AB und Depressionen

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Wie schätzt du deinen Gesundheit bezüglich Depressionen ein?

Depressionen kenne ich nicht
30
16%
Manchmal habe ich depressive Episoden
71
38%
Ich bin chronisch depressiv seit 0,5 bis 5 Jahren
12
6%
Ich bin chronisch depressiv seit über 5 Jahren
15
8%
Ich bin chronisch depressiv seit über 10 Jahren
26
14%
Ich bin chronisch depressiv seit über 20 Jahren
21
11%
Ich bin chronisch depressiv seit über 30 Jahren
9
5%
Ich war chronisch depressiv für viele Jahre. Habe nun aber keine Depressionen mehr.
5
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 189

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RomNey
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von RomNey »

Momo hat geschrieben: 15 Dez 2022 02:54 Ich sehe nicht, warum das notwendig sein sollte.
Ich bin relativ offen, was meine Depression angeht, aber ich würde sicher nicht meine Symptome und Krankengeschichte offenlegen, nur um die Bezeichnung "Depression" zu legitimieren.
Mag sein, dass ich zu viel in deine Worte hineinlese, aber das ist die Erwartungshaltung, die da für mich mitschwingt.
Sehe ich genauso....
Aber um mal ein Beispiel zu geben wie sowas aussehen könnte.
Bei mir wurde es nie diagnostiziert.
Aber ich habe mein ganzes Leben an Depressionen gelitten, denke ich... Bin kein Arzt...

Mal mehr mal weniger.
Kennt wohl jeder Mensch das man mal seinen blues hat (wie es ein bekannter nennt, der damit auch zu kämpfen hat) und im Kopf ein abwartsstrudel von negativen Gedanken.

Bei mir war das aber eigentlich IMMER präsent.
Ich hatte gefühlt 90% meiner gehirnaktivität immer damit beschäftigt schlechte Gedanken zu generieren und über diese dann auch zu grübeln.
Ich bin scheisse, alle anderen sind scheisse, alles ist scheisse.
Ständig und immer.

Dazu kam das Lügen, das ich sehr viel getan habe.
Und ich immer versucht habe das Lügen Kartenhaus nicht einstürzen zu lassen, weil ich bei irgendwem was widersprüchliches sagen würde und das dann raus kommt...
Also falls mal nicht alles scheisse war, dann nur weil ich irgendwelche Lügen instand halten wollte, das da nicht raus kommt...

Es war (ist) so Mega befreiend als das aus meinem Kopf gelöscht war.
Mir tut jeder Mensch mega leid der nur ansatzweise sowas durch machen muss.
Es ist die Hölle.

:umarmung2:
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blank pager
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von blank pager »

RomNey hat geschrieben: 15 Dez 2022 06:28 Aber ich habe mein ganzes Leben an Depressionen gelitten, denke ich... Bin kein Arzt...

Mal mehr mal weniger.
Kennt wohl jeder Mensch das man mal seinen blues hat (wie es ein bekannter nennt, der damit auch zu kämpfen hat) und im Kopf ein abwartsstrudel von negativen Gedanken.

Bei mir war das aber eigentlich IMMER präsent.
Ich hatte gefühlt 90% meiner gehirnaktivität immer damit beschäftigt schlechte Gedanken zu generieren und über diese dann auch zu grübeln.
Ich bin scheisse, alle anderen sind scheisse, alles ist scheisse.
Ständig und immer.
Ja, aber hier schreibst du ja schon sehr klar, welches Symptom diese offenbar hatte. Nämlich negative Gedanken und das offen bar über einen langen Zeitraum hinweg. Daraus schließt du persönlich/selbst auf eine Depression.

Aber, negative Gedanken alleine sind wohl kein Indiz/Beweis für eine Depression alleine. Daher fragte ich ja nach klaren Kriterien, welche eine solche nachvollziehbar machen, denn sonst kann vielleicht halb Deutschland oder Österreich ankreuzen in dieser Umfrage depressiv zu sein. Was es dann ja doch nicht ist im medizinisch/klinischen Sinne. So ist mein Beitrag zu verstehen.
Ich will damit einem depressiven Menschen nicht irgendwie zu nahe kommen oder kein Verständnis für seine Situation entgegen bringen - mir ging's mehr um die Verständnisfrage bzw. Spezifizierung des Begriffs. :)
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RomNey
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von RomNey »

Hm joa...
Müsste man mal einen Arzt fragen...
Da wird es ja sicher unendlich Formen geben.
Bei dem einen ist es weniger heftig, bei dem nächsten heftiger.

Und ich glaube das die meisten Menschen Phasen haben wo die negativen Gedanken überhand nehmen...
Ob man es nun depression nennt oder nicht spielt bei ja keine Rolle...
Also denke schon das die meisten es ankreuzen würden.
Sieht man ja auch an der Umfrage.

Also so definiere ich es zumindest für mich.
Schlechte Gedanken...
Mal mehr mal weniger...
Bei manchen dann so heftig das sie sich selber was an tun 🥺
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Momo
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Momo »

Depression ist eine komplexe und individuelle Krankheit, wie eigentlich so ziemlich jede psychische Erkrankung, von daher wird man da bei zehn Personen zehn verschiedene Antworten kriegen, was genau darunter zu verstehen ist, unabhängig davon, ob es sich um Personen vom Fach oder Laien handelt.

Ich verstehe Depression als eine Sinnkrise, die sich weniger in Traurigkeit, als vielmehr in Gefühlen von Leere, Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit äußert, was sich auf alle Lebensbereiche und psychosomatisch auf den Körper auswirkt.
Aber ich denke auch, dass es eher eine sekundäre Erkrankung ist und überwiegend ein tieferliegendes Problem der Auslöser ist.

Und damit habe ich noch nichts dazu gesagt, wie ich persönlich damit lebe.
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von Moridin »

Es fällt mir schwer einzuschätzen, wie lange ich bereits an Depressionen leide.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es nach dem Abitur, also mit dem Start in das "echte Leben"/die Arbeitswelt losging. Was inzwischen ca. 8 Jahre sind.
Es könnte aber auch schon etwas eher losgegangen sein.
Seit schätzungsweise 5 Jahren sind es schwere Depressionen.

Ich habe inzwischen eine ambulante Therapie und zwei teilstationäre Aufenthalte hinter mir, sowie drei verschiedene Antidepressiva.
In diesen ca. zwei bis drei Jahren konnte ich einiges über mich lernen und habe auch einige Fortschritte gemacht, sowie mehrere Süchte besiegt.
Jedoch frustrieren mich diese Fortschritte mehr, als dass sie mich positiv stimmen. Denn trotz all der Fortschritte, hat sich nichts geändert. Rational gesehen hat sich sehr wohl etwas geändert. Es fühlt sich allerdings nicht so an. Was natürlich dann unter anderem wieder zu Grübeleien führt und wenn ich eines gut kann, dann ist es Grübeln...

Aber noch habe ich nicht aufgegeben und arbeite weiterhin an meinen Problemen.



Wenn ich zurückdenke, dass eine der ersten Therapeutinnen, bei denen ich ein Erstgespräch hatte, mir nach dem Gespräch sagte, ich hätte keine Depressionen, sondern wolle nur Aufmerksamkeit... Und zu dem Zeitpunkt war ich noch aktiv suizidal. Sehr schockierend, wie solche Personen in so einen Beruf kommen.
Dort, wo sich Sonnenlicht in Zweigen bricht
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Re: AB und Depressionen

Beitrag von halbkaputt »

ich hatte das heute Nachmittag zuerst gehört/gesehen:

Antidepressiva bei Depressionen: Geldmacherei oder Wunderwaffe?! | Podcast #67 | Quarks Science Cops

und da Depressionen an sich mit Ausschnitten aus den Sendungen thematisiert werden(was ich vorher schon mitbekommen hatte):

Thorsten Sträter bei Chez Krömer


und dann Kurt Krömer zu Gast bei Sträter