschrieben: 27 Nov 2020 19:49 Aber es ist ungemein wohltuend:

-nicht mehr auf sich selbst herumzuhacken
-andere nicht mehr über den eigenen "Wert" entscheiden zu lassen
-Misserfolge hinzunehem ohne sich selbst dafür fertig zu machen
-Freundlichkeit, Wertschätzung, Zuneigung einfach annehmen zu können, ohne misstrauisch zu werden, oder als irrelevant abzutun, weil sie nicht von der "Zielgruppe" kommen.
Jaja, alles ganz simpel.
Mariquita

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Mariquita »

Seb-X hat geschrieben: 29 Nov 2020 14:30
Mariquita hat geschrieben: 27 Nov 2020 19:49 Aber es ist ungemein wohltuend:

-nicht mehr auf sich selbst herumzuhacken
-andere nicht mehr über den eigenen "Wert" entscheiden zu lassen
-Misserfolge hinzunehem ohne sich selbst dafür fertig zu machen
-Freundlichkeit, Wertschätzung, Zuneigung einfach annehmen zu können, ohne misstrauisch zu werden, oder als irrelevant abzutun, weil sie nicht von der "Zielgruppe" kommen.
Jaja, alles ganz simpel.
Nein, leider gar nicht. Es erfordert viel Zeit, Geduld mit sich selbst um mit Rückschlägen umzugehen, viel Konfrontation mit den eigenen Schattenseiten, Mut sich dafür Hilfe zu suchen...usw.
Es erfordert viel Kraft, die alten Verletzungen anzuschauen und zu betrauern, auch eine gewisse Art von "Disziplin" sich neue Wege des Umgangs mit sich selbst anzutrainieren.

"Simpel" ist da gar nichts. Alleine kaum zu schaffen. So jedenfalls meine Erfahrung und auch die, derjenigen, mit denen ich über so etwas sprechen kann.

Und: Niemand, der das (noch) nicht schafft ist deshalb ein schlechterer Mensch!
Seb-X

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Seb-X »

Mariquita hat geschrieben: 29 Nov 2020 16:22
Seb-X hat geschrieben: 29 Nov 2020 14:30
Mariquita hat geschrieben: 27 Nov 2020 19:49 Aber es ist ungemein wohltuend:

-nicht mehr auf sich selbst herumzuhacken
-andere nicht mehr über den eigenen "Wert" entscheiden zu lassen
-Misserfolge hinzunehem ohne sich selbst dafür fertig zu machen
-Freundlichkeit, Wertschätzung, Zuneigung einfach annehmen zu können, ohne misstrauisch zu werden, oder als irrelevant abzutun, weil sie nicht von der "Zielgruppe" kommen.
Jaja, alles ganz simpel.
Nein, leider gar nicht. Es erfordert viel Zeit, Geduld mit sich selbst um mit Rückschlägen umzugehen, viel Konfrontation mit den eigenen Schattenseiten, Mut sich dafür Hilfe zu suchen...usw.
Es erfordert viel Kraft, die alten Verletzungen anzuschauen und zu betrauern, auch eine gewisse Art von "Disziplin" sich neue Wege des Umgangs mit sich selbst anzutrainieren.

"Simpel" ist da gar nichts. Alleine kaum zu schaffen. So jedenfalls meine Erfahrung und auch die, derjenigen, mit denen ich über so etwas sprechen kann.
Vielleicht sollte einige mal begreifen, dass es hier Menschen gibt, denen bereits simple, alltägliche Dinge viel abverlangen und für die schwierig = unmöglich ist. Nein, stattdessen wird ihnen indirekt eingeredet, dass sie selbst Schuld sind, da sie sich ja nicht bemüht haben. Wenn man es selbst geschafft, kennt man auf einmal auch ein Patentrezept. Dazu kommt, dass es scheinbar nur am mangelnden Wissen liegt und deswegen auch ganze Wasserfälle an Belehrungen.
Was ist denn, wenn es auch mit professioneller Hilfe nicht klappt wie in meinem Fall? Mal davon abgesehen, dass ich mich von dieser oft nicht ernst genommen fühle. Was ist dann?
Mariquita hat geschrieben: 29 Nov 2020 16:22 Und: Niemand, der das (noch) nicht schafft ist deshalb ein schlechterer Mensch!
Schön und gut. Fakt ist aber: Man hat es immer noch nicht geschafft. Aber die Zeit bleibt nicht stehen, die Welt dreht sich weiter, das Leben wartet nicht.
Mariquita

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Mariquita »

Hätte ich ein Patentrezept würde ich es umgehend per Eilboten und Einschreiben an den TE und andere verschicken.
Ich hatte hier im Strang ja schon gesagt, dass nicht alles für jeden funktioniert, und dass jeder Weg anders ist.

Es gibt schlechte Therapeuten und welche, die zur eigenen Problematik nicht passen. Das sind dann sehr schwierige Situationen. Auch schon selbst erlebt.

Ein für alle mal "geschafft" hat man es vielleicht nie, es gibt immer wieder miese Phasen, leider.
Seb-X

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Seb-X »

Mariquita hat geschrieben: 29 Nov 2020 16:47Es gibt schlechte Therapeuten und welche, die zur eigenen Problematik nicht passen. Das sind dann sehr schwierige Situationen. Auch schon selbst erlebt.
Alle Therapeuten sind schlecht, wenn man gewaltige Antriebsprobleme hat. Auch das wird oft ignoriert.
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Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Hoppala »

https://www.songtexte.com/songtext/aret ... 6477e.html
https://www.youtube.com/watch?v=LDXnqmgtp7s

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Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Finnlandfreundin »

Ich glaube, es ist auch wichtig, dass Andere dir ein positives Feedback geben. Setzt voraus, dass man offen auf Andere zugeht.
Seb-X

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Seb-X »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Nov 2020 08:33 Ich glaube, es ist auch wichtig, dass Andere dir ein positives Feedback geben. Setzt voraus, dass man offen auf Andere zugeht.
Meinst du mich? Ich meide Andere nach Möglichkeit. Die überfordern mich. Das würde auch nichts helfen. Meine Biographie können die auch nicht ändern, die können nicht die Zeit verlangsamen oder anhalten, die können meine Probleme nicht lösen etc. Ich müsste ja auch auf die Anderen eingehen und dazu bin ich überhaupt nicht in der Lage.
Es reicht schon, dass ich manches gar nicht oder erst viel später erreicht habe als andere, dass ich mich nicht sonderlich mag, diplomatisch ausgedrückt.

Außerdem: Wer sollten diese Anderen sein?
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Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von dr_Levelboss »

Mariquita hat geschrieben: 29 Nov 2020 10:51 dr_levelboss, wenn man meinen Beitrag isoliert liest, ist es für mich nachvollziehbar, dass du darin "Anspielungen" siehst, die dir "Armseligkeit" oder sonstwas bescheinigen. Ich hatte dir aber schon häufiger geantwortet, und ich bin meilenweit davon entfernt, deine Problematik nicht ernst zu nehmen und dich noch zusätzlich (zu dem, was du selbst schon zur Genüge tust) zu entwerten.
Das wollte ich dir auch nicht unterstellen. Es ist jedoch so, dass ich minderwertig und armseelig bin, sonst würden wir diese Unterhaltung nicht führen.
Mariquita hat geschrieben: 29 Nov 2020 10:51 Du schreibst unter anderem, dass Dein ABtum ein Gefängnis sei. Ja, das ist es, aber vielleicht auch ein Schutz. Du hast mal in einem anderen Strang angedeutet, wie deine Mutter dich behandelt hat, und es ist ja schon eine populärpsychologische Binsenweisheit, dass wir alle dazu neigen uns Partner auszusuchen, die zumindest in Anteilen den gegengeschlechtlichen Elternteil wiederspiegeln.
Das bezieht sich in erster Linie auf die Optik, da das Kind natürlich die Wesenszüge des gegengeschlechtlichen Elternteils mit dem Aussehen verknüpft, das gilt natürlich nur bei einem guten und liebevollen Eltern/Kind-Verhältniss. Tatsächlich ist das für mich auch ein Problem, es gibt keine Väter die so aussehen wie ich, da Männer von meinem Typ keine Beziehungen mit Frauen haben und natürlich schon gar keine Kinder zeugen.
Mariquita hat geschrieben: 29 Nov 2020 10:51 Vielleicht kannst du dich ja doch dazu durchringen dir fachliche Hilfe zu suchen...
Die habe ich, doch der Therapieerfolg hält sich hier eher in Grenzen. Ich hatte mal einen Riesenerfolg und wir waren auf dem Weg die Therapie zu beenden. Leider war hier eine kurze "Beziehung" maßgeblich dafür verantwortlich, selbst nachdem ich Schluss gemacht hatte, ging es mir noch eine Zeit lang ziemlich gut. Da habe ich ganz kurz gemerkt wie es ist, wenn man von einem anderen Menschen gemocht und begehrt wird und wie es vor allem ist wenn man das auch selbst tun darf und das sogar erwiedert wird. Da ich sonst eben nur Zurückweisung und Hohn erlebe, konnte ich davon leider nicht ewig zehren und irgendwann war es dann weg. Da ich inzwischen weiß, dass ich meine Chancen vertan habe und das nie wieder spüren darf, ist es jetzt eigentlich schlimmer als je zuvor. Ich hasse mich wirklich sehr dafür, dass ich so ein hässlicher Versager bin, das habe ich beim schreiben dieses Beitrags wieder deutlich gespürt.

Edit: Es hat mir gerade wirklich weh getan diesen Beitrag auch nochmal zu lesen. Es zeigt aber, dass mein Selbsthass so groß und tief ist, dass sich das vermutlich nicht mehr ändern lässt, das geht bei anderen Menschen die man hasst ja auch nicht und die muss man nichtmal sehen und erleben. Ich denke ich muss die Illusion von einem schönen und erfüllten Leben einfach aufgeben.
schmog

Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von schmog »

1+. Als alter kranker MAB fühle ich mich in meinem grossen Selbsthass ähnlich elend einsam! :sadman: Meine schlimme Krankheit habe ich im Moment überlebt. WOZU eigentlich??????
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Re: Wie liebt man sich denn jetzt selber???

Beitrag von Finnlandfreundin »

Seb-X hat geschrieben: 30 Nov 2020 08:56
Finnlandfreundin hat geschrieben: 30 Nov 2020 08:33 Ich glaube, es ist auch wichtig, dass Andere dir ein positives Feedback geben. Setzt voraus, dass man offen auf Andere zugeht.
Meinst du mich? Ich meide Andere nach Möglichkeit. Die überfordern mich. Das würde auch nichts helfen. Meine Biographie können die auch nicht ändern, die können nicht die Zeit verlangsamen oder anhalten, die können meine Probleme nicht lösen etc. Ich müsste ja auch auf die Anderen eingehen und dazu bin ich überhaupt nicht in der Lage.
Es reicht schon, dass ich manches gar nicht oder erst viel später erreicht habe als andere, dass ich mich nicht sonderlich mag, diplomatisch ausgedrückt.

Außerdem: Wer sollten diese Anderen sein?
Nein, ich meine dich nicht. Hätte ich das, dann wäre ein Beitrag von dir die Grundlage gewesen. Ich bezog mich auf niemanden, es ging mir lediglich durch den Kopf.