Moin. So, ich bin zwar noch nicht lange hier, aber ich habe mir das alles jetzt durchgelesen. Und irgendwie sehr viel erfahren über die Ausweglosigkeit von hässlichen Männern. Aber wenig darüber was man nun als hässliche Frau (mein Stichwort: alte Fregatte, weniger dieser Oldtimer von dem zwischendrin fast liebevoll gesprochen wurde) tut bzw. tun kann. Dabei steht als Titel hier explizit es ginge um hässliche Menschen. Mich lässt allein der Punkt dann nun doch etwas ratlos zurück. Insbesondere da ich lesen durfte (und sei es auch nur zwischen den Zeilen), daß hässliche Männer nun hässliche Frauen auch verdammt unatraktiv finden und jedem wohl auch sowas wie ein Mindestmaß an Anspruchsdenken bzgl. der Optik des Gegenüber zusteht (besonders den Männer, weil bei Frauen ist sowas ja zum Einen entweder oberflächlich oder unglaubwürdig oder beides). Ich bin jetzt ehrlich gesagt etwas ratlos.
Insbesondere vor meinem persönlichen Erfahrungshorizont. Der ist zum Einen dadurch geprägt, daß mir von Männern in Single-Gruppen wiederholt geraten wurde, doch in "der eigenen Liga" Ausschau zu halten, weil ich meinen Marktwert wohl irgendwie falsch einschätze, wenn ich mich wunderte warum ich nicht unaufgefordert Penisbilder geschickt bekomme, was wohl heute jeder Frau passiert. Aber Frauen können sich ja eh vor Anfragen nicht retten (außer sie sind hässlich und versuchen in der falschen Liga zu fischen). Und zum anderen erlebt habe, bei mir selbst und anderen Frauen, daß bei dem passenden, männlichen Gegenüber die Optik und der darüber vermutete Marktwert für die Frauen wohl weniger relevant zu sein scheint, insb. wenn Gefühle für den Mann im Spiel sind, sprich frau sich verliebt. Mir selber zuletzt passiert mit 2 Männern, die so gar nicht meinem optischen Wunschdenken sprich Beuteschema entsprachen.
Ich kann nachvollziehen das es deprimierend ist für Männer die gefühlt auf der Stelle treten. Und es ist daher auch einfach die Gründe dafür beim weiblichen, wählerischen, oberflächlichen Gegenüber (die es zweifelsohne gibt) oder in der eigenen Hässlichkeit zu sehen. Aber was ich hier gelesen habe und aus eigener Erfahrung weiß: das bringt einen selber doch nicht weiter. Im Gegenteil, Mann und auch Frau zergeht irgendwann in Selbstzerfleischung. Über die empfundene Hässlichkeit, den Mangel an Möglichkeiten "zum Schuß zu kommen" und die scheinbare Ausweglosigkeit. Attraktiver oder interessanter oder anziehender wird man dadurch aber nicht. Im Gegenteil. Man selber versinkt immer mehr in diesem Sumpf und Verbittert. Und eines ist definitiv ziemlich hässlich: Verbitterung. Denn die trägt man nach außen, unsichtbar (manchmal auch sichtbar in den Gesichtszügen bspw.) mit sich herum und die spürt insb. die Frau, die man dann doch irgendwie zu einem Date bekommen hat. Als jemand mit Beziehungserfahrung mit dieser Art verbitterten Männern mit meist auch extrem wenig Selbstwertgefühl (und jemand die selber solche Züge/Anteil hat) kann ich sagen: puh da muß man schon hart gesotten und überzeugt oder sehr, sehr verliebt sein um sich mit so jemandem auf eine Beziehung einzulassen. Das ist oft harte Arbeit, die einem häufig nicht gedankt wird (zumindest fühlt es sich so an, da man ja immer wieder mit den Aussagen über all das empfundene Leid konfrontiert wird und mit Aufbauarbeit oder Trostspenden oder Haltgeben zu tun hat). Ganz ehrlich, ich kann ein Stück weit (!!!) meine Geschlechtsgenossinnen, die sich das nicht antun wollen verstehen. Und dann kommen halt so Aussagen wie "nicht mein Typ" u.ä. was hier zu lesen war zustande. Ich wurde häufiger gefragt: bist Du denn seine Therapeutin bzw. willst Du denn seine Therapeutin sein? Mit Recht. Jemand der sich in seinem eigenen Abgrund nur im Kreis dreht schadet sich nicht nur selber, sondern tut auch den Menschen weh, die ihn mögen. Sinnvoller wäre es daran zu arbeiten aus dem Sumpf zu kommen, das ist meistens Arbeit an sich selber, keine OP. Aber letztendlich muß das jeder für sich selbst entscheiden bzw. machen, freiwillig aus intrinsischer Motivation.
Meine Absicht ist es jetzt nicht Salz in Eure Wunden zu streuen oder Euch hier zu verletzen, ich will lediglich meine Gedanken zu den 35 Seiten die ich da nun die letzten Tage gelesen habe äußern. Wenn ich damit jemandem zu nahe getreten sein sollte, dann bedauere ich das es ändert jedoch nichts an meiner Meinung.
Gefallen haben mir die Beiträge der Frauen, die sich hier beteiligt haben. Auch wenn ich den Eindruck hatte, die können sagen was sie wollen, "das Männchen will eh Recht behalten".
Ich finde sowas schade, denn letztendlich verbaut man sich selber Entwicklungschancen und Wachstumsmöglichkeiten. Und auch den Zugang zu Beziehungserfahrungen, als Männlein oder Weiblein, die stehen sich grundsätzlich in nichts nach (hübsche/attraktivere Menschen haben in der Regel allerdings weniger Problemdruck, da sie mehr Menschen "verschleißen" können, weil sie "Zugriff" auf mehr Menschen haben, das ist leider richtig).