Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

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Logan 5

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Logan 5 »

Wirklich ungewöhnliche Hobbies sind mir in diesem Thread noch nicht aufgefallen. Vielleicht ungewöhnliche Ansichten zum Thema Hobbies.

Wenn man gar nichts anderes kennt, als sein Hobby und nur davon erzählt, mag das im ersten Moment sicher von Fall zu Fall abschreckend wirken, aber sonst?
Talamaur hat geschrieben:Das Ding ist aber folgendes: Irgendwie muss man sich eine Identität stiften. Was macht einen aus? Bei mir zum Beispiel sind das meine Liebe zu den USA, die per se schon auf nur sehr wenig Gegenliebe in der deutschen Gesellschaft stößt
Die eigene Identität setzt sich doch aus viel mehr zusammen. Hobbies sind nur ein Teil davon.
Übrigens habe ich auch eine Vorliebe für die USA und reise gern dorthin. Sicher sind die Staaten in Deutschland nicht so gut angesehen, aber negativ angeeckt bin ich damit noch nie. Eine Kollegin, die laut eigener Aussage "niemals" dorthin reisen würde, hat dennoch Interesse an meinen Reisen gezeigt.
Talamaur hat geschrieben:Und dann wäre da noch meine Vorliebe für entsprechend große, amerikanische PickUps und SUVs, die in Europa auch eher auf Ablehnung denn auf Verständnis stößt (Spritfresser, Umweltvernichter, etc.).
Hm, gerade in Deutschland erfreuen sich große SUVs immer größerer Beliebtheit. Selbst in der Öko-Stadt, in der ich lebe. Ok, oft klebt dann als "Entschuldigung" ein "Atomkraft? Nein Danke!"-Aufkleber auf dem Touareg ;)
Talamaur hat geschrieben:Möglicher Weise kenne ich nur nicht die richtigen Leute? Aber wenn das so ist: Wo lernt man denn dann die richtigen Leute kennen?
Was ähnliche Interessen betrifft, gehört immer ein wenig Glück dazu. Oder aber man sucht Orte auf, an denen sich Gleichgesinnte Treffen. Könnten zum Thema USA und Amischlitten z.B. USA-Reiseforen oder US-Car-Treffen sein.
Strange Lady
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Strange Lady »

Talamaur hat geschrieben: Das Ding ist aber folgendes: Irgendwie muss man sich eine Identität stiften. Was macht einen aus? Bei mir zum Beispiel sind das meine Liebe zu den USA, die per se schon auf nur sehr wenig Gegenliebe in der deutschen Gesellschaft stößt, hier vor allem meine Faszination vom Lebensgefühl in den Südstaaten, meine große Leidenschaft für Country Musik, die damit einhergeht und stets belächelt wird, und meine Sammelleidenschaft für Zippo-Feuerzeuge, die ebenfalls eng damit in Verbindung steht. Meine Vorliebe für Space Opera, die absolut niemand nachvollziehen kann, dem ich bisher begegnet bin, und damit einhergehend mein großes Interesse für Astronomie und Physik, dass ich auf einem Level betreibe, das der "Normal-Mensch" nicht mehr versteht. Und dann wäre da noch meine Vorliebe für entsprechend große, amerikanische PickUps und SUVs, die in Europa auch eher auf Ablehnung denn auf Verständnis stößt (Spritfresser, Umweltvernichter, etc.).
Jeder definiert sich in gewissem Sinne über seine Hobbies, die er mit entsprechendem Eifer verfolgt. Und da kommt es erfahrungsgemäß durchaus darauf an, welche Hobbies das sind, ob sie akzeptiert werden oder nicht.

Um das ganze etwas zu relativieren: Ich habe trotzdem Freunde, die meine großen Interessensgebiete nicht teilen und nicht nachvollziehen können. Aber mal jemanden zu treffen, mit dem ich mich tatsächlich darüber austauschen kann, der interessiert an meinen Ansichten ist, das wäre wirklich mal eine erfreuliche Erfahrung, die ich bislang leider noch nicht machen äbedurfte.
Dafür wurde ich schon sehr oft völlig grundlos angefeindet, weil ich eben bekennender USA-Fan bin, einem der großen Feindbilder im heutigen Europa. Oder dafür, dass ich ein Auto fahre, das 12 Liter Benzin auf 100 km braucht und daher ein Umweltvernichter ist.

Möglicher Weise kenne ich nur nicht die richtigen Leute? Aber wenn das so ist: Wo lernt man denn dann die richtigen Leute kennen?

Was ich sagen will: Irgendwie gibt es hier im Thread zwei Extreme: Die einen, die sagen, man könnte sich unmöglich mit Interessen ins Abseits katapultieren, und die anderen, die dann die extremen Gegenbeispiele bringen. Dass es beides gibt, das will irgendwie niemand einsehen.

Diese Beobachtung kann ich als studierte Amerikanistin nun überhaupt nicht nachvollziehen: Amerika ist doch in vielen Bereichen DER kulturelle Prototyp. Alles kulturelle und lifestylebezogene kommt doch aus den USA über den Atlantik zu uns rübergeschwappt und wird mit offenen Armen in blindem Eifer empfangen und verinnerlicht ... von Film&Fernsehen über Mode bist Kunst. Die USA sind seit dem Ende des 2. Weltkrieges unsere kulturellen Stichwortgeber. Ich würde da fast schon von Kulturhegemonie sprechen.
Die Kritik gegenüber den USA richtet sich idR gegen die Außenpolitik der USA. Mehr nicht. Ein ähnlicher Diskurs entfaltet sich derzeit aber auch in Bezug auf die EU. Und Nahost. Und Russland. Also nix neues im alten Rom. Da sind mehr Grauschatten als klare Fronten.

Meine Frage nun:
Wie kommt es, dass du das nicht wahrzunehmen vermagst? Kann es sein, dass es an deinem persönlichen Kommunikationshabitus liegt, dass die Leute dir widersprechen? Der Ton macht ja bekanntlich die Musik. Und noch eine Bauerweisheit: .Wie es in den Wald hineinschallt .... Oder viell. bist zu empfindlich, nimmst die Reaktionen der anderen wie unter Vergrößerungsglas wahr? Viell. fehlt dir sowas wie "Widerspruchstoleranz"?
Ich persönlich mag es ja sehr, wenn Leute nicht meiner Meinung sind - dann kann man eifrig diskutieren und sich geistig austoben. Es muss natürlich spielerisch und wertschätzend laufen, sonst macht auch mir das keinen Spaß.

Ja, meine Antwort: du kennst offensichtlich nicht die richtigen Leute. Aber um die kennenzulernen, musst du selbst erstmal "softer" und offener werden in deiner Haltung zu dir selbst und gegenüber Meinung anderer Menschen. Wer mit einem schwarzweißmalerischen Kriegsfrontenduktus (Ich vs die anderen) unterwegs ist, wird keine Allianzen schöpfen können.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Talamaur

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Talamaur »

Talamaur hat geschrieben:Das Ding ist aber folgendes: Irgendwie muss man sich eine Identität stiften. Was macht einen aus? Bei mir zum Beispiel sind das meine Liebe zu den USA, die per se schon auf nur sehr wenig Gegenliebe in der deutschen Gesellschaft stößt
Die eigene Identität setzt sich doch aus viel mehr zusammen. Hobbies sind nur ein Teil davon.[/Quote]

Das stimmt natürlich. In meinem Fall (und ich denke in sehr vielen anderen, wenn nicht gar den meisten) ist es so, dass meine Hobbies und Interessensgebiete aber einen sehr starken Einfluss auf meine Haltung zum Leben, zu meiner politischen Weltanschauung und zu meinem Lebensentwurf haben. Ich leite meine Identität daher doch zu einem sehr großen Teil von meinen Hobbies und Interessen ab - das war noch nicht immer so, das hat sich im Laufe der Zeit durch meine Liebe zur Country Musik und allem, was damit zusammen hängt, entwickelt.
Übrigens habe ich auch eine Vorliebe für die USA und reise gern dorthin. Sicher sind die Staaten in Deutschland nicht so gut angesehen, aber negativ angeeckt bin ich damit noch nie. Eine Kollegin, die laut eigener Aussage "niemals" dorthin reisen würde, hat dennoch Interesse an meinen Reisen gezeigt.
Erfahrungsgemäß ist es aber auch so, dass es doch sehr davon abhängt, mit welchem Teil der USA mans ich identifiziert. Ich kenne ein paar Menschen, die eine große Sympathie für New York haben, die ecken auch nicht an. Weil New York ziemlich kosmopolitisch ist. Bei mir wäre das eher Nashville oder Dallas, da sehen die Sympathien schon wieder ganz anders aus. "Sklaventreiber", "Rassist" und "Turbokapitalist" sind noch die nettesten Wörter, mit denen ich da regelmäßig bezeichnet werde, wenn ich von meiner starken Sympathie für die ehemaligen konföderierten Staaten erzähle. Obwohl das Begriffe sind, die überhaupt nicht auf mich zutreffen.
Hm, gerade in Deutschland erfreuen sich große SUVs immer größerer Beliebtheit. Selbst in der Öko-Stadt, in der ich lebe. Ok, oft klebt dann als "Entschuldigung" ein "Atomkraft? Nein Danke!"-Aufkleber auf dem Touareg ;)
Bei dem Stichwort "große SUVs" an einen VW-Touareg zu denken, ist wieder typisch europäisch. Zur Erklärung: Ein Touareg verhält sich sowohl in Punkto Verbrauch und Schadstoff-Emissionen als auch in Punkto Ausmaße zu einem wirklich großen amerikanischen SUV wie ich sie mag in etwa so, wie ein VW Golf zu meinem 7er BMW. ;) Im Vergleich zu bspw. einem Ford Excursion ist ein VW Touareg ein spritsparender Kleinwagen. ;)
Was ähnliche Interessen betrifft, gehört immer ein wenig Glück dazu. Oder aber man sucht Orte auf, an denen sich Gleichgesinnte Treffen. Könnten zum Thema USA und Amischlitten z.B. USA-Reiseforen oder US-Car-Treffen sein.
Natürlich, im Internet ist es relativ einfach, gleichgesinnte zu jedwedem Thema zu treffen. Im RL ist das schon eine andere Hausnummer. Und ich versuche zur Zeit, mich mehr auf Kontakte im RL zu fokussieren. :)
Diese Beobachtung kann ich als studierte Amerikanistin nun überhaupt nicht nachvollziehen: Amerika ist doch in vielen Bereichen DER kulturelle Prototyp. Alles kulturelle und lifestylebezogene kommt doch aus den USA über den Atlantik zu uns rübergeschwappt und wird mit offenen Armen in blindem Eifer empfangen und verinnerlicht ... von Film&Fernsehen über Mode bist Kunst. Die USA sind seit dem Ende des 2. Weltkrieges unsere kulturellen Stichwortgeber. Ich würde da fast schon von Kulturhegemonie sprechen.
Auch hier gilt wieder: Das stimmt, so lange du dich in Regionen wie New York, Washington, Los Angeles oder Miami bewegst. Auch in den Staaten gibt es kulturelle Aspekte, die nicht den Weg über den großen Teich gefunden haben. Das fängt zum Beispiel bei der Country Musik an, die hier bei uns eher nicht verbreitet ist. Gerade als studierte Amerikanistin sollte dir klar sein, dass zwei Menschen, die von den USA erzählen, u.U. nicht das gleiche Land meinen. ;)
Die Kritik gegenüber den USA richtet sich idR gegen die Außenpolitik der USA. Mehr nicht. Ein ähnlicher Diskurs entfaltet sich derzeit aber auch in Bezug auf die EU. Und Nahost. Und Russland. Also nix neues im alten Rom. Da sind mehr Grauschatten als klare Fronten.
Um nur zwei Stichworte zu nennen, die nichts mit Außenpolitik zu tun haben: Waffenbesitz und Krankenversicherungszwang. Das sind jetzt zwei Punkte, die mir so ganz spontan einfallen. ;)
Meine Frage nun:
Wie kommt es, dass du das nicht wahrzunehmen vermagst? Kann es sein, dass es an deinem persönlichen Kommunikationshabitus liegt, dass die Leute dir widersprechen? Der Ton macht ja bekanntlich die Musik. Und noch eine Bauerweisheit: .Wie es in den Wald hineinschallt .... Oder viell. bist zu empfindlich, nimmst die Reaktionen der anderen wie unter Vergrößerungsglas wahr? Viell. fehlt dir sowas wie "Widerspruchstoleranz"?
Ich persönlich mag es ja sehr, wenn Leute nicht meiner Meinung sind - dann kann man eifrig diskutieren und sich geistig austoben. Es muss natürlich spielerisch und wertschätzend laufen, sonst macht auch mir das keinen Spaß.

Ja, meine Antwort: du kennst offensichtlich nicht die richtigen Leute. Aber um die kennenzulernen, musst du selbst erstmal "softer" und offener werden in deiner Haltung zu dir selbst und gegenüber Meinung anderer Menschen. Wer mit einem schwarzweißmalerischen Kriegsfrontenduktus (Ich vs die anderen) unterwegs ist, wird keine Allianzen schöpfen können.
Keine Ahnung. Ich würde mich nicht als verbohrt bezeichnen. Eigentlich bin ich ein sehr offener und toleranter Mensch. Ich lebe nach der Devise "Jedem Tierchen sein Plaisierchen" und lasse Menschen ihre Meinungen und Ansichten, weil es für mich eine der größten Errungenschaften der modernen Welt ist, dass man eben eigene Meinungen und Ansichten haben darf. Gefühlt ist es aber so, dass ich der einzige Mensch in diesem Land bin, der so denkt. Meine Ansichten mögen häufig unkonventionell und vielleicht auch nicht politisch korrekt sein, aber wie gesagt, ich lasse jedem seine. Und ich habe auch schon vor langer Zeit aufgehört, darüber diskutieren zu wollen, weil es außer Beleidigungen und persönlicher Angriffe ohnehin nichts bringt, s.o., "Sklaventreiber" und "Rassist".
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von kamako »

Eins der Hauptprobleme ist doch eher das Anspruchsdenken und nicht die Hobbies oder ähnliches.

Interessante Story: Ist mir vorheriges Jahr passiert.

Wir saßen beim Stammtisch im Biergarten bei einer coolen Runde. SO ca. 6-8 Männer und 5-6 Frauen durcheinander. Haben alle gut gequatscht und auch Bier getrunken.

Nach einer weile hörte ich einem Mann und einer Frau beim quatschen zu, Sie haben sich über Filme unterhalten. Er war ein Fantasy/Sci-Fi Fan und sie meinte nur das Sie das alles sehr langweilig/quatsch findet und Sie eher Typ Mensch ist die Sachbücher lesen und auch mal Kinderbücher.

Was die beiden vorher gelabert haben weiß ich nicht. Auf jedenfalls wirkte das Mädel danach sichtlich gelangweilt und hat sich von Ihm auch weg gedreht. Kurze Zeit später ist ER gegangen und hat nur noch so gemeint zu Ihr: "Und was hast du so zu bieten?, Gutes Aussehen finde ich hinter jeder Ecke und rein von Sach- und Kinderbücher lesen kann man auch keine Beziehung aufbauen."

Die Frau hat ihn nur weiter ignoriert und ist gar nicht darauf eingegangen, der Typ war danach natürlich weg und wurde auch nicht mehr gesehen... ich vermute auch AB oder so.

Ich habe nur leicht gegrinst und ein paar neben mir haben es auch nur so am Rande mit bekommen.

Aber da haben wir es ja es gibt solche und solche Frauen und man kann es nicht verallgemeinern... aber die LMS Theorie ist streckenweise schon richtig... kommt auf die Frau an.

Man muss als Kerl eben authentisch rüber kommen und versuchen sich interessant darzustellen, ist in der Tierwelt ja auch. Wer am meisten Balzt bekommt auch die Frauen ab :p.

Und wer das nicht kann, wird selektiv ausgelesen.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Einsamer Igel »

kamako hat geschrieben:
Man muss als Kerl eben authentisch rüber kommen und versuchen sich interessant darzustellen, ist in der Tierwelt ja auch. Wer am meisten Balzt bekommt auch die Frauen ab :p.

Und wer das nicht kann, wird selektiv ausgelesen.

Warum sind es dann die Frauen, die in den Schminktopf fallen? :lol:
kamako

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von kamako »

Einsamer Igel hat geschrieben:
Warum sind es dann die Frauen, die in den Schminktopf fallen? :lol:
Tja weil Sie ein höheren Anspruch haben =). Sie könnten ja auch den normalo Typ nehmen der schon ein Bierbauch hat und sich nichts aus Make-Up macht, aber es soll ja der spanische Hengst sein und nicht das Bauernschwein xD

Oder willst du mir etwas sagen, dass das anders ist?
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Einsamer Igel »

kamako hat geschrieben:
Einsamer Igel hat geschrieben:
Warum sind es dann die Frauen, die in den Schminktopf fallen? :lol:
Tja weil Sie ein höheren Anspruch haben =). Sie könnten ja auch den normalo Typ nehmen der schon ein Bierbauch hat und sich nichts aus Make-Up macht, aber es soll ja der spanische Hengst sein und nicht das Bauernschwein xD

Oder willst du mir etwas sagen, dass das anders ist?
Ja. Aber du würdest es vielleicht nicht glauben.

Frauen haben Ansprüche. Männer haben Ansprüche.
Männer putzen sich heraus. Frauen putzen sich heraus.
Frauen wählen aus. Männer wählen aus.
Und manchmal ist das Bauernschwein mit einem Pfau verbandelt.
Gar nicht so selten, wenn man mal mit offenen Augen durch die Stadt geht.

Wenn du schon das Tierreich mit den Menschen vergleichst, bedenke: bei den Menschen sind es die Frauen, die sich herausputzen und anmalen, ihr Gesamterscheinungsbild inkl. Stimme/Sprechweise/Verhalten "gefällig" und "auffallend" gestalten (anders als bei den meisten Tieren).

Das Grundprinzip mag ähnlich sein, die Weibchen sind in der Pflicht, das passende männliche Genmaterial auszuwählen. Aber tun Frauen das immer? Frag mal einen Humangenetiker. Der Vergleich mit dem Tierreich ist so altmodisch wie falsch... aber wird immer wieder gern bemüht. Nichts hält sich hartnäckiger als ein gut gepflegtes Vorurteil. Als nächstes kommt wieder der alte Zopf mit dem Höhlenweibchen und dem Versorgerkerl. War damals schon nicht so und ist es heute immer noch nicht.

Es sind beide gleichermaßen beteiligt, Mann und Frau.
Aber das zu leugnen, hilft auch weiter. Es zeigt, dass jemand eingleisig denkt. Der kann dann gleich aussortiert werden.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Strange Lady »

@Igel - volle Zustimmung.

Lustig auch, wenn irgendwelche Bonobos als Vorbild zitiert werden. Sicherlich gibt es auch im Menschen noch animalische Instinkte, aber dann die gesamte Spezies Mensch auf tierische Biologismen zu reduzieren erscheint mir eine Spur zu einfältig.
Mit solchen möchte ich dann auch am liebsten gar nicht erst sprechen.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Einsamer Igel »

Bonobos sind sehr soziale, friedliebende Tiere. Also mit den Menschen ganz offensichtlich nicht direkt verwandt.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Strange Lady »

@Talamaur

Country Music ist doch auch hierzulande in bestimmten kreisen recht beliebt. Ich höre die zwischendurch auch gern, z.B. Garth Brooks finde grandios. Hier in meiner Stadt florieren gerade die Square Dance events ... jeder Zweite scheint da inzwischen mitzumachen.

Du hast recht, Waffenbesitz, Krankenversicherung etc. sind kontroverse Themen, über die man unterschiedlicher Meinung sein kann.
So what? Daraus gleich zu schließen, dass du mutterseeleneinsam auf der Welt bist, weil dich niemand versteht .... ist doch vollkommen überzogen. :roll:
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von NBUC »

Krausig hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben:
Ich habe noch nie gehört das über jemand schlecht geredet wird nur weil er 2 oder 3 mal die Woche ins Fitnessstudio, zum Zumba oder zum Fußballtrainig geht.
Ich habe sowohl Stress in Beziehungen schon mit bekommen wie auch Aussagen "so einer hat ja dann gar keine Zeit mehr für mich".

2mal, vor allem wenn es etwas ist, was direkt an die Arbeit angeschlossen werden kann wird vermutlich auch nicht groß stören. Mach da 3mal am Abend draus und ggf noch ein Ligabetrieb am WE ...
Ja klar, weil ja zum Beispiel quasi alle Fußballer partnerlos sind! :roll:
Du redest dir wie immer Probleme hin, wo per se gar keine sein müssen.
Zwischen "Noch nie" und "alle" passt ja auch so gar nichts mehr dazwischen ... :hammer:

Ich wollte ursprünglich lediglich darauf hinweisen, das "Sport" als Interesse so direkt keineswegs ein Pluspunkt ist und weit von Autowin.

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Ich habe nicht das Gefühl, dass das die überwiegende Meinung ist, aber die welche sie äußern, das sehr vehement bis nahe an einem religiösen Dogma tun.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Hoppala »

Talamaur hat geschrieben:Was ich sagen will: Irgendwie gibt es hier im Thread zwei Extreme: Die einen, die sagen, man könnte sich unmöglich mit Interessen ins Abseits katapultieren, und die anderen, die dann die extremen Gegenbeispiele bringen. Dass es beides gibt, das will irgendwie niemand einsehen.
Extrem finde ich, dass die, die die extremen "Gegenbeispiele" bringen, behaupten, jemand habe behauptet, man könne sich unmnöglich mit Interessen ins Abseits katapultieren.
Wenn ich etwas Vernunft annehme, dann reden wir hier über nicht über Menschen, die sowieso komplett inkompatibel miteinander sind.
Sondern über Menschen, die ein gewisses Grundinteressen, den anderen kennnezulernen, mitbringen. Und dann ist es sicher nicht ein Hobby, das "ins Abseits" schießt. Sondern eine Sammluing extremer (oder für extrem gehaltener) Hobbys, die noch zudem in ihrer schrägen Gesamtheit extrem "verteidigt" werden.

Ich gebe offen zu, dass ich mit jemandem, der Spaß daran hat, in seiner Freizeit mit amerikanischen Mega-SUVs die Welt zu verpesten, eher keine enge Freundschaft eingehen will. Was aber, wenn ich jenand kennenlerne, diesen sehr zu schätzen lerne, und dann stellt sich heraus, dass der in seiner Freizeit die Welt mit SUVs verpestet? Ist er deshalb plötzlich unsympathisch? Nein, nur ein weiterer Mensch mit ner Macke. Voraussetzung bei diesem Beispiel ist, dass er sein "obskures Hobby" nich tmissionarisch vor sich her trägt und mir Vorträge über Verchromungsmethoden hält, bevor er nicht ahnt, ob mich das auch interessieren könnte.

Talamaur, wie kommst du an so viele Menschen, die dein Lesen und Lernen abschreckt?
Ich habe solche auch kennengelernt. Nette Menschen. Deren Talente lagen halt nicht in Bildung, die konnten dafür mit eine Schweizer Taschenmesser Häuser bauen. Ich respektiere das. Und wenn sie interessiert sind, erkläre ich ihnen den Nutzen und Spaß von Büchern. Sie werden dadurch keine Leseratten, aber meist respektieren sie das dann eben auch.
Mit Menschen, die DSDS-gucken für eine erwähnenswerte Beschäftigung halten, verbindet mich aber so wenig, dass wir über kargen Small Talk sowieso nicht hinauskommen. Da sind Hobbys und sonstige Interessen dann erst Recht kein Problem.
Talamaur hat geschrieben:Jeder definiert sich in gewissem Sinne über seine Hobbies
Ich vermute, hier irrst du, Also zumindest "jeder" ist schon mal falsch.

Ich jedenfalls frage mich ernsthaft, wie man sich "über seine Hobbys definieren" kann? Deine Identität hängt von deinen Hobbys ab???

Ich defineire mich über das, was ich bin, gut kann, nicht gut kann, gelernt und erlebt habe, noch lernen und erleben will, und was ich (noch) nicht bin. Mene Hobbys sind ein mögliches Ergebnis davon.
Talamaur hat geschrieben:In meinem Fall (und ich denke in sehr vielen anderen, wenn nicht gar den meisten) ist es so, dass meine Hobbies und Interessensgebiete aber einen sehr starken Einfluss auf meine Haltung zum Leben, zu meiner politischen Weltanschauung und zu meinem Lebensentwurf haben. Ich leite meine Identität daher doch zu einem sehr großen Teil von meinen Hobbies und Interessen ab - das war noch nicht immer so, das hat sich im Laufe der Zeit durch meine Liebe zur Country Musik und allem, was damit zusammen hängt, entwickelt.
Das finde ich sehr schräg gedacht. Ist es nicht eher umgekerht? Du hast eine Haltung zum Leben, Weltanschaauung, Lebensentwurf, und das ist dir durch die Beschäftigung mit bestimmten Dingen deutlich geworden?

Ich kenne es auch, dass die intensive Beschäftigung mti einem Thema die innere Einstellung verändert. Aber es ist ja immer noch MEINE Einstellung , mit der ich das überhaupt angefangen haben, etwas für mich Interessantes daran entdeckt habe, was mich weiter entwickelt. Im Leben nicht würde ich mich über dieses Thema "definieren" - auch wenn es einen recht großen Enfluss auf mein Leben hat. Aber gäbe es dieses nicht, hätte ich was anderes gefunden, was mich ähnlich anspricht, oder vielleicht auch ganz andere Aspekte meines Selbst herorbringt, die jetzt halt noch brach liegen,. Ich bin kein "Opfer" meiner Hobbys.
Talamaur hat geschrieben:"Sklaventreiber", "Rassist" und "Turbokapitalist" sind noch die nettesten Wörter, mit denen ich da regelmäßig bezeichnet werde, wenn ich von meiner starken Sympathie für die ehemaligen konföderierten Staaten erzähle.
Für die meisten Menschen ist die Konföderation nunmal mit der gewaltsamen Verteidigung ihres auf Sklaverei aufbauenden Wirtschaftssystems im amerikanischen Bürgerkrieg verbunden. Und es IST fraglos auch ein wichiger Aspekt.
Erklär halt, was dir an dieser Gesellschaft so zusagt, dann bist du die Vorurteile los. Wenn du's aber einfach so hinknallst, dann hat das was von "Ich hab Sympathie fürs Dritte Reich, aber ich bin kein Nazi".

Ich habe eher den Eindruck, du kannst deine Interessen nciht so darstellen, dass andere Menschen das gut akzeptieren können. - Es sei denn, es sind Interessen, dei weit aus dem hierzulande geltenden Wertekanon herausfallen. Herr Edathy hatte ja auch Probleme, sein Hobby der Welt zu verklickern ... aber das dürfte ihn nicht überrascht haben. Dann muss man das halt für sich behalten, oder woanders leben.


Wobei mir der ganze Begriff "Hobby" noch nie so recht eingeleuchtet hat. Entweder man macht was, und interessiert sich für was, oder nicht. Hobbys sind doch nur Aspekte im Leben, die einen gerad etwas mehr interessieren als anderes. Aber das nur nebenbei. Der Threadtitel redet ja auch von Interessen - das ist was anderes.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben:
Ich wollte ursprünglich lediglich darauf hinweisen, das "Sport" als Interesse so direkt keineswegs ein Pluspunkt ist und weit von Autowin.
Sport IST so direkt ein Pluspunkt, außer in besonderen Ausnahmefällen.
Von "Autowin" hat niemand gesprochen.
Daher hab ich mich auch gefragt, was dein Exkurs denn nun sollte, denn er hatte keinerlei nachvollziehbaren Anlass.
NBUC hat geschrieben: Bezgl. Amerikaabneigung.
Ich habe nicht das Gefühl, dass das die überwiegende Meinung ist, aber die welche sie äußern, das sehr vehement bis nahe an einem religiösen Dogma tun.
Das bietet möglicherweise einen Ansatz zur Erklärung deiner ansatzlosen Gedanken: Du hast eine etwas extreme Wahrnehmung (Wertung?) von sozialen/gesellschaflichen Prozessen und Themen.
Und die Erklärung für deine Gedanken kommt dann oft erst hinterher, wenn überhaupt. Bis dahin rätselt man, und du kommst dadruch noch schräger rüber, als du eigentlich bist.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von NBUC »

Hoppala hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:
Ich wollte ursprünglich lediglich darauf hinweisen, das "Sport" als Interesse so direkt keineswegs ein Pluspunkt ist und weit von Autowin.
Sport IST so direkt ein Pluspunkt, außer in besonderen Ausnahmefällen.
Von "Autowin" hat niemand gesprochen.
Daher hab ich mich auch gefragt, was dein Exkurs denn nun sollte, denn er hatte keinerlei nachvollziehbaren Anlass.
NBUC hat geschrieben: Bezgl. Amerikaabneigung.
Ich habe nicht das Gefühl, dass das die überwiegende Meinung ist, aber die welche sie äußern, das sehr vehement bis nahe an einem religiösen Dogma tun.
Das bietet möglicherweise einen Ansatz zur Erklärung deiner ansatzlosen Gedanken: Du hast eine etwas extreme Wahrnehmung (Wertung?) von sozialen/gesellschaflichen Prozessen und Themen.
Und die Erklärung für deine Gedanken kommt dann oft erst hinterher, wenn überhaupt. Bis dahin rätselt man, und du kommst dadruch noch schräger rüber, als du eigentlich bist.
1.) habe ich bisher anders erlebt
2.) du redest wirr.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Gilbert »

Talamaur hat geschrieben:Jeder definiert sich in gewissem Sinne über seine Hobbies
Wirklich? :gruebel: Ich habe gar keine Hobbys und mich interessiert auch nichts in dieser Richtung....
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Nonkonformist »

Hoppala hat geschrieben:Sport IST so direkt ein Pluspunkt, außer in besonderen Ausnahmefällen.
Na ja, ich hasse sport zum beispiel wie die pest, schau nicht mal sport im fernsehen, und eine extremsportlerin
hätte bei mir null chancen. Keine frau im welt würde mich dazu bringen können jeden tag zusammen joggen zu
gehen, oder ins fitness.

Aber ich denke, das maß ist entscheidend.

Wann man neben den sonderhobbies noch sachen hat die man mit OdBs unternehmen kann,
sollte es da keine probleme geben. Ich habe nie mit meine OdBs zusammen comics gezeichnet.
(Mit freunde schon.)

Stattdessen war ich mit denen ins Kino, in restaurants, cafes und kneipen, in den einen oder
anderen konzert, in den bergen, im schwimmbad, habe zusammen gekocht, auch mal getanzt.

Fanatische hobbies nerven eher erst nachdem man eine weile zusammen ist, habe ich bei
freunde und kollegen beobachtet.
Zuletzt geändert von Nonkonformist am 16 Mär 2016 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 1.) habe ich bisher anders erlebt
2.) du redest wirr.
Ich habe nicht das Gefühl, dass das die überwiegende Meinung ist, aber die welche sie äußern, das sehr vehement bis nahe an einem religiösen Dogma tun.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Teetrinker »

Was ich sagen will: Irgendwie gibt es hier im Thread zwei Extreme: Die einen, die sagen, man könnte sich unmöglich mit Interessen ins Abseits katapultieren, und die anderen, die dann die extremen Gegenbeispiele bringen. Dass es beides gibt, das will irgendwie niemand einsehen.
Kann vielleicht jemand mal eines der Gegenbeispiele zeigen oder eines bringen? Ich finde selbst in diesem Faden keine. Natürlich habe ich auch selbst etwas nachgedacht: zB Drogen, Hooligan-Aktivität oder Sammeln von NS-Devotionalien. Aber selbst da denkt man sich doch: jedem das seine und von den Kontakten wird es auch entsprechend angepasst sein. Wovon liest man dagegen hier? Einige Sammelleidenschaften, die sich auch in der Wohnung niederschlagen (Ach Gott!), Conventions ...

Landet man dadurch vielleicht bei einigen im Abseits. Dazu braucht es aber schon einiges, etwa, daß jemand damit (dem Interesse, dem Hobby) schlichtweg nicht klar kommt. Daß es nicht geteilt wird reicht nicht, ebensowenig, daß man deswegen manchmal terminlich gebunden ist oder tausend Dinge im Abo hat oder ständig nach Sachen Ausschau hält (dazu braucht es sowieso kein "nerd"-interesse).
Krausig
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Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Krausig »

Einsamer Igel hat geschrieben:
Krausig hat geschrieben:Ja klar, weil ja zum Beispiel quasi alle Fußballer partnerlos sind! :roll:
Du redest dir wie immer Probleme hin, wo per se gar keine sein müssen.
Reden wir von Profifußballern, 1. Liga? Die haben LMS. OK, außer Ribéry, der hat nur MS.
:lol:
Ne, ich rede auch von Hobbykickern. Ich glaube nicht, dass die signifikant partnerloser sind als Sportmuffel.

@ NBUC, ich bestreite ja nicht, dass es durchaus Partnerschaften gibt, bei denen das Sportprogramm ein problem darstellt. Im allgemeinen dürfte aber ein Sportler ehr attraktiver wirken als ein Couchpotato
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Le Chiffre Zéro
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Re: Vom Umgang mit ungewöhnlichen Interessen / Desinteressen

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Teetrinker hat geschrieben:
Und darin, daß sie mich statt dessen mit aller Gewalt in die Normalität zerren wollen.
Lehnt Dich jemand ab, größere Teile der Menschen? Zum Glück weißt Du, daß das Gefühl, in die Normalität gezerrt zu werden, nur eine Überinterpretation ist. Nkonformist hatte vor einiger Zeit einen ähnlichen Irrglauben.
Es ist so lange ein Irrglaube, bis wieder jemand ankommt mit einer Aussage in der Art, daß man sich anpassen soll, und wenn man sich dem verweigert, dann will man auch ganz klar keine Partnerin, ist somit freiwillig beziehungslos, damit per Definition kein AB und hat im AB-Treff nichts verloren.
Teetrinker hat geschrieben:
Also habe ich Beispiele aufgeführt, was es für extremere und abstoßendere "ungewöhnliche Interessen" gibt. Die Mehrzahl der Teilnehmer in diesem Thread konnte sich allerdings nicht vorstellen, was daran so extrem und abstoßend sei. Also mußte ich es erläutern und erläutere es immer noch.
Findet man die Beispiele in diesem Thread?
Mehrfach bereits.

Ich möchte einfach mal meine Selbstzitate noch ein weiteres Mal zitieren und dieses Mal für diejenigen, die es wahrscheinlich trotzdem nicht finden werden, die Schlüsselwörter hervorheben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Hier einmal ein paar Auszüge aus diesem Post:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Gewisse Hobbys kann man ja nicht komplett irgendwie in Schränken oder im Keller, so vorhanden, verschwinden lassen. Selbst wenn, kann das komplette Verstecken z. B. der Star Trek-Devotionalien zu einer auffällig kahlen Wohnung führen. Und den Aufwand will man nicht jedes Mal betreiben. Selbst wenn, könnte es durchaus sein, daß man irgendein Detail übersieht oder es nicht rechtzeitig schafft, restlos alles zu entfernen. In einer ansonsten kahlen Wohnung mit meterweise leeren Regalen wird der nicht weggeräumte Tricorder auffallen.

Oder sie sagt Mitte Juni, daß sie gern mit dir Anfang August für zwei Wochen Badeurlaub irgendwo am Mittelmeer machen will. Du hast aber schon seit dem Vorjahr ein horrende teures Gold-Ticket für die Star Trek Las Vegas, außerdem hast du Flugtickets und eine Hotelbuchung. Was willst du ihr erzählen, warum du nicht mit ihr in den Urlaub fliegen willst, was du statt dessen Besseres vorhast, das du nicht für sie sausen lassen kannst? Was willst du dir Annehmbareres aus den Fingern saugen als ein Convention-Ticket, das teurer war als so manch ein ganzer Pauschalurlaub, und das du schon hattest, bevor du sie überhaupt kanntest?
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Es gibt wahrhaft merkwürdige Hobbys und Interessen, auf die die Menschen eher als nicht irgendwo zwischen "WTF?" und vehementer Ablehnung reagieren dürften. Crossdresser (hatten wir schon; kann gegenüber einer Frau in zwei Richtungen "losgehen"). Cosplayer (in Kombination mit Otaku besonders aus der Reihe fallend; man stelle sich einen erwachsenen Mann vor, der sich von Kopf bis Fuß als anthropomorpher Comic-Fuchs verkleidet). Furry (Turboversion in Kombination mit Cosplay: Fursuiter). Brony (unmittelbare Abstempelung als schwul, pädophil oder zumindest geistig zurückgeblieben garantiert, und dann wird dir dein Gegenüber auch nicht mehr ernsthaft zuhören).

Es heißt ja auch, daß man als Musiker immer gut ankommt, aber es gibt durchaus "falsche" Musikinstrumente, die tendentiell keinen sehr positiven Eindruck machen.
Zugegeben, vielleicht hätte ich jeweils erklären sollen, was das ist.
Damit das a) auch wirklich niemand mehr überliest und b) der geneigte Leser auch begreift, wovon ich da eigentlich schreibe, die genannten Beispiele plus Erweiterung noch einmal in Listenform:
  • "Falsche" Musikinstrumente. Habe ich im Treff schon häufig behandelt. Gemeinhin heißt es, daß man als Mann bessere Chancen bei Frauen hat, wenn man Musik macht, also ein Musikinstrument spielt. Es gibt aber Instrumente, die sind so freaky oder nerdy oder nervig oder fallen anderweitig aus der Reihe, daß sie bei der Mehrheit der Frauen das genaue Gegenteil bewirken.
    Crossdresser. Mann (ver)kleidet sich als Frau. Wenn man jetzt darauf reagiert mit "Ach so, Transvestit", wird man eines Besseren belehrt.
  • Cosplayer. Du bist Fan eines bestimmten Charakters aus einem Film, einer Serie, einem Roman, einem Comic, einem Manga, einem Anime, woher auch immer. Und du verkleidest dich ziemlich detailgetreu als dieser Charakter. Häufig anzutreffen auf Fan-Conventions.
  • Furry. Fan von anthropomorphen (also mehr oder weniger dem Menschen angepaßten) Tieren, wie sie überwiegend in Animation und Comics anzutreffen sind. Das geht aber weit über Disney (Micky Maus etc.) oder Warner (Looney Tunes) hinaus, bei denen die Charaktere sich kaum bis gar nicht wie die Tiere benehmen, die sie sein sollen.
  • Cosplayer + Furry = Fursuiter. Das ist, wenn sich ein Mann als ca. 1,90 m großes, auf den Hinterbeinen stehendes Tier verkleidet, das wie aus einem (wenngleich hervorragend gemachten) Comic stammt. Bevorzugt als Wolf oder Fuchs. Bis hin zu einem "Helm" in der Form des Kopfes des nachgestellten Tieres. Auch auf Conventions nicht selten. Das hier spricht mehr als tausend Worte.
  • Cosplayer + Rollenspieler (meist Pen & Paper) = LARPer. Leute, die in entsprechender Verkleidung in aller Öffentlichkeit ein RPG (Rollenspiel) spielen, sei es Dungeons & Dragons (mittelalterliche High Fantasy), sei es Shadowrun (futuristischer Cyberpunk) oder was auch immer. Dabei existieren die Charaktere nicht rein in ihrer Fantasie, sondern sie werden selbst zu ihren Charakteren und benehmen sich selbst so, wie es die Charaktere in dem Spiel tun. Dabei interessiert es sie herzlich wenig, was Die Leute™ von ihnen denken, wenn sie sie sehen.
  • Das mit Abstand Kontroverseste: Brony. Das hier (ich empfehle wirklich, diesen Thread zu lesen, um die Reaktionen Außenstehender im AB-Treff auf die Bronies zu sehen). Definition durch Außenstehende: erwachsene Männer, die My Little Pony mögen. Die Definition geht eigentlich noch weiter, aber das ist die Außenwirkung der Bronies auf die Masse, die weder weiß, daß MLP mehrere Generationen hat, noch, daß MLP seit 2010, dem Launch der aktuellen 4. Generation, eine grandiose Trickserie hat. Gängige Klischees gegenüber Bronies:
    • schwul
    • pädophil
    • transsexuell oder sonst irgendwie queer
    • auf dem geistigen Niveau eines maximal Achtjährigen
    • sonst irgendwie kopfkrank
    Wie sonst will man sich erklären, warum erwachsene Männer auf kleine bunte Ponys abfahren? (Diskussionen zu diesem Thema ganz speziell bitte im verlinkten Thread und nicht hier.)
Gahaltan hat geschrieben:warum ist dein frauenbeispiel immer so eine langweilige mainstreamfrau?
Weil es zumindest in dieser Gegend und in meinem altersmäßigen Suchbereich unter den Singlefrauen weit mehr Nicht-Geeks als Geeks gibt.

Wenn du dich permanent in Geek-Kreisen bewegst, heißt das noch lange nicht, daß das allen vergönnt ist.
Lisa hat geschrieben:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Wie groß schätzt du den Anteil der Frauen zwischen 30 und 40 ein, die im Bücherregal eines Mannes Do Androids Dream Of Electric Sheep? von Philip K. Dick sehen, und denen sofort entfährt: "Oh, wow, die Romanvorlage zu Ridley Scotts Blade Runner!"
Gegenfrage: Wie hoch schätzt du den Anteil der Männer ein, die so reagieren?
Etwas mehr, aber immer noch gering.
Endura hat geschrieben:Tschuldigung, Blade Runner ist ziemlich Mainstream, und dass Do Androids Dream Of Electric Sheep? die Romanvorlage ist, ist jetzt kein Geheimnis. Ich meine das sogar mal im Englischunterricht vernommen zu haben. Aber Shakespeare war kein Thema...
Blade Runner ist tatsächlich einigermaßen Mainstream. Aber es gehört nicht zur Allgemeinbildung, auf welchem Roman es basiert, und wer diesem Roman geschrieben hat. Mehr Leute dürften wissen, wer die Filmmusik gemacht hat, und selbst das sind nur wenige.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs