Depressionen

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Hoppala
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Re: Depressionen

Beitrag von Hoppala »

The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20 Andere Zeiten oder Tempo... naja, weiß ich nicht, was genau das ändern soll.
Probier's halt aus. Wenn möglich, mit der Einstellung: "finde die Unterschiede", und nicht mit der Einstellung "was soll das schon ändern".
Es kann ja nur besser werden oder bleiben wie's ist.
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20 "Andere Absicht" ... verstehe ich nicht. Der einzige kausale Zweck, warum ich überhaupt rausgehe (neben Besorgungen/Einkauf und so), ist, nicht einzurosten (Gelenke brauchen ja constant movement als maintenance) und Licht zu bekommen (Vitamin D und so) ... gut, und derzeit, um Gewicht zu verlieren, weil ich schon wieder an BMI-Obergrenze vom Normalgewicht kratze.
Es gibt für mich eigentlich logisch gesehen keinen anderen Grund, das Haus zu verlassen...
Können wir die Logik mal beiseite lassen? Dein innerer Zustand dürfte damit nämlich wenig zu tun haben ...
Und wenn die Logik weg ist: Du konntest dir was angucken wollen. Den Vögeln zuhören. Autos zählen. Schöne Plätze suchen. Die hässlichsten Plätze suchen. Von mir dieses Geo Location. Blumen pflücken (hast was Hübsches für zuhause). Einen Baum finden zum Draufklettern. (Noch) Eine schöne Bank finden zum Landschaft begucken. Es ist eigentlich völlig egal, Hauptsache, für dich reicht es aus um zu sagen: "Ja, könnte ich machen. Ist vielleicht besser als zuhause zu hocken." Mehr Qualität wird von der "Begründung" ja nicht gefordert.
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20
Ständig bleibt der Blick an was Neuem, Unbekannten hängen. Man saugt alles auf, um das Neue zu verarbeiten, sich zu orientieren, "wie funktioniert das hier?", "warum ist das anders als gewohnt von daheim?'.
Lass mich nachdenken... das kann ich, wie du schon schreibst, machen, wenn ich an neuen Orten bin. 1. verstehe ich nicht, was das ändern sollte ... es geht doch darum, sich zu bewegen, nicht darum, neue Orte zu erkunden, und 2., das viel praktischere Problem: Wenn ich das mal logisch zu Ende denke,
Das kannst du - wie von mir beschrieben - auch machen, wenn du scheinbar schon alles kennst. Damit fällt das "praktischere" Problem schon mal weg. Und nein: es geht eben nicht in erster Linie drum, dass du dich bewegst, sondenr darum Motivation zu finden, damit du dich bewegst. Und dazu ist es sinnvoll, wenn es dir nach der Bewegung wirklich Spaß gemacht hat, so dass du dir denkst: muss ich morgen eigentlich noch mal wiederholen.
Noch ein Wort zum "2. praktischen Problem": Schon wieder diese an dieser Stelle völlig sinnlose "Logik"!?? Und du merkst ja selbst, was für ein Quatsch dabei rauskommst. Was ist sinnlose Logik`? Richtig: keine Logik. Kannst es also auch gleich damit lassen. Und dann marschierst (oder fährst) du halt eifnach so los. Oder woanders hin. Egal. "Spiralen" - noch sinnlos komplizierter geht's nicht, oder? :-)
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20
Manchmal nehm ich mir vor, mit genau diesem Blick - als kenne ich nichts - einen gewohnten Wrg zu gehen. Erstaunlich, was es alles zu entdecken gibt! Hinterher bin ich in besserer Stimmung.
In besserer Stimmung bin ich hinterher ja auch meistens, aber das hält nicht lange vor.
Besser als nichts. Und wie schon gesagt: wohl zu wenig "Input".
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20 Sinnvoll erschiene es mir, wenn meine Biologie dafür sorgen würde, dass es heute ganz wenig bringt, morgen etwas mehr bringt, übermorgen noch mehr, überübermorgen noch etwas mehr, usw.
Aber so funzt das leider nicht.
Richtig. Warum also erscheint dir "sinnvoll," was für dich nicht funktioniert? Noch sinnloser geht's doch kaum? Scheint, du hast einen Hang zu "sinnloser Logik" ...
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20
Du brauchst was, wozu du Lust hast. Probier einfach alles Mögliche aus. Entweder du bleibst bei was hängen, oder du probierst weiter, es gibt ja unendlich viel.
Es gibt auch Sachen, die man erst gar nicht für Sport hält. Bin vor kurzem auf Life Kinetik gestoßen. Klingt nach Esotetik, die Methode bei näherem Hinschauen aber ganz handfest Sinn und wird im Spitzensport erfolgreich eingesetzt.

Oder was mehr Musisches für den Poeten? Body Drumming.
Ne, ich bin das Thema rauf- und runter- durchgegangen in der letzten Zeit. Alle Mannschaftssportarten fallen raus, (...)
Von diesem Aerobic-Kram / sonstigen Turn-Aktivitäten usw. wird mir immer schwindelig (...)Rhythmische Sportgymnastik (...)
Du siehst... ich hab da einiges an Energie drin investiert, die Optionen durchzugehen und zu filtern und so...
Sorry, dir hier anhand deiner eigenen Argumentation wiedersprechen zu müssen: aber deine Antwort auf meine beiden konkreten Bespielanregungen (von der Sorte gibt es noch viel mehr) legt mir nahe, dass du bei aller Energie und rauf und runter durchgehen ne Menge ausgelassen hast.
Bei meinen beiden Anregungen wird weder in Mannschaften geteamt noch aerobicartig geturnt und Rhythmische Sportgymnastik ist auch ganz weit entfernt.
Ich schätze, du gehst zu logisch vor. Du weißt, was bei Logik rauskommt, wenn die Prämissen fehlerhaft oder gar gleich unzutreffend sind?
Nicht denken/Filtern. Fantasie an und probieren.
Beim Probieren empfehle ich dann allerdings etwas Verstand, damit du dabei nicht extra über deine Probleme stolperst. Aber ich schätze, diese Vorsicht ist bei dir eh gut ausgebaut.
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The Poet
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Re: Depressionen

Beitrag von The Poet »

Hoppala hat geschrieben: 08 Mai 2021 15:01
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The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20 Andere Zeiten oder Tempo... naja, weiß ich nicht, was genau das ändern soll.
Probier's halt aus. Wenn möglich, mit der Einstellung: "finde die Unterschiede", und nicht mit der Einstellung "was soll das schon ändern".
Es kann ja nur besser werden oder bleiben wie's ist.
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20 "Andere Absicht" ... verstehe ich nicht. Der einzige kausale Zweck, warum ich überhaupt rausgehe (neben Besorgungen/Einkauf und so), ist, nicht einzurosten (Gelenke brauchen ja constant movement als maintenance) und Licht zu bekommen (Vitamin D und so) ... gut, und derzeit, um Gewicht zu verlieren, weil ich schon wieder an BMI-Obergrenze vom Normalgewicht kratze.
Es gibt für mich eigentlich logisch gesehen keinen anderen Grund, das Haus zu verlassen...
Können wir die Logik mal beiseite lassen? Dein innerer Zustand dürfte damit nämlich wenig zu tun haben ...
Und wenn die Logik weg ist: Du konntest dir was angucken wollen. Den Vögeln zuhören. Autos zählen. Schöne Plätze suchen. Die hässlichsten Plätze suchen. Von mir dieses Geo Location. Blumen pflücken (hast was Hübsches für zuhause). Einen Baum finden zum Draufklettern. (Noch) Eine schöne Bank finden zum Landschaft begucken. Es ist eigentlich völlig egal, Hauptsache, für dich reicht es aus um zu sagen: "Ja, könnte ich machen. Ist vielleicht besser als zuhause zu hocken." Mehr Qualität wird von der "Begründung" ja nicht gefordert.
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20
Ständig bleibt der Blick an was Neuem, Unbekannten hängen. Man saugt alles auf, um das Neue zu verarbeiten, sich zu orientieren, "wie funktioniert das hier?", "warum ist das anders als gewohnt von daheim?'.
Lass mich nachdenken... das kann ich, wie du schon schreibst, machen, wenn ich an neuen Orten bin. 1. verstehe ich nicht, was das ändern sollte ... es geht doch darum, sich zu bewegen, nicht darum, neue Orte zu erkunden, und 2., das viel praktischere Problem: Wenn ich das mal logisch zu Ende denke,
Das kannst du - wie von mir beschrieben - auch machen, wenn du scheinbar schon alles kennst. Damit fällt das "praktischere" Problem schon mal weg. Und nein: es geht eben nicht in erster Linie drum, dass du dich bewegst, sondenr darum Motivation zu finden, damit du dich bewegst. Und dazu ist es sinnvoll, wenn es dir nach der Bewegung wirklich Spaß gemacht hat, so dass du dir denkst: muss ich morgen eigentlich noch mal wiederholen.
Noch ein Wort zum "2. praktischen Problem": Schon wieder diese an dieser Stelle völlig sinnlose "Logik"!?? Und du merkst ja selbst, was für ein Quatsch dabei rauskommst. Was ist sinnlose Logik`? Richtig: keine Logik. Kannst es also auch gleich damit lassen. Und dann marschierst (oder fährst) du halt eifnach so los. Oder woanders hin. Egal. "Spiralen" - noch sinnlos komplizierter geht's nicht, oder? :-)
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20
Manchmal nehm ich mir vor, mit genau diesem Blick - als kenne ich nichts - einen gewohnten Wrg zu gehen. Erstaunlich, was es alles zu entdecken gibt! Hinterher bin ich in besserer Stimmung.
In besserer Stimmung bin ich hinterher ja auch meistens, aber das hält nicht lange vor.
Besser als nichts. Und wie schon gesagt: wohl zu wenig "Input".
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20 Sinnvoll erschiene es mir, wenn meine Biologie dafür sorgen würde, dass es heute ganz wenig bringt, morgen etwas mehr bringt, übermorgen noch mehr, überübermorgen noch etwas mehr, usw.
Aber so funzt das leider nicht.
Richtig. Warum also erscheint dir "sinnvoll," was für dich nicht funktioniert? Noch sinnloser geht's doch kaum? Scheint, du hast einen Hang zu "sinnloser Logik" ...
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 13:20
Du brauchst was, wozu du Lust hast. Probier einfach alles Mögliche aus. Entweder du bleibst bei was hängen, oder du probierst weiter, es gibt ja unendlich viel.
Es gibt auch Sachen, die man erst gar nicht für Sport hält. Bin vor kurzem auf Life Kinetik gestoßen. Klingt nach Esotetik, die Methode bei näherem Hinschauen aber ganz handfest Sinn und wird im Spitzensport erfolgreich eingesetzt.

Oder was mehr Musisches für den Poeten? Body Drumming.
Ne, ich bin das Thema rauf- und runter- durchgegangen in der letzten Zeit. Alle Mannschaftssportarten fallen raus, (...)
Von diesem Aerobic-Kram / sonstigen Turn-Aktivitäten usw. wird mir immer schwindelig (...)Rhythmische Sportgymnastik (...)
Du siehst... ich hab da einiges an Energie drin investiert, die Optionen durchzugehen und zu filtern und so...
Sorry, dir hier anhand deiner eigenen Argumentation wiedersprechen zu müssen: aber deine Antwort auf meine beiden konkreten Bespielanregungen (von der Sorte gibt es noch viel mehr) legt mir nahe, dass du bei aller Energie und rauf und runter durchgehen ne Menge ausgelassen hast.
Bei meinen beiden Anregungen wird weder in Mannschaften geteamt noch aerobicartig geturnt und Rhythmische Sportgymnastik ist auch ganz weit entfernt.
Ich schätze, du gehst zu logisch vor. Du weißt, was bei Logik rauskommt, wenn die Prämissen fehlerhaft oder gar gleich unzutreffend sind?
Nicht denken/Filtern. Fantasie an und probieren.
Beim Probieren empfehle ich dann allerdings etwas Verstand, damit du dabei nicht extra über deine Probleme stolperst. Aber ich schätze, diese Vorsicht ist bei dir eh gut ausgebaut.
Lass gut sein... wir leben offenbar in unterschiedlichen Welten... ich geh davon aus, das was du schreibst, ist alles gut gemeint, aber mir bringt es halt nix. Wenn du einem Autisten helfen willst, musst du dich auch auf seine Wellenlänge kalibrieren... wenn du das nicht kannst, dann vergeudest du nur deine Zeit. (Und ich meine... und von meiner Lebenszeit sind schon etwa 50% um, sprich ich hab keine Zeit mehr zu vergeuden, wenn ich irgendwann noch n paar heiße Chicas abbekommen will und ordentlich Geld verdienen, um nicht weiter in Armut und als gesellschaftlich völlig Nutzloser vor mich hinzukrebsen, wie derzeit.)

Ich muss letztlich nach irgendeinem Weg suchen, mein defektes Motivationssystem im Gehirn zu fixen, siehe meine Posting-Antwort an Menelaos. Sport hat sich wiederholt als nicht brauchbar*⁾ erwiesen, also muss ich was anderes finden.
Wahrscheinlich spielen irgendwelche Neurotransmitter im Belohnungssystems verrückt. Ich suche verzweifelt nach Dingen, die das zerschossen haben könnten früher (bzw. die kenne ich, aber die hab ich eigentlich abgestellt mittlerweile)... und v.a. es jetzt weiterhin zerschießen, denn es wird ja leider nicht wieder von selbst besser (also von wegen "Selbstheilungskräfte des Körpers" und so ... Selbstheilung am Arsch! :fluchen: ), im Sinne von nachhaltig besser. Vielleicht gibt es Umweltgifte in meiner Umgebung, die ich noch nicht kenne, und die auf irgendwelchen verrückten Umwegen aufs Gehirn Auswirkungen haben, oder ich ernähre mich falsch, oder ich finde noch irgendeine chronische, unentdeckte Krankheit, die ich habe, oderoderoder...
Wenn ich irgendwohin meine Kreativität versprühe, dann sinnvollerweise dahin, wo ich zumindest einen Fetzen an Hoffnung sehe, dass es was bringen könnte. Und nicht bei etwas, was ich schon immer gehasst habe, immer hassen werde, nur widerwillig mache, weil es "muss" (Sport). Idealerweise bei etwas, was Spaß macht.


____
*⁾ (Also zumindest für diesen Zweck... hat er sich nicht als brauchbar erwiesen.)
Zuletzt geändert von The Poet am 08 Mai 2021 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Menelaos
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Re: Depressionen

Beitrag von Menelaos »

The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 12:07 Früher hab ich das gemacht. Gebracht hat's nix. Die wollen einem, wenn man ihnen sowas sagt, eh nur ihren Stempel aufdrücken.

Verstehen tun sie einen sowieso nicht.

Bestenfalls erzählt man es ihnen, und es bleibt völlig folgenlos. Man selbst fühlt sich nicht besser, das Gegenüber kommt auch bei plusminus Null raus. Man tauscht ne Stunde lang Argumente aus, und weder die eine, noch die andere Seite hat was davon. Zeitverschwendung für beide Seiten.

(Und das schreib ich nicht, weil ich in meinem Depri-Loch bin. Das würde ich auch dann sofort (unter-)schreiben, wenn ich draußen bin aus dem Loch. Vielleicht gibt es Leute, bei denen das (also: "Reden") hilft. Bei mir nicht.)
:sadman:
Okay, wenn du nicht mal Verständnis bekommst, dann sehe ich warum das bestenfalls einen neutralen, schlimmstenfalls aber einen negativen Einfluss hat.
Meiner Erfahrung nach (von beiden Seiten des Zauns aus) kommen Menschen so überhaupt nicht damit zurecht wenn sie helfen wollen, die andere Seite aber auf absolut alles "Das bringt mir nichts." erwidert.
Und helfen können sie einem auch nicht :roll: , egal wie sehr sie es wollen. Hab dazu die letzten 2 Jahrzehnte eine sehr detaillierte Langzeitstudie gemacht. Quasi Beobachtungen aus first hand, äh, aus first person perspective.
Da wäre ich Vorsichtig, denn als Betroffener bist du kaum unvoreingenommen.
Bestenfalls rege ich mich auf. Oder schlimmstenfalls. Bestenfalls, weil man dann wenigstens mal für eine Weile eine Emotion hat, schlimmstenfalls, weil das nicht die feine englische Art ist, auf Hilfe so zu reagieren. Dann stößt man sein Gegenüber vor den Kopf, der es eigentlich gut mit einem meint.
Ist vermutlich eine natürliche Reaktion auf dein eigene Frustration und Hilflosigkeit deiner Depression gegenüber, die sich dann mit der Frustration und Hilflosigkeit derer mischt, die dir helfen wollen.
Ich habe 2 Theorien:
1. Angenommen, es ist behebbar: Ich bräuchte jemanden, der versteht was in mir passiert, mental wie physisch, und der mir dann das Gehirn fixed... vielleicht ist da ja wirklich was kaputt. Und zwar, ohne dabei noch mehr Schaden anzurichten, als sowieso schon da ist.
Meines Wissens gibt es da keine Reparaturmöglichkeiten, sondern nur Psychotherapie um besser damit umzugehen, oder Psychopharmaka um ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn zu kompensieren.
Also bleib nur ich als derjenige, der noch die größte Erfolgswahrscheinlichkeit hat, weil ich zumindest zu 10% in meine eigenes Hirn reingucken und es Debuggen kann (was die anderen zu exakt... NULL Prozent können). Ich kann zwar keine Breakpoints setzen und Realtime-Debugging machen, und reproduzierbares Bughunting kann ich auch nicht machen, weil jeder Zugriff aufs System das System in seinem Zustand wiederum erneut verändert, aber immerhin: 10% sind besser als gar nix.
Es ist nur unfassbar ermüdend, weil man das alles auch noch parallel zu seinem sowieso schon schwierigen Alltag machen muss. Vielleicht bin ich auch deshalb so dauer-fertig...
Ich musste mich auch erst an diese Vorstellung gewöhnen das psychische Probleme eben nicht wie eine physische Krankheit behandelt werden können, also eine in der du dem Arzt die Symptome sagst, und dich dann quasi zurücklehnst während der Arzt die passende Behandlung einleitet.
(Ob da wirklich ein Schaden ist, siehe Theorie 2, kann ich auch nicht "sicher" sagen, aber ich sag mal so: Wenn ich aus meinem Verhalten und meinem allgemeinen Zustand sowie meinen Aktions- und Lebensmustern Rückschlüsse ziehen soll, dann... ist da definitiv was kaputt. Entweder verdrahtungstechnisch im Gehirn, oder in irgendwelchen Neurotransmitterleveln [wovon ich keine Ahnung hab, gibt ja so unendlich viele davon, und diese Chemie-Geschichten überfordern mich immer total], oder in irgendwelchen Drüsen [bin aber kein Biologe/Mediziner, daher hab ich davon erst recht keinen Plan], die mit ihm wechselwirken, oder zwei dieser Dinge, oder alle drei zusammen.
Dito, da scheide ich mit meinem Laienwissen leider auch aus.
Physisch gesehen... hab ich natürlich kein MRT von meinem Hirn gemacht. Da aber bis etwa 19 mein Leben immerhin noch "im Rahmen des Akzeptablen" war, und ich in meinen Nicht-Depri-Phasen auch halbwegs normal denken kann, so wie früher, deutet darauf hin, dass zumindest die Hardware ok ist. Das Problem liegt also ziemlich sicher in der Software. [Und jetzt bitte kein Klugscheißer darauf hinweisen, dass im Gehirn wahrscheinlich beides das gleiche, bzw. Hard- und Software zumindest extremely interwoven ist. Weiß ich doch. Es ist eine Metapher.]
Ich weiß zwar nicht, ob ich den ganzen Neurotransmitterscheiß mit zur Software- oder zur Hardwarewelt zählen soll, aber ist irgendwie eh egal, da ich mich damit ja sowieso nicht auskenne.)
Ich bin vor allem nicht sicher ob der Vergleich mit einem Computer dir wirklich weiterhilft. Klar, das Gehirn ähnelt in vielerlei Hinsicht einem Computer, aber ich glaube der menschliche Geist ist viel zu fremdartig in seiner Struktur als dass man ihm mit diesem Vergleich gerecht wird.
Dann bin ich wohl einer der wenigen, der sich von diesem Problem des fehlenden "Sinns" nicht so ablenken kann, wie es die anderen Menschen tun können - sei es mit Alkohol, sinnlosem Feiern, Arbeit, Religion, Sexparties, sinnfreier Rummeditiererei oder was es da noch so alles gibt, um das Denken abzustellen und der brutalen, niederschmetternden Erkenntnis unserer menschlichen Realität als unbedeutende Affenspezies auf irgendeinem ebenso unbedeutendem Planeten in einem gigantischen All zu entkommen. Nein. Es kommt einfach immer wieder hoch und holt mich ein, und macht mich fertig, egal wie sehr ich versuche, es zu verdrängen.
Werkzeuge und Sklaven haben einen vorgegebenen Sinn. Wir Menschen sind frei, und damit kommen viele nicht zurecht. Sie suchen sich die Illusion eines vorgegebenen Sinns, oder lenken sich ab, weil sie es einfach nicht wagen ihrem Leben selbst einen Sinn zu verleihen, oder weil sie meinen dass der Sinn der ihnen vorschwebt nicht gut genug ist.

Es gibt übrigens noch eine Analogie die ich gerne verwende wenn mir ein Evolutionsleugner sagt, dass wir laut ET im Gesamtgefüge des Universums so unendlich winzig und unbedeutend sind:
Wir sind kein unbedeutendes Staubkorn IM Universum, wir sind ein Teil des Universums selbst; Und nicht irgendein Teil, wir sind der winzige Teil des Universums der sich selbst, und das große Ganze begreifen kann. Wir sind der Geist des Universums, mit dem es über sich selbst nachdenken kann. (ignoriere bitte dass ich Aliens hierbei außen vor lasse)
Die Menschheit ist etwas Phänomenales, und wer weiß was sie noch alles tun wird, wenn sie sich nicht selbst auslöscht. Und du bist ein Teil von ihr. Du trägst in allem was du tust dazu bei zu definieren was die Menschheit ist, und was sie in Zukunft sein wird.
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Re: Depressionen

Beitrag von Clochard »

Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 17:40 Wir sind kein unbedeutendes Staubkorn IM Universum, wir sind ein Teil des Universums selbst; Und nicht irgendein Teil, wir sind der winzige Teil des Universums der sich selbst, und das große Ganze begreifen kann. Wir sind der Geist des Universums, mit dem es über sich selbst nachdenken kann.
du solltest mal Hegel lesen :mrgreen:
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Re: Depressionen

Beitrag von The Poet »

Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 17:40 Sie suchen sich die Illusion eines vorgegebenen Sinns, oder lenken sich ab, weil sie es einfach nicht wagen ihrem Leben selbst einen Sinn zu verleihen, oder weil sie meinen dass der Sinn der ihnen vorschwebt nicht gut genug ist.
Das greife ich grad mal raus: Das Problem ist ja irgendwie nicht, dass ich meinem Leben nicht "einen beliebigen Sinn geben könnte", also dass ich "das nicht wage", sondern das Problem ist eben: Warum sollte ich gerade diesen Sinn wählen? [Angenommen, ich habe ein Mal eine Wahl getroffen.] Was hebt diesen Sinn hervor gegenüber den anderen? Es ist so beliebig! Ich will umgekehrt auch nicht unfrei sein, weil ich einen vorgegebenen Sinn habe, den ich erfüllen "muss", schon klar, aber gerade diese totale Beliebigkeit ist das, was mich fertig macht.
Ohne Gott, ohne irgendwas an Absolutheit, bleibt mir als Atheist / Nihilist ja nix anderes, als diese beliebige Wahl selbst zu treffen.
Es sind zwei sich gegenseitig ausschließende Möglichkeiten... beide mit ihren Vor- und Nachteilen. Wobei nein... eigentlich beide nur mit ihren Nachteilen... :gruebel:

Für dieses Problem hab ich bis heute keine Lösung gefunden, und es nagt an mir...
Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 17:40 Es gibt übrigens noch eine Analogie die ich gerne verwende wenn mir ein Evolutionsleugner sagt, dass wir laut ET im Gesamtgefüge des Universums so unendlich winzig und unbedeutend sind:
Wir sind kein unbedeutendes Staubkorn IM Universum, wir sind ein Teil des Universums selbst; Und nicht irgendein Teil, wir sind der winzige Teil des Universums der sich selbst, und das große Ganze begreifen kann. Wir sind der Geist des Universums, mit dem es über sich selbst nachdenken kann. (ignoriere bitte dass ich Aliens hierbei außen vor lasse)
Die Menschheit ist etwas Phänomenales, und wer weiß was sie noch alles tun wird, wenn sie sich nicht selbst auslöscht. Und du bist ein Teil von ihr. Du trägst in allem was du tust dazu bei zu definieren was die Menschheit ist, und was sie in Zukunft sein wird.
Das ist doch Sprachdefinitionsgewichse. Wo ist der Unterschied? Also wo ist für mich als Mensch der faktische, ganz konkrete Unterschied? Dann bin ich halt Teil vom Universum... okay. Ändert das irgendwas?

Im einen Fall seh ich mich als abgetrenntes Subjekt, das Einfluss auf den Rest hat (und umgekehrt), im anderen Fall bin ich Teil von etwas, das mit mir interagiert. Klar kann man da systemtheoretisch einen Unterschied herbeidefinieren, aber an dem Sinn-Problem, der Sinn-Frage ändert es nichts. Die muss ich mir in beiden Varianten der Realitätsinterpretation stellen.

(No offense ...just thinking about it rigorously.)


Und das mit "die Menschheit ist was Phänomenales"... naja... wenn ich mir meine Mitmenschen (und mich) so anschaue, sind wir eher eine primitive Affenspezies, die größtenteils gar nix rallt. Ein paar Superintelligente Nerds unter uns verstehen vielleicht das mit der gekrümmten Raumzeit und Quanten- und Stringtheorie usw..
Vielleicht gibt es da draußen aber irgendwo gottähnliche "Q" wie die aus Star Trek*⁾? Die mit dem Finger schnippen und Paralleluniversen erzeugen oder die Zeitlinie ändern. Wesen, für die "Zeit" gar nicht existiert, in der Form, in der wir sie erleben (als linear "ablaufendes" Etwas mit einem Start- und Endpunkt unserer Existenz darin). Die würden sich über uns und unsere menschliche eingebildete Großartigkeit schlapplachen. "Also mal schön tiefer stapeln hier", denk ich mir immer.

Wäre ich doch irgendwie religiös, würde ich sagen: Unsere Existenz als Menschheit ist ein Witz: God wanted to jerk off on Aphrodites tits... and has failed hitting the target. He aimed too low. :mrgreen: And now here we are! A cosmical mishap.

Es ist alles so absurd, wenn man genauer drüber nachdenkt. :hammer:

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Re: Depressionen

Beitrag von Strange Lady »

Clochard hat geschrieben: 08 Mai 2021 18:34
Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 17:40 Wir sind kein unbedeutendes Staubkorn IM Universum, wir sind ein Teil des Universums selbst; Und nicht irgendein Teil, wir sind der winzige Teil des Universums der sich selbst, und das große Ganze begreifen kann. Wir sind der Geist des Universums, mit dem es über sich selbst nachdenken kann.
du solltest mal Hegel lesen :mrgreen:

Leibniz und Spinoza evtl auch.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: Depressionen

Beitrag von Menelaos »

The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 18:42 Das Problem ist ja irgendwie nicht, dass ich meinem Leben nicht "einen beliebigen Sinn geben könnte", also dass ich "das nicht wage", sondern das Problem ist eben: Warum sollte ich gerade diesen Sinn wählen? [Angenommen, ich habe ein Mal eine Wahl getroffen.] Was hebt diesen Sinn hervor gegenüber den anderen? Es ist so beliebig!
Ich bin mir nicht sicher ob ich verstehe was du meinst. Wenn ich im Restaurant blind auf die Speisekarte tippe um auszuwählen was ich esse, dann wäre das für mich beliebig. Wenn ich gezielt etwas wähle von dem ich weiß/glaube dass es mir schmeckt, dann ist das nicht beliebig.
Das ist doch Sprachdefinitionsgewichse. Wo ist der Unterschied? Also wo ist für mich als Mensch der faktische, ganz konkrete Unterschied? Dann bin ich halt Teil vom Universum... okay. Ändert das irgendwas?
Es ist eine andere Perspektive, auch wenn es am Universum selbst und deinem Platz darin natürlich nichts ändert. Die konkreten Konsequenzen für dein Leben sind umfassend, denn sie betreffen deine Erwartungen an dich selbst und deine Mitmenschen, ebenso wie den Umgang mit deiner eigenen Sterblichkeit.
Im einen Fall seh ich mich als abgetrenntes Subjekt, das Einfluss auf den Rest hat (und umgekehrt), im anderen Fall bin ich Teil von etwas, das mit mir interagiert. Klar kann man da systemtheoretisch einen Unterschied herbeidefinieren, aber an dem Sinn-Problem, der Sinn-Frage ändert es nichts. Die muss ich mir in beiden Varianten der Realitätsinterpretation stellen.
Stimmt schon, das mit dem Universum berührt eher den Platz der Menschheit im Universum. Deinen Platz in der Menschheit musst du natürlich trotzdem noch definieren.
Und das mit "die Menschheit ist was Phänomenales"... naja... wenn ich mir meine Mitmenschen (und mich) so anschaue, sind wir eher eine primitive Affenspezies, die größtenteils gar nix rallt. Ein paar Superintelligente Nerds unter uns verstehen vielleicht das mit der gekrümmten Raumzeit und Quanten- und Stringtheorie usw..
Versteht deine Hand etwas von Mathematik? Nein! Aber deine Hand ist notwendig um Essen rein zu schaufeln, damit sich das Hirn Gedanken über sowas machen kann.
Und nebenbei: Wir sind mit Abstand die intelligenteste Spezies die dieser Planet in 4,6 Milliarden Jahren hervor gebracht hat. Klar stecken noch unsere primitiven Wurzeln in uns, aber verglichen mit allem anderen was wir kennen, sind wir alles andere als primitiv.
Vielleicht gibt es da draußen aber irgendwo gottähnliche "Q" wie die aus Star Trek*⁾? Die mit dem Finger schnippen und Paralleluniversen erzeugen oder die Zeitlinie ändern. Wesen, für die "Zeit" gar nicht existiert, in der Form, in der wir sie erleben (als linear "ablaufendes" Etwas mit einem Start- und Endpunkt unserer Existenz darin). Die würden sich über uns und unsere menschliche eingebildete Großartigkeit schlapplachen. "Also mal schön tiefer stapeln hier", denk ich mir immer.
Ironischer Vergleich! Kennst du die Voyager-Folge bei der einer der Qs Selbstmord begehen will, weil er bereits alles gesehen, alles erlebt, alles gedacht hat, und er daher nicht mehr in der Lage ist seiner eigenen Existenz noch irgendeinen Sinn zu verleihen?

Und ja, VIELLEICHT gibt es sowas wie Qs! Mit ziemlicher Sicherheit gibt es Wesen die intelligenter sind als wir. Na und? Verglichen mit all den Felsen und leuchtenden Gasbällen sind wir dennoch etwas Herausragendes. Außerdem brauchen wir uns ja nicht mit den anderen zu vergleichen, denn wenn wir uns zusammen tun, können wir gemeinsam das Universum noch besser verstehen. (jep, ich bin auch ein großer Star Trek Fan) :mrgreen:
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Re: Depressionen

Beitrag von Strange Lady »

@ThePoet

Die einzige depressionsfreie Zeit, die ich hatte, war als ich mich verbunden fühlte: mit meinen eigenen Gefühlen, mit denen anderer Menschen .... Liebe ist der Kitt, der uns als Subjekte und die Menschheit im Innern zusammenhält.
Da glaube ich fest dran. Weil ich davon schon mal gekostet habe.
Bitter ist, wenn man die Fähigkeit zur Verbundenheit aufgrund unschöner Erfahrungen verliert ... und das Bedürnis danach abspaltet.

Manchmal hilft ehrenamtliche Arbeit wieder mit der Menschheit zu connecten. Alten Menschen im Alltag helfen, Sterbebegleitung, mit sozialbenachteiligten Kindern arbeiten ...
So unterschiedlich sind wir alle gar nicht. In unserem Wesenskern haben wir alle ähnliche Träume, Bedürfnisse, Ängste, seelische Schmerzen.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
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Re: Depressionen

Beitrag von Reinhard »

Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:30 Wir sind mit Abstand die intelligenteste Spezies die dieser Planet in 4,6 Milliarden Jahren hervor gebracht hat.
Sicher? :gruebel:
Make love not war!
schmog

Re: Depressionen

Beitrag von schmog »

Strange Lady hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:43
.... Liebe ist der Kitt, der uns als Subjekte und die Menschheit im Innern zusammenhält.
Da glaube ich fest dran. Weil ich davon schon mal gekostet habe.
Bitter ist, wenn man die Fähigkeit zur Verbundenheit aufgrund unschöner Erfahrungen verliert ... und das Bedürnis danach abspaltet.
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Re: Depressionen

Beitrag von Dérkesthai »

The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 18:42 Die würden sich über uns und unsere menschliche eingebildete Großartigkeit schlapplachen. "Also mal schön tiefer stapeln hier", denk ich mir immer.
Ja, das stimmt schon. Aber vielleicht kannst du diesen Faktor ja irgendwann ausklammern. Mir hilft meine Freude an Tier, Natur, .... etc. Ich bewundere das große Ganze und die kleinen Dinge (auch meinen Penis...). Aber das hilft mir zumindest daran nicht innerlich kaputtzugehen. Irgendwann. Ich probiere neue Lebensmittel aus, irgendwelche Spezialitäten und mit Menschen habe ich nicht viel zu tun. Mich beruhigen Artikel von Atheisten und zum Teil sind deren Ziele auch meine Ziele, daher teile ich dieses oder jenes Mal in den (a)sozialen Netzwerken. Ich versuche mich in Waage zu halten, aufgrund meiner Hobbys nicht zu "komisch" zu werden und lasse mich gerne von Artikeln, konstruktiver Kritik usw. wieder erden. Irgendwann wird sicherlich auch eine Liebe für mich da sein, die länger als einige Monate oder 1-1.5 Jahre hält (ja, ich weiß, dass das hier schon viel ist. Aber ich habe mir eben ein neues ziel gesteckt.). Ich bin auch einfach gespannt, was Leben, also ich selbt, für mich noch bereithalte. Wer weiß, was das für Formen noch annehmen wird. Ist auch ein bisschen Trotz dabei: Frei nach dem Motto, über 40 Jahre den Kram mitgemacht, jetzt will ich die 2. Halbzeit auch noch sehen, schauen, wie sie zu Ende geht und mich an den Dingen erfreuen. Klingt arg positiv für jemanden, der auch Depressionen hat, was? Ich kann es auch irgendwie selbst nicht glauben, was ich geschrieben habe.
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Re: Depressionen

Beitrag von The Poet »

Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:30
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 18:42 Das Problem ist ja irgendwie nicht, dass ich meinem Leben nicht "einen beliebigen Sinn geben könnte", also dass ich "das nicht wage", sondern das Problem ist eben: Warum sollte ich gerade diesen Sinn wählen? [Angenommen, ich habe ein Mal eine Wahl getroffen.] Was hebt diesen Sinn hervor gegenüber den anderen? Es ist so beliebig!
Ich bin mir nicht sicher ob ich verstehe was du meinst. Wenn ich im Restaurant blind auf die Speisekarte tippe um auszuwählen was ich esse, dann wäre das für mich beliebig. Wenn ich gezielt etwas wähle von dem ich weiß/glaube dass es mir schmeckt, dann ist das nicht beliebig.
Okay, dann so: Ein Gedankenspiel.

Angenommen, es gibt unendlich viele "Sinn"e/Lebensziele/Aktionen (in the grand scheme of things/im Leben/im Moment), kurz SLA, die man wählen kann. (Vielleicht sind es auch nur endlich viele, aber... "Details, Details!", wie der Portier in Hilberts Hotel sagen würde :mrgreen: ... es sind auf jeden Fall extremst viele.)
Auf diese Annahme/Arbeitshypothese kann man sich wohl einigen. Diese zerfallen grob in drei Klassen (vielleicht auch noch mehr, aber ich jetzt keinen Bock auf die unendlichen "Details, Details", und will ja (m)einen Punkt hervorheben), nämlich 1. Dinge die ich für gut befinde, 2. Dinge, die ich für schlecht befinde, und 3., ein großer grauer Raum dazwischen... Dinge, die entweder neutral sind bzgl. meiner Werte - oder komplex und abhängig von irgendwelchen Eingabeparametern mal gut und mal schlecht - oder schlichtweg sonstwie nicht in Kategorie 1 und 2 passen.

Vielleicht finden wir sogar noch eine intersubjektive, weil im Humanismus oder so begründete Einigung darüber, welche SLA in welche Kategorie gehören, aber egal, reicht ja auch, dass das jeder nur für sich macht.

Jetzt werd ich mir, wenn ich mich für einen "guten" Menschen halte bzw. so handeln will, als Lebensziel natürlich nichts aus Kategorie 2. wählen, und höchstwahrscheinlich auch Kategorie 3. vermeiden (oder da sehr vorsichtig sein, v.a. bei den Dingen, die von lokalen/kulturellen/persönlichen Parametern abhängen), d.h. Nr. 1 bleibt übrig. Aber wie wir schon festgestellt haben, ist die Menge an SLA, die verteilt werden, so unfassbar groß, dass egal welche Kategorie wir betrachten, ich immer noch eine unfassbar große Menge an potenziellen "Lebenssinn"en zur Verfügung habe.

In diesem Sinne ist meine Wahl dann halt (leider) beliebig. Denn aus der Box Numero 1 könnte ich auch einfach per Würfelwurf (D20 natürlich, wie sich das für einen DnD-Spieler gehört ;) ) irgendwas beliebiges auswählen... gehört ja alles in die Menge von Dingen, die ich für "gut" befinde. Ich kann auch nicht einfach "alles" davon wählen, denn dann werde ich in meinem Leben nicht damit durchkommen, den ganzen Kram abzuarbeiten, und verwirrend im Tagesgeschehen wird es obendrein, welchem SLA ich gerade heute meine Aufmerksamkeit widme.

Alles klar?

Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:30
Das ist doch Sprachdefinitionsgewichse. Wo ist der Unterschied? Also wo ist für mich als Mensch der faktische, ganz konkrete Unterschied? Dann bin ich halt Teil vom Universum... okay. Ändert das irgendwas?
Es ist eine andere Perspektive, auch wenn es am Universum selbst und deinem Platz darin natürlich nichts ändert. Die konkreten Konsequenzen für dein Leben sind umfassend, denn sie betreffen deine Erwartungen an dich selbst und deine Mitmenschen, ebenso wie den Umgang mit deiner eigenen Sterblichkeit.
Hm... ne, hier versteh umgekehrt ich dich nicht. :gruebel: Ich hab das jetzt mal überprüft, und für mich und mein Lebensgefühl ändert sich irgendwie rein gar nix, nur weil ich im Kopf "Teil im" durch "Teil vom" ersetze...

Da fehlen mir offenbar die Enzyme für. Bild

Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:30
Und das mit "die Menschheit ist was Phänomenales"... naja... wenn ich mir meine Mitmenschen (und mich) so anschaue, sind wir eher eine primitive Affenspezies, die größtenteils gar nix rallt. Ein paar Superintelligente Nerds unter uns verstehen vielleicht das mit der gekrümmten Raumzeit und Quanten- und Stringtheorie usw..
Versteht deine Hand etwas von Mathematik? Nein! Aber deine Hand ist notwendig um Essen rein zu schaufeln, damit sich das Hirn Gedanken über sowas machen kann.
Und nebenbei: Wir sind mit Abstand die intelligenteste Spezies die dieser Planet in 4,6 Milliarden Jahren hervor gebracht hat. Klar stecken noch unsere primitiven Wurzeln in uns, aber verglichen mit allem anderen was wir kennen, sind wir alles andere als primitiv.
Das mit der Intelligenz find ich, wenn wir uns denn schon mal so tief runter auf eine Spezialisierungsebene begeben, schwierig. Wie soll man die messen? Also jetzt nicht intraspeziesisch, da haben wir ja den IQ (der auch nicht alles erfasst, etwa soziale Intelligenz nicht, aber wahrscheinlich immerhin so eine Art Proxydatum für die grundlegende synaptische Schaltgeschwindigkeit zu sein scheint), sondern interspeziesisch (falls es diese Wörter gibt). Wir Menschen haben ja nur unsere menschliche Intelligenz und unser menschliches Bewusstsein, mit dem wir auf alle(s) blicken.

In Anzahl Neuronen? In Anzahl Synapsen? In Dichte des Hirngewebes mal Gehirnvolumen? In Komplexität der Vernetzung der Synapsen mal Anzahl Neuronen? Darin, dass man (bzw. tier) spezielle Fähigkeiten hat? Darin, dass man (tier) sich selbst erkennen kann im Spiegel? Darin, dass man sich selbst mit den Ohren Luft zufächern kann, wenn einem warm ist? (Gut, das würde zumindest das Phänomen "Benjamin Blümchen" erklären... er hat sich wahrscheinlich als Babyelefant so lange Luft zugefächert, bis sein Gehirn unter die kritische Schwellentemperatur gesunken ist, ab der seine kognitive Leistung ausreichte, um Sprechen zu lernen.)

Anders gefragt: Wie denkt ein Tiger? Ein Elefant? Ein Wal? Ein Adler? Ein Delfin?

Ich meine, ich weiß schon, was du sagen willst... aber ich fände es den absolut genialsten, um nicht zu sagen "hilarious-'ten" Witz der Geschichte, wenn wir in 200 Jahren dank <hier_ein_Hoch_auf_die_Wissenschaft_einfügen> erfahren, dass es eine Art abgefahrenen universellen Hive-Konnexions-Sinn gibt, über den das Wesen, das ihn hat, sich mit dem (Nicht-Borg-Tech-sondern-Neurobiology)-Hive des Raumzeitkontinuums verbindet und dadurch abartig hohe Intelligenz bekommt (weil es sich mit allen anderen ebenso gearteten Gehirnen des Sonnensystems vernetzt), wir ab da dann die Intelligenz also in "Anzahl Sinnesrezeptoren im Hirn für diesen speziellen Hive-Sinn" messen müssen... und, Pointe: Gerade die extrem seltene Beluga-Stör-Pansen-Wüstenspringmaus (wiss. Jaculus Pansus Circus Maximus) aus der Takla Makan-Wüste (die sich bis dahin über ganz China ausgebreitet*⁾ haben wird, because, you know why) hat die meisten dieser Zellen pro Gehirn, und ist damit ein Post-Einstein'sches Supergenie.

Und drei Monate später ist leider das letzte Exemplar dieser Gattung**⁾ tot, weil von uns bzw. vom Klimawandel ausgerottet. Ihr letztes Quieken lautete übersetzt "*seeeeufz*, ich hab's euch die gaaanze Zeit gesagt!", aber leider hat das niemand aufgenommen, genausowenig wie alles Quieken in ihrer Sprache davor, weil niemand im Traum daran gedacht hätte, dass das Quieken dieser Spezies irgendwie relevant gewesen wäre... (überhaupt, dass diese Spezies irgendwie relevant gewesen wäre) ...also mehr als eine gutturale Äußerung eines kleinen Pelztierchens.

Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:30
Vielleicht gibt es da draußen aber irgendwo gottähnliche "Q" wie die aus Star Trek*?? Die mit dem Finger schnippen und Paralleluniversen erzeugen oder die Zeitlinie ändern. Wesen, für die "Zeit" gar nicht existiert, in der Form, in der wir sie erleben (als linear "ablaufendes" Etwas mit einem Start- und Endpunkt unserer Existenz darin). Die würden sich über uns und unsere menschliche eingebildete Großartigkeit schlapplachen. "Also mal schön tiefer stapeln hier", denk ich mir immer.
Ironischer Vergleich! Kennst du die Voyager-Folge bei der einer der Qs Selbstmord begehen will, weil er bereits alles gesehen, alles erlebt, alles gedacht hat, und er daher nicht mehr in der Lage ist seiner eigenen Existenz noch irgendeinen Sinn zu verleihen?
Kenn ich :mrgreen:, aber du hast mal eben die Auswertungsfunktion geändert und einen hübschen Strohmann gebaut: Ich war bei der (eingebildeten? [ja/nein/weißnich/willauchwasankreuzen]) "Großartigkeit der Menschheit", du wechselst jetzt zur Sinnfrage des Einzelnen (bzw. des Einzel-Qen).
Und: Für die meisten Q scheint das "Leben" (oder was pandimensionale Wesen an Stelle eines "Lebens" haben) ja großartig zu sein, wenn sich nur einer von denen aufgrund der empfundenen Sinnlosigkeit seiner eigenen Existenz umbringen will.
Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:30 Und ja, VIELLEICHT gibt es sowas wie Qs! Mit ziemlicher Sicherheit gibt es Wesen die intelligenter sind als wir. Na und? Verglichen mit all den Felsen und leuchtenden Gasbällen sind wir dennoch etwas Herausragendes. Außerdem brauchen wir uns ja nicht mit den anderen zu vergleichen, denn wenn wir uns zusammen tun, können wir gemeinsam das Universum noch besser verstehen. (jep, ich bin auch ein großer Star Trek Fan) :mrgreen:
Verglichen mit leuchtenden Gasbällen sind auch Wüstenspringmäuse was Herausragendes... okay, Herausspringendes :mrgreen:

Ach, im Ernst... ich weiß doch auch nicht. Was ist die korrekte Bewertungsfunktion dafür, ob etwas "gut" oder "schlecht" oder "herausragend"/"besonders" oder nicht ist?

Das weiß ich ja auch nicht.



____
*⁾ (Die Wüste hat sich ausgebreitet, nicht die Wüstenspringmaus.)

**⁾ (Natürlich ist diese Maus-Art ständig depressiv, zutiefst traurig und antriebslos, weil sie ständig über alles nachgrübelt, sie isst nur widerwillig und muss sogar zur Fortpflanzung von den anderen Wüstenspringmäusen mit der Peitsche getrieben werden, damit ihre Art nicht ausstirbt.***⁾ Äh. Naja. :gruebel: So gesehen wird dann nicht nur der Klimawandel an ihrem Aussterben Schuld gewesen sein. Endlich mal eine gute Nachricht!)

***⁾ (Das Lieblings-Buch dieser Spezies über sexuelle Mausefantasien hat ein gewisser "Mausquis de Sade" geschrieben... es ist im Maus-Kollektiv-Hive gespeichert unter... M:\eine Dateien\XXX\... äh, ok, Mist, offenbar ist mit dem Ableben der Spezies der Hive gleich mitabgestürzt. :verwirrt: Shit happens! :schwitzen: )
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Re: Depressionen

Beitrag von The Poet »

Reinhard hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:51
Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:30 Wir sind mit Abstand die intelligenteste Spezies die dieser Planet in 4,6 Milliarden Jahren hervor gebracht hat.
Sicher? :gruebel:
Wir wissen ja alle, dass es vor uns diese eine intelligente Dino-Spezies gab, IIRC die Hadrosaurier(-Unterart / von ihnen abstammende Art), deren Nachfahren wir später im Voth-Mutterschiff, das die Voyager gecaptured hat, kennenlernen dürfen :mrgreen:

Insofern sind wir vielleicht auch nur die zweit-, dritt- oder Schinken!-intelligenteste, um meine eigene Gedankenführung oben mal lustig zu kontradiktieren.

Strange Lady hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:43 @ThePoet

Die einzige depressionsfreie Zeit, die ich hatte, war als ich mich verbunden fühlte: mit meinen eigenen Gefühlen, mit denen anderer Menschen .... Liebe ist der Kitt, der uns als Subjekte und die Menschheit im Innern zusammenhält.
Da glaube ich fest dran. Weil ich davon schon mal gekostet habe.
Siehe oben... irgendwie fehlen mir offenbar dazu die Enzyme, um einen gewissen Indianer zu zitieren. ^^


Ernsthaft, das klingt zumindest nach einem brauchbaren Ansatzpunkt, der Gedanke... dem ich mal nachgehen könnte... hätte dieser Tag, so sch*** er begonnen hat, doch wenigstens noch etwas Positives hervorgebracht. (Den Wüstenspringmaus-Hive nicht mitgezählt.)

(→ Bleibt nur noch die eine, die alles entscheidende Frage: Wo auf dem Schwarzmarkt krieg ich um diese Uhrzeit die passenden Enzyme her? Bild)
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Re: Depressionen

Beitrag von The Poet »

Dérkesthai hat geschrieben: 08 Mai 2021 22:00
The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 18:42 Die würden sich über uns und unsere menschliche eingebildete Großartigkeit schlapplachen. "Also mal schön tiefer stapeln hier", denk ich mir immer.
Ja, das stimmt schon. Aber vielleicht kannst du diesen Faktor ja irgendwann ausklammern. Mir hilft meine Freude an Tier, Natur, .... etc. Ich bewundere das große Ganze und die kleinen Dinge (auch meinen Penis...). Aber das hilft mir zumindest daran nicht innerlich kaputtzugehen. Irgendwann. Ich probiere neue Lebensmittel aus, irgendwelche Spezialitäten und mit Menschen habe ich nicht viel zu tun. Mich beruhigen Artikel von Atheisten und zum Teil sind deren Ziele auch meine Ziele, daher teile ich dieses oder jenes Mal in den (a)sozialen Netzwerken. Ich versuche mich in Waage zu halten, aufgrund meiner Hobbys nicht zu "komisch" zu werden und lasse mich gerne von Artikeln, konstruktiver Kritik usw. wieder erden. Irgendwann wird sicherlich auch eine Liebe für mich da sein, die länger als einige Monate oder 1-1.5 Jahre hält (ja, ich weiß, dass das hier schon viel ist. Aber ich habe mir eben ein neues ziel gesteckt.). Ich bin auch einfach gespannt, was Leben, also ich selbt, für mich noch bereithalte. Wer weiß, was das für Formen noch annehmen wird. Ist auch ein bisschen Trotz dabei: Frei nach dem Motto, über 40 Jahre den Kram mitgemacht, jetzt will ich die 2. Halbzeit auch noch sehen, schauen, wie sie zu Ende geht und mich an den Dingen erfreuen. Klingt arg positiv für jemanden, der auch Depressionen hat, was? Ich kann es auch irgendwie selbst nicht glauben, was ich geschrieben habe.
Wie heißt das so schön? Oft sind die Kleinen Dinge die Wichtigsten ;) (SCNR :mrgreen: )

Meine Wenigkeit (*hust*! ... nein, nicht so :lol: ) wünscht deiner 2. Halbzeitigkeit auf jeden Fall jemanden (bzw. je-frau-den) mit allzeitiger Großherzigkeit. Und danke für deinen Beitrag. Ich hoffe, so viel Positivi-tät-igkeit krieg ich auch noch mal irgendwann hin.
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Re: Depressionen

Beitrag von Dérkesthai »

The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 22:42 Wie heißt das so schön? Oft sind die Kleinen Dinge die Wichtigsten ;) (SCNR :mrgreen: )

Meine Wenigkeit (*hust*! ... nein, nicht so :lol: ) wünscht deiner 2. Halbzeitigkeit auf jeden Fall jemanden (bzw. je-frau-den) mit allzeitiger Großherzigkeit. Und danke für deinen Beitrag. Ich hoffe, so viel Positivi-tät-igkeit krieg ich auch noch mal irgendwann hin.
Ja, das kann sein. Der sieht, glaub ich, auch ganz passabel aus. Lust jemand nachzuschauen? ;) Ich kann mich revanchieren... *räusper* :oops: :oops: Ich schweife ab - notgeiler Sack, ich.

Vielen Dank für deine Wünsche.

Ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft und Zeit sowie Geduld und Mut für dein Unterfangen.
vorhin vergessen: hpd.de finde ich ganz gut für atheistische, kirchenkritische News. Ich finde das Gefühl gut, wenn es jemand gibt, oder mehrere, die für ähnliche/gleiche Punkte sind und dafür einiges tun.
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Re: Depressionen

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:51
Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:30 Wir sind mit Abstand die intelligenteste Spezies die dieser Planet in 4,6 Milliarden Jahren hervor gebracht hat.
Sicher? :gruebel:
Ich bin mir der Modeerscheinung bewusst das in Zweifel zu ziehen.
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Re: Depressionen

Beitrag von Menelaos »

The Poet hat geschrieben: 08 Mai 2021 22:05 Jetzt werd ich mir, wenn ich mich für einen "guten" Menschen halte bzw. so handeln will, als Lebensziel (...etwas aus den "guten" Optionen wählen...).
Ich glaube da zeigt sich wo unsere Gedanken auseinander gehen. Dein Lebensziel muss nicht abhängig sein vom Wohl der Menschheit, oder wie andere Menschen das bewerten. Klar, mir ist diese primitive Affenspezies wichtig, ich würde mich freuen wenn du es dir nicht zum Ziel machst die Östliche Koalition an dich zu reißen und den dritten Weltkrieg anzuzetteln. Aber meine Wünsche für dein Leben können dir völlig schnurz sein, denn es ist ja DEIN Leben.
Du wählst was DU willst, was dir Freude bereitet, was du für wichtig hältst. Vielleicht bist du Altruist und das Wohl aller ist dir wichtig, aber vielleicht bist du auch Egoist und möchtest auf Kosten anderer Leben. Ich urteile an dieser Stelle nicht. Setze dir Ziele die DU erreichen möchtest, passe sie an das an was realistisch erreichbar ist, und lass dich von anderen höchstens inspirieren, aber niemals kontrollieren was das angeht!
In diesem Sinne ist meine Wahl dann halt (leider) beliebig. Denn aus der Box Numero 1 könnte ich auch einfach per Würfelwurf (D20 natürlich, wie sich das für einen DnD-Spieler gehört ;) ) irgendwas beliebiges auswählen...
Wie viele gute DnD-Spieler würfeln aus welche Klasse sie spielen, oder was ihre Gesinnung ist? Sie wählen aus wonach ihnen gerade ist, was ihnen Freude bereiten würde. Sicher, jeder DnD-Spieler findet wahrscheinlich mehr als eine Klasse interessant, und auch bei den Gesinnungen ist man sich oft nicht ganz sicher, aber deswegen ist die Auswahl doch nicht beliebig. Und mit Sicherheit muss man keinen Charakter mit Multiklasse wählen, der alle Klassen in sich vereint.
Ich kann auch nicht einfach "alles" davon wählen, denn dann werde ich in meinem Leben nicht damit durchkommen, den ganzen Kram abzuarbeiten, und verwirrend im Tagesgeschehen wird es obendrein, welchem SLA ich gerade heute meine Aufmerksamkeit widme.
Ja, die Qual der Wahl haben wir alle, denn keiner von uns hat unendlich viel Zeit. :mrgreen:
Menelaos hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:30
Das ist doch Sprachdefinitionsgewichse. Wo ist der Unterschied? Also wo ist für mich als Mensch der faktische, ganz konkrete Unterschied? Dann bin ich halt Teil vom Universum... okay. Ändert das irgendwas?
Es ist eine andere Perspektive, auch wenn es am Universum selbst und deinem Platz darin natürlich nichts ändert. Die konkreten Konsequenzen für dein Leben sind umfassend, denn sie betreffen deine Erwartungen an dich selbst und deine Mitmenschen, ebenso wie den Umgang mit deiner eigenen Sterblichkeit.
Hm... ne, hier versteh umgekehrt ich dich nicht. :gruebel: Ich hab das jetzt mal überprüft, und für mich und mein Lebensgefühl ändert sich irgendwie rein gar nix, nur weil ich im Kopf "Teil im" durch "Teil vom" ersetze...
Das ist Teil einer Weltsicht, und die ändert sich nicht indem man ein Wort in einem Satz austauscht. Der Mensch ist kein (gut programmierter) Computer.
Das mit der Intelligenz find ich, wenn wir uns denn schon mal so tief runter auf eine Spezialisierungsebene begeben, schwierig. Wie soll man die messen? Also jetzt nicht intraspeziesisch, da haben wir ja den IQ (der auch nicht alles erfasst, etwa soziale Intelligenz nicht, aber wahrscheinlich immerhin so eine Art Proxydatum für die grundlegende synaptische Schaltgeschwindigkeit zu sein scheint), sondern interspeziesisch (falls es diese Wörter gibt). Wir Menschen haben ja nur unsere menschliche Intelligenz und unser menschliches Bewusstsein, mit dem wir auf alle(s) blicken.
Wir definieren was "Intelligenz" bedeutet, und schauen welche Art in den verschiedenen Kategorien besser abschneidet: Kreativität, Kombinationsfähigkeit, Mustererkennung und dergleichen. Bin ja kein Spezialist.
Ich meine, ich weiß schon, was du sagen willst... aber ich fände es den absolut genialsten, um nicht zu sagen "hilarious-'ten" Witz der Geschichte, wenn wir in 200 Jahren dank <hier_ein_Hoch_auf_die_Wissenschaft_einfügen> erfahren, dass es eine Art abgefahrenen universellen Hive-Konnexions-Sinn gibt, über den das Wesen, das ihn hat, sich mit dem (Nicht-Borg-Tech-sondern-Neurobiology)-Hive des Raumzeitkontinuums verbindet und dadurch abartig hohe Intelligenz bekommt (weil es sich mit allen anderen ebenso gearteten Gehirnen des Sonnensystems vernetzt), wir ab da dann die Intelligenz also in "Anzahl Sinnesrezeptoren im Hirn für diesen speziellen Hive-Sinn" messen müssen... und, Pointe: Gerade die extrem seltene Beluga-Stör-Pansen-Wüstenspringmaus (wiss. Jaculus Pansus Circus Maximus) aus der Takla Makan-Wüste (die sich bis dahin über ganz China ausgebreitet*⁾ haben wird, because, you know why) hat die meisten dieser Zellen pro Gehirn, und ist damit ein Post-Einstein'sches Supergenie.
Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch endgültige Antworten zu liefern. Also wenn wir das in 200 Jahren rausfinden, dann ist das halt so, aber jetzt im Moment deuten alle verfügbaren Informationen darauf hin dass wir die Intelligentesten sind.
Und drei Monate später ist leider das letzte Exemplar dieser Gattung**⁾ tot, weil von uns bzw. vom Klimawandel ausgerottet. Ihr letztes Quieken lautete übersetzt "*seeeeufz*, ich hab's euch die gaaanze Zeit gesagt!", aber leider hat das niemand aufgenommen, genausowenig wie alles Quieken in ihrer Sprache davor, weil niemand im Traum daran gedacht hätte, dass das Quieken dieser Spezies irgendwie relevant gewesen wäre... (überhaupt, dass diese Spezies irgendwie relevant gewesen wäre) ...also mehr als eine gutturale Äußerung eines kleinen Pelztierchens.
Wenn diese hyperintelligente Spezies nicht einmal in der Lage war sich bemerkbar zu machen, und mit uns zu kommunizieren, dann war sie offensichtlich nicht hyperintelligent. Du als Mensch im Körper einer solchen Maus könntest deine Intelligenz ja auch demonstrieren, und dafür sorgen dass man dir Aufmerksamkeit schenkt.
Kenn ich :mrgreen:, aber du hast mal eben die Auswertungsfunktion geändert und einen hübschen Strohmann gebaut: Ich war bei der (eingebildeten? [ja/nein/weißnich/willauchwasankreuzen]) "Großartigkeit der Menschheit", du wechselst jetzt zur Sinnfrage des Einzelnen (bzw. des Einzel-Qen).
War nicht meine Absicht, ich fands mit Blick auf das Thema nur komisch. :mrgreen:
Und: Für die meisten Q scheint das "Leben" (oder was pandimensionale Wesen an Stelle eines "Lebens" haben) ja großartig zu sein, wenn sich nur einer von denen aufgrund der empfundenen Sinnlosigkeit seiner eigenen Existenz umbringen will.
Ich hab das so verstanden dass die alle nicht sehr viel von ihrer Existenz haben, und meistens nur sinnlos dahin vegetieren. Sie haben einfach nur Angst vor Veränderung, darum lassen sie Q ja auch nicht sterben.
Verglichen mit leuchtenden Gasbällen sind auch Wüstenspringmäuse was Herausragendes... okay, Herausspringendes :mrgreen:
Jep, sind sie, selbst wenn sie doch keinen Zugriff auf das Quantum-Hive-Dings haben.
Ach, im Ernst... ich weiß doch auch nicht. Was ist die korrekte Bewertungsfunktion dafür, ob etwas "gut" oder "schlecht" oder "herausragend"/"besonders" oder nicht ist?

Das weiß ich ja auch nicht.
Salopp gesagt ist meine Bewertung die korrekte, denn es sind ja meine Gedanken die ich damit ausdrücke. Ob du meine Meinung teilst ist natürlich eine ganz andere Frage, aber ob du es nun tust oder nicht, du liegst weder richtig noch falsch damit.
Such nicht nach einer externen, "objektiven" Quelle für die Definition von "gut" und "schlecht"! Daran scheitern religiöse Menschen seit der Erfindung von Göttern, und sie haben es nach all den Jahrtausenden immer noch nicht gemerkt. Wir alle definieren was das bedeutet. Wir als Kollektiv, aber auch jeder Einzelne von uns für sich selbst.
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Re: Depressionen

Beitrag von Clochard »

Strange Lady hat geschrieben: 08 Mai 2021 20:43 @ThePoet

Die einzige depressionsfreie Zeit, die ich hatte, war als ich mich verbunden fühlte: mit meinen eigenen Gefühlen, mit denen anderer Menschen .... Liebe ist der Kitt, der uns als Subjekte und die Menschheit im Innern zusammenhält.
Da glaube ich fest dran. Weil ich davon schon mal gekostet habe.
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Re: Depressionen

Beitrag von kreisel »

@The Poet
Die existentielle Sinnlosigkeit überfällt mich auch immer mal wieder.
Ich überlege gerade, ob da radikale Akzeptanz nicht auch gut ist. so in Richtung F*ck dann ist der Mensch
nunmal unbedeutend, und es gibt die ganzen Traumen und Sachen die schief laufen,
und man müsste mit den Vergleichen aufhören, was Werbung, Facebook und Humanismus einem alles versprechen.

Wer weiß, ob die Paradigmen dahinter die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, es sind nur wenige von vielen
Möglichkeiten, die man im Vordergrund immer nur sieht.

Zwei (drei?) "Tricks" scheinen tatsächlich zu sein, Verbindung zu Menschen (und / oder dem großen Universum),
Werte und Unterscheidung, für die es sich lohnt was zu tun, und last but not least ein Fokus
(sei es jetzt Sinn, moralische Wichtigkeit, oder was nehme ich positiv wahr, Dankbarkeit ist auch ein
beliebtes Konzept, oder wie gestalte ich den Tag ect).

Vielleicht ist ja dann Liebe und Sex das Ü Ei , was alle drei Sachen irgendwie beinhaltet. :gruebel:
Vielleicht führt es auch zur Erleuchung, und man gründet Hippie Generation 2. 0 und hat als Guru
ein zufriedenes angenehmes Auskommen :coolsmoke: :idee:
Die fehlende Erreichbarkeit durch interne und externe Gründe bleibt dann noch das Problem. :?
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Re: Depressionen

Beitrag von Dérkesthai »

kreisel hat geschrieben: 09 Mai 2021 08:30 @The Poet
radikale Akzeptanz
Kürzlich habe ich gelernt, dass das bei mir aufgrund einer Diagnose mit ziemlicher Sicherheit nie möglich sein wird. Ich kann "nur" Akzeptanz lernen aber das radikale wird bei mir nicht funktionieren. War schön zu hören, dass ich mich monatelang damit abgemüht habe. Obwohl, es waren Jahre. Wenngleich auch eher unbewusst. Naja, ist halt so. Ärgerlich ist es dennoch und hat mich ein wenig runtergezogen. Bei den meisten psych. Ungereimtheiten und Diagnosen und Symptomen sollte dies aber kein Problem sein. Bei mir steht mir "nur" meine Hauptdiagnose im Weg. Theoretisch. Wenn ich es zulasse.
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