Ferienhaus hat geschrieben: ↑27 Apr 2020 21:48
So und nun verstehe ich das richtig...? Wir werden unfassbar einschneidende Maßnahmen aushalten, die (zumindestens für uns in Europa) alles seit dem zweiten Weltkrieg in den Schatten stellen, es gibt keine Garantie, dass die Wirtschaft danach anspringt und wir nicht die größte Rezession seit den 1920ern erleben und unser gesamtes soziales Leben wie wir es kennen (und es viele vermissen werden, gerade auch - die jetzt meinen "Wir müssen das halt aushalten bis zum Ende" - ihr wisst gar nicht, wie belastend das noch wird) und wir hoffen halt jetzt mal drauf, dass der Impfstoff wie erwartet in 2 Jahren da ist?
Und dann werden ernsthaft die flapsigen Sprüche ("ernstes Wort mit dem Virus reden") herausgeholt wenn man darauf hinweist (ja, auch wenn es knopper ist!), dass man da vielleicht noch einen Plan B haben sollte, wenn das mit dem Impfstoff eventuell nicht aufgehen wird?
Einfach weil die Anticoronamaßnahmen das Potenzial haben, die Gesellschaft ähnlich wie eine Pandemie zu zerstören? (Schreit mich nicht an, dass ich herzlos wäre und erkennt wenigstens an, dass auch die Gegenmaßnahmen im schlimmsten Fall uns auf 1945 zurücksetzen. Man kann immer noch sagen, dass es wegen Corona nicht anders geht, aber erkennt wenigstens die potenzielle Bedrohung für Wirtschaft und Gesellschaft an
).
Wenn die Wirtschaft nicht mehr läuft, gibt es übrigens im besten Fall "nur" keine Steigerungen der Gehälter für Angestellte im Gesundheitswesen und im schlechtesten Fall kein Gesundheitssystem mehr. "Die Wirtschaft" ist keine Obsession böser Neoliberaler, sondern Vorraussetzung dafür, das überhaupt was läuft und Geld für *irgendetwas* da ist.
Wow. Mir klappt gerade die Kinnlade herunter.
Aber - bei diesem Thema - ganz bestimmt nicht wegen knopper.
ja kann ich alles nur so Unterstreichen. Es ist eben so dass dieses komplette herunterfahren heutzutage einfach nicht mehr geht, jedenfalls nicht ohne Folgen auf unseren Lebensstandard, der ja noch nie so "luxuriös" war wie jetzt.
Ich bin ja auch kein Kapitalismusfan und kein Fan von ewigem Wachstum, aber wie du schon sagst es braucht ja die Wirtschaft um unseren Lebensstandard wenigsten zu halten.
Und eine Rezession die der der großen Depression gleich wird bereits von mehreren Experten vorausgesagt, also wenn es noch länger anhält und wir das Virus nicht in den griff bekommen.
Dazu gehört unter anderem eine Arbeitslosenquote in den USA von bis zu 25%, das ist mehr als die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt jemals war. Um die Jahrtausende-Wende hatten wir hier so um die 20%. Muss man sich einfach mal verinnerlichen.
tenorita hat geschrieben: ↑27 Apr 2020 22:02
Halleluja! Natürlich ist das kein vorteilhafter Effekt für das Virus. Trotzdem gibt es absolut tödliche Viren, auch bei uns ( Tollwut!). Das Virus kann sich aber nicht rational überlegen, was für es am vorteilhaftesten wäre- es mutiert einfach- oder auch nicht...
In Bezug auf Sars 2: MAN WEISS ES EINFACH ( NOCH) NICHT!
das ist mir bekannt. Tollwut ist ja bei den Viren der Killer schlechthin. Aber eben auch nur durch einen Biss übertragbar.
Für die ganzen anderen Erkältungsviren gilt eben dass sie sehr stark an den Menschen angepasst sind und bis jetzt noch keines so mutiert ist dass es zum Killer wird. Ist natürlich bei Sars-Cov2 nicht auszuschließen, siehe Mers.
Tania hat geschrieben: ↑27 Apr 2020 22:17
Es wird wohl irgendwann die Frage gestellt werden: möchtet ihr lieber die älteren und kranken Menschen (und ein paar junge und gesunde) opfern, oder euren Wohlstand? Wobei natürlich auch nicht so ganz klar ist, welche Auswirkungen auf die Produktivität und die Konsumfreudigkeit ein paar Millionen Tote haben werden.
Ja das wird sie ja schon jetzt. irgendwann haben die Menschen halt genug, und dann wird man noch so an die Vernunft appellieren können...es wird sich die Meinung "na dann stecke ich mich eben an" durchsetzen. Aber so weit sind wir ja noch nicht.
Ferienhaus hat geschrieben: ↑27 Apr 2020 22:37
Das hier ist nicht Ebola von der Sterberate her. Wir sollten hier - bei aller Gefahr - nicht komplett die Maßstäbe verlieren.
richtig, habe ich ja bereits mehrfach geschrieben.
Vercingetorix hat geschrieben: ↑27 Apr 2020 23:32
In Ländern, in denen der Lockdown nicht stattfand, hier wird ja dafür oft Schweden dafür angeführt, gibt es auch kein exponentielles Wachstum mehr, die Reproduktionsrate hat sich durch bloßes "Smart Distancing" entweder ebenfalls stark verringert oder - sofern die Ausbreitung weiterhin so stark ist wie zuvor modelliert - die Letalität ist geringer als anfangs vermutet. Jetzt ist dann bald Mai und die für Schweden angekündigte Katastrophe hinsichtlich Todeszahlen lässt weiterhin auf sich warten, obwohl in den 5-7 Wochen, in denen der Rest Europas im Shutdown/Lockdown sitzt, das exponentielle Wachstum genug Zeit hätte haben können/sollen/müssen?
richtig. Die Entwicklung ist durchaus positiv, bzw. nicht so negativ wie erwartet. Gehört einfach zur Wahrheit dazu.
selina hat geschrieben: ↑28 Apr 2020 06:55
tenorita hat geschrieben: ↑27 Apr 2020 22:53
...und Humor ist da noch die harmloseste Variante, drauf zu reagieren...)).
Humor und natürlich hier all den Kinderlosen, Leuten im Homeoffice, Arbeitslosen usw. gleich nochmal unter die Nase zu reiben wie großartig du doch selbst bist.
dazu sage ich als AB auch oft, naja wer schafft sich auch Kinder an, selber schuld, es steht jedem frei"...aber meist nur zur mir selber bzw. intern.
Ich gebe es hier trotzdem mal Preis. Soll auch nicht böse oder persönlich gemeint sein.
Aber es ist ja so, den Großteil der User in diesem Forum stellen nun mal keine Mütter mit bereits mehreren Beziehung und Kindern...
Vogel hat geschrieben: ↑28 Apr 2020 09:01
Und was die "erwartete Katastrophe" angeht- nochmal, die Katastrophe in D blieb aus, weil rechtzeitig Ressourcen geschaffen wurde, und wir durch Frankreich und Italien vorgewarnt waren.
Und nein- sehr viele sehen den Lockdown als auch gefährlich an- deswegen wird nach Möglichkeiten gesucht, Maßnahmen zu treffen um eine ausgewogene Balance hinzubekommen.
Das muss ja noch abschließend geklärt werden, also welche Gründe genau dazu geführt haben. ja logisch trägt der Lockdown dazu bei, aber einen gewissen Anteil hat sicherlich auch die angesprochene Hintergrundimmunität, wenn auch einen geringeren.
Reinhard hat geschrieben: ↑28 Apr 2020 10:41
Deswegen bin ich für's Ausrotten des Virus.
Dann sind die Fragen Impfstoff, Dauer der Immunität, Absicherung gefährdeter Gruppen, usw. hinfällig.
wo aber wiederrum die ganze Welt mitmachen müsste. Da sehe ich das größte Problem.