Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

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Volta
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Volta »

Elli hat geschrieben: Davon abgesehen kommt es hier ein bisschen so rüber, dass Du nur (austauschbare) Leute in Deinem Leben willst, um nicht mehr allein zu sein, aber Du schreibst nicht über konkretes Interesse an konkreten Personen bzw. über gemeinsame Interessen. "Ich will Gesellschaft, egal von wem" ist halt leider einfach nichts, womit man sich attraktiv macht; zielführender wäre es da, auf jemanden zuzugehen, weil Du tatsächlich SEINE Gesellschaft wünschst, weil er Dich interessiert, oder weil Dich interessiert, was er zu bestimmten Themen zu sagen hat. Wenn sowas gar nicht vorkommt, dann bist Du vielleicht noch nicht an das richtige Umfeld geraten und solltest Dich anderswo umschauen. Dir zB gezielt Leute suchen, die ähnliche Themen haben wie Du, so dass es einen konkreten Anknüpfungspunkt gibt. Da muss man ggf. den Suchradius halt etwas erweitern.
Muss man ja hoffen, dass nicht alle Menschen so negativ sind wie du.
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Simonetta
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Simonetta »

Saraj hat geschrieben:
Simonetta hat geschrieben: Mit 28 Jahren habe ich mich dann zum letzten Mal - eher widerwillig - aufgerafft und bin in eine andere Stadt gezogen. Hier habe ich dann sofort Anschluss gefunden, passte irgendwie rein und bin bis heute - 24 Jahre später - voll integriert.
Das macht Hoffnung, ich zieh auch bald um, vielleicht das letzte Mal... :D Du sagst, du passtest einfach rein? Oder hast du auch was anders gemacht im Vergleich zu vorher?
Ich hatte tatsächlich gar nichts anders gemacht. Aber in der neuen Stadt hatte ich einfach das Glück, an die richtigen Leute zu geraten, wo es einfach passte und wo tiefere Freundschaften entstanden. Und ein Kontakt ergab dann auch den nächsten. So ist es bis heute geblieben.

Von daher ist es immer eine Chance, einen Neuanfang zu wagen. Und wenn man noch jung genug ist und Power hat würde ich das auf jeden Fall empfehlen. Ich wünsche dir für deinen Umzug auch ganz viel Glück und dass du dort ganz schnell die richtigen Freunde findest!
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Saraj »

Danke, Simonetta :D Und ich freu mich, dass es bei dir geklappt hat.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Antimainstream »

Siegfried hat geschrieben:Ist doch irgendwie wie beim arbeiten. Wer erstmal 5,10 oder auch 20 Jahre mal Arbeitslos war und nur noch von Hartz IV gelebt hat wird auch nicht so einfach mal wieder einen normalen guten Job finden. Man wird älter, die Qualifikationen lassen nach und man ist es gar nicht mehr gewohnt jeden Tag seinen Plichten nachzugehen und irgenwann ist der Zug abgefahren. Bei Leute kennenlernen kommt mir das ähnlich vor.
:good: Gefällt mir, der Vergleich. Da ich nicht möchte, dass noch mehr Zeit Verstreicht und der Zug irgendwann abgefahren ist, verspüre ich einen gewissen Druck etwas zu tun - einerseits. Andererseits gehe ich einfach mit angezogener Handbremse ran. Diese Abwehrhaltungen gegenüber Menschen, mit denen ich nicht so gut vertraut bin, hat sich über die Jahre einfach so richtig eingeschliffen und ich merke, dass ich da auch nicht von jetzt auf gleich rauskomme.
Elli hat geschrieben:Davon abgesehen kommt es hier ein bisschen so rüber, dass Du nur (austauschbare) Leute in Deinem Leben willst, um nicht mehr allein zu sein, aber Du schreibst nicht über konkretes Interesse an konkreten Personen bzw. über gemeinsame Interessen. "Ich will Gesellschaft, egal von wem" ist halt leider einfach nichts, womit man sich attraktiv macht; zielführender wäre es da, auf jemanden zuzugehen, weil Du tatsächlich SEINE Gesellschaft wünschst, weil er Dich interessiert, oder weil Dich interessiert, was er zu bestimmten Themen zu sagen hat. Wenn sowas gar nicht vorkommt, dann bist Du vielleicht noch nicht an das richtige Umfeld geraten und solltest Dich anderswo umschauen. Dir zB gezielt Leute suchen, die ähnliche Themen haben wie Du, so dass es einen konkreten Anknüpfungspunkt gibt. Da muss man ggf. den Suchradius halt etwas erweitern.
Dazu habe ich noch nicht Viel geschrieben, das ist korrekt. Natürlich will ich Leute um mich herum haben, die mit mir auf einer Wellenlänge sind. Ich möchte, dass das Alles harmoniert. Dass man nach einer stressigen Arbeitswoche Spaß zusammen haben kann.
Unter meinen ehem. Klassenkameraden gibt es einen Musiker. Er ist Gitarrist. Er war damals schon ein sehr kreativer Kopf. Ich habe gewusst, dass er malerisch viel drauf hat. Aber, dass er auch Musik macht, habe ich erst neulich durch seinen Facebook-Acount mitbekommen. Ich nenne mich selber einen "passiv-Musiker". Ich spiele kein Instrument, ich behaupte auch nicht besonders gut zu singen oder ein Taktgefühl zu haben. Ich weiß nicht, wie talentiert ich bin. Aber ich bin sehr an Musik interessiert. Musik ist eine wunderbare Form der Kunst. Ich kann mich sehr an handgemachter Musik begeistern.
Ich habe mich auch allgemein in der Schule meistens gut mit ihm Verstanden. Von den Interessen her, scheinen wir uns zu ähneln, er hat auch einen ähnlichen Beruf erlernt, wie ich.
Vielleicht ist er für mich der Ausweg aus der Einsamkeit. Zu verlieren habe ich ja nichts.
Es wäre genial.
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Siegfried
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Siegfried »

Merke immer wieder wie schwer das ist mit dem herauskommen wenn ich an neue SB-Kontakt denke.
Das Profil gibt nicht viel her was eigendlich auch egal ist. Dann schreibt man sich ein bissi oder trifft sich auch mal und spricht über so allgemeine Kennlerndinge wie wo man herkommt, was man Arbeitet, was für Hobbys man hat, Familie etc.
Aber wenn die Dinge mal erzählt und abgeklärt sind, wird es bei mir sehr schnell sehr dünn wie es jetzt mit der Kommunikation weitergehen soll und das ist auch meist der Punkt woran das kennenlernen dann auch scheitert. Ich habe keine tausend Anekdoten die ich zum besten geben kann, ich bin kein Partytyp der so typische Feier-Partykommunikation kann um damit die Leute Stundenlang witzig zu unterhalten.

Tja, und besser wird das mit der Zeit auch nicht da alles nach dem selben Schema abläuft weil ich einfach keine Ahnung habe wie der Punkt zwischen Fakten abchecken und einer emotionaler Bindung aufbauen vonstatten zu gehen hat oder wie man das hinbekommt....sorry habe ich nie gelernt oder bin einfach zu blöd zu.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Hoppala »

Siegfried hat geschrieben:weil ich einfach keine Ahnung habe wie der Punkt zwischen Fakten abchecken und einer emotionaler Bindung aufbauen vonstatten zu gehen hat oder wie man das hinbekommt....sorry habe ich nie gelernt oder bin einfach zu blöd zu.
Damit beantwortest du deine Frage praktisch selbst.
Allerdings mit bereits ungünstigen Prämissen: Es "hat" nicht vonstatten zu gehen. Du musst deine Emotionen wahrnehmen (lernen), und dann, wei du sie situationsadäquat ausdrückst (= in Handliung umsetzt).

Es reicht halt nicht, Sach-Fakten auszutauschen. Emotions-Fakten gehören auch dazu, und natürlich das "Wie".
Anregungen dazu kann man sich über vielerlei Methoden holen, die im Forum schon häufig des Langen und Breiten dargestellt wurden. Nich talle sistg für jeden das Richtige, da hilft nur Ausprobieren.
Womit wir beim nächsten Punkt sind: um aus den Anregungen tatsächlich "wirkende" Veränderungen zu machen, hilft nur üben üben üben.

Eine "Beziehung(saufnahme)" ist nunmal hierzulande entscheidend emotional geprägt. Der Rest ist nur Mittel zum Zweck. Und wenn dieser "Zweck" ausbleibt, entsteht auch nichts.

Wie gesagt: du weißt im Grunde alles elbst. Jetzt ist nur die Frage, ob du daraus Konsequenzen ziehst = dich dem ungewissen und oft auch unbequemen Weg des Lernens aussetzt.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Antimainstream »

Hi,

ich habe vor ein paar Stunden einen spaziergang durch meine Heimatstadt gemacht. Habe dabei zum wiederholten Male gemerkt, was für ein wunderschönes Nachtleben wir hier haben. Da braucht man nicht in die große Stadt.
Einfach nur mal durchgehen, schauen was so für Leute unterwegs sind. Nicht mehr und nicht weniger. Habe immer wieder mal vor Kneipen angehalten und überlegt ob die Leute zu mir passen könnten. Ich muss sagen, ein oder zwei Kneipen (wo alles auch einen kultivierten Eindruck machte) waren dabei, wo ich mir das schon vorstellen hätte können. Haben mir das Gefühl gegeben offen für andere Menschen zu sein. Wahrscheinlich hätte ich nur mal einen Schritt auf sie zumachen müssen. Richtig? Aber da ist mein berühmtes Problem im Weg: Was hätte ich mit ihnen reden sollen? Welchen Vorwand hätte ich bringen können?
Aber heute wollte ich nur mal abchecken und bin dann auch wieder weiter. Habe mir das Fußballspiel dann daheim angesehen. Aber mit den Gedanken war ich immer dabei, dass ich was unternehmen muss. Dass ich unter Leute muss. Ich möchte mich nicht mehr so vom Job in Beschlag nehemen lassen, wie vor meinem Urlaub. Mir macht mein Job schon Spaß, aber es war vor meinem Urlaub einfach too much. Der ganze Stress einerseits und die Einsamkeit daheim andererseits. Ich muss raus am Wochenende, ablenken, an was anderes Denken, als den Stress und der Einsamkeit. Ob mir das in nächster Zeit gelingt? Keine Ahnung. Bis Weihnachten drohen mir vermehrt Wochend-Einsätze beim Kunden ( geht Produktionsbedingt nicht anders) :sadman: .
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Hoppala »

Antimainstream hat geschrieben:Was hätte ich mit ihnen reden sollen? Welchen Vorwand hätte ich bringen können?
Aber heute wollte ich nur mal abchecken und bin dann auch wieder weiter. Habe mir das Fußballspiel dann daheim angesehen.
Da war ein Fußballspiel? Übertragung in der Kneipe? Einen besseren "Vorwand" gibt es kaum.
Allerdings bräuchtest du keinen.
Für die meisten Menschen ist es normal, dass man die Nähe anderer sucht. Da bräuchte man eher einen Vorwand, keinen Kontakt aufzunehmen.

Also den "Vorwand"-Gedanken kannst du getrost vergessen.
Ansonsten: Gute Aktion, und das nächste Mal einen Schritt mehr.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Antimainstream »

Hoppala hat geschrieben: Da war ein Fußballspiel? Übertragung in der Kneipe? Einen besseren "Vorwand" gibt es kaum.
Toll! Angenommen ich wäre an einem anderen Tag hin. Was dann?
Hoppala hat geschrieben: Allerdings bräuchtest du keinen.
Für die meisten Menschen ist es normal, dass man die Nähe anderer sucht. Da bräuchte man eher einen Vorwand, keinen Kontakt aufzunehmen.
Ich glaube in meiner Generation läuft da etwas schief. Dass ich mal von Leuten in meinem Alter angesprochen werde, ist ganz, ganz selten. Vielleicht halte ich mich auch bisher einfach nur an den falschen Orten auf.
Hoppala hat geschrieben: Ansonsten: Gute Aktion, und das nächste Mal einen Schritt mehr.
Danke. Habe ich auch vor.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Optimist »

LastHope hat geschrieben: Der Grundstein für Hobbys und Freunde wird meiner Meinung nach in der Kindheit und auch von den Eltern gelegt.
Da ist was dran. Ich war perfekt integriert in Köln, war jeden Nachmittag unterwegs, aber als ich 10 war sind wir in eine reiche Pendlerstadt umgezogen. Auf einmal zählten Dinge wie Markenklamotten (in Köln war die Hälfte meiner Mitschüler Muslime und die hatten andere Sorgen als welche Marke sie tragen) und daher hab ich dann nur noch was mit den Kindern in der Nachbarschaft gemacht. Das hat sich dann aber im Teenageralter verlaufen und zu den Mitschülern auf dem Gymnasium konnte ich keinen richtigen Draht finden. Auf der Uni lief es dann sofort wieder besser, aber da hat man nach der Uni nix miteinander unternommen, weil fast alle mit Zug oder Auto angereist sind und nur wenige im Uni-Ort wohnten. Später in Praktika hab ich dann auch regelmäßig was mit den anderen Praktikanten unternommen.

Mein jüngerer Bruder ist irgendwann auf eine Schule nach Köln gewechselt und dort hat er dann auch wieder Freunde gefunden.
Antimainstream hat geschrieben: Ich glaube in meiner Generation läuft da etwas schief. Dass ich mal von Leuten in meinem Alter angesprochen werde, ist ganz, ganz selten. Vielleicht halte ich mich auch bisher einfach nur an den falschen Orten auf.
Ist vielleicht auch eine kulturelle Sache. Im Auslandssemester wurde ich oft von anderen Studenten angesprochen. Franzosen, Spanier etc. sind da lockerer drauf als Deutsche habe ich das Gefühl.
Zuletzt geändert von Optimist am 09 Okt 2016 17:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Versingled »

Optimist hat geschrieben:
LastHope hat geschrieben: Der Grundstein für Hobbys und Freunde wird meiner Meinung nach in der Kindheit und auch von den Eltern gelegt.
Da ist was dran.
Das ist so ... mit den Ergebnissen habe ich heute noch zu kämpfen ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Krausig »

Antimainstream hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Da war ein Fußballspiel? Übertragung in der Kneipe? Einen besseren "Vorwand" gibt es kaum.
Toll! Angenommen ich wäre an einem anderen Tag hin. Was dann?
Du warst aber an DEM Tag da, an dem ein Fussballspiel lief. Und da hättest du selbst auf die Idee kommen können, dass genau dies eine gute Gelegenheit ist einfach mal sich dazu zu gesellen. Vielleicht hättest eine nette Gruppe kennen gelernt, dann hättest an einem normalen Tag auch einen Grund gehabt, die dort wieder zu treffen.
schmog

Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von schmog »

Hoppala hat geschrieben: Für die meisten Menschen ist es normal, dass man die Nähe anderer sucht. Da bräuchte man eher einen Vorwand, keinen Kontakt aufzunehmen.
Tönt für mich sehr verallgemeindernd!
Früher schon, heute schon längst nicht mehr.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Antimainstream »

Krausig hat geschrieben: Du warst aber an DEM Tag da, an dem ein Fussballspiel lief. Und da hättest du selbst auf die Idee kommen können, dass genau dies eine gute Gelegenheit ist einfach mal sich dazu zu gesellen. Vielleicht hättest eine nette Gruppe kennen gelernt, dann hättest an einem normalen Tag auch einen Grund gehabt, die dort wieder zu treffen.
Da hast du schon recht. Wie hätte ich das machen sollen? Mir fällt da spontan ein, dass ich fragen hätte können wie das Spiel so läuft o. ä. (irgendwas zum Spiel). Aber dann kommt mir der Gedanke auf, ob ich nicht etwas zu aufdringlich bin. Vielleicht eine Spinnerei von mir, weil ich von meinen eigenen Maßstäben ausgehe. Und dass ich wohl nicht der Norm entspreche wisst ihr ja. Ich, der fast sein Leben lang, Menschen gemieden hat, wo es ging, würde es natürlich als aufdringlich sehen. Habe ich da vielleicht ein falschen Weltbild?

Auf jeden Fall geht es mir gerade wieder Hundsübel - seelisch. Am Wochendene bin ich Einsam und jetzt sitze ich wieder in irgendeinem Hotelzimmer, bin wieder auf Montage. Und das auch noch mit einem Kollegen, den irgendwie niemand leiden kann. Und das mit der Aussicht, dass sich die nächsten Wochen nichts daran ändert. Heute war der erste Tag des großen Projekts. Natürlich ist meine Motivation im Eimer. Zumal ich auch noch die Aussicht habe auch Samstags hierher zu müssen. Dieser Zustand, dass ich daheim Einsam bin, in der Arbeit nur noch auf Baustelle und Hotelzimmer herumhänge und das alles auch noch für einen unterirdischen Lohn (ich habe inzwischen ein paar Zahlen recherchiert) betrübt mich sehr. Ich bin sehr darauf bedacht bei mir nicht wieder eine eisige Stimmung aufkommen zu lassen, wie vor dem Urlaub. Das hat mir nämlich nicht gut getan für mein sozialleben. Ich bin froh, dass ich inzwischen wieder den Schritt unter die Leute machen will und das will ich mir auch beibehalten. Kleiner trost ist, dass ich jetzt von meinem Chef wenigstens einen anständigen Laptop bekommen habe, den ich jetzt im Hotel auch mal privat nutze (wenn ich mich schon für ihn so einsetze, während die Kollegen daheim bleiben und ihre Sessel pupsen dürfen :mrgreen: ).
So! genug ausgekotzt für heute.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Reinhard »

Antimainstream hat geschrieben: Da hast du schon recht. Wie hätte ich das machen sollen? Mir fällt da spontan ein, dass ich fragen hätte können wie das Spiel so läuft o. ä. (irgendwas zum Spiel). Aber dann kommt mir der Gedanke auf, ob ich nicht etwas zu aufdringlich bin. Vielleicht eine Spinnerei von mir, weil ich von meinen eigenen Maßstäben ausgehe. Und dass ich wohl nicht der Norm entspreche wisst ihr ja. Ich, der fast sein Leben lang, Menschen gemieden hat, wo es ging, würde es natürlich als aufdringlich sehen. Habe ich da vielleicht ein falschen Weltbild?
Du bist nicht verpflichtet, die Konversation am Laufen zu halten. Hör zu, was die anderen sagen, und gib Kommentare dazu ab.
Antimainstream hat geschrieben: Auf jeden Fall geht es mir gerade wieder Hundsübel - seelisch (...) in der Arbeit nur noch auf Baustelle und Hotelzimmer herumhänge und das alles auch noch für einen unterirdischen Lohn (ich habe inzwischen ein paar Zahlen recherchiert) betrübt mich sehr. (...)
=> du weißt aber schon, was du tun könntest ... :hut:

Zumindest solltest du dir überlegen, wie konkret du Kontrolle über diesen Teil deines Lebens bekommen könntest. Wie du diese Kontrolle dann nutzt, kannst du hinterher entscheiden.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Brax »

Antimainstream hat geschrieben: Und das auch noch mit einem Kollegen, den irgendwie niemand leiden kann.
Kannst du ihn denn auch nicht leiden? Wenn andere ihn nicht leiden können muss das für dich ja nicht unbedingt ein Problem sein.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Antimainstream »

Brax hat geschrieben:
Antimainstream hat geschrieben: Und das auch noch mit einem Kollegen, den irgendwie niemand leiden kann.
Kannst du ihn denn auch nicht leiden? Wenn andere ihn nicht leiden können muss das für dich ja nicht unbedingt ein Problem sein.
Mal eine dezente Frage: Was hat du an dem Wort "niemand" nicht verstanden? Ich kann ihn auch nicht leiden. Deswegen bin ich ja so unmotiviert. Aber da beiße ich mich schon durch, das ist meine Stärke. Heute hat er mir vorgeheult, wie scheiße es mit seiner Freundin läuft. Ich bin nicht näher darauf eingegangen. Kann eh nichts dazu sagen, weil ich überhaupt keine Beziehungserfahrung habe. Und dann kommt er auch noch mit der Frage, die für die meisten ABs unangenehm sein dürfte - ein Klassiker :mrgreen: : "Hast du im Moment eine Freundin?" Als ich dies verneinte, sage er nur "Sei froh." Ich habe es mir angehört und ich kann nur sagen, dass er auch selber schuld ist und einfach vieles falsch deutet, meiner meinung nach. Ich will hier nicht näher darauf eingehen, es tut ja in diesem Thread nichts zur Sache.
Ich weiß nun mal überhaupt nicht, ob ich ein großes Privatleben in der nächsten Zeit haben werde. Allen Anschein nach, hänge ich die nächste Zeit viel Auswärts in Hotels rum. Aber das hatten wir gestern schon. Dass immer ich in diesen groß-Projekten mit drinhängen muss... :fluchen: Aber so ist das in unserer Gesellschaft eben. Bemühst du dich und engagierst dich für deine Firma und zeigst damit deinem Chef Einsatz, wird es selbstverständlich und bist immer der "Depp vom Dienst". Derjenige, der sich es immer bequem gemacht hat, an den denkt man nicht mal. Was ist das für eine Welt, das packe im Moment nicht. Warum kann nicht einfach jeder seinen Job richtig machen?
Reinhard hat geschrieben: => du weißt aber schon, was du tun könntest ... :hut:
[/quote]
Ja. Oder wie ich es nenne, die Notbremse ziehen. Ich möchte mich noch weiterbilden und mich damit vorbereiten, falls der Tag kommen sollte, an dem ich die Notbremse ziehe. Es kann nämlich nicht sein, dass das private, soziale Leben darunter Leidet, indem man von einem groß-Projekt zum Nächsten geschickt wird.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Fuzzi »

Lieber Antimainstream!

Ich stecke in einer sehr ähnlichen Situation. Mein Job kotzt mich momentan so an, dass ich mich morgens immer zwingen muss. Ich habe allerdings erkannt, dass ich dort nicht glücklich werde - fast 9 Jahre habe ich es ausgehalten. Ich arbeite an einem schmalen Schreibtisch am Empfang einer Kanzlei, habe keinen Blick aus dem Fenster (wenn ich mal das Wetter sehen will, dann muss ich mich schräg umdrehen) und mittlerweile halte ich manchmal inne und überlege "was mache ich hier eigentlich?". Teilweise arbeite ich mehr als 40 Std. in der Woche und muss jeden Scheiß machen und Jahr für Jahr das Gleiche immer und immer wieder. Ich könnte mich jetzt lang und breit über meinen Job auslassen aber das sprengt den Rahmen.
Ich habe mir etwa ein Jahr Zeit gegeben um herauszufinden wer ich eigentlich bin und ich gehe regelmäßig zu einer Therapeutin. Letztens hat sie mit mir so eine Art Visualisierungstest gemacht und am Schluss musste ich ihr 3 Wünsche von mir sagen. Ich hatte keine. Ich habe nicht mal eine Ahnung was ich überhaupt will. Das mit dem Jahr ist keine Aufschieberitis sondern ich beschäftige mich tagtäglich mit mir und meiner Weiterentwicklung. Ich sitze jetzt hier auf meinem Sofa und meinen tollen Möbeln aber ich bin alleine. Nach der Arbeit bin ich so geschlaucht und fertig und es ist oft spät, sodass ich mich zu nichts oder wenig aufraffen kann. Was habe ich von meinem Besitz wenn ich innerlich leer bin. Meine Therapeutin meinte, dass zu mir was kreatives passen würde und da würde ich halt weniger verdienen aber sehr viel an Lebensqualität gewinnen. Ich habe mich auch bei einer Online-Bildungsberatung angemeldet und wir machen gerade einen Interessenstest - mal schauen was da raus kommt. Außerdem war ich bei einem Infoabend wo eine Ausbildung zum Mediendesigner vorgestellt wurde - was mich auch interessieren täte. Ich werde noch herausfinden wann die Uni's so Tag der offenen Türe haben - das werde ich noch recherchieren.
Ich gebe nicht auf weil ich denke mir, dass ein anderes Leben doch möglich sein muss - für mich und alle die es sich wünschen!

Wen will ich beeindrucken? Mich oder die "Verrückten" auf der Arbeit? Ich bin denen doch nichts schuldig?

Es kann doch nicht sein, dass da draußen nur einige Wenige es schaffen sich geile Jobs zu angeln, gut verdienen, genug Freizeit haben usw.! Das akzeptiere ich so nicht!

Und wenn das Glück meines Lebens darin besteht Kühe in Norwegen zu melken dann wird das meine Bestimmung sein. Ich stinke dann vielleicht wie Sau und habe nicht so viel Kohle aber ich bin frei, habe meine Ruhe und darf mir täglich den norwegischen Sonnenaufgang ansehen und bin von entspannten und lustigen Leuten umgeben, die vielleicht eher zu mir passen - das ist jetzt nur so ein Beispiel.

Deshalb, lieber Antimainstream, öffne deine Augen und schau was es links und rechts von dir noch so gibt. Denn wozu tun wir das alles überhaupt? Ich habe keinen Mann und keine Kinder - in meiner Situation eigentlich ein Glücksfall und ich muss mich nur um mich kümmern und zusehen, dass ich nicht zu Grunde gehe.

LG
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Brax »

Antimainstream hat geschrieben:Mal eine dezente Frage: Was hat du an dem Wort "niemand" nicht verstanden?
Die Frage war nicht dezent.

Es klingt eben so, als würdest du deine Meinung stark vom Umfeld abhängig machen, sonst hättest du ja auch gleich sagen können, dass DU ihn nicht leiden kannst. Was die andern denken, spielt dabei keine Rolle.

Was du schreibst, weckt bei mir aber generell den Eindruck, dass du dir ziemlich viel bieten lässt und du dich kaum wehrst. Das ist nicht als Kritik gemeint, sondern als Denkanstoß. Warum lässt du dich denn nicht mit dem Kollegen auf ein Gespräch ein? Stattdessen hörst du dir schweigend an, was er sagt, und lässt dich dann hier im Forum über ihn aus. Genauso beklagst du dich hier über deine Großprojekte (hast du deinem Chef denn gesagt, dass du das nicht machen möchtest?) und in früheren Threads über deine Eltern. Man liest aber nichts davon, dass du den Leuten auch mal deine Meinung sagen würdest. Genau das würde dir aber enorm weiterhelfen, wenn du lernen würdest, Grenzen zu setzen und deine Meinung zu sagen. Das würde dir eine Menge Profil geben. Und das würde dich für potenzielle Freunde oder Partnerinnen interessant machen.
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Re: Aus der Einsamkeit herauskommen - was mache ich falsch?

Beitrag von Wusel »

Fuzzi hat geschrieben: [...]
Und wenn das Glück meines Lebens darin besteht Kühe in Norwegen zu melken dann wird das meine Bestimmung sein. Ich stinke dann vielleicht wie Sau und habe nicht so viel Kohle aber ich bin frei, habe meine Ruhe und darf mir täglich den norwegischen Sonnenaufgang ansehen und bin von entspannten und lustigen Leuten umgeben, die vielleicht eher zu mir passen - das ist jetzt nur so ein Beispiel.
[...]
LG
Ich hoffe dann für dich, dass du nicht noch weitere 9 Jahre in deinem jetzigen fest Job hängst :?