Was stabilisiert euch für den Alltag?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Jörmungandr

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Jörmungandr »

Schmeckt aber gut :>
Anne Shirley

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Anne Shirley »

Nemo hat geschrieben:
Jörmungandr hat geschrieben:Bier.
Alkohol ist keine Lösung....außer man betrachtet es chemisch :mrgreen:
Ich dachte immer, Alkohol ist keine Lösung, sondern ein Destillat... :gruebel:
Justus

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Justus »

Für einen Abend ist ja wirklich toll sich volllaufen zulassen aber der Tag danach nimmt dir alles wieder weg. Bei Cannabis hab ich gedacht das es anders wäre, weil ich mich sogar Tage danach noch gut gefühlt habe. Tja, denkste. Irgendwann kam der Hammerschlag, aber sowas von
Nemo

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Nemo »

Anne Shirley hat geschrieben:
Nemo hat geschrieben:
Jörmungandr hat geschrieben:Bier.
Alkohol ist keine Lösung....außer man betrachtet es chemisch :mrgreen:
Ich dachte immer, Alkohol ist keine Lösung, sondern ein Destillat... :gruebel:
Das ist richtig. Aber Alkohol ist ein Lösungsmittel :lol:
Justus

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Justus »

Es gibt schließlich nichts was Alkohol nicht lösen könnte (gut wenn du auf die Freundin deines besten Freundes stehst ... den Spruch habe auf einem Festival gehört ...)
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Hoppala
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Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Hoppala »

Sträusschen hat geschrieben:Geschirrspülen oder solche Sachen würde ich wirklich gerne tun!
Hallo hier!!! Immer was zu tun im Haushalt!!! :mrgreen:

Oben erwähnte jemand das Hobby "Backen". Mit selbstgebackenen Keksen / Kuchen macht man iegentlich in jeder Gruppe, bekann toder nicht, eine gute Figur. Man darf halt nich tsagebn: "Hier, hab ich für eich gemacht!" sondern: "Ich hab gestern etwas über die Stränge geschlagen, ich hab soviel, das kann ich gar nicht essen: greift zu!"
Es signalisiert: Leidenschaft für eine Sache. Dass man eine Bereicherung für die Gruppe ist Dass man dabei auch an andere denkt. Großzügigkeit.
Ehrlich, wenn der Streuselkuchen aus der Dose duftet, ist das Eis sofort gebrochen!
Sträusschen hat geschrieben:Einige meiner Internetkontakte würde ich aber schon als Freundschaften bezeichnen und denke, es beruht auf Gegenseitigkeit.
Tu das nicht. Tu das nicht! Menschen, die du nich tpersönlich kennst, sind keine Freunde; können keine Freunde sein. Es sind leibe Internet-Kontakte. Schön. Aber nicht mehr.
Wenn du mehr willst, musst du sie "in echt" treffen. Mach dir keine Illlusionen.
Sträusschen hat geschrieben:Ich versuche mir nun einen Wochentagesplan mit jeweiligen tagestypischen Highlights oder Besonderheiten zu überlegen.
Tagesstrukturen durch Planung machen, ist ein sehr beliebtes und wohl auich bewährts Mittel bei vielen psycho-ssozial basierten Therapien.
Bei mir wirkt das aber auch eher abschreckend. Ich habe kein Problem mit Planung oder Termine einhalten - solange ich die Freiheit habe, es auch nich tu tun. Komt mir jemand mit "Pflichtliisten", werd ich schlecht gelaunt. Aber vielen Menschen geht es da ganz anders. Ich schätze, man muss es halt ienfach ausprobieren, und wenn es einem mehr Pein verursacht als Besserung, lässt man's halt wieder - ohne sich schlecht zu fühlen. Nicht jedes Medikament wirkt bei jedem gleich, das gilt auch für Methoden.

Gut wäre, aber, wenn du deine persönlichen Highlights registrierst, und die dann etwas gezielter/öfter/regelmäßiger in deinen Allatg einbaust. Und wenn das Hoch dann erreicht ist, nutzt du den "Schwung", um etwas anders zu tun, was auch getan werden muss / sinnvoll wäre; was dir aber ansonsten sehr schwer fällt. - Also das Gegenteil von: "Erst quälen, und auf die Belohnung freuen!", sondern: es sich erst gut gehen lassen, und dann über die Hürde hüpfen.

Bewegungstrainig verbessert außerdem deine physische und damit auch die emotionale Selbstwahrnehmung. Somit kannst du aufziehende Gewittter früher bemerken. Mir schient, du hast ein besseres Körpergefühl dringend nötig - wenn du depressive Mattheit nicht vom Muskekater unterscheiden kannst; und nach 1x Sport treiben gleich derart leidest.
Strange Lady hat geschrieben:Mein Tip deshalb: bloß nicht zu Hause ausharren. Und schon garnicht am PC.
Kann man gar nicht oft und laut genbug betonen.
Anne Shirley hat geschrieben:
Nemo hat geschrieben:
Jörmungandr hat geschrieben:Bier.
Alkohol ist keine Lösung....außer man betrachtet es chemisch :mrgreen:
Ich dachte immer, Alkohol ist keine Lösung, sondern ein Destillat... :gruebel:
Off topic: oh wei.
Alkhol in reiner Form ist eni Destillat. Spirituosen sind oft Destillate, oder enthalten solche.
Bei Bier die Quelle des Alkohols ein Gärunngsprozess. Genauer gesagt: es sind die Ausscheidungen der Verdauung von Pilzen ...
Und soiwieso ist Bier kein Alkohol. :mrgreen:

(Alkoholiker glauben das bitte nicht!!!)
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Mayblue

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Mayblue »

Justus hat geschrieben:Für einen Abend ist ja wirklich toll sich volllaufen zulassen aber der Tag danach nimmt dir alles wieder weg. Bei Cannabis hab ich gedacht das es anders wäre, weil ich mich sogar Tage danach noch gut gefühlt habe. Tja, denkste. Irgendwann kam der Hammerschlag, aber sowas von
Da redet er wirklich übers kiffen xD. Nein, das knockt dich nur aus, da kriegt man erst recht nichts auf die Reihe und kann bei Menschen (selbst Cannabis, was viele als ungefährlich sehen) mit psychischen Erkrankungen Psychosen hervor rufen.
@Simonetta und Mayblue, ich habe seit langem keine real life Freundschaften. Einige meiner Internetkontakte würde ich aber schon als Freundschaften bezeichnen und denke, es beruht auf Gegenseitigkeit. Auch wenn man sich nicht persönlich sieht, gratuliert man sich zu Geburtstag nebst Geschenk sogar (DHL und Co lassen grüßen) und wünscht alles Gute zu Weihnachten und Silvester.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich online Kontakte höher einschätze, sondern damit dass mir alle real life "Freundschaften" weggebrochen sind und ich keine Kraft und Lust mehr hatte weiterhin die zu sein, von der die "Freundschaft" abhängt, weil wenn ich nichts dafür tat, taten es die anderen leider auch nicht.
:? Das ist dann tatsächlich schwierig...:C...aber vielleicht hast du Recht, vielleicht gibts auch unter den online Leuten Gleichgesinnte, Beziehungen die halten...wer weiß.

Ich hab nur die Erfahrung gemacht (gerade während meines letzten Abi Jahres hab ich angefangen zu zocken :schwitzen: ), dass selbst Kontakte, die im Spiel gut sind, auseinander brachen, als ich aufhörte zu gamen. Ich habs mir zwar schon gedacht, aber es war schon ziemlich hart zu merken, dass ich außerhalb davon mit rein gar nichts da stand...Freunde, die ich hatte, hab ich komplett vernachlässigt, alles abgebrochen, alles außerhalb des Spiels nervte nur noch. Während die anderen nach der Zeugnisvergabe schon wussten, was sie studieren, wohin sie reisen,oder welche Abenteuer und Erfahrungen sie erleben wollten, stand ich einfach nur ratlos vor den Treppenstufen meiner Schule vor dem Nichts...
Ich hab sogar meinen Abschlussball geschwänzt, um zuhause zu zocken.
Einige Monate nach meinem Abi haben mich meine Geschwister aus diesem Teufelskreis raus geholt.
Das Gaming war für mich eine komplette Vermeidungsstrategie und Flucht aus all meinen Problemen, die ich hatte, mit denen ich mich nicht beschäftigen wollte und es hat mich menschlich gesehen, überhaupt nicht weiter gebracht, geschweige denn den Zielen, die mich wirklich glücklich machen.
Die Zeit danach war wirklich hart, sich aufzuraffen, Problemen entgegenzutreten, sich Ängsten zu stellen...aber ich muss auch sagen, dass ich in dieser Zeit niemals wirklich alleine war und dass ich gerade die letzten Jahre, wo ich viel Zeit mit Freunden verbracht, mich meinen Zielen gewidmet habe und viel gereist bin (vieles dazu gelernt habe), gegen nichts auf der Welt eintauschen würde.

Sry, ich wollte nicht vom Thread abweichen...ich wollte glaub ich nur davor warnen, vor seinen Problemen zu flüchten. Manchmal lohnt sich die Kraft, die man aufwendet.
Nonkonformist

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Nonkonformist »

Die arbeit, wann ich diese habe,und das sozialleben das meist aus after work
aktivitäten besteht, und in perioden ohne arbeit kaum vor handen ist.

Den alltag mit all seinem routine finde ich eigentlich ziemlich langweilig, und
eine wiederholung von immer wieder den gleichen sachen. Da gibt es wenig
was mir glücklich macht.
Und sport hasse ich wie die pest; mehr als mal spazieren oder radfahren mache
ich eigentlich nicht. Ich schaue nicht mal sport im fernsehen. Was sport bei mir
auch macht; endorfinen gibt es da bei mir nicht; nur frust, ich habe alles andere
als spaß drann.

Wann es keinen arbeit gibt versuche ich noch am festen uhrzeiten zu essen, aber
es gibt auch perioden wann ich einfach esse wann ich hungrig bin. Gesellschaftlich
ist eine feste tagesablauf sehr gefordert, aber ich finde diese häufig nur künstlich
und unnatürlich. Als freiberufler hatte ich auch selten feste arbeitszeiten, was ich
daran sehr geschätzt habe. Ich bin kein großer fan von zuviel struktur. Auch wenn
ich einige feste routinen habe; bei zuviel struktur fühle ich mich eher unwohl.
Was in ein sehr strukturiertes land wie Deutschland (oder Holland) schwierig sein
kann...

Momantan gibt es eine nicht wirklich befriedigende AGH job, wochentlich zwei
therapiestunden, eine kochklub wo ich mich angeschlossen habe, meist um aus
der wohnung zu kommen. Wirklich glücklich macht es mich alles nicht, weniger
letargisch schon.
Hannah

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Hannah »

Ich halte mich über Wasser mit: einkaufen, Kind betreuen, arbeiten, Haustiere betreuen...
Am Abend ist es jeweils schlimm und nicht auszuhalten, dann nehm ich meistens ein Medikament zum schlafen...
Nemo

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Nemo »

Hannah hat geschrieben:Ich halte mich über Wasser mit: einkaufen, Kind betreuen, arbeiten, Haustiere betreuen...
Nun in dem Sinne hast du den meisten von uns hier zumindest was voraus. Du hast wenigstens das Kind, dass dir eine gewisse Stabilität im Leben liefert.
Hannah

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Hannah »

Nemo hat geschrieben:
Hannah hat geschrieben:Ich halte mich über Wasser mit: einkaufen, Kind betreuen, arbeiten, Haustiere betreuen...
Nun in dem Sinne hast du den meisten von uns hier zumindest was voraus. Du hast wenigstens das Kind, dass dir eine gewisse Stabilität im Leben liefert.

Ja, sagen wir, es liefert mir Struktur und ich liebe es über alles...Jedoch kann es meinen Wunsch nach jemandem, den ich abends in den Arm nehmen kann und will leider auch nicht stillen, obwohl ich das anfangs dachte..Dennoch bin ich sehr dankbar für dieses kleine Wesen und weiss, dass nicht jeder das Glück hat, sowas zu haben... :shylove:
Lanthan

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Lanthan »

Nemo hat geschrieben: Die Frage ist doch, verschafft es dir auch länger als ein paar Minuten Zufriedenheit, oder ist es tatsächlich was längerfrsitiges? Ich kann mir jeden Tag 100 Dinge vortellen, die mich sogar zum Lachen bringen. Ja sogar laut und herzhaft. Aber ein paar Minuten danach bin ich wieder auf dem selben Niveau wie zuvor.
Ich meine gut ist, wenn man das überhaupt noch kann. Leute die aus der Spirale gar nicht ausbrechen sind dann diejenigen die sich das Leben nehmen. Aber es ist schon was anderes wenn man rund um zufrieden sein kann, als wenn man sich aktiv das Gefühl "heraufbeschwören" muss.

Muss ich ja gar nicht. Das ganze hat sich bei mir so automatisiert, dass ich von ganz alleine das Leben in seinen kleinen Facetten mehr genieße.

Und was dein anderes Argument angeht, besser immer wieder 5 Minuten fröhlich, als gar nicht, oder?

Der Trick ist einfach, dass ich so gelernt habe, jeder Situation etwas gutes abzugewinnen. Ich bin entspannter geworden, Rückschläge treffen mich nicht so hart, denn es gibt einfach schöne Dinge, die bleiben.
Automobilist

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Automobilist »

[quote="Nonkonformist :

Den alltag mit all seinem routine finde ich eigentlich ziemlich langweilig, und
eine wiederholung von immer wieder den gleichen sachen. Da gibt es wenig
was mir glücklich macht.
Und sport hasse ich wie die pest; mehr als mal spazieren oder radfahren mache
ich eigentlich nicht. Ich schaue nicht mal sport im fernsehen. Was sport bei mir
auch macht; endorfinen gibt es da bei mir nicht; nur frust, ich habe alles andere
als spaß drann.
Gesellschaftlich
ist eine feste tagesablauf sehr gefordert, aber ich finde diese häufig nur künstlich
und unnatürlich. Als freiberufler hatte ich auch selten feste arbeitszeiten, was ich
daran sehr geschätzt habe. Ich bin kein großer fan von zuviel struktur. Auch wenn
ich einige feste routinen habe; bei zuviel struktur fühle ich mich eher unwohl.
Was in ein sehr strukturiertes land wie Deutschland (oder Holland) schwierig sein
kann.

Rigide Arbeitszeiten habe ich nun überhaupt nicht...rund um die Uhr kann eine Tour beginnen(wie z.B morgen vormittag nach London)Sport : Igitt, alles; nur das nicht. Fahrradfahren / Spazieren : Erst recht nicht. Schön ist es, wenn ich Muße habe, Motoren instandzusetzen; etwas am Rechner zu recherchieren, Autos holen oder probefahren, auch Holz hacken mache ich durchaus gerne. Langstrecken liebe ich geradezu...von mir aus bis nach La Linea oder Athen.
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BartS
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Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von BartS »

Sträusschen hat geschrieben:Auch wenn man Familie, Eltern, Geschwister, andere Verwandte hat, diese sind nicht immer zur Stelle oder man braucht zusätzliche Hilfe.
Hallo Sträusschen, ich finde es interessant, dass Du in Deiner Aufzählung gar nicht Freunde erwähnt hast. Wie sieht es da aus? Haben Dir auch Freundschaften geholfen, über depressive Phasen zu kommen? Ich finde Freunde essentiell fürs eigene Wohlbefinden.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Fische-Frau

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Fische-Frau »

Hi,

ich kann zu fast allem vom Obigen "ja" sagen, Sport, kleine Momente des einfachen Glücks, Kontakt mit Freunden (aber auch eher telefonisch oder in Person als "nur" im Internet).

Was andere hier auch schon erwähnt haben, ist eine gewisse Struktur. Als ich zweimal monatelang nicht krank, aber ohne viele Freunde arbeitslos in Deutschland bei meinen Eltern wieder einziehen musste, da hat mir tatsächlich auch eine gewisse Struktur im Tag mich davor bewahrt, allzu niedergeschlagen zu werden neben all den Bewerbungen.

Mir hat es z.B. auch geholfen, einmal in der Woche eine Art gemeinnützige Tätigkeit auszuüben, also etwas, womit ich zwar kein Geld verdienen konnte, was aber eine für mich halbwegs sinnvolle Aufgabe darstellte. Ich habe mich bei Oxfam gemeldet und dort teils Kleider, teils Bücher sortiert, die dann ja secondhand verkauft wurden. Abgesehen von den Objekten kam ich damit auch mit Menschen in Kontakt, nicht zu viel, oder eben so viel, wie ich wollte, und hatte auch das für mich (ich war ja gesund, aber arbeitslos) wertvolle Gefühl, irgendwie "gebraucht" zu werden. Vielleicht könnte Dir das auch gut tun, solange nicht zu viel "Druck" da ist...Nur ne Idee...

:tanzen2:
Reinhard
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Ich bin ...: verdammt bissig.
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Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Reinhard »

Mayblue hat geschrieben: Ich hab sogar meinen Abschlussball geschwänzt, um zuhause zu zocken.
Ha. Ich habe zuhause gezockt, um eine Ausrede zu haben, nicht auf den Abschlussball zu gehen :).
Mayblue hat geschrieben: Einige Monate nach meinem Abi haben mich meine Geschwister aus diesem Teufelskreis raus geholt.
Das Gaming war für mich eine komplette Vermeidungsstrategie und Flucht aus all meinen Problemen, die ich hatte, mit denen ich mich nicht beschäftigen wollte und es hat mich menschlich gesehen, überhaupt nicht weiter gebracht, geschweige denn den Zielen, die mich wirklich glücklich machen.
"Vermeidungsstrategie" glaube ich muss noch in zumsels Worthäufigkeitsvergleichsthread rein ...

Gruß
Reinhard
Make love not war!
Pattick

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Pattick »

Wirklich stabilisieren kann mich eigentlich nur eine Perspektive für mich, die halte ich mir immer im Alltag vor die Nase.

Angeregt durch meine Süße, würde ich falls es wieder zu traurigen Zeiten kommt, Meditation "ausprobieren". Ihr hilft das. Ansonsten gibt es aber wenig, was mir helfen würde.

Extase durch körperliche Anstrengung hilft, alles hilft, was einen fesselt, die Sinne sozusagen einnimmt. Aber das ist alles nicht nachhaltig und damit letztlich Unsinn denn nach der Extase kommt der tiefe Fall. Letztlich sind das alles wie Drogen. Es puscht auf Kosten der Zeit danach, die Dosis muss immer höher. So lange keine Lösung da ist, keine Perspektive, kein Sinn, hilft das alles nichts. Einzig Psychopharmaka können dann helfen, habe mir auch schon geholfen. Aber ich erachte das als allerletzten Weg, verweigere mich gerade wieder dagegen.

Glaube kann helfen, Religion tröstet und Glaube oder Spiritualität bettet einen in Wohlbehagen wenn man die Welt nicht mehr verstehen kann. Auch das hab ich gelernt.

Durch den Tag hilft es ein wenig, zu lernen, wie ein Kind zu denken. Freue Dich über Kleinigkeiten, freue Dich aktiv also ruhig so richtig. OK ich arbeite an einer Schule, da kann man es bringen sich vor irgendwas zu stellen und verzückt zu freuen. Kommt in ner Bank oder nem Industriebetrieb vielleicht nicht so toll :-(

Nu ja, jetzt versuche ich mich zu freuen, dass ich auf die Arbeit muss und leider NICHT laufen kann weil ich den Firmenwagen dabei hab. Man möge sich fragen warum: Recht einfach - morgens ne Stunde spazieren gehen tut mir gut, hilft mir meinen Kopf klar zu bekommen. Das hilft auch - einfach spazieren gehen. Autofahren hilft nicht so gut.... Immerhin 2km zum Auto muss ich laufen (Umweltzone, Auto hat keine grüne Plakette....).
Nemo

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Nemo »

Pattick hat geschrieben:
Durch den Tag hilft es ein wenig, zu lernen, wie ein Kind zu denken. Freue Dich über Kleinigkeiten, freue Dich aktiv also ruhig so richtig. OK ich arbeite an einer Schule, da kann man es bringen sich vor irgendwas zu stellen und verzückt zu freuen. Kommt in ner Bank oder nem Industriebetrieb vielleicht nicht so toll :-(
Warum nicht? Ich arbeite neben dem Studium in einem Ingenieursbüro. Und wenn ich ne positive Nachricht oder gutes Feedback bekomme, darf ich mich auch darüber freuen. Wenn ich jetzt in einer Industriefirma arbeite, zum Beispiel in der Produktion, kann ich mich doch freuen wenn ich das Soll oder sogar mehr erreicht habe. Und in der Bank kann ich mich doch zum Beispiel über nette Kunden freuen. Man muss halt nur Dinge finden.
Saraj
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1606
Registriert: 10 Okt 2014 13:00
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AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Saraj »

Sträusschen hat geschrieben: @Saraj, kann es sein, dass dein Plan mit dem genauen Aufschreiben aus der Esstörungsecke kommt? Ich leide nicht darunter, habe aber mitbekommen, dass Bulimie und Magersuchtskranke das als Therapie u.a. bekommen.
Ich hab 2 Pläne, einen wegen der Depression (Tagesablaufplan) und einen wegen der Essproblematik (Essprotokoll). Ich finde es auch sehr anstrengend, das immer genau durchzuziehen, manchmal fühlt man sich bevormundet, ärgert sich, dass man sowas zum Leben braucht, aber es geht auf jeden Fall etwas besser als ohne Pläne. Und man erkennt eben durch die Stimmungsskala nach einiger Zeit eine bestimmte Systematik hinter seinem täglichen Verhalten, und weiß, welche kleinen oder großen Verhaltensmuster und Aktivitäten einem im Nachhinein zu einer stabilen Stimmung verhelfen. Den Tagesablaufplan mache ich mittlerweile sogar freiwiliig, weil ich den eigentlich nicht mehr machen muss. Man freut sich ja bei solchen Listen auch ganz simpel gesagt einfach schon darüber, dass man es am Ende des Tages geschafft hat, möglichst viel Gutes draufgeschrieben zu haben. :) Hilft aber wahrscheinlich nicht jedem und ist typabhängig.
Sträusschen

Re: Was stabilisiert euch für den Alltag?

Beitrag von Sträusschen »

BartS hat geschrieben: Hallo Sträusschen, ich finde es interessant, dass Du in Deiner Aufzählung gar nicht Freunde erwähnt hast. Wie sieht es da aus? Haben Dir auch Freundschaften geholfen, über depressive Phasen zu kommen? Ich finde Freunde essentiell fürs eigene Wohlbefinden.
Freunde haben mir nicht darüber hinweggeholfen oder es erleichtert, weil ich gar keine hatte!

Ich wollte damit ausdrücken, dass ich es nicht für selbstverständlich erachte, dass man Freunde hat. Mag aber eher auch daran liegen, dass ich beim Schreiben zu sehr von mir ausging. Es hat eine gewisse Spontanität, wenn man schreibt und nur noch einmal drüber sieht, ob Tippfehler drin sind, die man korrigiert.
Also ich würde wie ich glaube schon mal erwähnte, gerne auch Freund(e) in meiner Nähe haben, aber es ist wie mit einer Beziehung und anderen Sachen im Leben, es geht nicht alles nach Wünschen. Meine Internetfreunde, die ich erst später bekam, sind mir wichtig und fast so wie echte, in der Nähe. Wenn andere es anders sehen, können sie recht haben, dann eher weil ich den Unterschied nicht mehr kenne.
Zurzeit habe ich ein kleines Hobby, wo ich eine Frau fast regelmäßig treffe. Für mich hatte ich sie schon als Freundin bezeichnet, aber da war ich wohl zu vorschnell und muss dem ganzen mehr Zeit geben oder es ist so. Ich wirke wohl auch bei potentiellen Freundschaften seltsam oder mir fehlt manchmal Geistesgegenwart. Zum Beispiel hat sie als wir uns trafen, mich in meinem Beruf ein wenig schlecht gemacht, ich hatte es so verstanden. Es war aber nur ein einziger Satz, der nebenbei geäußert wurde und ich bin sicher, sie sprach ihn spontan aus. Aber wie sie auf den Gedanken kam? Dass was sie ansprach, stimmt gar nicht. Ich hatte eher den Eindruck, sie sieht mich als etwas "tieferes" und findet meinen Beruf zu gut für mich. Mit "tieferes" meine ich, im Sinne wie andere sehr oberflächliche Menschen andere sofort in attraktiv und wert sich mit ihnen zu beschäftigen, sehen.
Oder als sie während unserer Beschäftigung ziemliche aggressive Kommentare gegen mich fallen ließ.
Aber da mache ich mir zu sehr einen Kopf.
Jetzt denke ich, ihr ist nur wichtig, dass ich auch mit dabei bin, ohne eine gewisse Anzahl von Leuten geht dieses Hobby nicht. Mag mich nur nicht, nimmt mich aber in Kauf, weil wenn ich nicht wäre, könnte das Hobby platzen, weil ich wichtig für die Anzahl bin.
Saraj hat geschrieben: Ich hab 2 Pläne, einen wegen der Depression (Tagesablaufplan) und einen wegen der Essproblematik (Essprotokoll). Ich finde es auch sehr anstrengend, das immer genau durchzuziehen, manchmal fühlt man sich bevormundet, ärgert sich, dass man sowas zum Leben braucht, aber es geht auf jeden Fall etwas besser als ohne Pläne. Und man erkennt eben durch die Stimmungsskala nach einiger Zeit eine bestimmte Systematik hinter seinem täglichen Verhalten, und weiß, welche kleinen oder großen Verhaltensmuster und Aktivitäten einem im Nachhinein zu einer stabilen Stimmung verhelfen. Den Tagesablaufplan mache ich mittlerweile sogar freiwiliig, weil ich den eigentlich nicht mehr machen muss. Man freut sich ja bei solchen Listen auch ganz simpel gesagt einfach schon darüber, dass man es am Ende des Tages geschafft hat, möglichst viel Gutes draufgeschrieben zu haben. :) Hilft aber wahrscheinlich nicht jedem und ist typabhängig.
Dann werde ich es doch nochmal probieren. War mir bisher zu anstrengend :oops: auch weil ich das Gefühl hatte, es bringt nichts. Oder ich bin nicht der Typ dafür. Weißt du noch ungefähr, wieviele Tage oder Wochen du das gemacht hast, bis du gemerkt hast, es bringt dir was?