Vergänglichkeit und Leid

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TheRealDeal
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Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von TheRealDeal »

Die Frage zu dem Thema lautet: "Warum gibt es Leid?". Ich habe nach ca. 80 Stunden Nachdenken meine Antwort darauf gefunden. Mittels "Koan-Technik". Dabei stellt man sich immer und immer wieder die selbe Frage. "Was ist der Tod?" passt z. B. auch dazu...
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
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Sunshine Lady
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Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Sunshine Lady »

Wie geht der Spruch.....: nehmt das leben doch nicht so ernst denn es kommt sowieso keiner lebend raus. So irgendwie eben......ja ich finde die Leute haben dazu Religionen erfunden. Ich will keinem zu nahe treten. Glaube mag wichtig sein. Aber wenn ich ältere Leute höre die sich auf das wunderschöne leben danach freuen über fordert mich das immer komplett. Schön wenn man beten kann wenn es einem schlecht geht oder sich auf ein happy End freut. Das kann ich zum Beispiel nicht. Was ich damit sagen will ist, ich bin kein ab und sehe das aber auch in die Richtung. Also es ist als nicht ab auch nicht immer so erfüllend. Nur der weg vom anfang zum Ende vielleicht erfüllter.
Morningstar

Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Morningstar »

TheRealDeal hat geschrieben:Die Frage zu dem Thema lautet: "Warum gibt es Leid?". Ich habe nach ca. 80 Stunden Nachdenken meine Antwort darauf gefunden. Mittels "Koan-Technik". Dabei stellt man sich immer und immer wieder die selbe Frage. "Was ist der Tod?" passt z. B. auch dazu...
Sehr Interessant, und was ist deine persönliche Antwort darauf ?

Ich stelle mir immer vor das wenn die Menschen permanent im Zustand der glückseligen Unsterblichkeit und ewigem Glück leben würden, auch keine Motivation vorhanden wäre überhaupt irgendetwas zu tun, sich weiter zu entwickeln. Warum auch wenn man alles hat ?
Unglück, Leid usw sind also von der Natur wohl so eingerichtet um alle lebenden Wesen dazu zu motivieren zu handeln, sich zu bewegen und nicht ewig im immer gleichen Zustand zu verharren. Leid hat somit logisch gesehen einen nutzen, ohne die leidensvolle Erfahrung des Hungerns würde sich der verhungernde nicht auf die Suche nach Nahrung machen und wäre somit nicht lebensfähig. So paradox das klingt, aus naturwissenschaftlicher Sicht ist das Leid wichtig damit wir überhaupt in dieser Welt leben können.

Auf das AB Thema übertragen, der AB muss das Leid der Einsamkeit fühlen damit er/sie sich auf Partnersuche macht (so wie bei den normalos auch). Wären wir vom alleinsein völlig glücklich und zufrieden so wäre die Menschheit wohl schon längst ausgestorben, hätte sich ja dann wohl niemand die Mühe gemacht den ganzen Stress von wegen Partnersuche usw auf sich zu nehmen. So gesehen erfüllt das Leid evolutionsbiologisch gesehen eine wichtige Funktion um das Überleben der Spezies zu sichern.

Demgegenüber steht dann natürlich das Glück als positives Gegenstück. Leid schafft negative Motivation, Glück schafft positive Motivation. Ohne diese Gegensätze jedoch wären wir wohl irgendwie handlungsunfähig.


Das scheint mit jedenfalls die rationalste Erklärung für das Vorhandensein von Leid zu sein.
Nonkonformist

Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Nonkonformist »

Is glaube, es ist wie beim würfeln.

Shit happens, und manche menschen bekommen mehr davon als andere.
Manches lösen menschen selbst aus, für manches gibt es überhaupt kein grund.

An die idee das das leben dazu gedacht ist uns aktiv lektionen zu verteilen glaube ich nicht.
Ich glaube, es ist das universum völlig egal, ob wir leben oder sterben, oder ob es überhaupt
leben auf den erden gibt.

Der erde ist einen winzigen planet in einen umkreis um einen unbedeuteten sonne, einer von
etwa 200 miljarden sternen in unseren galaxie, die wieder einer von etwe 100.000 miljarden
galaxieen im weltall ist. Wir sind weniger bedeutsam als einen einzigen sandkorn in der sahara.
Sogar der motor der evolution, mutationen, ist ein würfelspiel, nur die natürliche selektion
verleiht es eine richtung, und natürlliche selektion verfolgt keine ziele, hat nur, nach das
prinzip der kausaliät, folgen.
Es lässt in der regel der stärkere, besser angepassten, gewinnen und den schwächeren verlieren.
Da gibt es kein moral.

Die menschheit macht sich darin zu häufig zu wichtig, ob wie wir der grund für das alles sind,
alles sich um uns kreist, und alles was passiert gezielt für uns passiert. Deswegen das wir uns
eine moral erfunden haben, verlangen wir das auch von der natur.
Ob das realistisch ist, wage ich zu bezweifeln.
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TheRealDeal
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Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von TheRealDeal »

Nonkonformist hat geschrieben: Die menschheit macht sich darin zu häufig zu wichtig, ob wie wir der grund für das alles sind,
alles sich um uns kreist, und alles was passiert gezielt für uns passiert. Deswegen das wir uns
eine moral erfunden haben, verlangen wir das auch von der natur.
Ob das realistisch ist, wage ich zu bezweifeln.
Aber genau das ist für mich der Grund an einen Schöpfer zu glauben. Denn wir Menschen haben weder die Erde, noch das Universum erschaffen. Und vor allen Dingen sind wir nicht dafür verantwortlich, dass sich die Erde weiter dreht. Wer hält "es" dann aber alles am Laufen?

@Morningstar: So ist auch meine Erkenntnis, nur kürzer. ;) Das Wissen der Menschen geht mit dem Tod nicht verloren. Deshalb ist auch jedes Leben wertvoll. Und zu leiden gehört eben grundsätzlich auch zum Leben dazu. Seelen müssen sich in einen Körper inkarnieren um Erfahrungen machen zu können, die sie nur in einem Körper machen können. Meine Seele hätte nach meiner Geburt "gehen" können. Dann wäre ich gestorben. Jetzt kann sie die Erfahrung machen, was es heißt "ich" zu sein. Z. B. Umgang mit einer körperlichen Behinderung, bzw. Inkarnation in einen relativ, aber nicht völlig intakten Körper.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Nonkonformist

Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Nonkonformist »

TheRealDeal hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben: Die menschheit macht sich darin zu häufig zu wichtig, ob wie wir der grund für das alles sind,
alles sich um uns kreist, und alles was passiert gezielt für uns passiert. Deswegen das wir uns
eine moral erfunden haben, verlangen wir das auch von der natur.
Ob das realistisch ist, wage ich zu bezweifeln.
Aber genau das ist für mich der Grund an einen Schöpfer zu glauben. Denn wir Menschen haben weder die Erde, noch das Universum erschaffen. Und vor allen Dingen sind wir nicht dafür verantwortlich, dass sich die Erde weiter dreht. Wer hält "es" dann aber alles am Laufen?
Nur die naturgesetze.

Es gibt zwei möglichkeiten.
Entweder wir müssen nur das universum erklären.
Als eine art perpetuum mobile das sich selbst am laufen hält und keine göttliche hilfe braucht um zu existieren.

Oder wir müssen eine weitere entität, wofür es null beweise gibt, im kauf nehmen, der bereits immer schon da war,
oder aus den nichts entstanden ist, der zusätzlich endlos mächtig ist aber jede menge elend und leit zulässt.

Alles worauf diese glauben basieren sind jahrtausende alte mythen, wofür es keine beweise und häufig sogar
gegenbeweise gibt. Viele dieser mythen basieren sogar auf einander, haben auch eine art evolution gehabt,
wie die sinnflut-geschichte, usw.

Die frage ist - braucht das universum ein völlig unerklärbarer schöpfer, oder kann es seinen eigenen erklärung sein?
Kann es sein das ein nichts dermassen instabil ist das es ausser gleichgewicht gerät und daraus - nur zeitlich, denn
unserem universum wird entweder eine kältetot sterben oder wieder in sich kollabieren - zwangshaft etwas entstehen
müß?

Ich bleibe bei der letzten option.

Eine göttliche schöpfer der sich versteckt um gefunden zu werden, abertriljiarden mehr materie kreiiert als für uns
menschen notwendig wäre, und seinen schöpfung pfeinigt um sie zu testen, wäre für mich die wirklich unglaubwürdigste
erklärung unserer universum.

Ich bin kein fan des antropozentrismus.
Die sonne kreist nicht um die erde, die erde ist nicht im mittelpfunkt des universums, und wir sind mit sicherheit
nicht der sinn unseres universums. Für mich ist das alles nur großenwahn.

Genau so sehr wie der annahme das das universum eine art verschwörung ist um uns lebenslektionen zu verteilen...
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Brax
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Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Brax »

Hach, Nonkonformist, darüber würde ich so gerne ausgiebig mit dir diskutieren!
Nur sind hier religiöse Inhalte soweit ich weiß genauso wenig erwünscht wie politische...
Nonkonformist

Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Nonkonformist »

Brax hat geschrieben:Hach, Nonkonformist, darüber würde ich so gerne ausgiebig mit dir diskutieren!
Nur sind hier religiöse Inhalte soweit ich weiß genauso wenig erwünscht wie politische...
Ach, solche diskussionen enden doch meist in einen 'Ich habe recht', 'Nein, ich'. denn keiner
seite kann irgendwas beweisen.

Na ja, um es auf den AB-treff thematik zurück zu bringen, ich glaube nicht das ich
ein AB bin, deswegen das das universum mich damit etwas beibringen möchte.

Nuff said....
Morningstar

Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Morningstar »

TheRealDeal hat geschrieben: @Morningstar: So ist auch meine Erkenntnis, nur kürzer. ;) Das Wissen der Menschen geht mit dem Tod nicht verloren. Deshalb ist auch jedes Leben wertvoll. Und zu leiden gehört eben grundsätzlich auch zum Leben dazu. Seelen müssen sich in einen Körper inkarnieren um Erfahrungen machen zu können, die sie nur in einem Körper machen können. Meine Seele hätte nach meiner Geburt "gehen" können. Dann wäre ich gestorben. Jetzt kann sie die Erfahrung machen, was es heißt "ich" zu sein. Z. B. Umgang mit einer körperlichen Behinderung, bzw. Inkarnation in einen relativ, aber nicht völlig intakten Körper.
Diese Sichtweise würde mit sehr vielen Berichten von Nahtod Erfahrungen überein stimmen. Bin da aber immer noch irgendwie etwas skeptisch, hab da eher eine agnostische Sicht auf solche Dinge. Das Universum, bzw wenn man das Wissenschaft glaubt das Zusammenspiel einer unendlich großen Anzahl an Multiversen, parelelluniversen usw. Das ist doch so komplex das es nicht möglich ist zu erkennen ob hinter dem allen nur eine predeterminierte Abfolge von logischen Naturgesetzen steht, Zufall (also Chaos), oder irgendein göttliches oder spirituelles Prinzip, ob es dann bzw in welcher Form es dann ein Leben nach dem Tode geben würde wäre dann nochmal eine andere Frage die vermutlich noch viel schwieriger zu beantworten wäre.

Mir bleibt da also nur die nüchterne Erkentniss "Ich weiß das ich nichts weiß"
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TheRealDeal
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Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von TheRealDeal »

Je mehr ich weiß, desto weniger weiß ich wirklich. Wäre frustrierend, wenn ich nicht eine Entwicklung durchgemacht hätte, die mich das verkraften lässt. :) Glauben können wir natürlich alles. Ich habe halt meine Erfahrungen gemacht. Und viel gelitten. Das Thema Tod hat mich fast 40 Jahre lang begleitet.

Was die Naturgesetze betrifft, bin ich ja froh, dass die "stabil" funktionieren. Warum auch immer, sie gibt es halt. Die Frage ist halt für mich nur, welche bzw. wie viele der Naturgesetze wir bereits kennen. Auch in dieser Beziehung kann so viel existieren, dass wir -Stand heute- einfach von falschen Voraussetzungen ausgehen. Weil wir gewisse Dinge nicht wahrnehmen können. Jedenfalls die meisten von uns. Das ist ein Teil der Menschwerdung, dass wir erstmal von allem abgekoppelt werden und wir uns gewisse Zugänge zu den Dingen selbst wieder erarbeiten müssen. Für mich geht es in dem für uns sichtbaren Universum zu geordnet zu, dass ich glauben könnte, dass da nie irgendwer oder besser irgendetwas um die Ordnung gekümmert hätte.
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
schmog

Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von schmog »

Ein Krieg handelt von Vergänglichkeit und Leid.

Vor 100 Jahren tobte der 1. Weltkrieg.
Im TV sah ich gestern eine nachdenkliche Doku Sendung darüber.

Motörhead hatten 1991 auf ihrem Album 1916 einen gleichnamigen Song.
Das ruhige Lied beschreibt anhand der Schlacht an der Somme die Brutalität des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines 16-jährigen Soldaten. :sadman:
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Wuchtbrumme
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Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Wuchtbrumme »

Schmog, Du meinst wohl diesen schönen Folksong"Willie McBride" bzw. "Green Fields of France"? Oder No man's land. Der ist nicht von Motörhead sondern von einem Mann namens Eric bogle. :D
Das neue AB Forum
https://www.ab-forum.de/index.php

The good news about midlife is that the glass is still half full. Of course, the bad news is that it won't be long before your teeth are floating in it.
schmog

Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von schmog »

Wuchtbrumme hat geschrieben:Schmog, Du meinst wohl diesen schönen Folksong"Willie McBride" bzw. "Green Fields of France"? Oder No man's land. Der ist nicht von Motörhead sondern von einem Mann namens Eric bogle. :D
Diesen Song kenne ich leider nicht. :roll: ;)
Ich kenne den Motörhead Song aus ihrem 1991 Album.
Motörhead - 1916
Es ist ein trauriger, melancholischer, Song. :sadman:
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Lazarus Long
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Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Lazarus Long »

@Wuchtbrumme: Das Original ist von Eric Bogle. Es gibt aber auch eine wunderbare Version vom Hannes Wader.

Und noch ein Lied von Eric Bogle zum Thema.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
Deutscher Staatsmann und Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin
1767 - 1835
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Gilbert
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Re: Vergänglichkeit und Leid

Beitrag von Gilbert »

Wuchtbrumme hat geschrieben:Schmog, Du meinst wohl diesen schönen Folksong"Willie McBride" bzw. "Green Fields of France"? Oder No man's land. Der ist nicht von Motörhead sondern von einem Mann namens Eric bogle. :D
Die Texte von "Willie McBride" und "1916" sind aber nicht annähernd identisch sondern nur thematisch. Kann man in den Lyrics nachlesen.
Daher halte ich die Aussage "1916" sei ein (vermutetes) Motörhead-Cover von "Willie McBride" für sehr gewagt.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse