"Moderne" Geschlechterrollen

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Seb-X

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Seb-X »

LaraMarie hat geschrieben: 04 Sep 2020 17:51 Männer müssen auch nicht mehr die Providerrolle übernehmen und werden viel eher als Mensch wahrgenommen. :holy:
Sie müssen also nirgends klassische männliche Eigenschaften und Merkmale aufweisen? Beruflich erfolgreiche und extrovertierte Männer, v.a was Führungspositionen betrifft, haben heute also nicht mehr Erfolg als unscheinbare, eher zurückhaltende Typen mit simplen Jobs?
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von NBUC »

Ringelnatz hat geschrieben: 05 Sep 2020 14:13 A) Wie würdest du denn gerne leben, NBUC? Was wäre (Stand jetzt) deine Idealvorstellung?

B) Wer hat dich denn da deiner Meinung nach so "verschaukelt" und wieso musst du bis heute darunter leiden?

C) Naja, aber es gibt halt kein "üblicherweise gefragt".
A) +B) hat mit dem Thema nichts zu tun -> PN kommt noch.

C) Eine Übersicht /Vorstellung über die üblichen Rollen und ihre Erwartungen würde aber erlauben diese zu erkennne und dann eben schnell passend reagieren zu können - und sei es mit rechtzeitiger Flucht ... :pfeif:
Umgekehrt habe ich ja das Beispiel genannt, wo es dann in der Vorstellung gepasst hätte, aber ich mangels Vorahnung einfach viel zu lange gebraucht habe das zu verarbeiten und dann zu übernehmen.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von LaraMarie »

Seb-X hat geschrieben: 05 Sep 2020 14:20
LaraMarie hat geschrieben: 04 Sep 2020 17:51 Männer müssen auch nicht mehr die Providerrolle übernehmen und werden viel eher als Mensch wahrgenommen. :holy:
Sie müssen also nirgends klassische männliche Eigenschaften und Merkmale aufweisen? Beruflich erfolgreiche und extrovertierte Männer, v.a was Führungspositionen betrifft, haben heute also nicht mehr Erfolg als unscheinbare, eher zurückhaltende Typen mit simplen Jobs?
Was hat das mit Geschlechterrollen zu tun? :gruebel:
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:07 C) Eine Übersicht /Vorstellung über die üblichen Rollen und ihre Erwartungen würde aber erlauben diese zu erkennne und dann eben schnell passend reagieren zu können - und sei es mit rechtzeitiger Flucht ...
Umgekehrt habe ich ja das Beispiel genannt, wo es dann in der Vorstellung gepasst hätte, aber ich mangels Vorahnung einfach viel zu lange gebraucht habe das zu verarbeiten und dann zu übernehmen.
Dann erwartest du doch bereits von fremden Frauen, dass sie dir ganz konkret sagen was sie suchen oder sich vorstellen, damit du dann entsprechend reagieren kannst. Abgesehen davon, dass die Frage mega weird wäre, zeigt es der Frau ja auch ein wenig wie du tickst und das könnte bereits ein Grund sein, dass sie nicht das Gefühl hat mit dir auf einer Wellenlänge zu sein.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von NBUC »

LaraMarie hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:15 A) Was hat das mit Geschlechterrollen zu tun? :gruebel:

B) Dann erwartest du doch bereits von fremden Frauen, dass sie dir ganz konkret sagen was sie suchen oder sich vorstellen, damit du dann entsprechend reagieren kannst. Abgesehen davon, dass die Frage mega weird wäre, zeigt es der Frau ja auch ein wenig wie du tickst und das könnte bereits ein Grund sein, dass sie nicht das Gefühl hat mit dir auf einer Wellenlänge zu sein.
A) Weil die von Seb-X genannten Eigenschaften zu der klassischen Rolle gehören. Er hat übersehen, dass du dich auf "moderne" Rollen bezogen hast, du hast die alten Rollen und deren Anforderungen offenbar gar nicht mehr auf dem Schirm.

B) Nein, ich würde mir wünschen eine Vorstellung von den (tatsächlichen) Rollen und deren Ansprüchen zu haben - daher hier ja auch die Farge - um dann entsprechende Hinweise erkennen zu können oder in die Richtung vorfühlen zu können - und eben nicht Wochen zu benötigen um zu verstehen, worum es da gerade geht.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von LaraMarie »

NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:23 B) Nein, ich würde mir wünschen eine Vorstellung von den (tatsächlichen) Rollen und deren Ansprüchen zu haben - daher hier ja auch die Farge - um dann entsprechende Hinweise erkennen zu können oder in die Richtung vorfühlen zu können - und eben nicht Wochen zu benötigen um zu verstehen, worum es da gerade geht.
Wie stellst du dir das konkret vor?
Ich hab echt keine Ahnung wie das in der Realität aussehen soll.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von NBUC »

LaraMarie hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:27
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:23 B) Nein, ich würde mir wünschen eine Vorstellung von den (tatsächlichen) Rollen und deren Ansprüchen zu haben - daher hier ja auch die Farge - um dann entsprechende Hinweise erkennen zu können oder in die Richtung vorfühlen zu können - und eben nicht Wochen zu benötigen um zu verstehen, worum es da gerade geht.
Wie stellst du dir das konkret vor?
Ich hab echt keine Ahnung wie das in der Realität aussehen soll.
Bei all ihren inhaltlichen Problemen gab es bei der traditionellen Rollenbeschreibung ja auch eine recht klare Vorstellung davon, was ein Mann udn eine Frau (jeweils wohl noch einmal Schichtabhängig) zu bieten haben sollte und umgekehrt erwarten konnte.

So etwas sollten die modernen Rollenmodelle dann ja, wenn die die alten ersetzen wollen, auch beschreiben können.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Ringelnatz »

NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:07 C) Eine Übersicht /Vorstellung über die üblichen Rollen und ihre Erwartungen würde aber erlauben diese zu erkennne und dann eben schnell passend reagieren zu können - und sei es mit rechtzeitiger Flucht ... :pfeif:
Umgekehrt habe ich ja das Beispiel genannt, wo es dann in der Vorstellung gepasst hätte, aber ich mangels Vorahnung einfach viel zu lange gebraucht habe das zu verarbeiten und dann zu übernehmen.

Hm, also hättest du gerne so eine Art Aufzählung möglicher Modelle (?)

a) Leben alleine (ggf. Romanze/Affäre/F+), Ausgaben werden selbstständig bestritten, keine Rückfragen nötig
b) Leben als Paar (ohne Kinder), in versch. Wohnungen lebend, Ausgaben werden separat bestritten oder 50/50 geteilt
c) Leben als Paar in gemeinsamer Wohnung, Ausgaben werden separat bestritten oder 50/50 geteilt (Lebensstandard richtet sich vmtl. eher am geringer verdienenden Partner aus)
d) Leben als Paar in gemeinsamer Wohnung, Einkommen wird auf einen Haufen geworfen, alle Ausgaben daraus bestritten; größere Ausgaben werden vorher besprochen (d1: er arbeitet Vollzeit/ist Ernährer, sie arbeitet Teilzeit oder gar nicht, übernimmt dafür den Haushalt; d2: umgekehrt; d3 beide arbeiten in etwa gleich viel und teilen sich Haushalt entsprechend)
e) Leben als Paar in gemeinsamer Wohnung mit Kindern, Ausgaben werden separat bestritten oder 50/50 geteilt (Lebensstandard richtet sich daher vmtl. eher am geringer verdienenden Partner aus)
f) Leben als Paar in gemeinsamer Wohnung mit Kindern, Einkommen wird auf einen Haufen geworfen, alle Ausgaben daraus bestritten; größere Ausgaben werden vorher besprochen (f1: er arbeitet Vollzeit/ist Ernährer, sie arbeitet Teilzeit oder gar nicht, übernimmt dafür Haushalt und Erziehung; f2: umgekehrt; f3 beide arbeiten in etwa gleich viel und teilen sich Haushalt/Erziehung entsprechend)

... vermutlich gibt es noch viele weitere Varianten und auch noch einige weitere Variablen, aber diese sind mir spontan eingefallen und sonst wird es ja auch sehr komplex. Ich glaube nach wie vor, dass du grundsätzliche Vorstellungen im Gespräch austauschst und sich dann später abhängig von der Situation eine Variante ergibt.

Zur Häufigkeit (das ist jetzt meine Einschätzung):
Verbreitet sind wohl je nach Region, Bildung und Alter des Paares in Paarbeziehungen mit Kindern f1 solange die Kinder klein sind, dann immer mehr Richtung f3 (außer das Paar ist schon älter), f2 und vor allem f3 seh ich aber kommen. In meinem Umfeld gibt's das schon ein paar mal. Ich kenne aber auch ein Paar, das erst c und inzwischen e lebt (er Vollzeit arbeitend, sie Teilzeit wegen der Kinder aber mit großem Erbe ausgestattet und somit "liquide" ;)). Das häufigste Modell aus meinem Umfeld ist: Er arbeitet Vollzeit in einem Karrierejob, sie arbeitet gut ausgebildet Teilzeit solange die Kinder klein sind und stockt später entsprechend auf. Er übernimmt Haushalts- und Erziehungsaufgaben in einem gewissen Umfang, aber sie macht mehr als er. Theoretische Wunschvorstellung und gelebte Realität stimmen hier übrigens auch nicht immer überein.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Seb-X »

LaraMarie hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:15
Seb-X hat geschrieben: 05 Sep 2020 14:20
LaraMarie hat geschrieben: 04 Sep 2020 17:51 Männer müssen auch nicht mehr die Providerrolle übernehmen und werden viel eher als Mensch wahrgenommen. :holy:
Sie müssen also nirgends klassische männliche Eigenschaften und Merkmale aufweisen? Beruflich erfolgreiche und extrovertierte Männer, v.a was Führungspositionen betrifft, haben heute also nicht mehr Erfolg als unscheinbare, eher zurückhaltende Typen mit simplen Jobs?
Was hat das mit Geschlechterrollen zu tun?
Viel. In Frauen verlieben sich Männer immer noch nicht mehrheitlich, weil Frauen so fleißig und selbständig sind. In Männer verlieben sich Frauen immer noch nicht mehrheitlich, wenn Männer sehr selbstlos sind und ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen. Das gehört zusammen.
LaraMarie

Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von LaraMarie »

Seb-X hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:44
LaraMarie hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:15
Seb-X hat geschrieben: 05 Sep 2020 14:20 Sie müssen also nirgends klassische männliche Eigenschaften und Merkmale aufweisen? Beruflich erfolgreiche und extrovertierte Männer, v.a was Führungspositionen betrifft, haben heute also nicht mehr Erfolg als unscheinbare, eher zurückhaltende Typen mit simplen Jobs?
Was hat das mit Geschlechterrollen zu tun?
Viel. In Frauen verlieben sich Männer immer noch nicht mehrheitlich, weil Frauen so fleißig und selbständig sind. In Männer verlieben sich Frauen immer noch nicht mehrheitlich, wenn Männer sehr selbstlos sind und ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen. Das gehört zusammen.
Ja, da gebe ich dir recht. Das sind Unterschiede die tief in der Gesellschaft verwurzelt sind und nicht einfach so geändert werden können.
Hier ging es aber um Erwartungen und Rollen des "modernen" Mannes.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Seb-X »

LaraMarie hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:49
Seb-X hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:44
LaraMarie hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:15

Was hat das mit Geschlechterrollen zu tun?
Viel. In Frauen verlieben sich Männer immer noch nicht mehrheitlich, weil Frauen so fleißig und selbständig sind. In Männer verlieben sich Frauen immer noch nicht mehrheitlich, wenn Männer sehr selbstlos sind und ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen. Das gehört zusammen.
Ja, da gebe ich dir recht. Das sind Unterschiede die tief in der Gesellschaft verwurzelt sind und nicht einfach so geändert werden können.
Hier ging es aber um Erwartungen und Rollen des "modernen" Mannes.
Auch das lässt sich meiner Meinung nach nicht ungelöst von dieser Realität betrachten.

Denn gerne wird vom modernen Mann beides bzw. nur das "Gute" von beidem, also vom alten und neuen, erwartet. Die moderne Frau steht sicherlich vor gleichen Herausforderungen, die vielleicht nicht komplett zu meistern sind, was aber erwartet wird.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von NBUC »

Ringelnatz hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:33 Hm, also hättest du gerne so eine Art Aufzählung möglicher Modelle (?)
Noch nicht so ganz. Das sind jetzt die einzelnen typischen Familienwirtschaftsformen.

Im klassischen Fall ist ein Abzielen auf d1) / f1) ja üblich mit . Damit waren aber auch die Anforderungen/Erwartungen an ihn und sie bei Anbahnung wie in der Partnerschaft weitgehend klar, wenn auch oft einengend und belastend.

Bei dem, was jetzt als "modern" rumgeistert sehe ich diese Orientierung nicht. Da bleibt irgendwo nichts, wonach jemand sich orientieren kann, sondern alles wird komplett und offenbar auch täglich neu ausgehandelt und Ansprüche wechseln wie der Wind und gerne auch widersprüchlich.
Für Männer ist dieses Aushandeln im übrigen aber nur so lange frei, wie sie sich von offizieller Partnerschaft oder gar Kindern zurück halten.

Das jetzt Beliebigkeit das neue Konzept sein soll, ist ja durchaus auch möglich, aber dann gibt es eben auch keinen echten Gegenentwurf zum traditionellen Rollenbild, für den sich dann junge Leute gezielt entscheiden können.
Und es führt zu jede Menge Frust, weil diese neuen Lehren dann in der Praxis offenbar nicht so richtig funktionieren wie verkauft.

Jetzt ist noch einmal "neue Maskuliniät" auf den Tisch gekommen und ich wollte halt wissen: Was soll das diesmal dann sein und wie beantwortet das dann die Fragen zum Zusammenleben, aber eben auch zur Paarbildung mit den entsprechenden Erwartungen und Anforderungen.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Ringelnatz »

NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 16:02 Bei dem, was jetzt als "modern" rumgeistert sehe ich diese Orientierung nicht. Da bleibt irgendwo nichts, wonach jemand sich orientieren kann, sondern alles wird komplett und offenbar auch täglich neu ausgehandelt
Täglich wohl nicht, aber ja... die Freiheit ist größer, mehr Modelle sind möglich und ich verstehe, dass dich das überfordert, wenn du versuchst, dich dem theoretisch anzunähern. In dem Buch, das leider erst im Dezember rauskommt, geht es glaub ich um genau diese Komplexität, wie sie Männer betrifft und wie man Jungs/Männern dabei helfen kann, damit umzugehen.
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 16:02 Im klassischen Fall ist ein Abzielen auf d1) / f1) ja üblich mit . Damit waren aber auch die Anforderungen/Erwartungen an ihn und sie bei Anbahnung wie in der Partnerschaft weitgehend klar, wenn auch oft einengend und belastend.
Es gibt ja auch heute noch Frauen und Männer, die dieses Modell bevorzugen.

Ich glaube allerdings, dass ich deinen Wunsch nach genauer Aufklärung beim besten Willen nicht befriedigen kann. Vielleicht sind andere Beiträge da erhellender...
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von LaraMarie »

NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 16:02 Bei dem, was jetzt als "modern" rumgeistert sehe ich diese Orientierung nicht. Da bleibt irgendwo nichts, wonach jemand sich orientieren kann, sondern alles wird komplett und offenbar auch täglich neu ausgehandelt und Ansprüche wechseln wie der Wind und gerne auch widersprüchlich.
Für Männer ist dieses Aushandeln im übrigen aber nur so lange frei, wie sie sich von offizieller Partnerschaft oder gar Kindern zurück halten.
Man sieht ja immer eine größere Orientierung hinzu, dass beide Elternteile arbeiten und sich die Kindererziehung teilen. Es ist zwar noch immer so, dass viele Frauen die ersten Jahre freiwillig beim Job kürzer treten, aber das ändert sich ja auch stetig.

Finde also nicht, dass es da so unklar ist was mit "modern" gemeint ist.
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 16:02 Das jetzt Beliebigkeit das neue Konzept sein soll, ist ja durchaus auch möglich, aber dann gibt es eben auch keinen echten Gegenentwurf zum traditionellen Rollenbild, für den sich dann junge Leute gezielt entscheiden können.
Und es führt zu jede Menge Frust, weil diese neuen Lehren dann in der Praxis offenbar nicht so richtig funktionieren wie verkauft.
In der Praxis scheint es doch zu funktionieren oder wo siehst du da Probleme?
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 16:02 Jetzt ist noch einmal "neue Maskuliniät" auf den Tisch gekommen und ich wollte halt wissen: Was soll das diesmal dann sein und wie beantwortet das dann die Fragen zum Zusammenleben, aber eben auch zur Paarbildung mit den entsprechenden Erwartungen und Anforderungen.
Jeder hat andere Vorstellungen. Es gibt sicher noch genügend Menschen in typischen Klischees denken, aber vieles hat sich bereits gelockert. Einen Fahrplan wie Mann zu sein hat, gibt es dann auch nicht mehr.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Blau »

NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 16:02 Bei dem, was jetzt als "modern" rumgeistert sehe ich diese Orientierung nicht. Da bleibt irgendwo nichts, wonach jemand sich orientieren kann, sondern alles wird komplett und offenbar auch täglich neu ausgehandelt und Ansprüche wechseln wie der Wind und gerne auch widersprüchlich.
Für Männer ist dieses Aushandeln im übrigen aber nur so lange frei, wie sie sich von offizieller Partnerschaft oder gar Kindern zurück halten.

Das jetzt Beliebigkeit das neue Konzept sein soll, ist ja durchaus auch möglich, aber dann gibt es eben auch keinen echten Gegenentwurf zum traditionellen Rollenbild, für den sich dann junge Leute gezielt entscheiden können.
Und es führt zu jede Menge Frust, weil diese neuen Lehren dann in der Praxis offenbar nicht so richtig funktionieren wie verkauft.

Jetzt ist noch einmal "neue Maskuliniät" auf den Tisch gekommen und ich wollte halt wissen: Was soll das diesmal dann sein und wie beantwortet das dann die Fragen zum Zusammenleben, aber eben auch zur Paarbildung mit den entsprechenden Erwartungen und Anforderungen.
Was ist denn so schlimm daran, das individuell auszuhandeln? Ich finde das definitiv besser, als auf irgendeinen Rahmen festgelegt zu sein. Das muss ja auch nicht heißen, dass ständig, oder gar wie du schreibst täglich ausgehandelt werden muss. Mit einem und demselben Partner bespricht man das und im Idealfall funktioniert das dann, von Feinjustierungen vielleicht abgesehen. Mit einem neuen Partner muss man natürlich von neuem gucken wie man es macht. Ist doch aber auch gut so, schließlich bringt doch jeder andere Voraussetzungen mit. Mein Ex beispielsweise war gutverdienender Inschenör, mein jetziger Partner war lange Zeit armer Student, da ist doch klar dass man sich auf jeden Partner neu einstellen muss.

Den Satz "Für Männer ist dieses Aushandeln im übrigen aber nur so lange frei, wie sie sich von offizieller Partnerschaft oder gar Kindern zurück halten." verstehe ich nicht :gruebel: Wieso sollten da unterschiedliche Regeln für Männer und für Frauen gelten? Und wieso sollte man das nicht frei nach den jeweiligen Bedürfnissen aushandeln können?
"Neue Maskulinität" habe ich zwar noch nie gehört, aber für mich würde das mehr Freiraum für Männer umfassen auch nicht-traditionell männliche Bereiche für sich zu entdecken und solche Bereiche nicht länger als "minderwertig" zu betrachten. Ich freue mich beispielsweise jedes mal, wenn ein Junge im Kindergarten meiner Kinder sein Schulpraktikum macht :daumen:
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von NBUC »

Blau hat geschrieben: 05 Sep 2020 17:48 A) Was ist denn so schlimm daran, das individuell auszuhandeln? I

B) Den Satz "Für Männer ist dieses Aushandeln im übrigen aber nur so lange frei, wie sie sich von offizieller Partnerschaft oder gar Kindern zurück halten." verstehe ich nicht

C) "Neue Maskulinität" habe ich zwar noch nie gehört,
A) Bis zum persönlichen Aushandeln kommt es ja gar nicht. Du fällst - als Mann oder auch als Frau - durch die Erwartungen bei der Anbahnung oder gar schon beim Erstkontakt durch oder irritierst da durch Ahnungslosigkeit - wie in meinem Beispiel - und du kommst erst gar nicht in die Stufe, wo das tatsächlich ausgehandelt wird. Du wirst vorher schon aussortiert.

B) Weil ab da dann Frau mit gesetzlicher, wenig modern orientierter Rückendeckung aussuchen kann, welche Schiene sie fahren will. Der Mann hat dann nur noch "Verantwortung", aber keine Rechte mehr.

C) War in dem Beitrag zu dem Buch erwähnt, der diesen Faden ganz am Anfang angestoßen hat.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von LaraMarie »

NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 17:57 A) Bis zum persönlichen Aushandeln kommt es ja gar nicht. Du fällst - als Mann oder auch als Frau - durch die Erwartungen bei der Anbahnung oder gar schon beim Erstkontakt durch oder irritierst da durch Ahnungslosigkeit - wie in meinem Beispiel - und du kommst erst gar nicht in die Stufe, wo das tatsächlich ausgehandelt wird. Du wirst vorher schon aussortiert.
Das hat doch aber dann nichts mit Mann oder Frau zu tun, sondern mit dem individuellen Charakter der Person.
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 17:57 B) Weil ab da dann Frau mit gesetzlicher, wenig modern orientierter Rückendeckung aussuchen kann, welche Schiene sie fahren will. Der Mann hat dann nur noch "Verantwortung", aber keine Rechte mehr.
Inwiefern?
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Cascade »

Ringelnatz hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:33
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 15:07 C) Eine Übersicht /Vorstellung über die üblichen Rollen und ihre Erwartungen würde aber erlauben diese zu erkennne und dann eben schnell passend reagieren zu können - und sei es mit rechtzeitiger Flucht ... :pfeif:
Umgekehrt habe ich ja das Beispiel genannt, wo es dann in der Vorstellung gepasst hätte, aber ich mangels Vorahnung einfach viel zu lange gebraucht habe das zu verarbeiten und dann zu übernehmen.

Hm, also hättest du gerne so eine Art Aufzählung möglicher Modelle (?)

a) Leben alleine (ggf. Romanze/Affäre/F+), Ausgaben werden selbstständig bestritten, keine Rückfragen nötig
b) Leben als Paar (ohne Kinder), in versch. Wohnungen lebend, Ausgaben werden separat bestritten oder 50/50 geteilt
c) Leben als Paar in gemeinsamer Wohnung, Ausgaben werden separat bestritten oder 50/50 geteilt (Lebensstandard richtet sich vmtl. eher am geringer verdienenden Partner aus)
d) Leben als Paar in gemeinsamer Wohnung, Einkommen wird auf einen Haufen geworfen, alle Ausgaben daraus bestritten; größere Ausgaben werden vorher besprochen (d1: er arbeitet Vollzeit/ist Ernährer, sie arbeitet Teilzeit oder gar nicht, übernimmt dafür den Haushalt; d2: umgekehrt; d3 beide arbeiten in etwa gleich viel und teilen sich Haushalt entsprechend)
e) Leben als Paar in gemeinsamer Wohnung mit Kindern, Ausgaben werden separat bestritten oder 50/50 geteilt (Lebensstandard richtet sich daher vmtl. eher am geringer verdienenden Partner aus)
f) Leben als Paar in gemeinsamer Wohnung mit Kindern, Einkommen wird auf einen Haufen geworfen, alle Ausgaben daraus bestritten; größere Ausgaben werden vorher besprochen (f1: er arbeitet Vollzeit/ist Ernährer, sie arbeitet Teilzeit oder gar nicht, übernimmt dafür Haushalt und Erziehung; f2: umgekehrt; f3 beide arbeiten in etwa gleich viel und teilen sich Haushalt/Erziehung entsprechend)

... vermutlich gibt es noch viele weitere Varianten und auch noch einige weitere Variablen, aber diese sind mir spontan eingefallen und sonst wird es ja auch sehr komplex. Ich glaube nach wie vor, dass du grundsätzliche Vorstellungen im Gespräch austauschst und sich dann später abhängig von der Situation eine Variante ergibt.

Zur Häufigkeit (das ist jetzt meine Einschätzung):
Verbreitet sind wohl je nach Region, Bildung und Alter des Paares in Paarbeziehungen mit Kindern f1 solange die Kinder klein sind, dann immer mehr Richtung f3 (außer das Paar ist schon älter), f2 und vor allem f3 seh ich aber kommen. In meinem Umfeld gibt's das schon ein paar mal. Ich kenne aber auch ein Paar, das erst c und inzwischen e lebt (er Vollzeit arbeitend, sie Teilzeit wegen der Kinder aber mit großem Erbe ausgestattet und somit "liquide" ;)). Das häufigste Modell aus meinem Umfeld ist: Er arbeitet Vollzeit in einem Karrierejob, sie arbeitet gut ausgebildet Teilzeit solange die Kinder klein sind und stockt später entsprechend auf. Er übernimmt Haushalts- und Erziehungsaufgaben in einem gewissen Umfang, aber sie macht mehr als er. Theoretische Wunschvorstellung und gelebte Realität stimmen hier übrigens auch nicht immer überein.
Exzellent! Nur Varianten a, b und c kommen überhaupt in Frage. Vor allem das Wort separat gefällt mir außergewöhnlich gut :)
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Ringelnatz »

Cascade hat geschrieben: 05 Sep 2020 21:28 Exzellent! Nur Varianten a, b und c kommen überhaupt in Frage. Vor allem das Wort separat gefällt mir außergewöhnlich gut :)
Solange keine Kinder da sind und man sich auf einen Lebensstandard bzw. Unternehmungen einigen kann, die den Finanzen beider Partner passen, sind a, b und c ja auch völlig OK, wenn beide das gut finden. Diese Varianten leben z.B. auch die meisten Jugendlichen/jungen Erwachsenen.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von Blau »

Blau hat geschrieben: 05 Sep 2020 17:48 A) Was ist denn so schlimm daran, das individuell auszuhandeln? I

B) Den Satz "Für Männer ist dieses Aushandeln im übrigen aber nur so lange frei, wie sie sich von offizieller Partnerschaft oder gar Kindern zurück halten." verstehe ich nicht

C) "Neue Maskulinität" habe ich zwar noch nie gehört,
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 17:57 A) Bis zum persönlichen Aushandeln kommt es ja gar nicht. Du fällst - als Mann oder auch als Frau - durch die Erwartungen bei der Anbahnung oder gar schon beim Erstkontakt durch oder irritierst da durch Ahnungslosigkeit - wie in meinem Beispiel - und du kommst erst gar nicht in die Stufe, wo das tatsächlich ausgehandelt wird. Du wirst vorher schon aussortiert.
Ich werde aussortiert, weil es zwischen der Person und mir eben nicht passt. Nur, weil ich mich verbiege und irgendwelche komischen Rollenbilder nachahme werde ich nicht mehr Erfolg haben - zumindest keinen nachhaltigen ;) Ist doch Blödsinn, eine Beziehung kann doch nicht auf Rollenspielerei aufgebaut werden. Das wäre ja Betrug an einem selber und am anderen. Damit wird doch niemand glücklich.
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 17:57 B) Weil ab da dann Frau mit gesetzlicher, wenig modern orientierter Rückendeckung aussuchen kann, welche Schiene sie fahren will. Der Mann hat dann nur noch "Verantwortung", aber keine Rechte mehr.
Verstehe ich immer noch nicht :gruebel: Bei Partnerschaften ohne Kinder sind, soweit ich weiß, beide Parteien vollkommen gleichberechtigt. Wenn in einer Partnerschaft mit Kindern einer der beiden aufgrund der Kinder beruflich zurücksteckt dann steht ihm im Falle einer Trennung dafür Ausgleich zu. Das finde ich ehrlich gesagt nur fair und richtig. Irgendwie sehe ich hier noch immer keine Ungleichbehandlung von Männern und Frauen :gruebel:
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2020 17:57C) War in dem Beitrag zu dem Buch erwähnt, der diesen Faden ganz am Anfang angestoßen hat.
Ich weiß, ich habe es trotzdem noch nie gehört.
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Re: "Moderne" Geschlechterrollen

Beitrag von LonesomeCoder »

LaraMarie hat geschrieben: 04 Sep 2020 17:51 Den Unterschied sehe ich darin, dass man als Frau nicht mehr vom Mann oder der Gesellschaft abhängig ist und man das machen kann was man will.
Das sehe ich positiv für Frauen und Männer. Frauen haben nicht mehr den Druck einen möglichst erfolgreichen Mann heiraten zu müssen, um ihr Überleben zu sichern, weil sie selbst genug verdienen. Als Frau kann man daher viel mehr Wert auf die zwischenmenschliche Beziehung legen und schauen, ob das zwischen den Menschen wirklich passt. Männer müssen auch nicht mehr die Providerrolle übernehmen und werden viel eher als Mensch wahrgenommen. :holy:
Es gibt aber für Männer einen Nachteil: nur über die Versorgerschiene an eine Frau kommen (mangels anderer Stärken) ist nicht mehr.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34