Mobbing

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LonesomeCoder
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Xanopos hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:17 Da es keine Mädels in den Klassen gibt, verringert Mobbing auch nicht das Ansehen bei den Mädels.
Mein Eindruck war: Falls es eine Auswirkung auf die Chancen gab, dann war die positiv und nicht negativ. Weil scheinbar Teeny-Mädchen da nur das Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein sehen und glauben, dieser Mann ist wirklich besser als das Opfer (sonst wäre es ja kein Opfer).
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Endura

Re: Mobbing

Beitrag von Endura »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:33
Xanopos hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:17 Da es keine Mädels in den Klassen gibt, verringert Mobbing auch nicht das Ansehen bei den Mädels.
Mein Eindruck war: Falls es eine Auswirkung auf die Chancen gab, dann war die positiv und nicht negativ. Weil scheinbar Teeny-Mädchen da nur das Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein sehen und glauben, dieser Mann ist wirklich besser als das Opfer (sonst wäre es ja kein Opfer).
Keine Ahnung, ich hatte nie mit Teeny-Mädchen zu tun.
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Re: Mobbing

Beitrag von Isa_01 »

Captain Unsichtbar hat geschrieben: 03 Nov 2017 10:35 Ich bin ehrlich gesagt etwas schockiert wie einige hier Mobbing an sich und ihre eigene Geschichte sehen. Einige hier geben den Tätern nach wie vor Macht und merken es noch nicht einmal.
Wenn ich lese wie ihr Gründe nennt weshalb ihr gemobbt wurdet, wird mir schlecht. Schreibt euch das hinter die Ohren: Zu keinem Zeitpunkt, niemals, never gibt es einen Grund oder Berechtigung zu Mobbing. Egal wie ihr euch verhält, was für Kleidung ihr trägt, was für Hobbies und Vorlieben ihr habt etc. Mobbing ist abscheulich, punkt. Und in dem ihr hier Punkte nennt, gesteht ihr den Mobbern nach wie vor ein, im Recht gewesen zu sein. Schlimmer noch, ich glaubt tatsächlich daran, dass es begründet war.
Und auch das ganze, von wegen es hätte einen stärker gemacht, was soll daran Positiv sein Gewalt aushalten zu können, klar für unsere total kaputte Welt ist sicherlich nützlich aber sicher nicht positiv, wenn überhaupt dann ist es äusserst tragisch dass es soweit kommen muss. :wuetend:

Ich kann deine Wut verstehen. Und es macht mich wirklich traurig zu lesen was du ertragen musstest, auch wenn wir uns nicht kennen. Du hast natürlich Recht, Mobbing hat keinerlei Daseinsberechtigung, es ist einfach nur asozial und dumm. Und es sagt nichts über das Mobbingopfer aus, aber eine Menge über den Täter. Mein erlebtes Mobbing ging in erster Linie von einem Mädchen in der Klasse aus, mit dem ich öfter konkurrierte (wer kriegt die Rolle im Schultheaterstück, wer kann besser malen, wer kann besser singen, wer sieht besser aus etc). Ich glaube sie wollte mich einfach klein machen und damit "ausschalten". Dabei bestand das Mobbing "nur" aus fiesen Sprüchen die sie sich aus den Fingern zog und mit ihren Freundinnen ausdachte. In den letzten Jahren habe ich immer versucht mir vor Augen zu führen wie armselig sie ist, dass sie so etwas überhaupt nötig hatte. In Wirklichkeit will ich aber bis heute nicht richtig wahr haben, wie sehr mir das Ganze zugesetzt hat (die Tatsache dass ich nach 20 Jahren überhaupt noch einen Gedanken daran verschwende zeigt das ja letztendlich auch).
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 03 Nov 2017 10:35 Was habe ich gemacht? Andere Frage: Was hätte ich denn tun sollen? Mein Vater sagte, ich solle mich nicht so anstellen, meine Mutter sagt ich solle mir einfach etwas schönes vorstellen. :roll: Und zu Lehrern gehen hatte keinen Sinn, echte Restriktionen gab es ja eh nicht, im Endeffekt musst man als Opfer dann mehr darum fürchten erst recht fertig gemacht zu werden, weil die Lehrer so etwas von unsensibel damit umgingen, dass sofort klar war, dass man gepetzt hatte.
Und Petzen ist viel schlimmer und darf natürlich auf keinen Fall toleriert werden :hammer: :hammer: :hammer: .
Ich habe mich oft gefragt was ich hätte tun sollen. Ich weiss bis heute nicht was eine sinnvolle Reaktion gewesen wäre (und die Vorschläge, die ich auf entsprechenden Hilfeseiten gelesen habe fand ich ehrlich gesagt alles andere als sinnvoll). Wenn es auch um körperliche Gewalt geht ist das natürlich nochmal um ein Vielfaches schwieriger. Ich glaube schon, dass heute anders mit dem Thema umgegangen wird als bei uns früher. Ich weiss nicht mal, ob uns der Begriff Mobbing damals bekannt war. Eine Freundin von mir ist Lehrerin am Gymnasium, und von dem was ich von ihr weiss würde ich schon sagen, dass sich dort einiges gewandelt hat.
Wenn ich eins für mich weiß, dann dass ich -falls ich mal Kinder haben sollte und diese gemobbt werden- dafür sorgen werde dass das aufhört. Und wenn ich mir dafür jeden Lehrer, jedes Elternteil und jedes dieser **** Blagen einzeln vorknöpfen muss. Ich gehe auch so weit zu sagen, dass so ein Verhalten auch schon etwas über den Charakter eines Kindes aussagt, das werde ich weder mit ihrem Alter noch mit sonstwas entschuldigen. Bei Mitläufern mag es so sein, dass sie einfach unsicher sind und froh, wenn wenigstens nicht über sie gelacht wird. Kinder die ein Mobbing allerdings initiieren zeigen mMn klar, welche Art Geist in ihnen wohnt.
Captain Unsichtbar hat geschrieben: 03 Nov 2017 10:35 Was die Folgen daraus sind: Isolation, Identitätskrisen, chronische Depression, Suizidversuche und Soziale Phobie Und jetzt sagt mir nochmal Mobbing sei Harmlos. Man kann einen Menschen damit komplett zerstören, und das wird billigend in Kauf genommen. :fluchen:
Ja, da hast du Recht. Ich drück dich mal aus der Ferne. :umarmung2: :umarmung2: :umarmung2:
Zuletzt geändert von Isa_01 am 03 Nov 2017 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
Michael Knight

Re: Mobbing

Beitrag von Michael Knight »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:33
Xanopos hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:17 Da es keine Mädels in den Klassen gibt, verringert Mobbing auch nicht das Ansehen bei den Mädels.
Mein Eindruck war: Falls es eine Auswirkung auf die Chancen gab, dann war die positiv und nicht negativ. Weil scheinbar Teeny-Mädchen da nur das Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein sehen und glauben, dieser Mann ist wirklich besser als das Opfer (sonst wäre es ja kein Opfer).
Ja, wobei es sich da auch mehr um die "Krawall-Mädels" handelte, also diejenigen, die mit 14 schon Kettenraucherinnen waren und ewig auf Partys unterwegs waren. Da zog dieses Verhalten natürlich.

Bei uns in der Clique waren, als wir 15/16 waren, drei Mädels und die waren von so einem aggressiven Mobber-Verhalten total abgetörnt. Das waren richtig liebe, empathische Personen, die ihren Weg im Leben gemacht haben und auch nie mit solchen Typen zusammen waren.
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Re: Mobbing

Beitrag von Isa_01 »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Nov 2017 11:34 So weit denken Kinder in der Schule nicht. Kindern fehlt in jungen Jahren die Möglichkeit, sich in andere hineinzuversetzen.

Einigen empathie-und hirnlosen Kindern mag das so gehen. Es gibt auch durchaus viele Kinder, die andere nicht mobben würden, eben weil sie es grausam finden. Fast jeder Schüler, der sich mal 5 Minuten in einen anderen hineinversetzten will wird die Grausamkeit dieser Verhaltensweisen nachempfinden können. Du unterschätzt Kinder gewaltig und rechtfertigst damit ein höchst verachtenswertes Verhalten, das finde ich gefährlich.
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Michael Knight hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:55 Ja, wobei es sich da auch mehr um die "Krawall-Mädels" handelte, also diejenigen, die mit 14 schon Kettenraucherinnen waren und ewig auf Partys unterwegs waren. Da zog dieses Verhalten natürlich.
Und so einige Jungs standen voll auf diese Mädchen (ich nicht), weil sie ja "so reif und erwachsen sind" und nicht mehr mit Barbie spielen. So schließt sich der Kreis.
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Isa_01 hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:58 Einigen empathie-und hirnlosen Kindern mag das so gehen. Es gibt auch durchaus viele Kinder, die andere nicht mobben würden, eben weil sie es grausam finden. Fast jeder Schüler, der sich mal 5 Minuten in einen anderen hineinversetzten will wird die Grausamkeit dieser Verhaltensweisen nachempfinden können. Du unterschätzt Kinder gewaltig und rechtfertigst damit ein höchst verachtenswertes Verhalten, das finde ich gefährlich.
Dass Menschen erst im Alter von 8 - 9 oder 10 Jahren vollständig zu Empathie in der Lage sind, ist Wissenschaft. Dass jemand mit 12 oder 13 empathiefähig ist, streite ich nicht ab.
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Re: Mobbing

Beitrag von lieschenmueller »

Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39
Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Was für Spätfolgen gibt es?
Mich würde interessieren, wieso manche Betroffene mit der Vergangenheit abschließen konnten, andere Betroffene hingegen ihr ganzes Leben unter den Folgen leiden.
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Re: Mobbing

Beitrag von NBUC »

Meinen Beobachtungen nach war das am Gymnasium zumindest eine Altersfrage. An der Grundschule war das kein Thema. In der Unterstufe waren die Mobber die Kings. In der Mittelstufe wurde das dann weniger und es kamen auch Gegenreaktionen auf. Aber ein Teil der "cleveren" Mobber blieb sozial am Drücker, die "primitiven" fielen zunehmend sozial ab oder oft auch schulisch bedingt ganz raus.
In der Oberstufe hatte sich das Ganze segiert. Es gab diverse Teilgruppen, welche gar nicht mehr miteinander interagiert haben, entsprechend fiel auch das aktive Mobbing raus, da die damals nach Hackordnung gezogenen Trennlinien weitgehend erhalten blieben. Die Uncoolen blieben dann einfach für sich und bei erheblichem Mädchenmangel (meine Klasse hatte z.B. kein einziges gehabt) war auch klar, in welchen Kreisen die dann verkehrten.
lieschenmueller hat geschrieben: 03 Nov 2017 13:02 Mich würde interessieren, wieso manche Betroffene mit der Vergangenheit abschließen konnten, andere Betroffene hingegen ihr ganzes Leben unter den Folgen leiden.
Ich würde vermuten das sortiert sich dann nach multiplen Ursachen bzw. Kompensationsmöglichkeiten oder deren Fehlen.
Zuletzt geändert von NBUC am 03 Nov 2017 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mobbing

Beitrag von Isa_01 »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Nov 2017 13:01
Isa_01 hat geschrieben: 03 Nov 2017 12:58 Einigen empathie-und hirnlosen Kindern mag das so gehen. Es gibt auch durchaus viele Kinder, die andere nicht mobben würden, eben weil sie es grausam finden. Fast jeder Schüler, der sich mal 5 Minuten in einen anderen hineinversetzten will wird die Grausamkeit dieser Verhaltensweisen nachempfinden können. Du unterschätzt Kinder gewaltig und rechtfertigst damit ein höchst verachtenswertes Verhalten, das finde ich gefährlich.
Dass Menschen erst im Alter von 8 - 9 oder 10 Jahren vollständig zu Empathie in der Lage sind, ist Wissenschaft. Dass jemand mit 12 oder 13 empathiefähig ist, streite ich nicht ab.
Vollständig ist natürlich eine Sache, aber mal ehrlich: Saraj hat bspw geschrieben, dass auf ihrer Schule Kindern tatsächlich der Kopf ins Klo gesteckt wurde. Captain Unsichtbar wurde verprügelt. Das lernen doch schon Kinder im Kindergarten, dass man andere Kinder nicht schlagen darf weil es wehtut. Weil sie selbst schon geschlagen wurden von anderen Kindern im Kleinkindalter. Dass diese Kinder nicht wissen was sie ihrem Opfer antun glaub ich darum einfach nicht (von der kompletten Tragweite und Spätfolgen solcher Gewalt rede ich jetzt nicht).
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Von welchem Alter ist die Rede? Bei mir gab es an der Grundschule Mobbing gar nicht. Erste Empathie gibts ab so 4 Jahren.
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Re: Mobbing

Beitrag von Isa_01 »

lieschenmueller hat geschrieben: 03 Nov 2017 13:02
Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39
Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Was für Spätfolgen gibt es?
Mich würde interessieren, wieso manche Betroffene mit der Vergangenheit abschließen konnten, andere Betroffene hingegen ihr ganzes Leben unter den Folgen leiden.
Ich würde vermuten, dass das ist wie mit anderen traumatischen Erlebnissen im Leben: es hängt mit der Persönlichkeitsstruktur zusammen. Sehr sensible Menschen tragen wahrscheinlich tiefere Wunden davon als andere, die dann nie wirklich verheilen oder zumindest deutlich spürbare Narben hinterlassen.
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Re: Mobbing

Beitrag von Isa_01 »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Nov 2017 13:10 Von welchem Alter ist die Rede? Bei mir gab es an der Grundschule Mobbing gar nicht. Erste Empathie gibts ab so 4 Jahren.
Ist dir denn nie als du klein warst in der Interaktion mit anderen Kindern gesagt worden: "Du darfst xy nicht hauen, das tut ihm weh." Es gibt ja auch Eltern, die ihren Kindern explizit sagen, dass sie sofort zurückhauen sollen, damit der andere dasselbe "nachspüren" kann. Das würd ich auch schon als eine erste Form von Empathie einordnen, und das fing bei uns im Kindergarten an.
Michael Knight

Re: Mobbing

Beitrag von Michael Knight »

lieschenmueller hat geschrieben: 03 Nov 2017 13:02
Tintenmalerin hat geschrieben: 01 Nov 2017 20:39
Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
Was für Spätfolgen gibt es?
Mich würde interessieren, wieso manche Betroffene mit der Vergangenheit abschließen konnten, andere Betroffene hingegen ihr ganzes Leben unter den Folgen leiden.
Das frage ich mich auch. Bei uns in der Firma gab es vor Jahren einen Mobbingfall. Ein Kollege in einer anderen Abteilung fühlte sich durch einen neu eingestellten Vorgesetzten über einen längeren Zeitraum hinweg gemobbt. Das Ergebnis war, dass er sich an die Geschäftsführung wandte und über seinen Anwalt einen Aufhebungsvertrag gegen eine erhebliche Abfindung und Verschwiegenheitsklausel heraushandelte. Also muss da sicher was dran gewesen sein.

Etwa ein Jahr später habe ich den Ex- Kollegen zufällig getroffen und er meinte, dass ihn dieses Mobbing sogar gestärkt habe. Er war anscheinend durch die Situation noch enger mit seiner Freundin zusammengerückt und heiratete sie. Jobmäßig hat ihm seine neue Stelle auch besser zugesagt. Mich wundert das auch, aber dennoch bleibt Mobbing etwas zutiefst abzulehnendes.
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Isa_01 hat geschrieben: 03 Nov 2017 13:15 Ist dir denn nie als du klein warst in der Interaktion mit anderen Kindern gesagt worden: "Du darfst xy nicht hauen, das tut ihm weh."
Ich habe nie so ein Verhalten gezeigt. Wenn reden nicht half, zog ich mich zurück.
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Re: Mobbing

Beitrag von Isa_01 »

LonesomeCoder hat geschrieben: 03 Nov 2017 13:21
Isa_01 hat geschrieben: 03 Nov 2017 13:15 Ist dir denn nie als du klein warst in der Interaktion mit anderen Kindern gesagt worden: "Du darfst xy nicht hauen, das tut ihm weh."
Ich habe nie so ein Verhalten gezeigt. Wenn reden nicht half, zog ich mich zurück.
Umso besser :-). Wenn Kinder so 2-3 Jahre alt sein, läuft ja viel übers Körperliche. Spielzeuge wegnehmen, schubsen, hauen......wenn dann aufmerksame Eltern dabei sind, kann schon ein Grundstein für Empathie gelegt werden. Denn ich glaube egal in welchem Alter, muss man sich selbst immer wieder "zwingen" zu versuchen sich in seine Mitmenschen hineinzuversetzen, auch wenn man das natürlicherweise unbewusst schnell wieder vergisst.
Nonkonformist

Re: Mobbing

Beitrag von Nonkonformist »

Mobbing ist das kleine schwesterlein von diskriminierung, apartheid, faschismus, sklaverei und genozid.
Das idee dermassen viel besser zu sein als den anderen das man machen kann was man will.
Oder die dunkele triade filosofie sich über den rücken der anderen zu verwirklichen.
Und ich kenne es auch beim erwachsenen, nicht nur kinder mobben.

Und es gibt immer welche mobber diie gesellschaftlich ganz viel erreichen, einige sind sehr erfolgreich mit den strategie anderen ein zu schüchtern.
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Re: Mobbing

Beitrag von LonesomeCoder »

Andere Kinder werden dagegen gelernt haben, dass Gewalt Vorteile verschaffen kann und keine oder vernachlässigbare Konsequenzen hat. Und wie du sagtest, es gibt Eltern, die Aggressivität toll finden.
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Aletheia

Re: Mobbing

Beitrag von Aletheia »

Ich habe auch mit Mobbing in der Schule in der Oberstufe Erfahrungen gemacht. Und ich bin damals auch zu einem Lehrer, es gab dann ein Gespräch. Festgestellt wurde, dass ich mich nicht so anstellen solle und da ganz sicher übertreibe, das sei ja alles nicht so gemeint. Vieles von dem, was wirklich passierte, hat aber kein Lehrer mitgekriegt und viele haben da auch gerne weggeschaut. Ich kann mich noch an eine Situation im Unterricht erinnern, wo jemand meinte: "Die Aletheia, die ist doch total krank!" Und die Lehrerin stand daneben, nickte, hat den Betreffenden noch in seiner Meinung bestätigt (dass ich ja nicht ganz richtig sei und irgendwas mit mir nicht stimmt) und nahm ganz normal am Gespräch teil. Das hat niemanden irgendwie gestört, auch nicht, dass ich das drei Tische weiter alles mitgehört habe. Die einzige, die das auch nicht in Ordnung fand, war eine Praktikantin, die war dann den Rest der Stunde furchtbar nett zu mir, aber sie war ja auch nicht in der Position, da irgendwas zu sagen.

An der Uni wurde es dann alles viel besser, aber am Anfang habe ich deutlich Auswirkungen gemerkt. Anfangs habe ich bei allen, die ich kennengelernt habe, erst mal gedacht, dass sie mich nicht mögen würden. Wenn Leute geflüstert haben oder gelacht, wenn ich vorbeigegangen bin, habe ich das sofort auf mich bezogen, dass mal wieder über mich geredet wird. Dass ich mich erst beweisen muss. Dass ich es eigentlich gar nicht wert bin, Freunde zu haben. Da war sehr viel Misstrauen auf meiner Seite. Aber nachdem ich dann sehr gute Freunde gefunden hatte, das ganze jetzt auch schon ziemlich lange her ist, bin ich mittlerweile drüber weg.

Ich finde Mobbing schlimm und wenn ich selbst sehen würde, dass jemand anders in meinem Umfeld zum Opfer gemacht wird, würde ich demjenigen auch auf jeden Fall beistehen und helfen.
Reinhard
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Re: Mobbing

Beitrag von Reinhard »

Sonnenklar hat geschrieben: 03 Nov 2017 10:10 Das Ergebnis ist für mich bis heute, ich kann einfach überhaupt nicht mehr mit Menschen, ich komme mit ihnen einfach nicht klar, ich kann keinem Menschen vertrauen, habe natürlich ihnen gegenüber auch ziemlich psychische Einschränkungen und vor allem Überforderungen und natürlich auch extreme soziale Ängste.
Es sind nicht alle Menschen so schlecht, wie dir das dein Misstrauen einreden will. :hierlang:

:umarmung2:
Make love not war!