Geben was man bekommen möchte

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Nonkonformist

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Nonkonformist »

Fürsorge ist für mich empatisch wahrnehmen wenn es das gegenüber mal schlecht geht, und diese dann moralisch/seelisch sowie praktisch unterstützen. Einfach da für einander sein wenn das mal nötig ist.
Die probleme zusammen, als ebenwürdiges team, meistern, statt alleine.
Und es soll debei natürlich von beiden seiten kommen.

Mehr davon und diese ganzen psychotherapeuten wären wahrscheinlich großteilig überflüßig.
Aber gut, wir leben immer mehr in einen jeder für sich und keiner soll schwäche zeigen gesellschaft.
Und nennen das souveränität.
Grausam.
tenorita

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von tenorita »

@ Maverick: Und ich bin bei dir :daumen: Gut, dass wir die Begrifflichkeiten geklärt haben :mrgreen:
Lieblose

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Lieblose »

Ich finde das Thema schwierig und bin etwas verwirrt.

Wenn mir jemand gefällt und wenn ich mir erhoffe, daß er mich wahr nimmt und er erkennen soll, wer ich bin, dann muß ich doch von mir aus "geben" und ihm auch etwas Fürsorge schenken oder nicht? Wie soll er denn merken, daß Interesse da ist? Wenn ich weiß, er mag diese bestimmte Sorte Tee oder er ist überfordert mit irgendetwas, dann biete ich doch automatisch meine Hilfe an, um ihm zu zeigen, he du bist nicht alleine, ich helfe dir gerne, gemeinsam schaffen wir das.

Was mich verwirrt ist die Tatsache, daß ich es immer so gehändelt habe und dabei ist nichts, aber auch garnichts rausgekommen. Ich habe nicht das bekommen, was ich gegeben habe, nie. Und das hat mich die ganzen Jahre schon verärgert, wenn ich ehrlich bin, aber jetzt habe ich die Bestätigung dafür.

Ich glaube da rutscht man automatisch auf die Seite des "ausgenutzt" werden und auf die Freundschaftsschiene oder? Ist das alles so verflixt kompliziert. Ich verstehe nicht, wie der Rest der Weltbevölkerung oft einfach nur macht und dabei kommt so viel heraus, und bei mir ist es das Gegenteil. :sadwoman: Heute ist für mich so ein Frusttag, was hat meine Bemühungen all die Jahre genutzt? Nichts!
Melli

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Melli »

Lieblose hat geschrieben: 16 Jun 2020 08:03[...]Ich glaube da rutscht man automatisch auf die Seite des "ausgenutzt" werden und auf die Freundschaftsschiene oder? [...]
Einem ist das sogar mal herausgerutscht, daß er "Mama" zu mir gesagt hat. Das war natürlich nicht so ganz, wo ich mit ihm hinwollte :lach:

Das ist mal wieder eines dieser Themen, wozu eine unüberschaubare Anzahl von Ansichten in Umlauf sind. Manche behaupten ja, Männer wollten bemuttert werden 🤷🏾‍♀️

"Wie man's macht, man macht's verkehrt!" :mrgreen:

Ja ok, ist eine individuelle Angelegenheit, und dann gab es ja noch diese o.g. Typologie...
Nonkonformist

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Nonkonformist »

Na ja, ich bin mit den allen bis jetzt auch nur in der kumpelschiene gerutscht.

Einige meiner OdBs waren sogar auch mal fürsorglich gegenüber mich.
Einige sogar krass.
Ich verdanke mehreren meiner OdBs freiberuflichen jobs, die sie mir vermittelt haben.
Einige haben mir auch aktiv getrostet und unterstutzt, wann ich mal mies drauf war.

Aber beziehungen sind daraus nie geworden.
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LesHommes
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Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von LesHommes »

Lieblose hat geschrieben: 16 Jun 2020 08:03 Was mich verwirrt ist die Tatsache, daß ich es immer so gehändelt habe und dabei ist nichts, aber auch garnichts rausgekommen. Ich habe nicht das bekommen, was ich gegeben habe, nie. Und das hat mich die ganzen Jahre schon verärgert, wenn ich ehrlich bin, aber jetzt habe ich die Bestätigung dafür.
Ich glaube da rutscht man automatisch auf die Seite des "ausgenutzt" werden und auf die Freundschaftsschiene oder?
Mir scheint doch wirklich typenabhängig, ob und in welchem Maße Mensch fürsorglich wird und ob diese Fürsorge auch registriert wird. Und damit meine ich auch nicht das übergriffige Bemuttern sondern die erwähnte Aufmerksamkeit (tatsächlich glaube ich, dass Maverick & Nonkonformist das auch ähnlich meinen).

Das gehört zu einer Partnerschaft meines Erachtens dazu und ich finde es einen starken Bindungsfaktor. Ich mag es, wenn mich Leute in ihren Überlegungen/ Planungen berücksichtigen bzw aufmerksam gegenüber meinen Bedürfnissen sind. Ich kenne sehr fürsorgliche verpartnerte Frauen und Männer; und gerade wenn noch sowas wie Familienplanung im Raum steht, scheint das oft noch zuzunehmen. Es geht doch vielleicht nicht allen nur um pures Sexappeal.

An Lieblose: die Frage ist, ob dein jeweiliges Gegenüber jemals begriffen hat, wie gut du es meinst. Nicht alle Menschen kriegen solche Aufmerksamkeiten mit, das ist ja niemandes Schuld. Wir müssen uns wohl die suchen, die solches Verhalten auch wertschätzen. Hab auch schon erlebt, dass BEIDE Beteiligten sich denken: ich gebe soviel & kriege so wenig zurück. Da fehlt dann irgendwie der Wahrnehmungsabgleich.
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Lieblose

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Lieblose »

LesHommes hat geschrieben: 16 Jun 2020 14:19
Lieblose hat geschrieben: 16 Jun 2020 08:03 Was mich verwirrt ist die Tatsache, daß ich es immer so gehändelt habe und dabei ist nichts, aber auch garnichts rausgekommen. Ich habe nicht das bekommen, was ich gegeben habe, nie. Und das hat mich die ganzen Jahre schon verärgert, wenn ich ehrlich bin, aber jetzt habe ich die Bestätigung dafür.
Ich glaube da rutscht man automatisch auf die Seite des "ausgenutzt" werden und auf die Freundschaftsschiene oder?
Mir scheint doch wirklich typenabhängig, ob und in welchem Maße Mensch fürsorglich wird und ob diese Fürsorge auch registriert wird. Und damit meine ich auch nicht das übergriffige Bemuttern sondern die erwähnte Aufmerksamkeit (tatsächlich glaube ich, dass Maverick & Nonkonformist das auch ähnlich meinen).

Das gehört zu einer Partnerschaft meines Erachtens dazu und ich finde es einen starken Bindungsfaktor. Ich mag es, wenn mich Leute in ihren Überlegungen/ Planungen berücksichtigen bzw aufmerksam gegenüber meinen Bedürfnissen sind. Ich kenne sehr fürsorgliche verpartnerte Frauen und Männer; und gerade wenn noch sowas wie Familienplanung im Raum steht, scheint das oft noch zuzunehmen. Es geht doch vielleicht nicht allen nur um pures Sexappeal.

An Lieblose: die Frage ist, ob dein jeweiliges Gegenüber jemals begriffen hat, wie gut du es meinst. Nicht alle Menschen kriegen solche Aufmerksamkeiten mit, das ist ja niemandes Schuld. Wir müssen uns wohl die suchen, die solches Verhalten auch wertschätzen. Hab auch schon erlebt, dass BEIDE Beteiligten sich denken: ich gebe soviel & kriege so wenig zurück. Da fehlt dann irgendwie der Wahrnehmungsabgleich.
Das weiß ich leider nicht, aber im umgekehrten Fall müßten sie ja blind und taub gewesen sein, wenn sie es nicht bemerkt haben. Ich meine, ich würde mich umgekehrt schon fragen, ob ich vielleicht Gefühle erweckt habe und ob ich gefalle? Vielleicht gerät man auch einfach an die falschen Menschen und sucht sich gerade die Oberflächlichen aus. :? Wie oft geraten Frauen an Männer die sie schlagen und nicht nur einmal, endet eine Beziehung suchen sie sich genau so einen Mann wieder aus, oder einen Alkoholiker. Vielleicht ist das bei mir so mit den Oberflächlichen. Das könnte sein. Nein begriffen haben sie nichts, überhaupt nichts. Und ich leider auch erstmal nicht :hammer: . Ich dachte das muß so sein, zeig ihm deine Zuneigung und irgendwann begreift er.

Dem rot hervorgehobenen stimme ich voll zu :)
Maverick

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Maverick »

Lieblose hat geschrieben: 16 Jun 2020 08:03 Wenn mir jemand gefällt und wenn ich mir erhoffe, daß er mich wahr nimmt und er erkennen soll, wer ich bin, dann muß ich doch von mir aus "geben" und ihm auch etwas Fürsorge schenken oder nicht? Wie soll er denn merken, daß Interesse da ist? Wenn ich weiß, er mag diese bestimmte Sorte Tee oder er ist überfordert mit irgendetwas, dann biete ich doch automatisch meine Hilfe an, um ihm zu zeigen, he du bist nicht alleine, ich helfe dir gerne, gemeinsam schaffen wir das.

Was mich verwirrt ist die Tatsache, daß ich es immer so gehändelt habe und dabei ist nichts, aber auch garnichts rausgekommen. Ich habe nicht das bekommen, was ich gegeben habe, nie. Und das hat mich die ganzen Jahre schon verärgert, wenn ich ehrlich bin, aber jetzt habe ich die Bestätigung dafür.

Ich glaube da rutscht man automatisch auf die Seite des "ausgenutzt" werden und auf die Freundschaftsschiene oder? Ist das alles so verflixt kompliziert. Ich verstehe nicht, wie der Rest der Weltbevölkerung oft einfach nur macht und dabei kommt so viel heraus, und bei mir ist es das Gegenteil. :sadwoman: Heute ist für mich so ein Frusttag, was hat meine Bemühungen all die Jahre genutzt? Nichts!
Hallo Lieblose,

ich glaube, da habe ich mich etwas falsch ausgedrückt oder du mich falsch verstanden :D

Ich mag aufmerksame Frauen und würde mich selbst auch als aufmerksam bezeichnen. Rein hypothetisch:

Wenn ich nach einem harten Arbeitstag nach Hause käme und du hättest mir mein Lieblingsessen gekocht, würde ich mich sehr freuen und das fände ich attraktiv und nicht unattraktiv. Oder wenn ich wüsste, dass du Steuererklärungen hasst, würde ich dir auch damit helfen oder sie einfach machen und dich damit dann überraschen. Auch schön wäre es zum Beispiel, dass wenn jemand krank im Bett liegt, sich der Partner fürsorglich zeigt und eine heiße Zitrone kocht.

Was ich nur nicht mag ist eine übertriebene Fürsorge / Bemutterung. Also wenn du mir wortwörtlich - entschuldige den saloppen Ausdruck - den Hintern hinterhertragen würdest, mir also hinterherputzen würdest usw. und ich gar nichts zum Haushalt beitragen müsste. Da hätte ich abgesehen der o. g. Beispiele eine faire Arbeitsaufteilung am liebsten.

Ansonsten hätte ich das Gefühl, dass ich eine Partnerin ausnutzen würde und auch die Angst, dass sie sich ausgenutzt fühlen könnte. In einer solchen Beziehung würde ich mich äußerst unwohl fühlen und sie deswegen nicht eingehen wollen. Ich würde das aber auch klar kommunizieren, weil ich es der Frau gegenüber nicht in Ordnung fände, sie so auszunutzen.
Maverick

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Maverick »

LesHommes hat geschrieben: 16 Jun 2020 14:19
Lieblose hat geschrieben: 16 Jun 2020 08:03 Was mich verwirrt ist die Tatsache, daß ich es immer so gehändelt habe und dabei ist nichts, aber auch garnichts rausgekommen. Ich habe nicht das bekommen, was ich gegeben habe, nie. Und das hat mich die ganzen Jahre schon verärgert, wenn ich ehrlich bin, aber jetzt habe ich die Bestätigung dafür.
Ich glaube da rutscht man automatisch auf die Seite des "ausgenutzt" werden und auf die Freundschaftsschiene oder?
Mir scheint doch wirklich typenabhängig, ob und in welchem Maße Mensch fürsorglich wird und ob diese Fürsorge auch registriert wird. Und damit meine ich auch nicht das übergriffige Bemuttern sondern die erwähnte Aufmerksamkeit (tatsächlich glaube ich, dass Maverick & Nonkonformist das auch ähnlich meinen).
Ja, so meinte ich das. Ich registriere "angenehme Fürsorge" und Aufmerksamkeiten meistens und freue mich sehr darüber. Eine aufmerksame Partnerin wäre mir auch sehr wichtig - wichtiger als das Aussehen. Ich denke, dass ich mich mit den Begrifflichkeiten falsch ausgedrückt habe.
Lieblose

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Lieblose »

Maverick hat geschrieben: 16 Jun 2020 14:51
Lieblose hat geschrieben: 16 Jun 2020 08:03 Wenn mir jemand gefällt und wenn ich mir erhoffe, daß er mich wahr nimmt und er erkennen soll, wer ich bin, dann muß ich doch von mir aus "geben" und ihm auch etwas Fürsorge schenken oder nicht? Wie soll er denn merken, daß Interesse da ist? Wenn ich weiß, er mag diese bestimmte Sorte Tee oder er ist überfordert mit irgendetwas, dann biete ich doch automatisch meine Hilfe an, um ihm zu zeigen, he du bist nicht alleine, ich helfe dir gerne, gemeinsam schaffen wir das.

Was mich verwirrt ist die Tatsache, daß ich es immer so gehändelt habe und dabei ist nichts, aber auch garnichts rausgekommen. Ich habe nicht das bekommen, was ich gegeben habe, nie. Und das hat mich die ganzen Jahre schon verärgert, wenn ich ehrlich bin, aber jetzt habe ich die Bestätigung dafür.

Ich glaube da rutscht man automatisch auf die Seite des "ausgenutzt" werden und auf die Freundschaftsschiene oder? Ist das alles so verflixt kompliziert. Ich verstehe nicht, wie der Rest der Weltbevölkerung oft einfach nur macht und dabei kommt so viel heraus, und bei mir ist es das Gegenteil. :sadwoman: Heute ist für mich so ein Frusttag, was hat meine Bemühungen all die Jahre genutzt? Nichts!
Hallo Lieblose,

ich glaube, da habe ich mich etwas falsch ausgedrückt oder du mich falsch verstanden :D

Ich mag aufmerksame Frauen und würde mich selbst auch als aufmerksam bezeichnen. Rein hypothetisch:

Wenn ich nach einem harten Arbeitstag nach Hause käme und du hättest mir mein Lieblingsessen gekocht, würde ich mich sehr freuen und das fände ich attraktiv und nicht unattraktiv. Oder wenn ich wüsste, dass du Steuererklärungen hasst, würde ich dir auch damit helfen oder sie einfach machen und dich damit dann überraschen. Auch schön wäre es zum Beispiel, dass wenn jemand krank im Bett liegt, sich der Partner fürsorglich zeigt und eine heiße Zitrone kocht.

Was ich nur nicht mag ist eine übertriebene Fürsorge / Bemutterung. Also wenn du mir wortwörtlich - entschuldige den saloppen Ausdruck - den Hintern hinterhertragen würdest, mir also hinterherputzen würdest usw. und ich gar nichts zum Haushalt beitragen müsste. Da hätte ich abgesehen der o. g. Beispiele eine faire Arbeitsaufteilung am liebsten.

Ansonsten hätte ich das Gefühl, dass ich eine Partnerin ausnutzen würde und auch die Angst, dass sie sich ausgenutzt fühlen könnte. In einer solchen Beziehung würde ich mich äußerst unwohl fühlen und sie deswegen nicht eingehen wollen. Ich würde das aber auch klar kommunizieren, weil ich es der Frau gegenüber nicht in Ordnung fände, sie so auszunutzen.
Hallo Maverick,

wir haben es ja jetzt geklärt :mrgreen: . Genau so stelle ich mir das alles nämlich auch vor, wie du es beschreibst.

Übertriebene Bemutterung mag ich selbst auch nicht, man ist ja in dem Moment der Partnerschaft keine Mutter, sondern Frau und Geliebte und den Müll darf er ruhig auch rausbringen. Gleiches Recht für Alle 8-)
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Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von LesHommes »

Naja, geschmeichelt fühle ich mich auch, wenn mir jemand aufmerksam begegnet. Aber ich versuche dann zu checken, ob mir mein eigenes Bedürfnis nicht einen Streich spielt. Mag ich die Person, weil sie mir etwas Gutes tut oder um ihrer selbst Willen (weil sie mich in ihrer gesamten Art inspiriert, mich anzieht etc). Letzteres wäre ja nachhaltiger. Es gibt diesen Spruch, dass man in der heutigen unfreundlichen Welt die Aufmerksamkeit und Höflichkeit anderer nicht mit Liebe verwechseln sollte.

Die Theorie sagt ja: Aufmerksamkeit und Beachtung stehen jedem Lebewesen zu und wir brauchen das alle, um uns dazugehörig zu fühlen. Aber um dieses Bedürfnis alleine zu erfüllen, muss es keine Liebesbeziehung sein. Bzw, wenn man dieses Sehnsucht mit einer einzigen Person erfüllen möchte, kann das sehr schnell zur Abhängigkeit führen. Und das wäre absolut zerstörerisch, wenn es auseinandergeht, denn dann steht man wieder da wie vorher.
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Maverick

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Maverick »

LesHommes hat geschrieben: 16 Jun 2020 14:59 Naja, geschmeichelt fühle ich mich auch, wenn mir jemand aufmerksam begegnet. Aber ich versuche dann zu checken, ob mir mein eigenes Bedürfnis nicht einen Streich spielt. Mag ich die Person, weil sie mir etwas Gutes tut oder um ihrer selbst Willen (weil sie mich in ihrer gesamten Art inspiriert, mich anzieht etc). Letzteres wäre ja nachhaltiger. Es gibt diesen Spruch, dass man in der heutigen unfreundlichen Welt die Aufmerksamkeit und Höflichkeit anderer nicht mit Liebe verwechseln sollte.

Die Theorie sagt ja: Aufmerksamkeit und Beachtung stehen jedem Lebewesen zu und wir brauchen das alle, um uns dazugehörig zu fühlen. Aber um dieses Bedürfnis alleine zu erfüllen, muss es keine Liebesbeziehung sein. Bzw, wenn man dieses Sehnsucht mit einer einzigen Person erfüllen möchte, kann das sehr schnell zur Abhängigkeit führen. Und das wäre absolut zerstörerisch, wenn es auseinandergeht, denn dann steht man wieder da wie vorher.
Da hast du auch vollkommen recht mit. Trotzdem ist für mich die Aufmerksamkeit ein sehr wichtiger Faktor. Es zählen da aber noch ganz viele andere Faktoren mit rein. Ich könnte mich jetzt auch nicht in eine Frau verlieben, nur weil sie sehr aufmerksam ist.

Ich glaube da liegt auch das Problem teilweise bei uns ABs. Ohne pauschalieren zu wollen: Ich habe das Gefühl, dass wir in manche Situationen zu viel hineininterpretieren - beispielsweise in eine nur nett gemeinte Geste (neue Kollegin kocht extra Tee für mich) ein romantisches Interesse vermuten.
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Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von LesHommes »

ich für meinen Teil unbedingt :schwitzen:
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Ddorf
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Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Ddorf »

D-Dorf ich empfinde deine Sicht der Dinge als viel zu eindimensional. Ich glaube, dass Nonkonformist eine völlig andere Art Frau sucht, als du sie suchen würdest. Mir kommt bei dem Thema das Buch von Gary Chapman " Die 5 Sprachen der Liebe" in den Sinn.
Er unterscheidet 5 Sprachen, wie Menschen Liebe ausdrücken:
-Lob und Anerkennung
-Zweisamkeit- Zeit nur zu zweit
-Geschenke, die von Herzen kommen
-Hilfsbereitschaft ( hier Fürsorglichkeit genannt)
- Zärtlichkeit
Du hast recht, ich suche andere Frauen als Nonkonformist und lasse mich auch auf ganz andere Frauen ein. Deswegen kann ich auch mit einer gewissen Erfahrung sagen, daß starke Fürsorge und Sex nicht unbedingt zusammen passen.
Eine Frau, die zu fürsorglich ist, nimmt einen Mann, der sehr viel Fürsorge benötigt, nicht unbedingt als männlich wahr, eine Mann der zu fürsorglich einer Frau gegenüber ist, nimmt sie nicht unbedingt als Sex-Partnerin auf Augenhöhe wahr. Das gilt sicherlich nicht so pauschalisiert, wie ich es hier darstelle, aber die Tendenz ist schon vorhanden.
Damit sage ich nichts gegen ein gewisses Maß an Hilfsbereitschaft und Fürsorge, es muss sich nur eben in Grenzen halten.

Dein Hinweis auf die 5 Sprachen finde ich sehr interessant und kann mir auch gut vorstellen, daß es schwierig wird, wenn man nicht die gleiche Sprache spricht.
Deine Aussage zu diesem Thema kann ich gut nachvollziehen.
Menschen sind unterschiedlich und haben unterschiedliche " Sprachen" gelernt. Daher denke ich, man sollte sich nicht an irgendwelchen Ratschlägen orientieren wenn man auf andere zugeht, sondern an dem, wie man selbst ist und Zuneigung ausdrücken würde. Wenn man jemanden näher kennen lernt und drauf achtet, findet man dann schon raus, welche Sprache der/ die andere spricht. Und kann sich bemühen, die ebenfalls zu lernen, damit der andere sich geliebt fühlt.
Auch hier gebe ich Dir recht. Allerdings hat die Mehrheit hier im Forum wenig oder kein Erfahrung und kann diese Sprachen daher nicht sprechen. Mit dem herausfinden ist es daher speziell hier etwas schwierig.
Viele Grüße

Thomas
Ddorf
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Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Ddorf »

Ist das echt so? Finden Männer Fürsorge unsexy? Das haut mich jetzt doch um. Ich war immer der Meinung und habe das auch so gemacht, versucht Männer zu umsorgen und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Ich hätte mir das umgekehrt auch gewünscht, aber nie bekommen. :cry: Oh man, ich habe alles falsch gemacht, was geht.
So wörtlich solltest Du meine Meinung jetzt nicht nehmen. Eine gewisse Art oder Menge der Fürsorge ist völlig ok.
Sie muss nur auf Augenhöhe bleiben. Und ich meine unsexy auch eher auf sich selber bezogen.
Wenn Du zu fürsorglich zu einem Mann bist, besteht die Gefahr, daß Du ihn eher behandelst, wie eine Mutter und ihn dann eher wie ein Kind siehst. Das wird Dich nicht wuschig machen.
Umgekehrt, wenn eine Frau zu bedürftig ist und der Mann wird dadurch zu fürsorglich, nimmt er die Frau auch nicht mehr unbedingt auf Augenhöhe war, sondern eher als schützenswertes, feengleiches Wesen, was wie ein rohes Ei behandelt werden muss.
Das macht ihn dann nicht unbedingt so wuschig.

Ich beschreibe das etwas überzeichnet, um deutlicher zu machen, was ich meine. Das heisst nicht, daß es immer und überall gilt.
Viele Grüße

Thomas
Nonkonformist

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Nonkonformist »

Für mich ist es so:

Fürsorglichkeit = Liebe

Sex = Lust

Liebe ist sich um einander kümmern.
Lust ist für mich nicht der basis einer beziehung.
Hauptsächlich lust reicht für mich nicht aus.
Und sex ist für mich nur die schöne nebensache.
Die ohne liebe für mich nichts wert ist.
Deswegen auch keinen ONS für mich.

Liebe ist mir wichtiger als sex.
tenorita

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von tenorita »

Ddorf hat geschrieben: 16 Jun 2020 17:55 Auch hier gebe ich Dir recht. Allerdings hat die Mehrheit hier im Forum wenig oder kein Erfahrung und kann diese Sprachen daher nicht sprechen. Mit dem herausfinden ist es daher speziell hier etwas schwierig.
Keine Beziehung zu haben heißt doch nicht, nicht zu erkennen, ob jemand mir z.B Geschenke macht, die wohlüberlegt, liebevoll und persönlich ausgesucht sind... :gruebel:
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Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Ddorf »

Sowas simples erkennen sicher die meisten, aber allgemein ist mir schon aufgefallen, das viele ABs keine Signale erkennen können und nonverbales oder Aufmerksamkeit falsch deuten.
Teilweise indem sie es nicht erkennen oder indem sie es überinterpretieren.
Viele Grüße

Thomas
Ddorf
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Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Ddorf »

Nonkonformist hat geschrieben: 16 Jun 2020 18:13 Für mich ist es so:

Fürsorglichkeit = Liebe

Sex = Lust

Liebe ist sich um einander kümmern.
Lust ist für mich nicht der basis einer beziehung.
Hauptsächlich lust reicht für mich nicht aus.
Und sex ist für mich nur die schöne nebensache.
Die ohne liebe für mich nichts wert ist.
Deswegen auch keinen ONS für mich.

Liebe ist mir wichtiger als sex.
Das ist eine sehr romantische Vorstellung, die Dich sehr ehrt.
Allerdings ist meine Erfahrung, daß die meisten Frauen Sex als genauso wichtig wie Liebe ansehen bzw. es als zwingend erforderlich sehen, um Liebe auszudrücken.
Daher schliesst Du eine ganze Menge Frauen von vorneherein aus.
Viele Grüße

Thomas
Nonkonformist

Re: Geben was man bekommen möchte

Beitrag von Nonkonformist »

Ddorf hat geschrieben: 17 Jun 2020 17:12
Nonkonformist hat geschrieben: 16 Jun 2020 18:13 Für mich ist es so:

Fürsorglichkeit = Liebe

Sex = Lust

Liebe ist sich um einander kümmern.
Lust ist für mich nicht der basis einer beziehung.
Hauptsächlich lust reicht für mich nicht aus.
Und sex ist für mich nur die schöne nebensache.
Die ohne liebe für mich nichts wert ist.
Deswegen auch keinen ONS für mich.

Liebe ist mir wichtiger als sex.
Das ist eine sehr romantische Vorstellung, die Dich sehr ehrt.
Allerdings ist meine Erfahrung, daß die meisten Frauen Sex als genauso wichtig wie Liebe ansehen bzw. es als zwingend erforderlich sehen, um Liebe auszudrücken.
Daher schliesst Du eine ganze Menge Frauen von vorneherein aus.
Ich bin nicht asexuell.
Innerhalb einer liebesbeziehung würde ich bestimmt regelmäßig sex haben und auch wollen.
Auch experementierfreudig sein.
Ich bin wahrscheinlich nicht prüde.
Aber ich bin ein monogamer romantiker.
Ohne liebe für mich kein sex.
Der frau zu lieben ist für mich der Conditio Sine Qua Non.

Keine gefühle, dann kein sex mit mir.

Lust kombiniert mit liebe, gerne.

Lust ohne liebe - Leer und einsam und bedeutungslos.

Zumindestens für mich.

(Es schließt für mich aber sex in der anbahnug, sicher in der frühe anbahnung, kategorisch aus. Die ganze Sex beim dritter Date kultur ist nicht meins.)