Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

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Teetrinker

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Teetrinker »

Danke für die Beispiele. Jetzt ist mir auch klar, warum ich sie überlesen habe. Es mögen beispiele für "ungewöhnliche" Interessen sein; gesucht hatte ich nach etwas abstoßéndem, und darunter fällt sowas zum Glück nicht.
Nonkonformist

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Nonkonformist »

Teetrinker hat geschrieben: Lehnt Dich jemand ab, größere Teile der Menschen? Zum Glück weißt Du, daß das Gefühl, in die Normalität gezerrt zu werden, nur eine Überinterpretation ist. Nkonformist hatte vor einiger Zeit einen ähnlichen Irrglauben.
Wer mal von großeren gruppen gemobbt würde, ist abgelehnt worden.
Bei mir war das nur ein paar schuljahre dem fall, und nicht allzu krass, aber ich
weiß wie es ist ausgegrenzt zu werden.
Ich verbrachte das großteil der zeit mit den anderen nerds, mit den outcasts.

In meinen leherschule fühlte ich mich vor allem unbegriffen, hatte große schwierigkeiten
mit der kommunikation mit den mitschulern, obwohl ich dort nicht gemobbt würde.
Die meisten haben mich sehr davon geraten meine comics- und trickfilmambitionen
nach zu folgen und stattdessen doch lehrer zu werden und mich mit ein leben in der
normalität zufrieden zu stellen.
(Von den zeichenlehrer, die comics und illustrationen gehasst haben, würde ich schon
gemobbt, um mich dazu bringen wollten nie wieder in der stil zu zeichnen, und stattdessen
im richtung abtrakten expressionismus jung und wild zu sein. Die waren ausreichend krass
in wie die deren schuler gehirrnwaschen wollten, das mehr als de hälfte meiner kommilitonen
die leherschule vorzeitig verlassen haben. Aber gut, ich wird diese lehrer eher als überfanatischen
68ern bezeichnen als als normalos)

Erst unter anderen trickfilmer fühlte ich mich wirklich daheim, und konnte ich einfach
mich mit meine vorlieben sein ohne immer wieder auf unbegriff zu stoßen.

In moment habe ich einen AGH-job in einen Katholischen Hochschule, und erneut habe ich
nicht viel mit meine kollegen gemeinsam. In den trickfilmstudios wo ich arbeitete hatte ich
innerhalb von wenigen wochen enge freunde, in der hochschule gibt es bis jetzt, nach drei
monate, keine neue freundschafte, nur höffliche kollegialität.

Nein, keiner will mich irgendwo reinzerren - aber es gibt halt zu wenig gemeinsamkeiten.
Als jemanden der nie eine familie gründen wollte bin ich jetzt umkreist von kollegen die
hauptsächlich familiengeschichten haben. Da gibt es nicht viel austausch.
Ich komme da noch am besten zurecht mit den praktikant, ein psychologie-student mit
nerd-interessen...

Und klar, es liegt auch an mir, aber ich fühle mich nie alleiner als wann ich umkreist bin
von menschen mit wem ich kaum gemeinsamkeiten habe - und ich vermeide das auch so
gut wie möglich.
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Hoppala
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Hoppala »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Es ist so lange ein Irrglaube, bis wieder jemand ankommt mit einer Aussage in der Art, daß man sich anpassen soll, und wenn man sich dem verweigert, dann will man auch ganz klar keine Partnerin, ist somit freiwillig beziehungslos, damit per Definition kein AB und hat im AB-Treff nichts verloren.
Soweit sich der Angesprochene bewusst und absichtlich in eine extreme/seltene Ecke bewegt, dort dann keinen passenden Partner findet, aber sich vehement weigert, die abgeschiedene Ecke wenigstens teilweise zu verlassen, ist diese Aussage ja auch durchaus zutreffend.

Wenn ich mich für ein Eremitendasein in der kanadischen Wildnis entscheide, kann ich mich auch schlecht beklagen, dass sich in meinem Wohnerdloch so selten potentielle Beziehungspartnerinnen zur Begutachtung einfinden.

Wobei dein Eremitendasein (in Beziehungshinsicht) wohl weniger von denen Interessen, als von deiner extremen Einstellung dazu sowie zu allen, die sie nicht in dieser Form teilen, herrührt.

Dass da emotionale Schutzmechanismen eine fragile Identität vor potentiell fordernden (und damit gefährdenden) sozialen/emotionalen Einflüssen abschirmen, ist ein naheliegender Verdacht.

Es liegt an dir, wie du damit umgehst. Verteidigung deiner zahlreich und intensiv betriebenen Interessen vs. Wunsch nach Partnerschaft mit allen emotionalen Anforderungen, Höhen und Tiefen.

Oder du hast sehr viel Glück. Aber ehrlich gesagt, ist mir mein ganzes Leben noch niemand über den Weg gelaufen, der ähnlich sonderlich ist wie du. Vor Jahren gab es mal eine TV-Reportage über die skurrilen Spleens diverser britscher Adliger - da waren 1, 2 Exemplare dabei, die meines Erachtens nahe kommen könnten.

Kurz: nicht deine Interessen sind das Hindernis. Du bist es.
Wie steht es mit deinem Interesse, für eine Frau (welche, bleibt dir überlassen) als Partner interesssant und erreichbar zu sein?
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Nobody »

Ich denke auch, dass nicht die Interessen das Problem sind, sondern der persönliche Umgang damit. Ich höre auch leidenschaftlich gerne Country Music und finde das Land auch sehr schön. Deswegen hat mich noch nie einer schief angesehen, sondern es haben sich manchmal auch interessante Gespräche über Country Music bzw. die USA ergeben. Manch einer erzählt dann doch sehr gerne über seine Reise an den Grand Canyon. Allerdings doziere ich auch nicht über meine Hobbys, sondern versuche im Gespräch eine gemeinsame Linie zu finden.

Bei fanatischen Interesse für bunte LSD Ponys kann es aber vermutlich dann doch etwas eng werden, aber die meisten aussergewöhnlichen Hobbys in diesem Thread sind doch eher gewöhnlich bzw. nicht abschreckend.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Tyralis Fiena »

Gilbert hat geschrieben:
Talamaur hat geschrieben:Jeder definiert sich in gewissem Sinne über seine Hobbies
Wirklich? :gruebel: Ich habe gar keine Hobbys und mich interessiert auch nichts in dieser Richtung....
Kann ich mich anschliessen. Diesen Baustein zum Definieren habe ich auch nicht. Mein Interesse reichte niemals aus, um mich zumindest überhaupt mal mit einer Sache längerfristig zu beschäftigen. Ich erlebe es zumindest auch als abschreckendes Defizit, weil ich natürlich nichts substanzielles zum Erzählen habe. Zieht man auch das fehlende Berufliche (bzw. verkorkste nullwertige Berufliche) ab, bleibt zumindest bei mir nicht mehr von meiner vermeintlich unverwechselbaren "Identität" übrig. Aus meiner Warte heraus erscheint es mir ein wenig wie ein Wunder, wenn ich wahrnehme, wie manche mit viel Eifer und Leidenschaft ihren zahllosen Hobbys nachgehen. :hut:
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Mannanna
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Mannanna »

Nobody hat geschrieben:Ich denke auch, dass nicht die Interessen das Problem sind, sondern der persönliche Umgang damit. Ich höre auch leidenschaftlich gerne Country Music und finde das Land auch sehr schön. Deswegen hat mich noch nie einer schief angesehen, sondern es haben sich manchmal auch interessante Gespräche über Country Music bzw. die USA ergeben. Manch einer erzählt dann doch sehr gerne über seine Reise an den Grand Canyon. Allerdings doziere ich auch nicht über meine Hobbys, sondern versuche im Gespräch eine gemeinsame Linie zu finden.

Bei fanatischen Interesse für bunte LSD Ponys kann es aber vermutlich dann doch etwas eng werden, aber die meisten aussergewöhnlichen Hobbys in diesem Thread sind doch eher gewöhnlich bzw. nicht abschreckend.
Tja, probier's mal mit Crossdressing... Das finden fast alle Frauen interessant, aber sobald es darum geht, daß der eigene Freund... :spiegel: ... Iiiihhhh, nein! Das natürlich nicht.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Talamaur

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Talamaur »

Strange Lady hat geschrieben:@Talamaur

Country Music ist doch auch hierzulande in bestimmten kreisen recht beliebt. Ich höre die zwischendurch auch gern, z.B. Garth Brooks finde grandios. Hier in meiner Stadt florieren gerade die Square Dance events ... jeder Zweite scheint da inzwischen mitzumachen.
Ich hab das wichtige mal unterstrichen. ;) Denn hier ist Country Musik alles andere als beliebt. Sie wird als "nationalistische Hinterwäldlermusik für alte Leute" gesehen. Das ist übrigens ein Zitat von einem bekannten. Square Dance Events oder etwas in der Art gibt es hier ebenfalls nicht. Durchaus möglich, dass das geografische Zusammenhänge hat. Hier gibt es viele Taylor Swift Fans. Und wenn man denen von ihrer Country-Vergangenheit erzählt, wird man glatt als Lügner bezeichnet.
Du hast recht, Waffenbesitz, Krankenversicherung etc. sind kontroverse Themen, über die man unterschiedlicher Meinung sein kann.
So what? Daraus gleich zu schließen, dass du mutterseeleneinsam auf der Welt bist, weil dich niemand versteht .... ist doch vollkommen überzogen. :roll:
Ich schließe nicht, dass ich mutterseelenallein auf der Welt bin mit meinen Ansichten. Denn die sind ja zumindest in den USA weit verbreitet. ;) Aber ich bin in meiner Region hier, in meiner Lebenswirklichkeit, tatsächlich quasi mutterseelenallein damit. Ich lebe nämlich hier, wo ich lebe, und nicht in den USA, und auch nicht in Großstädten, in denen ich es vielleicht leichter hätte, jemanden mit ähnlichen Ansichten kennen zu lernen. Das sollte doch klar sein, dass ich nur aus meinem eigenen Erfahrungsschatz heraus schreiben kann. ;)
Hoppala hat geschrieben: Wenn ich etwas Vernunft annehme, dann reden wir hier über nicht über Menschen, die sowieso komplett inkompatibel miteinander sind.
Sondern über Menschen, die ein gewisses Grundinteressen, den anderen kennnezulernen, mitbringen. Und dann ist es sicher nicht ein Hobby, das "ins Abseits" schießt. Sondern eine Sammluing extremer (oder für extrem gehaltener) Hobbys, die noch zudem in ihrer schrägen Gesamtheit extrem "verteidigt" werden.
Und ich dachte, es geht darum, was passiert, wenn sich zwei völlig unbekannte Menschen kennenlernen, die sich erst kennenlernen müssen um zu wissen, ob sie nicht komplett inkompatibel sind. So kann man auch aneinander vorbei reden.
Ich gebe offen zu, dass ich mit jemandem, der Spaß daran hat, in seiner Freizeit mit amerikanischen Mega-SUVs die Welt zu verpesten, eher keine enge Freundschaft eingehen will.
Warum nicht? Ich mache meine Freundschaften auch nicht davon abhängig, ob jemand VW fährt oder nicht (ich habe eine extreme Abneigung gegen den VW-Konzern). Das wäre mir sogar in einer Beziehung vollkommen gleichgültig, so lange sie mich nicht dazu bringen will, selbst einen VW zu fahren.
Was aber, wenn ich jenand kennenlerne, diesen sehr zu schätzen lerne, und dann stellt sich heraus, dass der in seiner Freizeit die Welt mit SUVs verpestet? Ist er deshalb plötzlich unsympathisch? Nein, nur ein weiterer Mensch mit ner Macke. Voraussetzung bei diesem Beispiel ist, dass er sein "obskures Hobby" nich tmissionarisch vor sich her trägt und mir Vorträge über Verchromungsmethoden hält, bevor er nicht ahnt, ob mich das auch interessieren könnte.
Erfahrungsgemäß weiß man schon, was der andere für ein Auto fährt, lange bevor man ihn sehr zu schätzen weiß. In so fern finde ich dieses Beispiel ziemlich realitätsfern.
Talamaur, wie kommst du an so viele Menschen, die dein Lesen und Lernen abschreckt?
Überall. Damals in der Schule, später in der Arbeit, dann im Studium, jetzt im erweiterten Freundeskreis.
Mit Menschen, die DSDS-gucken für eine erwähnenswerte Beschäftigung halten, verbindet mich aber so wenig, dass wir über kargen Small Talk sowieso nicht hinauskommen. Da sind Hobbys und sonstige Interessen dann erst Recht kein Problem.
Blöd halt, wenn man niemanden kennenlernt, bei dem das nicht der Fall ist. Habe schon lange niemanden mehr kennengelernt, bei dem das nicht der Fall gewesen wäre. Dann muss man sich eben auch irgendwo den Gegebenheiten anpassen, wenn man trotzdem noch Umgang mit anderen Menschen haben will.
Ich vermute, hier irrst du, Also zumindest "jeder" ist schon mal falsch.

Ich jedenfalls frage mich ernsthaft, wie man sich "über seine Hobbys definieren" kann? Deine Identität hängt von deinen Hobbys ab???

Ich defineire mich über das, was ich bin, gut kann, nicht gut kann, gelernt und erlebt habe, noch lernen und erleben will, und was ich (noch) nicht bin. Mene Hobbys sind ein mögliches Ergebnis davon.
Ich definieren mich über das, was ich gern tue, was ich gern noch tuen möchte, wie ich mein Leben gestalten möchte, über meine Ansichten und Wertvorstellungen. Und das sind eben Dinge, die alle mehr oder weniger direkt mit meinen Interessen (lassen wir das Wort Hobbys halt mal außen vor) in Verbindung stehen.
Das finde ich sehr schräg gedacht. Ist es nicht eher umgekerht? Du hast eine Haltung zum Leben, Weltanschaauung, Lebensentwurf, und das ist dir durch die Beschäftigung mit bestimmten Dingen deutlich geworden?
Nein, tatsächlich war es so, wie ich das beschrieben habe. Zumindest in meinem Fall war es so.
Ich kenne es auch, dass die intensive Beschäftigung mti einem Thema die innere Einstellung verändert. Aber es ist ja immer noch MEINE Einstellung , mit der ich das überhaupt angefangen haben, etwas für mich Interessantes daran entdeckt habe, was mich weiter entwickelt. Im Leben nicht würde ich mich über dieses Thema "definieren" - auch wenn es einen recht großen Enfluss auf mein Leben hat. Aber gäbe es dieses nicht, hätte ich was anderes gefunden, was mich ähnlich anspricht, oder vielleicht auch ganz andere Aspekte meines Selbst herorbringt, die jetzt halt noch brach liegen,. Ich bin kein "Opfer" meiner Hobbys.
Jetzt widersprichst du dir aber doch selbst? Du sagst doch selbst gleich im ersten Satz: Die intensive Beschäftigung mit einem Thema ändert die innere Einstellung. Und definiert dich so in einem gewissen Maß.
Für die meisten Menschen ist die Konföderation nunmal mit der gewaltsamen Verteidigung ihres auf Sklaverei aufbauenden Wirtschaftssystems im amerikanischen Bürgerkrieg verbunden. Und es IST fraglos auch ein wichiger Aspekt.
Erklär halt, was dir an dieser Gesellschaft so zusagt, dann bist du die Vorurteile los. Wenn du's aber einfach so hinknallst, dann hat das was von "Ich hab Sympathie fürs Dritte Reich, aber ich bin kein Nazi".
Ich kam bisher noch nie zum erklären, weil sobald das Wort "Südstaaten-Fan" fällt, die Unterhaltung von der Gegenseite mit den genannten Schlagwörtern abgebrochen wird. Erfahrungsgemäß ist es einfacher, sich als rechtsradikaler zu verteidigen, als als jemand, der eine Sympathie für das in den Südstaaten vorherrschende Lebensgefühl hat. Aber auch das mag ja vielleicht durchaus geografisch bedingt sein, scheinbar geht es anderen mitschreibern hier ja ganz anders. Ich kann wie gesagt nur sagen, wie ich es erlebt habe.
Ich habe eher den Eindruck, du kannst deine Interessen nciht so darstellen, dass andere Menschen das gut akzeptieren können. - Es sei denn, es sind Interessen, dei weit aus dem hierzulande geltenden Wertekanon herausfallen. Herr Edathy hatte ja auch Probleme, sein Hobby der Welt zu verklickern ... aber das dürfte ihn nicht überrascht haben. Dann muss man das halt für sich behalten, oder woanders leben.
Ich habe den Eindruck, dass ein Interesse an der Kultur der amerikanische Südstaaten durchaus eines ist, das sehr weit aus dem hierzulande geltenden Wertekanon herausfällt. Ich wundere mich da auch nicht, ich erlebe es ja immer wieder, durchaus auch in der öffentlichen Debatte. Aber trotzdem muss es doch erwähnt werden dürfen, wenn jemand sagt, man könne sich mit seinen Interessen nicht ins Aus schießen, dass es eben doch so ist und man es am eigenen Leib erlebt hat.
Wobei mir der ganze Begriff "Hobby" noch nie so recht eingeleuchtet hat. Entweder man macht was, und interessiert sich für was, oder nicht. Hobbys sind doch nur Aspekte im Leben, die einen gerad etwas mehr interessieren als anderes. Aber das nur nebenbei. Der Threadtitel redet ja auch von Interessen - das ist was anderes.
Dann reden wir halt von Interessen. Ich habe auch eher den Eindruck, dass die meisten Menschen unter Hobbies ausschließlich und nur Sport verstehen. Alles andere fällt meist eher unter den Begriff Interesse. Seis drum. Ist das nicht irgendwie Wortklauberei? ;)
Nobody

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Nobody »

Talamaur hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben:@Talamaur

Country Music ist doch auch hierzulande in bestimmten kreisen recht beliebt. Ich höre die zwischendurch auch gern, z.B. Garth Brooks finde grandios. Hier in meiner Stadt florieren gerade die Square Dance events ... jeder Zweite scheint da inzwischen mitzumachen.
Ich hab das wichtige mal unterstrichen. ;) Denn hier ist Country Musik alles andere als beliebt. Sie wird als "nationalistische Hinterwäldlermusik für alte Leute" gesehen. Das ist übrigens ein Zitat von einem bekannten. Square Dance Events oder etwas in der Art gibt es hier ebenfalls nicht. Durchaus möglich, dass das geografische Zusammenhänge hat. Hier gibt es viele Taylor Swift Fans. Und wenn man denen von ihrer Country-Vergangenheit erzählt, wird man glatt als Lügner bezeichnet.
Taylor Swift war auch nur der Meinung, dass sie Country Music gemacht hat. Nur weil ich in Nashville unter der Dusche singe, bin ich deswegen ja auch noch keine Nashville Ikone. :mrgreen:

Ich habe derartige Erfahrungen noch nicht gemacht. Meine Erfahrungen sind da eher: "Die Musik finde ich auch gut" oder "Was ist das, kenne ich nicht " oder auch "Kann ich nichts mit anfangen, stehe nur auf Lady Gaga." :D
Automobilist

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Automobilist »

@ Hoppala :
Hoppala hat geschrieben:
Kurz: nicht deine Interessen sind das Hindernis. Du bist es.
Wie steht es mit deinem Interesse, für eine Frau (welche, bleibt dir überlassen) als Partner interesssant und erreichbar zu sein?
Ein goldener Satz, der es verdient hätte, eingerahmt zu werden und danach an die Wand gehängt !
Das Interesse alleine genügt da nicht; selbst wenn es denn vorhanden ist, so macht Incompatibilität schnell allen Interessen und Plänen den Garaus. Einfach deshalb, weil man " man selbst " ist....Im Forum steht so oft, man solle man selbst bleiben - und man werde darob geliebt. Oder man müsse allerhand ändern - was denn nun ? Ich gebe frank und blank zu, kein Chamäleon zu sein; Veränderungen jedweder Couleur fielen mir extrem schwer - und um meiner selbst willen scheint das Interesse gleich Null zu sein; welche logischen Schlüsse zieht man daraus ? Die Antwort liegt, so denke ich, auf der Hand...
Nonkonformist

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Nonkonformist »

Automobilist hat geschrieben:@ Hoppala :
Hoppala hat geschrieben:
Kurz: nicht deine Interessen sind das Hindernis. Du bist es.
Wie steht es mit deinem Interesse, für eine Frau (welche, bleibt dir überlassen) als Partner interesssant und erreichbar zu sein?
Ein goldener Satz, der es verdient hätte, eingerahmt zu werden und danach an die Wand gehängt !
Das Interesse alleine genügt da nicht; selbst wenn es denn vorhanden ist, so macht Incompatibilität schnell allen Interessen und Plänen den Garaus. Einfach deshalb, weil man " man selbst " ist....Im Forum steht so oft, man solle man selbst bleiben - und man werde darob geliebt. Oder man müsse allerhand ändern - was denn nun ? Ich gebe frank und blank zu, kein Chamäleon zu sein; Veränderungen jedweder Couleur fielen mir extrem schwer - und um meiner selbst willen scheint das Interesse gleich Null zu sein; welche logischen Schlüsse zieht man daraus ? Die Antwort liegt, so denke ich, auf der Hand...
Ich schließe mich da an.

Schön wäre (oder ist) es, von einen frau interessant gefunden zu werden, so wie man ist.
Diejenigen die das getan haben und die erste initiativen gemacht haben waren auch eigentlich die einzigen in den
ich mich am ende verliebt habe (oder zumindestens in ein teil davon, nicht in alle.)
Aber wann die frau so keine interesse hat, würde ich in der regel auch nicht viel unternehmen damit sie interesse
an mich kriegt. Und mich wirklich krass verbiegen würde ich nicht mal im fall allertiefsten verliebtheit.
Wanns nicht passt, dann passt es nicht, und wird es auch nicht koste was wolle passend gemacht.
Eine frau die mich nicht lieben kann um wer ich bin, und so wie ich bin, nicht mit mir leben kann, ist eine frau
die nicht mich liebt, aber irgendeinen idealbild. Und umgekehrt ist das nicht anders. Wann ich nicht mit eine frau
zusammenleben könnte so wie sie ist, ohne sich für mich zu verstellen, lasse ich sie auch lieber gehen, auch wann
ich weiter vielleicht verliebt in sie bin.
Entweder wir entsprechen in großen linien einanders idealbild, oder wir lassen es lieber sein.
Ich gehöre mit einigen anderen hier nicht zu diejenigen die sich für beziehungen verstellen wollen.
In unwichtigen sachen sind kompromissen für mich voll in ordnung, in den wichtigen sachen bin ich zu keinen
einzigen großen kompromiss bereit.

Nicht mal für meine allergroßte liebe.

Das unterschied ist nur das immer wieder frauen zumindestens ein klares anfangsinteresse an mir gezeigt haben,
und das ich mich wesentlich häufiger verliebt habe als du.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von NBUC »

Was hilft es einem "Interesse" zu haben für eine Frau interessant zu sein, wenn man dannkeien Ahnung hat, wie das dann erreicht werden soll.

Ist ungefähr wie einen tollen Job haben wollen, aber nicht einmal eine Ahnung zu haben, was eine Ausbildung so alles sein könnte.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Wuchtbrumme »

NBUC hat geschrieben:Was hilft es einem "Interesse" zu haben für eine Frau interessant zu sein, wenn man dannkeien Ahnung hat, wie das dann erreicht werden soll.

Ist ungefähr wie einen tollen Job haben wollen, aber nicht einmal eine Ahnung zu haben, was eine Ausbildung so alles sein könnte.

Du musst zunächst einmal mit ihr reden. Dabei wird sich schon herausstellen, ob Du ihr gefallen könntest. Warum solltest Du auch nicht?

Worüber Du reden sollst? Das ergibt sich aus der Situation, so etwas kann man nicht planen.
Das neue AB Forum
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Nonkonformist »

Wuchtbrumme hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:Was hilft es einem "Interesse" zu haben für eine Frau interessant zu sein, wenn man dannkeien Ahnung hat, wie das dann erreicht werden soll.

Ist ungefähr wie einen tollen Job haben wollen, aber nicht einmal eine Ahnung zu haben, was eine Ausbildung so alles sein könnte.

Du musst zunächst einmal mit ihr reden. Dabei wird sich schon herausstellen, ob Du ihr gefallen könntest. Warum solltest Du auch nicht?

Worüber Du reden sollst? Das ergibt sich aus der Situation, so etwas kann man nicht planen.
Es hilft, am anfang null interesse und null absichte zu haben.
Das erstkontakt mit die meisten meiner OdBs, da hatte ich an denen keine interesse, und ich war auch
dementsprechend entspannt.
(Das interesse hat sich dann erst langsam über wochen entwickelt, und einmal verliebt war ich dann alles
andere als entspannt...)

Am anfang gar keine erwartungen oder absichte haben hilft meiner ansicht nach schon bei dem
erstkontaktaufnahme. In meinem fall kommen die frauen dann aus eigene initiative zu mir.
(Zumindestens in der arbeit; in kneipen, diskos usw eher seltener.)
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Wuchtbrumme »

Da muss ich Nonkonformist Recht geben. Vielleicht könntest Du Dir mal ein bisschen Übung verschaffen?
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von NBUC »

Wuchtbrumme hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:Was hilft es einem "Interesse" zu haben für eine Frau interessant zu sein, wenn man dannkeien Ahnung hat, wie das dann erreicht werden soll.

Ist ungefähr wie einen tollen Job haben wollen, aber nicht einmal eine Ahnung zu haben, was eine Ausbildung so alles sein könnte.

Du musst zunächst einmal mit ihr reden. Dabei wird sich schon herausstellen, ob Du ihr gefallen könntest. Warum solltest Du auch nicht?

Worüber Du reden sollst? Das ergibt sich aus der Situation, so etwas kann man nicht planen.
Nachfragen (oder was meinst du sonst mit "einmal mit ihr reden" in dieser Situation?, weil genau nicht zu wissen, wie so ein Gespräch "locker" und "ungezwungen" geführt wird, ist ja ein erheblicher Teil des Problems) scheint aber unsouverän zu wirken und irgendwo als fudeln eingestuft zu werden. Es stört irgendwo die scheinbar notwendige "Märchenwohlfühlatmosphäre" und erfordert nun eine oft als schwierig oder unangenehm empfundene Leistung von ihr - vermutlich genau das geeignetste Mittel um jedes "Bauchkribbeln" abzutöten.

Wie so etwas dann in der Praxis aussieht, zeigt dann vermutlich dieser Faden:
http://abtreff.de/viewtopic.php?f=1&t=20618


@Nonkonformist

Da ich nicht direkt auf Optik alleine anspringe, dürfte diese Entwicklung der Normalzustand sein - und damit auch arg selten.
Damit gehen allgemeine Kontakte aber eben auch im Normalfall nicht über die sich eh zufällig ergebenden Kontakte in nahezu immer demselben dies zumindest erleichternden Umfeld und folgend ein paar Sätze der Höflichkeit und kurzen Smalltalks hinaus.
Und dass da zufällig irgendwie ein näheres Gespräch raus wird, ist eine Sache die alle halbe Dutzend Jahre passiert.

Vermutlich zu einem guten Teil auch, weil irgendwo der Draht zur gefühlten "Normalolebenswelt" fehlt (um irgendwo in der Nähe des Themas hier zu bleiben) . So ist ein solches Gespräch eben auch sehr schnell wieder beendet.

"Kommen" hieß dann wenn ausschließlich ist neu in der Gruppe und gerade niemand anderes altersähnliches sonst da.
Draußen fällt mir da hingegen nichts ein, aber auch bei meinen (Ok, in der Zahl beschränkten) "Studienreisen ins städtische Leben" habe ich so etwas noch nicht ansatzweise beobachtet.

Und mit "Übung verschaffen" sind wir doch wohl wieder bei den Kaltansprachen, oder?
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Hoppala »

Talamaur hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Wenn ich etwas Vernunft annehme, dann reden wir hier über nicht über Menschen, die sowieso komplett inkompatibel miteinander sind.
Sondern über Menschen, die ein gewisses Grundinteressen, den anderen kennnezulernen, mitbringen. Und dann ist es sicher nicht ein Hobby, das "ins Abseits" schießt. Sondern eine Sammluing extremer (oder für extrem gehaltener) Hobbys, die noch zudem in ihrer schrägen Gesamtheit extrem "verteidigt" werden.
Und ich dachte, es geht darum, was passiert, wenn sich zwei völlig unbekannte Menschen kennenlernen, die sich erst kennenlernen müssen um zu wissen, ob sie nicht komplett inkompatibel sind. So kann man auch aneinander vorbei reden.
Und in solchen Situationen erzählst du von deiner Meinung zu typischen Konfliktthemen wie Waffenbesitz, Krankenversicherung und den Konföderierten Staaten?
Dann sind nicht deine Interessen und Meinungen das Problem, sondern deine mangelnden Konversationsfähigkeiten.

Hier wird beständig alles durcheinander gewürfelt: Einerseits "Ich kenne niemand, wie kann ich jemand kennenlernen, der halbwegs passt?" - Andererseits: "Wenn ich von meinem extremen Interesse an skurrilen Dingen erzähle, laufen alle weg". Nur: das sind doch für einen halbwegs alltagstauglichen Menschen zwei ganz verschiedene Stufen des Kennenlernens?
Irgendwie bewegt sich das auf einer Ebene mit dem Drang manchen ABs, sich "outen"! zu müssen, sobald jemand eventuell Interesse haben könnte ...
Mit sowas schießt ihr euch einfach nur selbst ins Knie. Und das ihr das nicht mitkriegt, bzw. auch noch darauf beharrt, DAS ist ein Problem.

Beim Kennenlernen versucht man erst mal, Gemeinsameiten zu finden. Nicht Differenzen (ich habe den Eindruck, darauf legen es manche an). Folglich lässt man die erfahrungsgemäß stritigen Themen erst mal weg. Eine prima erste Gemeinsamkeit wäre vielmehr, dass man sich nett unterhalten und gemeinsam lachen kann. Und alles andere hat Zeit.
Talamaur hat geschrieben:
Ich gebe offen zu, dass ich mit jemandem, der Spaß daran hat, in seiner Freizeit mit amerikanischen Mega-SUVs die Welt zu verpesten, eher keine enge Freundschaft eingehen will.
Warum nicht? Ich mache meine Freundschaften auch nicht davon abhängig, ob jemand VW fährt oder nicht (ich habe eine extreme Abneigung gegen den VW-Konzern). Das wäre mir sogar in einer Beziehung vollkommen gleichgültig, so lange sie mich nicht dazu bringen will, selbst einen VW zu fahren.
Das tut hier zwar nichts zur Sache: aber Menschen, die so unvernünftig sind, haben mit mir in der Regel ein Problem. Und ich mit ihnen. Gelten lassen könnte ich noch, wenn das Gefährt irgendwo in der Garage steht und nie bewegt wird, außer mal über den Parkplatz gerollt. Oder man die Bilder im Katalog bewundert.
Talamaur hat geschrieben: Erfahrungsgemäß weiß man schon, was der andere für ein Auto fährt, lange bevor man ihn sehr zu schätzen weiß. In so fern finde ich dieses Beispiel ziemlich realitätsfern.
Meine Realität: Erfahrungsgemäß habe ich absolut keine Ahnung, ob, und wenn, welches Automobil jemand fährt - bis ich irgendwannn mal aus irgendwelchen Gründen mitfahre, und selbst dann müsste ich einen Anlass haben, es mir zu merken (okay, Daimler und BMW bleiben gerad noch so im Gedächtnis haften). Ich schätze so einige Leute, aber frag mich bitte nicht nach deren Autos.
Also ich finde mein Beispiel sehr realitätsnah ;-)

Nun komme ich ja mit meiner Methode in dieser Hinsichtganz gut zurecht. Du hast mit deiner schienabr Schwierigkeiten. Es liegt an dir, welche Realität du mit diesem Wissen anstrebst.
Talamaur hat geschrieben:
Mit Menschen, die DSDS-gucken für eine erwähnenswerte Beschäftigung halten, verbindet mich aber so wenig, dass wir über kargen Small Talk sowieso nicht hinauskommen. Da sind Hobbys und sonstige Interessen dann erst Recht kein Problem.
Blöd halt, wenn man niemanden kennenlernt, bei dem das nicht der Fall ist. Habe schon lange niemanden mehr kennengelernt, bei dem das nicht der Fall gewesen wäre. Dann muss man sich eben auch irgendwo den Gegebenheiten anpassen, wenn man trotzdem noch Umgang mit anderen Menschen haben will.
Oder man sucht anderen Umgang. Ich kenne keinen, der sowas guckt - jedenfalls keinen, der das öffentlich zugibt.
Talamaur hat geschrieben: Ich definieren mich über das, was ich gern tue, was ich gern noch tuen möchte, wie ich mein Leben gestalten möchte, über meine Ansichten und Wertvorstellungen. Und das sind eben Dinge, die alle mehr oder weniger direkt mit meinen Interessen (lassen wir das Wort Hobbys halt mal außen vor) in Verbindung stehen.
"In Verbindung stehen" ist aber schn mal was ganz anderes, als die Interessen zum "Identitätsgeber" zu küren. Wenn du feststellst: "das stört", dann lass sie halt bis auf Weiteres außen vor. Wie du dein Lebengestalten möchtest - keine Ahnung, mal angenommen: Ein Supertruck-Händler am Highway in Texas, der seinen Besitz mit zwe Flinten vor der Steuerbehörde und der regionalen Motorrad-Gang verteidigt und den Rebel Yell als Türglocke benutzt - ist doch ein spannendes Konversationsthema. Auch wenn man diese Vision vielleicht nicht selbst erleben möchte.
Das finde ich sehr schräg gedacht. Ist es nicht eher umgekehrt? Du hast eine Haltung zum Leben, Weltanschaauung, Lebensentwurf, und das ist dir durch die Beschäftigung mit bestimmten Dingen deutlich geworden?
Nein, tatsächlich war es so, wie ich das beschrieben habe. Zumindest in meinem Fall war es so. [/quote]Das hieße, deine Haltung kann durch die Begegnung mit bestimmten Dingen maßgeblich (neu) geprägt werden? Warum setzt du dich dann nicht einfach anderen Dingen aus, die dich dann "kompatibler" werden lassen?
Ja, ich weiß schon, aus deiner jetzigen Sicht geht das gar nicht - aber warum eigentlich nicht? Es ging einnmal, warum nicht noch mal?
Anders gesagt: du hast Optionen und triffst Entscheidungen. Darum auch für dich diese Frage:

Wie steht es mit deinem Interesse, für eine Frau (welche, bleibt dir überlassen) als Partner interesssant und erreichbar zu sein?
Ich kenne es auch, dass die intensive Beschäftigung mti einem Thema die innere Einstellung verändert. Aber es ist ja immer noch MEINE Einstellung , mit der ich das überhaupt angefangen haben, etwas für mich Interessantes daran entdeckt habe, was mich weiter entwickelt. Im Leben nicht würde ich mich über dieses Thema "definieren" - auch wenn es einen recht großen Enfluss auf mein Leben hat. Aber gäbe es dieses nicht, hätte ich was anderes gefunden, was mich ähnlich anspricht, oder vielleicht auch ganz andere Aspekte meines Selbst herorbringt, die jetzt halt noch brach liegen,. Ich bin kein "Opfer" meiner Hobbys.
Jetzt widersprichst du dir aber doch selbst? Du sagst doch selbst gleich im ersten Satz: Die intensive Beschäftigung mit einem Thema ändert die innere Einstellung. Und definiert dich so in einem gewissen Maß. [/quote]Nein. Es ist meine. Der Kern war immer schon da. Es wird nur mal dies, mal das ausgebaut. Es gibt "Affinitäten". Das ist die "Änderung". Und es genau diese Affinität, die mich zu bestimmten Interessen führt, und zu anderen nicht. Was aber nicht heißt, dass es genau diese Interessen sein müssen; es liegt noch genug an Affinitäten brach in mir."Ändern" heißt hier: "entwickeln". Wenn es einen vernünftigen Grund für Mega-SUVs gibt - irgendwo in der Weite des Westens, und ich darum einen brauchen könnte, dann werde ich mich auch dafür interessieren. Nochmal: ich bin kein "Opfer" meiner Hobbys.
Du auch nicht. Das heißt, du hast eine Wahl.
Talamaur hat geschrieben: Ich kam bisher noch nie zum erklären, weil sobald das Wort "Südstaaten-Fan" fällt, die Unterhaltung von der Gegenseite mit den genannten Schlagwörtern abgebrochen wird.
1. Dann benutze das Wort nicht. 2. Ich wiederhole: such dir andere Gesellschaft.
Talamaur hat geschrieben:
Ich habe eher den Eindruck, du kannst deine Interessen nciht so darstellen, dass andere Menschen das gut akzeptieren können. - Es sei denn, es sind Interessen, dei weit aus dem hierzulande geltenden Wertekanon herausfallen. Herr Edathy hatte ja auch Probleme, sein Hobby der Welt zu verklickern ... aber das dürfte ihn nicht überrascht haben. Dann muss man das halt für sich behalten, oder woanders leben.
Ich habe den Eindruck, dass ein Interesse an der Kultur der amerikanische Südstaaten durchaus eines ist, das sehr weit aus dem hierzulande geltenden Wertekanon herausfällt. Ich wundere mich da auch nicht, ich erlebe es ja immer wieder, durchaus auch in der öffentlichen Debatte. Aber trotzdem muss es doch erwähnt werden dürfen, wenn jemand sagt, man könne sich mit seinen Interessen nicht ins Aus schießen, dass es eben doch so ist und man es am eigenen Leib erlebt hat.
Und du bekräftigst hiermit meinen Eindruck vom vorheringen Post: "Ich habe eher den Eindruck, du kannst deine Interessen nciht so darstellen, dass andere Menschen das gut akzeptieren können."
Eine gewisse schräge Wahrnehmung mag dazukommen. Ansonsten, ich weiß ja nicht, in welcher Region und zwischen welchen Menschen du lebst, deren vielleicht höchst merkwürdige Befindlichkeiten bisher an mir vorbeigingen.
Talamaur hat geschrieben: Dann reden wir halt von Interessen. Ich habe auch eher den Eindruck, dass die meisten Menschen unter Hobbies ausschließlich und nur Sport verstehen. Alles andere fällt meist eher unter den Begriff Interesse. Seis drum. Ist das nicht irgendwie Wortklauberei? ;)
Nein. Hier in diesem Zusammenhang nicht.
Ich komme zurück auf meinen Verdacht, dass es dir eher an Konversationstechnik mangelt.
Kombiniert mit etwas ungewöhnlichen Interessen, kombniert mit einer ebenfalls merkwürdigen, aber genau für deine Interssen komplett unempfänglichen Umgebung ....

Das ist eigentlich genug Analyse, um verändernde Handlung in die Wege leiten zu können.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Nonkonformist

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Nonkonformist »

NBUC hat geschrieben:
@Nonkonformist

Da ich nicht direkt auf Optik alleine anspringe, dürfte diese Entwicklung der Normalzustand sein - und damit auch arg selten.
Damit gehen allgemeine Kontakte aber eben auch im Normalfall nicht über die sich eh zufällig ergebenden Kontakte in nahezu immer demselben dies zumindest erleichternden Umfeld und folgend ein paar Sätze der Höflichkeit und kurzen Smalltalks hinaus.
Und dass da zufällig irgendwie ein näheres Gespräch raus wird, ist eine Sache die alle halbe Dutzend Jahre passiert.
Vermutlich zu einem guten Teil auch, weil irgendwo der Draht zur gefühlten "Normalolebenswelt" fehlt (um irgendwo in der Nähe des Themas hier zu bleiben) . So ist ein solches Gespräch eben auch sehr schnell wieder beendet.
Gut, das ist bei mir anders. Mit den meisten meiner OdBs konnte ich mich gut unterhalten.
Mit einige meiner OdBs war es unmöglich kurzer zu telefonieren als zwei stunden, und meist waren wir dann
immer noch nicht ausgeredet, aber hatte einer von uns weiteren termine.
NBUC hat geschrieben: Und mit "Übung verschaffen" sind wir doch wohl wieder bei den Kaltansprachen, oder?
Ich kann mich nicht erinnern jemals frauen kalt angesprochen zu haben.
Mit neue kolleginnen (mein wichtigstes jagdrevier) ist kontakt auf dauer schon unvermeidlich, aber
sogar da kamen die ersten initiativen selten von mir.
Umgekehrt war es schon den fall. Die frauen sind zu mir gekommen.
(Frag mich weiter auch nicht wieso)

In sachen kaltansprache kann ich dir keine tipps geben,
In den bereich war ich sehr verwöhnt, für den ersten kontakt brauchte ich mich eigentlich nie mühe geben,
und ein teil meiner dates, da haben die frauen mir gefragt, nicht umgekehrt.

(Aber wie gesagt; mein jagdrevier war immer meine freiberufliche arbeit, mit ständig neue kolleginnen,
nicht kneipen oder diskos, auch wann ich gelegentlich da mal von unbekannte frauen angesprochen oder
angetanzt würde.)
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von NBUC »

Nonkonformist hat geschrieben: Gut, das ist bei mir anders. Mit den meisten meiner OdBs konnte ich mich gut unterhalten.
Mit einige meiner OdBs war es unmöglich kurzer zu telefonieren als zwei stunden, und meist waren wir dann
immer noch nicht ausgeredet, aber hatte einer von uns weiteren termine.
Das mit reden können ist sicher immer ein grundlegender - wenn auch oft leider nicht durchgehender - Teil des OdB werdens gewesen. Aber eben auch entsprechend selten, dass ich das nicht als "Lösung" betrachte, sondern als leider nur Ausnahme und mit dem Sport auch einem einzelnen, im "Durchsatz" beschränkten Lebensbereich.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Hoppala »

Automobilist hat geschrieben:@ Hoppala :
Hoppala hat geschrieben:
Kurz: nicht deine Interessen sind das Hindernis. Du bist es.
Wie steht es mit deinem Interesse, für eine Frau (welche, bleibt dir überlassen) als Partner interesssant und erreichbar zu sein?
Ein goldener Satz, der es verdient hätte, eingerahmt zu werden und danach an die Wand gehängt !
Das Interesse alleine genügt da nicht; selbst wenn es denn vorhanden ist, so macht Incompatibilität schnell allen Interessen und Plänen den Garaus. Einfach deshalb, weil man " man selbst " ist....Im Forum steht so oft, man solle man selbst bleiben - und man werde darob geliebt. Oder man müsse allerhand ändern - was denn nun ? Ich gebe frank und blank zu, kein Chamäleon zu sein; Veränderungen jedweder Couleur fielen mir extrem schwer - und um meiner selbst willen scheint das Interesse gleich Null zu sein; welche logischen Schlüsse zieht man daraus ? Die Antwort liegt, so denke ich, auf der Hand...
Du verfällst wie so viele dem Trugschluss, "man selbst sein" und "sich verändern" seien Gegensätze.
"Man selbst sein" ist nie ein Zustand, sondern immer nur der Moment enes Prozesses.
Und du bleibst du selbst, wenn du diesen Prozess zulässt und nach deinem Gusto und nach deien Möglichkeiten gestaltest.

Hast du 1000 Interessen, die dich von Frauen fernhalten?
Hast du Interesse an einer Partnerschaft?
Dann geht wohl nicht beides zusammen, nicht so. Und dann muss man sich entscheiden, und entwickeln. So bleibt man man selbst.
NBUC hat geschrieben:Was hilft es einem "Interesse" zu haben für eine Frau interessant zu sein, wenn man dannkeien Ahnung hat, wie das dann erreicht werden soll.

Ist ungefähr wie einen tollen Job haben wollen, aber nicht einmal eine Ahnung zu haben, was eine Ausbildung so alles sein könnte.
Ohne diese Motivation wirst du dich nie für eine Ausbiuldung intersdsieren, oder entsprechend dahinterklemmen.
Du baust dir immer solche Hamsterräder, wo das Ende feststehen soll, bevor der Anfang angefangen wird. Oder umgekehrt.
NBUC hat geschrieben: Nachfragen (oder was meinst du sonst mit "einmal mit ihr reden" in dieser Situation?, weil genau nicht zu wissen, wie so ein Gespräch "locker" und "ungezwungen" geführt wird, ist ja ein erheblicher Teil des Problems) scheint aber unsouverän zu wirken und irgendwo als fudeln eingestuft zu werden. Es stört irgendwo die scheinbar notwendige "Märchenwohlfühlatmosphäre" und erfordert nun eine oft als schwierig oder unangenehm empfundene Leistung von ihr - vermutlich genau das geeignetste Mittel um jedes "Bauchkribbeln" abzutöten.
Man muss dazu wissen, dass deine Vermututngen auf einer sehr beschränkten Anzahl von Versuchen bestehen ... sonst könnte man meinen, du formuleirst irgendetwas Allgemeines, und wundert sich sehr, weil man selbs so gar nicht allgemein erlebt.

Dein Problem äußert sich eigentlich schon in der ersten Bemerkung; dass du nicht sicher bist, was "einmal mit ihr reden" bedeuten soll.
NBUC hat geschrieben: Und mit "Übung verschaffen" sind wir doch wohl wieder bei den Kaltansprachen, oder?
In deinem Fall vermutlich. Oder halt entsprechende Unterstützung beschaffen (Bekannte, Profis, etc. Ist dir ja alles inzwischen bekannt.)

Wenn man sonst niemand kennt, und dann auch noch merkt, dass man Probleme mit "mal mit jemand reden" hat - dann muss man halt mal Veränderungen einleiten. Oder die Sache ad acta legen.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Wuchtbrumme
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Wuchtbrumme »

@NBUC

Gespräche mit mehr oder weniger Unbekannten führt man doch immer aus einer Situation heraus, oder nicht?

Beispiel: ich stehe abends auf dem Bahnsteig und will endlich nach Hause. Da fängt der Bahnlautsprecher an zu brabbeln: "Zug 12345 von A nach B kommt später, weil er eben später kommt." Ich fange an zu jaulen "neiiiiiiiiiin, das hatten wir doch gestern erst" und oft kommt dann eine Stimme von irgendwoher: "das war letzte Woche noch viel schlimmer" und schon lästern wir unter Beteiligung von ein paar anderen Umstehenden 10 Minuten über die Bahn.

In welcher Art von Situation triffst Du Frauen, die Du näher kennenlernen möchtest? Meine Situation war jetzt nur ein Beispiel, wie man mit Menschen ins Gespräch kommen kann.

Wie lernt man Frauen kennen, mit denen man sich trifft, ohne viel Interesse an ihnen zu haben? In Singlebörsen zum Beispiel.
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The good news about midlife is that the glass is still half full. Of course, the bad news is that it won't be long before your teeth are floating in it.