Angst davor, dass es sich ändern könnte

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OlliP

Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von OlliP »

Das klingt jetzt wahrscheinlich ein bisschen absurd ... aber mir gehts so und ich wollte wissen, ob jemand anderem auch.
Ich bin irgendwie so hin- und hergerissen zwischen einerseits der Sehnsucht, dass ich auch endlich jemanden finde und andererseits aber auch der Angst davor.
Ja, das kenne ich sehr gut. Was habe ich davor Angst gehabt, dass ich mal eine schlimme Scheidung kriege, das Fell über die Ohren gezogen kriege, dann finanzielle und psychisch am Boden bin. Bei jemanden wie mir, der so ruhig und schüchtern ist, ist das doch ziemlich wahrscheinlich. Und überhaupt ist ja die Scheidungsrate sehr hoch. Bei meiner zweiten kurzzeitigen Freundin wurde ich sehr hart abserviert. Da hatte ich richtig ernste Panik, dass es nun in einem Alter von 35 Jahren wirklich nur noch aussichtslos ist. Aber es ist alles anders gekommen. Bin mit 42 aus dem Abtum reis und jetzt sind wir seit 3 Jahren verheiratet. Rückblickend muss ich sagen, dass ich viele viele Jahre mit Angst haben verschwendet habe. Wenn es gut gegangen ist, lässt sich das natürlich leicht sagen.

Aber es hätte auch nicht gut ausgehen können. Ich habe Glück gehabt. Was kann man tun, um das Glück in die richtigen bahnen zu lenken. Es ist so abgedroschen, dass die Leute nicht mehr darauf anspringen, aber es ist sehr wichtig: Erkenne dich selbst. Ich selbst habe das natürlich sehr lange nicht gemacht, denn ich bin nichts dolles. Also was soll dabei rauskommen? Man muss wissen was für eine Art Mensch man ist , was einem gut tut, was nicht, was man gut kann und was nicht. Nur so findet man einen passenden Menschen und verhindert schmerzhafte Abfuhren. Ich habe damals sogar für mehrere Monate Ohrgeräusche gehabt. Die Abfuhr nach ein paar Monaten Beziehung war für einen "kleinen lieben Jungen" wie mich einfach zu traurig. Aber hätte ich gewusst wer ich bin, was mir gut tut und was nicht, wäre das nicht passiert. Dann wäre ich gleich sehr vorsichtig und erst mal abwartend gesehen. Dass man eine Niederlage erleidet, lässt sich nur schwer verhindern. Man müsste bei so wenig Erfahrung schon seherische Fähigkeiten haben. Aber man kann wie gesagt erkennen wer man selbst ist. Meine Frau hat keine schöne Kindheit gehabt. Sie freut sich enorm, wenn jemand lieb und gut zu ihr ist. Sie ist ein so lieber Mensch, dass ich mich richtig freue, wenn sie freudig aus der großen Winterjacke rauslächelt. Meine Fähigkeit andere Menschen verstehen zu können und zu verstehen warum jetzt mal jemand so reagiert, ist hier mal anerkannt worden und als Stärke gesehen worden. Meine weiche Seite wurde mir sonst immer nur als Schwäche ausgelegt. Meine damalige Freundin, die mich so abserviert hat, wollte einen tollen Kerl, der sich für super hält und eine große Klappe hat. Ich bin ein weicher Mensch, ein harter Mensch tut mir nicht gut. Harte Menschen muss ich unbedingt meiden. Ein weicher Mensch ist dagegen für mich Klasse. Aber viele weiche Menschen sind nicht die tollen Objekte der Begierde. Die eigene Gier muss man erkennen und entfernen. Sonst bekommt man halt das, was man auch verdient hat. Wichtig ist bei weichen Menschen, dass sie ihr gewisses Maß an Altruismus nicht als Schwäche sehen, sondern als Stärke. Es wird dann auch von jemand anderem als Stärke gesehen, wenn der passende Mensch vorbeikommt. Dann hat man den richtigen Menschen und muss als die anderen tollen Typen/Frauen stehenlassen. Wenn man das kann, muss vor der Zukunft und vor Veränderungen nicht so Angst haben.
Morningstar

Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Morningstar »

Ja kenne ich ganze genau so, denke es ist wichtig das man diese Ängste, diese Emotionen aktzeptiert so wie sie sind. Aber dennoch weiter macht. Stillstand ist keine Option.
seamrog

Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von seamrog »

Wow, danke für die vielen Antworten ! Ich hätte irgendwie nicht gedacht, dass es doch soooo vielen fast gleich geht :shock: Das scheint sich mit der Zeit irgendwie so zu entwickeln , wenn man "hinten nach" ist ...

Steinbock hat geschrieben: Der Gedanke "es kann nicht sein, dass sich jemand für mich als Mensch interessiert" hatte (und teilweise habe) ich auch noch. Immer in Verbindung mit "bin ich gut genug", "kann ich das jemals schaffen", "wenn ich was falsch mache"? Damit macht man sich selber schlechter als man ist. Hab diese negativen Gefühle erkannt und arbeit da grad an mir (Selbstbewußtseins-Training)

Hab dazu einen ganz guten Spruch als Leitwort für mich entdeckt: "Wenn man eine Veränderung wirklich möchte, wird der Wille eines Tages größer sein als die Angst".
Ja, den Gedanken kenne ich eben auch zu gut... Dieses nicht - glauben - können, dass jemand sich vielleicht für einen interessieren könnte ....
Der Spruch ist sehr gut ... So einen ähnlichen kenn ich auch : „Wenn die Sehnsucht größer ist als die Angst , wird Mut geboren" (Rainer Maria Rilke) Finde ich auch sehr schön . Und ich glaube, ich bin gerade an diesem Punkt angelangt... Es gibt da gerade eine Situation in meinem Leben, wo ich vielleicht die Angst überwinden möchte.
Liebestheorie hat geschrieben: Mir selbst im Weg stehen kann ich super, denn ich schaffe es nicht so einfach, den Kopf einfach mal abzuschalten und mit dem Analysieren aufzuhören. Das ist für mich die wahre Herausforderung. Sich fallenzulassen, einem anderen zu vertrauen, sich hinzugeben, auch sexuell, was ist das? Wie geht das?
Ja, genau, das ist echt schwierig, wenn man damit noch keine Erfahrungen gemacht hat...
MagnesiumOxid hat geschrieben:

Manchmal erwische ich mich aber auch dabei wie ich mich in der "Opferrolle" des AB`s wohler fühle... schließlich kann ich ja dann die Schuld irgendwo in meiner Kindheit suchen.
Das ist bei mir wohl auch ein bisschen so, man hat sich schon so an dieses "arm sein" gewöhnt, dass man es komisch fände, wenn man das auf einmal hinter sich ließe .
Steinbock

Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Steinbock »

seamrog hat geschrieben:... So einen ähnlichen kenn ich auch : „Wenn die Sehnsucht größer ist als die Angst , wird Mut geboren" (Rainer Maria Rilke) Finde ich auch sehr schön . Und ich glaube, ich bin gerade an diesem Punkt angelangt... Es gibt da gerade eine Situation in meinem Leben, wo ich vielleicht die Angst überwinden möchte.
Das ist auch ein sehr treffender Spruch. Werde ich mir merken.

Viel Erfolg beim Angst überwinden. Und nicht nur vielleicht. Versuch es. Was kann schlimmstenfalls passieren?
Tyralis Fiena
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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Tyralis Fiena »

In gewissen Zügen kenne ich das auch. Der Teil in mir, der von Sehnsucht getrieben wird, wächst auch wieder an. Gegenüber liegt wohl auch eine Art Angst. Nur habe ich keine Angst, meine Autonomie zu verlieren. Die werde ich stets bewahren können. Ein kleiner Teil der Angst rührt eher daher, dass ich praktisch halt nix von Liebe und Sex weiss und dementsprechend auch völlig ungeschickt agieren würde.

Mehr Angst kommt aber noch von einem anderen Teil. Füreinander da sein, lieben, sorgen und so scheint schon irgendwie.....schön, aber es kollidiert mit meinem Wissen und Annahmen über mich selbst. Neben meinen sozialen Defiziten schleppe ich halt auch meine Schatten umher und erahne schon deren mögliche negativen Auswirkungen. Ich habe Angst, dass ich damit unbeabsichtigt Schaden anrichte. Und will auch nicht so werden wie eine bestimmte Person in meinem Leben.

Wenn alles so "bleibt" wie es ist, kann ich wohl stark davon ausgehen, dass sich nichts von meinen Ängsten realisiert.
seamrog

Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von seamrog »

Als ich diesen Thread eröffnet hatte , war mir gerade klar geworden , dass sich eventuell etwas entwickeln könnte - aber ich muss sagen , jetzt , wo es gerade dabei ist zu geschehen , ist die Angst plötzlich vollkommen weg :lol: im Gegenteil , ich freu mich gerade total , auf alles ,was noch kommt , ich kanns eigentlich kaum erwarten :schuechtern:

aus gegebenem Anlass noch ein passendes Zitat :


"Taking chances is scary but there is something that should scare you far more than anything: missing out on something truly wonderful because you are scared."
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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Lonely »

:vielglueck:
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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Raptus »

Vor allem frage ich mich und wofür ich mich fürchte - was macht man mit so einer Partnerin den ganzen Tag ?

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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Wuchtbrumme »

Raptus hat geschrieben:Vor allem frage ich mich und wofür ich mich fürchte - was macht man mit so einer Partnerin den ganzen Tag ?

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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Raptus »

Ja aber doch nicht den ganzen Tag und jeden Tag über 20 Jahre.
Man kann doch nicht 24 Stunden am Wochenende nur kuscheln, knuddeln oder den Beischlaf vollziehen
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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Wuchtbrumme »

Raptus, ich schon. Ein Wochenende ist schnell vorbei. Ich bin so froh, wenn ich meinen Freund sehen darf.

Was in ein paar Monaten oder Jahren ist, interessiert mich doch jetzt noch nicht.
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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Tania »

Raptus hat geschrieben:Ja aber doch nicht den ganzen Tag und jeden Tag über 20 Jahre.
Man kann doch nicht 24 Stunden am Wochenende nur kuscheln, knuddeln oder den Beischlaf vollziehen
Reden, hat sie gesagt. Damit kann man tatsächlich ein ganzes WE füllen. Ab und zu kocht, isst oder schläft man auch, oder geht spazieren oder so ...

Aber das ist meist nur bei Wochenendbeziehungen so. Wenn man zusammen lebt, hockt man auch mal gemeinsam auf der Couch und sieht fern, oder zockt zusammen am PC - und ab und an.macht auch jeder mal allein sein Ding.
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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Krausig »

seamrog hat geschrieben: Wem gehts oder ging es noch so ?
Ich mag zwar sehr oft Veränderung nicht so gerne, aber in die Richtung, in die ich unbedingt will dann schon! In dem Sinne hatte ich als AB nie Angst vor einer Beziehung und die Umstellung lief dann auch wunderbar!
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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Krausig »

Raptus hat geschrieben:Ja aber doch nicht den ganzen Tag und jeden Tag über 20 Jahre.
Man kann doch nicht 24 Stunden am Wochenende nur kuscheln, knuddeln oder den Beischlaf vollziehen
Man kann seine Hobbies gemeinsam oder auch mal alleine machen, man kann sich zusammen neu Beschäftigungen suchen, usw.
Und dann gibt es natürlich den Alltag. Sie putzt die Küche, du das Bad. Da finden sich schon Beschäftigungen! ;)
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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Elli »

24/7 wäre man in einer Beziehung ja eh nicht zusammen, es sei denn, beide haben weder Arbeit noch Freunde ... Ich kenne längeres Zusammensein mit Leuten vor allem von Reisen, war zB mal 6 Wochen am Stück mit einer Freundin unterwegs (dabei auch in der Regel im selben Zimmer, teilweise auch Bett, übernachtet). Das war für mich ein zweischneidiges Schwert. Es ist schon schön, mit jemandem auch über die alltäglichen Dinge, kleinen Beobachtungen usw. reden zu können, die man bei einem kürzeren Treffen mit Freunden eher nicht erwähnen würde. Auch entwickeln sich Running Gags, und man erlebt zusammen komische Situationen, wird einfach vertrauter auf vielen Ebenen. (Ich denke, das wäre im Beziehungsalltag auch so, sobald man gemeinsam vor die Tür geht oder mit gemeinsamen Problemlösungen befasst ist.) Ich habe aber auch gemerkt, dass mich bestimmte Eigenheiten (schlechte Tischmanieren zB, unnötig gereiztes Auftreten gegenüber Dritten ...) plötzlich massiv zu stören begannen, wenn ich mit jemandem viel Zeit verbrachte. Vorher war mir das egal bzw. ich habe es gar nicht wahrgenommen, aber wenn man es dauernd vor Augen hat, erscheinen die Macken des Gegenübers auf einmal wie unter der Lupe ...
Marise

Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Marise »

Raptus hat geschrieben:Ja aber doch nicht den ganzen Tag und jeden Tag über 20 Jahre.
Man kann doch nicht 24 Stunden am Wochenende nur kuscheln, knuddeln oder den Beischlaf vollziehen
Manche Dinge, die allein ruckzuck gehen, brauchen in einer Partnerschaft viel länger. Beispiel Frühstück. Selbst wer allein lebend ordentlich frühstückt, ist doch relatv schnell fertig. Mit einem Partner deckt man den Tisch schon aufwendiger und üppiger. Dann quatscht man beim Essen, man isst irgendwie auch langsamer. Ist aber üblicherweise angenehm verbrachte Zeit.
Dann muss man noch irgendwie die Tagesplanung bereden, braucht man allein ja auch nicht.
Dann muss man ab und an auch Dinge besorgen - Möbel, Baumarkt, Gartenmarkt. Oft ist da Diskussionsbedarf, das dauert zu zweit auch wesentlich länger. ;)
Einladungen, Verabredungen, Verpflichtungen mit Verwandten und Freunden. Sind auch mehr, sofern nicht einer sozial komplett isoliert war.
Ausflüge, Spazieren gehen, sich was angucken - macht man zu zweit auch leichter, weil man nicht erst jemanden ranorganisieren muss.
Abends gibts keine Fertigpizza, sondern es wird gekocht.

Und dann hat man ja noch eigene Interessen, denen man nach wie vor nachgehen möchte und der andere im Normalfall auch. Einer liest, einer sortiert seine Fotos beispielsweise, übt ein Instrument, staubt die Comicsammlung ab, spielt ein paar Runden, was auch immer. Ist jedenfalls sehr schön, wenn sich beide auch selbst zu beschäftigen wissen und man dabei aber nicht allein ist.
(Mich gruselt in diesem Zusammenhang immer, wenn ich Beiträge lese wie "Ich weiß nicht was ich von Freitagnachmittag bis Montagfrüh außer Zocken machen soll - ich brauche eine Partnerin". Ähm, ja.)
Und langfristig hat man häufig auch wirklich noch ganz eigene Interessen, Freunde und Unternehmungen, sonst läuft man Gefahr, zu sehr auf einiges verzichten zu müssen und auch zu sehr im eigenen Saft zu schmoren.
:reporter:
clueless

Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von clueless »

Ja, mir geht es auch manchmal so. Ich möchte jemanden in meinem Leben haben, aber ich trau mich nicht. Ganz besonders klar wurde mir das, als eine Freundin herausfand, dass ich heimlich in mein OdB verliebt bin. Sie riet mir, es ihm endlich zu sagen. Zwischen ihrem Rat und dem Geständnis lagen 5 Monate. Weil ich es einfach nicht über mich bringen konnte. Hier fand ich eine Ausrede, dass es an diesem Tag nicht gut ist... und hier habe ich auch wieder auf Zeit gespielt. Und plötzlich war mir klar, warum ich das mache. Ich hatte keine Angst vor einer Abfuhr. Ich hatte Angst, dass er ja sagt. Erschreckend.
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Versingled
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Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Versingled »

clueless hat geschrieben:Ja, mir geht es auch manchmal so. Ich möchte jemanden in meinem Leben haben, aber ich trau mich nicht. Ganz besonders klar wurde mir das, als eine Freundin herausfand, dass ich heimlich in mein OdB verliebt bin. Sie riet mir, es ihm endlich zu sagen. Zwischen ihrem Rat und dem Geständnis lagen 5 Monate. Weil ich es einfach nicht über mich bringen konnte. Hier fand ich eine Ausrede, dass es an diesem Tag nicht gut ist... und hier habe ich auch wieder auf Zeit gespielt. Und plötzlich war mir klar, warum ich das mache. Ich hatte keine Angst vor einer Abfuhr. Ich hatte Angst, dass er ja sagt. Erschreckend.
:umarmung2:
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
seamrog

Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von seamrog »

Jetzt - so "im Nachhinein" betrachtet - weiß ich gar nicht, wovor ich mich so gefürchtet habe :lol: Dass "es" sich ändert, war eines der tollsten Dinge, die je passieren konnten und die Angst davor ist absolut unbegründet :schuechtern: :good: Lasst es geschehen, wenn es geschieht :good:
Ninja Turtle

Re: Angst davor, dass es sich ändern könnte

Beitrag von Ninja Turtle »

seamrog hat geschrieben:Jetzt - so "im Nachhinein" betrachtet - weiß ich gar nicht, wovor ich mich so gefürchtet habe :lol: Dass "es" sich ändert, war eines der tollsten Dinge, die je passieren konnten und die Angst davor ist absolut unbegründet :schuechtern: :good: Lasst es geschehen, wenn es geschieht :good:
Guter Plan! Wird gemacht! :mrgreen: