Nesthocker

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: Nesthocker

Beitrag von Brax »

Darth Bane hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:30Einer meiner Cousins ist mit 46 Jahren ebenfalls AB und wohnt schon seit über 15 Jahren in seiner eigenen Wohnung. Trotzdem kreuzt er alle drei Wochen bei seiner Mutter auf, damit sie seine Klamotten wäscht, trocknet und bügelt. Und die macht das sogar noch.
Das ist in der Tat äußerst unattraktiv. Trotzdem ist es (grundsätzlich) hilfreich, von seinen Eltern auszuziehen, wenn man von seinen Eltern unabhängig werden und sein eigenes Leben leben möchte.

Emotional lösen muss man sich aber natürlich auch; vielleicht wäre es ja für deinen Cousin hilfreich, wenn er seinen Haushalt mal selbst macht? In dem Alter sich immer noch von Mama versorgen zu lassen, ist auf jeden Fall extrem abschreckend für Frauen!
Benutzeravatar
Optimistin
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1338
Registriert: 02 Mai 2016 17:12
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Lübeck

Re: Nesthocker

Beitrag von Optimistin »

Ausziehen macht nur Sinn, wenn man auch seinen eigenen Hausstand eigenverantwortlich führt.
Mutti weiterhin die eigene Wäsche machen zu lassen ist nicht abnabeln, sondern unreif.
Vielfalt, Respekt, Demokratie
www.ab-forum.de
knopper

Re: Nesthocker

Beitrag von knopper »

Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:28 Wer hat das denn gesagt?
Eine Verwandte.
Darth Bane hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:30 Trotzdem kreuzt er alle drei Wochen bei seiner Mutter auf, damit sie seine Klamotten wäscht, trocknet und bügelt. Und die macht das sogar noch.
naja ...ich bekenne mich mal dazu :D :D
Hier ist halt nur ne Gemeinschaftswaschmaschine im Keller. Ok für Notfälle wurde sie schon mal benutzt aber der Gedanke das da jeder seine Wäsche drin wäscht....äh nee der Gedanke gefällt mir nicht.

Warum soll man aber deshalb nicht selbstständig sein?
Ich erledige meine Einkäufe, putze meine Wohnung selber, bringe meinen Müll raus, mache meinen Abwasch, putze meine Fenster ...aber Wäsche waschen scheint irgendwie immer so die Königsdisziplin zu sein.
Erst DANN hat man es geschafft...yeah die eigene Waschmaschine. :D :mrgreen: versteh ich nicht.... warum ist das so?

Ich meine ich weiß ja wie es geht und bekomme es natürlich auch selber hin....so ist es ja nun nicht.
Optimistin hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:38 Ausziehen macht nur Sinn, wenn man auch seinen eigenen Hausstand eigenverantwortlich führt.
Mutti weiterhin die eigene Wäsche machen zu lassen ist nicht abnabeln, sondern unreif.
oh ich seh schon, es scheint tief im kollektivem Denken verankert zu sein...puh
ja wie gesagt zum Hausstand zählt ja noch viel viel mehr als die Wäsche. :mrgreen:
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: Nesthocker

Beitrag von Brax »

knopper hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:39 nur ne Gemeinschaftswaschmaschine im Keller. Ok für Notfälle wurde sie schon mal benutzt aber der Gedanke das da jeder seine Wäsche drin wäscht....äh nee der Gedanke gefällt mir nicht.
Was ist denn daran schlimm?

knopper hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:39 Wäsche waschen scheint irgendwie immer so die Königsdisziplin zu sein.
Erst DANN hat man es geschafft...yeah die eigene Waschmaschine. :D :mrgreen: versteh ich nicht.... warum ist das so?

Ich meine ich weiß ja wie es geht und bekomme es natürlich auch selber hin....so ist es ja nun nicht.
Andersherum gefragt, wenn man es doch kann, warum macht man es dann nicht auch?

Wenn man --egal was, aber Wäsche ist da eben am wahrscheinlichsten-- im Erwachsenenalter immer noch von seiner Mutter erledigen lässt, dann kommt bei einer Frau eben folgender Verdacht auf:
- Er kann es nicht (also bliebe es in einer Beziehung automatisch an mir hängen).
- Er ist zu faul (also bliebe es in einer Beziehung automatisch an mir hängen).
- Er hat sich noch nicht genügend von seiner Mutter gelöst (ich würde in einer Beziehung in Konkurrenz zu ihr stehen oder sie würde uns in die Beziehung reinreden).

Es geht dabei nicht ums Wäschewaschen als Königsdisziplin, sondern darum, dass man als Frau einen fähigen und selbständigen Mann haben möchte. Und wenn er Teile seines Haushalts an seine Mutter delegiert, dann wirkt das nicht unbedingt fähig oder selbständig. Egal, obs dabei ums Wäschewaschen geht oder um was anderes. Dass Wäschewaschen so häufig genannt wird, wird daran liegen, dass es eine der am häufigsten "outgesourceten" Arbeiten ist. Aber wenn du ein anderes Beispiel möchtest: Ich kenne einen (längst erwachsenen) Mann, der immer, wenn seine Frau mal nicht da ist, sich von seiner Mutter bekochen lässt. Sich selbst mal was zu kochen käme ihm überhaupt nicht in den Sinn. Ich finde sowas echt abturnend.

Edit: Wenn eine Frau, die dich gerade erst kennenlernt, mitbekommt, dass du deine Wäsche von deiner Mutter waschen lässt, weiß sie ja nicht automatisch, dass du alle restlichen Hausarbeiten selbst erledigt. Der Schluss liegt eben nahe, dass du dann offenbar nicht so selbständig bist.
knopper

Re: Nesthocker

Beitrag von knopper »

Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:51
Wenn man --egal was, aber Wäsche ist da eben am wahrscheinlichsten-- im Erwachsenenalter immer noch von seiner Mutter erledigen lässt, dann kommt bei einer Frau eben folgender Verdacht auf:
- Er kann es nicht (also bliebe es in einer Beziehung automatisch an mir hängen).
- Er ist zu faul (also bliebe es in einer Beziehung automatisch an mir hängen).
- Er hat sich noch nicht genügend von seiner Mutter gelöst (ich würde in einer Beziehung in Konkurrenz zu ihr stehen oder sie würde uns in die Beziehung reinreden).

Es geht dabei nicht ums Wäschewaschen als Königsdisziplin, sondern darum, dass man als Frau einen fähigen und selbständigen Mann haben möchte. Und wenn er Teile seines Haushalts an seine Mutter delegiert, dann wirkt das nicht unbedingt fähig oder selbständig. Egal, obs dabei ums Wäschewaschen geht oder um was anderes.

Also wenn ich ehrlich bin, weiß mein Vater auch nicht so wirklich wie man Wäsche wäscht.... da es halt schon immer meine Mutter getan hat. :D
Ich denke da ist er nicht der einzige Mann.
War ja nun auch früher Gang und Gäbe. Jaa ich weiß das wir nicht mehr in den 60ern leben und die Zeiten sich geändert haben. Will ja auch gar nichts schön reden.
und ganz klar sollten sich in einer modernen Beziehung (was auch immer das jetzt heißt) beide an diese Aufgabe beteiligen...wie gesagt früher ist vorbei.

Wichtig ist ja auch ob bei einem 1. Kennenlernen diese Frage überhaupt so eine große Rolle spielt ... ich stells mir grade so vor auf nem Date "naja aber deine Wäsche wäscht du selber oder wie?" ... hab ich jedenfalls noch nie in der Situation gehört. Ich denke das Gegenüber geht einfac davon aus.
Mag aber sein das du diese Frage stellst. :)

Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:51 Sich selbst mal was zu kochen käme ihm überhaupt nicht in den Sinn. Ich finde sowas echt abturnend.
naja ich mach es mir da einfach ich koche erst gar nicht....mag evt. auch anturnend sein, aber Nahrungsaufnahme funktioniert auch so ganz gut. :mrgreen:
Peter

Re: Nesthocker

Beitrag von Peter »

Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:28 Zumindest in meinen Augen ist der springende Punkt, dass ich nicht seinen Eltern über den Weg laufen will, wenn ich zu ihrem Sohn ins Bett möchte.
Ich denke, dass ist in zunehmendem Lebensalter der wichtigste Punkt. Jedenfalls wichtiger als der des Wäschewaschendingens.
Stelle mir das gerade vor. 31Jähriger Thomas kommt abends mit seiner frisch kennengelernten Dame vom Kino und muss mit ihr erst mal durch das Wohnzimmer um zu seinem Zimmer zu gelangen. Eltern sitzen gemütlich auf der Couch und schauen Tagesthemen. Und wenn dann auch noch eigenes Zimmer und Wohnzimmer nur durch eine Tür getrennt sind...

Entspannter sehe ich es, wenn man im Elternhaus in einer eigenen abgetrennten Wohnung lebt.
Benutzeravatar
Optimistin
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1338
Registriert: 02 Mai 2016 17:12
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Lübeck

Re: Nesthocker

Beitrag von Optimistin »

knopper hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:39 ....
Ich meine ich weiß ja wie es geht und bekomme es natürlich auch selber hin....so ist es ja nun nicht.
Warum machst Du es dann nicht? Alles andere machst Du doch aus selber.
Waschen ist nicht wie Putzen mit einer Aktion erledigt: Schmutzwäsche zusammen suchen, Waschmaschine anstellen, Wäsche aufhängen, Wäsche abnehmen, Wäsche zusammenlegen, Wäsche wegräumen.
Lästige Haushaltspflicht, die man gerne wegdegeliert.
So man dies an eine Reinigung tut und für die Leistung zahlt: voll ok.
So man dies an seine Mutter tut, für lau: nicht ok.
Es ist a) Ausnutzung (selbst wenn Muddi sagt: "Ich mach das doch gerne") und b) Unselbstständig, weil abhängige Bindung zu Muddi bleibt.

Mal drüber nachgedacht, warum Mütter das Wäsche machen (und nicht z.B. das Putzen) bereitwillig von ihre Kindern (meist: Söhnen) übernehmen?
Weil sie damit Bindung aufrecht erhalten:
Der Junge kommt von allein 1/2 wöchig nach Hause.
Eine dreckige Bude kann man getrost auch mal ein paar Wochen ignorieren, aber der eigene Klamottenvorrat ist ziemlich bald aufgebraucht.
Und damit der Gang zu Muddi unvermeidlich.
Muddi kennt die Farbe, Anzahl und Zustand Deiner Unterhosen, wann Du das letzte Mal Downhill gefahren bist, wann Du ein Frau kennenlernst (so Du Dir zu dieser Gelegenheit ein neues Shirt/Hose/Jacke/Schuhe kaufst), wann Du Übernachtungsbesuch hast (Extra Bettwäsche), usw.

Wäsche machen ist eine verlässliche Schnur zwischen Mutter und Kind, durch die Bequemlichkeit des Kindes ein Garant von Kontakt und Information.
Vielfalt, Respekt, Demokratie
www.ab-forum.de
Endura

Re: Nesthocker

Beitrag von Endura »

Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:16 Es geht doch vor allem darum, bei den Eltern auszuziehen, damit man selbständiger wird, also sowohl selbst zurechtkommt als auch seine Entscheidungen selbst fällt. Und darum, seine Ruhe vor den elterlichen Augen zu haben. Wurde in den obenstehenden Beiträgen doch so schön erklärt.
Meine Eltern haben mir keine Entscheidungen abgenommen, als ich noch zuhause gewohnt habe. Eher umgekehrt.
knopper

Re: Nesthocker

Beitrag von knopper »

Optimistin hat geschrieben: 24 Jan 2018 10:51
Warum machst Du es dann nicht? Alles andere machst Du doch aus selber.
Waschen ist nicht wie Putzen mit einer Aktion erledigt: Schmutzwäsche zusammen suchen, Waschmaschine anstellen, Wäsche aufhängen, Wäsche abnehmen, Wäsche zusammenlegen, Wäsche wegräumen.
Lästige Haushaltspflicht, die man gerne wegdegeliert.
So man dies an eine Reinigung tut und für die Leistung zahlt: voll ok.
So man dies an seine Mutter tut, für lau: nicht ok.
rein praktische Gründe. Gemeinschaftswaschmaschine im Keller. Kann man jetzt so oder so sehen und es evt. nicht verstehen...aber benutz ich eben nicht gern....

und natürlich ist das nicht (mehr) für lau, sondern es wird schon entlohnt. :D
Ok das mit dem Trocknen, und zusammenlegen usw.. stimmt das trennt diese Tätigkeit in der Tat von Abwaschen oder Staubsaugen ein wenig ab, gebe ich dir recht.

und wenn ich ehrlich bin ist das ja beim selber kochen fast genauso...Vorbereitung, Zutaten, kochen, drauf achten das es richtig kocht, essen...und dann noch der Abwasch von Töpfen. :hammer:
Mega aufwendig für 10 min Essen....allein...daher gibts bei mir nur kleinere Gerichte. :D In einer Partnerschaft mag das dann was anderes sein.
Unchained

Re: Nesthocker

Beitrag von Unchained »

knopper hat geschrieben: 24 Jan 2018 11:15 rein praktische Gründe. Gemeinschaftswaschmaschine im Keller. Kann man jetzt so oder so sehen und es evt. nicht verstehen...aber benutz ich eben nicht gern....
Ich kenne jetzt natürlich Deine Nachbarn nicht, insofern vielleicht verständlich.

Aber das hier:
Optimistin hat geschrieben: 24 Jan 2018 10:51 Muddi kennt die Farbe, Anzahl und Zustand Deiner Unterhosen (...)
muss ich wirklich nicht haben. :shock:
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: Nesthocker

Beitrag von Brax »

Peter hat geschrieben: 24 Jan 2018 10:19
Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:28 Zumindest in meinen Augen ist der springende Punkt, dass ich nicht seinen Eltern über den Weg laufen will, wenn ich zu ihrem Sohn ins Bett möchte.
Ich denke, dass ist in zunehmendem Lebensalter der wichtigste Punkt. Jedenfalls wichtiger als der des Wäschewaschendingens.
Für mich ist beides gleich wichtig. Weder möchte ich bei Dingen, die nur meinen Partner und mich was angehen, auf seine Eltern treffen, noch möchte ich in der Beziehung ihm irgendwie hinterherräumen müssen. Geht für mich beides nicht! :dont:

Unchained hat geschrieben: 24 Jan 2018 11:22 Aber das hier:
Optimistin hat geschrieben: 24 Jan 2018 10:51 Muddi kennt die Farbe, Anzahl und Zustand Deiner Unterhosen (...)
muss ich wirklich nicht haben. :shock:
+1
Optimistin: Du hast es perfekt erklärt!

knopper hat geschrieben: 24 Jan 2018 10:01
Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:51 Sich selbst mal was zu kochen käme ihm überhaupt nicht in den Sinn. Ich finde sowas echt abturnend.
naja ich mach es mir da einfach ich koche erst gar nicht....mag evt. auch anturnend sein, aber Nahrungsaufnahme funktioniert auch so ganz gut. :mrgreen:
Ok, vielleicht war das missverständlich: Es geht mir nicht darum, dass er sich regelmäßig was kocht, sondern darum, dass er in der Lage ist, sich selbst was zu essen zu machen. Meinetwegen kann er auch nur Salamibrot essen. Hauptsache, er macht es selbständig und ist nicht auf die Partnerin oder Mutter angewiesen, um zu überleben.
Zuletzt geändert von Brax am 24 Jan 2018 11:34, insgesamt 2-mal geändert.
Aletheia

Re: Nesthocker

Beitrag von Aletheia »

Ich bin gleich nach dem Abi fürs Studium bei meinen Eltern ausgezogen. Am Anfang musste ich auch einiges lernen (Wäsche konnte ich schon vorher waschen und habe das auch gemacht), aber ich habe so Sachen gegoogelt wie: Wie lange müssen Eier kochen? und An welchen Stellen kann man einen Nagel bedenkenlos in die Wand hauen? Halt so Kleinigkeiten, über die ich vorher nie nachgedacht hatte. Aber ich war bei meinen Eltern schon noch recht unselbstständig, von daher hat mir der Schritt des Ausziehens sehr geholfen und mich auch viel selbstständiger werden lassen.

Während meiner Studentenzeit habe ich jetzt auch einige Wohnformen durch: Studentenwohnheim und verschiedene WGs unter sehr verschiedenen Konstellationen (von einem Haus mit fünf anderen bis hin zur gemütlichen 3er-WG). Habe mir sogar mal für ein halbes Jahr das Zimmer mit jemanden geteilt, als ich im Ausland war und die Mietpreise extrem teuer :) Mir persönlich hat das Wohnen in einer kleinen WG am besten gefallen :) Für die Zukunft wünsche ich mir aber eine eigene Wohnung, sie muss auch nicht groß sein, aber ich würde gerne eine Zeitlang mal ganz alleine wohnen :) (Und mir weder Küche noch Badezimmer mit irgendwem teilen und immer ins Badezimmer können wenn ich möchte und wenn im Kühlschrank Dinge vergammeln und zu leben beginnen, sind das meine Dinge und nicht die der anderen...) Aber gleichzeitig könnte ich mir auch vorstellen, irgendwann wieder in einer kleinen WG zu wohnen, mal schauen :)
Peter

Re: Nesthocker

Beitrag von Peter »

Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 11:32
Peter hat geschrieben: 24 Jan 2018 10:19
Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 09:28 Zumindest in meinen Augen ist der springende Punkt, dass ich nicht seinen Eltern über den Weg laufen will, wenn ich zu ihrem Sohn ins Bett möchte.
Ich denke, dass ist in zunehmendem Lebensalter der wichtigste Punkt. Jedenfalls wichtiger als der des Wäschewaschendingens.
Für mich ist beides gleich wichtig. Weder möchte ich bei Dingen, die nur meinen Partner und mich was angehen, auf seine Eltern treffen, noch möchte ich in der Beziehung ihm irgendwie hinterherräumen müssen. Geht für mich beides nicht! :dont:
Pragmatisch betrachtet: Mich hatte noch nie in meinem Leben eine Frau danach gefragt, wie meine Wäsche sauber wird. Ich bin zu Beginn des Studiums ausgezogen. Habe mich selbst um meine Wäsche gekümmert. Aber interessiert hat das wirklich niemanden.
Wo und wie ich wohne war allerdings etwas, was sehr schnell bekannt war.
Daher ist die Wäsche-Zu-Mutti-Bringen-Sache etwas, das man eventuell erst nach Monaten des Zusammenseins oder sogar nie erfährt.
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: Nesthocker

Beitrag von Brax »

Ja, sicher. Ich würde einen Mann auch nicht beim Date fragen, ob er seine Wäsche selber macht. Das käme mir gar nicht in den Sinn (wobei, jetzt vielleicht schon... ;) ).
Ich meine aber, dass man es irgendwann mal merkt. Erst recht, wenn man bereits zusammenwohnt (bei manchen geht das sehr schnell) oder häufig bei ihm zu Hause ist. Oder man merkt es daran, dass er einfach keine oder kaum Hausarbeit macht und man irgendwann vor der Wahl steht: Ich mache das jetzt für ihn oder es bleibt liegen. Da wäre ich sofort weg.
Endura

Re: Nesthocker

Beitrag von Endura »

Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 11:53 Ja, sicher. Ich würde einen Mann auch nicht beim Date fragen, ob er seine Wäsche selber macht. Das käme mir gar nicht in den Sinn (wobei, jetzt vielleicht schon... ;) ).
Ich meine aber, dass man es irgendwann mal merkt. Erst recht, wenn man bereits zusammenwohnt (bei manchen geht das sehr schnell) oder häufig bei ihm zu Hause ist. Oder man merkt es daran, dass er einfach keine oder kaum Hausarbeit macht und man irgendwann vor der Wahl steht: Ich mache das jetzt für ihn oder es bleibt liegen. Da wäre ich sofort weg.
Stimmt, manche Männer erwarten das leider immer noch. Ich kenne eine Fall, wo deswegen die Beziehung zerbrochen ist.

Umgekehrt ist mir das aber auch schon passiert, kaum war meine Freundin in der Wohnung, wollte sie alle Hausarbeiten machen. Das war völlig unerwartet. Wenigstens darf ich noch helfen.
Benutzeravatar
Arikari
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1689
Registriert: 13 Mai 2015 19:01

Re: Nesthocker

Beitrag von Arikari »

Xanopos hat geschrieben: 24 Jan 2018 12:06
Brax hat geschrieben: 24 Jan 2018 11:53 Ja, sicher. Ich würde einen Mann auch nicht beim Date fragen, ob er seine Wäsche selber macht. Das käme mir gar nicht in den Sinn (wobei, jetzt vielleicht schon... ;) ).
Ich meine aber, dass man es irgendwann mal merkt. Erst recht, wenn man bereits zusammenwohnt (bei manchen geht das sehr schnell) oder häufig bei ihm zu Hause ist. Oder man merkt es daran, dass er einfach keine oder kaum Hausarbeit macht und man irgendwann vor der Wahl steht: Ich mache das jetzt für ihn oder es bleibt liegen. Da wäre ich sofort weg.
Stimmt, manche Männer erwarten das leider immer noch. Ich kenne eine Fall, wo deswegen die Beziehung zerbrochen ist.

Umgekehrt ist mir das aber auch schon passiert, kaum war meine Freundin in der Wohnung, wollte sie alle Hausarbeiten machen. Das war völlig unerwartet. Wenigstens darf ich noch helfen.
Aus welchem Kulturkreis stammt deine Freundin? Vielleicht ist sie so erzogen worden, dass sie als Frau den Haushalt zu schmeißen hat und es gehört zu ihrem Selbstverständnis. Andere Möglichkeit wäre, dass ihr deine Standards was z.B. Sauberkeit und Ordnung angeht nicht genügen und sie es selber "richtig" machen will.
Pssst! Ruft da ein Schokokeks?
anbandoned

Re: Nesthocker

Beitrag von anbandoned »

Glockenspiel hat geschrieben: 23 Jan 2018 23:30
anbandoned hat geschrieben: 23 Jan 2018 23:14
Glockenspiel hat geschrieben: 23 Jan 2018 18:38 Ich sehe es zumindest bei Typen als erheblichen Nachteil an, wenn man eben noch bei den Eltern wohnt. Wenn man es nun nicht so selbstbewusst rüberbringen kann, dass es aufgrund von ökonomischen Ursachen ist und man sich vllt noch um die Großeltern kümmern muss, dann wirkt das auf den ersten Blick so als wenn man noch ein Mama-Kind ist. Das hat zur Folge, dass der Mann eben auch nicht wirklich ernst genommen werden kann. Frau ist ja immerhin auf der Suche nach einem Mann an ihrer Seite und nicht auf der Suche nach einem Riesenbaby.
Es ist für mich überaus unbegreiflich warum es gerade als Typ ein Nachteil sein soll und nicht als Frau?
Zumal auch viele männliche Normalos in dem Alter durchaus noch bei den Eltern wohnen, mal nebenbei erwähnt
Weil von einem Mann eine gewisse Dominanz und Unabhängigkeit erwartet wird. Wenn man da noch bei seinen Eltern wohnt, bekommt man gleich das Label "Mama-Kind" aufgedrückt.
Bei Frauen wird dies eben gesellschaftlich als nicht so wichtig angesehen.
Es ist eben diese Idealvorstellung vom Mann als Macher und unabhängige Kraft, die durch seine Dominanz und Souveränität strahlt.
Das heißt also dass es trotz Emanzipation und Feminismus dennoch unumstößliche Konstanten im Universum gibt, die auf Mann und Frau zugeschnitten sind.
Da hat man ja als sensibler Kerl echt verkackt... wäre ich mal als Frau auf die Welt gekommen, dann wäre ich jetzt kein AB :roll:
Endura

Re: Nesthocker

Beitrag von Endura »

Arikari hat geschrieben: 24 Jan 2018 13:54. Andere Möglichkeit wäre, dass ihr deine Standards was z.B. Sauberkeit und Ordnung angeht nicht genügen und sie es selber "richtig" machen will.
In dieser Hinsicht bin ich wie Adrian Monk.
Benutzeravatar
Brax
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3757
Registriert: 25 Nov 2014 20:42
Geschlecht: weiblich

Re: Nesthocker

Beitrag von Brax »

anbandoned hat geschrieben: 24 Jan 2018 14:08 Das heißt also dass es trotz Emanzipation und Feminismus dennoch unumstößliche Konstanten im Universum gibt, die auf Mann und Frau zugeschnitten sind.
Da hat man ja als sensibler Kerl echt verkackt... wäre ich mal als Frau auf die Welt gekommen, dann wäre ich jetzt kein AB :roll:
Jetzt fängt das schon wieder an... :roll:
Was hat "sensibel sein" denn damit zu tun, ob man in der Lage ist, seinen Haushalt selbst zu führen?


Im Übrigen sehe ich das anders als Glockenspiel:
Glockenspiel hat geschrieben: 23 Jan 2018 23:30
anbandoned hat geschrieben: 23 Jan 2018 23:14 Es ist für mich überaus unbegreiflich warum es gerade als Typ ein Nachteil sein soll und nicht als Frau?
Weil von einem Mann eine gewisse Dominanz und Unabhängigkeit erwartet wird. Wenn man da noch bei seinen Eltern wohnt, bekommt man gleich das Label "Mama-Kind" aufgedrückt.
Bei Frauen wird dies eben gesellschaftlich als nicht so wichtig angesehen.
Es ist eben diese Idealvorstellung vom Mann als Macher und unabhängige Kraft, die durch seine Dominanz und Souveränität strahlt.
Ich möchte keinen dominanten Mann. :?

Ich habe schlicht und einfach keine Lust, meinem Partner hinterherzuräumen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch kein Mann dazu Lust hätte, seiner Freundin hinterherzuräumen. Nur ist diese Gefahr so gut wie nicht gegeben. Welche Frau ist denn bitte nicht in der Lage, ihren Haushalt selbst zu machen und braucht einen Mann, der sie bekocht? Keine! (Wenn doch, dann zeigt sie mir, habe von so einem Fall noch nie gehört.)

Dass ein Mann sich von seiner Frau bedienen (ja, ich nenn das jetzt mal so) lässt, ist aber durchaus ein realistisches Szenario. Insofern sind Frauen da auf der Hut, wenn ein Mann den Eindruck erweckt, er könnte nicht selbständig sein.
Männer nicht, denn sie haben keinen Grund dazu.
Benutzeravatar
Gilbert
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4815
Registriert: 18 Jun 2009 09:21

Re: Nesthocker

Beitrag von Gilbert »

Xanopos hat geschrieben: 24 Jan 2018 14:14 In dieser Hinsicht bin ich wie Adrian Monk.
Wer ist das? Muß man den kennen?

anbandoned hat geschrieben: 24 Jan 2018 14:08 ... wäre ich mal als Frau auf die Welt gekommen, dann wäre ich jetzt kein AB :roll:
Typische MAB-Denke.......denn auch dafür gibt es keine Beziehungs-Garantie. Eine Frau mit verkorkstem Verhalten hat es auch nicht einfacher, selbst wenn sie gut aussieht.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse