Ich vermute mal es liegt unter anderem daran, dass die Schweden relativ wenig testen. (Nur wer getestet wird, taucht in einer Statistik auf.)
Zu anderen greifen die freiwilligen Massnahmen relativ gut.
Die Frage ist ja noch unbeantwortet, es gibt keine Studie dazu, in welchen alltäglichen Situationen es tatsächlich auch wirklich zu einer Übertragung kommt. Alle bisherigen Maßnahmen basieren auf theoretischen Überlegungen. Wie relevant diese in der Praxis sind, wissen wir noch nicht und experimentieren ist ja schlicht nicht möglich. Die Heinsbergstudie wird dazu detaillierter Aufschluss geben, hoffentlich. Denn dort wird genau das ebenfalls genau abgefragt und ausgewertet.
Vielleicht reicht schon das auf Distanz gehen im Alltag aus, um den weitaus überwiegenden Teil der Übertragungen zu eliminieren. Das würde auch erklären, warum in der "deutschen" Kurve sich die von der Politik getroffenen Maßnahmen nicht abzeichnen. Anfang März haben viele von uns schon freiwillig von sich aus Maßnahmen ergriffen, um das persönliche Risiko zu verringern. Die meisten Übertragungen finden, soweit ich das mit bekommen habe, in den eigenen Haushalten statt. Der nächste Spitzenreiter dürfte die Arbeit sein. Bei ersterem kann man sich nicht aus dem Weg gehen. In Korea hat man die Infizierten afaik aus den Haushalten heraus gezogen und in externe Quarantäne geschickt (Hotels), in China ja sowieso (allerdings nicht in Hotels und das Ziehen hatte deutlich mehr "Nachdruck").