Darth Revan hat geschrieben: ↑15 Okt 2018 22:45
Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt, wie ich auf zebalous Post antworten soll, aber du hast es auf den Punkt gebracht - meine Sorge dabei ist nämlich, dass genau das von dir beschriebene Szenario eintritt.
Ich kenne dieses Gefühl sehr gut. Es erinnert mich an die Zeit bevor ich meine erste Beziehung gefunden habe. Bei mir war es so eine Mischung aus Frustration, Resignation und Depression. Nach so vielen Jahren Einsamkeit hat sich bei mir eine Abwärtsspirale entwickelt. Ohne positive Erfahrungen geht es dann immer weiter nach unten. Ich war allerdings schon ein bisschen älter als du (27, fast 28). Die Aussicht mit 30 vollkommen unerfahren zurückzubleiben hat bei mir keine guten Gefühle ausgelöst. Ich wollte mich nur mehr eingraben.
Dann kam der Tag der alles verändert hat. Ich wurde von einer Frau ins Kino eingeladen. Der Punkt ist jetzt, ich hatte da genau so wie du dieses Gefühl der Lustlosigkeit. Sie hat mir zwar gefallen, aber ich hatte irgendwie innerlich so dicht gemacht, dass ich in der Situation keine Gefühle hatte. Ich habe genau in dem Moment meine Einstellung geändert und nicht mehr darauf gehofft irgendwann die perfekte Frau für mich zu finden, bei der ich auf Anhieb Gefühle habe, oder in die ich mich schon länger verliebt hatte. Das gab es bei mir sowieso nicht mehr. Dafür hatte ich mich schon zu sehr verschlossen.
Deshalb habe ich mir gedacht, ok egal, es wird Zeit Erfahrungen zu sammeln und offen zu sein für das Unbekannte. Vielleicht entspricht es nicht meinen Vorstellungen, vielleicht werde ich enttäuscht, oder vielleicht wird es sogar peinlich. Eines kann mir danach jedoch niemand nehmen, die Erfahrungen die ich gemacht habe. Die Dinge die ich dadurch gelernt habe, über mich selbst und das Leben im Allgemeinen.
Auf gewisse Art und Weise habe ich mich dazu gezwungen da einfach mit zu machen. Ich hatte ja noch das Problem, dass meine sozial Phobie mich unglaublich eingeschränkt hat. Um das Problem einigermaßen in den Griff zu bekommen habe ich in der Kennenlernphase beinahe jeden Tag extrem trainiert und hab mich erst nach dem Training mit ihr getroffen. So war ich fast immer entspannter als wenn ich einfach so hingefahren wäre. Ich war so nervös, dass ich mich 1,5 Monate fast nur von Nüssen ernährt hab, weil ich einfach nichts essen konnte. Ja, ich weiß, das klingt extrem, war es auch, aber ich bin kein AB mehr, das war mir wichtiger als alles andere. Und so eine sozial Phobie bekommt man nicht einfach in ein paar Wochen weg, nur weil man gerade jemanden kennenlernt.
In einem Thread habe ich darüber geschrieben und gesagt, dass ich damals so unglaublich verliebt war, wenn ich aber genauer und mit (jetzt) etwas mehr Abstand darüber nachdenke, hat es doch eine Zeit lang gedauert bis Gefühle entstanden sind. Ich kann nicht mehr genau sagen wie lange, ist ja auch egal.
Das Wichtigste dabei ist, ich hab mich damals so gefühlt wie du das beschreibst und einfach trotzdem mitgemacht. Nach kurzer Zeit sind so viele positive Dinge passiert, dass auch ich mich damit komplett verändert habe. Ich bin wieder "aufgetaut". Dann hatte auch ich ein Gefühl der Verliebtheit. Und was wurde daraus?
Liebe! Hätte ich mir am Anfang niemals vorstellen können.
Ich habe noch nie jemanden so geliebt wie diese Frau.
Man kann nie wissen was aus einer Situation wie einem Kinobesuch wird...
Nur deshalb bin ich jetzt so offen und habe mich HalloLeben! genannt. Deshalb mache ich unglaublich viele Dinge die ich nie gemacht habe und das führt in meinem Fall zum Erfolg!
Du hast gesagt es gibt eine Frau die sich für dich interessiert. Nutze die Gelegenheit! Lerne sie kennen. Wenn es nicht passt kannst du ja auch jederzeit aufhören sie zu treffen.
Hätte ich damals nein gesagt, hätte ich die Beste Zeit meines Lebens verpasst und wäre wahrscheinlich noch immer HC AB Ü30 und noch schlechter drauf als damals...