Reinhard hat geschrieben:Oder es ist etwas, das sie erst bei näherer Annäherung merkt und abstoßend findet, aber nicht weiß, wie sie es ansprechen soll. Oder ob überhaupt. Bei-spiel: Mundgeruch, schlechter Körpergeruch, oder sonst ein körperlicher Makel, den man nicht gleich sieht. Vielleicht mag sie dich, aber will dich so nicht näher lassen, und hofft drauf, dass es bis zum nächsten Mal weggeht. Ohne, dass sie es ansprechen muss. Das ist für sie vielleicht der größere Horror als einen Korb zu geben. Ich weiß ja nicht, wie sie tickt ...
Oder es ist etwas, an das hier wohl noch keiner gedacht hat!
Anstatt der Dame eine Ablehnungshaltung gegenüber dem Unsichtbaren zu unterstellen und ihr alle möglichen psychischen Defizite anzudichten, sollte man(n) vielleicht mal überlegen, ob es nicht vielleicht genau in die andere Richtung geht.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie mit ihrer Einladung der Übernachtung auch insgeheim den Wunsch und die Hoffnung hatte das es zu mehr als nur gut unterhalten, sich umarmen und Händchen halten kommt. Sie aber zu schüchtern ist dieses mehr auch selbst zu initiieren oder es direkt anzusprechen.
Denn wenn ich das hier lese …
DerUnsichtbare hat geschrieben:… Letzte Woche hat sie mich dann für Samstag zu sich nach Hause eingeladen und mir sogar eine Übernachtung angeboten. Der Samstag war dann irgendwie zweigeteilt.
Vormittags war noch alles gut. Wir haben uns gut unterhalten, uns umarmt, an den Händen gehalten etc.
Nachmittags wurde sie dann irgendwie immer distanzierter und schweigsamer.
Abends war es dann schon richtig komisch, sie wollte aber nicht sagen, was los ist. Also habe ich mal vorsichtig angedeutet, dass ich es ja nicht sooo weit hätte und wenn es ihr zu schnell geht, ich auch auf die Übernachtung verzichten würde. Sie wollte aber, dass ich bleibe.
"Passiert" ist dann nichts. Haben vielleicht fünf Minuten gekuschelt, dann wollte sie schlafen. …
… dann frage ich mich wie heftig der Wink mit dem Zaunpfahl noch sein soll.
Ehrlich gesagt, ich würde im Verlaufe eines solchen Tages wahrscheinlich auch immer distanzierter, schweigsamer und enttäuschter, wenn nach mehrmaligen Treffen, offensichtlicher gegenseitiger Sympathie und meinem Signal die Nacht mit ihm verbringen zu wollen, nicht mehr kommt als eine Umarmung und Händchen halten. Ich würde beginnen daran zu zweifeln, dass ich für diesen Mann sexuell attraktiv bin wenn er nicht einmal versucht mich zu küssen. Also ist es doch nur logisch, dass mit Aufkommen dieser Zweifel auch der Wunsch aufkommt sich diesem Menschen zu entziehen und auf Distanz zu gehen. Denn schließlich will ich ihn ja zu nichts nötigen was er nicht will.
Und als dann auch noch die „Kuschelsituation“ harmlos bleibt und aus meiner Sicht im Nichts endet, wäre für mich ganz klar „Er will nichts von mir! Er sieht mich nicht als begehrenswerte Frau sondern nur als platonische Freundin.“ Entsprechend frustriert wäre ich, könnte wahrscheinlich auch nicht schlafen und hätte den Drang die Örtlichkeit zu verlassen und meinen Kopf wieder frei zu kriegen.
Also ehrlich, ich kann das Mädel verstehen!
Auch das sie in einer solchen emotionalen Ausnahmesituation vielleicht nicht angemessen reagiert und vor dem Hinausgehen noch einen Zettel schreibt.
Leute, es gibt genügend Menschen auf der Welt, die können über ihre Gefühle und/oder sexuellen Wünsche nicht sprechen. Sie sind einfach zu schüchtern und zu gehemmt oder wollen auf gar keinen Fall einen anderen Menschen damit zu nahe treten oder unter Druck setzen. Aus dieser Art der mMn falschen Rücksichtnahme entstehen dann solche Missverständnisse.