Sind Eltern schuld am AB Dasein?

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Siegfried
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Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Siegfried »

Dauersingle hat geschrieben: Aber ich möchte, dass eben auch der nicht so hübsche MAB der nicht so gut flirten kann mal eine Chance bei Frauen bekommt. Es sieht ja so schlecht aus. Schlimm finde ich, dass eben manche dieser ungebildeten aber gut aussehenden Typen ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen und sich nicht darum kümmern und das Frauen sich auf solche Ar.löcher einlassen statt mal dem nicht so hübschen und etwas verkopften MAB, der dafür einen guten Job hat, eine Chance zu geben. Ich kenne ja fast nur MABs mit guten Jobs und höherer Bildung. Das ist ja der Skandal.
Also das hört sich für mich genauso an als wenn der ungebildete mit Hauptschulabschluss sich drüber aufregt warum immer nur der hochqualifizierten Studierten die tollen, gutbezahlten Jobs bekommen und er immer nur die dreckigen, schlecht bezahlten Hiwijob machen muss. Man könnte ja auch mal dem ungelernten Hiwi mal eine Chance auf einen gut bezahlten Managerjob geben anstatt immer nur Studierte Arschlöcher ohne Gewissen zu nehmen.... die bösen bösen Arbeitgeber. :wuetend:
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Hoppala
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Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben:
dfg82 hat geschrieben:Gebildete Menschen verhalten sich ihren Partnern gegenüber respektvoll, gehen nicht fremd, haben durch ihre hohe Bildung Lösungen für alle möglichen Alltagsprobleme parat, sind liebevolle Väter und laufen nicht sofort beim ersten Problem weg und lassen den anderen im Regen stehen. Da das Gros der ABs nun einmal überdurchschnittlich gebildet ist, sind sie quasi die perfekten Partner. Im Gegensatz dazu stehen die (ungebildeten) Hallodris, die den Wert einer Frau gar nicht mehr zu schätzen wissen. Ein AB hingegen, wird versuchen, einer Frau das irdische Leben so angenehem wie möglich zu machen.

Gebildete trennen sich auch seltener als Ungebildete. Dazu gab es mal eine Studie.
Naja, zwingend sehe ich den Zusammenhang nicht.
:mrgreen: :gewinner:
Dazu gab es auch mal ne Studie.
Pattick hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Das Problem ist, dass es Leute gbt, die sowas glauben. Sorry, aber du rührst da einen ungenießbaren Worteintopf zusammen. Jedes für sich signalisiert ne Bedeutung, aber in dem von dir gebastelten Zusammenhang ist es ein lauwarmes Vakuum.
Ach ja? Und was soll sonst das Geplapper von der "Männlichkeit"?
Ja, ich weiß auch nicht, warum das hier immer wieder von MABs thematisiert wird.
Ansonsten hör ich das nämnlich so gut wie nie. Dass heterosexuelle Frauen auf Männer und soimit Männlichkeit stehen, also das, was nicht weiblich ist am Menschen, halte ich für eine ebenso wahre Binsenweisheit, wie dass heterosexuelle Männer auf Frauen und Weiblichkeit stehen. Warum gerde das, was nunmal immanent den Reiz am anderen Geschlecht ausmacht, hier von manchen gern als kompliziertes Beziehuingsproblem und -Hindernis dargestellt wird, ist mir vollkommen unbegreiflich.
Frauen verlieben sich in Männer, und umgekehrt. - Das ist die Lösung, nicht das Problem!
Schön, dass wir drüber gesprochen haben.
Pattick hat geschrieben:Was macht denn diese aus? Was macht denn die angesprochenen "einfachen Arbeiter Machos" so männlich? Was kann man daran so attraktiv finden, wenn man es mal auf den Alltag bezieht?
Die Frage ist einzig, was du für männlich hältst. Wenn der "Arbeiter Macho" (was immer das darstellen soll) für dich da das Vorbild ist, dann lerne. Der berufliche Übergang zum DHL-Boten ungelernten Gärtner sollte realistisch möglich.

Bau dir doch nicht so einen absurden Popanz auf, um dann zu beklagen, dass du ihn nicht erfüllst.
Problem gelöst.
Pattick hat geschrieben:Emotionen und Gefühle sind was völlig anderes als Triebe und Instinkte! Trieb und Instinktverhalten steht dem geistlichen entgegen,
Das sagt der Papst. Der glaubt daran. Du darfst gern auch daran gflauben, wenn du das Gefühl hast, dass du dadurch in der Welt besser zurecht kommst. Falls du dieses Gefühl aber nicht hast, empfehle ich dir, dich mal mit den bekannten bzw. in der Welt der Fachleute für realistisch gehaltenen Fakten zum Themen zu befassen. Oder einfach so was anderes zu glauben.
Pattick hat geschrieben:
Pattick hat geschrieben: ich unterstelle mal, dass die meisten ABs eigentlich die besseren Partner wären,
Eine These, die sich nie beweisen lässt und damit unendlich wohlfeil, aber umso mehr unsinnig ist. Jeder Mensch war vor seiner ersten Beziehung ohne eine solche. Da ist der AB nicht anders als alle anderen Menschen. Und warum jemand, der jahrelang und anscheinend systematisch nicht partnertauglich ist, nun gerade besser dafür geeigenet sein sollte ??
Nicht partnerFINDUNGSfähig vielleicht. Aber die meisten wären wohl partnertauglicher als so mancher Proll.[/quote]Die These ist imer noch unbeweisbar wohlfeil. Man könnte auch sagen: Noch ein Glaube. Es gilt das Gleiche wie für den anderen: wenn er dir nützt, behalte ihn. Ansonsten ...
Pattick hat geschrieben:
Wenn du eine Idee hast, wie du sie dazu bringst, ihre Smartphones und sonstigen internetfähigen und displayausgerüsteten Geräte maximal 1 Stunde am Tag in Betrieb zu nehmen, würden die Jugendlichen von selbst jede Menge Orientierungspunkte finden. Es ist alles da, Man musss es nur selbst erleben.
Nu ja vielleicht auch zu viele und niemand erklärt sie, weißt einem den Weg. Die Angebote sind zu Hauf da. Das bestreite ich nicht.
Erklärt wird viel zu viel, Die "erklärte" Welt ist im Vergelich zu meiner Jugend für Jugendliche heutzutage deutliich schematisierter geworden.
Des Rätsels Lösung heißt Eigeninitiative. Kopf und Bauch einschalten, Augen auf, die Welt aus eigenem Erleben, Anfassen, Erfühlen entdecken, und selbst lernen. Und dann auch mal störrisch quer zu den vorgegebenen Erklärungsmustern das Leben organisieren. Anstatt nach "noch mehr davon" zu rufen.
Pattick hat geschrieben: Das ist kein Widerspruch. Beides kann sich gegenseitig verstärken und nur dann wird das ganze langfristig tragfähig. Was helfen die tollsten Gefühle ohne Vernunft und Geist und was hilft Vernunft und Geist ohne Gefühle?
Oh, Gefühle ohne Vernunft können eine Menge helfen. Sind aber natürlich auch ein Risiko. Vernunft ohne Gefühle ist dem Menschen nicht möglich, von daher stellt sich die Frage so rum nicht.

@Dauersingle: Da er sich gerad eine Woche Foren-Urlaub verdient hat, nur soviel: Du glaubst sehr viel, und mixt es dann auf eine arg destruktive Weise durcheinander. Zu empfhelen wäre, dass du dich mal mit Fakten (nicht nur selbst gefilterten) und Methoden befasst. Noch mehr wäöre zu empfehlen, wenn du das Ergebnis deiner Gedankenpuzzlöes nicht immer schon vorher festlegen würdest. Eventuell fällt dir dann der ein oder andere verrückte Looping von selbst auf.. Vermutlich stecken dahinter emotionale Bedürfnisse, die dieses Ergebnis wieder und wieder sehen möchten, um sich selbst zu bestätigen. Bedürfnisse, die etwas real nicht Existentes und nicht Erreichbares wollen, sind ein Problem, da ewig unerfüllbar. Sie erzeugen dann notwendig neue, schlechte Gefühle.
Katinka hat geschrieben:Hier ging es ursprünglich auch mal um etwas anderes :hierlang:
Das ist richtig. Aber das Ursprungsthema ist bereits so sinnbefreit, dass ein zügiges Mäandern konsequent ist.

Zur Ursprungsfrage: Ja, natürlich haben die ersten wichtigsten Bezugspersonen einen mehr oder weniger großen Einfluss.

Damit st das Thema erschöpfend abgehandelt, und man ist nicht einen Deut schlauer.
Die Frage ist doch nicht ob, sondern was beim Einzelmen und im Einzelnen und wie genau schief gelaufen ist. Und das ist hier praktisch undiskutierbar, bzw. immer nur in bruchstückhaften Details oder sehr allgemein.

Die "Schuldfrage" ist sowieso sinnlos. Ja, nein, vielleicht, egal. Jede mögliche Antwort ist zutreffend oder auch nicht, und nützt noch viel weniger.

Wenn man was erfahren will, muss man Fragen stellen, die es ermöglichen, weiterführende Informationen zu erhalten.
Dies hier ist keine solche Frage.
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Teetrinker

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Teetrinker »

Ansonsten hör ich das nämnlich so gut wie nie. Dass heterosexuelle Frauen auf Männer und soimit Männlichkeit stehen, also das, was nicht weiblich ist am Menschen, halte ich für eine ebenso wahre Binsenweisheit, wie dass heterosexuelle Männer auf Frauen und Weiblichkeit stehen. Warum gerde das, was nunmal immanent den Reiz am anderen Geschlecht ausmacht, hier von manchen gern als kompliziertes Beziehuingsproblem und -Hindernis dargestellt wird, ist mir vollkommen unbegreiflich.
Es wird als fundamentales Problem dargestellt und das auch zurecht, Du siehst es selbst als selbstverständlich. Warum es nun als Problem dargestellt wird hat sehr leicht erkennbare Gründe: es fällt vielen nicht leicht, männlich zu sein und zweitens ist es auch nicht leicht zu verstehen, was damit gemeint ist. Sicher ist nur: Die Produktion der kleineren Geschlechtszellen bzw die Apparatur zwischen den Beinen ist es nicht. Daher wäre es in dem Sinne auch falsch, falls jemand sagen würde "Du bist schon ein Mann". Dazu muss man aber auch nicht groß nachdenken, denn man weiß ja, daß sich ein Mann auch unmännlich verhalten kann. Noch besser wissen einige her, daß man damit nicht die größten, jedenfalls unterdurchschnittliche Erfolgsaussichten hat. -vermute ich mal, gerade nachdem ich hier etwas von Dauersingle gelesen hatte -

Aber so tief wollte ich gar nicht einsteigen, nur kurz aufklären, warum Männlichkeit gerne von AB thematisiert wird.
Fraggle

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Fraggle »

Naja, mag sein, aber der Anzeit in Prozent dürfte eher gering ausfallen. Ich versuche das im ganzen zu sehen, irgendwie hat wohl alles geballt zu dem heutigen Zustand geführt, mein unvermögen auch mal nein zu sagen mit inbegriffen.
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Hoppala
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Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Hoppala »

Teetrinker hat geschrieben:
Ansonsten hör ich das nämnlich so gut wie nie. Dass heterosexuelle Frauen auf Männer und soimit Männlichkeit stehen, also das, was nicht weiblich ist am Menschen, halte ich für eine ebenso wahre Binsenweisheit, wie dass heterosexuelle Männer auf Frauen und Weiblichkeit stehen. Warum gerde das, was nunmal immanent den Reiz am anderen Geschlecht ausmacht, hier von manchen gern als kompliziertes Beziehuingsproblem und -Hindernis dargestellt wird, ist mir vollkommen unbegreiflich.
Es wird als fundamentales Problem dargestellt und das auch zurecht, Du siehst es selbst als selbstverständlich. Warum es nun als Problem dargestellt wird hat sehr leicht erkennbare Gründe: es fällt vielen nicht leicht, männlich zu sein und zweitens ist es auch nicht leicht zu verstehen, was damit gemeint ist. Sicher ist nur: Die Produktion der kleineren Geschlechtszellen bzw die Apparatur zwischen den Beinen ist es nicht. Daher wäre es in dem Sinne auch falsch, falls jemand sagen würde "Du bist schon ein Mann". Dazu muss man aber auch nicht groß nachdenken, denn man weiß ja, daß sich ein Mann auch unmännlich verhalten kann. Noch besser wissen einige her, daß man damit nicht die größten, jedenfalls unterdurchschnittliche Erfolgsaussichten hat. -vermute ich mal, gerade nachdem ich hier etwas von Dauersingle gelesen hatte -

Aber so tief wollte ich gar nicht einsteigen, nur kurz aufklären, warum Männlichkeit gerne von AB thematisiert wird.
Wenn die Frage so gestellt wird: "Was ist an MIR männlich? Welche Aspekte meiner Persönlichkeit, die ich (noch) nicht nach außen bringe, könnte ich vielleicht noch etwas mehr aktivieren? Was kann ich tun, um mich selbst mehr als Mann zu empfinden? Wie definiere ICH Männlichkeit, und warum definiere ich es so, dass ich da nicht inklusive bin?", dann könnte sie eventuell was bringen.

Aber die Frage "Was ist männlich?" mit der zuerst impliziten, und dann sehr schnel auch explizit logisch folgenden Antwort: "Irgendwas anderes als ich.", gefolgt von wildn "die Welt ist schlecht"-Aufsätzen, nützt gar nix. Sie bestärkt nur in der eigenen Unzufriedenheit.


So, und nun futtern, und ab durchs Kriegsgebiet, Richtung Party!
Auf bessere Zeiten!
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Teetrinker

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Teetrinker »

Ja, zum Wohle!

Wenn manche das so machen, wie Du schreibst, bringt es wirklich nichts. Das ist dann nur eine Art Feststellung gepaart mit Hilflosigkeit, schlimmstenfalls noch irgendeiner "Ich kann es nicht ändern"-Trägheit. Muss jeder selbst wissen. Lieber so machen, wie Du im ersten Absatz beschrieben hast. Das dürfte nämlich wirklich was bringen (vorausgesetzt man interagiert irgendwo draußen mit anderen Menschen bzw. Frauen). Eine Art "großen Wurf" oder Generalüberholung muss man dazu meiner Ansicht und Erfahrung nach auch gar nicht machen, dafür reichen schon ganz kleine Sachen. Das beste Beispiel, das mir einfällt, ist leider kein sehr konkretes aber ich nenne es mal: Nicht um Erlaubnis bitten. Mut, Zuversicht und ne Portion Gelassenheit - gerade für den Fall, wenn man mal nicht zum Ziel kommt. Und diese anderen Sachen, von denen ich hier öfter mal lese wenn es um dieses PU oder "Bad Guy"-Themen geht, kann man sich getrost schenken, muss man sich gar nicht beschäftigen (auch wenn sie sicher nicht falsch sind).

"Ich will nicht männlicher werden, weil das schlechte Eigenschaften sind" oder so gilt also nicht. Kommt natürlich drauf an, was und wie viel im Argen liegt.
spirit

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von spirit »

Hoppala hat geschrieben: Zur Ursprungsfrage: Ja, natürlich haben die ersten wichtigsten Bezugspersonen einen mehr oder weniger großen Einfluss.

Damit st das Thema erschöpfend abgehandelt, und man ist nicht einen Deut schlauer.
Die Frage ist doch nicht ob, sondern was beim Einzelmen und im Einzelnen und wie genau schief gelaufen ist. Und das ist hier praktisch undiskutierbar, bzw. immer nur in bruchstückhaften Details oder sehr allgemein.

Die "Schuldfrage" ist sowieso sinnlos. Ja, nein, vielleicht, egal. Jede mögliche Antwort ist zutreffend oder auch nicht, und nützt noch viel weniger.

Wenn man was erfahren will, muss man Fragen stellen, die es ermöglichen, weiterführende Informationen zu erhalten.
Dies hier ist keine solche Frage.
Stimme ich vollumfänglich zu. Der Lösung ist es egal, wo das Problem herkommt. ;)
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Siegfried
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Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Siegfried »

spirit hat geschrieben:
Hoppala hat geschrieben: Zur Ursprungsfrage: Ja, natürlich haben die ersten wichtigsten Bezugspersonen einen mehr oder weniger großen Einfluss.

Damit st das Thema erschöpfend abgehandelt, und man ist nicht einen Deut schlauer.
Die Frage ist doch nicht ob, sondern was beim Einzelmen und im Einzelnen und wie genau schief gelaufen ist. Und das ist hier praktisch undiskutierbar, bzw. immer nur in bruchstückhaften Details oder sehr allgemein.

Die "Schuldfrage" ist sowieso sinnlos. Ja, nein, vielleicht, egal. Jede mögliche Antwort ist zutreffend oder auch nicht, und nützt noch viel weniger.

Wenn man was erfahren will, muss man Fragen stellen, die es ermöglichen, weiterführende Informationen zu erhalten.
Dies hier ist keine solche Frage.
Stimme ich vollumfänglich zu. Der Lösung ist es egal, wo das Problem herkommt. ;)
Also zusammenfassend: Das Forum ist fürn Arsch.

Jammern bringt einen nicht weiter und ist fürn Arsch genauso wie das AB-Problem zu diskutieren, da die einzelnen Ursachen mit der Lupe betrachtet bei jedem zu verschieden sind die einem zum AB gemacht haben, folglich auch die persöhnlichen Lösungen je nach Persöhnlichkeit, Optik, Fähigkeiten bei jedem verschieden wären... also auch fürn Arsch das zu diskutieren.

Was bleibt dann noch ?
Teetrinker

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Teetrinker »

Den Zusammenhang zum Forum (fürn Arsch, was bleibt noch?) verstehe ich nicht. Ich kann mich täuschen, aber dieses Forum ist doch kein Selbsthilfeforum, oder bin ich da aus dem falschen Dampfer? Also kann man sich vermutlich über alles mögliche und auch AB-Themen austauschen. Was manche hier treiben kann man gerade in einem anderen Thema nachlesen, z.B. Zeitvertreib oder Kontakte.

Und bei allem Respekt: Kompetente Hilfe, Rat usw würde ich hier auch nicht suchen. Manchmal gibt es zwar Themen, die in die richtige Richtung gehen - nur leider häufig unterm Strich Verwirrung stiften oder erstickt werden, weil sich mal wieder jemand aufregt oder recht haben muss. Und wo versucht wird, anderen ihre Möglichkeiten zu zeigen, bleibts inhaltlich oft auch auf halbem Weg stehen. Hm und nicht zuletzt sind Traumwelten und Diskussion von "Ursachen" manchen Nutzern ancheinend auch lieber als Wirklichkeit und Lösungen. :?
Bloom

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Bloom »

Siegfried hat geschrieben:
Dauersingle hat geschrieben: Aber ich möchte, dass eben auch der nicht so hübsche MAB der nicht so gut flirten kann mal eine Chance bei Frauen bekommt. Es sieht ja so schlecht aus. Schlimm finde ich, dass eben manche dieser ungebildeten aber gut aussehenden Typen ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen und sich nicht darum kümmern und das Frauen sich auf solche Ar.löcher einlassen statt mal dem nicht so hübschen und etwas verkopften MAB, der dafür einen guten Job hat, eine Chance zu geben. Ich kenne ja fast nur MABs mit guten Jobs und höherer Bildung. Das ist ja der Skandal.
Also das hört sich für mich genauso an als wenn der ungebildete mit Hauptschulabschluss sich drüber aufregt warum immer nur der hochqualifizierten Studierten die tollen, gutbezahlten Jobs bekommen und er immer nur die dreckigen, schlecht bezahlten Hiwijob machen muss. Man könnte ja auch mal dem ungelernten Hiwi mal eine Chance auf einen gut bezahlten Managerjob geben anstatt immer nur Studierte Arschlöcher ohne Gewissen zu nehmen.... die bösen bösen Arbeitgeber. :wuetend:
Er beklagt sich in seinen zahlreichen Beiträgen ja nicht darüber, dass er es als "Ungebildeter" nicht schafft einen Managerjob an Land zu ziehen, sondern eher darüber das er gar keinen Job findet ;)
Wobei, es gibt ja immer noch Hartz IV ;) :mrgreen:
Pattick

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Pattick »

Hoppala hat geschrieben:
Pattick hat geschrieben: Ach ja? Und was soll sonst das Geplapper von der "Männlichkeit"?
Ja, ich weiß auch nicht, warum das hier immer wieder von MABs thematisiert wird.
Ansonsten hör ich das nämnlich so gut wie nie. Dass heterosexuelle Frauen auf Männer und soimit Männlichkeit stehen, also das, was nicht weiblich ist am Menschen, halte ich für eine ebenso wahre Binsenweisheit, wie dass heterosexuelle Männer auf Frauen und Weiblichkeit stehen. Warum gerde das, was nunmal immanent den Reiz am anderen Geschlecht ausmacht, hier von manchen gern als kompliziertes Beziehuingsproblem und -Hindernis dargestellt wird, ist mir vollkommen unbegreiflich.
Frauen verlieben sich in Männer, und umgekehrt. - Das ist die Lösung, nicht das Problem!
Schön, dass wir drüber gesprochen haben.
Also ich hab das als ein Sozialisations-Ding erlebt. Ich habe mich "unmännlich" verhalten (wollte Kinder, wollte lieber Haushalt als Kariere auch schon als jugendlicher) und war dann ein "Mädchen". Damit hatte ich damals ein gewisses Problem. Heute hätte ich es nicht. Wenn man mir heute sagt, ich sei zu weiblich, dann nehme ich das als Kompliment, da ich nicht davon überzeugt bin, dass eine Beziehung in der praktischen Ausgestaltung diese beiden klassischen Rollenbilder braucht. Eher im Gegenteil. Aber - diese Hänseleien haben etwas mit mir gemacht. Sie haben den Jungen (ich war damals ja noch lange nicht erwachsen) getroffen. Und so fehlt nun wirklich etwas. Deswegen kann ich für ich nicht definieren, was den Reiz an mir als Mann ausmachen könnte, sondern nur als "Mensch", als Freund und Wegbegleiter, als Lebenspartner usw.. Aber was daran "Mann" sein soll kann ich nicht definieren, nicht mal über das naheliegenste, denn dazu habe ich kein positives erwachsenes Verhältnis. Andererseits - die Jungs, die damals ach so männlich waren, sind heute das, was ich sein wollte: Papa von Kindern.... Wo ist die ach so tolle Männlichkeit geblieben? Diese Macho-Männlichkeit ist Käse, das ist eine Art Hülle, eine Fassade, Dummgeschwätz, irrationaler Schwachsinn, bestenfalls antiquiertes rollenbedingtes Balzverhalten. Bei denen hat es funktioniert. Da war eben hinter dem Proll dann doch der studierte, hoch gebildete Ingenieur...
Die Frage ist einzig, was du für männlich hältst. Wenn der "Arbeiter Macho" (was immer das darstellen soll) für dich da das Vorbild ist, dann lerne. Der berufliche Übergang zum DHL-Boten ungelernten Gärtner sollte realistisch möglich.
Bau dir doch nicht so einen absurden Popanz auf, um dann zu beklagen, dass du ihn nicht erfüllst.
Problem gelöst.
Ist es für mich nicht. Wären aber beides Berufe, die ich ausüben würde. Ich rede hier aber nicht von Beruf. Ich kenne einen Gärtner, der nur noch als Verkäufer arbeitet, aber Abitur hat und mehr im Hirn als so manch studierter und es gibt DHL-Boten, die promoviert haben. Das ist es nicht. Die Arbeit hat nichts mit den geistigen Fähigkeiten zu tun. Nur ein als Proll sozialisierter Mann wird kein Akademiker mehr - 99% - Ausnahmen gibt es. Ich komme aus "den Verhältnissen", mein "Glück" war eine Lehrerin, die meine Eltern davon überzeugt hat, dass dieser Junge mehr kann und dadurch kam ich auf's Gymnasium. Daduch hab ich als Außenseiter dort zwar Bildung erhalten, gleichzeitig mit meiner Herkunft komplett gebrochen, durch meine Bildung mich von meinem Elternhaus entfernt, habe aber nie Halt gefunden. Ich bin nirgends angekommen. Ich bin kein Proll geworden, aber entspreche wohl auch sonst keinem anderen Männlichen Archetyp. Ist wohl schief gegangen. Ich empfinde das nicht per se als schlimm. Es ist aber der schwierigere Weg, sich alles selbst schaffen zu müssen und erdenken zu müssen, alles auf eigene Faust lernen zu müssen, ohne Halt.
Ich habe mit diesem Männlichkeitsgetue HEUTE keine direkten Probleme mehr. Ich leide darunter, als Junge daran gescheitert zu sein und einen dicken Klatsch wegbekommen zu haben sodass ich heute in diesem "Balzverhalten" nicht bestehen kann und will und dass ich, wenn man da so eine Art Bild aufbauen wollte, mich wohl nicht klar männlich und weiblich zuordnen würde, sondern wohl eher als Mensch mit männlichem körperlichen Merkmalen.
Ich kann dieses Bild "Mann" aber nicht füllen. Ich bin halt ein Mensch. Ich kann mit Männern, die damit klar kommen, genau so gut wie mit Frauen, die damit klar kommen, dass mir dieses Balzverhalten gänzlich fehlt. Ich kann es versuchen aktiv zu spielen. Das ist aber wie Theater und darin bin ich noch nicht sehr gut und ich kann das dann auch nur als Spiel sehen und hoffen, dass die Gegenüber es auch so sieht, denn ich bin niemand, der Lügengebilde aufbauen will.
Insofern - ich halte dieses ganze Getue auch für antiquiert, überflüssig was weiß ich wie. Aber es funktioniert immer noch und es ist der leichtere Weg. Nicht der bessere. Aber über die alten Instinkte zu gehen, ist der nahezu sichere Weg zum Erfolg - zumindest zum kurzfristigen. Dass er nur kurzfristig ist, die Wahrscheinlichkeit ist heute höher denn je, weil wir weiter denn je von der alten Rollenverteilung und den früheren Anforderungen an "die Männlichkeit" entfernt sind. Mir ist es letztlich für mich egal, denn ich hab mich schon als Junge dagegen entschieden. Als zukünftiger Lehrer wird es eine Aufgabe.....
Das sagt der Papst. Der glaubt daran. Du darfst gern auch daran gflauben, wenn du das Gefühl hast, dass du dadurch in der Welt besser zurecht kommst. Falls du dieses Gefühl aber nicht hast, empfehle ich dir, dich mal mit den bekannten bzw. in der Welt der Fachleute für realistisch gehaltenen Fakten zum Themen zu befassen. Oder einfach so was anderes zu glauben.
Das ist für mich logisch, dass jemand, der nach geistiger/geistlicher Vervollkommnung strebt, instinkthaftes und triebgesteuertes Verhalten (und berauschenden Zuständen, körperlicher Extase und ähnlichem) entsagen muss oder sagen wir mal sollte oder sagen wir nur sehr kontrolliert nachgeben sollte, um seinen Weg gehen zu können. Ob man das anstrebt ... nun ... ich denke das kann man niemand vorschreiben. Es ist mit Sicherheit nicht der leichte Weg. Das hat auch niemand behauptet. Ich finde es falsch, das wie die katholische Kirche es tut, jedem Menschen vorzuschreiben. Aber es sind zwei gegeneinander strebende Dinge. Und wer sich zu sehr den Trieben und Instinkten hingibt, erhört die Chancen, dass er auf der anderen Seite Defizite generiert, die eine erfüllte Partnerschaft gefährden. Mal ganz billig: Wer nur schwanzgesteuert unterwegs ist, wird wohl nie ein guter Famlienvater. Mal ganz auf die Spitze getrieben. Die Wahrheit für die meisten wird zwischen diesen Polen liegen. Bei mir wohl relativ weit auf der geistigen Seite. Es gibt kein 1 oder 0, wir sind keine Maschinen. Ein wirklich guter Geistlicher wird dem zustimmen. Ich bin kein Katholik, denn diese Absolutheit zu predigen ist meiner Ansicht nach verlogen und auch das ist ja belegt, wenn man sich die Geschichte der Päpste mal anschaut. ;-)
Erklärt wird viel zu viel, Die "erklärte" Welt ist im Vergelich zu meiner Jugend für Jugendliche heutzutage deutliich schematisierter geworden.
Des Rätsels Lösung heißt Eigeninitiative. Kopf und Bauch einschalten, Augen auf, die Welt aus eigenem Erleben, Anfassen, Erfühlen entdecken, und selbst lernen. Und dann auch mal störrisch quer zu den vorgegebenen Erklärungsmustern das Leben organisieren. Anstatt nach "noch mehr davon" zu rufen.
Wer erklärt denn heute noch wirklich. D.h. richtig grundlegend? Wäre mir neu. Ich arbeite an einer Schule. Es ist schon eine private. Die Lehrer sind egagiert, auf die lasse ich nichts kommen. Und? Wer erklärt da die Welt? Das tut heute die Werbung, Youtube, TV, irgendwelche meist kommerziell motivierten Medien. Sorry.... Das kratzt nicht mal an der Oberfläche und manipuliert eher als zu erklären. Die Welt wirklich erklären kann niemand. Aber du schreibst es ja selbst. Die Kinder zu befähigen, sie zu verstehen, zu erklären, wie man sie versteht. Das meinte ich. Das grundlegende beibringen, damit die Kinder lernen, wirklich als mündige Bürger zu entscheiden - frei - nicht so wie dieser oder jener es gerne hätte, sozusagen als Konsument und Wähler - sondern als Mensch.
Oh, Gefühle ohne Vernunft können eine Menge helfen. Sind aber natürlich auch ein Risiko. Vernunft ohne Gefühle ist dem Menschen nicht möglich, von daher stellt sich die Frage so rum nicht.
Man kann schon versuchen, seine Gefühle auszuschalten und rein logisch zu handeln. Geht schon, ist aber sinnlos. Du schreibst es selbst: Gefühle ohne Vernunft .... sind toll und ja sie können viel bewegen. Vielleicht muss es in gewissen Phasen gerade in der Liebe auch kurzzeitig so sein. Verliebtheit ist nicht vernünftig. Aber wenn es um Partnerschaft geht, geht es ohne Vernunft nicht. Liebe braucht auch Vernunft.
Pattick

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Pattick »

spirit hat geschrieben:Stimme ich vollumfänglich zu. Der Lösung ist es egal, wo das Problem herkommt. ;)
Wenn du ein Problem nur "irgendwie" löst ohne es verstanden zu haben, schüttest du mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas zu, das später noch viel heftiger wie auch immer auf- und ausbrechen kann. Das eigentliche Problem dann anzugehen, ist dann um Größenordnungen schwieriger - gerade in der Psychologie / Psychotherapie.

Biographiearbeit ist etwas sehr sehr wichtiges, um sich selbst zu verstehen. Sich selbst zu verstehen ist die Grundlage, an sich zu arbeiten. Alles andere ist rumgefrickel. Das mag in einzelnen, konkreten Fällen akut helfen. Aber es löst keine Probleme. Jemand, der aus eine komplizierten psychischen Problematik heraus es nie geschafft hat, eine Freundin zu finden, wird kein deut selbstsicherer und kein Stück seiner Problematik ist geheilt oder be-/verarbeitet, wenn er dann durch viel antrainiertem Theater und Fassade doch mal eine findet. Selbst wenn sich eine Beziehung ergibt, wird diese immer massiv durch die nicht bewältigte Problematik belastet sein. Sie wird ihn weiter begleiten, um unter Umständen Jahre später das Bein stellen.

Dieses Forum kann diese Arbeit sicherlich nicht leisten. Aber man kann z.B. daraufhin sensibilisieren. Man kann sich austauschen. Darüber reden ist ein Teil der Lösung. Darüber schreiben fällt manchem leichter. Kontakt zu Menschen mit gleichen Schwierigkeiten zu haben, stärkt einen, sich darüber auszutauschen, schafft Erkenntnis. Was ist denn sonst das Konzept von Selbsthilfegruppen? Das sind oft auch umoderierte Laiengruppen. Der Schritt zum Profi, zum professionellen Gesprächspartner / Fragensteller / Moderator, wird ja oft genug auch angeraten. Aber den muss man erstmal gehen. Ich bin ihn auch erst gegangen, als ich ganz unten war und einen kräftigen Arschtritt von einer lieben Kollegin und Freundin bekam, der ich nur geglaubt habe, weil sie den Schritt selbst gegangen ist!
Teetrinker

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Teetrinker »

Beziehungsarbeit ist Retrospektive. Mag zum Verstehen führen, was aber auch sehr lange dauern kann und nicht unbedingt eindeutige Erklärungen, Ergebnisse liefert. Erinnert mich an Tiefenpsychologie und ähnliches. Sich verstehen lernen kann man auch durchs vom Allgemeinen (Wie ticken Menschen, wie entwickeln sie sich) zum speziellen, zu sich selbst. Hierbei wird man auch einiges biographisches mitnehmen, aber ist nicht auf diese umfassende Biographiearbeit angewiesen. Die nimmt unwichtiges viel zu wichtig und ist ein riesiges Zeitverschwendungsgefrickel. Unterm Strich vielleicht auch ein Irrweg, um einfach nicht viel zu machen.

Für akute Fälle mit Lebenswegen voller massiver Belastungen bringt es auch nicht unbedingt viel, aus einem Grund, den ich oben schon angedeutet: Man wird nicht zu logischen, klaren Ergebnissen kommen. Sie bespringen einen vielleicht, weil man sie für Vermutungen hält, aber ein klares zutreffendes "Ah, darum lief dieses bei mir so!" und ähnliches _kann_ es nicht geben. Sowas hat vielleicht kleine gute Nebeneffekte wie Trost, Nachvollziehbarmachung und von-der-Seele-Reden aber viel viel gefährlichere andere Effekte wie etwa Selbstmitleid, Verkennung von Selbstverantwortung. Das letztere zeigt sich zum Beispiel in Themenüberschriften wie die dieses Themas. Wenn ich dann noch an diesen Glauben denke, man könne die Belastung nie loswerden und vor allem müsse das "erstmal lösen" na dann gute Nacht Marie!

Natürlich kann kein Mensch seine Erfahrungen abschütteln und sie haben auch ihre Wirkungen. Aber irgendwann, je mehr Abstand, ist der größte Anteil davon auf die Bedeutung zurückzuführen, die man den Erfahrungen selbst gibt.
spirit

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von spirit »

Der Teetrinker - Salute, trinke gerade auch einen ;) - hat es sehr gut dargestellt. Die Feststellung, dass die strengen Eltern verlangten, um 22 Uhr wieder zu Hause zu sein, die olle Blondine aus der siebten Klasse, die die Zettelchen nicht beantwortet hat, gemein war, und der böse Fernseher mich am Wochenende an die Wohnzimmercouch fesselt, sind vielleicht spannende Themen in der Selbsthilfegruppe ... während woanders sich die Jungs und Mädchen anflirten.
Jordan

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Jordan »

Wie einige andere hier auch schon geschrieben haben: Eine Teilverantwortung tragen die Eltern in solchen Fällen sicherlich. Aber im großen und ganzen ist es ein zusammenkommen von verschiedenen Faktoren, die den späteren Lebensweg entscheiden. Und, das mag sich jetzt blöd anhören, ist aber keinesfalls abwertend gemeint, es tut gut zu sehen, dass auch andere mit den gleichen Problemen hadern und man nicht allein ist. Vieles was hier schon von dem ein oder anderen gesagt wurde, trifft auch auf mich zu ( größtenteils Außenseiter in der Schule, sehr wenige Freunde, geringes Selbstwertgefühl/ziemlich schüchtern ).

In meiner Familie waren sexuelle Themen generell ein Tabu - so kam es mir zumindest immer vor. Meine Eltern schliefen in getrennten Zimmern und manchmal sah ich einen kurzen Kuss zwischen beiden, doch mehr war da nie. Vor drei Jahren trennten sie sich dann. Von einer aufgeschlossenen Umgebung kann man jedenfalls nicht reden und ich fühlte dass ich, wenn ich einmal mit meinem Vater über die Frauenproblematik sprechen wollte, nicht ernstgenommen werden würde. Deshalb ließ ich es gleich von Beginn an ihn mit solchen Fragen zu "belustigen". Es hätte natürlich die Option gegeben sich mit meiner Mutter über gewisse Dinge auszutauschen, doch man möchte als Junge/Jugendlicher einiges einfach mit seinem Vater besprechen.

Überhaupt hatte ich mit meinem Vater schon immer ein schwieriges Verhältnis gehabt. Nie gab es Lob oder Anerkennung bei gut geleisteter Arbeit ( sei es die Schulnoten betreffend, oder im privaten Bereich ), stattdessen wurde immer von seiner Seite aus die Gelegenheit genutzt die Resultate, auf die ich eigentlich stolz war, mit abwertenden Kommentaren und beißendem Sarkasmus niederzumachen. Klar, dass man da irgendwann das Vetrauen verliert. Absolut identisch hat er sich gegenüber meinem Bruder verhalten. Das paradoxe an der aktuellen Situation ist allerdings, dass ich mich seit einiger Zeit mit meinem Vater besser verstehe - kein Vergleich zu dem Zustand, welcher vor der Scheidung herrschte. Vielleicht ist es aber auch dem Grund geschuldet, dass mein Bruder den Kontakt zu ihm komplett abgebrochen hat und er froh ist wenigstens noch einen seiner Söhne in unregelmäßigen Abständen zu sehen. Für mich stand es nicht zur Debatte, den Kontakt ebenfalls abzubrechen, da ich es komisch gefunden hätte, meinen Vater trotz der ganzen Vorfälle in der Vergangenheit nicht mehr zu sehen.

Abschließend noch ein paar Worte zu einem anderen Problem: Mein Bruder ist sieben Jahre jünger wie ich und wir beide verstanden bzw. verstehen uns schon immer bestens. Er ist für mich der beste Freund und umkehrt ist es dasselbe. Doch worüber ich mir schon öfters Gedanken gemacht habe ist die Tatsache, dass wir eigentlich über alles reden können - außer es handelt von Themen, welche sich um Frauen drehen oder einen sexuellen Hintergrund haben. Ich weiß nicht woran es liegt. Ich habe mit ihm in zwanzig Jahren noch nicht einmal über Frauen / Beziehungen gesprochen. Es ist, als sei bei uns beiden dort eine innere Blockade vorhanden, diese Themen mal anzusprechen. Soweit wie ich das mitbekommen habe, hatte er auch noch nie eine Freundin und ich habe die Befürchtung dass er geradewegs dabei ist den gleichen Weg einzuschlagen, welchen ich vor ihm gegangen bin. Ich würde mich gerne mit ihm darüber unterhalten, ihm und gleichzeitig mir damit helfen, aber ich kann es nicht, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, wie so eine Unterhaltung überhaupt ablaufen soll, ohne dass es in beschämter Konversation ausartet.
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Hoppala
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Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Hoppala »

Siegfried hat geschrieben: Also zusammenfassend: Das Forum ist fürn Arsch.
Ich kann zwar nicht erkennen, was genau du da "zusammenfasst", aber wenn das deine Erkenntnis sein sollte, dann handel entsprechend.
Siegfried hat geschrieben: Jammern bringt einen nicht weiter und ist fürn Arsch genauso wie das AB-Problem zu diskutieren, da die einzelnen Ursachen mit der Lupe betrachtet bei jedem zu verschieden sind die einem zum AB gemacht haben, folglich auch die persöhnlichen Lösungen je nach Persöhnlichkeit, Optik, Fähigkeiten bei jedem verschieden wären... also auch fürn Arsch das zu diskutieren.

Was bleibt dann noch ?
Anregungen, etwas "anders" zu machen, etwas Neues, und das dann auch tun. Teetrinker hat es doch schon geschrieben.:
Teetrinker hat geschrieben: Eine Art "großen Wurf" oder Generalüberholung muss man dazu meiner Ansicht und Erfahrung nach auch gar nicht machen, dafür reichen schon ganz kleine Sachen.
Pattick hat geschrieben: Aber - diese Hänseleien haben etwas mit mir gemacht. Sie haben den Jungen (ich war damals ja noch lange nicht erwachsen) getroffen. Und so fehlt nun wirklich etwas. Deswegen kann ich für ich nicht definieren, was den Reiz an mir als Mann ausmachen könnte, sondern nur als "Mensch", als Freund und Wegbegleiter, als Lebenspartner usw.. Aber was daran "Mann" sein soll kann ich nicht definieren, nicht mal über das naheliegenste, denn dazu habe ich kein positives erwachsenes Verhältnis.
1. Du bist heute erwachsen. Nimm dir die Freiheit, zu entscheiden, was dir gut tut und was nicht, und was dir wehtun darf und was nicht. 2. Für "Fundamentinstandsetzungen" gibt es viele Wege und Methoden, die mehr oder weniger irgendwie mit der Vorsilbe "psycho" zu tun haben. Such dir was aus. (Geht nur sinnvoll über informieren und ausprobieren, erleben.)
Pattick hat geschrieben:sodass ich heute in diesem "Balzverhalten" nicht bestehen kann und will
Das ist kein Wettbewerb. Andererseits. wer gar nicht mitmachen "will" (auf welche Art auch immer), darf sich natürlich nicht wundern ...
Pattick hat geschrieben:Insofern - ich halte dieses ganze Getue auch für antiquiert, überflüssig was weiß ich wie. Aber es funktioniert immer noch und es ist der leichtere Weg. Nicht der bessere.
Es ist der bessere Weg, weil es funktioniert und darum naheliegend ist ("leicht" ist ja sehr relativ, die meisten im Forum finden es sehr schwer). Ob antiquiert oder überflüssig: es existiert. Freunde dich damit an. Du musst es ja nicht nachmachen. Aber damit so umgehen, dass du mit dir selöbst zufrieden sein kannst (also ohne zugleich zu bedauern, dass du dir damit deine Wünsche nicht erfüllen kannst).
Pattick hat geschrieben:Das ist für mich logisch, dass jemand, der nach geistiger/geistlicher Vervollkommnung strebt, instinkthaftes und triebgesteuertes Verhalten (und berauschenden Zuständen, körperlicher Extase und ähnlichem) entsagen muss oder sagen wir mal sollte oder sagen wir nur sehr kontrolliert nachgeben sollte, um seinen Weg gehen zu können.
Ich finde das überhaupt nicht logisch. Ich halte es für unmöglich.
Ich weiß ja nicht,was für dich "geistige/geistliche Vervollkommnung" sein soll. Für mich ist das ein unmögliches Ziel. Du hast es (vielleicht) erreicht, wenn du tot bist. Bis dahin besteht die Vervollkommnung maximal darin, mit der fortwährenden Veränderung, die das Leben einem verschafft, umzugehen. Für mich hat "Vervollkommnung" einen Zustand zum Ziel. Das ist aber nicht Leben.
Und zum Leben des Menschen gehören Instinkte und Triebe nun mal dazu. Wie willst du dich vervolkommnen, wenn du das nur um Preis des Todes bekommen kannst - ohne Triebe und Instinkte? Du musst nicht entsagen. Du solltest dich vielmehr mit diesen Teilen deiner selbst befreunden und sich darum kümmern, dass es auch(!) ihnen gut geht. Denn nur dann kann es dir selbst gut gehen.
Pattick hat geschrieben:Aber wenn es um Partnerschaft geht, geht es ohne Vernunft nicht. Liebe braucht auch Vernunft.
Und deshalb sind das keine Gegenpole, von denen der eine in Grenzen gehalten werden muss. Es sind zwei Aspekte, die einander bedingen, und einander die Grenzen weisen. Ähnlich wie Ying und Yang. Schaltest du eines aus, verlierst du das andere. Wird eines zu dominant, kippt das Ganze.
spirit hat geschrieben:Der Teetrinker - Salute, trinke gerade auch einen ;) - hat es sehr gut dargestellt. Die Feststellung, dass die strengen Eltern verlangten, um 22 Uhr wieder zu Hause zu sein, die olle Blondine aus der siebten Klasse, die die Zettelchen nicht beantwortet hat, gemein war, und der böse Fernseher mich am Wochenende an die Wohnzimmercouch fesselt, sind vielleicht spannende Themen in der Selbsthilfegruppe ... während woanders sich die Jungs und Mädchen anflirten.
Eine Randnote dazu: wenn hier von "Gründen fürs AB-Sein" (oder anderen Problemen) gesprochen wird, dann sind das meist biografische, vergangene Erlebnisse, bzw, die Suche danach.
Ich denke, das ist ein Missverständnis (dem ich selbst oft genug aufgesessen bin).
Denn diese vergangenen "Gründe" kann man kennenlernen, vielleicht erkenntnisse daraus ziehenb, manchmal erleichtert es, etwas zu wissen. Aber man kann nichts mehr daran ändern.

Der Grund fürs AB-Sein ist immer: was einen hindert, daran was zu ändern.
Das kann bei einen die Unkenntnis über die vergangenen Ursachen seiner Gefühle sein, beim anderen Unbeholfenheit, sich in angenehme Umgebungen zu begeben, beim dritten Angst, die 4 Wände zu verlassen etc.
Ich denke, das ist,was iz. B. in Therapien als "Ursache" bezeichnet wird. Es geht nicht in erster Linie um den "vergangenen" Grund, sondern um den aktuellen. "Du leidest (an diesem, jenem). Warum änderst du daran nichts?". Das zeigt vielleicht manchen noch mal eine neue Perspoektive auf.

Die Gesellschaft als solches zum Grund zu erklären, ist dabei nur eine Möglichkeit, nichts zu ändern.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Pattick

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Pattick »

Hoppala hat geschrieben:1. Du bist heute erwachsen. Nimm dir die Freiheit, zu entscheiden, was dir gut tut und was nicht, und was dir wehtun darf und was nicht. 2. Für "Fundamentinstandsetzungen" gibt es viele Wege und Methoden, die mehr oder weniger irgendwie mit der Vorsilbe "psycho" zu tun haben. Such dir was aus. (Geht nur sinnvoll über informieren und ausprobieren, erleben.)
Mach ich ja. Aber diesen Punkt konnte mein Therapeut bisher zwar herausarbeiten, aber mir keinen Weg zeigen, warum oder gar wie ich das ändern kann / sollte. Für mich gibt es keinen Nachvollziehbaren Grund, mich da anzupassen. Was für mich mit 12 oder 13 war, nämlich dass ich das ablehne, ist für mich heute noch so logisch wie damals.
Das ist kein Wettbewerb. Andererseits. wer gar nicht mitmachen "will" (auf welche Art auch immer), darf sich natürlich nicht wundern ...
Das liest sich hier aber weitgehend anders.... Nein bei so was mache ich nicht mit. Das hat für mich im Nachhinein betrachtet seinen Platz in der Jugendlichenzeit aber als Erwachsener - gerade dann - nee. Meiner Meinung nach ist es sogar ein Rückschritt im Vergleich zur Kindheit, sich so zu verhalten. Kein Kind ist so blöd sich so zu verhalten. Ich verstehe es nicht. Maximal aus künstlerischer Sicht (Theater) kann ich so was nachvollziehen. In gewisser Weise nähere ich mich da auch "als Spiel" ein wenig indem ich mit meiner Liebsten so ein paar Kleinigkeiten austausche mit dem Unterschied, dass wir BEIDE wissen, dass ich sie über alles verehre und dass sie diese Spiele spielen will, weil sie das nicht verpassen will. Da gebe ich ihr recht. Sie ist noch in dem Alter, grad noch so, wenn nicht jetzt ist es vorbei. Deswegen freue ich mich auch für sie, wenn sie sich überwindet und unter Leute geht und ein bisschen "spielt". Aber es hat keinen ernsten Hintergrund. Sie tut es um Spaß zu haben, um sich zu Spaß zu zwingen. Das macht es fast absurd und umoralisch denn keiner der Kerle wird eine Chance haben. Aber sie wollen es ja so. Ich war zwar nie dabei aber ich bin davon überzeugt, dass sie nicht bösartig spielt sondern süß ;-).
Es ist der bessere Weg, weil es funktioniert und darum naheliegend ist ("leicht" ist ja sehr relativ, die meisten im Forum finden es sehr schwer). Ob antiquiert oder überflüssig: es existiert. Freunde dich damit an. Du musst es ja nicht nachmachen. Aber damit so umgehen, dass du mit dir selöbst zufrieden sein kannst (also ohne zugleich zu bedauern, dass du dir damit deine Wünsche nicht erfüllen kannst).
Ja wie gesagt - ich halte es für unreif. Aber möglicherweise spricht da wirklich der reine Kopfmensch, der seine Gefühle oder gar Triebe bisher nicht kennt und nur das Leid kennt, dass dieses "Gebalze" mit sich bringt. Meiner Meinung nach ist es für einen Jugendlichen, der unbefangen ausprobieren kann, das richtige Mittel. Ein sensibler, kluger und ich sage mal "weiser" Erwachsener wird daran eher schmerz und Leid erfahren als Erfolg. Das Problem ist, die krasse Maskerade, die man dabei betreiben kann und die betrieben wird. Erkenne, was gespielt und was ehrlich ist, gerade als unerfahrener? Diesem Schmerz sich zusätzlich noch auszusetzen? Für mich ist das kein sinnvolles Verhalten - weder auf Gefühls noch auf Logikebene, es ist triebdurchsetzt. Deswegen würde ich die Logikebene an die erste Stelle stellen und zuerst über gemeinsame Interessen, Aktivitäten usw. möglichst viel "Deckungsgleichheit" anstreben und da dann die Fühler ausstrecken. Dieses pure Gebalze über "Beeindrucken", das würde ich nicht machen. Das ist zu verlogen. Dafür würde ich mich nicht hergeben. Vielleicht reden wir auch nicht zwingend vom gleichen "Gebalze". Ich hab da ein recht klassisches Bild vor mir, das ich abstoßend finde.

Und ja - mein Elternhaus und mein Umfeld war ein negatives Beispiel.

Es hat verhindert, dass ich überhaupt bereit war irgendein Risiko in dieser Hinsicht einzugehen. Damit ist "Spiel" für mich schwierig. Und vielleicht sehe ich immer nur die Gefahren und will auch beschützen. Aber ich musste es immer wieder erleben. Alkohol z.B. kann ich nicht ab, allein der Geruch. Alkohol hat dazu geführt, dass ich wimmernd neben meinem Bruder kniete und dachte mein Stiefvater hätte ihn totgeschlagen, dass ich meinen Vater davon abhalten musste, sich volltrunken ans Steuer zu setzen während seine Frau mit geladener Waffe rumfuchtelte und ihn vom Hof jagen wollte. Meine Mutter wurde geschlagen, missbraucht.... Wenn ich auch nur mitbekomme, dass eine gewisse "Angeheitertheit" einsetzt, geht bei mir alles auf rot. Dann muss ich entweder weg oder ich bin auf Daueralarmzustand. Und da ich regelmäßig im Ernstfall nicht bestehen kann (bin kein guter Kämpfer, habe keine Waffe) halte ich mich aus solchen Situationen fern. Und sie passieren immer und immer wieder. Und wenn es nur im kleinen ist. Dass dann plötzlich das Kind geschlagen wird oder so was. Ich kann es nicht. Für mich ist das alles zu wenig Hirn und zu viel Trieb. Da kommt das Tier im Mensch durch, die Instinkte. Und niemand tut etwas dagegen. Tue ich was, ziehe ich den kürzeren (entweder, weil ich verliere, oder weil ich noch eins krieg wegen Körperverletzung oder schlimmer). Nee - sorry - das geht bei mir nicht. Vielleicht muss ich einfach andere gesellschaftliche Kreise erkunden. Aber da wird dann "das Spiel" subtiler, das körperliche Leid vielleicht geringer, aber der seelische Schmerz länger anhaltender. Für mich ist das alles irgendwie nicht passend für eine hoch entwickelte Zivilisation.

Aber - und das ist das, was ich ja auch seit längerem denke und immer wieder erzähle - muss man zuerst mal die 99% ausfiltern, mit denen es eh nichts wird und die eh anders ticken. Man muss etwas finden, wo sich Menschen tummeln, die so sensibel sind und so ticken, wie man selbst. Dann geht es bestimmt. Aber es ändert nichts daran, dass es für mich ein Relikt ist.
Ich finde das überhaupt nicht logisch. Ich halte es für unmöglich.
Ich weiß ja nicht,was für dich "geistige/geistliche Vervollkommnung" sein soll. Für mich ist das ein unmögliches Ziel. Du hast es (vielleicht) erreicht, wenn du tot bist. Bis dahin besteht die Vervollkommnung maximal darin, mit der fortwährenden Veränderung, die das Leben einem verschafft, umzugehen. Für mich hat "Vervollkommnung" einen Zustand zum Ziel. Das ist aber nicht Leben.
Und zum Leben des Menschen gehören Instinkte und Triebe nun mal dazu. Wie willst du dich vervolkommnen, wenn du das nur um Preis des Todes bekommen kannst - ohne Triebe und Instinkte? Du musst nicht entsagen. Du solltest dich vielmehr mit diesen Teilen deiner selbst befreunden und sich darum kümmern, dass es auch(!) ihnen gut geht. Denn nur dann kann es dir selbst gut gehen.
Das wird jetzt zwar sehr philosophisch und religiös. Aber eines steht für mich fest: Selbst wer geistige Vollkommenheit erreicht, wird nicht aufhören ständig neu zu denken, weiterzudenken, nochmal zu denken. Es geht meiner Ansicht darum, durch geistige Schulung möglichst unabhängig von der materiellen Welt zu sein und gerade dadurch dort möglichst gutes und wertvolles Leisten zu können - in dem, was man sich selbst zum Lebensinhalt gemacht hat - und dadurch im Tod am Ende des Lebensgangs vollkommen zu werden. Dadurch steht man ab einem gewissen Punkt nämlich über den Dingen, die einem zwischen die Beine geworfen werden und den Widrigkeiten, die einem tagtäglich entgegenschlagen. Und dann ist man auch glücklich. Und eine Lebenspartnerschaft kann da wertvoll sein, weil man sich gegenseitig dabei unterstützen kann. Wahrscheinlich wird trotzdem jeder für sich seinen Weg finden müssen. Aber es gibt Gemeinsamkeiten und wenn die so groß sind, dass es für eine Lebenspartnerschaft reicht, wäre das sehr toll, eine zu gründen und füreinander da zu sein. So etwas möchte ich. Und ich glaube nicht, dass ich das durch ein "Spiel" finde.
Und deshalb sind das keine Gegenpole, von denen der eine in Grenzen gehalten werden muss. Es sind zwei Aspekte, die einander bedingen, und einander die Grenzen weisen. Ähnlich wie Ying und Yang. Schaltest du eines aus, verlierst du das andere. Wird eines zu dominant, kippt das Ganze.
So ist es. Ich habe nie behauptet, dass Liebe (Gefühle) und Vernunft Gegenpole sind. Gefühle sind auf dieser Welt nur dem Menschen eigen, sie sind etwas höheres, wohingegen Triebe animalisch sind Sie sind in der Tierwelt zu Hause. (Gefühle und Vernunft / Verstand = menschlich, Triebe und Instikt = animalisch). Der Mensch kann sie beherrschen, das Tier nicht, denn dem Tier ist der Verstand nicht gegeben. Für mich ist es widersinnig, dass gerade Triebe aus dem Tierreich dem verstandbegabten Menschen zur Findung seines Glücks gereichen sollen wo dieses "Glücksempfinden" doch dem Mensch eigen ist. Es geht also darum, sich eben auf Gefühle und Verstand und NICHT auf Triebe zu verlassen. Das "Gebalze" ist aber in der Regel auch triebdurchdrungen (Sexualtrieb z.B.). Und da setzt dann der Verstand aus. Der Trieb beherrscht die Gefühle, verfälscht sie, missbraucht sie. Und das ist meiner Ansicht nach das Problem. Lässt man die Triebe weg und nutzt Gefühle und Verstand, funktioniert es denke ich schon. Vielleicht ist es eine Frage des Niveaus. Aber hier wird ja immer gerade auf den Sexualtrieb abgehoben. Der steht der Findung des Glücks auch im "Balzspiel" entgegen (wie kann ein Trieb, der nur der erfolgreichen Fortpflanzung dient, Gefühl und Glück fördern?). Wobei das Wort "Balz" ja von mir absichtlich gebraucht wird, weil es aus dem Tierreich stammt. Es würde dann nicht mehr passen ;-)

PS: Ja ich bin kompliziert ;-)
zumsel

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von zumsel »

Es tut mir leid, aber mir ist das zu viel Text und deshalb habe ich die letzten Posts hier nicht gelesen.

Eben beim joggen ist mir ein sehr sehr kleiner Baum aufgefallen. Er wächst aus einer schmalen Fuge zwischen den Steinen eines Gehweges. Er hat es nicht einfach. Er muss mit ganz ungünstigen Bedingungen zurecht kommen. Als er noch kleiner war haben bestimmt ganz viele Leute auf ihm rumgetrampelt und wenn er noch ein bischen größer wird pinkeln ihn vielleicht die ersten Hunde an. Er lebt im Dreck. Aber der Baum will leben. Er nutzt die Möglichkeiten, die er hat und versucht sein bestmögliches aus seiner Situation zu machen. Er orientiert sich nicht daran, was ihn daran hindert so wie ein freistehender Baum im Wald zu wachsen. Er sucht an dem Ort, an dem er nunmal seine Wurzeln hat das Licht, das ihm hilft zu gedeien.
Er wird vermutlich nie so groß und kräftig werden wie ein Baum aus dem Wald. Aber er wird genau so grün werden. Und das ist es doch, was zählt.
Er ist mein Vorbild, mein Freund, der Baum.
Reni

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von Reni »

zumsel hat geschrieben:Es tut mir leid, aber mir ist das zu viel Text und deshalb habe ich die letzten Posts hier nicht gelesen.

Eben beim joggen ist mir ein sehr sehr kleiner Baum aufgefallen. Er wächst aus einer schmalen Fuge zwischen den Steinen eines Gehweges. Er hat es nicht einfach. Er muss mit ganz ungünstigen Bedingungen zurecht kommen. Als er noch kleiner war haben bestimmt ganz viele Leute auf ihm rumgetrampelt und wenn er noch ein bischen größer wird pinkeln ihn vielleicht die ersten Hunde an. Er lebt im Dreck. Aber der Baum will leben. Er nutzt die Möglichkeiten, die er hat und versucht sein bestmögliches aus seiner Situation zu machen. Er orientiert sich nicht daran, was ihn daran hindert so wie ein freistehender Baum im Wald zu wachsen. Er sucht an dem Ort, an dem er nunmal seine Wurzeln hat das Licht, das ihm hilft zu gedeien.
Er wird vermutlich nie so groß und kräftig werden wie ein Baum aus dem Wald. Aber er wird genau so grün werden. Und das ist es doch, was zählt.
Er ist mein Vorbild, mein Freund, der Baum.
:umarmung2:
zumsel

Re: Sind Eltern schuld am AB Dasein?

Beitrag von zumsel »

Reni hat geschrieben:
zumsel hat geschrieben:Es tut mir leid, aber mir ist das zu viel Text und deshalb habe ich die letzten Posts hier nicht gelesen.

Eben beim joggen ist mir ein sehr sehr kleiner Baum aufgefallen. Er wächst aus einer schmalen Fuge zwischen den Steinen eines Gehweges. Er hat es nicht einfach. Er muss mit ganz ungünstigen Bedingungen zurecht kommen. Als er noch kleiner war haben bestimmt ganz viele Leute auf ihm rumgetrampelt und wenn er noch ein bischen größer wird pinkeln ihn vielleicht die ersten Hunde an. Er lebt im Dreck. Aber der Baum will leben. Er nutzt die Möglichkeiten, die er hat und versucht sein bestmögliches aus seiner Situation zu machen. Er orientiert sich nicht daran, was ihn daran hindert so wie ein freistehender Baum im Wald zu wachsen. Er sucht an dem Ort, an dem er nunmal seine Wurzeln hat das Licht, das ihm hilft zu gedeien.
Er wird vermutlich nie so groß und kräftig werden wie ein Baum aus dem Wald. Aber er wird genau so grün werden. Und das ist es doch, was zählt.
Er ist mein Vorbild, mein Freund, der Baum.
:umarmung2:
...und schon scheint die Sonne :mrgreen: :umarmung2: