Lilia hat geschrieben:@ Pattick:
Es führt zwar von dem eigendlichen Thema weg, aber ich frage es dich trotzdem mal hier an dieser Stelle.
Du bist für eine gewisse junge Dame, die du verehrst, so etwas wie ein brüderlicher, vllt auch väterlicher Freund. Was würde passieren, wenn diese junge Frau sich dafür entscheidet, einen Freund zu haben, ihn zu heiraten und mit ihm eine Familie zu gründen?
Könntest du den Wunsch dieser Frau nachvollziehen, würdest du sie unterstützen oder würdest du sie dahingehend zu beeinflussen versuchen, dass sie diesen Wunsch aufgibt?
Das ist eine Frage, die ich mir schon gestellt habe: In wenigen Monaten wird sich entscheiden, ob sich unsere Wege zumindest räumlich erstmal trennen. Ich werde wegziehen und sie vielleicht auch. Ob sie mit kommt, ich halte es für sehr unwahrscheinlich. Ich wünsche ihr, dass sie nicht zu Hause bleibt, sondern selbstständig wird. Das beeinhaltet auch, dass sie nicht zu mir zieht - zumindest nicht dauerhaft, sondern dass sie selbstständig wird (was sie noch lernen muss wie sie selbst sagt) und dass sie dann ihren Weg findet. Wenn sie dann jemand anderen kennen lernt und mit ihm glücklich wird - wie auch immer - dann ist das schön, auch für mich.
Vieles von dem, was ich für mich jetzt artikulieren kann, kann ich erst durch den Kontakt zu ihr überhaut benennen. Früher war es für mich eine undefinierbare Problematik, die jetzt eine Ordnung bekommen hat, die sie mir gezeigt hat. Insofern sind wir uns da stand heute absolut einig. Das ist auch Basis unserer Freundschaft. Ich glaube, erst dadurch, dass ich ein Mensch bin, der nicht gleich das "süße knackige junge Ding" sieht sondern das wundervolle Wesen darin, ist so eine Freundschaft überhaupt möglich.
Aber ja - ich wünsche mir, dass sie glücklich wird. Ich will ja für mich auch nicht ausschließen, dass ich in meiner neuen Heimat, in meiner Ausbildung, eine Partnerin kennen lerne. Und sie wünscht mir das ja auch. Wir wollen "einfach" beide glücklich werden. Sollten wir beide uns wirklich so ähnlich sein, dass wir beide gleichermaßen alleine bleiben, haben wir immer noch uns als Freunde und könnten eine Lebensgemeinschaft eingehen. Aber was für mich so nah ist, ist für eine 18 jahre alte Frau noch fern. Sie hat noch viel Zeit bis zu meinem Lebensabschnitt. Sollte sie jedoch für sich, sie für sich aktiv, entscheiden, lieber "ihre Ruhe" haben zu wollen und ein ruhiges Leben führen zu wollen und ihr Glück anders zu suchen, wäre ich glücklich sie bei mir zu haben. Das weiß sie auch. Ich weiß zwra, dass ich mir damit selbst eher Steine in den Weg lege aber ohne sie wäre ich vielleicht nicht mehr da. Sollte sie mich brauchen, bin ich für sie da.
Vielleicht zum Verständnis: Ich würde jeden Jugendlichen dazu ermuntern, auszuprobieren und die Welt zu entdecken, auch die Welt der Sexualität. Nur ein erwachsenes Verhalten ist es für mich nicht. Und wenn man das als jugendlicher nicht gemacht hat, vielleicht auch genau weil die Eltern es einem verboten haben oder es nach allen Regeln der Kunst verhindert haben, dann hat man später ein Problem. Und da sehe ich aber nicht die Lösung, dieses Verhalten nachzuholen sondern das ganze mit dem Geist eines erwachsenen Menschen anzugehen. Denn was als jugendliche noch so leicht und unbeschwert ist, ist für erwachsene schon wesentlich schwieriger. Man hat als Erwachsener einfach eine andere Verantwortung. Und es gibt Jugendliche, die aus diesem oder jenem Grund diese Unbefangenheit nicht haben. Ich gehörte dazu, mein Engel gehört dazu. Wir haben Dinge erlebt, die uns Angst gemacht haben und haben uns zurückgezogen, verkraften das nicht.
Wäre sie noch dein Engel, wenn sie nicht mehr rein und unbefleckt wäre, wenn sie Spaß am Sex haben wollte und ihre Lust ausleben würde?
Mein Engel ist sie für immer, da sie mir vielleicht das Leben gerettet hat. Damit ist sie mein Engel. Sie war der Mensch, der mit ein paar Sätzen und indem sie mir gezeigt hat, wo ich hingehöre, mir noch einmal Mut gemacht hat. Es würde stand heute nicht zu ihr passen, sich so zu verhalten, aber wenn das so wäre, dann würde ich wohl hinterfragen, woher der Sinneswandel kommt und wenn sie sich das gut überlegt hat dann fände ich es schön für sie. Sie ist in gewisser Weise auch ein verzweifelter und suchender Mensch. Ich hätte nur Angst, sie würde sich an jemand unhinterfragt dranhängen und ausgenutzt werden. Aber ich halte sie dafür für wesentlich zu klug und zu gebildet. Sie ist aber sehr unselbstständig. Das ist (noch) eine Gefahr für sie. Da hat sie noch eine Baustelle, die es zu erledigen gilt.
Und jetzt nochmal einen Zusammenhang mit dem Threadthema:
Du bist älter und nimmst, wenn ich dich richtig verstanden habe, eine ziemlich wichtige Rolle im Leben dieser Frau ein. Der leibliche Vater ist nicht sonderlich präsent und du bietest in gewisser Weise der jungen Frau eine Orientierung aus männlicher Sicht, vllt sogar ähnlich wie ein Vater.
Was vermittelst du der jungen Frau, wenn sie dich fragt, wie eine Beziehung zwischen Mann und Frau idealerweise auszusehen hat?
Also ich gehe jetzt davon aus, dass eine feste Beziehung gemeint ist, eine Beziehung für's Leben. Man findet einen Menschen, dessen Lebensentwurf sich so stark mit dem eigenen deckt und zu dem man eine so starke emotionale Zuneigung entwickelt hat, dass man die beiden Lebenentwürfe zu einem verbinden möchte. Wenn beide das möchten und sich dazu entscheiden, gibt es von dem Tage an einen gemeinsamen Lebensentwurf, den man stetig fortentwickelt. Jeder hat weiterhin seine Interessen und Freunde und der andere steht zu diesen wie allem anderen mit Respekt, Achtung, Wertschätzung und unterstützt dies. Man engt sich nicht ein sondern unterstützt sich gegenseitig. Doch es gibt diese gemeinsame Bindung. Und diese lebt man. Indem man täglich aufeinander achtet, immerzu das Wohl und Glück von beiden im Auge hat, den anderen in jeder Lebenslage unterstützt, ihm mit Zärtlichkeit begegnet und immer für ihn da ist. Letztendlich die Vervollkommnung der "besten" Freundschaft angereichert mit Liebe und Zärtlichkeit und absoluter Zuverlässigkeit. Dieses "Gemeinsame", das die beiden verbindet, will stets gepflegt werden und immer wieder neu belebt werden. Es gibt dann eben nicht mehr nur das ich sondern auch diese Verbindung.
Ja und der Sex ich weiß: Ich denke in der Partnerschaft ist Sex aus der Liebe und Zuneigung zueinander eine große Bereicherung. Die Liebe und Geborgenheit ist dann eine Art Rahmen, vielleicht auch eine Art Schutzraum, in der die Partner eins werden können. Das ist bestimmt wunderschön gerade für sehr sensible Menschen wir uns. Ja da sind wir uns auch - trotz beidseitiger Null-Erfahrung - einig.