Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

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Clochard

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Clochard »

man könnte vielleicht sagen: so wie sich in den genannten Kulturkreisen der Homosexuelle fühlt, so fühlt sich bei uns der AB
Freier Mensch

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Freier Mensch »

Clochard hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:03
tenorita hat geschrieben: 26 Mai 2020 09:06
Clochard hat geschrieben: 26 Mai 2020 07:17
klar gibts das, z. B. in Ländern wie dem Iran oder so

oder wenn du als Schwuler in den USA in irgendwelchen evangelikalen Kreisen aufwächst

die denken dann wirklich, sie sind krank oder von Dämonen besessen
Also hier wirds jetzt richtig kompliziert! Wenn man für diesen Vergleich zwischen ABtum und Homosexualität ( den ich sowieso für nicht statthaft halte, wie ich ja schon schrieb) auch noch völlig andere Kulturen heranziehen will, dann müsste man erst mal schauen, was es denn in diesen jeweils anderen Kulturen bedeutet, AB zu sein...
Und nur in diesem jeweiligen Kontext könnte man dann eine Aussage treffen- mitnichten auf uns hier übertragbar...
gibts da nicht, weil arrangierte Ehen und sowas... der AB heiratet eine Cousine und das wars
Wenn man so will ist das AB-Tum ein Phänomen der westlichen bürgerlichen freien Liebe. Damit ist es auch ein Emanzipationserfolg, dass jede(r) sich entscheiden kann ohne PartnerIn oder Kinder leben zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass es (leider) viele Menschen gibt, die ihre Homosexualität verheimlichen, da der Gesellschaftliche Druck immer noch hoch ist. Gibt in der Literatur genug Beispiele von Personen, die in realen leben Hetro waren und in ihren Büchern ihre Homosexualität ausgelebt haben. https://www.deutschlandfunk.de/studie-d ... _id=273098

Auch gibt es ja berühmte Beispiele von Homosexuellen, die selber sehr stark homophob sind/waren.
Die Gemeinsamkeit von Homosexualität zu AB und auch zur Asexualität ist, dass man nicht "normal" ist und die gesellschaftlichen Erwartungen in gewissen Punkten nicht erfüllt. Dazu kommt noch, dass man aufpasst, vor wem man sich outet, da man nicht sicher ist, wie die andere Person auf diese Information reagiert.
Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Der große Unterschied ist, dass die Reaktion bei einem (Zwangs)outing unterschiedlich ist. Ich habe noch nie erlebt oder hier gelesen, dass jemand berufliche Konsequenzen erleiden musste, nur weil er ein AB ist, einen Kontaktabbruch im Freundeskreis oder sogar offene Ablehnung bis hin zur Gewalt. Bei Homosexuellen ist dies, natürlich auch abhähnig von Schicht und kultureller Herkunft, deutlich anders. Und wir wollen diesen Zustand überwinden, während das bei Homosexuellen gerade nicht der Fall ist. Diese wünschen sich Akzeptanz.
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Giebenrath
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Giebenrath »

Guhhran hat geschrieben: 25 Mai 2020 21:26Mal abgesehen von möglichen Ansichten denen nach man erst als Mann oder wahlweise auch erwachsene Person gilt sobald man auch sexuell mit anderen Menschen aktiv ist.
Die Erklärung, ein erwachsenen Mannes ohne sexuelle Erfahrung oder Beziehungerfahrung sei zurückgeblieben oder kindlich, ist zwar eine Alternative zur Effiminiserung und Heterosexiusmus, stellt so aber natürlich trotzdem die Männlichkeit des Betroffenen infrage und ist nur eine andere Form der Herabsetzung.
Hinter beiden Formen steckt, das verbreitete Konzept, dass jemand nur männlich sei, wenn er auch sexuell aktiv ist bzw. penetriert. Biologische Männer, die von diesem Verhalten abweichen werden entsprechend marginalisiert, sind also Teil der marginalisierten Männlichkeit, egal ob sie in die Schublade schwul oder zurückgeblieben gesteckt werden.
Freier Mensch hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:39 Der große Unterschied ist, dass die Reaktion bei einem (Zwangs)outing unterschiedlich ist. Ich habe noch nie erlebt oder hier gelesen, dass jemand berufliche Konsequenzen erleiden musste, nur weil er ein AB ist, einen Kontaktabbruch im Freundeskreis oder sogar offene Ablehnung bis hin zur Gewalt. Bei Homosexuellen ist dies, natürlich auch abhähnig von Schicht und kultureller Herkunft, deutlich anders. Und wir wollen diesen Zustand überwinden, während das bei Homosexuellen gerade nicht der Fall ist. Diese wünschen sich Akzeptanz.
Die Konsequenz von Altmaiers Outing als Person ohne Beziehungserfahrung war die bekannte Reaktion der Öffentlichkeit.
Altmaier: Ich hatte nie eine feste Beziehung.
Presse: Gibt doch einfach zu, dass du homosexuell bist!
Der Taz-Journalist Jan Fedderson, der die Unterstellung zuerst ausgesprochen, ist selbst homosexuell.
Akzeptanz hat Altmaier jedenfalls nicht gekommen. Seine Aussage wurde nicht akzeptiert, sondern angezweifelt. Dass Altmaier die Unterstellung, er sei homosexuell gefallen hat, wage ich angesichts seiner zur Schau gestellten katholischen Überzeugungen zu bezweifeln. Ein Dementi hätte ihm die Presse wahrscheinlich kaum abgenommen.


Und die Moral von der Geschichte:
Vermeintliche Homosexuelle werden wie Homosexuelle behandelt. Ein AB, der für homosexuell gehalten wird, wird wie ein Homosexueller behandelt. Die Aussage, man sei gar nicht homosexuell, erscheint häufig als unglaubwürdig und wird nicht akzeptiert.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von knopper »

Freier Mensch hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:39
Auch gibt es ja berühmte Beispiele von Homosexuellen, die selber sehr stark homophob sind/waren.
Die Gemeinsamkeit von Homosexualität zu AB und auch zur Asexualität ist, dass man nicht "normal" ist und die gesellschaftlichen Erwartungen in gewissen Punkten nicht erfüllt. Dazu kommt noch, dass man aufpasst, vor wem man sich outet, da man nicht sicher ist, wie die andere Person auf diese Information reagiert.
hier kann man auch noch mit hinzufügen dass diese "Unnormalität" beim AB-sein noch verstärkt wird wenn man dann trotzdem so was wie eine erhöhte eigene Sexualität bei demjenigen bemerkt, also bpsw. ständiges hintergucken von Frauen, Abgeben von Kommentaren ("woah die is geil"), Eingeständnis von ulkigen Selbstbefriedigungspraktiken (Sexpuppen oder sowas :D )....all dass lässt einen AB erst recht "creepy" aussehen.

Weil dann sofort die Schlussfolgerung folgt "er redet dauernd von Sex, macht sonst was, ist total versaut aber sucht keine Frau" ... . -> Schlussfolgerung der Typ ist nicht normal! :hammer:
Guhhran

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Guhhran »

knopper hat geschrieben: 26 Mai 2020 11:36
Freier Mensch hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:39
Auch gibt es ja berühmte Beispiele von Homosexuellen, die selber sehr stark homophob sind/waren.
Die Gemeinsamkeit von Homosexualität zu AB und auch zur Asexualität ist, dass man nicht "normal" ist und die gesellschaftlichen Erwartungen in gewissen Punkten nicht erfüllt. Dazu kommt noch, dass man aufpasst, vor wem man sich outet, da man nicht sicher ist, wie die andere Person auf diese Information reagiert.
hier kann man auch noch mit hinzufügen dass diese "Unnormalität" beim AB-sein noch verstärkt wird wenn man dann trotzdem so was wie eine erhöhte eigene Sexualität bei demjenigen bemerkt, also bpsw. ständiges hintergucken von Frauen, Abgeben von Kommentaren ("woah die is geil"), Eingeständnis von ulkigen Selbstbefriedigungspraktiken (Sexpuppen oder sowas :D )....all dass lässt einen AB erst recht "creepy" aussehen.

Weil dann sofort die Schlussfolgerung folgt "er redet dauernd von Sex, macht sonst was, ist total versaut aber sucht keine Frau" ... . -> Schlussfolgerung der Typ ist nicht normal! :hammer:
Hmmh, weiß nicht was ich davon halten soll. Also ich versuche immer so zu reagieren wie ich denke (durch Beobachtung gelernt habe) dass es von mir erwartet wird. Aber ich spreche selbst kaum irgendein Thema an was Sexualität enthält. Lediglich mal kleine aber normale Sticheleien unter Freunden welche ich selbst aber zum Glück nur sehr selten mal abbekomme
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Finnlandfreundin »

Clochard hat geschrieben: 26 Mai 2020 07:17
Finnlandfreundin hat geschrieben: 24 Mai 2020 11:16 Jemand, der Homosexuell ist schaut nicht eifersüchtig auf die Heterosexuellen und wünscht sich nicht deren Leben.
klar gibts das, z. B. in Ländern wie dem Iran oder so

oder wenn du als Schwuler in den USA in irgendwelchen evangelikalen Kreisen aufwächst

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Das ist aber ein Unterschied, wenn jemand sagt, ich wäre gerne anders, weil die Gesellschaft nicht mit klarkommt im Gegensatz zu ich möchte anders sein, weil ich das eben möchte.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Giebenrath »

knopper hat geschrieben: 26 Mai 2020 11:36hier kann man auch noch mit hinzufügen dass diese "Unnormalität" beim AB-sein noch verstärkt wird wenn man dann trotzdem so was wie eine erhöhte eigene Sexualität bei demjenigen bemerkt, also bpsw. ständiges hintergucken von Frauen, Abgeben von Kommentaren ("woah die is geil"), Eingeständnis von ulkigen Selbstbefriedigungspraktiken (Sexpuppen oder sowas :D )....all dass lässt einen AB erst recht "creepy" aussehen.
Ich glaube nicht, dass der Eindruck von Unnormalität dadurch wirklich gesteigert. Immerhin wird durch das Verhalten, das du als "creepy" bezeichnest, die eigene Heterosexualität nach außen getragen. Ich glaube früher nannte man das einfach "notgeil" und war das normale Verhalten von Single-Männern, insbesondere wenn sie unter sich waren. "Creepy" im Sinne von gruselig wird es erst, wenn gegenüber Frauen derartiges geäußert wird, obwohl auf Dating-Apps genau das angeblich üblich ist.

Der Homosexualität verdächtig macht sich ein Mann viel mehr dadurch, dass er den Frauen nicht hinterguckt und keine sexistischen Kommentare macht.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Lieblose »

Ich finde weder Homosexuelle noch ABler sind unnormal, ich will nicht unnormal sein :crybaby: .

Homosexuelle haben doch Sex, nur halt gleichgeschlechtlichen. Ein AB hat keinen Sex. Für mich sind das zwei Paar Schuhe.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Valentin hat geschrieben: 25 Mai 2020 19:08

Vielleicht gibt es eines Tages wieder die Möglichkeit, Kochkurse zu belegen.
Hier kannst Du schon mal zeigen, was Du gut kannst.
Damit kannst Du eventuell Deine Mitkursteilnehmerinnen begeistern,
und einladen musst Du erst einmal nicht.
Das käme dann eventuell in einem zweiten Schritt.
Was denkst Du darüber?
Wäre auf jeden Fall mal eine Überlegung wert! :good: Wird aber sicherlich noch lange dauern, aber irgendwann wird dieser ganze Corona-Sch... ja mal wieder vorbei sein.
knopper hat geschrieben: 26 Mai 2020 11:36



hier kann man auch noch mit hinzufügen dass diese "Unnormalität" beim AB-sein noch verstärkt wird wenn man dann trotzdem so was wie eine erhöhte eigene Sexualität bei demjenigen bemerkt, also bpsw. ständiges hintergucken von Frauen, Abgeben von Kommentaren ("woah die is geil"), Eingeständnis von ulkigen Selbstbefriedigungspraktiken (Sexpuppen oder sowas :D )....all dass lässt einen AB erst recht "creepy" aussehen.

Weil dann sofort die Schlussfolgerung folgt "er redet dauernd von Sex, macht sonst was, ist total versaut aber sucht keine Frau" ... . -> Schlussfolgerung der Typ ist nicht normal! :hammer:
Wenn es Prozesse wegen sexueller Gewalttaten gibt, wird in der Presse ja auch gerne erwähnt, dass der Vergewaltiger bzw. Kinderschänder noch nie eine Freundin hatte. Damit wird meiner Meinung nach unterstellt, dass jeder AB ein potenzieller Vergewaltiger ist. Das zeigt mir, dass "normale" Menschen gar keine Ahnung haben wie es ist, wenn man ein AB ist. Und das eben nicht jeder AB ein Sexualstraftäter ist. Ich glaube auch nicht, dass von einem Ab mehr Gefahr ausgeht wie von "Normalos".
Davon abgesehen habe ich schon den Eindruck, dass in der Gesellschaft der glaube herrscht, dass mit einem AB generell etwas nicht stimmt. Einerseits ja auch richtig, aber stellt man denn als AB eine Gefahr dar? Ich denke nein.

Was die "ulkigen Selbsbefriedigungspraktiken" angeht: Ich will nicht wissen, was manche Paare in ihrem Schlafzimmer so seltsames treiben. :oops: Obwohl..., doch ich will es wissen! :mrgreen:
Lieblose hat geschrieben: 26 Mai 2020 14:38 Ich finde weder Homosexuelle noch ABler sind unnormal, ich will nicht unnormal sein :crybaby: .

Homosexuelle haben doch Sex, nur halt gleichgeschlechtlichen. Ein AB hat keinen Sex. Für mich sind das zwei Paar Schuhe.
Was ist schon normal? :brille1: Mein Gedankenspiel zielte eigentlich auch mehr darauf ab, ob es evtl. angeboren ist und man es gar nicht ändern kann?!
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Clochard

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Clochard »

Freier Mensch hat geschrieben: 26 Mai 2020 10:39 Ich habe noch nie erlebt oder hier gelesen, dass jemand berufliche Konsequenzen erleiden musste, nur weil er ein AB ist
Es gab Zeiten, da konnte man in gewissen Kreisen als unverheirateter Mann nichts werden - z. B. wenn man Karriere in einer konservativen Partei machen wollte. Dann gehörte dazu, dass man das propagierte Familienbild auch selber vorlebte.

Und dass diese Zeiten so lange noch nicht her sind, sieht man ja gerade an Peter Altmeier - der muss sich heute noch rechtfertigen, warum er weder Frau und Kinder hat, noch schwul ist.

Heute wird das akzeptiert, gilt aber zumindest als schrullig. Vor ein paar Jahrzehnten wäre ein Peter Altmeier niemals Minister geworden.

Und im anderen Teil unseres Landes war es so, dass man z. B. als ewiger Junggeselle nicht im MfS Karriere machen konnte. Da musste man sogar eine Frau heiraten, die auch in der "Firma" ist.
Guhhran

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Guhhran »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 26 Mai 2020 17:25
knopper hat geschrieben: 26 Mai 2020 11:36



hier kann man auch noch mit hinzufügen dass diese "Unnormalität" beim AB-sein noch verstärkt wird wenn man dann trotzdem so was wie eine erhöhte eigene Sexualität bei demjenigen bemerkt, also bpsw. ständiges hintergucken von Frauen, Abgeben von Kommentaren ("woah die is geil"), Eingeständnis von ulkigen Selbstbefriedigungspraktiken (Sexpuppen oder sowas :D )....all dass lässt einen AB erst recht "creepy" aussehen.

Weil dann sofort die Schlussfolgerung folgt "er redet dauernd von Sex, macht sonst was, ist total versaut aber sucht keine Frau" ... . -> Schlussfolgerung der Typ ist nicht normal! :hammer:
Wenn es Prozesse wegen sexueller Gewalttaten gibt, wird in der Presse ja auch gerne erwähnt, dass der Vergewaltiger bzw. Kinderschänder noch nie eine Freundin hatte. Damit wird meiner Meinung nach unterstellt, dass jeder AB ein potenzieller Vergewaltiger ist. Das zeigt mir, dass "normale" Menschen gar keine Ahnung haben wie es ist, wenn man ein AB ist. Und das eben nicht jeder AB ein Sexualstraftäter ist. Ich glaube auch nicht, dass von einem Ab mehr Gefahr ausgeht wie von "Normalos".
Davon abgesehen habe ich schon den Eindruck, dass in der Gesellschaft der glaube herrscht, dass mit einem AB generell etwas nicht stimmt. Einerseits ja auch richtig, aber stellt man denn als AB eine Gefahr dar? Ich denke nein.

Was die "ulkigen Selbsbefriedigungspraktiken" angeht: Ich will nicht wissen, was manche Paare in ihrem Schlafzimmer so seltsames treiben. :oops: Obwohl..., doch ich will es wissen! :mrgreen:


Was ist schon normal? :brille1: Mein Gedankenspiel zielte eigentlich auch mehr darauf ab, ob es evtl. angeboren ist und man es gar nicht ändern kann?!
Dass noch einmal extra erwähnt wird dass der Straftäter keine Freundin hat/ nie eine hatte ist relativ typisch für Menschen...
Man stellt den Täter damit als Tier dar welches seinen Trieb, welcher durch das fehlen von ausgelebter Sexualität noch verstärkt wird, unterliegt und sich nicht unter Kontrolle hat anstelle darauf einzugehen dass auch der Täter letztlich nur ein Mensch ist und es wahrscheinlich Gründe gab warum es zu der Tat kam oder sein Charakter sich so entwickelt hat, aber das wäre ja wieder Menschlich...

Das funktioniert jedoch auch nur weil die allgemeinheit in dem Fall nicht weiß (und wissen kann) wie ein AB wirklich fühlt. Die meisten von uns hier sehnen sich sicherlich nach Liebe und Anerkennung (sowohl Körperlicher und Geistiger Natur) aber eben auch nicht mehr wie jeder andere auch. Aber alleine die Gründe warum wir das nicht ausleben oder erhalten können sollte schon Grund genug sein dass unter den AB's wohl deutlich weniger Sexualstraftäter sein werden als in jeder anderen Minderheit. Wenn ich schon zu schüchtern und unsicher bin um normal mit dem anderen Geschlecht zu kommunizieren oder an dem großteil der Menschen sowieso kein sexuelles Interesse habe weil eben erst Gefühle dafür nötig sind werde ich kaum jemanden Vergewaltigen weil mein ''Drang'' dafür eben zu groß wurde :/

Ich will garnicht wissen was in den Schlafzimmern so los ist (doch will ich xD) aber am Ende würde es mich womöglich noch traurig machen dass ich gewisse Dinge da eben nicht auch machen kann ^^

Das AB'tum an sich ist meiner Meinung nach nicht so angeboren wie die Sexualität an sich, man entwickelt sich erst zum AB. Ist der Schaden aber einmal da (meist frühe bis mittlere Kindheit) kann der AB ja schlecht beeinflussen wie er sich selbst entwickelt. Das ist nunmal die Aufgabe des Familiären Umfelds und von Pädagogen, es kann ja keiner von einem kleinen Kind erwarten dass es sich selbst und seinen Charakter so gut kennt und erkennt, dass auch wirklich versteht um daran was zu verändern.
Boo Radley

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Boo Radley »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 26 Mai 2020 17:25 Wenn es Prozesse wegen sexueller Gewalttaten gibt, wird in der Presse ja auch gerne erwähnt, dass der Vergewaltiger bzw. Kinderschänder noch nie eine Freundin hatte. Damit wird meiner Meinung nach unterstellt, dass jeder AB ein potenzieller Vergewaltiger ist.
Also das empfinde ich jetzt nicht so. Entwickelt sich das Thema "Incel" aber so weiter, kann sich das sicher auch ändern. Den folgenden Absatz würde ich aber unterschreiben:
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 26 Mai 2020 17:25 Davon abgesehen habe ich schon den Eindruck, dass in der Gesellschaft der glaube herrscht, dass mit einem AB generell etwas nicht stimmt.
Allein die Tatsache, wie oft hier diskutiert wird ob man den AB-Status seinem OdB "beichtet" oder nicht, zeigt doch schon, dass es keine gesellschaftliche Akzeptanz dafür gibt und entsprechende Erfahrungsberichte zeigen auch, dass man sogar wegen dieser Tatsache abgelehnt werden kann.

Generell ist mein Eindruck aber auch, der Mainstream wird immer gnadenloser. Wer nicht das erfüllt, was das gesellschaftliche Narrativ von einem erwartet, der wird als "nicht ganz dicht" abgestempelt. Und das ist nicht nur beim Thema Beziehung, Familie etc so, sondern auch bei anderen Dingen. Ihr solltet mal die Reaktionen erleben, wenn ich sage, dass ich mir (trotz sehr gutem Schulabschluss) nichts aus einer beruflichen Karriere mache und es nicht erstrebenswert finde viel zu arbeiten und viel Geld zu verdienen. Also zumindest im schwäbischen Raum ist das "schaffe, schaffe Häusle bauen" immer noch hochaktuell und der einzig erstrebenswerte Lebensweg.

Und dieser Mainstreamdruck führt dann zu solchen aussagen:
Lieblose hat geschrieben: 26 Mai 2020 14:38 Ich finde weder Homosexuelle noch ABler sind unnormal, ich will nicht unnormal sein :crybaby: .
Der Begriff "unnormal" ist so negativ konnotiert, dass sich Leute deshalb schlecht fühlen, dabei sagt er eigentlich nur aus, dass man eben nicht zum Mainstream gehört. In vielen Punkten möchte ich gar nicht zum Mainstream gehören, aber man ist doch irgendwie dazu gezwungen, da man sonst erst recht keinen sozialen Anschluss mehr hat.

Warum kann man nicht hinnehmen, dass manche Leute in bestimmten Punkten einfach anders ticken? Warum freut man sich nicht über Pluralität, sondern will maximale Gleichförmigkeit? Das werde ich nie verstehen.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Ringelnatz »

Boo Radley hat geschrieben: 28 Mai 2020 08:09
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 26 Mai 2020 17:25 Davon abgesehen habe ich schon den Eindruck, dass in der Gesellschaft der glaube herrscht, dass mit einem AB generell etwas nicht stimmt.
Allein die Tatsache, wie oft hier diskutiert wird ob man den AB-Status seinem OdB "beichtet" oder nicht, zeigt doch schon, dass es keine gesellschaftliche Akzeptanz dafür gibt und entsprechende Erfahrungsberichte zeigen auch, dass man sogar wegen dieser Tatsache abgelehnt werden kann.
Ich gehöre zu den Verfechtern des "nicht zu früh Ansprechens". Grund: Ich glaube, dass nicht das Thema an sich problematisch ist, sondern der Raum, den das Thema zu einem (aus meiner Sicht unpassenden Zeitpunkt) einnimmt. Wenn mir jemand noch vor dem 1. Treffen oder während der ersten Treffen, wenn wir noch auf einer oberflächlicheren "wir lernen uns grade kennen" Ebene sind ein "Geständnis" ablegt, dann ist mir das einfach zu früh. Ich möchte die Person vor so einem Geständnis schon mögen. Und wenn wir uns nicht gut verstehen, dann brauche ich sowas gar nicht zu wissen. Klar kann es auch mal sein, dass man sich beim 1. Treffen oder beim Schreiben gefühlt schon so nahe ist, dass der Zeitpunkt passt. Aber in der Regel passiert das so nicht so früh, speziell nicht, wenn man sich über eine Singlebörse kennenlernt.
EDIT: Anders liegt der Fall, wenn die Übermittlung der Information nicht als "Geständnis" rüberkommt, sondern als etwas, das ganz normal zu der Person gehört und von ihr selbst als unproblematisch empfunden wird. Aber sobald das Thema schambesetzt ist für die mitteilende Person, gilt was ich oben schreibe.
Boo Radley hat geschrieben: 28 Mai 2020 08:09 Generell ist mein Eindruck aber auch, der Mainstream wird immer gnadenloser. Wer nicht das erfüllt, was das gesellschaftliche Narrativ von einem erwartet, der wird als "nicht ganz dicht" abgestempelt. Und das ist nicht nur beim Thema Beziehung, Familie etc so, sondern auch bei anderen Dingen. Ihr solltet mal die Reaktionen erleben, wenn ich sage, dass ich mir (trotz sehr gutem Schulabschluss) nichts aus einer beruflichen Karriere mache und es nicht erstrebenswert finde viel zu arbeiten und viel Geld zu verdienen. Also zumindest im schwäbischen Raum ist das "schaffe, schaffe Häusle bauen" immer noch hochaktuell und der einzig erstrebenswerte Lebensweg.

Und dieser Mainstreamdruck führt dann zu solchen aussagen:
Lieblose hat geschrieben: 26 Mai 2020 14:38 Ich finde weder Homosexuelle noch ABler sind unnormal, ich will nicht unnormal sein :crybaby: .
Der Begriff "unnormal" ist so negativ konnotiert, dass sich Leute deshalb schlecht fühlen, dabei sagt er eigentlich nur aus, dass man eben nicht zum Mainstream gehört. In vielen Punkten möchte ich gar nicht zum Mainstream gehören, aber man ist doch irgendwie dazu gezwungen, da man sonst erst recht keinen sozialen Anschluss mehr hat.

Warum kann man nicht hinnehmen, dass manche Leute in bestimmten Punkten einfach anders ticken? Warum freut man sich nicht über Pluralität, sondern will maximale Gleichförmigkeit? Das werde ich nie verstehen.
Da stimme ich dir zu.
Wobei ich beim Thema Beziehungspartner überzeugt bin: Wer eine andere Person nur aus dem Grund pauschal von vorneherein als Partner ausschließt, weil irgendwelche Mainstream-Boxen nicht getickt sind (die Karriere nicht stimmt, die Körpergröße nicht passt, die Nase zu groß oder die Haare zu wenig sind...), dann hat die Person ein Thema mit dem eigenen Selbstwert. Jemand, der den Partner als "Accessoire" benötigt, auf das er nur wegen bestimmter Statuseigenschaften stolz ist, der imponiert mir persönlich überhaupt nicht. Ich bin zwar kein Model, aber entspreche einem recht gängigen Schönheitsideal (schlank, blond, lange Haare) und habe in jüngerem Alter Männer erlebt, die mich einfach als passendes Accessoire betrachtet haben. Ich will aber als Mensch wichtig sein. Auch Männer, die sich ausschließlich auf die Optimierung ihrer statusrelevanten Eigenschaften konzentrieren und dabei ihr Mensch-Sein und die Besonderheit von Eigenheiten völlig vernachlässigen sind für mich erstmal wenig attraktiv.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von knopper »

Guhhran hat geschrieben: 27 Mai 2020 22:35
Dass noch einmal extra erwähnt wird dass der Straftäter keine Freundin hat/ nie eine hatte ist relativ typisch für Menschen...
Man stellt den Täter damit als Tier dar welches seinen Trieb, welcher durch das fehlen von ausgelebter Sexualität noch verstärkt wird, unterliegt und sich nicht unter Kontrolle hat anstelle darauf einzugehen dass auch der Täter letztlich nur ein Mensch ist und es wahrscheinlich Gründe gab warum es zu der Tat kam oder sein Charakter sich so entwickelt hat, aber das wäre ja wieder Menschlich...
jap genauso ist es wohl. Es wird sofort der Rückschluss gezogen, dass es ha kein wunder das er diese Tat begangen hat... "er hatte ja auch keine Freundin" :hammer:
und leider auch andersrum, dass man als AB schon als potentieller Triebtäter hingestellt wird...weil äh irgendwie kann ja was nicht stimmen.

Ringelnatz hat geschrieben: 28 Mai 2020 11:05 Jemand, der den Partner als "Accessoire" benötigt, auf das er nur wegen bestimmter Statuseigenschaften stolz ist, der imponiert mir persönlich überhaupt nicht. Ich bin zwar kein Model, aber entspreche einem recht gängigen Schönheitsideal (schlank, blond, lange Haare) und habe in jüngerem Alter Männer erlebt, die mich einfach als passendes Accessoire betrachtet haben. Ich will aber als Mensch wichtig sein. Auch Männer, die sich ausschließlich auf die Optimierung ihrer statusrelevanten Eigenschaften konzentrieren und dabei ihr Mensch-Sein und die Besonderheit von Eigenheiten völlig vernachlässigen sind für mich erstmal wenig attraktiv.
naja das ist wohl so eine Männersache, und leider recht häufig zu beobachten, also so von außen. Bei manchen Pärchen habe ich genau diesen Eindruck, also wenn ich sie dann sehe und mir denke "so eine" hat er sich jetzt wieder angelacht, na das hält doch nicht lange".

Aber natürlich auch umgekehrt...Frauen die zunächst von einer passenden Körpergröße total imponiert sind....und der Rest ergibt sich schon irgendwie.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Tania »

knopper hat geschrieben: 28 Mai 2020 11:14
Guhhran hat geschrieben: 27 Mai 2020 22:35
Dass noch einmal extra erwähnt wird dass der Straftäter keine Freundin hat/ nie eine hatte ist relativ typisch für Menschen...
Man stellt den Täter damit als Tier dar welches seinen Trieb, welcher durch das fehlen von ausgelebter Sexualität noch verstärkt wird, unterliegt und sich nicht unter Kontrolle hat
jap genauso ist es wohl. Es wird sofort der Rückschluss gezogen, dass es ha kein wunder das er diese Tat begangen hat... "er hatte ja auch keine Freundin" :hammer:
Irgendwie komisch, dass euch diese Interpretation sofort einfällt :gruebel: Trotzdem bedeutet das nicht, dass alle Menschen so denken.

Wenn ein Prozess in der Öffentlichkeit bekannt wird, dann interessiert die Menschen meist, was für ein Mensch der Täter ist. Mal steht dann da "führte ein völlig unauffälliges Leben mit Frau und Kindern im Häuschen am Stadtrand", mal "lebt bei den Eltern, hat weder Freunde noch ne Partnerin, und spielt Counterstrike". Und kaum jemand schließt aus solchen Berichten, dass jeder durchschnittliche Vorstadtpapa ein potenzieller Vergewaltiger ist, oder dass jeder sozial isolierter Counterstrike-Spieler kleine Kinder ermordet.
und leider auch andersrum, dass man als AB schon als potentieller Triebtäter hingestellt wird...weil äh irgendwie kann ja was nicht stimmen.
Wo und von wem werden ABs als potentielle Triebtäter hingestellt? Ist das wirklich die breite Masse, oder so etwas wie "in einem von Tausenden Restaurants, die wieder geöffnet haben, gab es einen Vorfall"?
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Giebenrath »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 26 Mai 2020 17:25Wenn es Prozesse wegen sexueller Gewalttaten gibt, wird in der Presse ja auch gerne erwähnt, dass der Vergewaltiger bzw. Kinderschänder noch nie eine Freundin hatte. Damit wird meiner Meinung nach unterstellt, dass jeder AB ein potenzieller Vergewaltiger ist.
Bei anderen Sexualstraftätern wird dann erwähnt wie viele Kinder sie haben oder wie oft sie verheiratet waren oder das sie homosexuell waren.
Es kann in der Presse auch gar nicht unterstellt werden, dass "jeder AB" ein "potenzieller Vergewaltiger" wäre, so lange die Journalisten gar nicht davon ausghen wird, dass es so viele Typen gibt, die nie eine Freundin haben.
Die Mehrheit der Journalisten gehen nicht davon aus, dass es ABs gibt. Deswegen können sie auch nichts weiter unterstellen.
Guhhran hat geschrieben: 27 Mai 2020 22:35Das AB'tum an sich ist meiner Meinung nach nicht so angeboren wie die Sexualität an sich, man entwickelt sich erst zum AB.
Sexualität ist auch nicht angeboren, sondern entwickelt sicht erst.
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Sususus

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Sususus »

Giebenrath hat geschrieben: 28 Mai 2020 11:44
Guhhran hat geschrieben: 27 Mai 2020 22:35Das AB'tum an sich ist meiner Meinung nach nicht so angeboren wie die Sexualität an sich, man entwickelt sich erst zum AB.
Sexualität ist auch nicht angeboren, sondern entwickelt sicht erst.
Sexualität (im Sinne der tatsächlichen Praxis) ist nicht angeboren, die sexuelle Orientierung schon.
Das eine (AB-sein) ist ein soziales Phänomen, das andere (sexuelle Orientierung) Biologie. Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, wenngleich man überlegen kann, inwieweit sich da Subgruppen bilden. Aber da könnte man auch die Frage stellen "ist ABsein ähnlich wie BDSM" (mir ist grad kein besseres Beispiel eingefallen).
Es wäre aber sicherlich spannend, sich die Gesamtheit an Beziehungsformen anzuschauen (also von AB bis hin zu Jugendfreund geheiratet und nie getrennt, von serieller Monogamie (viele kurze Beziehungen hintereinanderweg) zu Polyamorie). Da könnte man nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden und Erklärungmustern schauen. Also sowas wie "hinter langer Beziehungslosigkeit und vielen kurzen Beziehungen steckt oft ein Problem mit dem Selbstwertgefühl".

Und AB ist nicht angeboren, sonst gäbe es ja auch nicht das Phänomen, dass man spät noch eine:n Partner:in findet. Es ist durchaus veränderbar, das zeigen ja die vielen Beispiele hier im Forum.

Boo Radley hat geschrieben: 28 Mai 2020 08:09 Generell ist mein Eindruck aber auch, der Mainstream wird immer gnadenloser. Wer nicht das erfüllt, was das gesellschaftliche Narrativ von einem erwartet, der wird als "nicht ganz dicht" abgestempelt. Und das ist nicht nur beim Thema Beziehung, Familie etc so, sondern auch bei anderen Dingen. Ihr solltet mal die Reaktionen erleben, wenn ich sage, dass ich mir (trotz sehr gutem Schulabschluss) nichts aus einer beruflichen Karriere mache und es nicht erstrebenswert finde viel zu arbeiten und viel Geld zu verdienen. Also zumindest im schwäbischen Raum ist das "schaffe, schaffe Häusle bauen" immer noch hochaktuell und der einzig erstrebenswerte Lebensweg.
Wer ist denn dieser "Mainstream"? Ist das in deinem Fall nicht eher die erweiterte Peergroup?
Nonkonformist

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Nonkonformist »

Sususus hat geschrieben: 28 Mai 2020 11:52 Wer ist denn dieser "Mainstream"? Ist das in deinem Fall nicht eher die erweiterte Peergroup?
Ich denke mal das es, im sinne dieser diskusion, der teich ist, wo man nach potentiellen partner rumschaut und angelt.
Nonkonformist

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Nonkonformist »

Tania hat geschrieben: 28 Mai 2020 11:43 Wo und von wem werden ABs als potentielle Triebtäter hingestellt? Ist das wirklich die breite Masse, oder so etwas wie "in einem von Tausenden Restaurants, die wieder geöffnet haben, gab es einen Vorfall"?
Auffällig vielen amokläufer waren im letzter zeit schon kategorie InCel.
Introvertierten einzelgänger die noch nie eine freundin hatten.
(Bin ich aber auch, sicher in den letzten jahren.)
Wenn das so weiter geht, wird das beim großpublikum bestimmt ein stigma hinterlassen...
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 28 Mai 2020 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Giebenrath »

Sususus hat geschrieben: 28 Mai 2020 11:52Sexualität (im Sinne der tatsächlichen Praxis) ist nicht angeboren, die sexuelle Orientierung schon.
Das eine (AB-sein) ist ein soziales Phänomen, das andere (sexuelle Orientierung) Biologie. Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, wenngleich man überlegen kann, inwieweit sich da Subgruppen bilden.
Sexuelle Orientierungen sind zu aller erst ein soziales Phänomen. Ob es für Homosexualität eine bioloische Ursache gibt und welchen Anteil mögliche biologische Ursachen haben, ist umstritten. Gerade das Phänomen des Coming-Outs spricht dafür, dass Homosexualität prozesshaft innerhalb einer Biografie entsteht.
Sususus hat geschrieben: 28 Mai 2020 11:52Aber da könnte man auch die Frage stellen "ist ABsein ähnlich wie BDSM" (mir ist grad kein besseres Beispiel eingefallen).
Ein besseres Beispiel wäre Asexualität oder diese neuste Schublade Aromantik. Der deutliche Unterschied zu den Absolute Beginners ist, dass Asexuelle bzw. Aromantiker ihre sexuelle und romantische Dauerflaute als ich-synton betrachten, während ein AB darunter mehr oder minder leidet und als einen Mangel empfindet.
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde