Goldstück hat geschrieben:Versingled hat geschrieben:
Mein PT Cruiser ist in den USA als "light truck" eingestuft, das wirkt sich "positiv" auf die erlaubten Emissionswerte aus ...
Behördenlogik...
Gab es hier doch auch lange Zeit.
Man nehme einen gebrauchten dreitürigen Klein- oder Kompaktwagen, entferne die Rückbank, erzeuge so eine Ladefläche hinten und lasse den Wagen als steuerlich günstigen Lkw zu, der im Gegensatz zu einem tatsächlichen Lkw billiger und schneller war, weniger Platz und Kraftstoff brauchte und mit Pkw-Führerschein gefahren werden konnte. Das war besonders populär bei ausgemusterten Golf II aus ehemaligen Bundespost-Beständen, die in ziemlichen Mengen und miserablem Zustand zu Spottpreisen veräußert wurden und überhaupt nicht umgebaut werden mußten, außer wenn kein Beifahrersitz eingebaut war, der laut StVZO auch bei einem Lkw vorhanden sein muß.
Das grassierte irgendwann derart, daß die Regeln immer weiter verschärft wurden. So durfte der Wagen irgendwann keine hinteren Seitenfenster haben, und der Laderaum mußte vom vorderen Teil des Innenraums abgetrennt werden. Da waren die Friemler schon wieder mehr gefordert und mußten zu Preßspanplatte und Stichsäge greifen.
Ob das heute überhaupt noch möglich und vor allem wirtschaftlich sinnvoll ist, weiß ich nicht. Aber möglicherweise geht das Spielchen von vorne los, wenn die Post, um schnell an Geld zu kommen und vor allem solches zu sparen, ältere Caddys versilbert, statt sie kostenpflichtig zu verschrotten.
Goldstück hat geschrieben:JA! Und mir kann niemand, der leidenschaftlich Auto fährt erzählen, dass so ein Elektroding (die werden ja als extra leise und ebenmäßig in der Fahrt angepriesen) genau so viel Freude macht wie ein Hubraummonster mit Schaltung
für die Innenstadt etc sind sie bestimmt praktisch. Bloß, wenn man (als nicht Hybrid) mal länger als ein paar 100 km fahren will...
Der Tesla Model S kommt dem schon ziemlich nahe.
Okay, noch ist nicht der Punkt erreicht, wo man mit einem Elektroauto 1000 km am Stück mit Schnitt über 200 km/h fahren kann, 5 Minuten aufladen und dann die nächsten 1000 km mit Schnitt über 200 km/h – so manch ein großer Turbodiesel soll so etwas nämlich können, und viele Deutsche legen Wert darauf, so fahren zu können.
Aber die Zeit, in der Elektroautos nur etwas für den Stadtverkehr sind, sind vorbei. Abgesehen davon wird eh davon abgeraten, Strecken wie quer durch Deutschland in einem Stück ohne Pause zu fahren.
Und es mag sein, daß der Sound eines hochgezüchteten Motors und das Herumrühren in der Schaltkulisse eines Sportwagens seinen Reiz hat (wobei echte Sportwagen heutzutage für gewöhnlich keine händische H-Schaltung mehr haben). Aber rein pragmatisch gesehen ist der Model S jeder anderen serienmäßigen Sportlimousine voraus. Zugegeben, man kann seine Höchstgeschwindigkeit nicht durch Ändern des Begrenzers auf 300 km/h anheben oder durch Entfernen des Begrenzers in einer Drittwerkstatt ganz aushebeln lassen, denn er läuft nicht einmal 250. Aber an der Ampel läßt ein Tesla Model S P90D jeden BMW M5, jeden Audi RS6 und jeden Mercedes E 63 S AMG stehen. Mehr PS als ein Lamborghini Aventador, Drehmoment im Stand fast wie ein AMG-Zwölfzylinder über 2000 Touren, noch dazu Allradantrieb, und der Kraftfluß muß vom Stand bis 200 km/h nie zum Schalten unterbrochen werden, weil nicht geschaltet werden muß. Und das ist noch ohne Ludicrous Speed – mit Ludicrous Speed geht der Model S wie ein Nissan GT-R.
Talamaur hat geschrieben:In Wilhelmshaven haben mich im Winter immer die Verkehrslahmleger ganz besonders aufgeregt, die mit ihren verfluchten Sommerreifen bei Schnee und Eis meinten, 20km/h in der Stadt wären ausreichend. Glücklicher Weise ist dort auf den Straßen so wenig los im Winter, dass man auch in der Stadt überholen kann. Sonst wäre ich des Öfteren zu spät zu Klausuren gekommen.
Das ist die norddeutsche Winter-Logik.
Erstens:
Winterreifen braucht man nur, wenn Schnee liegt. Das ist natürlich Unfug. Winterreifen spielen ihre Vorteile von +7°C abwärts aus. Es lohnt sich auch in diesen Breiten, von Ende November bis Mitte/Ende März auf Winterreifen zu fahren. Wenn dauerhaft Schnee liegt, braucht man eigentlich sogar Schneeketten. Ich kann mich an Winter in den frühen 80ern erinnern, in denen wir auf Schneeketten fuhren. Auf dem platten Land Schleswig-Holsteins. In einem Hecktriebler, und das war kein kleiner, leichter Käfer oder Kadett, sondern der direkte Vorgänger des Ford Granada.
Zweitens:
Es gibt keine richtigen Winter mehr. Drittens:
Erst recht nicht in Norddeutschland, da schneit es sowieso nie. Das ist noch größerer Unfug. Vielleicht haben wir hier nicht norwegische oder oberösterreichische Verhältnisse, aber sogar in den letzten Jahren hatten wir mitunter wochenlang Schnee und auch immer wieder Neuschnee.
Sogar im hohen Norden mit seinem Seeklima lohnen sich Winterreifen. Aber die Leute sind ganz einfach zu geizig, Geld auszugeben für Reifen, die sie, wie sie glauben, alle paar Jahre ein paar Tage wirklich brauchen werden, wenn Schnee liegt. Dabei ist das eine Milchmädchenrechnung: Wenn sie vier Monate im Jahr auf Winterreifen fahren, kaufen sie über die Zeit statt der bisherigen drei Sätze Sommerreifen nur zwei (weil sie statt zwölf Monaten nur acht darauf herumfahren) plus den einen Satz Winterreifen. Andererseits fahren die wenigsten Deutschen heutzutage ein Auto so lange, daß sich das bemerkbar machen würde. Also fährt man weiter schön auf seinen Sommerreifen herum – zumal die Winterreifen eh nicht für so hohe Geschwindigkeiten zugelassen wären...
Wenn dann doch Schnee fällt, gilt viertens:
Das schmilzt in ein paar Tagen sowieso wieder weg. Eigentlich sollte man spätestens jetzt auf Winterreifen umsteigen, aber für die paar Tage (noch einmal: ohne Schnee lohnen sich Winterreifen bekanntlich™ nicht) ist einem das zu teuer. Sobald also drei Schneeflocken in Hamburg auf Asphaltflächen niedergehen, entsteht das Verkehrschaos, vor dem die Hansestadt ohnehin permanent steht. Daran ändert sich aber nichts, solange Schnee oder Matsch auf der Straße liegt, denn auch wenn wir drei Monate lang richtig Winter haben, reden sich die Autofahrer eben drei Monate lang selbst ein, daß der Schnee ja übermorgen wieder weggeschmolzen sein wird und die Straßen trocken sein werden, und fahren weiter auf Sommerreifen herum.
Zum Glück ist es inzwischen so, daß, wer auf winterlichen Straßen und Sommerreifen an einem Unfall beteiligt ist, automatisch eine teure Mitschuld trägt. Da greift auch nicht das ungeschriebene (und eh nicht funktionierende) Gesetz, daß derjenige, der nach einem Unfall als erster die Polizei ruft, a) nie der Verursacher und b) immer im Recht ist, also alle Schuld von ihm fällt. Dummerweise gilt hier fünftens:
Ich kann autofahren, ich habe Routine, ich baue keine Unfälle. Sechstens:
Mein Auto hat ESP und andere elektronische Helferlein, das gerät nie außer Kontrolle. Und siebtens:
Alles passiert immer nur den anderen.
Talamaur hat geschrieben:Kostas Klopsis hat geschrieben:Genauso wie die unsägliche SUV-Welle. Eine Fahrzeugklasse, deren Idee - wie der Name schon sagt - im Suff entstanden sein muss. Und zwar von einem, der nicht besonders viel verträgt.
Sowas kann auch nur jemand sagen, der noch nie ein SUV gefahren ist. Wärst du das mal, wüsstest du im die Stärken dieser Fahrzeugklasse. Natürlich bei echten SUVs, nicht bei komischen VW Tiguans. Die sind in der Tat sinnbefreit. SUVs sind Autos, die vorwiegend für längere Strecken und Campingurlaube konstruiert sind. Die Praxistauglichkeit dieser Fahrzeuge für diese Einsatzzwecke übersteigt jede andere Fahrzeugklasse um Welten. Es sind Langstreckenfahrzeuge mit Kombi-Funktion und Offroad-Fähigkeiten.
Goldstück hat geschrieben:PickUps sind mW aber tatsächlich zum Gelände geeignete Autos, haben daher grds auch einen erfüllbaren Zweck.
SUVs und PickUps sind für gewöhnlich die gleichen Autos mit unterschiedlicher Karosserie. Als Beispiel sei hier mal der Ford F-150 und der Ford Explorer genommen. Gleiches Chassis, gleicher Rahmen, gleicher Motor, gleiches Fahrwerk, gleiches Getriebe, gleiche Auspuffanlage, etc. Einziger Unterschied: Die Karosserie. PickUps sind Transport-Fahrzeuge, SUVs sind Langstreckenfahrzeuge.
Alternatives Beispiel: Dodge RAM (PickUp) und Dodge Durango (SUV).
Freilich muss dazu gesagt werden, dass original-SUV wie z.B. der Ford Explorer mit SUVs europäischen Ursprungs nicht viel zu tun haben, schon von der Technik her. Das sieht man zum Beispiel daran, dass der Ford KUGA, der Nachfolger des Ford Ranger, nur in der größten Version und optional Allrad-Antrieb hat.
An dieser Stelle sei angemerkt, daß "SUV" in den USA etwas anderes bedeutet als in Deutschland.
SUV (USA) = Geländewagen (Deutschland)
SUV (Deutschland) = Crossover (USA)
Das, was in Deutschland "Crossover" genannt wird, kennt man in den USA überhaupt nicht.
Die Trennung zwischen SUV und Geländewagen ist eigentlich ziemlich deutlich: Ein SUV ist technisch im Prinzip ein hochbeiniger normaler Pkw. Etwas wuchtiger, größere Räder, meistens mehr Beinfreiheit. Gebaut für die Straße mit ein paar Anpassungen fürs Gelände. Ein Geländewagen ist gebaut fürs Gelände und, soweit nötig, für die Straße angepaßt.
Ein Geländewagen ist technisch wie ein Nutzfahrzeug, z. B. ein Lkw. Während beim SUV Chassis und Karosserie eine integrale tragende Einheit bilden, hat der Geländewagen (Ausnahme: Lada Niva) einen Leiterrahmen mit zwei massiven Vierkanthohlträgern in Längsrichtung und einer gewissen Anzahl an Querträgern, der das ganze Fahrzeug trägt, und auf den eine nicht tragende Karosserie gesetzt ist. Schon deshalb sind bei Geländewagen derart viele Karosserievarianten möglich, ohne daß der Wagen gleich einknickt, weil tragende Teile weggeschnitten wurden (es gibt keine tragenden Teile an der Karosserie), auch solche, wo die Originalkarosserie an der B-Säule aufhört. Trotzdem ist die Karosserie stabil gebaut, um viel wegstecken zu können, also nicht das heute übliche 0,6 mm Aluminiumblech, sondern Materialstärken wie im Nutzfahrzeugbau. Gleichzeitig spart man sich auch aufwendige Designapplikationen wie geschwungene Lichtkanten oder in die Kotflügel gezogene Leuchtengläser. Bei der Bodenfreiheit eines Geländewagens funktionieren auch Spoilerlippen und Heckdiffusoren nicht, die beim normalen Pkw in die entsprechend teure Front- und Heckschürze integriert sind, also gibt es sie nicht. Der Land Rover Defender hatte sogar überhaupt noch nie eine hintere Stoßstange, weil hinderlich und eigentlich unnötig.
Entsprechend ist auch das Fahrwerk. High-End-Fahrwerk mit Doppelquerlenkerachse vorn, Raumlenkerachse hinten und aktiver Dämpfersteuerung für Kurvengeschwindigkeiten, für die es vor 30 Jahren homologierter Rennfahrzeuge wie Porsche 959 bedurfte? Nein. Starrachse vorn, Starrachse hinten. Optimiert nicht auf Straßenlage in schnellen Kurven, sondern auf Achsverschränkung im schweren Gelände, Robustheit und leichte Reparabilität. Einige Modelle haben sogar Portalachsen, um sogar noch zwischen den Rädern einer Achse die Bodenfreiheit zu erhöhen.
Daß beide Achsen angetrieben sind, versteht sich von selbst. Ein Geländewagen hat nicht nur serienmäßigen Allradantrieb, zuschaltbar (idealerweise mit permanentem Heckantrieb) oder insgesamt permanent, sondern auch Sperren zumindest an den Achsdifferentialen, häufig auch am Mitteldifferential, außerdem Geländeuntersetzung, manchmal sogar schaltbare Freilaufnaben. Und: Das alles wird nicht etwa dauerhaft ohne Möglichkeit des händischen Eingreifens von elektronischen Fahrassistenzsystemen vollautomatisch gesteuert, sondern alles ist noch echte Handarbeit. Der Geländewagenfahrer weiß, wie er zu fahren und zu bremsen hat, wann er in welchem Gang fahren muß, wann er welches Differential sperren muß – und bei einigen Modellen auch, wann er die Feststellbremse betätigen, aussteigen und an welchem Rad die Nabe auf Freilauf schalten muß.
SUV ist
das hier. Geländewagen geht
so. Und auch wenn einige Leute modernen SUVs volle Geländetauglichkeit attestieren –
Trial (man sieht, was ohne sperrbare Vorderachse passieren kann) werden sie nie können.
Talamaur hat geschrieben:Range Rover oder Toyota Land Cruiser.
Sind genau so SUVs wie ein VW Tiguan. Gerade der Range Rover ist der Prototyp des europäischen SUVs. Es ist ein reines Luxus-Statussymbol. Für die bodenständigen gibt es den Land Rover,
Würdest du auch einen Porsche Cayenne Turbo S und einen Steyr-Puch Pinzgauer in dieselbe Fahrzeugklasse stecken? (Und glaube mir, ich kenne das Chassis eines Cayenne besser als jemand, der einen Cayenne besitzt.)
Der VW Tiguan ist ein modischer Hochsitzer, der Robustheit vorgaukelt. Der Land Rover Defender ist eine
Landmaschine, entwickelt für
das hier (was ausnahmslos jeder Land Rover/Defender ab Werk ohne Zusatzausstattung kann, genau wie seinerzeit jedes von Jeep gebaute Fahrzeug im Serienzustand ohne Aufpreisoptionen den gesamten Rubicon Trail befahren konnte). Ja, wirklich, der Land Rover wurde entwickelt, um damit Felder zu pflügen.
Wenn es danach ginge, gehörte bei Mercedes der GLC (luxuriöses Soft-SUV) derselben Fahrzeugklasse an wie der Unimog (schwerstgeländetauglicher Geräteträger) oder gar der MB-Trac (Traktor).
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs
und die Versorgung ist in der Tat ein guter Punkt. Ich habe mal gestern zu Porsche recherchiert und bin echt erschüttert, dass wohl nur noch der 911er Original ist?! Und die anderen Innereien von Audi, BMW und VW haben... Und dafür Porschepreise? 
aber ich glaube, das ist inzwischen fast überall so 
die Welt ist schlecht. 
Nun ja... 
Aber als ich dann sah, wer drinnen saß... :X will sagen: auch als Frau, die extrem auf schöne/teure Autos abfährt handelt es sich bei einem geilen Auto um einen Pluspunkt. Aber es macht absolut nicht alles wett. Oder gestern an der Ampel: netter kleiner schwarzer Mercedes, geile Felgen und schöne AMG Bremsteile, aber der Typ saß mit so einem missmutigen Ausdruck am Steuer, dass das auch nix mehr geholfen hat. Da wäre mir der liebe positive Kerl in vielleicht einem älteren, schlichteren Modell deutlich lieber als so was Grantiges in einer geilen Karre. Und die Frauen, die ausschließlich auf Autos gucken, suchen nach dem Geld dahinter, dh es besteht durchaus die Gefahr, dass sie schneller weg sind als die Karre von 0-100 macht, wenn jemand mit mehr Knete und anderen besseren Attributen kommt 
