Nobody hat geschrieben:Ich habe manchmal das Gefühl, dass LCZ sich alleine gegen das Forum im Dikussionskampf zieht. Diese Frontenbildung ist aber weder notwendig noch eigentlich gewollt.
Abweichlern, Andersdenkenden und Minderheiten zu widersprechen, um sie schlecht aussehen zu lassen, ist hier zum Volkssport geworden.
NBUC hat geschrieben:Wir können als Zwischenergebnis aber wohl feststellen, dass Enthusiasmus/Begeisterung alleine doch nicht reicht, oder?
Für lieschenmüller augenscheinlich schon, wobei ich auf ihre Bestätigung noch warte. NeC hat es
hier bestätigt.
Lonely hat geschrieben:Ich weiß ja nicht, wie LCZ im persönlichen Kontakt rüberkommt, aber leider hinterlässt er bei mir selten den Eindruck, dass er voller Leidenschaft und Begeisterung von seinen Hobbybereichen spricht, sondern es wirkt auf mich eher verbissen und kleinkariert.
Tania behauptet das Gegenteil – seltsamerweise.
Lonely hat geschrieben:Und wenn jemand alles analysiert und selbst aus Bahnfahrten eine Wissenschaft macht, aber darüber den Spaß und das Genießen vergisst, und auch nicht mehr offen ist für andere Themen und Aktivitäten außerhalb seiner vertrauten Sphäre, dann schreckt mich sowas relativ schnell ab.
Bahnfahren habe ich eher zu einer Mischung aus Wissenschaft und Kunst gemacht mit einer Prise Zen. Im Vergleich zu denen, die sich ahnungslos komplett auf die Bahnangestellten verlassen, sich von denen die kürzeste, schnellste oder billigste Verbindung buchen lassen und sich nahezu uninformiert und nachgerade naiv auf Bahnreisen begeben, kann ich meine Bahnreisen sogar noch weitaus mehr genießen.
Hoppala hat geschrieben:Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Nun ja, die wirklich korrekte Schreibweise halte ich für in einem Forum schwierig bis überhaupt nicht machbar.
Nanu? Nur weil es dir schwierig bis unmöglich errscheint, wählst du wider besseres Wissen die "unkorrekte" Lösung?
Die absolut korrekte Schreibweise ist
diese.
Weil aber Webbrowser, Texteditoren, Textverarbeitungen und sehr viel mehr Programme die dafür notwendige Art von Hoch- und Tiefstellung sowie Unterschneidung nicht beherrschen, gibt es eine allgemein anerkannte Ersatzschreibweise: LaTeX. Die habe ich angewandt. Und weil sie allgemein anerkannt ist, bin ich mitnichten der einzige, der sie anwendet. Sogar hier in diesem Thread haben außer mir auch andere Personen sie verwendet.
Teetrinker hat geschrieben:"Wie erklärt man jemandem, der es gewohnt ist, Texte auf dem Bildschirm mit Tastatur und Maus mehr oder weniger zu malen und sofort das Endresultat so, wie es aus dem Drucker oder PDF-Konverter kommt, 1:1 identisch auf dem Bildschirm zu sehen, und der am Schriftbild eines Word-Dokuments absolut nichts auszusetzen hat, warum man in einer vergleichsweise kruden Umgebung irgendwelches unverständliches Zeug eintippt und zusammenprogrammiert, das irgendwann mal ein Dokument werden soll, dafür aber erst noch 'umgewandelt' werden muß? Wie erklärt man demjenigen, warum man sich nicht daran stört, daß das Endergebnis nicht sofort in Echtzeit auf dem Bildschirm gerendert wird? Und wie erklärt man demjenigen, warum man das so besser findet?"
1) Wo um Gottes Willen soll ein Problem liegen, das zu erklären?
Ich: Das Schriftbild ist bei Dokumenten aus LaTeX viel ruhiger und gleichmäßiger und angenehmer zu lesen als bei Word-Dokumenten.
Mein Gegenüber: sieht keinen Unterschied. Behauptet vielleicht sogar, das geht auch alles mit Word.
