Nicht unbedingt. Man kann sich auch sarkastisch über sich selbst äußern. Oder über Umgebungsbedingungen, Politik, Schauspieler ... was auch immer. Oder würdest Du Dich z.B. von einem "Yeah, der Bau der ElPhi hat nur 15 Jahre länger gebraucht und das Zehnfache gekostet. Damit ist Hamburgs Bausenator doch bestens für die Leitung des BER qualifiziert." irgendwie verletzt fühlen?Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 06:21 Es geht also eigentlich immer darum sein Gegenüber zu verletzen. Das ist denke ich der Kern des Ganzen.
Sarkasmus
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Re: Sarkasmus
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Re: Sarkasmus
Ich nicht, aber ja vielleicht der Bausenator?Tania hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 08:39Nicht unbedingt. Man kann sich auch sarkastisch über sich selbst äußern. Oder über Umgebungsbedingungen, Politik, Schauspieler ... was auch immer. Oder würdest Du Dich z.B. von einem "Yeah, der Bau der ElPhi hat nur 15 Jahre länger gebraucht und das Zehnfache gekostet. Damit ist Hamburgs Bausenator doch bestens für die Leitung des BER qualifiziert." irgendwie verletzt fühlen?Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 06:21 Es geht also eigentlich immer darum sein Gegenüber zu verletzen. Das ist denke ich der Kern des Ganzen.
Also ja, ich finde das verletzend, weil an eine bestimmte Person adressiert. Nicht ganz so schlimm, wie wenn du jetzt noch seinen konkreten Namen genannt hättest. Aber grenzwertig.
Re: Sarkasmus
Wenn ich das richtig verstehe könnte man folgende Reihenfolge festlegen:
Spott = manchmal verletzend
Hohn = immer verletzend
Sarkasmus = stark verletzend
Zynismus = besonders verletzend
Spott = manchmal verletzend
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Re: Sarkasmus
Was verletztend ist, hängt genauso oft von der Person des Empfängers ab. Und da kann auch mal jede Art von Kritik reichen.Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 09:24 Wenn ich das richtig verstehe könnte man folgende Reihenfolge festlegen:
Spott = manchmal verletzend
Hohn = immer verletzend
Sarkasmus = stark verletzend
Zynismus = besonders verletzend
Aber manche Sachen sind eben kritikwürdig und das auch mit entsprechender Deutlichkeit.
Ob das jetzt im Einzelfall gerechtfertigt ist oder nicht, wird nur eine Einzelfallbetrachtung klären können.
Mein Deutungsversuch:
Spott = macht lächerlich
Hohn = hier hört es sich tatsächlich nach persönlichen Angriffen an - aka selbstverdientes Unglück etc.
Sarkasmus = ist für mich gefühlt eher eine Spiegelung von Heuchelei etc, indem fremde Aussagen/Umstände beim Wort genommen und so im Scheinernst weiterverwendet werden - wie z.B. Bezüge zum Berliner Flughafen.
Zynismus = die Nutzung von Zuspitzungen, die in den eigentlich sozial gesperrten Raum gehen: Wenn ihr so viele Kranke in eine Halle sperrt um zu sparen, könntet ihr sie auch schon mal direkt am Friedhof ablegen, das wäre noch günstiger.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.
wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Sarkasmus
Bis auf die Deutung von Sarkasmus würde ich dir zustimmen.NBUC hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 09:41Was verletztend ist, hängt genauso oft von der Person des Empfängers ab. Und da kann auch mal jede Art von Kritik reichen.Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 09:24 Wenn ich das richtig verstehe könnte man folgende Reihenfolge festlegen:
Spott = manchmal verletzend
Hohn = immer verletzend
Sarkasmus = stark verletzend
Zynismus = besonders verletzend
Aber manche Sachen sind eben kritikwürdig und das auch mit entsprechender Deutlichkeit.
Ob das jetzt im Einzelfall gerechtfertigt ist oder nicht, wird nur eine Einzelfallbetrachtung klären können.
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Spott = macht lächerlich
Hohn = hier hört es sich tatsächlich nach persönlichen Angriffen an - aka selbstverdientes Unglück etc.
Sarkasmus = ist für mich gefühlt eher eine Spiegelung von Heuchelei etc, indem fremde Aussagen/Umstände beim Wort genommen und so im Scheinernst weiterverwendet werden - wie z.B. Bezüge zum Berliner Flughafen.
Zynismus = die Nutzung von Zuspitzungen, die in den eigentlich sozial gesperrten Raum gehen: Wenn ihr so viele Kranke in eine Halle sperrt um zu sparen, könntet ihr sie auch schon mal direkt am Friedhof ablegen, das wäre noch günstiger.
Klingt für mich eher danach, als ob du Ironie beschreibst.
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Re: Sarkasmus
Wenn die Chance besteht, dass die Bemerkung dem Bausenator zu Ohren kommt, würde ich Dir zustimmen.Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 08:51Ich nicht, aber ja vielleicht der Bausenator?Tania hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 08:39Nicht unbedingt. Man kann sich auch sarkastisch über sich selbst äußern. Oder über Umgebungsbedingungen, Politik, Schauspieler ... was auch immer. Oder würdest Du Dich z.B. von einem "Yeah, der Bau der ElPhi hat nur 15 Jahre länger gebraucht und das Zehnfache gekostet. Damit ist Hamburgs Bausenator doch bestens für die Leitung des BER qualifiziert." irgendwie verletzt fühlen?Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 06:21 Es geht also eigentlich immer darum sein Gegenüber zu verletzen. Das ist denke ich der Kern des Ganzen.
Also ja, ich finde das verletzend, weil an eine bestimmte Person adressiert. Nicht ganz so schlimm, wie wenn du jetzt noch seinen konkreten Namen genannt hättest. Aber grenzwertig.
Aber wenn der Sprecher davon ausgehen kann, dass seine sarkastische Bemerkung den Raum nicht verlässt, dann entfällt die Absicht, das Gegenüber oder sonst jemanden zu verletzen.
Ich hab übrigens keine Ahnung, ob es überhaupt Bausenatoren gibt ...
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Re: Sarkasmus
Da weiß man gleich, was einem bevorstehen wirdNinja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 06:21Und es irritiert mich dann halt, wenn sowas in Kontaktanzeigen auftaucht.
Eines meiner OdBs hat sich leider erst bei einem Kneipenbesuch als selten zynisches ......... herausgestellt. Ich war zu perplex um wenigstens aufzuspringen und ihr meine Cola ins Gesicht zu schütten
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Re: Sarkasmus
Ironie wäre selbst etwas sagen, wo aus den Umständen heraus klar wird, dass das Gegenteil gemeint ist. Es kann auch initial benutzt werden.Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 10:02Bis auf die Deutung von Sarkasmus würde ich dir zustimmen.NBUC hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 09:41Was verletztend ist, hängt genauso oft von der Person des Empfängers ab. Und da kann auch mal jede Art von Kritik reichen.Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 09:24 Wenn ich das richtig verstehe könnte man folgende Reihenfolge festlegen:
Spott = manchmal verletzend
Hohn = immer verletzend
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Aber manche Sachen sind eben kritikwürdig und das auch mit entsprechender Deutlichkeit.
Ob das jetzt im Einzelfall gerechtfertigt ist oder nicht, wird nur eine Einzelfallbetrachtung klären können.
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Hohn = hier hört es sich tatsächlich nach persönlichen Angriffen an - aka selbstverdientes Unglück etc.
Sarkasmus = ist für mich gefühlt eher eine Spiegelung von Heuchelei etc, indem fremde Aussagen/Umstände beim Wort genommen und so im Scheinernst weiterverwendet werden - wie z.B. Bezüge zum Berliner Flughafen.
Zynismus = die Nutzung von Zuspitzungen, die in den eigentlich sozial gesperrten Raum gehen: Wenn ihr so viele Kranke in eine Halle sperrt um zu sparen, könntet ihr sie auch schon mal direkt am Friedhof ablegen, das wäre noch günstiger.
Klingt für mich eher danach, als ob du Ironie beschreibst.
Sarkasmus wäre eine(n) von einem anderen geäußerte Heuchelei, Euphemismus etc. aufzunehmen und durch entsprechende Weiterbenutzung als das zu entlarven, was es ist. Dazu wäre dann eine entsprechende Vorlage von jemandem anderen notwändig. Das so etwas dann (wenn von den Umstehenden als berechtigt eingestuft) auch ein schlechtes Bild auf den so zitierten wirft ist klar.
Sarkasmus kann zusätzlich das Mittel der Ironie nutzen.
Zuletzt geändert von NBUC am 02 Mai 2020 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sarkasmus
Sich einzubilden, besser zu wissen, was die Absicht des Sprechers ist, als der Sprecher selbst, ist zwar nicht sarkastisch, aber auch nicht gerade förderlich.Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 11:19Ne, dann ist man nur zu feige. Ändert aber nichts an der Absicht.
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Re: Sarkasmus
Geht es hier nicht gerade alles um reine Wortklauberei?Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 11:19Ne, dann ist man nur zu feige. Ändert aber nichts an der Absicht.
Ist das nicht völlig irrelevant, wenn es nicht der exakten Definition entspricht, aber gefühlt jeder normale Mensch weiß was gemeint ist?
Re: Sarkasmus
Ok ok. Ich formuliere das mal anders.Tania hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 11:55Sich einzubilden, besser zu wissen, was die Absicht des Sprechers ist, als der Sprecher selbst, ist zwar nicht sarkastisch, aber auch nicht gerade förderlich.Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 11:19Ne, dann ist man nur zu feige. Ändert aber nichts an der Absicht.
Wenn man eine sarkastische Bemerkung der betreffenden Person über nicht äußert, weil diese dadurch verletzt werden würde, dann will man zwar nicht verletze, die (sarkastische) Bemerkung bleibt es aber trotzdem (verletzend).
Deshalb verkneife ich mir ja manche Kommentare hier.
Re: Sarkasmus
Den Gedanken hatte ich auch.Hanuta hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 11:58Geht es hier nicht gerade alles um reine Wortklauberei?Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 11:19Ne, dann ist man nur zu feige. Ändert aber nichts an der Absicht.
Ist das nicht völlig irrelevant, wenn es nicht der exakten Definition entspricht, aber gefühlt jeder normale Mensch weiß was gemeint ist?
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Re: Sarkasmus
Jetzt sind wir im Bereich der Frage "Wenn irgendwo in einem einsamen Wald ein Baum umfällt, und weit und breit ist niemand, der es hört - knallt es dann trotzdem?"Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 12:05 Wenn man eine sarkastische Bemerkung der betreffenden Person über nicht äußert, weil diese dadurch verletzt werden würde, dann will man zwar nicht verletze, die (sarkastische) Bemerkung bleibt es aber trotzdem (verletzend).
Ausgangspunkt war aber Deine Aussage
Und das glaube ich eben nicht. Es geht bei Sarkasmus nicht immer darum, das Gegenüber (oder sonstwen) zu verletzen. Dass Aussagen getätigt werden, die gegenüber Abwesenden verletzend wären, wenn sie diese denn hören würden, ändert nichts daran. Denn man macht die sarkastische Bemerkung dann ja gerade NICHT in Gegenwart eines Menschen, der sich davon verletzt fühlen könnte. Ist wie mit einem Silvesterböller. Der ist super geeignet, das Gegenüber zu verletzen. Aber wenn man ihn nicht dem Gegenüber ins Shirt steckt, sondern ihn in Richtung einer leeren Fläche wirft, kann von einer Verletzungsabsicht kaum die Rede sein.Ninja Turtle hat geschrieben: ↑02 Mai 2020 06:21 Es geht also eigentlich immer darum sein Gegenüber zu verletzen. Das ist denke ich der Kern des Ganzen.
Im Elphi-Beispiel würde es mir als Sprecher ja auch nicht darum gehen, den Bausenator zu verletzen, sondern darum, die ausufernden Kosten und Bauzeiten manch öffentlicher Projekte zu kritisieren.
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Re: Sarkasmus
Wenn es nicht verletzt, ist es kein Sarkasmus.
Und wenn es nicht knallt, ist es kein Böller.
Spätestens beim Beidpiel mit dem Böller bin ich mir sicher, dass ich Recht habe.
Und wenn es nicht knallt, ist es kein Böller.
Spätestens beim Beidpiel mit dem Böller bin ich mir sicher, dass ich Recht habe.
Re: Sarkasmus
Das ist die ganz normale Unschärfe in der Semantik Es weiß nicht immer jeder was gemeint ist. Aber das macht es interessant.
Re: Sarkasmus
Und diese Unschärfe kann doch wiederum als Grundlage der Differenzierung der potentiellen Partner verwendet werden, oder nicht?
Also hat es auch eine praktische Relevanz. Wenn mein Gegenüber ein ganz anderes Verständnis von "Sarkasmus" hat als ich und meinen "Sarkasmus" als Beleidigung oder unangemessen empfindet, dann weiß ich schon mal, dass wir nicht zusammenpassen werden.
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Re: Sarkasmus
Na irgend was anderes. Kommt halt auf den Fall an.
Ich könnte noch präzisieren: „Wenn es nicht verletzen könnte...“
Analog dazu: „Wenn es nicht knallen könnte...“
Auch, wenn du zu deiner Oma auf‘s Land fährst, dort in den Wald gehst und dir die Ohren zuhältst. Ein Böller ist dazu gedacht, dass er knallt.
Zuletzt geändert von Ninja Turtle am 02 Mai 2020 13:14, insgesamt 1-mal geändert.