Wenn Ihr noch einmal 16 Jahre alt sein würdet...

[Thespian]

Ich würde vermutlich ganz andere Fehler machen.
Vielleicht würde ich auf dem Abiball die Einladung zum Tanz annehmen.. vielleicht nicht. Vermutlich würde ich vielen Erfahrungen auszuweichen. Wahrscheinlich würde ich einiges verpassen.
Vielleicht würde ich eher mit den Hobbys anfangen die mir jetzt viel bedeuten.
Ach was: ich würde ziemlich sicher andere Fehler machen.
Ich hatte mehrfach ziemliches Glück ohne das mein Leben deutlich schlechter hätte laufen können. Vieles waren recht wilde Zufälle. Im richtigen Zeitpunkt auf die richtigen Menschen treffen und in der richtigen Stimmung sein um mich bestimmte Dinge zu trauen...
Ist schon ok so.
Und wird hoffentlich besser.

[fredstiller]

...Mit all dem was ihr heute wisst, all dem was ihr seither erlebt hat, würde euch euer Weg wieder in ein AB Forum führen oder wäre das kein Thema ?

Jedenfalls würde ich, glaube ich, nicht darin (als AB) „verenden“. Mit meinen jetzigen Erfahrungen hätte ich (hoffentlich!) den nötigen „Drive“, um irgendwann bei den sich mir bietenden Chancen richtig zu reagieren bzw. die entscheidende Initiative zu ergreifen. An mehr mangelt es ja nicht.

[LonesomeCoder]

Ich hätte im Nachhinein ein Auslandssemster machen sollen anstatt stur auf das Einhalten der Regelstudienzeit zu bestehen (auch wenn das mehr "wenn ihr nochmal 23 Jahre alt sein würdet" wäre).

Das ist auch einer der Punkte, die ich anders machen würde. Mit 16 wollte ich für ein High School Jahr in die USA, habe mich dann aber doch nicht getraut. Auch im Bachelor war ich nie länger im Ausland, als zweimal je einen Monat für ein Auslandspraktikum und einen Sprachkurs.

Erst im Master habe ich das nachgeholt und war für ein knappes Jahr weg. Die Zeit hat mir sehr viel gebracht, da ich auf mich alleine gestellt war, vieles regeln und neue Leute kennenlernen "musste", um nicht alleine zu versauern. Ich habe mich in der Zeit schon weiterentwickelt, nur 8 Jahre früher wäre es wahrscheinlich noch besser gewesen.

Mir ist es leider erst so zwei oder drei Jahre nach dem Berufseinstieg gekommen, dass ein Auslandssemester sinnvoller als der Fokus auf minimale Studiendauer und Bestnoten gewesen wäre. Da war es schon zu spät. Deshalb mein Aufruf: wer von euch noch studiert und noch nicht in der Endphase (z.B. Masterarbeit schreiben) ist, macht ein Semester im Ausland falls ihr es euch leisten könnt. Später wird es deutlich schwerer bis unmöglich sein was vergleichbares zu haben. Ich denke, weder Urlaub noch eine Dienstreise, wo man außer dem Hotel, Flughafen/Bahnhof und Kunden/Geschäftspartner nichts sieht, kann das selbe liefern.

[Svenne]

Ich denk mit dem Wissen von Heute, wäre einiges anders gelaufen. Es gab mehrere Situationen, wo ich eindeutig SIgnale falsch gelesen hab. Was sich daraus entwickelt hat?

[klecks]

Ich hätte vermutlich vieles anders gemacht, wenn ich mit 16 in einem anderen Land gelebt hätte ..., vermutlich sogar, was das AB-Sein betrifft.

[Blau]

Ich hätte vermutlich vieles anders gemacht, wenn ich mit 16 in einem anderen Land gelebt hätte ..., vermutlich sogar, was das AB-Sein betrifft.

In welchem Land hast du denn gelebt? Und in welchem hättest du lieber gelebt?

[Heathcliff]

...Mit all dem was ihr heute wisst, all dem was ihr seither erlebt hat, würde euch euer Weg wieder in ein AB Forum führen oder wäre das kein Thema ?

Interessante Frage, über die ich nachdenken muss.

Mein Hauptproblem war immer, dass ich mich aufgrund meines unterirdischen Selbstwertgefühles einfach nie getraut habe, aktiv zu werden. Der Witz (oder besser: das Schlimme) ist, im Nachhinein weiß ich, dass ich durchaus Chancen hatte, die ich aber damals garnicht als solche wahrgenommen habe.

Hätte ich damals schon gewusst, das ich eben doch nicht so chancenlos bin, wie ich damals überzeugt war, ich denke, ich wäre kein AB geworden.

Und ich wäre mit 18 von Zuhause ausgezogen, um jeden Preis!!!

[klecks]

Ich hätte vermutlich vieles anders gemacht, wenn ich mit 16 in einem anderen Land gelebt hätte ..., vermutlich sogar, was das AB-Sein betrifft.

In welchem Land hast du denn gelebt? Und in welchem hättest du lieber gelebt?

In der DDR. In welchem ich lieber gelebt hätte, weiß ich gar nicht. Ich kannte mit 16 keine anderen Länder aus eigener Anschauung. Denn ich war unserem Staat so wichtig, dass ich immer schön im Lande bleiben musste ...

Wenn wir der Einfachheit halber mal den anderen deutschen Staat nehmen würden: Wäre ich dort aufgewachsen, wäre mein Leben vermutlich sehr anders verlaufen ... Aber ich wäre dann nicht die, die ich eben heute bin. Da bin ich mir auch ziemlich sicher.

[Solstice]

...Mit all dem was ihr heute wisst, all dem was ihr seither erlebt hat, würde euch euer Weg wieder in ein AB Forum führen oder wäre das kein Thema ?

Ich nehme an, dass AB-Tum dann kein Thema wäre. Weil
- ich nicht mehr jahrelang OdBs hinterherlaufen würde
- ich nun eine realistischere Vorstellung davon habe, wie Beziehungen zustande kommen
- ich mich modischer kleiden und frisieren würde als damals
- ich im Umgang mit Frauen etwas entspannter wäre

Wobei... wenn ich jetzt - 2020 - plötzlich wieder 16 wäre... vermutlich wäre ich heutzutage erst recht uncool, weil ich mich mit Influencern, Fortnite, FFF etc. nicht so auskenne. Was machen heute 16jährige eigentlich so in ihrer Freizeit?

[Mondi]

Was hättest du konkret anders gemacht?

Ich hätte mich von meinen toxischen Eltern gelöst und dadurch den Mut gehabt, bei meiner damaligen Freundin aufzukreuzen. Einfach hingehen und fragen: "Ich mag dich. Wollen wir was zusammen unternehmen?" Sie hätte ja gesagt. Damit wäre mein komplettes Leben anders verlaufen. Ich stand schon vor der Eingangstür. Ich wusste: Was ich jetzt tue, oder nicht, wird den Rest meines Lebens bestimmen. Hätte mir irgendjemand auch nur ein wenig Selbstbewusstsein vermittelt, ein wenig Verständnis, ein wenig Wahrheit über mich und meine Situation, dann hätte ich klingeln können. Aber das war eben jene Zeit, in der ich übelst gemobbt wurde und dabei völlig überzeugt war, diese ganze Misshandlung zu verdienen, wie das auch Hunde tun, denn nichts mehr als ein Hund war ich für meine Eltern...

[Obelix]

Mit 16 habe ich angefangen, mich aus meiner Außenseiter-Rolle herauszuarbeiten. War also gar nicht mal so schlecht, und würde ich bei einem zweiten Versuch auch nicht viel anders machen. Um meine Barrieren im Kopf loszuwerden, die mich nicht nur vom Ansprechen von Mädchen bzw. Frauen abgehalten haben, müsste ich deutlich früher ansetzen - mindestens im Grundschulalter.

[Einsamkeit_is_doof]

Ich glaube das ein oder andere wäre anders gelaufen und evtl. wäre ich heute kein AB. Aber erstmal:

Hallo zusammen,

eigentlich ein interessante Frage, die ich mir im übrigen auch schon öfters gestellt habe. Und ich bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich mit dem Wissen, welches ich heute unter anderem hier aus dem Forum habe bzw. aus diversen YouTube-Videos zu diesem Thema, kein AB geworden wäre. Zumindest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit.
Mal ein Beispiel: Ich kann mich an eine Situation in der Schule erinnern, da kam ein Mädchen zu mir und hat mich angesprochen. Im Hintergrund standen ein paar Klassenkameraden, die natürlich direkt anfingen zu lachen und es kamen so Sprüche wie: "Ey, Markus, nicht rot werden!". Ich ging also davon aus, dass das Mädchen von meinen Klassenkameraden "beauftragt" worden ist mich zu verar.... Also war ich dementsprechend abweisend. Ob sie wirklich geschickt worden ist, oder ob sie mich evtl. wirklich nett fand, weiss ich bis heute nicht. Heute würde ich allerdings anders reagieren und meinen Klassenkameraden zurufen: "Hey, kein Neid, ja! Ich kann ja auch nichts dafür, dass ich so eine Wirkung auf hübsche Mädchen habe!"

Anderes Beispiel:
In der Berufsschule war ich der einzige Junge in der Klasse. Ausser mir nur Mädchen. Zum Teil richtig "lecker Mädche", wie man hier in Köln sagen würde. Damals ging ich noch davon aus, man müsste nett sein. Ich hielt also brav die Türen auf und war immer nett. Klarer Fall von "niceguy". So war sich beispielsweise mal ein Mädchen in der Pause am schminken. Und was sage ich? "Du bist so hübsch, du brauchst dich doch gar nicht zu schminken!" Ok, sie hat sich zwar bedankt, aber heute weiss ich, dass Mädchen bzw. Frauen nicht so auf den niceguy stehen. Heute würde ich in der Situation wahrscheinlich eher sagen: "Bin ich froh, dass ich ein Mann bin. Wir sind von Natur aus schön!"

Unterm Strich kann ich sagen, dass ich wahrscheinlich kein AB wäre, wenn ich damals schon das gewusst hätte, was ich heute weiss. Damals hatte ich noch Kontakt zu gleichaltrigen und es wäre ein leichtes gewesen das Wissen umzusetzen. Heute ist es deutlich schwieriger. Wie und wo soll man in Kontakt kommen?
Ich versuche zwar zur Zeit an mir zu arbeiten, trotzdem bleibt natürlich die Angst, dass sich nie etwas ändern wird und ich irgendwann mal total alleine bin und es nie geschafft habe eine Beziehung zu führen.

[Schlomo]

Mal ein Beispiel: Ich kann mich an eine Situation in der Schule erinnern, da kam ein Mädchen zu mir und hat mich angesprochen. Im Hintergrund standen ein paar Klassenkameraden, die natürlich direkt anfingen zu lachen und es kamen so Sprüche wie: "Ey, Markus, nicht rot werden!". Ich ging also davon aus, dass das Mädchen von meinen Klassenkameraden "beauftragt" worden ist mich zu verar.... Also war ich dementsprechend abweisend. Ob sie wirklich geschickt worden ist, oder ob sie mich evtl. wirklich nett fand, weiss ich bis heute nicht.

Das kenn ich! Ist mir mehrfach passiert während der Schulzeit, ich wusste nie, wie ich damit umgehen soll, und war immer stark paranoid. Heute ist mir klar: Ja und? Ich hätte ja vorsichtig und clever drauf eingehen können, was ist schon das schlimmste was passieren kann? Oh nein, ich werd am Ende ausgelacht.

[Wismutkumpel]

...Mit all dem was ihr heute wisst, all dem was ihr seither erlebt hat, würde euch euer Weg wieder in ein AB Forum führen oder wäre das kein Thema ?

Ich wäre sicherlich in derselben Situation, eben weil mit 16 in meinem Fall die Weichen schon gestellt waren. Da müsste ich noch paar Jahre weiter zurück können, um zu sagen, dann wäre es eventuell anders gelaufen.

Hätte mir den Studienabbruch erspart und wäre eher im Berufsleben gewesen, vielleicht hätte ich die ein oder andere Chance mehr gehabt.
Andererseits fallen mir viele Dinge im kommunikativen Bereich schwer, damals wie heute, das lässt sich nunmal leider nicht abstellen.

[Saraj]

Ich war damals sehr, sehr unbeliebt und mir hat es im Gegensatz zu heute viel mehr ausgemacht. Deswegen möchte ich nicht nochmal 16 sein.
Selbst mit dem Wissen und der Erfahrung von heute nochmal 16 zu sein stelle ich mir nicht besonders hilfreich vor. Das würde mich bestimmt nur auf andere Art und Weise unpassend für die anderen und einsam machen. Ob ich dann früh ne Beziehung finden würde, weiß ich auch nicht. Dann würde ich ja nicht auf 16-Jährige stehen, sondern mich als 16-Jährige nach Erwachsenen umsehen müssen.

Nochmal 20 sein fände ich ganz nett, dann würde ich was anderes studieren und mehr Praxiserfahrungen sammeln.

[Pseud_O'Nym]

Wenn ich noch mal 16 wäre und aber das Wissen von heute hätte, dann wäre sicher einiges anders gelaufen. Vor allem mit dem Wissen über mich selbst, dass ich heute habe. Ich wäre natürlich kein anderer Mensch und das möchte ich auch gar nicht sein, jedoch könnte ich sicher mit mir - meinen Schwächen und Stärken - besser umgehen, weil ich mehr Bescheid weis über mich. Ich würde in vielen Situationen anders reagieren als ich es damals getan habe, weil ich früher einfach nicht wusste, wie ich mich verhalten sollte. So manchen Fehler könnte ich vermeiden. Klar würde ich auch ein paar neue Fehler machen, aber hey, besser Fehler machen als gar nichts machen, wie es damals oft vorgekommen ist.

[Reinhard]

Mir war eigentlich schon mit 16 klar, dass ich mal AB werden würde.
(Natürlich damals nicht mit der Verwendung dieses Begriffs.)

Also nur grobes Wissen "tu was, oder du wirst AB", das hätte sicher nicht geholfen.

Informationen zu Beziehungsanbahnung hätten wohl auch nicht geholfen. Mein Verhalten war eher beschränkt von Ansichten, wie ich sie hier beschrieben habe und die hätten sich nicht so einfach auflösen lassen.

Ich wäre auch nicht mit mehr Wissen zu einem Partytypen geworden, der überall willkommen geheißen wird und den alle angenehm finden.


Und es gibt sicherlich Informationen, die mich zu einem anderen Menschen gemacht hätten als ich jetzt bin. Zum Beispiel diejenige, dass die herkömmlichen Tugenden wie Fleiß und Charakterbildung in unserer Welt genau Null bringen.

[virtually pt.1]

Das deprimierende ist, mit 16 habe ich mich genau so gefühlt wie jetzt, 25 Jahre später.

Selbst mit der geballten Erfahrung der Jahre würde ich wahrscheinlich nichts ändern können...

Oder doch: Ich würde meinem jüngeren ich zuschreien: du wirst ein paar eindeutige Begegnungen haben, lauf nicht davon, stelle dich deiner Angst vor Nähe und zergrübel nicht dein Leben.

[Informatiker]

...Mit all dem was ihr heute wisst, all dem was ihr seither erlebt hat, würde euch euer Weg wieder in ein AB Forum führen oder wäre das kein Thema ? Ich selbst bin mir da nicht sicher, ich tendiere aber dazu zu glauben es gäbe immer noch kein Happy-End, aber wie gesagt ich weiß es nicht wirklich. Was denkt ihr ?

Ich würde in der Rückschau mehr feiern gehen. Irgendwann hätte sich mit Sicherheit etwas ergeben.

[Zigg]

...Mit all dem was ihr heute wisst, all dem was ihr seither erlebt hat, würde euch euer Weg wieder in ein AB Forum führen oder wäre das kein Thema ? Ich selbst bin mir da nicht sicher, ich tendiere aber dazu zu glauben es gäbe immer noch kein Happy-End, aber wie gesagt ich weiß es nicht wirklich. Was denkt ihr ?

Würde sich bei mir nichts ändern.
Dazu müsste ich noch weiter in die Vergangenheit zurück in die frühkindliche Entwicklung, es hätte extern etwas passieren müssen.
Da mir aber solche Gedankengänge / Wunschvorstellungen nichts bringen, mache ich das Beste aus meiner Situation, habe mir diverse Skills angeeignet, setze meine Maske auf und lächle.