Ich: versuche, anhand konkreter Details zu erklären. Gleichmäßiger Grauwert nicht nur in jedem Absatz, sondern auf jeder Seite durch gezielt angepaßte Silbentrennung und Zeilenumbrüche, ggf. sogar Zeichenstreckung und -stauchung. Im Blocksatz keine ausgefransten und ungleichmäßigen Kanten durch optischen Randausgleich, z. B. werden bestimmte Buchstaben leicht, Bindestriche zur Hälfte und einige Satzzeichen komplett in den Rand verschoben, um den Eindruck gleichmäßiger Ränder zu erzeugen. Und so weiter.
Mein Gegenüber: steigt beim zweiten Fremdwort aus. Und sieht immer noch keinen Unterschied.
Teetrinker hat geschrieben:2) Warum sollte das irgendeine Bedeutung für Partnersuche/Beziehungen haben?
Du hast den Eingangspost gelesen?
Männer neigen dazu, bei ihren Hobbys und Interessen "den Experten heraushängen" zu lassen, weil sie sich, wenn sie darüber reden, zu sehr aufs Inhaltliche und somit aufs Fachliche konzentrieren. Erschwerend kommt hinzu, daß Männer dazu neigen, gerade solche Hobbys zu haben, über die man praktisch nur so reden kann.
Bei Frauen kommt das nicht gut an.
NeC hat geschrieben:Leider kannst Du genau das ganz schlecht rüberbringen. Z.B. warum
Du ein Brony bist und was
Du so toll daran findest.
Hier hast Du einen guten Versuch gemacht, genau das zu beschreiben, aber leider auch wieder mit ganz viel (für uns) überflüssigen Faktenwissen, wodurch es (uns) schwer fällt, die eigentlich interessante Information
über Dich aus dem Wall of Text zu fischen.
Gerade in diesem Fall ist das eine völlig falsche Erwartungshaltung, die aber jeder hat.
Wenn jemand Außenstehendes erfährt, daß sein Gegenüber ein Brony ist, will sagen – um es auszudrücken wie der "normale Mann auf der Straße" – "My Little Pony mag", fragt er sich unweigerlich, was bei diesem Gegenüber "nicht stimmt", daß er auf bunte Ponys für kleine Mädchen steht. Schwul? Pädophil? Pervers? Nicht ganz klar im Kopf? Die Erklärung wird händeringend auf der Seite des Brony gesucht. Immer. Warum ist der so "komisch"?
Jetzt werdet ihr euch fragen, warum das ein Problem sein soll. Das
ist ein Problem, weil genau da die Erklärung gar nicht zu finden ist. Die ist zu finden bei MLP.
Damit rechnet aber keiner. Bei MLP wird schön von dem Status quo ausgegangen, den man entweder von dem hat, was man tatsächlich von älteren MLP-Generationen weiß, oder aus den Klischees, die sich automatisch um MLP bilden.
Daß sich ausgerechnet auf der Seite von MLP etwas so fundamental geändert haben könnte, daß auf einmal Jugendliche und Erwachsene beiderlei Alters sich dafür begeistern, damit rechnet erst recht keiner.
Also muß es erklärt werden. Genau das habe ich getan. Nur will das keiner hören. Das erwartet keiner zu hören.
Außerdem ist dieser Sachverhalt, daß ausgerechnet MLP sich so drastisch verändert hat, so schwer zu glauben, daß noch einiges mehr an Erklärung nötig ist, um darzulegen,
was sich so drastisch verändert hat und
warum.
Folge: Man wird mit Informationen zugebombt, die man nie haben wollte, weil man eine Erklärung dafür haben wollte, was denn bei diesem Brony da in seinem Kopf drin nicht stimmt, daß er auf kleine bunte Ponys steht.
Ich meine, das fällt doch immer wieder auf, wenn irgendwie über die Bronies berichtet wird. Der Unterschied zwischen Berichten, Dokumentationen etc. aus dem Fandom selbst zu solchen von außerhalb des Fandoms ist drastisch – weil außerhalb des Fandoms mit einer völlig falschen Fragestellung und einer völlig falschen Grunderwartung an das Thema herangegangen wird.
Saberspark beispielsweise arbeitet an einer mehrteiligen Dokumentation über das Bronytum. Als Brony. Wovon erzählt er? Er erzählt viel Historisches, er erzählt von Bonnie Zacherle und My Pretty Pony, von der Übernahme durch Hasbro, von den Altgenerationen, von Lauren Faust, ihrer Vorliebe für die G1-Ponys damals als Kind, ihrer Verachtung gegenüber der miserabel gemachten G1-Trickserie usw. usf. Und das ist nur der erste von zwei existierenden und drei vorgesehenen Teilen. Wenn man die Bronies
wirklich verstehen will, muß man das zumindest gehört haben. Dummerweise ist das sehr, sehr viel an Informationen.
Wie gehen statt dessen Außenstehende an das Thema heran, z. B. die Massenmedien? "Max Mustermann ist 23, wohnt in Paderborn bei seinen Eltern, ist Raumausstattergeselle, ledig und Single. Und er mag kleine bunte Ponys." Und dann versucht man irgendwie, eine Erklärung bei Max Mustermann zu finden, warum er kleine bunte Ponys mag. Also fragt man ihn fleißig weiter aus und bohrt fleißig weiter nach. Irgendwann hört man damit wieder auf, weil dabei nichts herauskommt, jedenfalls nicht das, was man sich erhofft hat: Max' Erklärung, was an ihm "nicht stimmt", daß er ausgerechnet auf kleine bunte Ponys steht.
Auf die Idee, die Erklärung bei den Ponys zu suchen, kommen Außenstehende nie. Mit einer Erklärung, die bei den Ponys liegt, rechnen sie auch nicht – in diesem Fall das Publikum der Massenmedien. Und man muß davon ausgehen, daß sie eine Erklärung, die bei den Ponys liegt, überhaupt nicht hören wollen. Folge: Nur bei einigen sehr wenigen Berichten wird auch nur am Rande auf die Geschichte von MLP und damit auch der aktuellen Generation eingegangen, und wenn, scheint es eher Füllmaterial zu sein.
Ähnliches ist hier gerade wieder passiert – als Erklärung, warum ich ein Brony bin, wird von mir erwartet: "Weil
ich XYZ bin." Wobei "XYZ" für stehen kann für Attribute wie "schwul", "pädophil", "pervers", "geisteskrank" oder "geistig minderbemittelt".
Jetzt kommt statt dessen aber: "Weil die Trickserie wirklich genial gemacht ist." Das wird aber nicht akzeptiert, weil a) unglaubwürdig (wie soll etwas für kleine Mädchen so "genial gemacht" sein, daß ein erwachsener Mann es mögen kann, und überhaupt, was für eine Trickserie) und b) unerwartet (alle suchen den Grund bei mir und wollen den bei mir liegenden Grund auch von mir hören und lassen nicht locker, bis sie eine Erklärung haben, die bei mir liegt).
Um gegen a) anzugehen, helfen nur weitergehende Erklärungen. Wenn die ankommen würden, wo sie ankommen sollen – bei denen, die krampfhaft den Grund für mein Bronytum bei mir suchen und nicht hören wollen, daß der Grund bei den Ponys liegt –, wäre es für diese Leute aufgrund der damit vorliegenden Faktenlage leichter zu erkennen und nachzuvollziehen, daß der Grund tatsächlich bei den Ponys zu finden ist. Nebenher würde b) aufhören, eine Rolle zu spielen.
Wenn das aber wirklich eintreten würde, dann wäre das ein regelrechtes Wunder.
Der Grund, warum ich in dem verlinkten Post derartig viel geschrieben und selbst verlinkt habe, war ganz einfach, weil ich möglichst viele Fakten auf den Tisch legen wollte, die zeigen sollten, daß es eben an MLP liegt, daß es Bronies gibt, und nicht, wie fast alle Welt glaubt, an irgendeiner Fehlfunktion oder Mißbildung in den Köpfen der Bronies. Ich wollte die Bandbreite des Fandom zeigen, und wozu es fähig sein kann. Je mehr, desto deutlicher.
Und ich bin mir ziemlich sicher: Einer der Gründe, warum diese Erklärungen so vehement abgelehnt wurden, ist – neben ihrem Umfang –, daß sie nicht das sind, was gemeinhin erwartet wurde.
So drehen wir uns weiter im Kreis.
Ihr: "Warum magst du MLP?"
Ich: "Weil die Serie genial ist."
Ihr: "Die Serie interessiert uns nicht. Warum magst
DU MLP?"
Ich: "Das habe ich gerade gesagt: weil die Serie genial ist. Das und genau das ist der Grund."
Ihr: "Die Serie interessiert uns aber nicht! MLP interessiert uns
überhaupt nicht! Wir wollen wissen, warum
DU MLP magst!"
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs