Sind Eltern schuld am AB Dasein?

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Gilbert
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Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Gilbert »

Pattick hat geschrieben:.....wie kann ein Trieb, der nur der erfolgreichen Fortpflanzung dient, Gefühl und Glück fördern?
Es ist dein großes Problem, daß du es nicht nachvollziehen kannst, weil du anders gestrickt bist.
Versuche doch einfach nur zu verstehen, daß ein Mensch mit normaler Ausprägung an den von Mutter Natur vorgegebenen Instinkten und Trieben diese gar nicht nach seinem Gusto deaktivieren kann. Es gibt keinen natürlichen Schalter dafür und die wenigsten Menschen würden das auch tatsächlich wollen, wenn das möglich wäre.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
Mayblue

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Mayblue »

Pattick hat geschrieben:
spirit hat geschrieben:Stimme ich vollumfänglich zu. Der Lösung ist es egal, wo das Problem herkommt. ;)
Wenn du ein Problem nur "irgendwie" löst ohne es verstanden zu haben, schüttest du mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas zu, das später noch viel heftiger wie auch immer auf- und ausbrechen kann. Das eigentliche Problem dann anzugehen, ist dann um Größenordnungen schwieriger - gerade in der Psychologie / Psychotherapie.

Biographiearbeit ist etwas sehr sehr wichtiges, um sich selbst zu verstehen. Sich selbst zu verstehen ist die Grundlage, an sich zu arbeiten. Alles andere ist rumgefrickel. Das mag in einzelnen, konkreten Fällen akut helfen. Aber es löst keine Probleme. Jemand, der aus eine komplizierten psychischen Problematik heraus es nie geschafft hat, eine Freundin zu finden, wird kein deut selbstsicherer und kein Stück seiner Problematik ist geheilt oder be-/verarbeitet, wenn er dann durch viel antrainiertem Theater und Fassade doch mal eine findet. Selbst wenn sich eine Beziehung ergibt, wird diese immer massiv durch die nicht bewältigte Problematik belastet sein. Sie wird ihn weiter begleiten, um unter Umständen Jahre später das Bein stellen.

Dieses Forum kann diese Arbeit sicherlich nicht leisten. Aber man kann z.B. daraufhin sensibilisieren. Man kann sich austauschen. Darüber reden ist ein Teil der Lösung. Darüber schreiben fällt manchem leichter. Kontakt zu Menschen mit gleichen Schwierigkeiten zu haben, stärkt einen, sich darüber auszutauschen, schafft Erkenntnis. Was ist denn sonst das Konzept von Selbsthilfegruppen? Das sind oft auch umoderierte Laiengruppen. Der Schritt zum Profi, zum professionellen Gesprächspartner / Fragensteller / Moderator, wird ja oft genug auch angeraten. Aber den muss man erstmal gehen. Ich bin ihn auch erst gegangen, als ich ganz unten war und einen kräftigen Arschtritt von einer lieben Kollegin und Freundin bekam, der ich nur geglaubt habe, weil sie den Schritt selbst gegangen ist!
Touché!

Wobei es auch Therapieformen gibt, die hauptsächlich an den Lösungsansätzen arbeiten z.b Verhaltenstherapie.
Die möglichen Lösungsansätze gehen auch in der Psychotherapie auseinander.
Ich persönlich denke auch, dass die Arbeit mit Kindheitserfahrungen mehr bringt, als am Verhaltensmuster zu arbeiten, ohne zu verstehen, wieso bestimmte Muster als Schutzmechanismen/Überlebensmechanismen aufgebaut wurden.
Bloom

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Bloom »

Ich persönlich denke auch, dass die Arbeit mit Kindheitserfahrungen mehr bringt, als am Verhaltensmuster zu arbeiten, ohne zu verstehen, wieso bestimmte Muster als Schutzmechanismen/Überlebensmechanismen aufgebaut wurden.
Stimmt, ich habe z.B. jahrelang nicht gelächelt (geschweige denn gelacht). Wenn ich etwas total lustig fand oder jemand auf mich sehr sympatisch wirkte, habe ich ein Lächeln oft sogar zwanghaft zurück gehalten. Ich war damals in einer Schule wo es sehr viel Gewalt gab, wenn man dort jemanden angeguckt oder angelächelt hat wurde man veprügelt. Klar, da gewöhnt man sich das lächeln als "Schutzmechanismus" ganz schnell ab :?
Es hat Jahre gebraucht um dieses Verhalten abzulegen und auch um einfach zu verstehen, dass es nichts schlimmes ist zu lächeln. Manchmal empfinde ich es als sehr "erdrückend", wenn ich bedenke wieviel Persönlichkeitswandlung ich in den letzten Jahren durch gemacht habe. :hammer:
spirit

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von spirit »

Pattick, du philosophierst dir nach meinem Eindruck Theorien zusammen, um dich in absurder Weise "besser" iSv. geistig höher entwickelt da stehen zu lassen als alle anderen. Wenn es dich irgendwie aufbaut: ok. Die anderen, "niederen" Existenzen haben derweil Spaß am Spiel, probieren sich aus, stecken mal einen Fehlschlag an und manche von ihnen verpartnern sich sogar. Ganz schön ordinär, was, aber es ist das, was sich Leben nennt.
Solange du deine eigenen gedanklichen Konstrukte als absolut ansiehst, werden dich deine biographischen Herleitungen immer nur zum selben Ergebnis - nämlich genau diese Konstrukte - führen.

Zumsel, warum willst du denn grün sein? Oder habe ich den Vergleich mit dem Baum missverstanden? ;)
Teetrinker

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Teetrinker »

Gilbert hat geschrieben:
Pattick hat geschrieben:.....wie kann ein Trieb, der nur der erfolgreichen Fortpflanzung dient, Gefühl und Glück fördern?
Um Gottes Willen! Überleg mal andersherum: Wie hat es wohl ein Trieb geschafft, erfolgreich der Fortpflanzung zu dienen? Weil eine geschlechtliche Art sonst auhören würde, zu existieren, eher nicht, denn das wissen, spüren oder fühlen die einzelnen Artgenossen nicht. Anderes, was diesem Trieb seine Durchschlagskraft verliehen hat, fühlt man dagegen sehr intensiv!

Um dem Einwand zu begegnen, das wäre ja "bloß" die Anziehung, der Sex und sowieso das 'niedere' - die anderen, vielleicht mehr für "höheres Glück" zuständigen Mechanismen - wie eben Liebesglücksgefühle, Bindung - sind davon normalerweise nicht abgekoppelt. Natürlich hängen einige Menschen mehr an dem einen, als an dem anderen. Aber davon mal abgesehen, meistens macht auch der Verzicht auf schon das Glück des niederen Triebs Menschen, besonders langfristig, schon sehr allgemein unglücklich.
Mayblue

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Mayblue »

Bloom hat geschrieben:
Ich persönlich denke auch, dass die Arbeit mit Kindheitserfahrungen mehr bringt, als am Verhaltensmuster zu arbeiten, ohne zu verstehen, wieso bestimmte Muster als Schutzmechanismen/Überlebensmechanismen aufgebaut wurden.
Stimmt, ich habe z.B. jahrelang nicht gelächelt (geschweige denn gelacht). Wenn ich etwas total lustig fand oder jemand auf mich sehr sympatisch wirkte, habe ich ein Lächeln oft sogar zwanghaft zurück gehalten. Ich war damals in einer Schule wo es sehr viel Gewalt gab, wenn man dort jemanden angeguckt oder angelächelt hat wurde man veprügelt. Klar, da gewöhnt man sich das lächeln als "Schutzmechanismus" ganz schnell ab :?
Es hat Jahre gebraucht um dieses Verhalten abzulegen und auch um einfach zu verstehen, dass es nichts schlimmes ist zu lächeln. Manchmal empfinde ich es als sehr "erdrückend", wenn ich bedenke wieviel Persönlichkeitswandlung ich in den letzten Jahren durch gemacht habe. :hammer:
...tut mir Leid, dass selbst so etwas schuldfreies wie ein Lächeln verlernt werden musste...bei mir war es das Zeichnen, das meine Familie immer verteufelt hatte, weil es laut denen anscheinend keine Zukunftsperspektiven barg.
Hab das dann eine ganze Zeit lang sein lassen.
Aber nach meinem Abschluss, dem Auszug und etlichen, tieferen Auseinandersetzungen habe ich mir das, was mir schon immer Kraft gab, zurück geholt. Es ist krass und erschreckend, wie schnell man sich gegen den eigenen Willen nach dem Umfeld/der Umgebung richtet und verformt. Wichtig ist auf sich Selbst zu achten und die eigenen Wünsche wahrnehmen zu können...Veränderungen sollten immer im Konsens mit dir selbst und deinen Zielen passieren.

Naja leichter gesagt als getan :p... lass mich auch noch zu sehr von der Umgebung beeinflussen. Aber jede gewollte Veränderung, ist es auch noch so harte Arbeit, lässt mich Stück für Stück ein bisschen stolzer auf mich werden.
Goldstück

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Goldstück »

spirit hat geschrieben:Pattick, du philosophierst dir nach meinem Eindruck Theorien zusammen, um dich in absurder Weise "besser" iSv. geistig höher entwickelt da stehen zu lassen als alle anderen. Wenn es dich irgendwie aufbaut: ok. Die anderen, "niederen" Existenzen haben derweil Spaß am Spiel, probieren sich aus, stecken mal einen Fehlschlag an und manche von ihnen verpartnern sich sogar. Ganz schön ordinär, was, aber es ist das, was sich Leben nennt.
:daumen:
Pattick

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Pattick »

spirit hat geschrieben:Pattick, du philosophierst dir nach meinem Eindruck Theorien zusammen, um dich in absurder Weise "besser" iSv. geistig höher entwickelt da stehen zu lassen als alle anderen. Wenn es dich irgendwie aufbaut: ok. Die anderen, "niederen" Existenzen haben derweil Spaß am Spiel, probieren sich aus, stecken mal einen Fehlschlag an und manche von ihnen verpartnern sich sogar. Ganz schön ordinär, was, aber es ist das, was sich Leben nennt.
Solange du deine eigenen gedanklichen Konstrukte als absolut ansiehst, werden dich deine biographischen Herleitungen immer nur zum selben Ergebnis - nämlich genau diese Konstrukte - führen.
Ich denke nicht, dass ich besser oder höher bin als andere. Ich denke aber, dass ich etwas gelernt habe und antrainiert (bekommen) habe, dass neben diversen Nachteilen auch mindestens den beschriebenen Vorteil hat.
Es stimmt, dass es wohl eine eher seltene Ausprägung ist. Aber ich denke, dass es einfach mal eine andere Sichtweise dieser ganzen Problematik ist. Es ist ja mit Nichten so, dass andere derweil Spaß am Spiel haben. Sonst wären sie nicht hier. Sie sind traurig und niedergeschlagen, weil sie eben keinen Spaß an diesem Spiel haben, das Spiel nicht können, Angst davor haben, Angst vor den Folgen haben usw.. Und da kann es für mich nicht immer die gleiche Lösung sein, das alles, was diese Menschen fühlen, als negativ zu sehen und "mach einfach" zu sagen.

Die Ängste sind nämlich berechtigt. Und jemand, der sich dann überwindet und "spielt" und dann auf die Fresse fliegt, fühlt sich bestätigt, ist noch depressiver, noch gehemmter: Muss das sein? Ich rate ja selbst zur Psychotherapie, immer und immer wieder, aus eigener Erfahrung, auch wenn sie bei mir ein Stück weit vielleicht sogar versagt hat.

Ich bin nicht der Meinung, dass man unbedigt auf die Fresse kriegen muss. Ich möchte das nicht, nie mehr. Ich verkrafte das nicht und ich will mich deswegen dem nicht aussetzen. Jedes dieser Ereignisse belastet mich mein ganzes zukünftiges Leben. Ich kann nicht filtern, kann nicht vergessen. Ich bin hochsensibel und jeder weitere Tiefschlag bringt mich einem Punkt näher, an dem ich jetzt vier Mal war. Niemalsnicht möchte ich da wieder hin. Für mich kommt diese Try and Error Methode nicht in Frage. Und ich denke, dass genug hier ähnlich fühlen. Ich denke, dass es ein berechtigtes Anliegen ist, vielleicht mal das ganze andersrum aufzuzäumen. Wollen wir unser Ding wo reinhalten oder wollen wir Liebe und Lebensgemeinschaft? Was wollen wir wirklich? Für mich ist das die entscheidende Frage, die ich mir beantworten kann.
spirit

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von spirit »

Danke für die nochmalige Bestätigung meines Eindrucks. :daumen: :gruebel:
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Hoppala
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Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Hoppala »

Pattick hat geschrieben:Ich verkrafte das nicht und ich will mich deswegen dem nicht aussetzen. Jedes dieser Ereignisse belastet mich mein ganzes zukünftiges Leben. Ich kann nicht filtern, kann nicht vergessen. Ich bin hochsensibel und jeder weitere Tiefschlag bringt mich einem Punkt näher, an dem ich jetzt vier Mal war. Niemalsnicht möchte ich da wieder hin.
Kurz;: du hast Angst. Und zwar soviel, dass du nciht lernen willst, damit anders umzugehen, als ihr nachzugeben,.
Pattick hat geschrieben:Für mich kommt diese Try and Error Methode nicht in Frage.
Dann kommt jede Art Zwischenmenschliches für dich niccht in Frage.
Das ist die Konsequenz, Magst du die nicht, wirst du dich doch deinen Ängsten stellen müssen.

Im übrigen, das ganze Leben ist Try and Error.


Du weiß nicht, was du in Sachen "Beziehung" willst, bevor du nicht ein gewisses Spektrum ausprobiert hast. Der rest ist angstgetriebene Einbildung, die Theorie dazu dienst allein der Selbstrechtfertigung. Am Ende bleibt aber die Frage: Macht es dich JETZT glücklich? Erwartest du dir, dass es dich übermorgen so glücklich macht, dass du die heutige Situation wirklich gern in Kauf nimmst - also auch heute nicht darunter leidest?

Wenn ja: alles ist gut.
Wenn nein: da ist ne Menge falsch.
Pattick hat geschrieben:
Das ist kein Wettbewerb. Andererseits. wer gar nicht mitmachen "will" (auf welche Art auch immer), darf sich natürlich nicht wundern ...
Das liest sich hier aber weitgehend anders....
Das Forum ist doch hoffentlich nicht dein Maßstab für irgendwas, oder?
Pattick hat geschrieben:
Es ist der bessere Weg, weil es funktioniert und darum naheliegend ist ("leicht" ist ja sehr relativ, die meisten im Forum finden es sehr schwer). Ob antiquiert oder überflüssig: es existiert. Freunde dich damit an. Du musst es ja nicht nachmachen. Aber damit so umgehen, dass du mit dir selöbst zufrieden sein kannst (also ohne zugleich zu bedauern, dass du dir damit deine Wünsche nicht erfüllen kannst).
Ja wie gesagt - ich halte es für unreif.
Du BIST unreif! Da ist man in Sachewn Beziehung nunmal, wenn man nicht einige erfahrung damit gesammelt hat.
Pattick hat geschrieben:Es geht meiner Ansicht darum, durch geistige Schulung möglichst unabhängig von der materiellen Welt zu sein und gerade dadurch dort möglichst gutes und wertvolles Leisten zu können - in dem, was man sich selbst zum Lebensinhalt gemacht hat - und dadurch im Tod am Ende des Lebensgangs vollkommen zu werden.
Du solltest irgendeine Religion gründen. Alle bekannten Religionen, die sich dieser "Selbstoptimierung" verschreiben, sind so relaistisch, dass sie das nur im eng limitierten Rahmen abgeschlossener Meditation überhaupt für möglich und SINNVOLL halten.
Anders gesagt: wer ein Alltagsleben unter Menschen lebt, für den ist das Streben nach "geistiger Vervollkommnung" nicht sinnvoll. Und daher ist schon das Streben danach das ultimative Hindernis, das Ziel jemals zu Eerreichen.
Pattick hat geschrieben:Gefühle sind auf dieser Welt nur dem Menschen eigen, sie sind etwas höheres,
Du weißt schon, dass das sowohl wissenschaftlichen erkenntnissen, als auch dem vielfachen erleben vieler Menschen widerspricht?
Pattick hat geschrieben:Für mich ist es widersinnig, dass gerade Triebe aus dem Tierreich dem verstandbegabten Menschen zur Findung seines Glücks gereichen sollen wo dieses "Glücksempfinden" doch dem Mensch eigen ist.
Woher weißt du, dass ieer kein "Glück" empfinden? Und irre mich mich, oder ist der Mensch nur nicht nur eine Spielart von Viech auf diesem Planeten? Glaubst du, dass wir so wie wir sind, vernunftbegabt, in die Welt geworfen wuirden? Und dieser Rest an "triebhaftem Fühlen" uns von Beelzebub persönich als fiese Last mitgegeben wurde, damit sich ein paar von uns ins Höllenfeuer verirren?
Pattick hat geschrieben:Aber hier wird ja immer gerade auf den Sexualtrieb abgehoben. Der steht der Findung des Glücks auch im "Balzspiel" entgegen (wie kann ein Trieb, der nur der erfolgreichen Fortpflanzung dient, Gefühl und Glück fördern?).
Sorry, das ist hanebüchener Quatsch. Sows wird in einigen Hardcore-Sekten geglaubt.

Ansonsten stimme ich Spirit zu: Du hast dich da in was reingesteigert.
Ich kann nicht beurteilen, warum dein Therapeut dir bisher keine Auswege aufzeigen konnte. Du solltest es jedenfalls weiterhin vberuschen.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Peter

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Peter »

Gilbert hat geschrieben:
Pattick hat geschrieben:.....wie kann ein Trieb, der nur der erfolgreichen Fortpflanzung dient, Gefühl und Glück fördern?
Es ist dein großes Problem, daß du es nicht nachvollziehen kannst, weil du anders gestrickt bist.
Versuche doch einfach nur zu verstehen, daß ein Mensch mit normaler Ausprägung an den von Mutter Natur vorgegebenen Instinkten und Trieben diese gar nicht nach seinem Gusto deaktivieren kann. Es gibt keinen natürlichen Schalter dafür und die wenigsten Menschen würden das auch tatsächlich wollen, wenn das möglich wäre.
Anzumerken ist auch, dass man auch ohne erfolgreiche Fortpflanzung einen Orgasmus bekommen kann. Was dem Glücksgefühl durchaus förderlich ist.

Wer wenig Trieb und Libido hat, sollte dies tatsächlich nicht mit moralischer Reife und Emanzipation über das Tier in sich verwechseln/gleichsetzen.

Ich bin gelegentlich gerne ein Naughty little doggie :mrgreen:
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Lilia
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Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Lilia »

@ Pattick:

Es führt zwar von dem eigendlichen Thema weg, aber ich frage es dich trotzdem mal hier an dieser Stelle.

Du bist für eine gewisse junge Dame, die du verehrst, so etwas wie ein brüderlicher, vllt auch väterlicher Freund. Was würde passieren, wenn diese junge Frau sich dafür entscheidet, einen Freund zu haben, ihn zu heiraten und mit ihm eine Familie zu gründen?
Könntest du den Wunsch dieser Frau nachvollziehen, würdest du sie unterstützen oder würdest du sie dahingehend zu beeinflussen versuchen, dass sie diesen Wunsch aufgibt?
Wäre sie noch dein Engel, wenn sie nicht mehr rein und unbefleckt wäre, wenn sie Spaß am Sex haben wollte und ihre Lust ausleben würde?

Und jetzt nochmal einen Zusammenhang mit dem Threadthema:
Du bist älter und nimmst, wenn ich dich richtig verstanden habe, eine ziemlich wichtige Rolle im Leben dieser Frau ein. Der leibliche Vater ist nicht sonderlich präsent und du bietest in gewisser Weise der jungen Frau eine Orientierung aus männlicher Sicht, vllt sogar ähnlich wie ein Vater.
Was vermittelst du der jungen Frau, wenn sie dich fragt, wie eine Beziehung zwischen Mann und Frau idealerweise auszusehen hat?
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
Antigonus

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Antigonus »

Zum Thema finde ich diese Liste http://abtreff.invocatio.net/viewtopic.php?f=11&t=16844 sehr schön.
Pattick

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Pattick »

Lilia hat geschrieben:@ Pattick:

Es führt zwar von dem eigendlichen Thema weg, aber ich frage es dich trotzdem mal hier an dieser Stelle.

Du bist für eine gewisse junge Dame, die du verehrst, so etwas wie ein brüderlicher, vllt auch väterlicher Freund. Was würde passieren, wenn diese junge Frau sich dafür entscheidet, einen Freund zu haben, ihn zu heiraten und mit ihm eine Familie zu gründen?
Könntest du den Wunsch dieser Frau nachvollziehen, würdest du sie unterstützen oder würdest du sie dahingehend zu beeinflussen versuchen, dass sie diesen Wunsch aufgibt?
Das ist eine Frage, die ich mir schon gestellt habe: In wenigen Monaten wird sich entscheiden, ob sich unsere Wege zumindest räumlich erstmal trennen. Ich werde wegziehen und sie vielleicht auch. Ob sie mit kommt, ich halte es für sehr unwahrscheinlich. Ich wünsche ihr, dass sie nicht zu Hause bleibt, sondern selbstständig wird. Das beeinhaltet auch, dass sie nicht zu mir zieht - zumindest nicht dauerhaft, sondern dass sie selbstständig wird (was sie noch lernen muss wie sie selbst sagt) und dass sie dann ihren Weg findet. Wenn sie dann jemand anderen kennen lernt und mit ihm glücklich wird - wie auch immer - dann ist das schön, auch für mich.
Vieles von dem, was ich für mich jetzt artikulieren kann, kann ich erst durch den Kontakt zu ihr überhaut benennen. Früher war es für mich eine undefinierbare Problematik, die jetzt eine Ordnung bekommen hat, die sie mir gezeigt hat. Insofern sind wir uns da stand heute absolut einig. Das ist auch Basis unserer Freundschaft. Ich glaube, erst dadurch, dass ich ein Mensch bin, der nicht gleich das "süße knackige junge Ding" sieht sondern das wundervolle Wesen darin, ist so eine Freundschaft überhaupt möglich.
Aber ja - ich wünsche mir, dass sie glücklich wird. Ich will ja für mich auch nicht ausschließen, dass ich in meiner neuen Heimat, in meiner Ausbildung, eine Partnerin kennen lerne. Und sie wünscht mir das ja auch. Wir wollen "einfach" beide glücklich werden. Sollten wir beide uns wirklich so ähnlich sein, dass wir beide gleichermaßen alleine bleiben, haben wir immer noch uns als Freunde und könnten eine Lebensgemeinschaft eingehen. Aber was für mich so nah ist, ist für eine 18 jahre alte Frau noch fern. Sie hat noch viel Zeit bis zu meinem Lebensabschnitt. Sollte sie jedoch für sich, sie für sich aktiv, entscheiden, lieber "ihre Ruhe" haben zu wollen und ein ruhiges Leben führen zu wollen und ihr Glück anders zu suchen, wäre ich glücklich sie bei mir zu haben. Das weiß sie auch. Ich weiß zwra, dass ich mir damit selbst eher Steine in den Weg lege aber ohne sie wäre ich vielleicht nicht mehr da. Sollte sie mich brauchen, bin ich für sie da.

Vielleicht zum Verständnis: Ich würde jeden Jugendlichen dazu ermuntern, auszuprobieren und die Welt zu entdecken, auch die Welt der Sexualität. Nur ein erwachsenes Verhalten ist es für mich nicht. Und wenn man das als jugendlicher nicht gemacht hat, vielleicht auch genau weil die Eltern es einem verboten haben oder es nach allen Regeln der Kunst verhindert haben, dann hat man später ein Problem. Und da sehe ich aber nicht die Lösung, dieses Verhalten nachzuholen sondern das ganze mit dem Geist eines erwachsenen Menschen anzugehen. Denn was als jugendliche noch so leicht und unbeschwert ist, ist für erwachsene schon wesentlich schwieriger. Man hat als Erwachsener einfach eine andere Verantwortung. Und es gibt Jugendliche, die aus diesem oder jenem Grund diese Unbefangenheit nicht haben. Ich gehörte dazu, mein Engel gehört dazu. Wir haben Dinge erlebt, die uns Angst gemacht haben und haben uns zurückgezogen, verkraften das nicht.
Wäre sie noch dein Engel, wenn sie nicht mehr rein und unbefleckt wäre, wenn sie Spaß am Sex haben wollte und ihre Lust ausleben würde?
Mein Engel ist sie für immer, da sie mir vielleicht das Leben gerettet hat. Damit ist sie mein Engel. Sie war der Mensch, der mit ein paar Sätzen und indem sie mir gezeigt hat, wo ich hingehöre, mir noch einmal Mut gemacht hat. Es würde stand heute nicht zu ihr passen, sich so zu verhalten, aber wenn das so wäre, dann würde ich wohl hinterfragen, woher der Sinneswandel kommt und wenn sie sich das gut überlegt hat dann fände ich es schön für sie. Sie ist in gewisser Weise auch ein verzweifelter und suchender Mensch. Ich hätte nur Angst, sie würde sich an jemand unhinterfragt dranhängen und ausgenutzt werden. Aber ich halte sie dafür für wesentlich zu klug und zu gebildet. Sie ist aber sehr unselbstständig. Das ist (noch) eine Gefahr für sie. Da hat sie noch eine Baustelle, die es zu erledigen gilt.
Und jetzt nochmal einen Zusammenhang mit dem Threadthema:
Du bist älter und nimmst, wenn ich dich richtig verstanden habe, eine ziemlich wichtige Rolle im Leben dieser Frau ein. Der leibliche Vater ist nicht sonderlich präsent und du bietest in gewisser Weise der jungen Frau eine Orientierung aus männlicher Sicht, vllt sogar ähnlich wie ein Vater.
Was vermittelst du der jungen Frau, wenn sie dich fragt, wie eine Beziehung zwischen Mann und Frau idealerweise auszusehen hat?
Also ich gehe jetzt davon aus, dass eine feste Beziehung gemeint ist, eine Beziehung für's Leben. Man findet einen Menschen, dessen Lebensentwurf sich so stark mit dem eigenen deckt und zu dem man eine so starke emotionale Zuneigung entwickelt hat, dass man die beiden Lebenentwürfe zu einem verbinden möchte. Wenn beide das möchten und sich dazu entscheiden, gibt es von dem Tage an einen gemeinsamen Lebensentwurf, den man stetig fortentwickelt. Jeder hat weiterhin seine Interessen und Freunde und der andere steht zu diesen wie allem anderen mit Respekt, Achtung, Wertschätzung und unterstützt dies. Man engt sich nicht ein sondern unterstützt sich gegenseitig. Doch es gibt diese gemeinsame Bindung. Und diese lebt man. Indem man täglich aufeinander achtet, immerzu das Wohl und Glück von beiden im Auge hat, den anderen in jeder Lebenslage unterstützt, ihm mit Zärtlichkeit begegnet und immer für ihn da ist. Letztendlich die Vervollkommnung der "besten" Freundschaft angereichert mit Liebe und Zärtlichkeit und absoluter Zuverlässigkeit. Dieses "Gemeinsame", das die beiden verbindet, will stets gepflegt werden und immer wieder neu belebt werden. Es gibt dann eben nicht mehr nur das ich sondern auch diese Verbindung.

Ja und der Sex ich weiß: Ich denke in der Partnerschaft ist Sex aus der Liebe und Zuneigung zueinander eine große Bereicherung. Die Liebe und Geborgenheit ist dann eine Art Rahmen, vielleicht auch eine Art Schutzraum, in der die Partner eins werden können. Das ist bestimmt wunderschön gerade für sehr sensible Menschen wir uns. Ja da sind wir uns auch - trotz beidseitiger Null-Erfahrung - einig.
Pattick

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Pattick »

Peter hat geschrieben: Anzumerken ist auch, dass man auch ohne erfolgreiche Fortpflanzung einen Orgasmus bekommen kann. Was dem Glücksgefühl durchaus förderlich ist.
Sicher. Aber wer z.B. als jugendlicher zu oft alleine dessen fröhnt, könnte eine Sucht und daraus resultierend eine ungeheure Einsamkeit entwickeln, wer dann meint dies dadurch zu umgehen, indem er möglichst ständig dessen mit beliebigen anderen fröhnt, wird schnell merken, dass dies nichts mit Liebe zu tun hat, wird vielleicht sogar unfähig, diese zu empfinden. Dazu gibt es auch Untersuchungen.
Wer wenig Trieb und Libido hat, sollte dies tatsächlich nicht mit moralischer Reife und Emanzipation über das Tier in sich verwechseln/gleichsetzen.
Sicher - aber auch nicht umgekehrt. Es führt denke ich nicht zum Glück, sich diesen Trieben hinzugeben sondern eher sie zu beherrschen und in den Dienste des Geistes zu stellen. Das ist ja mein Punkt. Ich bin nicht gegen den Trieb an sich sondern dagegen, dass dieser die Partnerfindung dominieren soll.
Peter

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Peter »

Pattick hat geschrieben:
Peter hat geschrieben: Anzumerken ist auch, dass man auch ohne erfolgreiche Fortpflanzung einen Orgasmus bekommen kann. Was dem Glücksgefühl durchaus förderlich ist.
Sicher. Aber wer z.B. als jugendlicher zu oft alleine dessen fröhnt, könnte eine Sucht und daraus resultierend eine ungeheure Einsamkeit entwickeln, wer dann meint dies dadurch zu umgehen, indem er möglichst ständig dessen mit beliebigen anderen fröhnt, wird schnell merken, dass dies nichts mit Liebe zu tun hat, wird vielleicht sogar unfähig, diese zu empfinden. Dazu gibt es auch Untersuchungen.
Wer wenig Trieb und Libido hat, sollte dies tatsächlich nicht mit moralischer Reife und Emanzipation über das Tier in sich verwechseln/gleichsetzen.
Sicher - aber auch nicht umgekehrt. Es führt denke ich nicht zum Glück, sich diesen Trieben hinzugeben sondern eher sie zu beherrschen und in den Dienste des Geistes zu stellen. Das ist ja mein Punkt. Ich bin nicht gegen den Trieb an sich sondern dagegen, dass dieser die Partnerfindung dominieren soll.
Wie kommst Du darauf, dass Trieb und Geist nicht zusammen arbeiten? Und warum sollen sich Trieb und Liebe ausschließen? Ich finde, beides passt durchaus zusammen.
Wozu sind solche Gedankenkonstrukte überhaupt gut?
Pattick

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Pattick »

Ansonsten stimme ich Spirit zu: Du hast dich da in was reingesteigert.
Ich kann nicht beurteilen, warum dein Therapeut dir bisher keine Auswege aufzeigen konnte. Du solltest es jedenfalls weiterhin vberuschen.
Für mich persönlich stimmt das so wahrscheinlich sogar. Ob ich diesen "Ausweg" suchen sollte, weiß ich nicht. Denn ich wüsste nicht wohin. Denn ich für mich möchte mich diesem "Try and Error" nicht mehr aussetzen. Ich hoffe, einen Weg, eine Gemeinschaft und einen Beruf gefunden zu haben, in dem ich für meine Besonderheiten geachtet und geschätzt werde und wo ich meinem Leben einen Sinn geben kann. Damit ist für mich der Sache genüge.
In dieser Absolutheit ist es vielleicht speziell für mich ein Weg. Aber meiner Meinung nach - und nur deswegen trete ich das hier breit denn ich habe lange danach gesucht, war kurz davor, mir das Leben zu nehmen - gibt es nicht nur den Weg sich Mut zu machen sich wieder ne blutige Nase und noch eine und noch eine abzuholen. Genug Menschen, die hier schreiben, haben längst resigniert und wollen nicht mehr verletzt werden. Der gängige Ratschlag: "Überwinde deine Angst durch Konfrontation" mag meist funktionieren. Aber das kann auch schief gehen. Empfindsame Menschen können so ihre Ängste nicht überwinden. Ob es die Fahrschule ist, wo der Fahrschüler dann aussteigt, sich an den Straßenrand setzt und weint und weint (nein das war nicht ich, das war ein Freund von mir, ich war fast so weit aber ich war ein Stück talentierter (gleicher Fahrlehrer)). Dieses ewige "du musst hart sein" ist so was von überholt und so was von verletzend für sensible Menschen. Gerade als Junge / Mann schlägt einem das immer wieder entgegen. Und es genau das, was den Jungen dann in die Einsamkeit treibt. Dass er dann eben für sich bleibt, AB wird. Das ist genau das Thema. Und dieser Junge wird wahrscheinlich nicht da rauskommen, in dem er sich wieder ne blutige Nase holt und immer wieder sondern nur, in dem er erkundet, was für ihn, für seine Seele, wirklich wichtig ist und dem nach geht und da gleichgesinnte sucht, die es mit Sicherheit auch in weiblich gibt. Darum geht es mir.
Das kann man dann je nach Überzeugung noch religiös aufblasen. Vielleicht braucht man das auch. Der Freund aus der Fahrschule ist auch sehr religiös, hat seinen Weg auch im Glauben gefunden, hat aber auch eine Frau gefunden - danach, nachdem er zu sich gefunden hatte. Nicht durch Kneipe und sich Mut antrinken (hat er gemacht) sondern nachdem er gemerkt hat, wie sehr ihn genau das zum negativen hin verändert und in Depressionen gestürzt hat. Wirklich empfindsame Menschen vertragen das einfach nicht.

Und bei diesem Freund spielte das Elternhaus ebenfalls eine entscheidende Rolle für seinen Weg nach unten. Und erst als er zu SICH gefunden hatte, konnte er sich aufraffen. Ohne Geistesschulung wäre das nicht gegangen.
Ich konnte das auch nicht nachvollziehen. Ich bin rein materialistisch erzogen. Erst jetzt, durch meine süße, die mir diese Welt geöffnet hat, kann ich das nachvollziehen. Vielleicht bedurfte es dieser paar warmen Worte, dieses süßen Lächelns, um meine dicken Mauern einzureißen, die ich um mich gebaut hatte und um zu meinem Inneren vorzudringen. Das vermochte wohl nur sie und nicht der alte Freund.

Ich sage nicht, dass das für jeden passt. Aber soll es so falsch sein? Warum MUSS denn unbedingt jeder Beziehungsunerfahrene über die Triebschiene seine Problematik überwinden können? Kann so was überhaupt für sensible Menschen funktionieren? Diese Frage stelle ich. Ich sage nicht, dass es nicht funktionieren kann. Ich sage nur, dass es viele Anläufe braucht - eben try and error - und dass das sensible Menschen nicht aushalten und dass es deswegen vielleicht einen intelligenteren Weg geben könnte....

Die Angst, zwischenmenschlich enttäuscht zu werden, ist bei mir inzwischen sehr sehr groß. Ich werde nie mehr etwas tun, was diese Gefahr birgt. Ich werde nie mehr dieses Risiko eingehen. Wenn ich etwas tute, dann immer mit Bedacht und mit Umsicht. Sodass ich weiß, das jeder Ausgang dieser Sache für mich OK wäre. Sonst tue ich es nicht. Ein triebhaftes Verhalten ist damit gänzlich ausgeschlossen. Denn ein weiterer Tiefschlag und es ist vorbei. Davon bin ich überzeugt. Ich steh nicht nochmal auf. Noch ein süßer Engel kommt nicht im rechten Moment. So etwas passiert nur einmal. Es ist nun meine Verantwortung, es nie mehr so weit kommen zu lassen.

Ja mein Therapeut ... ich fürchte, er wird mir keinen Ausweg zeigen können. Ich habe ihn selbst gefragt, was das ganze jetzt fundamental gebracht hat. Dass ich nun eine Perspektive habe, ändert zwar meine aktuelle Situation, aber ich bin unverändert.
Strange Lady
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Registriert: 21 Jul 2014 18:50
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AB-Status: AB

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Strange Lady »

Pattick, danke für deine Offenheit, mit der du dich hier auch wiederholt den Angriffen und Fragen der User aussetzt. Deine Reflektiertheit und deinen Mut, für dich selbst und deine Weltanschauung und dein Menschenbild einzustehen, schätze ich an dir sehr. Ich selbst habe hier früher auch sehr viel aus meinem Innenleben preisgegeben, bin aber immer wieder an die Grenzen der Empathie gestoßen ... irgendwann erreicht man immer einen Punkt, an dem andere Menschen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen nicht mehr richtig verstehen können, was man selbst meint anschaulich und logisch ausgedrückt zu haben. Und dann verzettelt man sich in immer ausdifferenzierteren Erläuterungen und Rechtfertigungen.
Will sagen: du musst dich hier nicht jedem gegenüber erklären, du bist okay so, wie du bist ... so wie du die Welt siehst und deinen Lebensweg zeichnest, macht es großen Sinn für dich. Das habe ich jetzt - nachdem ich alle deine Beiträge gespannt verfolgt habe - verstanden.
Ich wünsche dir wirklich, dass du glücklich wirst auf deinem neuen Weg. Selbst wenn es mit deiner kleinen Freundin nicht so weitergehen sollte, wie du es dir sicherlich wünscht (es aber auch oft verdrängst, oder?), so hat sie dir doch einen wichtigen Impuls gegeben: wieder Lebensmut zu schöpfen und sogar deinem Leben eine neue Richtung zu geben. Nimm das, das ist deine Ressource: zu wissen, dass du die Fähigkeit besitzt, dich von Menschen berühren zu lassen.
Und bleib so, wie du bist, so vollkommen frei von Zynismus und Gepose. :vielglueck:
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
Henry David Thoreau
Pattick

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Pattick »

Strange Lady hat geschrieben:Pattick, danke für deine Offenheit, mit der du dich hier auch wiederholt den Angriffen und Fragen der User aussetzt. Deine Reflektiertheit und deinen Mut, für dich selbst und deine Weltanschauung und dein Menschenbild einzustehen, schätze ich an dir sehr. Ich selbst habe hier früher auch sehr viel aus meinem Innenleben preisgegeben, bin aber immer wieder an die Grenzen der Empathie gestoßen ... irgendwann erreicht man immer einen Punkt, an dem andere Menschen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen nicht mehr richtig verstehen können, was man selbst meint anschaulich und logisch ausgedrückt zu haben. Und dann verzettelt man sich in immer ausdifferenzierteren Erläuterungen und Rechtfertigungen.
Will sagen: du musst dich hier nicht jedem gegenüber erklären, du bist okay so, wie du bist ... so wie du die Welt siehst und deinen Lebensweg zeichnest, macht es großen Sinn für dich. Das habe ich jetzt - nachdem ich alle deine Beiträge gespannt verfolgt habe - verstanden.
Ich wünsche dir wirklich, dass du glücklich wirst auf deinem neuen Weg. Selbst wenn es mit deiner kleinen Freundin nicht so weitergehen sollte, wie du es dir sicherlich wünscht (es aber auch oft verdrängst, oder?), so hat sie dir doch einen wichtigen Impuls gegeben: wieder Lebensmut zu schöpfen und sogar deinem Leben eine neue Richtung zu geben. Nimm das, das ist deine Ressource: zu wissen, dass du die Fähigkeit besitzt, dich von Menschen berühren zu lassen.
Und bleib so, wie du bist, so vollkommen frei von Zynismus und Gepose. :vielglueck:
DANKE! Das tut gut zu lesen. Ich hoffe, dass einige empfindsame Menschen mitlesen, denen es hilft, was ich schildere. Danke für die lieben Worte :-)
Stefan73

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Stefan73 »

Ich hatte eine recht glückliche Kindheit, liebende Eltern, die auch einander herzlich zugetan waren (und immer noch sind), dennoch sehe ich in ihrem Vorbild einen Hemmschuh für mein Leben.
Meine Eltern sind - ängstlich. Sie versuchen jedem Konflikt aus dem Wege zu gehen, nicht aufzufallen und es immer jedem recht zu machen. Und wenn ich mein eigenes Wesen sehe - so finde ich das wieder, inzwischen allerdings durch meinen eigenen Lebensweg variiert und entschärft. Ich hatte immer eine Heidenangst, in einen Konflikt zu geraten und dann hilflos zu sein. Ich hatte halt nie gesehen, wie man sich durchsetzt, auf seinem Standpunkt beharrt und dann auch (mit einer gesunden Grund-Aggressivität) auf sein Recht pocht. Das habe ich erst später gelernt und (das muss ich zugeben) bin noch immer nicht gut darin.
Diese Dinge erledigt dann eher meine Frau, die (zum Glück) allein schon beruflich sehr geübt darin ist, Dinge mit Nachdruck und einem Schwall von Argumenten einzufordern. Wenn ich mir dann ihre Eltern und meine anschaue, sehe ich 1:1 das Verhalten von uns, der Kinder, eine Generation später.