Dem Kollegen eine Chance geben?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Benutzeravatar
inVinoVeritas
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1308
Registriert: 19 Mai 2008 08:58
Geschlecht: männlich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von inVinoVeritas »

AB-Wagen hat geschrieben: 15 Dez 2018 21:37 Ich hatte vor 8 Jahren das gleiche Problem, nur eben aus Sicht des Kollegen und außerhalb eines Arbeitsverhältnisses.
Ich hatte mich in eine Frau verschossen gehabt und ihr ein Liebesgeständnis gemacht. Sie hatte nicht darauf reagiert, vermutlich, weil sie sich nicht getraut hat, mir mitzuteilen, dass sie kein Interesse hat.
Ich deutete ihre Nichtreaktion eher darauf, dass sie das Liebesgeständnis nicht als deutlich genug wahrnahm und habe immer offensiver sie angeflirtet und ihr Liebesbriefe geschrieben.
Sie reagierte nicht darauf. Ich nahm an, vielleicht hat sie sich noch nicht entschieden gehabt und muss es noch in Ruhe überlegen oder ich muss es ihr deutlicher kommunizieren.
Irgendwann wurde es mir zu bunt, so dass ich ihr auf ihre öffentlich sichtbare Facebook-Seite etwas schrieb. Sie hat das dann kommentarlos gelöscht.
Ich konnte sehr gut akzeptieren, dass sie kein Interesse hatte. Ich war aber insofern stinkesauer auf sie, weil sie mir es monatelang nicht gesagt hat und dadurch meine Lebenszeit verschwendet wurde.
Ich bin leicht schockiert, mit welcher Selbstverständlichkeit du hier dein übergriffiges Verhalten begründest und gehe jetzt auch nur deshalb auf deinen Beitrag ein, weil ich hoffe dass kein anderer der hier Anwesenden das als Vorbild nehmen könnte.
Vor genau solch einem Verhalten haben Frauen i.d.R. große Angst und genau sowas wird unter „der Typ war echt creepy“ verstanden.
Warum macht man(n) ein Liebesgeständnis, wenn es noch zu keinerlei erwiderten „beziehungsanbahnenden“ Handlungen kam? Was erhofft man sich denn (außer einer Überrumpelung aus dem Nichts), wenn man Liebesbriefe schreibt ohne sich wenigstens mal geküsst zu haben? Ich kenne keinen erwachsenen Menschen der sowas tun würde.
Wieso ist es so schwer zu verstehen, dass keine Reaktion => kein Interesse bedeutet? Wieso muss man dann immer deutlicher und offensiver werden, wenn da doch anscheinend nichts zurückkommt?
Diese Fragen brauchst du nicht zu beantworten, sie sollen nur verdeutlichen wie sozial inadäquat dieses Handeln ist.

Dein letzter Satz lässt mich besonders erstaunt zurück, denn akzeptiert hast du die Unmengen an Nicht-Interessenssignalen schließlich absolut nicht, nein du wurdest sogar „stinkesauer“, da kann Frau es ja echt mit der Angst zu tun bekommen.
AB-Wagen hat geschrieben: 15 Dez 2018 21:37 Sie hat sich also nicht nur selbst geschadet, sondern auch mir.
Ich korrigiere: Du hast nicht nur dir selbst geschadet, sondern insbesondere auch IHR.

AB-Wagen hat geschrieben: 15 Dez 2018 21:37 @undomiel: Das "ignorieren" kann er missverstehen als "ich habe sie nicht offensiv genug angeflirtet und sie bekam es wohl noch nicht so richtig mit" und den dazwischen gegangenen helfenden Kollegen kann er als "nervigen Zufall" deuten und ihm ist gar nicht klar, dass das Absicht war. Er könnte denken, der helfende Kollege ist einfach aus anderen Gründen an der Position gewesen o.ä.

Schreibe ihm einfach eine E-Mail mit sinngemäßem Inhalt:

"Mir teilten mehrere Kollegen mit, du hättest Interesse an mir. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Falls das nicht stimmt, kannst du diese Mail ignorieren. Falls es doch stimmt, so muss ich dir leider mitteilen, dass ich dich zwar sehr nett finde, aber an einer Beziehung leider kein Interesse habe. Grund ist, dass ich privates von beruflichem Trennen möchte."

Das ist jetzt spontan hin formuliert, vielleicht noch ein bisschen freundlicher modifizieren.
Normal-sozialisierte Menschen missverstehen es üblicherweise nicht, wenn ihre Anmachen mehrfach ignoriert werden, sondern schließen daraus dass der Gegenüber kein Interesse hat.
Der Vorschlag zu solch einer peinlichen Email schießt absolut den Vogel ab, ich mag mir garnicht ausdenken was daraus für Undomiel noch für Konsequenzen entstehen könnten.
Gatem

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Gatem »

inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Dez 2018 13:53 Normal-sozialisierte Menschen missverstehen es üblicherweise nicht, wenn ihre Anmachen mehrfach ignoriert werden, sondern schließen daraus dass der Gegenüber kein Interesse hat.
Also ich kann seine Aussage schon soweit nachvollziehen; wenn das Gegenüber kein Interesse hat, dann kann sie das doch ruhig einmal klar artikulieren, anstatt ihn immer und immer wieder erneut zu ignorieren. Das „sauer sein“, weil er dadurch seine Zeit verschwendet sieht ginge mir sicherlich genauso.
Hathor

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Hathor »

Gatem hat geschrieben: 17 Dez 2018 14:08
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Dez 2018 13:53 Normal-sozialisierte Menschen missverstehen es üblicherweise nicht, wenn ihre Anmachen mehrfach ignoriert werden, sondern schließen daraus dass der Gegenüber kein Interesse hat.
Also ich kann seine Aussage schon soweit nachvollziehen; wenn das Gegenüber kein Interesse hat, dann kann sie das doch ruhig einmal klar artikulieren, anstatt ihn immer und immer wieder erneut zu ignorieren. Das „sauer sein“, weil er dadurch seine Zeit verschwendet sieht ginge mir sicherlich genauso.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus!
(Und das gilt übrigens genauso für eine Frau, die versucht, das Interesse eines Mannes zu erregen (wie ich aus eigener, leidvoller Erfahrung aus Jugendzeiten weiß :mrgreen: )
Generell gilt:
Wenn man jemandem einseitig sein Interesse signalisiert - ohne vorher den begründeten Eindruck gewonnen zu haben, dass es irgendwie gegenseitig knistert, sondern einfach nur so, auf gut Glück, weil einem die Person halt gefällt und sympathisch ist-, und von der/dem Betroffenen kommt rein gar nichts zurück, kannst man getrost davon ausgehen, dass ihrer-/seinerseits keinerlei Interesse vorhanden ist. Dann braucht man nicht weiter seine Zeit mit unerwünschten Anbandelversuchen zu verschwenden.
Undomiel

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Undomiel »

inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Dez 2018 13:53
AB-Wagen hat geschrieben: 15 Dez 2018 21:37 Ich hatte vor 8 Jahren das gleiche Problem, nur eben aus Sicht des Kollegen und außerhalb eines Arbeitsverhältnisses.
Ich hatte mich in eine Frau verschossen gehabt und ihr ein Liebesgeständnis gemacht. Sie hatte nicht darauf reagiert, vermutlich, weil sie sich nicht getraut hat, mir mitzuteilen, dass sie kein Interesse hat.
Ich deutete ihre Nichtreaktion eher darauf, dass sie das Liebesgeständnis nicht als deutlich genug wahrnahm und habe immer offensiver sie angeflirtet und ihr Liebesbriefe geschrieben.
Sie reagierte nicht darauf. Ich nahm an, vielleicht hat sie sich noch nicht entschieden gehabt und muss es noch in Ruhe überlegen oder ich muss es ihr deutlicher kommunizieren.
Irgendwann wurde es mir zu bunt, so dass ich ihr auf ihre öffentlich sichtbare Facebook-Seite etwas schrieb. Sie hat das dann kommentarlos gelöscht.
Ich konnte sehr gut akzeptieren, dass sie kein Interesse hatte. Ich war aber insofern stinkesauer auf sie, weil sie mir es monatelang nicht gesagt hat und dadurch meine Lebenszeit verschwendet wurde.
Ich bin leicht schockiert, mit welcher Selbstverständlichkeit du hier dein übergriffiges Verhalten begründest und gehe jetzt auch nur deshalb auf deinen Beitrag ein, weil ich hoffe dass kein anderer der hier Anwesenden das als Vorbild nehmen könnte.
Vor genau solch einem Verhalten haben Frauen i.d.R. große Angst und genau sowas wird unter „der Typ war echt creepy“ verstanden.
Warum macht man(n) ein Liebesgeständnis, wenn es noch zu keinerlei erwiderten „beziehungsanbahnenden“ Handlungen kam? Was erhofft man sich denn (außer einer Überrumpelung aus dem Nichts), wenn man Liebesbriefe schreibt ohne sich wenigstens mal geküsst zu haben? Ich kenne keinen erwachsenen Menschen der sowas tun würde.
Wieso ist es so schwer zu verstehen, dass keine Reaktion => kein Interesse bedeutet? Wieso muss man dann immer deutlicher und offensiver werden, wenn da doch anscheinend nichts zurückkommt?
Diese Fragen brauchst du nicht zu beantworten, sie sollen nur verdeutlichen wie sozial inadäquat dieses Handeln ist.

Dein letzter Satz lässt mich besonders erstaunt zurück, denn akzeptiert hast du die Unmengen an Nicht-Interessenssignalen schließlich absolut nicht, nein du wurdest sogar „stinkesauer“, da kann Frau es ja echt mit der Angst zu tun bekommen.
AB-Wagen hat geschrieben: 15 Dez 2018 21:37 Sie hat sich also nicht nur selbst geschadet, sondern auch mir.
Ich korrigiere: Du hast nicht nur dir selbst geschadet, sondern insbesondere auch IHR.

AB-Wagen hat geschrieben: 15 Dez 2018 21:37 @undomiel: Das "ignorieren" kann er missverstehen als "ich habe sie nicht offensiv genug angeflirtet und sie bekam es wohl noch nicht so richtig mit" und den dazwischen gegangenen helfenden Kollegen kann er als "nervigen Zufall" deuten und ihm ist gar nicht klar, dass das Absicht war. Er könnte denken, der helfende Kollege ist einfach aus anderen Gründen an der Position gewesen o.ä.

Schreibe ihm einfach eine E-Mail mit sinngemäßem Inhalt:

"Mir teilten mehrere Kollegen mit, du hättest Interesse an mir. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Falls das nicht stimmt, kannst du diese Mail ignorieren. Falls es doch stimmt, so muss ich dir leider mitteilen, dass ich dich zwar sehr nett finde, aber an einer Beziehung leider kein Interesse habe. Grund ist, dass ich privates von beruflichem Trennen möchte."

Das ist jetzt spontan hin formuliert, vielleicht noch ein bisschen freundlicher modifizieren.
Normal-sozialisierte Menschen missverstehen es üblicherweise nicht, wenn ihre Anmachen mehrfach ignoriert werden, sondern schließen daraus dass der Gegenüber kein Interesse hat.
Der Vorschlag zu solch einer peinlichen Email schießt absolut den Vogel ab, ich mag mir garnicht ausdenken was daraus für Undomiel noch für Konsequenzen entstehen könnten.
Ich muss dir leider vollkommen Recht geben. Ich wusste überhaupt nicht, wie ich ein solches Verhalten und solche Aussagen kommentieren soll. Aber dass ein solches Verhalten creepy ist und Frauen Angst macht fasst es sehr gut zusammen. Für mich ist das schon eher Stalking. Zum Glück gibt es scheinbar auch noch Männer, die eine fehlende Reaktion als Nichtinteresse deuten und ihr Verhalten nicht einfach steigern.
Und nein, so schlau eine solche Mail nicht zu schreiben bin ich dann doch 😉
Undomiel

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Undomiel »

Gatem hat geschrieben: 17 Dez 2018 14:08
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Dez 2018 13:53 Normal-sozialisierte Menschen missverstehen es üblicherweise nicht, wenn ihre Anmachen mehrfach ignoriert werden, sondern schließen daraus dass der Gegenüber kein Interesse hat.
Also ich kann seine Aussage schon soweit nachvollziehen; wenn das Gegenüber kein Interesse hat, dann kann sie das doch ruhig einmal klar artikulieren, anstatt ihn immer und immer wieder erneut zu ignorieren. Das „sauer sein“, weil er dadurch seine Zeit verschwendet sieht ginge mir sicherlich genauso.
Genau, die Frau ist schuld 🙄 was ist an ignorieren denn so schwer zu verstehen? Ist doch eigentlich ein ziemlich eindeutiges Verhalten. Oder muss es unbedingt eine Ohrfeige sein?
Undomiel

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Undomiel »

Hathor hat geschrieben: 17 Dez 2018 15:18
Gatem hat geschrieben: 17 Dez 2018 14:08
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Dez 2018 13:53 Normal-sozialisierte Menschen missverstehen es üblicherweise nicht, wenn ihre Anmachen mehrfach ignoriert werden, sondern schließen daraus dass der Gegenüber kein Interesse hat.
Also ich kann seine Aussage schon soweit nachvollziehen; wenn das Gegenüber kein Interesse hat, dann kann sie das doch ruhig einmal klar artikulieren, anstatt ihn immer und immer wieder erneut zu ignorieren. Das „sauer sein“, weil er dadurch seine Zeit verschwendet sieht ginge mir sicherlich genauso.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus!
(Und das gilt übrigens genauso für eine Frau, die versucht, das Interesse eines Mannes zu erregen (wie ich aus eigener, leidvoller Erfahrung aus Jugendzeiten weiß :mrgreen: )
Generell gilt:
Wenn man jemandem einseitig sein Interesse signalisiert - ohne vorher den begründeten Eindruck gewonnen zu haben, dass es irgendwie gegenseitig knistert, sondern einfach nur so, auf gut Glück, weil einem die Person halt gefällt und sympathisch ist-, und von der/dem Betroffenen kommt rein gar nichts zurück, kannst man getrost davon ausgehen, dass ihrer-/seinerseits keinerlei Interesse vorhanden ist. Dann braucht man nicht weiter seine Zeit mit unerwünschten Anbandelversuchen zu verschwenden.
:good: :good: :good:
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14403
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Tania »

Gatem hat geschrieben: 17 Dez 2018 14:08
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Dez 2018 13:53 Normal-sozialisierte Menschen missverstehen es üblicherweise nicht, wenn ihre Anmachen mehrfach ignoriert werden, sondern schließen daraus dass der Gegenüber kein Interesse hat.
Also ich kann seine Aussage schon soweit nachvollziehen; wenn das Gegenüber kein Interesse hat, dann kann sie das doch ruhig einmal klar artikulieren, anstatt ihn immer und immer wieder erneut zu ignorieren. Das „sauer sein“, weil er dadurch seine Zeit verschwendet sieht ginge mir sicherlich genauso.
Schon irgendwie witzig, dass gerade Du vor Kurzem geschrieben hast
Gatem hat geschrieben: 14 Dez 2018 09:32 Und genau so, wie es jeder Mensch einen „physichen Raum“ hat, hat er ebenfalls einen „mentalen Raum“. Durch das ungefragte und grundlose Ansprechen dringe ich in diesen mentalen Raum ein – ich beanspruche u.a. Zeit und Aufmerksamkeit.
Stimmt - durch das Ansprechen bittest Du um Zeit und Aufmerksamkeit. Die einzig sinnvolle Möglichkeit, diese Bitte abzulehnen, ist aber, sie zu ignorieren. Denn in dem Moment, wo man erklärt "nein, kein Interesse", hat man dem Ansprechenden ja gegeben, was er wollte - Zeit und Aufmerksamkeit.

Deswegen würde ich reines Ansprechen auch nicht als Belästigung empfinden. Darauf zu bestehen, dass ich antworte oder reagiere, oder eine Reaktion sogar zu erzwingen, allerdings durchaus.

Zum Thema: Undomiel, Du weisst doch, dass Du von dem Mann nix willst. Warum überlegst Du dann überhaupt, ob Du ihm ne Chance geben solltest? Abine zu sein verpflichtet Dich doch nicht dazu, jede Anfrage in Betracht zu ziehen.

Ich bin durchaus ein Verfechter von "erstmal kennen lernen, dann entscheiden". Aber wenn die Entscheidung schon gefallen ist, dann vermutlich aus gutem Grund. Da helfen dann auch kollegiale Kuppelversuche nix mehr.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Gatem

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Gatem »

Undomiel hat geschrieben: 17 Dez 2018 15:45 Oder muss es unbedingt eine Ohrfeige sein?
Wäre zumindest ein eindeutiges Statement. Im Gegensatz dazu gar nichts zu tun (=ignorieren), definitiv die bessere Wahl.
Tania hat geschrieben: 17 Dez 2018 15:54 Stimmt - durch das Ansprechen bittest Du um Zeit und Aufmerksamkeit. Die einzig sinnvolle Möglichkeit, diese Bitte abzulehnen, ist aber, sie zu ignorieren. Denn in dem Moment, wo man erklärt "nein, kein Interesse", hat man dem Ansprechenden ja gegeben, was er wollte - Zeit und Aufmerksamkeit.

Deswegen würde ich reines Ansprechen auch nicht als Belästigung empfinden. Darauf zu bestehen, dass ich antworte oder reagiere, oder eine Reaktion sogar zu erzwingen, allerdings durchaus.
Sobald eine Frage stattgefunden hat, schuldet der Angesprochene meiner Meinung nach demjenigen, der gefragt hat, auch eine Antwort. Jemanden einfach zu ignorieren ist unhöflich und geht mal gar nicht. Gerade daraus ergibt sich das eigentliche Problem ja überhaupt erst, das ist kein Widerspruch.
Benutzeravatar
Tania
Eins mit dem Forum
Beiträge: 14403
Registriert: 12 Mai 2016 13:43
Geschlecht: weiblich
AB-Status: mit AB befreundet
Ich bin ...: unfassbar.
Wohnort: Rostock

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Tania »

Gatem hat geschrieben: 17 Dez 2018 16:38
Tania hat geschrieben: 17 Dez 2018 15:54 Stimmt - durch das Ansprechen bittest Du um Zeit und Aufmerksamkeit. Die einzig sinnvolle Möglichkeit, diese Bitte abzulehnen, ist aber, sie zu ignorieren. Denn in dem Moment, wo man erklärt "nein, kein Interesse", hat man dem Ansprechenden ja gegeben, was er wollte - Zeit und Aufmerksamkeit.

Deswegen würde ich reines Ansprechen auch nicht als Belästigung empfinden. Darauf zu bestehen, dass ich antworte oder reagiere, oder eine Reaktion sogar zu erzwingen, allerdings durchaus.
Sobald eine Frage stattgefunden hat, schuldet der Angesprochene meiner Meinung nach demjenigen, der gefragt hat, auch eine Antwort. Jemanden einfach zu ignorieren ist unhöflich und geht mal gar nicht. Gerade daraus ergibt sich das eigentliche Problem ja überhaupt erst, das ist kein Widerspruch.
Wenn ignorieren "gar nicht geht", sollte man Ignorieren doch aber automatisch als klare Abweisung interpretieren. So klar, dass es schon unhöflich ist.

Oder, anders gefragt: warum sollte jemand noch einen weiteren Gedanken, geschweige denn eine weitere Ansprache an jemanden richten, dessen Verhalten gar nicht geht?

Nebenbei bemerkt: allein die Tatsache, dass mich jemand anspricht, ist nicht unbedingt immer geeignet, eine höfliche Reaktion zu provozieren. Manche Ansprachen lassen einen echt die gute Erziehung vergessen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Undomiel

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Undomiel »

Tania hat geschrieben: 17 Dez 2018 15:54
Gatem hat geschrieben: 17 Dez 2018 14:08
inVinoVeritas hat geschrieben: 17 Dez 2018 13:53 Normal-sozialisierte Menschen missverstehen es üblicherweise nicht, wenn ihre Anmachen mehrfach ignoriert werden, sondern schließen daraus dass der Gegenüber kein Interesse hat.
Also ich kann seine Aussage schon soweit nachvollziehen; wenn das Gegenüber kein Interesse hat, dann kann sie das doch ruhig einmal klar artikulieren, anstatt ihn immer und immer wieder erneut zu ignorieren. Das „sauer sein“, weil er dadurch seine Zeit verschwendet sieht ginge mir sicherlich genauso.
Schon irgendwie witzig, dass gerade Du vor Kurzem geschrieben hast
Gatem hat geschrieben: 14 Dez 2018 09:32 Und genau so, wie es jeder Mensch einen „physichen Raum“ hat, hat er ebenfalls einen „mentalen Raum“. Durch das ungefragte und grundlose Ansprechen dringe ich in diesen mentalen Raum ein – ich beanspruche u.a. Zeit und Aufmerksamkeit.
Stimmt - durch das Ansprechen bittest Du um Zeit und Aufmerksamkeit. Die einzig sinnvolle Möglichkeit, diese Bitte abzulehnen, ist aber, sie zu ignorieren. Denn in dem Moment, wo man erklärt "nein, kein Interesse", hat man dem Ansprechenden ja gegeben, was er wollte - Zeit und Aufmerksamkeit.

Deswegen würde ich reines Ansprechen auch nicht als Belästigung empfinden. Darauf zu bestehen, dass ich antworte oder reagiere, oder eine Reaktion sogar zu erzwingen, allerdings durchaus.
Sehr gut dargestellt :good:
Tania hat geschrieben: 17 Dez 2018 15:54 Zum Thema: Undomiel, Du weisst doch, dass Du von dem Mann nix willst. Warum überlegst Du dann überhaupt, ob Du ihm ne Chance geben solltest? Abine zu sein verpflichtet Dich doch nicht dazu, jede Anfrage in Betracht zu ziehen.

Ich bin durchaus ein Verfechter von "erstmal kennen lernen, dann entscheiden". Aber wenn die Entscheidung schon gefallen ist, dann vermutlich aus gutem Grund. Da helfen dann auch kollegiale Kuppelversuche nix mehr.
Naja, weil es eine vollkommen neue Situation für mich ist und ich überfordert war. Ich bin im Umgang mit Männern außerhalb der Freundschaftsebene sowieso sehr unsicher. Da ist man dann halt beeinflussbar. Und wenn dann noch alle Kollegen, die ich sehr gerne mag, die gleichen Kommentare bringen kann es verunsichern und dazu führen, dass man seinem Gefühl nicht mehr traut...
Undomiel

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Undomiel »

Gatem hat geschrieben: 17 Dez 2018 16:38
Undomiel hat geschrieben: 17 Dez 2018 15:45 Oder muss es unbedingt eine Ohrfeige sein?
Wäre zumindest ein eindeutiges Statement. Im Gegensatz dazu gar nichts zu tun (=ignorieren), definitiv die bessere Wahl.
Eigentlich bin ich ja gegen Gewalt aber ok, dann hau ich ihm halt das nächste Mal eine runter :boxing: Dann gibts am nächsten Tag auf der Arbeit wenigstens ein Gesprächsthema :lol: :lol: :lol:
Gatem hat geschrieben: 17 Dez 2018 16:38_id=9873]
Sobald eine Frage stattgefunden hat, schuldet der Angesprochene meiner Meinung nach demjenigen, der gefragt hat, auch eine Antwort. Jemanden einfach zu ignorieren ist unhöflich und geht mal gar nicht. Gerade daraus ergibt sich das eigentliche Problem ja überhaupt erst, das ist kein Widerspruch.
Für mich ist Ignorieren auch eine Antwort... Schon mal was von konkludentem Verhalten gehört?
Undomiel

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Undomiel »

Tania hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:04 Nebenbei bemerkt: allein die Tatsache, dass mich jemand anspricht, ist nicht unbedingt immer geeignet, eine höfliche Reaktion zu provozieren. Manche Ansprachen lassen einen echt die gute Erziehung vergessen.
Oder wenn ohne Erlaubnis direkt in den Körperkontakt gegangen wird und die Hand langsam Richtung Brust wandert. Dafür finde ich war Ignorieren eigentlich viel zu höflich...
Benutzeravatar
Cavia
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4719
Registriert: 02 Jun 2015 20:02
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: verdammt bissig.
Ich suche hier ...: Freunde.

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Cavia »

Er könnte dein Verhalten leider auch einfach als Schüchternheit deuten, und das spornt ihn natürlich an. Wenn jemand, zu dem du keinen Körperkontakt wünschst, dich eng an sich zieht, dann solltest du dich dieser Umarmung deutlich entziehen, am besten noch mit einem passenden Gesichtsausdruck.
Grief is just love with no place to go
Benutzeravatar
selina
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1427
Registriert: 20 Mai 2007 19:10
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: Berlin-Pankow

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von selina »

Undomiel hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:33 Oder wenn ohne Erlaubnis direkt in den Körperkontakt gegangen wird und die Hand langsam Richtung Brust wandert. Dafür finde ich war Ignorieren eigentlich viel zu höflich...
Viel zu höflich und vor allem missverständlich.
Wenn du nicht berührt werden möchstest, es dir unangenehm ist musst du das klar formulieren.
Wenn man es ignoriert, könnte es der andere eventuell als Schüchternheit, als neckischen Flirt interpretieren.
Auch wenn man meint der andere muss doch bemerken das es einem unangehm ist, muss es nicht so sein.
Oder das Gegenüber ignoriert das ganz bewusst.
Also muss ich schon klar sagen was mir nicht passt oder wo meine Grenzen überschritten werden.
Allerdings ist mir klar, gerade im beruflichen Umfeld ist das immer eine heikle Angelegenheit.
Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Nougat
Benutzeravatar
Lazarus Long
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5103
Registriert: 01 Feb 2013 19:13
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: in und bei Hannover

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Lazarus Long »

Undomiel hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:33 Oder wenn ohne Erlaubnis direkt in den Körperkontakt gegangen wird und die Hand langsam Richtung Brust wandert. Dafür finde ich war Ignorieren eigentlich viel zu höflich...
Nicht nur, es ist geradezu kontraproduktiv. Wer sich so verhält, der wird es vermutlich als Aufforderung zum weitermachen interpretieren.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835
Undomiel

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Undomiel »

Cavia hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:37 Er könnte dein Verhalten leider auch einfach als Schüchternheit deuten, und das spornt ihn natürlich an. Wenn jemand, zu dem du keinen Körperkontakt wünschst, dich eng an sich zieht, dann solltest du dich dieser Umarmung deutlich entziehen, am besten noch mit einem passenden Gesichtsausdruck.
selina hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:43
Undomiel hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:33 Oder wenn ohne Erlaubnis direkt in den Körperkontakt gegangen wird und die Hand langsam Richtung Brust wandert. Dafür finde ich war Ignorieren eigentlich viel zu höflich...
Viel zu höflich und vor allem missverständlich.
Wenn du nicht berührt werden möchstest, es dir unangenehm ist musst du das klar formulieren.
Wenn man es ignoriert, könnte es der andere eventuell als Schüchternheit, als neckischen Flirt interpretieren.
Auch wenn man meint der andere muss doch bemerken das es einem unangehm ist, muss es nicht so sein.
Oder das Gegenüber ignoriert das ganz bewusst.
Also muss ich schon klar sagen was mir nicht passt oder wo meine Grenzen überschritten werden.
Allerdings ist mir klar, gerade im beruflichen Umfeld ist das immer eine heikle Angelegenheit.
Ja, wahrscheinlich hätte ich heftiger reagieren sollen. Wäre es jemand Fremdes gewesen hätte ich das eventuell auch gemacht. Aber ich war einfach überrumpelt und überfordert. Hinzu kam dann noch, dass ich auch vor den Chefs die Situation möglichst unauffällig halten wollte. Deswegen hab ich dann versucht, mich der Situation irgendwie ohne größeres Aufsehen zu entziehen. Vielleicht nicht die beste Entscheidung, aber die einzige, zu der ich in dem Moment in der Lage war.
Undomiel

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Undomiel »

Lazarus Long hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:51
Undomiel hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:33 Oder wenn ohne Erlaubnis direkt in den Körperkontakt gegangen wird und die Hand langsam Richtung Brust wandert. Dafür finde ich war Ignorieren eigentlich viel zu höflich...
Nicht nur, es ist geradezu kontraproduktiv. Wer sich so verhält, der wird es vermutlich als Aufforderung zum weitermachen interpretieren.
Ja, das habe ich jetzt auch verstanden :crybaby: Mir fehlt halt echt die Erfahrung mit männlichem Verhalten in so Situationen und ich kann mich da nicht in deren Denken hineinversetzen :sadwoman: Für mich wäre Ignorieren schon eine ziemlich deutliche Ablehnung...
Knallgrau

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Knallgrau »

Undomiel hat geschrieben: 17 Dez 2018 04:55
Knallgrau hat geschrieben: 17 Dez 2018 04:47
Undomiel hat geschrieben: 15 Dez 2018 22:54

Ja, das ist so auch meine Meinung. Ich weiß wie es sich anfühlt richtig heftig verknallt zu sein.
Und es gibt auch Männer im Bekanntenkreis, wo ich zwar (noch) keine Schmetterlinge im Bauch habe, aber wenn ich die Chance auf ein Date hätte würde ich Ja sagen und gucken wo es hinführt. Einfach weil es eine grundsätzliche Sympathie gibt und ich es für möglich halte, dass sich mehr draus entwickelt. Beim fraglichen Kollegen hab ich das nie gedacht..
Siehst du, dann hast du ja deine Antwort. ;-)
Es soll ja nicht die "Panik" sein, niemand mehr abzukriegen und deshalb nimmt man halt den, der sich grade bietet.
Da hast du Recht. Vermutlich spielt diese Panik bei dem Gedanken schon durchaus eine Rolle 😒
Hab ich vermutet, kenn ich selber. ;-)
Benutzeravatar
Lazarus Long
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5103
Registriert: 01 Feb 2013 19:13
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: in und bei Hannover

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Lazarus Long »

Undomiel hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:57
Lazarus Long hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:51
Undomiel hat geschrieben: 17 Dez 2018 17:33Oder wenn ohne Erlaubnis direkt in den Körperkontakt gegangen wird und die Hand langsam Richtung Brust wandert. Dafür finde ich war Ignorieren eigentlich viel zu höflich...
Nicht nur, es ist geradezu kontraproduktiv. Wer sich so verhält, der wird es vermutlich als Aufforderung zum weitermachen interpretieren.
Ja, das habe ich jetzt auch verstanden :crybaby: Mir fehlt halt echt die Erfahrung mit männlichem Verhalten in so Situationen und ich kann mich da nicht in deren Denken hineinversetzen :sadwoman: Für mich wäre Ignorieren schon eine ziemlich deutliche Ablehnung...
Ich würde nicht sagen, daß es männliches Verhalten ist. Aber ich würde denken, daß ein Mann, der den von dir beschriebenen Schritt geht, jede undeutliche Ablehnung als Zustimmung wertet.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835
Reinhard
Eins mit dem Forum
Beiträge: 10183
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Dem Kollegen eine Chance geben?

Beitrag von Reinhard »

Dreizehn hat geschrieben: 17 Dez 2018 07:33
AB-Wagen hat geschrieben: 15 Dez 2018 21:37

Schreibe ihm einfach eine E-Mail mit sinngemäßem Inhalt:

"Mir teilten mehrere Kollegen mit, du hättest Interesse an mir. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Falls das nicht stimmt, kannst du diese Mail ignorieren. Falls es doch stimmt, so muss ich dir leider mitteilen, dass ich dich zwar sehr nett finde, aber an einer Beziehung leider kein Interesse habe. Grund ist, dass ich privates von beruflichem Trennen möchte."

Das ist jetzt spontan hin formuliert, vielleicht noch ein bisschen freundlicher modifizieren.

Inhaltlich ist es so, dass nicht du ein Interesse siehst, sondern du es von Kollegen so mitgeteilt bekamst.
Um himmels willen, nein! Mach das bloss nicht,peinlicher gehts ja kaum. Wenn diese mail die runde macht auf der arbeit, brrrr....
Was wäre so schlimm daran? Schlimmstenfalls hat Undomiel den Ruf, Anspruchs-Single zu sein, aber das kann man ja auch positiv sehen. ;)

Eine Mail hätte den Vorteil, dass man hinterher nochmal drauf verweisen kann, dass er es sogar schriftlich hatte, wenn nochmal was Unangenehmes von seiner Seite kommt ... (was ich eigentlich nicht annehme)
Make love not war!