"Alltagstauglichkeit"

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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von ElSuizo »

Tach,
NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 10:09 OK, Hormonjunkie auf der Suche nach dem nächsten Schuss gäbe es auch noch, aber dieses Verliebtheitshigh ist doch typischerweise auch erst einmal eine begrenzte Phase und dann bricht es oder wird durch ein anderes weniger spektakuläres Gefühl auf Vertrautheits - und Gemeinsamkeitsbasis ersetzt.
Und mein Eindruck ist, dass diese Dauerbasis einfach fehlt und es eben dann bricht, wenn es sonst nichts gibt, was die Leute verbindet außer wieder verfliegende "Biochemie".
Ich kann dir gerne das Feeling nach 22 Jahren Beziehung/Ehe vermitteln. Da reicht eine simple Aussage: Die erste Verliebtheit ist weg, aber ich liebe meine Frau. Ich vermisse sie, wenn ich länger als zwei Tage abwesend bin. Ich knuddle regelmässig und gerne mit ihr, führe tiefgründige Gespräche die mich nicht langweilen, unternehme mit ihr verrückte Sachen auf die ich nie gekommen wäre, kann auch mal schweigend neben ihr den Sonnenuntergang geniessen, nerve mich über ihre Unarten und werde immer noch gelegentlich um 3 Uhr Morgens für ein Quickie von ihr geweckt.

Die Basis dafür ist, wie du richtig bemerkst, tiefe Vertrautheit und Gemeinsamkeit. Aber auch die Fähigkeit, nach all den Jahren immer noch neue Seiten der sich weiterentwickelnden Persönlichkeit zu entdecken. Und auch der Reiz der Herausforderung, zusammen mit ihr und den Kindern eine liebevolle Familie zu bilden.

Diese Dauerbasis fehlt nie, egal was die Biochemie gerade macht.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von NBUC »

ElSuizo hat geschrieben: 12 Nov 2020 10:59
Ich kann dir gerne das Feeling nach 22 Jahren Beziehung/Ehe vermitteln. Da reicht eine simple Aussage: Die erste Verliebtheit ist weg, aber ich liebe meine Frau. Ich vermisse sie, wenn ich länger als zwei Tage abwesend bin. Ich knuddle regelmässig und gerne mit ihr, führe tiefgründige Gespräche die mich nicht langweilen, unternehme mit ihr verrückte Sachen auf die ich nie gekommen wäre, kann auch mal schweigend neben ihr den Sonnenuntergang geniessen, nerve mich über ihre Unarten und werde immer noch gelegentlich um 3 Uhr Morgens für ein Quickie von ihr geweckt.

Die Basis dafür ist, wie du richtig bemerkst, tiefe Vertrautheit und Gemeinsamkeit. Aber auch die Fähigkeit, nach all den Jahren immer noch neue Seiten der sich weiterentwickelnden Persönlichkeit zu entdecken. Und auch der Reiz der Herausforderung, zusammen mit ihr und den Kindern eine liebevolle Familie zu bilden.

Diese Dauerbasis fehlt nie, egal was die Biochemie gerade macht.
Eben - wenn ich das richtig verstanden habe !
Die Gemeinsamkeit nach dem ersten Hormonflash wird durch gemeinsame Aktivitäten und folgend dann Erfahrungen und Erinnerungen gebildet, aber nicht alleine: da war halt wer zum Anlehnen, Kuscheln oder für Sex, wenn es gerade gebraucht wurde.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von GymT »

Ich will eine Frau, zu der ich tiefe Verbundenheit verspüre; die ich bei einem spannen Film lieber anschaue als den Fernseher; die ich vermisse, wenn sie nicht da ist; der ich ziemlich verliebt sehr tief in die Augen gucken kann und sie mir; mit der ich Abenteuer erleben und über "Insider" lachen kann; mit der ich über alles offen reden kann; die mich versteht und ich sie; mit der man sich gut streiten und wieder vertragen kann; mit der ich in der Morgensonne ausgedehnt frühstücken kann; die sich mit mir über einen romantischen Sonnenuntergang freut; zu der ich nach Hause kommen kann; die mich ergänzt und ich sie; und schlussendlich: die ich begehre und sie mich.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Calliandra »

inVinoVeritas hat geschrieben: 12 Nov 2020 09:43
NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 08:30 Mein Eindruck ist jetzt, dass die meisten Leute eigentlich gar keinen Lebenspartner suchen, sondern - wenn nicht gerade ein reiner Reproduktionspartner gesucht wird - nur gelegentlich eine Art gelegentliche Wärmflasche körperlich und emotional und sonst alles über einem Mindestoptikstandard austauschbar wäre, oder halt noch etwas haben sollte, damit man die Wahl gegenüber dem Umfeld rechtfertigen kann Sonst können sie eigentlich nicht viel mit einem Partner anfangen.
Kann sein dass das tatsächlich auf einige zutrifft, ich hätte aber auch noch einen anderen Aspekt zu benennen, der bei mir persönlich der Treiber ist: Liebe.…
Ich hatte die Frage anders verstanden. Und zwar praktischer: Was fängt man mit so einem Partner eigentlich jeden Tag so an, wenn man ihn erstmal hat?
Es kam ja die Frage nach Alltagstauglichkeit.
Dass die Grundvoraussetzung für diesen Partner erstmal Liebe bzw. tiefe Verbundenheit ist, davon bin ich eigentlich ausgegangen.
Aber ist vielleicht auch naiv und einige könnten Partnerschaften ohne das eingehen … :gruebel:
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von NBUC »

Calliandra hat geschrieben: 12 Nov 2020 12:09 Ich hatte die Frage anders verstanden. Und zwar praktischer: Was fängt man mit so einem Partner eigentlich jeden Tag so an, wenn man ihn erstmal hat?
Es kam ja die Frage nach Alltagstauglichkeit.
Dass die Grundvoraussetzung für diesen Partner erstmal Liebe bzw. tiefe Verbundenheit ist, davon bin ich eigentlich ausgegangen.
Aber ist vielleicht auch naiv und einige könnten Partnerschaften ohne das eingehen … :gruebel:
Ja, ich wollte wissen, wie das "normale" Leben mit einem Partner sich vorgestellt wird.

Deine Liste fand ich da schon sehr passend.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 08:30 Mein Eindruck ist jetzt, dass die meisten Leute eigentlich gar keinen Lebenspartner suchen, sondern - wenn nicht gerade ein reiner Reproduktionspartner gesucht wird - nur gelegentlich eine Art gelegentliche Wärmflasche körperlich und emotional und sonst alles über einem Mindestoptikstandard austauschbar wäre, oder halt noch etwas haben sollte, damit man die Wahl gegenüber dem Umfeld rechtfertigen kann Sonst können sie eigentlich nicht viel mit einem Partner anfangen.
Meine Vermutung aufgrund meienr Lebenserfahrung ist, dass die allerallermeisten Leute gar nicht auf den Gedanken kommen, auch nur ansatzweise auszuformulieren (oder das überhaupt zu wollen), was ein Partner für sie bedeutet - weshalb es dann bei so oberflächlichen Allerweltsgedanken wie "Kuscheln auf er Couch" bleibt.

Warum nicht: weil es ein Gefühl ist, dass keiner Erklärung bedarf.

Und natürlich gibt es auch das Beziehungs- und Lebensmodell "Essen, Schlafen+, Fernsehn, Urlaub, wo einer vom anderen weder weiß, was die/der den Tag über getan hat noch größeres Interesse an Austausch besteht, solange das Materielle, die Form, intakt gehalten wird. Das dürfte sogar gar nicht mal so selten sein. Zweckbeziehung "Bauer sucht Frau" in modern.
Ich kann dazu nichts sagen, ist nicht meine Welt. Ich vermute, Menschen dieser Disposition haben eher weniger Schweirigkeiten mit der Partnerfindung. Man trifft sich irgendwann, Faktoren passen, fertig. Für Liebe und so gibt es später Kinder oder den Hund, oder die Nebenbeziehung.

Weshalb ich vermute, dass hier im Forum eher die andere Sorte ist - zu der auch du gehören dürftest.
NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 11:07 Die Gemeinsamkeit nach dem ersten Hormonflash wird durch gemeinsame Aktivitäten und folgend dann Erfahrungen und Erinnerungen gebildet, aber nicht alleine: da war halt wer zum Anlehnen, Kuscheln oder für Sex, wenn es gerade gebraucht wurde.
Die Gemeinsamkeit wird nicht alleine gebildet. Logisch.

Aber die persönliche Bereitschaft dafür.
NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 12:25 Ja, ich wollte wissen, wie das "normale" Leben mit einem Partner sich vorgestellt wird.
Das hängt vom Partner ab.
Natürlich werden persönliche Vorlieben, Wünsche, Ziele das mitgestalten. Aber wie das konkret ausgeht, ist abzuwarten - das erlebe ich. Da mach ich mir keine Vorstellungen. Es wird ja doch anders.

Für eine Sammlung konkreter Antworten brauchst du dir eigentlich nur einschlägige Filme und Fernsehserien anschauen. Aber was nützt das?
Das ist halt so ein Problem bei vielen deiner Fragen: es ist nicht erkennbar, was eine Antwort, egal wie präzise oder allgemein, bringen könnte; außer dass man sie mit dir ausdiskutiert. Es ändert nix.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von inVinoVeritas »

NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 10:09
OK, Hormonjunkie auf der Suche nach dem nächsten Schuss gäbe es auch noch, aber dieses Verliebtheitshigh ist doch typischerweise auch erst einmal eine begrenzte Phase und dann bricht es oder wird durch ein anderes weniger spektakuläres Gefühl auf Vertrautheits - und Gemeinsamkeitsbasis ersetzt.
Hast du schon mal eine Frau richtig geliebt NBUC?
Was du hier schreibst ("Hormonjunkie") hört sich unfassbar abwertend und analytisch-kalt an!
Was ich geschildert habe, beruht auf eigenem Erleben und da meine Beziehung 9 Jahre lang ging, hat das nichts mit dem biochemischen Hormoncocktail zu tun, der einen in der Anfangszeit weit über Wolke 7 trägt.

NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 12:25 Ja, ich wollte wissen, wie das "normale" Leben mit einem Partner sich vorgestellt wird.
Deine Denkweise scheint sehr utilitaristisch zu sein: was bringt mir ein anderer Mensch? Wozu ist er Nütze? Bei welchen alltäglichen Aktivitäten bringt er mir einen Mehrwehrt?
Da könntest du auch genausogut fragen, warum Menschen gerne einen besten Freund hätten. Wahrscheinlich würdest du auch da dann eher Dinge sehen wie: "Damit ich jemanden hab der mir mal bei irgendwas hilft" oder "um zusammen Unternehmungen zu machen", während für mich meine beiden allerbesten Freunde schon fast so ähnlich wie eine Partnerin wegen unserer inneren Verbundenheit wichtig sind.
Deine ist also definitiv nicht meine Welt, denn es ist für mich unerheblich ob ich nun mit meiner Partnerin besonders toll zu zweit irgendwelche Hobbys ausüben kann oder statt mit irgendeinem Bekannten dann stattdessen mit ihr einen Schaufensterbummel mache.
Wenn da Liebe vorhanden ist, dann ist selbst das schweigend nebeneinander Sitzen am Rhein-Ufer tausendmal schöner, als mit irgendwem sonst.

Hoppala hat geschrieben: 12 Nov 2020 12:47 Das ist halt so ein Problem bei vielen deiner Fragen: es ist nicht erkennbar, was eine Antwort, egal wie präzise oder allgemein, bringen könnte; außer dass man sie mit dir ausdiskutiert. Es ändert nix.
Treffend formuliert. Das ist als ob man einem Blinden den Vorteil von Farben erklären will. Er scheint keinen Zugang zu Emotionen und Gefühlen zu haben.
Was bringen denn Farben? Man käme doch auch gut mit lauter Grau-Schattierungen durch den Alltag? Alles andere ist eh biochemische Gefühlsduselei ohne Nutzen.
marwie hat geschrieben: 12 Nov 2020 10:39 An was ist die Beziehung dann schlussendlich gescheitert?
Sie war noch sehr jung als wir zusammenkamen und ich war ihr erster richtiger Freund. Obwohl die Beziehung super lief, schlich sich bei ihr in den letzten Beziehungsjahren immer stärker der unbändige innerliche Drang ein, auch nochmal was anderes im Leben gesehen zu haben.
Wir sprachen da auch relativ offen drüber, schlussendlich wurde das bei ihr leider übermächtig, sie wollte unbedingt mal "ausbrechen" und so trennte sie sich urplötzlich nach einer dreiwöchigen Selbstfindungs-Reise, die sie alleine durch Asien gemacht hatte. Sie kündigte ihren Job und zog in eine andere Stadt. Wir haben hin und wieder mal schriftlichen Kontakt und sie bereut heute, dass sie diesem blöden Impuls nachgegeben hat, aber es lässt sich nicht mehr ändern.
Ich habe damals über 2 Jahre gebraucht um da halbwegs drüber wegzukommen, diesen Schmerz wünsche ich niemandem.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von inVinoVeritas »

ElSuizo hat geschrieben: 12 Nov 2020 10:59 Ich kann dir gerne das Feeling nach 22 Jahren Beziehung/Ehe vermitteln. Da reicht eine simple Aussage: Die erste Verliebtheit ist weg, aber ich liebe meine Frau. Ich vermisse sie, wenn ich länger als zwei Tage abwesend bin. Ich knuddle regelmässig und gerne mit ihr, führe tiefgründige Gespräche die mich nicht langweilen, unternehme mit ihr verrückte Sachen auf die ich nie gekommen wäre, kann auch mal schweigend neben ihr den Sonnenuntergang geniessen, nerve mich über ihre Unarten und werde immer noch gelegentlich um 3 Uhr Morgens für ein Quickie von ihr geweckt.

Die Basis dafür ist, wie du richtig bemerkst, tiefe Vertrautheit und Gemeinsamkeit. Aber auch die Fähigkeit, nach all den Jahren immer noch neue Seiten der sich weiterentwickelnden Persönlichkeit zu entdecken. Und auch der Reiz der Herausforderung, zusammen mit ihr und den Kindern eine liebevolle Familie zu bilden.

Diese Dauerbasis fehlt nie, egal was die Biochemie gerade macht.
Eine wunderschöne Beschreibung! Genau das ist es, was für mich dem Leben eine ganz besonders einmalige Note gibt. :hierlang:
Zuletzt geändert von inVinoVeritas am 12 Nov 2020 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Himbeere »

NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 08:30 Mein Eindruck ist jetzt, dass die meisten Leute eigentlich gar keinen Lebenspartner suchen, sondern - wenn nicht gerade ein reiner Reproduktionspartner gesucht wird - nur gelegentlich eine Art gelegentliche Wärmflasche körperlich und emotional und sonst alles über einem Mindestoptikstandard austauschbar wäre, oder halt noch etwas haben sollte, damit man die Wahl gegenüber dem Umfeld rechtfertigen kann Sonst können sie eigentlich nicht viel mit einem Partner anfangen.
Was ist für Sie denn Leben, Mr. Spock?
Das Leben ist kein Ponyschlecken.
Seb-X

Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Seb-X »

NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 12:25
Calliandra hat geschrieben: 12 Nov 2020 12:09 Ich hatte die Frage anders verstanden. Und zwar praktischer: Was fängt man mit so einem Partner eigentlich jeden Tag so an, wenn man ihn erstmal hat?
Es kam ja die Frage nach Alltagstauglichkeit.
Dass die Grundvoraussetzung für diesen Partner erstmal Liebe bzw. tiefe Verbundenheit ist, davon bin ich eigentlich ausgegangen.
Aber ist vielleicht auch naiv und einige könnten Partnerschaften ohne das eingehen … :gruebel:
Ja, ich wollte wissen, wie das "normale" Leben mit einem Partner sich vorgestellt wird.

Deine Liste fand ich da schon sehr passend.
Das "normale" Leben als Single ist für mich schon anstrengend genug. Eine Beziehung ist für mich Luxus. Dafür habe ich keine Energie übrig. Mal abgesehen davon, dass ich mich eh nicht an Frauen rantraue. Daran scheitert es eh bereits. Online fällt mir nichts ein für eine interessante Konversation. Ich bin absolut nicht alltagstauglich, wenn es um eine Beziehung geht. Momentan nicht mal für eine gute Freundschaft.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von GymT »

Calliandra hat geschrieben: 12 Nov 2020 12:09 Dass die Grundvoraussetzung für diesen Partner erstmal Liebe bzw. tiefe Verbundenheit ist, davon bin ich eigentlich ausgegangen.
Aber ist vielleicht auch naiv und einige könnten Partnerschaften ohne das eingehen … :gruebel:
Natürlich können das einige. Gibt ja auch Leute, die Sex haben ohne zu lieben oder verliebt zu sein.
Man kann natürlich sagen: ich habe einen Partnerin und mit der habe ich Sex. Aber die Tatsache, wie man den hat, wann man den hat und woraus sich dieser ergibt, sagt ja schon viel über die restliche Beziehung aus. ;)
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von NBUC »

inVinoVeritas hat geschrieben: 12 Nov 2020 13:22 Hast du schon mal eine Frau richtig geliebt NBUC?
Was du hier schreibst ("Hormonjunkie") hört sich unfassbar abwertend und analytisch-kalt an!
Was ich geschildert habe, beruht auf eigenem Erleben und da meine Beziehung 9 Jahre lang ging, hat das nichts mit dem biochemischen Hormoncocktail zu tun, der einen in der Anfangszeit weit über Wolke 7 trägt.
Ich denke schon und das war schon sehr beeindruckend seltsam.

Und genau auf deinen 3. Satz wollte ich ja hinaus.
inVinoVeritas hat geschrieben: 12 Nov 2020 13:22 Deine Denkweise scheint sehr utilitaristisch zu sein: was bringt mir ein anderer Mensch? Wozu ist er Nütze? Bei welchen alltäglichen Aktivitäten bringt er mir einen Mehrwehrt?
Nein, ich sehe Leute, welche irgendein hormonelles Defizit spüren und jetzt dafür ein passendes Menschenpflaster haben wollen, Hauptsache Bedürfnis jetzt gestillt, Details unwichtig. Und ich sehe Leute/Paare, wo das dann regelmäßig kracht, wenn der Flash wieder weg ist bzw. weil kein Gedanke an sonstige Kompatibilität mit oder Bedürfnisse von der Gegenseite verschwendet wurde, Hauptsache das eigene Bauchgefühl ist erst einmal gefüttert.
Und dank dem Podest, auf dem "Liebe" dann gestellt wird, ist das auch völlig OK, nicht ...?

Ich suche das Gefühl aus deinem 2. Satz und das will ich dann auch auf Dauer behalten und würde gerne daher auch etwas mehr vom Rest einer Kandidatin und deren Vorstellungen sehen. Und da ist dann in quasi allen Annoncen gähnende Lehre.

Eine Annonce, welcher ungefähr wie Calliandras Beitrag mit dem "Massagesklaven" aussähe, wäre wiederum etwas, worauf dann aufzubauen wäre und Gemeinsamkeiten aber auch Inkompatibilitäten erkennbar würden.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Zwerg »

Hoppala hat geschrieben: 12 Nov 2020 12:47
Und natürlich gibt es auch das Beziehungs- und Lebensmodell "Essen, Schlafen+, Fernsehn, Urlaub, wo einer vom anderen weder weiß, was die/der den Tag über getan hat noch größeres Interesse an Austausch besteht, solange das Materielle, die Form, intakt gehalten wird. Das dürfte sogar gar nicht mal so selten sein. Zweckbeziehung "Bauer sucht Frau" in modern.
Ich kann dazu nichts sagen, ist nicht meine Welt. Ich vermute, Menschen dieser Disposition haben eher weniger Schweirigkeiten mit der Partnerfindung. Man trifft sich irgendwann, Faktoren passen, fertig. Für Liebe und so gibt es später Kinder oder den Hund, oder die Nebenbeziehung.

Weshalb ich vermute, dass hier im Forum eher die andere Sorte ist - zu der auch du gehören dürftest.
Dieser Kategorie neige ich zu. Vielleicht fehlen mir dafür die Emotionen, oder auch ich lasse mich stark von meinem Verstand leiten. Weniger Probleme mit der Partnerfindung gab es damit aber nicht. Mir scheint, Du verfängst dich in sozioökonomischen Klischees oder hebst das auf die moralische Ebene. Vorsicht!

Ich will nicht ausschließen, dass da bei mir sogar das Gefühl der Dankbarkeit eine Rolle spielen. Dankbarkeit, dass sie es mit mir schon so lange aushält.

Außerdem: Freundschaft und tiefe innere Verbundenheit kann man auch für andere Menschen als der Partner/Partnerin empfinden.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Reinhard »

NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 08:30 Mein Eindruck ist jetzt, dass die meisten Leute eigentlich gar keinen Lebenspartner suchen, sondern - wenn nicht gerade ein reiner Reproduktionspartner gesucht wird - nur gelegentlich eine Art gelegentliche Wärmflasche körperlich und emotional und sonst alles über einem Mindestoptikstandard austauschbar wäre, oder halt noch etwas haben sollte, damit man die Wahl gegenüber dem Umfeld rechtfertigen kann Sonst können sie eigentlich nicht viel mit einem Partner anfangen.
Um auf die gestellte Frage sinnvolle Antworten zu bekommen -- oder überhaupt auch nur repräsentative Antworten -- ist das hier das falsche Forum. :dont:

Nix gegen das Forum, es ist gut so wie es ist, aber hier sind nunmal überwiegend ABs ohne Ahnung von Tuten und Blasen (pun intended).
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Neugierig »

Z. B. zum unterhalten, spazieren gehen, Spaß haben u. v. m.. :daumen:
Beim Reisen hätte ich gern jemanden dabei. Wen, das steht in den Sternen. Und jetzt zu Corona ist eh nix mit reisen.
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen. :shy:
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Daniog »

Calliandra hat geschrieben: 12 Nov 2020 00:00
Was mir wiederum in einer Partnerschaft nicht gefallen würde:
- zusammen shoppen gehen
- wenn kaum noch ein Wochentag ohne sportliche Aktivitäten frei bleibt
- ständig politische Diskussionen führen (hier kann ich's ja wenigstens verbieten :mrgreen: )
- wenn dauernd der Fernseher läuft (bei mir gibt's keinen) und noch als Steigerung, wenn ständig Fußball läuft :roll:
- wenn der Gute ständig Chaos hinterlässt
- wenn man nur noch seinen Partner sieht und niemand anderen mehr (ohne ihn) trifft

Ja, keine Ahnung, da gibts bestimmt in beide Richtungen noch andere Dinge, aber die fallen mir so spontan ein …
Shoppen gehen kann ich nach vollziehen. Sie weiß, dass ich es hasse, wir waren nur einmal unterwegs.

Täglich Sport wäre glaube ich zusammen kein Problem, unsere Disziplinen passen nur nicht zusammen.

Chaos ist nicht schlimm man gewöhnt sich schnell daran, das hat in der ersten gemeinsamen Nacht begonnen und es geht kontinuierlich weiter. Verstopfte Abflüssen, verbranntes Essen, Benzin in nen Diesel kippen, selbst ihre Tochter hat mich gefragt, ob bei mir nie was kaputt geht, bei Mum geht ständig was kaputt. zum Wettkampf fahren und die halbe Ausrüstung steht zu Hause,
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Calliandra »

NBUC hat geschrieben: 12 Nov 2020 14:15 Eine Annonce, welcher ungefähr wie Calliandras Beitrag mit dem "Massagesklaven" aussähe, …
Oje, ihr nagelt mich jetzt hoffentlich nicht auf diesen Witz fest :schwitzen:

Und weil das noch hinterherkam …
Nein, ich sehe Leute, welche irgendein hormonelles Defizit spüren und jetzt dafür ein passendes Menschenpflaster haben wollen, Hauptsache Bedürfnis jetzt gestillt, Details unwichtig. …
Was genau für Details du noch vermisst, ist mir zwar nicht ganz klar, aber zu diesem Punkt mit dem "Menschenpflaster":
Ich habe ja – als ich dann ernsthaft mit meinem Beitrag begann – geschrieben:
Calliandra hat geschrieben: 12 Nov 2020 00:00 … intensiver Körperkontakt fehlt mir wirklich am meisten und wäre für mich mit einem passenden Partner die spürbarste Aufwertung der Lebensqualität …
… und dann diesen wichtigen Zusatz:
– also mit Knuddelmuffeln wär's schwierig ;)
Das heißt also, es geht gar nicht so sehr um egoistische Einforderung von Bedürfnisbefriedigung, sondern da wäre eine wichtige Voraussetzung, dass derjenige mindestens genauso ein Bedürfnis danach verspürt wie ich – und das dann eben auch genießt.
Ja, klar, ich bin sehr ausgehungert nach Berührungen (geben und nehmen … insofern ist dieser Massagesklave-Witz etwas irreführend) und habe natürlich keine Ahnung, wie es ist, wenn man in einer Beziehung ist, wo das Bedürfnis dann permanent befriedigt wird. Vielleicht hat es dann ja auch gar nicht mehr so den Stellenwert. Aber in einer Beziehung zu sein, wo man dann x Tage pro Woche oder Monat Sex hat, aber darüber hinaus der andere gar kein Bedürfnis nach sinnlichen Berührungen (oder sonstigen Interaktionen) hat, würde sich für mich einfach falsch anfühlen.
[+] Exkurs Familie
Ich fand es z. B. auch bei meinen Eltern immer sehr merkwürdig (und im Nachhinein eigentlich traurig für meine Mutter), dass eigentlich immer sie diejenige war, die meinen Vater mal nen Kuss oder sonstige Zärtlichkeiten richtiggehend abringen musste. Sie hat da ihre "Aufforderungen" zwar immer scheinbar mit Humor rübergebracht, aber ich glaube, ich hätte sowas auf Dauer frustrierend gefunden. Ich kann mich nicht erinnern, dass da irgendwas mal von ihm aus gekommen wäre, außer vielleicht ein obligatorischer Begrüßungskuss.
Und ich weiß bis heute nicht so recht, ob er da einfach eher kühl und distanziert oder mehr verklemmt ist. Ich meine, man muss ja jetzt "vor anderen" nicht sonstwie rummachen, aber wenn da so gar kein zärtlicher oder körperlicher Umgang spürbar ist, finde ich das echt komisch. Er ist auch im Umgang mit uns zwar verantwortungsvoll gewesen und hat sich um alles gekümmert, aber es war doch eher ein nüchternes Verhältnis (gerade als wir größer wurden) – schwer zu beschreiben. Ich würde mich ihm auch nicht mit persönlichen (emotionalen) Problemen anvertrauen. Bei kleineren Kindern bricht dieses nüchterne dann manchmal auf. Als wir kleiner waren, war er da auch lockerer und das ist dann bei den Kindern meines Bruders wieder ein bisschen spürbar geworden. Vielleicht ist es einfach die Angst, sich gehen zu lassen oder selbst Emotionen zu zeigen.
Jedenfalls war mein Vater mit dieser Distanziertheit – obwohl ich ihm ansonsten nichts schlechtes nachsagen kann – für mich in dieser Hinsicht eher ein abschreckendes Beispiel für einen Partner.
Auch einige der anderen Beispiele, die ich genannt habe, müssten ja ein bisschen illustrieren, dass mir auch generell Kommunikation wichtig ist.
Damit meine ich nicht, dass man pausenlos vor sich hinblubbern muss, aber ich finde es irgendwie traurig, wenn sich Paare nichts mehr zu sagen haben oder wenn sie wichtige Dinge nicht offen besprechen können.
Manchmal sieht man ja Paare in Restaurants, wo fast die ganze Zeit kein Wort geredet wird und man sich finster anschweigt – oder gar jeder mit seinem Smartphone permanent beschäftigt ist. Sowas würde für mich nicht funktionieren.

Was ich noch nicht ganz verstehe, ist, worauf du mit deiner Fragestellung eigentlich hinauswolltest.
Die Frage war ja ursprünglich diese:
NBUC hat geschrieben: 11 Nov 2020 18:44 Aber wozu bräuchtet/wünschtet ihr denn einen Partner oder eine Partnerin zu Nicht(quasi)schlafenszeiten?
Wo hättet ihr gerne wen dabei?
Das heißt, es klingt, als ginge es erstmal um Wünsche (wo es ja durchaus eine größere Überschneidung mit Bedürfnissen gäbe).
Später kritisierst du anhand der Beispiele, die genannt wurden, aber das Bestreben, eigene Bedürfnisse zu erfüllen.
Ich selbst habe mich dann auch wirklich auf die Wünsche (und nicht alle Aspekte einer Partnerschaft) konzentriert. Trotzdem heißt für mich Partnerschaft, dass man gegenseitig für sich da ist und man auf Augenhöhe interagiert und nicht, dass eine(r) Befehle erteilt, die der/die andere ausführen muss.
Daher ist mir noch ein wenig schleierhaft, was dir da so an Antworten vorschwebte.
Oder wie würdest du selbst denn die Frage beantworten?

Ich fand es ja eigentlich interessant, die Antworten auch mal für sich selbst auszuformulieren, weil man da ja, wenn keine Beziehung im Raum steht, selbst eher eine vage Vorstellung hat, der man aber auch nicht viel Beachtung schenkt, weil es ohnehin keine Relevanz hat. Und vielleicht ist es tatsächlich ganz gut, sich selbst mal eine Vorstellung darüber zu machen, was man sich eigentlich wünscht oder was einem wichtig wäre, weil es vielleicht einfacher ist, jemanden zu finden, wenn man weiß, wen man sucht.
Melli

Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Melli »

Das wären schon eher die – freilich nur persönlich zu wertenden – Alltagsuntauglichkeiten :?

Aus Shoppen macht sich hier niemand viel :shy:

Politisch liegen wir nicht weit auseinander.

Fernsehen habe ich früher ganz gut ignorieren können. Heute würde es mich wahrscheinlich mehr nerven.

Chaos hält sich in hinnehmbaren Grenzen. Meine Lieblingsbeschäftigung in der Küche ist aufräumen :oops: Mein Arbeitsplatz geht so, auch wenn meine Frau gerne ihren Krempel da mit hinstellt.

Mit meiner Entourage war das schon lange so ein Package Deal. Mir fällt gerade nichteinmal was ein, was ich lieber alleine unternehmen möchte.

In unserem Alter kommt man halt schonmal leicht dahin, daß man den ganzen Tag zuhause miteinander verbringt. Ich kann mir das schon gar nicht mehr vorstellen wie das früher mal war.
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Calliandra »

GymT hat geschrieben: 12 Nov 2020 14:04
Calliandra hat geschrieben: 12 Nov 2020 12:09 Dass die Grundvoraussetzung für diesen Partner erstmal Liebe bzw. tiefe Verbundenheit ist, davon bin ich eigentlich ausgegangen.
Aber ist vielleicht auch naiv und einige könnten Partnerschaften ohne das eingehen … :gruebel:
Natürlich können das einige. Gibt ja auch Leute, die Sex haben ohne zu lieben oder verliebt zu sein.
Man kann natürlich sagen: ich habe einen Partnerin und mit der habe ich Sex. Aber die Tatsache, wie man den hat, wann man den hat und woraus sich dieser ergibt, sagt ja schon viel über die restliche Beziehung aus. ;)
Ja, stimmt schon, es gibt durchaus Beziehungen, die nicht unbedingt wirken, als sei da Liebe oder tiefe Verbundenheit ein Thema (auch außerhalb von solchen Konstrukten wie arrangierte Ehen oder "bestellte Frauen") …
Ich weiß aber auch nicht genau, ob man das als Außenstehender immer so mitkriegt. Denn nur sie selbst kennen sich ja mit allen Facetten, die in einer Beziehung so in Erscheinung treten.
Davon abgesehen muss sich so eine tiefe Verbundenheit ja auch erstmal entwickeln.

Und dazu nochmal: "Gibt ja auch Leute, die Sex haben ohne zu lieben oder verliebt zu sein." Das finde ich schon nachvollziehbarer. Ich bin zwar auch kein Typ für ONS (schon alleine, weil ich auch erstmal eine ganze Zeit bräuchte, um mich wirklich fallenlassen zu können und um keinen vermeintlichen Leistungsdruck zu spüren) – und ich spüre auch nicht sofort körperliche Anziehung bei Menschen, auch wenn ich sie erstmal auf eine abstrakte Art attraktiv finde (davon abgesehen, dass ich auch gar nicht das Bedürfnis hätte, einfach mit irgendjemandem ins Bett zu steigen) … Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich auch mit einer Freundschaft+ sehr wohl fühlen kann, wenn Sympathie, Vertrauen und Offenheit da sind.
Natürlich nur, wenn beide wissen, worauf sie sich einlassen und niemandem was vorgegaukelt wird.
(Wobei auch da für mich das ganze (körperliche) Rundrum mehr Bedeutung hat als ein sexueller Akt als solches.)
Klar hat eine F+ zusätzlich den Nachteil, dass sie eine eher instabile Angelegenheit ist, die spätestens dann wacklig wird, wenn einer der Beteiligten in einer anderen Art (romantischer) Anbahnung ist. Und das ist dann für den "übriggebliebenen" natürlich auch kein schönes Gefühl, wenn dann der körperliche Aspekt wegbricht (auch selbst erlebt). Und dann muss man halt schauen, ob und wie diese Freundschaft ohne+ funktioniert.
Trotzdem war es für mich eine Bereicherung und hat mir geholfen, überhaupt in so körperlichen Dingen entspannter und selbstsicherer zu werden, weil ich diesbezüglich aufgrund der geringen Erfahrung einfach immer total unsicher war, wenn es dann doch mal eine Situation gab, wo irgendwas in der Luft lag.
Deswegen bin ich da nicht mehr so krass unterwegs wie früher nach dem Motto "Alles oder nichts" und am besten gleich die ideale Beziehung, sondern kann auch sowas als Bereicherung sehen, wenn sich die Beteiligten einig sind, wie sie damit umgehen.
Trotzdem würde ich mir natürlich sehr eine Partnerschaft im Sinne von Liebesbeziehung und wirklichem Zusammensein wünschen.
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Calliandra
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Re: "Alltagstauglichkeit"

Beitrag von Calliandra »

Melli hat geschrieben: 12 Nov 2020 22:34 Das wären schon eher die – freilich nur persönlich zu wertenden – Alltagsuntauglichkeiten :?
Geht mir genauso, deswegen hab ich ja drüber geschrieben "Was mir wiederum in einer Partnerschaft nicht gefallen würde: …" ;)