Wollen Abs gar nicht viel Sex?

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Einzelgänger
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Einzelgänger »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 29 Jan 2022 12:47 Sorry, aber diese Aussage finde ich ziemlich undankbar! Ok, wenn man die Nachrichten schaut oder die Zeitung aufschlägt, dann könnte man meinen die Welt besteht nur noch aus Leid, Gewalt & Hass. Aber es gibt auch sehr viel schönes im Leben.
Gerade hier in Mitteleuropa darf man sich eigentlich gar nicht beschweren. Gerade in der heutigen Zeit. Sicherlich, es gibt einige Dinge, die anders laufen könnten, aber unterm Strich leben wir hier in Deutschland bzw. Mitteleuropa im Paradies. Schau doch mal in die Welt! Schau doch beispielsweise mal nach Afrika. Fließendes Wasser? Für uns selbstverständlich. In Afrika kennen das viele nur vom Hörensagen. Da steht jeden Tag ein Kilometer weiter Marsch zum Brunnen an! In wie vielen Ländern herrscht Krieg, Hunger oder große Armut? Auch heute noch!

Und vor ein paar Jahrzehnten gab es genau das auch hier bei uns im Land! Ganz ehrlich, deine Aussage, dass wir hier in der Hölle sind, ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Menschen, der die Leiden im dritten Reich miterleben musste! Der im KZ um sein Leben fürchten musste. Und genau dieses Leid gibt es heute auch noch in vielen Ländern. Wenn diese Menschen sagen, sie seien in der Hölle bzw. haben die Hölle erlebt, dann kann ich das verstehen. Aber wenn diese Aussage von jemandem kommt, der in der heutigen Zeit in Mitteleuropa leben darf, dann habe ich für diese Aussage absolut kein Verständnis und empfinde sie als sehr undankbar!

Schau dich doch mal um! Wir haben fließend Wasser, Strom, volle Supermärkte, Heizung, Autobahnen, Eisenbahn, soziale Einrichtungen und und und. Mir fällt spontan gar nicht soviel ein, was wir hier alles positives haben. Das soll die Hölle sein? Was für uns alles selbstverständlich ist, da müssen viele Menschen auf der Welt drauf verzichten!
Das ist dieses übliche "Dir das es nicht schlecht gehen, weil in Afrika Kinder hungern."
Was Reinhard als persönliche Hölle empfindet, ist ihm selbst überlassen und das solltest du respektieren.

Das ist alles,w as ich dazu sagen werde.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Reinhard »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 29 Jan 2022 12:47 Das jedoch als Lüge zu bezeichnen finde ich ziemlich daneben. Wie fändest du es, wenn man sich jetzt hinstellt und sagt, dass diese negative Einstellung oder gar eine Depression eine "feel-bad-Lüge" ist? Obwohl es diese Leute doch besser wissen müssten, belügen sie sich und reden sich ein, dass die Welt ein schlechter Ort und das Leben furchtbar ist. Fühlt sich auch nicht nett an, oder?

Kommt halt drauf an, was nun eher mit der Wirklichkeit übereinstimmt. :hierlang:

Ich habe auch nicht gesagt, dass es gar nichts Schönes auf der Welt gibt. Wenn über etwas davon jemand sagt, dass er das nicht so sieht, kann es durchaus sein, dass es sich auch um eine Art Lüge oder Wahrnehmungsstörung handelt.

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 29 Jan 2022 12:47 Und vor ein paar Jahrzehnten gab es genau das auch hier bei uns im Land! Ganz ehrlich, deine Aussage, dass wir hier in der Hölle sind, ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Menschen, der die Leiden im dritten Reich miterleben musste! Der im KZ um sein Leben fürchten musste. Und genau dieses Leid gibt es heute auch noch in vielen Ländern. Wenn diese Menschen sagen, sie seien in der Hölle bzw. haben die Hölle erlebt, dann kann ich das verstehen. Aber wenn diese Aussage von jemandem kommt, der in der heutigen Zeit in Mitteleuropa leben darf, dann habe ich für diese Aussage absolut kein Verständnis und empfinde sie als sehr undankbar!

Aber gerade dieses Leid wie Kriege und KZs und Hungersnöte (außer denjenigen, bei denen wirklich ALLE hungern) sehe ich als eine (extreme) mögliche Folge an der von mir kritisierten Haltung, die kapitalistisches Konkurrenzdenken und "der andere nimmt mir was weg" normalisiert, und dem was ich Tribalismus nannte, dass es überhaupt eine "andere Gruppe" gibt, die wegnimmt.

Dieses Mindset wird doch nicht dadurch gut, dass es mal 70 Jahre in Mitteleuropa keinen Krieg gab.
(Liegt Serbien eigentlich in Mitteleuropa? Nein? OK, na dann ...)


Ich hätte halt nur gerne, dass man sich diese Ursache nicht wegerklärt als so natürlich wie Vulkanausbrüche, sondern sich bewusst macht, dass es das noch immer gibt. :sadman:
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo zusammen :winken:
Einzelgänger hat geschrieben: 29 Jan 2022 13:04 Das ist dieses übliche "Dir das es nicht schlecht gehen, weil in Afrika Kinder hungern."
Was Reinhard als persönliche Hölle empfindet, ist ihm selbst überlassen und das solltest du respektieren.
Natürlich darf es einem auch hier schlecht gehen! Es geht mir nur darum, weil das Leben hier als Hölle bezeichnet wurde. Und davon sind wir hier & heute meilenweit entfernt!
Reinhard hat geschrieben: 29 Jan 2022 13:26
Dieses Mindset wird doch nicht dadurch gut, dass es mal 70 Jahre in Mitteleuropa keinen Krieg gab.
(Liegt Serbien eigentlich in Mitteleuropa? Nein? OK, na dann ...)

Ich hätte halt nur gerne, dass man sich diese Ursache nicht wegerklärt als so natürlich wie Vulkanausbrüche, sondern sich bewusst macht, dass es das noch immer gibt. :sadman:
Ich finde gerade, wenn man sich bewusst macht, dass es auch heute noch Krieg, Hungersnöte usw. gibt und dass es das auch mal hier in Deutschland gab, kann einen aus einem Tief raus holen. Auch ich kenne diese Gedanken wie: "Mir geht es schlecht!", "Ich bin unglücklich!", "Womit habe ich dieses Leid verdient?", "Warum habe ich es nicht verdient glücklich zu sein?". Besonderes, wenn mir bewusst wird, dass ich 36 bin und noch nie eine Freundin hatte. Ob ich jemals eine finden werde weiss ich nicht! Das sind Gedanken, die belastend sind und durchaus auf die Stimmung drücken können. Aber gerade dann holt mich der Gedanke, dass ich hier in Frieden lebe wieder aus dem Tief.

Mal ein Beispiel: Mir passiert es, dass ich denke, dass ich wahrscheinlich etwas böses gemacht habe. Deshalb habe ich es nicht verdient eine Freundin zu finden. Vielleicht bin ich auch einfach ein Pechvogel. Was passiert, wenn ich so denke? Richtig, ich fühle mich schlecht. Mache ich mir aber dann bewusst, dass ich in einem Land lebe, in dem kein Krieg und kein Hunger herrscht, dann fühle ich mich nicht mehr als Pechvogel. Im Gegenteil, ich fühle mich als Glückspilz. Ich frage mich nicht mehr, ob ich was böses verbrochen habe. Im Gegenteil, ich frage mich, womit ich dieses Glück verdient habe, in der heutigen Zeit in einem Land wie Deutschland leben zu dürfen! In dem Frieden ist, in dem es ein gutes Gesundheitssystem gibt, in dem man mehr als genug zu Essen hat und und und. Das ist ein riesen Glück! Und da kommt bei mir immer wieder die Frage auf: Womit habe ich dieses Glück verdient?!
Es kommt immer auf die Sichtweise an!

Das hat nichts damit zu tun, dass man das Leid auf der Welt nicht mehr sieht! :dont: Ganz im Gegenteil. Gerade weil man sich bewusst macht, dass es (zu) viele Menschen gibt, denen es nicht so gut geht wie einem selbst, zeigt einem das, wie gut es einem selber geht und welches enorme Glück man eigentlich hat.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Nephthys79 »

Reinhard hat geschrieben: 29 Jan 2022 13:26 Ich hätte halt nur gerne, dass man sich diese Ursache nicht wegerklärt als so natürlich wie Vulkanausbrüche, sondern sich bewusst macht, dass es das noch immer gibt. :sadman:
[+] leicht OT

Ich glaube, wir sind schon einen Schritt weiter Bild
Man muss sich gar nicht belügen, jedem der hier lebt dürfte klar sein wie privilegiert man ist. Das ist kein Verdienst hier geboren zu sein, reiner Zufall. Den Lebensstil der hier möglich ist, könnte man gar nicht jedem ermöglichen, dazu fehlen die Ressourcen, wir boxen ständig über dem eigenen Kampfgewicht und versuchen nur die Ausbeutung global umzuschichten - mit Tribalismen kann man das super rationalisieren. Die Gretchenfrage ist ja dann, wenn man feststellt, dass die Umstände nicht "natürlich wie Vulkanausbrüche" sind, was möchte man wirklich tun, möchte man wirklich Veränderungen, auch auf Kosten der eigenen behaglichen Bequemlichkeit (Lebensstiländerung, Verzicht, Einschränkung..)
Ich hinterlasse zum Glück niemanden, um den ich mir Sorgen machen müsste angesichts des massiven Bergs an Sch***e den wir angerichtet haben und schön weiter ausbauen, ökonomisch und ökologisch. Ich versuche eigentlich nur nicht allzu zynisch zu werden. Bild
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Tania »

Einzelgänger hat geschrieben: 29 Jan 2022 13:04 Was Reinhard als persönliche Hölle empfindet, ist ihm selbst überlassen und das solltest du respektieren.
Wenn es Reinhard glücklich macht, kann er gern so unglücklich sein, wie er will. Aber es gibt einen Unterschied zwischen "Ich bin in meiner persönlichen Hölle" und "Wir sind in der Hölle, und jeder, der etwas anderes behauptet, lügt."

Wenn Einsamkeit_is_doof sein Leben trotz einiger Unzulänglichkeiten nicht als Hölle empfindet, ist das ebenfalls zu respektieren.

Nebenbei bemerkt: so eine negative Attitüde ist einer der möglichen Gründe, warum die im Threadthema genannte These existiert. Kaum ein potentieller Sexualpartner möchte riskieren, dass das, was er/sie als schöne gemeinsame Zeit erlebt, vom Gegenüber im "alles-Scheisse-Sumpf" versenkt wird. Somit ist diese Haltung sehr gut geeignet, eventuelle Interessenten abzuschrecken. Was wiederum zu der Annahme führen kann: "Wer sich solche Mühe gibt, mögliche Partner abzuschrecken, will vielleicht gar keinen Sex."

Nur damit mal wieder ein Bezug zum Thema hergestellt wird ... ;)
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Finnlandfreundin »

oldfield2283 hat geschrieben: 26 Jan 2022 21:16 Mir fällt nur noch finnlandfreundins Bemerkung ein, daß AB Schwierigkeiten haben, zu erkennen, ob der Partner oder auch potentielle Partner eventuell Sexuelles im Sinn hat und welche Anzeichen man so erkennen könnte oder was man selbst von sich zeigt, damit der andere es sieht. Selbst wenn man es schon ein paar Mal erlebt hat. Ich bin hier leider auf mein Gefühl und meine Vorstellung angewiesen, da ich persönlich diese Situation nicht kenne. Ich denke mir aber, das merkt man dann doch schon oder nicht? Oder kann fragen? Mein Problem ist leider, ich komme nicht, auch nicht ansatzweise, in solche Situationen, vielleicht weil ich niemals dafür in Betracht gezogen werde oder weil ich es nicht geschafft habe, das selber zu initiieren. Aber ich stelle mir immer vor und denke mir, wenn es denn soweit ist - dann geht das schon irgendwie und mir wachsen Flügel und ich werde mutig?
Dass es nach den ersten Erfahrungen besser wird, war auch immer meine Hoffnung, aber bei mir ist das irgendwie nicht der Fall. Den Anderen fragen, könnte man natürlich, wenn irgendetwas einem selbst nicht klar ist, aber den Mut muss man auch erstmal aufbringen. Ich bin auf die Initiative meines Gegenüber angewiesen. Zeigt er auch keins, habe ich Pech.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 27 Jan 2022 06:59 Ich glaube, das größte Problem von uns ABs ist, dass wir ein falsches Mindset haben. Aus welchem Grund auch immer hat man das Gefühl, für das andere Geschlecht total uninteressant oder gar unsichtbar zu sein. Ob das wirklich so ist? Wer weiß. Vielleicht nimmt einen das andere Geschlecht schon wahr, man selber bemerkt es aber nicht.
Der Gedanke für das andere Geschlecht uninteressant zu sein führt dann aber auch dazu, dass man sich gar nicht erst traut aktiv zu werden. Obwohl man eigentlich genau weiß, dass es der einzige Weg zu einer Beziehung ist. Sitze ich nur zu Hause, werde ich mit 100%iger Sicherheit keine Freundin finden. Also hilft nur aktiv werden. Das kostet allerdings große Überwindung. Und es erfordert sein Mindset zu ändern.
Ich konnte mir auch lange nicht vorstellen, dass mich jemand haben möchte (jenseits von Freundschaft) oder erst recht nicht, dass jemand mit mir sexuell aktiv sein möchte. Ich glaube, diese Vorstellung kommt durch das Mobbing in der Schulzeit. Mehrere Mitschüler (m) hatten mir immer wieder zu verstehen gegeben, dass ich häßlich sei und dass jede kleine Berührung einen riesigen Ekel hervorrufen würde. Wenn ich heute meine Fotos von damals betrachte, kommen mir manchmal die Tränen. Ich hätte heute gerne die Figur von damals.

Einen Freundeskreis zu haben oder verschiedene Freizeitaktivitäten zu haben und ständig unter Menschen zu kommen, helfen dabei nicht.
Haben Andere nicht diese Erfahrungen gemacht, ist eine soziale Einbettung hilfreich.


Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 27 Jan 2022 06:59 Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass man sich vorher viel zu viele Gedanken macht. Sollte man wirklich mal eine Frau treffen, die einen mag und sich in einen verliebt und man selber verliebt sich auch in diese Frau, dann könnte es durchaus sein, dass das nachher alles wie von selbst geht und man sich im Nachhinein fragt, warum man das nicht schon Jahre vorher geschafft hat. Jedenfalls hoffe ich, dass es so ist... :sadman:
Diese Hoffnung habe ich noch, auch wenn es bis jetzt nicht so ist (trotz einer ersten Beziehung).
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Einzelgänger »

Tania hat geschrieben: 29 Jan 2022 14:13
Einzelgänger hat geschrieben: 29 Jan 2022 13:04 Was Reinhard als persönliche Hölle empfindet, ist ihm selbst überlassen und das solltest du respektieren.
Wenn Einsamkeit_is_doof sein Leben trotz einiger Unzulänglichkeiten nicht als Hölle empfindet, ist das ebenfalls zu respektieren.
Tu ich doch auch.
Nebenbei bemerkt: so eine negative Attitüde ist einer der möglichen Gründe, warum die im Threadthema genannte These existiert. Kaum ein potentieller Sexualpartner möchte riskieren, dass das, was er/sie als schöne gemeinsame Zeit erlebt, vom Gegenüber im "alles-Scheisse-Sumpf" versenkt wird. Somit ist diese Haltung sehr gut geeignet, eventuelle Interessenten abzuschrecken. Was wiederum zu der Annahme führen kann: "Wer sich solche Mühe gibt, mögliche Partner abzuschrecken, will vielleicht gar keinen Sex."
Wenn man diese Gedanken nicht für sich behalten kann, stimme ich zu. Ich kann hier auch nur von mir sprechen, aber ich lasse mir meine negativen Gedanken in der Öffentlichkeit nicht ansehen.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Strange Lady »

Finnlandfreundin hat geschrieben:
Ich konnte mir auch lange nicht vorstellen, dass mich jemand haben möchte (jenseits von Freundschaft) oder erst recht nicht, dass jemand mit mir sexuell aktiv sein möchte. Ich glaube, diese Vorstellung kommt durch das Mobbing in der Schulzeit. Mehrere Mitschüler (m) hatten mir immer wieder zu verstehen gegeben, dass ich häßlich sei und dass jede kleine Berührung einen riesigen Ekel hervorrufen würde. Wenn ich heute meine Fotos von damals betrachte, kommen mir manchmal die Tränen. Ich hätte heute gerne die Figur von damals.

+1
Genau das gleiche erlebt. Plus prüdes Elternhaus.

Heute Bilder von mir als Schülerin/Studentin zu sehen, macht mich unendlich traurig, unendlich ...
Heute sehe ich da ein schüchternes, aber hübsches Mädchen mit einer Topfigur. Ich wünschte, ich könnte mich zurückbeamen.
Aber es fühlte sich damals alles ekelig an. Ich konnte ja nicht mal in den Spiegel schauen.

Was hätte alles sein können .... und wurde verunmöglicht durch Mobbing, Empathiosigkeit, Gewalt ...

Mich macht das immer noch sehr traurig.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Henrietta »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 29 Jan 2022 15:36

Ich konnte mir auch lange nicht vorstellen, dass mich jemand haben möchte (jenseits von Freundschaft) oder erst recht nicht, dass jemand mit mir sexuell aktiv sein möchte. Ich glaube, diese Vorstellung kommt durch das Mobbing in der Schulzeit. Mehrere Mitschüler (m) hatten mir immer wieder zu verstehen gegeben, dass ich häßlich sei und dass jede kleine Berührung einen riesigen Ekel hervorrufen würde.
Puh, wo Du das jetzt schreibst fällt mir gerade eine Szene aus meiner Schulzeit ein. Zu einem Zeitpunkt, zu dem ich sehr gemobbt wurde, in der Pubertät. Da war ich auf einem Geburtstag eingeladen und da waren auch die ganzen "hippen" Jungs eingeladen, die mich gemobbt haben. Wir haben dann dieses Wahrheit oder Pflichtspiel gespielt und da musste der Hauptmobber mir einen Handkuss geben. Bevor er das getan hat, hat er sich zum "Krüppel" gemacht. Er hat seinen Arm gebeugt und so in sein T-Shirt gesteckt, dass nur der Ellenbogen unten raus schaute und es so aussah, als fehle ihm der Unterarm. Ich glaube, mit seinen BEinen hat er auch noch was gemacht, kann mich aber nicht mehr genau erinnern. Mit der anderen Hand hat er mir dann den Handkuss gegeben, unter derm Gelächter der anderen. Davon gibt es ein Foto und ich fühle mich noch heute erniedrigt davon .. Voll krass...
Mir fiel es nach diesen ganzen Erfahrungen sehr schwer, Selbstvertrauen zu entwickeln, und zu glauben, dass Männer mich mögen könnten und es ernst meinen könnten.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von NBUC »

Nach den klassischen "Weisheiten" dieses Forums wärt ihr halt einfach nicht offen und interessiert genug gewesen und habt nicht genug auf eure Körpersprache und die Signale all der interessierten jungen Männer dieser Zeit geachtet. Oder wärt alternativ doch irgendwo "creepy" gewesen und hättet das verdient. :brille1:
Oder wärt es zumindest, wenn ihr MABs wärt ... :pfeif:
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Henrietta »

Strange Lady hat geschrieben: 29 Jan 2022 17:18

Heute Bilder von mir als Schülerin/Studentin zu sehen, macht mich unendlich traurig, unendlich ...
Heute sehe ich da ein schüchternes, aber hübsches Mädchen mit einer Topfigur. Ich wünschte, ich könnte mich zurückbeamen.
Aber es fühlte sich damals alles ekelig an. Ich konnte ja nicht mal in den Spiegel schauen.

Was hätte alles sein können .... und wurde verunmöglicht durch Mobbing, Empathiosigkeit, Gewalt ...
Genau das denke ich auch immer mal wieder. Was gewesen wäre, wenn ich zum Wechsel auf das Gymnasium in eine andere Klasse gelost worden wäre...ohne diese aggressiven Mobber. Dann hätte ich vielleicht ein ganz anderes Sebstbewusstsein aufbauen können und hätte keine Probleme mit Männern gehabt.
Ich war vor dem Schulwechsel total aufgeschlossen, hatte viele Freunde in der Klasse (auch männliche) und war selbstbewusst, und habe mich zb auch vor den Lehrern für andere eingesetzt, wenn ich fand, dass diese ungerecht behandelt wurden.
Die Mobber auf dem Gymnasium haben mich gebrochen. So sehe ich das heute.
Mich macht das immer noch sehr traurig.
Ich habe vor ein paar Jahren mal alle Begebenheiten die ich damals als so verletztend empfunden habe (und an die ich mich noch erinnern konnte), aufgeschrieben und dabei geheult wie ein Schlosshund.
Dann habe ich meinem damaligen Therapeuten zu Beginn der Therapie davon erzählt und er tat es ab und sagte, er glaube nicht, dass diese Begebenheiten einen Einfluss auf meine heutigen Probleme hätten.
Am Ende der Therapie, quasi zum Abschluss, wo es mir nicht mehr half, sagte er dann, dass er sich das nun doch vorstellen könne.
Na besten Dank.
Das kommt dann noch mal oben drauf, wenn es dann auch nicht wirklich ernst genommen wird. Das war auch während der Schulzeit so. Ich hatte niemanden, der mir geholfen hat.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 29 Jan 2022 17:55 Nach den klassischen "Weisheiten" dieses Forums wärt ihr halt einfach nicht offen und interessiert genug gewesen und habt nicht genug auf eure Körpersprache und die Signale all der interessierten jungen Männer dieser Zeit geachtet. Oder wärt alternativ doch irgendwo "creepy" gewesen und hättet das verdient. :brille1:
Oder wärt es zumindest, wenn ihr MABs wärt ... :pfeif:
Nach meiner Schulzeit konnte ich tatsächlich nicht mehr offen auf Andere zugehen. Ich fürchtete überall Anfeindungen und Beleidigungen, hatte immer Angst verarscht zu werden.
Wenn man nicht glaubt, liebenswert zu sein und dies auch immer wieder vergegenwärtigt bekommt, zeigt man kein Interesse.
Es kann sein, dass der Ein oder Andere Interesse gehabt hätte, aber das habe ich dann überhaupt nicht wahrgenommen.
So im Nachhinein glaube ich, dass ein Kommilitone von mir im Studium Interesse hatte, aber wie gesagt, das sagt mir meine aktuelle Wahrnehmung.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von NBUC »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 29 Jan 2022 22:07
NBUC hat geschrieben: 29 Jan 2022 17:55 Nach den klassischen "Weisheiten" dieses Forums wärt ihr halt einfach nicht offen und interessiert genug gewesen und habt nicht genug auf eure Körpersprache und die Signale all der interessierten jungen Männer dieser Zeit geachtet. Oder wärt alternativ doch irgendwo "creepy" gewesen und hättet das verdient. :brille1:
Oder wärt es zumindest, wenn ihr MABs wärt ... :pfeif:
Nach meiner Schulzeit konnte ich tatsächlich nicht mehr offen auf Andere zugehen. Ich fürchtete überall Anfeindungen und Beleidigungen, hatte immer Angst verarscht zu werden.
Wenn man nicht glaubt, liebenswert zu sein und dies auch immer wieder vergegenwärtigt bekommt, zeigt man kein Interesse.
Es kann sein, dass der Ein oder Andere Interesse gehabt hätte, aber das habe ich dann überhaupt nicht wahrgenommen.
So im Nachhinein glaube ich, dass ein Kommilitone von mir im Studium Interesse hatte, aber wie gesagt, das sagt mir meine aktuelle Wahrnehmung.
OK, in dem Fall stimmt voraussichtllich sogar die Diagnose
Aber wie viel hilft/hätte dir damals der Tipp geholfen "Sei einfach offener und achte auf Signale?"
Ansonsten: warum hilft er jetzt dann nicht?
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Daydream »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 29 Jan 2022 22:07
NBUC hat geschrieben: 29 Jan 2022 17:55 Nach den klassischen "Weisheiten" dieses Forums wärt ihr halt einfach nicht offen und interessiert genug gewesen und habt nicht genug auf eure Körpersprache und die Signale all der interessierten jungen Männer dieser Zeit geachtet. Oder wärt alternativ doch irgendwo "creepy" gewesen und hättet das verdient. :brille1:
Oder wärt es zumindest, wenn ihr MABs wärt ... :pfeif:
Nach meiner Schulzeit konnte ich tatsächlich nicht mehr offen auf Andere zugehen. Ich fürchtete überall Anfeindungen und Beleidigungen, hatte immer Angst verarscht zu werden.
Wenn man nicht glaubt, liebenswert zu sein und dies auch immer wieder vergegenwärtigt bekommt, zeigt man kein Interesse.
Es kann sein, dass der Ein oder Andere Interesse gehabt hätte, aber das habe ich dann überhaupt nicht wahrgenommen.
So im Nachhinein glaube ich, dass ein Kommilitone von mir im Studium Interesse hatte, aber wie gesagt, das sagt mir meine aktuelle Wahrnehmung.
Das erinnert mich tatsächlich auch an meine Schul- bzw. allgemein Jugendzeit. Leider auch zu spät "aufgewacht" - mit Ü30 (eigentlich schon Ü20) ist es einfach ungleich schwerer, noch in diesen "Bereich" reinzukommen weil der Großteil eben fest verpartnert ist und so ganz ohne Erfahrung - schon eine Herausforderung.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 30 Jan 2022 04:46 Aber wie viel hilft/hätte dir damals der Tipp geholfen "Sei einfach offener und achte auf Signale?"
Der Hinweis lautet:
Du bist vielleicht nicht offen genug. Und siehst Signale nicht. Das sind Ansatzpunkte.

Deine Wiedergabe ist regelmäßig verzerrt. Entspricht vermutlich deiner Wahrnehmung. (<- Ansatzpunkt).
Von "einfach" ist sowieso nur immer in der Ablehnung des Hinweises die Rede.

Allerdings ist es so, dass man dann, wenn man die HInweise umsetzt, in der Regel bemerkt, dass manches einfacher wird und es insgesamt einfacher wird. Das ist ja auch Sinn und Zweck der Übung.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von cama »

Den Tip 'Sei doch einfach mal offen' habe ich als junge Frau auch bekommen. Bis heute weiß ich nicht, was damit gemeint war. Im Prinzip war ich offen für alles mögliche, da kam nur fast nichts, für das ich offen hätte sein können. Wie ist man denn offen? So, daß es jemand anders merkt? Wie gesagt, ich weiß es bis heute nicht.

Zur Frage, ob ABs gar nicht viel Sex wollen: ich hätte schon Sex gewollt, am liebsten in einer Beziehung, aber ohne Beziehung wäre auch ok gewesen. Zu Sex muß es aber erst mal kommen, das ist nämlich kein Selbstläufer.

Wie ich mal irgendwo im Netz gelesen habe: Liebe Männer, ihr habt die besten Jahre meiner Brüste verpaßt.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Finnlandfreundin »

NBUC hat geschrieben: 30 Jan 2022 04:46
Finnlandfreundin hat geschrieben: 29 Jan 2022 22:07
NBUC hat geschrieben: 29 Jan 2022 17:55 Nach den klassischen "Weisheiten" dieses Forums wärt ihr halt einfach nicht offen und interessiert genug gewesen und habt nicht genug auf eure Körpersprache und die Signale all der interessierten jungen Männer dieser Zeit geachtet. Oder wärt alternativ doch irgendwo "creepy" gewesen und hättet das verdient. :brille1:
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Es kann sein, dass der Ein oder Andere Interesse gehabt hätte, aber das habe ich dann überhaupt nicht wahrgenommen.
So im Nachhinein glaube ich, dass ein Kommilitone von mir im Studium Interesse hatte, aber wie gesagt, das sagt mir meine aktuelle Wahrnehmung.
OK, in dem Fall stimmt voraussichtllich sogar die Diagnose
Aber wie viel hilft/hätte dir damals der Tipp geholfen "Sei einfach offener und achte auf Signale?"
Ansonsten: warum hilft er jetzt dann nicht?
Dafür hätte ich einen Schulwechsel gebraucht. In einer neuen Umgebung und mit etwas Zuspruch von außen hätte es was werden können.
Ein Hinweis, offener zu sein, mehr auf die Anderen zuzugehen, kann helfen, wenn man zu sehr eingefahren ist. Auch wenn es einem selbst eigentlich klar sein sollte, kann es helfen, wenn man es nochmal von außen hört, da man bewusst darauf gestoßen wird.
Ich würde garnicht mal sagen, dass es heutzutage nicht hilft. Ich habe in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Canis_Majoris »

Reinhard hat geschrieben: 29 Jan 2022 13:26 Aber gerade dieses Leid wie Kriege und KZs und Hungersnöte (außer denjenigen, bei denen wirklich ALLE hungern) sehe ich als eine (extreme) mögliche Folge an der von mir kritisierten Haltung, die kapitalistisches Konkurrenzdenken und "der andere nimmt mir was weg" normalisiert, und dem was ich Tribalismus nannte, dass es überhaupt eine "andere Gruppe" gibt, die wegnimmt.
Von welchen KZs in welchen Ländern zu welchen Zeiten reden wir denn hier?
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von LonesomeCoder »

Swenja hat geschrieben: 24 Jan 2022 13:50
LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Jan 2022 22:51 ...
Studien zeigen übrigens, dass Depressive die Welt so sehen wie sie wirklich und ist und Nicht-Depressive sie positiv verzerrt.
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Canis_Majoris hat geschrieben: 24 Jan 2022 15:41
LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Jan 2022 22:51 Studien zeigen übrigens, dass Depressive die Welt so sehen wie sie wirklich und ist und Nicht-Depressive sie positiv verzerrt.
Das halte ich für eine Überhöhung der eigenen Krankheit. Wer hat denn in den besagten Fällen festgelegt, wie die Welt wirklich ist? Die Depressiven oder die Verantwortlichen der Studie? Nicht selten herrscht bei psychisch Kranken eine Mentalität vor, der Welt die Schuld an ihrer Krankheit zu geben.
Ich habe keine Depression, ich habe nur von dieser Bewertung gelesen.

Es gibt aber wirklich Faktoren, die krank machen, aber eine Einzelperson nicht beeinflussen kann. Von daher kann der Vorwurf an die Gesellschaft, Wirtschaft usw. krank zu machen schon berechtigt sein. Nicht jeder kommt z.B. damit klar, dass alles immer schneller und komplexer wird. Oder dass sich immer vom Realen ins Digitale verlagert, was die Pandemie noch beschleunigte. Oder dass Kontakte zu Menschen im Alltag immer weniger werden, z.B. macht man Banking heutzutage online statt am Schalter, Kino- oder Zugtickets werden online gekauft, Online-Shopping wird immer mehr usw. Wehren dagegen kann sich eine Einzelperson nur bedingt, macht die örtliche Bankfiliale oder Elektromarkt zu oder hat nur mehr dann offen, wenn sich ein Berufstätiger frei nehmen muss, ist nichts mehr mit Offline-Banking oder realem Shopping. Oder Tickets kosten offline oft mehr als im Online-Kauf. Die Unternehmen wollen die Kunden zu den für die günstigsten Zugängen drängen.
Oder die Erwartungen, die die Gesellschaft an ein Individuum stellt: sei beruflich erfolgreich, habe eine glückliche Familie, mache Sport, reise viel, tue dies und das, aber dies und jenes nicht. Das kann Menschen, die das nicht erfüllen können oder wollen, kaputt machen.

Die Quelle für die unterschiedliche Wahrnehmung:
Stefan Krause: Sadder but wiser. Zum Realismus der Selbsteinschätzung hinsichtlich der Belastungswahrnehmung und der motorischen Funktionswiederherstellung nach ZNS-Schädigungen in Abhängigkeit vom Grad der Depressivität. Diss. Uni Göttingen 1997.
Gibt noch mehr was in die Richtung geht.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 24 Jan 2022 19:47
LonesomeCoder hat geschrieben: 23 Jan 2022 22:51 Studien zeigen übrigens, dass Depressive die Welt so sehen wie sie wirklich und ist und Nicht-Depressive sie positiv verzerrt.
In dem du Depression als Strohmann für deine eigene Agenda benutzt, zeigst du bloss, dass du keinen Deut besser bist. :roll:
Kennst du noch andere Worte als "Strohmann" oder "Nebelkerze"? Respekt für diesen sachlichen und konstruktiven Beitrag als Reaktion auf einen wissenschaftlichen Fakt 👍 Wo lernt man solche Umgangsformen?
So und jetzt zurück zum Thema des Threads :)
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 28 Jan 2022 20:50
Himbeere hat geschrieben: 28 Jan 2022 09:55 Also ich denke, wenn ABs viel Sex haben könnten, würden sie auch viel Sex wollen.
Seit wann sind ABs eine homogene Masse? :gruebel:
Nein, manche fühlen sich edler als andere weil sie weniger Sex wollen und/oder keinen Sex außerhalb von Beziehungen.

Im Ernst: wie viel Sex jemand im Vergleich zu seinem Wunsch als AB wirklich will, wird er oder sie erst merken, wenn er oder sie mal welchen hatte. Bei manchen wird das Verlangen sinken, bei anderen steigen, bei anderen mag nach einer Zeit mit viel Sex das Interesse wieder abflachen.
Zuletzt geändert von Esperanza am 04 Feb 2022 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Unangebrachten Kommentar über anderen User entfernt.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34