Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

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tenorita

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von tenorita »

LonesomeCoder hat geschrieben: 24 Mai 2020 22:23 Ne, ABtum und Homosexualität sind nicht das Gleiche. Aber es gibt eine Gemeinsamkeit: es ist nicht selbst gewählt.
Das stimmt- und trotzdem ist auch das Äpfel mit Birnen verglichen.
AB ist doch per Definition jemand, der UNFREIWILLIG beziehungslos ist. Da steckt drin, dass er den Zustand gerne ändern würde und unzufrieden damit ist.
Das ist bei Homosexualität doch nicht zwangsläufig der Fall (heute Gott sei Dank auch nicht mehr nötig). Warum sollte ein Homosexueller seinen "Zustand" grundsätzlich ändern wollen?( abgesehen davon, dass das nicht geht). Da gibt es sicher manche, auf die das zutrifft, aber ganz sicher nicht alle.
Ich bin blond- das ist auch nicht selbst gewählt- ich könnte auch braunhaarig sein...kann man also sagen, zwischen mir und einem AB gibt es eine Gemeinsamkeit, weil ich mir den " blonden Zustand" nicht selbst gewählt habe?
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Obelix
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Obelix »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Mai 2020 11:07 mir ist in den letzten Tagen die Frage in den Sinn gekommen, ob man überhaupt selber Schuld hat an seiner Unerfahrenheit. Wenn ich jetzt mal an mein bisheriges Leben denke und es Revue passieren lasse, dann stelle ich fest, dass ich schon immer "komisch" war. Als Kind spielte ich am liebsten allein. Später in der Schule hatte ich zwar eine Hand voll Kumpels, aber ich gehörte nie zu den coolen Typen. Für die Mädchen war ich eher unsichtbar. Klar, man hat sich mal unterhalten, aber im grossen und ganzen war ich halt "nur" ein Mitschüler. Mehr nicht. Da hatten es andere Jungs deutlich besser.
Sagen wir es mal so: Jeder wächst mit einem gewissen Vorrat an Verhaltensmustern heran. Und bei manchen sind eben auch Muster dabei, die bei der Partnersuche sehr hinderlich sind. So etwas kann dann zu einem späteren Leben als AB führen, muss es aber nicht.
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Mai 2020 11:07 Und da kam mir die Frage in den Sinn, ob man überhaupt etwas dafür kann, dass man AB ist. Kann man dieses Tatsache überhaupt ändern? Oder ist es ähnlich wie bei Homosexuellen? Ich meine, die können auch nichts dafür dass sie das gleiche Geschlecht lieben. Früher versuchte man diese Leute zu therapieren. Heute weiss man, dass es keine Krankheit ist und lässt die Leute einfach ihr Leben leben und lässt sie glücklich sein. Was ich übrigens auch gut finde! :good:
Ich frage mich halt nur, ob es bei uns ABs auch so ist? Vielleicht kann man es gar nicht ändern? Ist es vielleicht von der Natur so vorgesehen, dass es Menschen gibt, die allein bleiben sollen? :brille1: Wenn es so wäre, dann fände ich das sehr traurig und ungerecht.
Wie ist eure Meinung dazu?
Es gibt ja reichlich ABs, die irgendwann doch noch zu ihrem Liebesglück gekommen sind. Der Erfolgsmeldungs-Thread spricht da eine deutliche Sprache. Insofern ist "AB-Sein" keine in Stein gemeißelte Eigenschaft eines Menschen. Die Verhaltensmuster, die dazu geführt haben, dass man (bisher) niemanden gefunden hat, sitzen natürlich sehr tief, und selbst mit einer Therapie wird man sie nicht komplett wegzaubern oder ins krasse Gegenteil umkehren können. Aber man kann durchaus daran arbeiten. Das muss man natürlich auch wollen, und so eine Therapie (oder ein eigenständiges Arbeiten an sich selbst) ist eben auch nicht gerade einfach. Aber manchmal führt sowas eben zum Erfolg.
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F.Dark

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von F.Dark »

Boo Radley hat geschrieben: 24 Mai 2020 16:40
F.Dark hat geschrieben: 24 Mai 2020 16:02 Ja aber das habe ich doch alles auch gemacht und bin trotzdem sozial isoliert.
Ja bist du dann weggezogen von deiner Heimat oder warum hast du keinen Kontakt mehr zu den Leuten mit denen du was unternommen hast?
Nein ich war ja in einer anderen Stadt studieren. ca. 50 Km weg von meiner Heimat.
Und da hab ich über einen Fanclub meines Lieblingsbundesligavereins Leute kennen gelernt und du die noch anderen und hab da halt viel mitgefeiert und irgendwie bin ich zu der Zeit in ein Loch gefallen, ich war sehr unzufrieden mit mir und auch den Leuten. Dort war ich die Spaßkanone, aber das war es auch. Kein Erfolg im Studium oder mit den Frauen, finanziell war es auch doof. Ich hatte dann eine sehr religiöse Phase und den Kontakt mit vielen abgebrochen, war ab und an aber trotzdem nochmal Party machen.

Heute gehe ich höchstens noch ab und an in die Kneipe ein paar Bier trinken, aber mit Disco und so ist gar nix mehr und mein Freundeskreis ist sehr klein.
Boo Radley hat geschrieben: 24 Mai 2020 16:40
F.Dark hat geschrieben: 24 Mai 2020 16:08
Dazu ist mir gerade was eingefallen.

Als ich so drei Jahre alt war hat eine Tochter von Bekannten meiner Großeltern, die dürfte so 10 - 12 gewesen sein oder eventuell älter,
ich weiß nicht mehr. Also die hat mich auf dem Schoß gehabt und ich hab mich dann halt so bewegt wie Kinder das machen, wenn ihnen was nicht passt.

Obwohl ich mir dachte das ich still sitzen hätte bleiben können. Und dann hab ich mir gedacht, dass das jetzt blöd war, weil ich später möchte, dass Mädchen mich auf dem Schoß nehmen, also wenn ich groß bin.

Ich frage mich immer, wie ich damals mit drei auf so einen Gedanken gekommen bin.
Ich meine sowas weiß man da ja noch gar nicht.
Respekt, dass du dich an sowas noch erinnerst. Ich habe so gut wie keine Erinnerung mehr an irgendwas vor der 1. Klasse.

Das es bestimmte Voraussetzungen gibt die es manchen schwerer und manchen leichter machen mit der Beziehungsfindung glaube ich auch. Aber nur weil jemand sich mit sowas schwer tut (egal ob erworben oder von Natur aus), heißt das ja noch nicht, dass das AB-tum automatisch vorprogrammiert ist und man keinerlei Einflussmöglichkeiten darauf hat. Sonst würden ja Leute die bis 30 AB waren, auf jeden Fall für immer AB bleiben. Wie ich das mitgekriegt habe, gibt es hier im Forum ja aber genügend Gegenbeispiele.
Ja doch also meine Erinnerungen gehen so bis ins Alter von 3,4 Jahren zurück. Ich hab mit 3 Jahren auch darüber nachgedacht, dass ich keine Freunde habe. Ich war immer schon sehr nach innen gekehrt.

Ich glaube schon, dass es durchaus die Ausnahme ist, wenn Leute die bis 30 AB waren, es geschafft haben nicht mehr AB sind.
Man hat Einflussmöglichkeiten aber je nach Person sind die mehr oder weniger begrenzt.
Zuletzt geändert von Calliandra am 25 Mai 2020 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert
Melli

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Melli »

Zur Frage im Threadtitel: Das müßte ich eigentlich wissen :shock:
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Mai 2020 11:07Und da kam mir die Frage in den Sinn, ob man überhaupt etwas dafür kann, dass man AB ist.
Kaum.
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Mai 2020 11:07Kann man dieses Tatsache überhaupt ändern?
In manchen Fällen.
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Mai 2020 11:07Oder ist es ähnlich wie bei Homosexuellen?
Da tun sich einige Probleme auf. Etwa wird Bisexualität oft mit Homosexualität zusammengruppiert, aber dann fragt sich, warum sind manche mehr festgelegt als andere? Erst recht wenn man annimmt, daß Frauen "flexibler" sind als Männer. Was bedeutet dann "Orientierung"? :hammer:
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Giebenrath »

Das Homosexualität angeboren ist oder das eine sexuelle Orientierung nicht abänderbar ist, halte ich mal für dahingestellt.

AB-sein, ist auch jeden Fall ein bisschen queer im Sinne einer Abweichung von den üblichen Normen von Sexualität und Geschlecht. Das daraus eine Art Gruppenidentität gebildet wird, beweist dieses Forum.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Obelix »

Giebenrath hat geschrieben: 25 Mai 2020 11:27 AB-sein, ist auch jeden Fall ein bisschen queer im Sinne einer Abweichung von den üblichen Normen von Sexualität und Geschlecht. Das daraus eine Art Gruppenidentität gebildet wird, beweist dieses Forum.
Zumindest für diejenigen, die dieses Forum (oder sonst eine Internetplattform zum Thema) gefunden haben. Es gibt ja reichlich ABs, die nicht hier sind.
Und dann kenne ich deutlich homogenere online-Communities als die AB-Welt.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Giebenrath »

Obelix hat geschrieben: 25 Mai 2020 14:15Und dann kenne ich deutlich homogenere online-Communities als die AB-Welt.
Die homosexuellen Szenen sind ja auch alles andere als homogen. (Tolles Wortspiel was?) Es gibt einen gemeinsamen Nenner und ein Streit darüber, wer "true" und "untrue" ist, gibt es überall.

Klar ist nur, dass jemand, der keine Beziehungserfahrung oder keine sexuelle Erfahrung hat, durch sein Verhalten bzw. besser Nicht-Verhalten deutlich von den Leitbildern der Heteronormativität abweicht.
Der Gedanke, dass das eigene Sexualverhalten, besser das Nicht-Verhalten, nicht normal bist, spielt innerhalb der AB-Szene offensichtlich eine große Rolle, werden doch sogenannte Absolute Beginners in der Regeln von sogenanten Normalos genau hierdurch unterscheiden.

Ein klarer Unterschied ist jedoch, dass ABs, anders als homosexueller nie staatlicher Verfolgung ausgesetzt waren.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Melli »

Giebenrath hat geschrieben: 25 Mai 2020 15:14Die homosexuellen Szenen sind ja auch alles andere als homogen. (Tolles Wortspiel was?) Es gibt einen gemeinsamen Nenner und ein Streit darüber, wer "true" und "untrue" ist, gibt es überall.
Wie in True Norwegian Blackmetal :singen: :mosh: Nein, also Du dürftest da mehr wissen als ich. Ich habe mich da nie zurechtgefunden, habe sehr schnell aufgegeben. Hat mir ja auch niemand erklärt. Eigentlich passe ich hie wie da nicht hin. Auch wenn ich aussehe wie irgendso eine Hetentussi. Nur das bin ich eben auch nicht.
Giebenrath hat geschrieben: 25 Mai 2020 15:14Ein klarer Unterschied ist jedoch, dass ABs, anders als homosexueller nie staatlicher Verfolgung ausgesetzt waren.
Mancherorts gälte Enthaltsamkeit auch heute noch als tugendhaft. Vielleicht ist das gar nicht so schlecht. Nur wenn es ungewollt ist, ist es gar nicht gut.
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Giebenrath »

Melli hat geschrieben: 25 Mai 2020 18:28Mancherorts gälte Enthaltsamkeit auch heute noch als tugendhaft.
Viel interessanter ist, dass vielerorts Enthaltsamkeit als Verdachtsindiz für verdeckte Homosexualität gilt.

Ein prominenter Fall ist der CDU-Politiker Altmaier, dessen Bekenntnis nie eine Beziehung gehabt zu haben, medial sofort als Indiz für eine vorborgene Homosexualität gedeutet wurde, vgl. Niggemeier: Der ewige Junggeselle Peter Altmaier und die Selbstzensur der „taz“
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Valentin »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 24 Mai 2020 11:07 Trotzdem habe ich auch meine Qualitäten! Ich kann beispielsweise relativ gut kochen. Aber wie soll ich eine Frau damit begeistern, wenn ich es noch nicht ma schaffe, eine Frau zum Essen bei mir einzuladen?
Vielleicht gibt es eines Tages wieder die Möglichkeit, Kochkurse zu belegen.
Hier kannst Du schon mal zeigen, was Du gut kannst.
Damit kannst Du eventuell Deine Mitkursteilnehmerinnen begeistern,
und einladen musst Du erst einmal nicht.
Das käme dann eventuell in einem zweiten Schritt.
Was denkst Du darüber?
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Melli »

Giebenrath hat geschrieben: 25 Mai 2020 18:54Viel interessanter ist, dass vielerorts Enthaltsamkeit als Verdachtsindiz für verdeckte Homosexualität gilt.
Da wäre dann doch die Heteronormativität am Werke :(
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Giebenrath
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Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Giebenrath »

Melli hat geschrieben: 25 Mai 2020 19:11
Giebenrath hat geschrieben: 25 Mai 2020 18:54Viel interessanter ist, dass vielerorts Enthaltsamkeit als Verdachtsindiz für verdeckte Homosexualität gilt.
Da wäre dann doch die Heteronormativität am Werke :(
Es zeigt jedenfalls, dass von Heterosexuellen bestimmte Lebensformen und Verhaltensweisen erwartet werden. Heterosexualität wird somit nicht nur als eine sexuelle Orientierung verstanden, sondern auch als ein Verhalten und eine Lebensform. Es wird also erwartet, dass ein heterosexueller Mann verheiratet ist oder eine Freundin hat oder wenigstens ständig auf der Pirsch ist. Wer diese Erwartungen nicht erfüllt und die Rolle des Heterosexuellen nicht ausfüllt, ist vermutlich homosexuell. So einfach ist die streng heteronormative Logik.
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Guhhran

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Guhhran »

Ich weiß ob man die beiden Dinge wirklich vergleichen will. Was die gesellschaftliche Akzeptanz angeht sind Homosexualität und AB-Tum auch sehr verschieden. Mittlerweile wird Homosexualität nicht mehr so verpöhnt (auch wenn es das leider durchaus noch mal vorkommt) aber AB's gibts es für viele garnicht bzw. ist es unvorstellbar weshalb das auch schlecht verpöhnt werden kann sondern (sobald ein 'normalo' davon erfährt) eher mit Fassungslosigkeit, Ungläubigkeit reagiert wird. Mal abgesehen von möglichen Ansichten denen nach man erst als Mann oder wahlweise auch erwachsene Person gilt sobald man auch sexuell mit anderen Menschen aktiv ist.

Die Sexuelle Orientierung ist zwar angeboren während ein AB erst zu einem AB heranwächst aber im ''ausgewachsenem Zustand'' lässt sich doch beides soweit vergleichen dass ein AB genauso wenig was dafür kann ein AB zu sein wie eine Homosexuelle Person für ihre Sexualität aber beide mit den gesellschaftlichen Problemen (unfreiwillig aber unabänderlich) Leben müssen.
Während von einem AB aber davon ausgegangen wird dass irgendwann irgendwas schief gelaufen ist (was ja oft auch stimmt) und man dann (wahrscheinlich auch richtigerweise) zum Schluss kommt der AB muss sich ändern um glücklich zu werden wird eben dies von Homosexuellen (nicht mehr) erwartet.

Es ist doch mittlerweile so, das nahezu jede sexuelle Orientierung mehr akzeptiert wird als gar nicht sexuell aktiv zu sein außer es ist so beabsichtigt und freiwillig gewählt.
Nonkonformist

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Nonkonformist »

Giebenrath hat geschrieben: 25 Mai 2020 20:26
Melli hat geschrieben: 25 Mai 2020 19:11
Giebenrath hat geschrieben: 25 Mai 2020 18:54Viel interessanter ist, dass vielerorts Enthaltsamkeit als Verdachtsindiz für verdeckte Homosexualität gilt.
Da wäre dann doch die Heteronormativität am Werke :(
Es zeigt jedenfalls, dass von Heterosexuellen bestimmte Lebensformen und Verhaltensweisen erwartet werden. Heterosexualität wird somit nicht nur als eine sexuelle Orientierung verstanden, sondern auch als ein Verhalten und eine Lebensform. Es wird also erwartet, dass ein heterosexueller Mann verheiratet ist oder eine Freundin hat oder wenigstens ständig auf der Pirsch ist. Wer diese Erwartungen nicht erfüllt und die Rolle des Heterosexuellen nicht ausfüllt, ist vermutlich homosexuell. So einfach ist die streng heteronormative Logik.
Und menschen die dieses erwartungsmuster haben, zeigen damit, ziemlich konformistisch und unflexibel zu sein, womit sie sich bei mir sowieso aussortiert hätten.
(Ich habe mein leben generell sehr explizit und bewusst NICHT nach gesellschaftliche erwartungen gestaltet, aber nach meinen eigenen geschmack, vorlieben und bedürfnisse, die nicht immer gesellschaftskonform waren. Ein leben nach gesellschaftlichen pflichtprogramm ist für mich ein leben nicht gelebt; eine ameise in einen ameisenhaufen, und dafür ist mir das leben zu kurz und zu wertvoll. So eine heteronormative logik bring mir leicht zum erbrechen, und die, die nach ein solcher logik leben und beurteilen, sind wirklich nicht mein ding. Ich brauche eine einfühlsamere und individualistischere partnerin, die mich als person liebt, nicht als eine sammlung von erwartungen und pflichtleistungen. Jemanden für dem der mensch als person wichtiger ist als seinen erfolge. Deshalb wiedert einen LMS lebensstil mich auch an. Wäre ich jetzt millionär, würde ich keinen einzigen frau mehr trauen aufrichtige gefühle für mich zu haben. Ja, das ist nicht pragmatisch und sehr idealistisch. Aber idealismus und sich selbst treu bleiben sind zwei der wenigen sachen die das leben lebenswert machen. Und erfolge nach den wertvorstellungen der anderen sind gar keine erfolge, wenn man diese wertvorstellungen sebst nicht aufrichtig teilt - eher sind es in diesem fall niederlage. Ein leben voller ONS, weil es die geselschaft so von singles verlangt, wäre für mich ein gescheitertes leben voller selbstverrat und selbstverachtung.)

Wie denn auch, seit ich menschen mit diesen ansichten selbst ausselektieren würde, und sehr bauchgesteuerten triebhaften menschen und konformisten, als hochsensibler, demisexueller, nonkonformistischer mann mit gruppenzwangallergie, sowieso nicht mein ding sind, nicht wirklich ein problem. Sie würden einfach nicht zu mir passen. (Schade nur, das es so viele sind. Aber ich habe sowieso immer nur in meinen künstlerkreisen gesucht, wo normativität eher unerwünscht und selten war.)
Melli

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Melli »

Guhhran hat geschrieben: 25 Mai 2020 21:26Mal abgesehen von möglichen Ansichten denen nach man erst als Mann oder wahlweise auch erwachsene Person gilt sobald man auch sexuell mit anderen Menschen aktiv ist.
Ja, das war es manchmal genau, als erwachsener Mensch nicht ernstgenommen zu werden :(
Nonkonformist hat geschrieben: 26 Mai 2020 05:27Aber ich habe sowieso immer nur in meinen künstlerkreisen gesucht, wo normativität eher unerwünscht und selten war.
So ein bißchen provoziert das natürlich nun die Frage, wie unkonventionell die in rebus amoris wirklich waren -? :oops:
Nonkonformist

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Nonkonformist »

Melli hat geschrieben: 26 Mai 2020 06:33 So ein bißchen provoziert das natürlich nun die Frage, wie unkonventionell die in rebus amoris wirklich waren -? :oops:
Wir hatten eine recht bunte mischung aus PU-Player, die manchmal mit mehreren kolleginnen gleichzeitig abenteuerchen hatten; mehreren ABs die ziemlich klar ABs waren; ziemlich offensichtliche homosexuellen die das auf keinen einzigen art und weise versteckt haben, ein fetischist der offen über seinen bondageaktivitäten in schwarzem latex gesprochen hat, auch mit mir; eine cheffin die recht offen affären mit miterbeitern hatte, und sogar ein paar verheirateten normalos mit kinder. Eine meiner kolleginnen hat sich mal auf spontan entschieden ihen eheman zu verlassen, und hat mich um halb zehn abends, aus einen weit entfernten stadt, angerufen weil sie bei mir pennen wollte, bis sie sich einen unterkunft gefunden hat. Was so auch passierte. (Ich müßte sie dann eins in der nacht in der firma, wo die nachtschicht noch gearbeitet hat, aufholen, weil sie sich nicht mehr an meinen genauen adresse erinnert hat. Eine ziemlich chaotische und leicht verrückte impulsive aber liebenswerte Brasilienerin, frag nicht...)
In männerklo in einen meiner studios ein zettel mit der bete, die kondome nicht durch zu spülen, aber im mülleimer zu entsorgen, weil klemptner so teuer sind (ja, unseren wilden nachtschicht) - und ein koloristen-pärchen würde mal entlassen weil sie dabei erwischt würden es mitte der nacht im büro des hauptchefs mit einander zu treiben.
Eine unserer verheirateten player-kollegen hat während arbeitszeiten kolleginnen in der vorratzimmer in keller gef*ckt - unter anderem anfangs auch einer meiner OdBs, die mich diese geschichte erzählt hat.)

Bei uns war alles normal und akzeptiert.

Sogar bildhübsche kolleginnen die gartenzwergen wie mich auf dates gefragt haben.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 26 Mai 2020 07:17, insgesamt 1-mal geändert.
Clochard

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Clochard »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 24 Mai 2020 11:16 Jemand, der Homosexuell ist schaut nicht eifersüchtig auf die Heterosexuellen und wünscht sich nicht deren Leben.
klar gibts das, z. B. in Ländern wie dem Iran oder so

oder wenn du als Schwuler in den USA in irgendwelchen evangelikalen Kreisen aufwächst

die denken dann wirklich, sie sind krank oder von Dämonen besessen
tenorita

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von tenorita »

Clochard hat geschrieben: 26 Mai 2020 07:17
klar gibts das, z. B. in Ländern wie dem Iran oder so

oder wenn du als Schwuler in den USA in irgendwelchen evangelikalen Kreisen aufwächst

die denken dann wirklich, sie sind krank oder von Dämonen besessen
Also hier wirds jetzt richtig kompliziert! Wenn man für diesen Vergleich zwischen ABtum und Homosexualität ( den ich sowieso für nicht statthaft halte, wie ich ja schon schrieb) auch noch völlig andere Kulturen heranziehen will, dann müsste man erst mal schauen, was es denn in diesen jeweils anderen Kulturen bedeutet, AB zu sein...
Und nur in diesem jeweiligen Kontext könnte man dann eine Aussage treffen- mitnichten auf uns hier übertragbar...
Nonkonformist

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Nonkonformist »

tenorita hat geschrieben: 26 Mai 2020 09:06 Also hier wirds jetzt richtig kompliziert! Wenn man für diesen Vergleich zwischen ABtum und Homosexualität ( den ich sowieso für nicht statthaft halte, wie ich ja schon schrieb) auch noch völlig andere Kulturen heranziehen will, dann müsste man erst mal schauen, was es denn in diesen jeweils anderen Kulturen bedeutet, AB zu sein...
Und nur in diesem jeweiligen Kontext könnte man dann eine Aussage treffen- mitnichten auf uns hier übertragbar...
Völlig anderen kulturen...?
Meinen eigenen Protestant-Christi Calvinistischen vater hat mal gedroht mich zu ermorden wann ich mich als atheist geoutet habe, und hat im anschluß elf jahre lang kein wort mehr mit mir geredet, mit als begrundung das der Satan in mich war.
Wenn ich ein homosexueller gewesen wäre, und er hätte das rausgefunden, hätte ich ihm alles zugemutet. Homosexueller ware ja auch teufelskinder in seinen erlebniswelt. Sünder die grauenhaft in der Hölle schmoren würden.
Er hatte schon mal erwähnt das er mich lieber tod sehen würde, als verheiratet mit einer katholische.
Und da waren homosexuellen auf seinen hassliste noch mal ein paar stufen hoher.
(Selbst war er AB, sie wie auch meine Mutter. Beiden haben sich sehr spät gefunden und mit keinen anderen sex gehabt.)
Clochard

Re: Ist AB ähnlich wie Homosexualität?

Beitrag von Clochard »

tenorita hat geschrieben: 26 Mai 2020 09:06
Clochard hat geschrieben: 26 Mai 2020 07:17
klar gibts das, z. B. in Ländern wie dem Iran oder so

oder wenn du als Schwuler in den USA in irgendwelchen evangelikalen Kreisen aufwächst

die denken dann wirklich, sie sind krank oder von Dämonen besessen
Also hier wirds jetzt richtig kompliziert! Wenn man für diesen Vergleich zwischen ABtum und Homosexualität ( den ich sowieso für nicht statthaft halte, wie ich ja schon schrieb) auch noch völlig andere Kulturen heranziehen will, dann müsste man erst mal schauen, was es denn in diesen jeweils anderen Kulturen bedeutet, AB zu sein...
Und nur in diesem jeweiligen Kontext könnte man dann eine Aussage treffen- mitnichten auf uns hier übertragbar...
gibts da nicht, weil arrangierte Ehen und sowas... der AB heiratet eine Cousine und das wars