Partnersuche und berufliche Situation

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Goldstück

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Goldstück »

Ponce de Leon hat geschrieben:Hmm, auf die Frage von Alaska Kid ob Mann Niedriglöhner oder arbeitslos is, wurde ja noch nicht so beantwortet. Würde das den Damen was ausmachen? Mir schwirrt nur das ominöse "Mit beiden Beinen im Leben" vor, was ich ehrlich gesagt abgedroschen hoch 13 finde.
Mir persönlich ja.
Tornido hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Tätigkeitsangabe "Physiker" bei vielen Frauen zu, positiv ausgedrückt, Irritation führt. Da wird man gleich in die Nerd-Schublade gesteckt, und wenn man da erstmal drin ist, ist es, zumindest für mich, sehr schwer wieder rauszukommen. Mit der Serie The Big Bang Theory sind die Vorurteile gegenüber Physikern noch größer und konkreter geworden. Ein Mädel hat mir sogar mal, nachdem ich Interesse signalisiert hab, auf den Kopf zugesagt, dass eine Freundin sie davor gewarnt hat, mit einem Physiker eine Beziehung einzugehen, weil, Zitat, "die sind alle irgendwie komisch".
Ich finde Physiker und Mathematiker faszinierend. Deswegen, weil es dazu einer überdurchschnittlichen Intelligenz bedarf und mich das bei Männern sehr anzieht. Außerdem finde ich Physik sehr spannend, auch, wenn ich wenig davon verstehe ^^ Physiker wäre bei mir also absoluter Pluspunkt. :) was gar nicht geht sind Versicherungsvertreter oder ähnliches.
Benutzeravatar
klecks
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2590
Registriert: 20 Sep 2013 18:29
Geschlecht: weiblich
Ich bin ...: vergeben.

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von klecks »

Strange Lady hat geschrieben: Aber ich denke, der Kern liegt dann nicht im Finanziellen/Beruf, sondern ob man ähnliche/kompatible Lebensstile und -entwürfe hat. Ein Mann, der viel verdient, aber dann alles sinnlos verprasst oder in Spielcasinos verzockt, wäre für mich genauso untragbar wie ein Typ, der einer traditionsbewussten Hartz-Dynastie entstammt und aus Überzeugung noch nie gearbeitet hat oder ein Typ mit Hummeln im Arsch, der ständig ausgehen, Party machen oder alle paar Wochen mal schnell auf die Malediven fliegen will oder ein Typ, der keinen einzigen Tag alleine verbringen kann und mir ständig an den Hacken klebt ....
Geld und Beruf sind da doch eher die sekundären Manifestationen einer anderen Frage: wie kriegen wir den Tag rum/gestalten wir unser Leben? und sind unsere Lebensstile im Ansatz kompatibel?
+1

Hier im Thread beschränkt sich ja die Frage auf die Partnersuche. Ich frage bei der Partnersuche auch: Wer und wie bist du, unabhängig von mir und unserer potentiellen Beziehung? Aber wenn man vielleicht auch noch eine Familie gründen will, spielen auch Vorstellungen eine Rolle, auf welchem Finanzniveau man leben will und kann. Und was für Vor- und Nachteile die jeweiligen Modelle einer Arbeits- und Erziehungs- und Geldteilung mit sich bringen.

Mir hatte es z.B. kurz vor Familiengründung enorm zuschaffen gemacht, dass ich einsehen musste, dass ich nicht gleichzeitig finanziell unabhängig vom Mann UND Mutter kleiner Kinder sein könnte. Aber es hat sich dann gut gefügt, dass ein Gehalt (nämlich seines) für unsere Familie gereicht hat. Und wir beide eine ähnliche Einstellung hatten: Wir werfen beide alles in den Topf, den wir gemeinsam haben: Zeit und Geld. Es entsprach nicht meinem Ideal, nicht meinen - jedenfalls bewussten - Vorstellungen. Aber es erwies sich als gut, dass wir uns in die Aufgaben reinteilen konnten.
orthonormal

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von orthonormal »

Nell The Sentinel hat geschrieben:Würde es Männer abschrecken, wenn ich ihnen sage, dass ich aktuell keinem Vollzeitberuf nachgehe?
Mich nicht. Schon allein deshalb nicht, weil es bei mir in den nächsten Jahren auch nicht der Fall sein wird.

Wieso sollte es? Damit ich mir was drauf einbilden kann, eine beruflich erfolgreiche Freundin zu haben? Damit ich finanziell davon profitiere? Trifft auf mich irgendwie nicht zu. Eine finanzielle Abhängigkeit gleich zu Anfang der Beziehung möchte ich vermeiden, aber wenn man was zusammen macht, zahlt halt der mal etwas öfter, der besser verdient – ich sehe da kein Problem.
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von NeC »

klecks hat geschrieben:Wir werfen beide alles in den Topf, den wir gemeinsam haben: Zeit und Geld.
...und Ideen, Motivation, Wünsche, Energie, Sehnsüchte, Fähigkeiten, Fertigkeiten, undundund! Genau DAS macht es für mich aus, mit einer Frau das Leben zu teilen! Die aktuelle finanzielle Situation ist (für mich) tatsächlich solange nebensächlich, solange es nicht existenzbedrohend wird.

Leider habe ich aber, nach einer gescheiterten Beziehung und einigen Anbahnungsversuchen, mehr und mehr den Eindruck, dass das heutige Ideal eher ist: Jeder muss alles auch alleine schaffen - egal ob man zusammen ist oder nicht, und sogar während man zusammen ist. Genau wie es uhu2163 es auch beobachtet hat:
uhu2163 hat geschrieben:Selbstverständlich wir der solventere Partnerschaftsteil den anderen entsprechende Unterstützung anbieten, was dieser jedoch auf Dauer ablehnen wird. Denn wir ABs sind es gewöhnt, alleine und eigenverantwortlich durchs Leben zu gehen.
Das finde ich ausgesprochen schade. Es fühlt sich für mich an als ob Möglichkeiten weggeworfen werden. Sind die Menschen heutzutage nicht mehr in der Lage, das Gefühl der Zuneigung von der finanziellen Situation getrennt zu erleben? Oder unterstellen wir Menschen, die finanziell schlechter dastehen als wir selbst, automatisch schlechte Absichten? Kommt der "Team-Gedanke" bei der Partnerschaft so langsam aus der Mode?
Benutzeravatar
Einsamer Igel
Eins mit dem Forum
Beiträge: 10970
Registriert: 29 Nov 2012 16:57
Geschlecht: weiblich
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Schuschiheim

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Einsamer Igel »

NeC hat geschrieben:Kommt der "Team-Gedanke" bei der Partnerschaft so langsam aus der Mode?
Bei ABs liegen damit vermutlich keine Erfahrungen vor.

Wenn ich manche SB-Profile lese und darin gleich "überfallen" werde mit Ansprüchen wie: die Frau soll ihr eigenes Gehalt haben, sich selbst beschäftigen können, Freiraum lassen für Hobby und Kumpels und bloß nicht auf der Tasche liegen... dann vermute ich dahinter ziemlichen Frust durch evtl. schlechte Erfahrungen.

Der Team-Gedanke wäre auch mein Ideal. Aber grad bei den aktiv auf Partnersuche befindlichen Leuten, insbesondere online, wird oft schnell abgeklopft, was man für wichtig hält und "kein Einkommen" ist da super schnell disqualifiziert und raus. Noch bevor man sich überhaupt kennen gelernt hat.
Goldstück

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Goldstück »

Einsamer Igel hat geschrieben:
Der Team-Gedanke wäre auch mein Ideal. Aber grad bei den aktiv auf Partnersuche befindlichen Leuten, insbesondere online, wird oft schnell abgeklopft, was man für wichtig hält und "kein Einkommen" ist da super schnell disqualifiziert und raus. Noch bevor man sich überhaupt kennen gelernt hat.
Weil es leider massiv einschränkt. Kein Urlaub, und sei es nur eine Woche am Meer alle zwei Jahre, kein Essen gehen ab und zu, ständig aufs Geld achten...
Benutzeravatar
NeC
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2823
Registriert: 09 Okt 2011 13:37
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von NeC »

Einsamer Igel hat geschrieben:
NeC hat geschrieben:Kommt der "Team-Gedanke" bei der Partnerschaft so langsam aus der Mode?
Bei ABs liegen damit vermutlich keine Erfahrungen vor.
Naja, viele ABs bemühen sich ja aktiv um eine Partnerschaft und machen entsprechende Erfahrungen. Die könnten womöglich sogar mehr darüber wissen als als jemand in einer stabilen Partnerschaft.
Einsamer Igel hat geschrieben:Der Team-Gedanke wäre auch mein Ideal. Aber grad bei den aktiv auf Partnersuche befindlichen Leuten, insbesondere online, wird oft schnell abgeklopft, was man für wichtig hält und "kein Einkommen" ist da super schnell disqualifiziert und raus. Noch bevor man sich überhaupt kennen gelernt hat.
Ja, das ist aber wohl ein generelles Problem beim online-Kennenlernen: Da wird man sehr schnell in Negativ-Schubladen gesteckt: faul, unselbstständig, zu bequem, ein Langweiler.

@Nell The Sentinel:
Online wirst Du es in der erwerbslosen Zeit wohl deutlich schwerer haben. Wer Dich aber langsam und persönlich kennenlernen darf, dem kannst Du Deine Situation erklären und ihn dadurch schon ein wenig Anteil an Deinem Leben nehmen lassen. Ich glaube, da wird es sehr viel weniger abschrecken. Ich persönlich fände das sogar anziehend, weil es etwas von dem Team-Gedanken hat: Man könnte bereits das Kennenlernen an Deine aktuelle Lebenssituation anpassen.
Benutzeravatar
uhu72
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2232
Registriert: 26 Okt 2007 20:03
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: 7xxxx

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von uhu72 »

Strange Lady hat geschrieben: Faktisch ist es wohl tatsächlich so.
Aber ich denke, der Kern liegt dann nicht im Finanziellen/Beruf, sondern ob man ähnliche/kompatible Lebensstile und -entwürfe hat. Ein Mann, der viel verdient, aber dann alles sinnlos verprasst oder in Spielcasinos verzockt, wäre für mich genauso untragbar wie ein Typ, der einer traditionsbewussten Hartz-Dynastie entstammt und aus Überzeugung noch nie gearbeitet hat oder ein Typ mit Hummeln im Arsch, der ständig ausgehen, Party machen oder alle paar Wochen mal schnell auf die Malediven fliegen will oder ein Typ, der keinen einzigen Tag alleine verbringen kann und mir ständig an den Hacken klebt ....
Geld und Beruf sind da doch eher die sekundären Manifestationen einer anderen Frage: wie kriegen wir den Tag rum/gestalten wir unser Leben? und sind unsere Lebensstile im Ansatz kompatibel?
Ja, auf diesen Punkt läuft es hinaus. Du hast meinen Gedanken zu ende gedacht.
Allerdings hat die finanzielle Situation natürlich einen Einfluss auf die Tagesgestaltung. Der Hartz4er kann halt nicht auf die Malediven fliegen. ;)
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
Mit müden Augen
Bringt jede Tastatur zum Glühen
Beiträge: 8851
Registriert: 24 Apr 2015 18:22
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Mit müden Augen »

Mich würde es nicht abschrecken wenn eine Frau nicht Vollzeit arbeitet, ich selber arbeite überhaupt nicht. :roll: :oops: :shy: Naja, eigentlich arbeite ich ständig an mir selber und versuche trotz meiner diversen Probleme irgendwie jeden Tag klarzukommen. Abschrecken würde mich nur jemand so ganz ohne Projekte/Ziel oder jemand der es drauf anlegt auf Kosten des Sozialstaates zu leben. Oder irgendwelche (psychischen) Krankheiten die mir völlig fremd sind, z.B. Schizophrenie (richtig geschrieben?).
der Himmel brennt, die Engel fliehen
Benutzeravatar
Wolleesel
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1572
Registriert: 18 Nov 2014 17:24
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: verdammt bissig.
Ich suche hier ...: Übungsdates.
Wohnort: Berlin

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Wolleesel »

Das wär mir ehrlich gesagt relativ egal :?
Freiheit für den Strohmann
Benutzeravatar
klecks
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2590
Registriert: 20 Sep 2013 18:29
Geschlecht: weiblich
Ich bin ...: vergeben.

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von klecks »

Vielleicht kommt es auch darauf an, wie selbstverständlich und klar man mit der Situation umgehen kann, in der man gerade lebt. Vieles ist ja auch schambesetzt, auch wenn es nicht einmal unbedingt eigenes Verschulden ist.

Wenn Zuneigung im Spiel ist, neigt man sich einander zu - was ja in dem Wort Zuneigung steckt. Da finden sich dann lustvolle Kompromisse.
orthonormal

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von orthonormal »

Goldstück hat geschrieben:Weil es leider massiv einschränkt. Kein Urlaub, und sei es nur eine Woche am Meer alle zwei Jahre, kein Essen gehen ab und zu, ständig aufs Geld achten...
Findest du? Also, ich hätte kein grundsätzliches Problem damit, bei einem Restaurantbesuch die Rechnung zu übernehmen, wenn ich finanziell besser dran bin als sie. Was Urlaub angeht, kann ich mir als Student sicher keine Luxusreise erlauben, aber grundsätzlich gilt auch hier: Wenn es um eine gemeinsame Aktivität geht, teilen wir die Kosten nach den finanziellen Möglichkeiten auf.

Wenn sie mich allerdings fragt, ob ich ihr das zehnte Paar Schuhe bezahle, werde ich natürlich ablehnen; das empfände ich als Ausnutzung.
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Montecristo »

Strange Lady hat geschrieben: Aber ich denke, der Kern liegt dann nicht im Finanziellen/Beruf, sondern ob man ähnliche/kompatible Lebensstile und -entwürfe hat.
+1

Man muss sich einfach jemanden suchen, der zu einem passt. Insofern verstehe ich die Ausgangsfrage nicht so ganz. Die meisten Posts gehen ja auch in diese Richtung.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Montecristo »

Einsamer Igel hat geschrieben:Aber grad bei den aktiv auf Partnersuche befindlichen Leuten, insbesondere online, wird oft schnell abgeklopft, was man für wichtig hält und "kein Einkommen" ist da super schnell disqualifiziert und raus.
Frage: Wie läuft es denn bei Leuten, die ein vergleichbar kleines Einkommen haben?
Läuft es da besser? Dann kann man doch einfach da weitermachen.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Valentin
Liebt es sich hier auszutauschen
Beiträge: 481
Registriert: 08 Feb 2011 11:38
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Valentin »

Ich schließe mich der "It depends"-Fraktion an, also abhängig vom Warum (freiwillig / unfreiwillig) und vom eigenen Empfinden der Situation für den Betroffenen
No matter where you go, there you are
Pattick

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Pattick »

NeC hat geschrieben:
klecks hat geschrieben:Wir werfen beide alles in den Topf, den wir gemeinsam haben: Zeit und Geld.
...und Ideen, Motivation, Wünsche, Energie, Sehnsüchte, Fähigkeiten, Fertigkeiten, undundund! Genau DAS macht es für mich aus, mit einer Frau das Leben zu teilen! Die aktuelle finanzielle Situation ist (für mich) tatsächlich solange nebensächlich, solange es nicht existenzbedrohend wird.

Leider habe ich aber, nach einer gescheiterten Beziehung und einigen Anbahnungsversuchen, mehr und mehr den Eindruck, dass das heutige Ideal eher ist: Jeder muss alles auch alleine schaffen - egal ob man zusammen ist oder nicht, und sogar während man zusammen ist. Genau wie es uhu2163 es auch beobachtet hat:
uhu2163 hat geschrieben:Selbstverständlich wir der solventere Partnerschaftsteil den anderen entsprechende Unterstützung anbieten, was dieser jedoch auf Dauer ablehnen wird. Denn wir ABs sind es gewöhnt, alleine und eigenverantwortlich durchs Leben zu gehen.
Das finde ich ausgesprochen schade. Es fühlt sich für mich an als ob Möglichkeiten weggeworfen werden. Sind die Menschen heutzutage nicht mehr in der Lage, das Gefühl der Zuneigung von der finanziellen Situation getrennt zu erleben? Oder unterstellen wir Menschen, die finanziell schlechter dastehen als wir selbst, automatisch schlechte Absichten? Kommt der "Team-Gedanke" bei der Partnerschaft so langsam aus der Mode?
Ich gebe Dir recht. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was dann an einer Partnerschaft noch reizvolles üblich bleibt mal abgesehen von sexuellem? Was macht denn dieses Glücksgefühl auf Dauer aus? Doch wohl, dass der Alltag zusammen mehr als die Summe beider "Alltage" alleine ist oder? Kein Wunder dass kaum eine Beziehung noch ein Leben lang hält....

Ja ich sag auch jedem Jugendlichen, dass man einen möglichst guten Schulabschluss anstreben sollte, um schlichtweg alle Möglichkeiten zu haben. Aber genau so wichtig ist es, zu wissen was einen glücklich macht. Und da ständig den Druck haben, am Ende eh alleine in der Welt zu sein und immer alleine stehen zu können, ist einfach traurig und deprimierend. Wenn das heute auch in der Partnerschaft so sein muss, sehe ich wenig Sinn in einer Partnerschaft. In der Partnerschaft muss ich doch gerade zueinander stehen und mich darauf verlassen können, dass der andere mich auffängt oder mich auch versorgt, wenn meine Lebensphase es gerade verlangt genau so wie ich bereit sein muss, das gleiche zu geben. Was ist das denn sonst für eine Partnerschaft? Darum geht es doch! Baut sich dieses Verbundenheitsgefühl auf, dieses Zueinanderstehen, dieses "sich gegenseitig so schätzen, dass man sein Leben für den anderen umkrempelt", dass "man sich für den anderen auch mal aufopfert" weil er es einem bedeutet.

Ich leide darunter, alleine in der Welt zu sein. Scheiß auf Geld, scheiß auf Kariere. Was hilft es mir, wenn ich jeden Dreck alleine machen muss, wenn ich zu Hause sitze, in verzweifelten Momenten (und die hat jeder) keine tröstende Hand auf meiner Schulter erscheint und ich umarmt werde? Was hilft es mir da, ein dickes Bankkonto zu haben? Als ich das letzte mal vollkommen verzweifelt habe, hatte ich ne hohe fünfstellige Summe flüssig. Und? Ich wollte mir trotzdem das leben nehmen. Und dann tritt ein Mädel in mein Leben, nimmt Anteil und sagt ein paar Sätze und verzaubert mich bis heute. Sie hat nie einen Cent für mich ausgegeben und ich auch noch nie einen Cent für sie. Zeit habe ich für sie, ja, gerne ganz viel Zeit. Sie hat nie etwas verlangt, würde es nie. Sie würde trotzdem alles bekommen, was sie braucht, nicht weil sie es verlangt, sondern weil ich es geben will. Und ich bin mir sicher, wenn es mit uns was wird und es irgendwann umgekehrt ist, dann wird sie genau so handeln. Und wenn das stimmt, stimmt auch die Partnerschaft. Man fordert nicht, man gibt und nimmt an, was der andere gibt. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Man ist mit nichts zufrieden und freut sich über etwas, hat man etwas, teilt man es, weil man es möchte, weil es einen selbst glücklich macht, dem anderen zu geben, es zu teilen. Meiner Ansicht nach geht Liebe und Partnerschaft nur so. Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteiltes Glück ist doppeltes Glück!

Im Kleinen übrigens auch Freundschaft. Meine "echten" Freunde so wenige es sind, geben mir und bekommen von mir. Ich fordere nicht, sie verlangen nicht. Es reicht wenn "da draußen" gefordert und verlangt wird, wenn wir da funktionieren müssen. Aber nicht in Partnerschaft und Freundschaft. Da gibt man und nimmt an. Wer das kapiert hat, sieht vieles anders. Natürlich wird man auch mal enttäuscht, manchmal vertraut man zu früh, zu sehr, manchmal entstehen Einseitigkeiten. Aber das gehört dazu. Man muss da ein Gefühl für haben, ob der andere genau so denkt und fühlt wie man selbst.
Benutzeravatar
Ringelnatz
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3417
Registriert: 05 Mär 2014 09:07
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Ringelnatz »

Pattick hat geschrieben:In der Partnerschaft muss ich doch gerade zueinander stehen und mich darauf verlassen können, dass der andere mich auffängt oder mich auch versorgt, wenn meine Lebensphase es gerade verlangt genau so wie ich bereit sein muss, das gleiche zu geben. Was ist das denn sonst für eine Partnerschaft? Darum geht es doch! Baut sich dieses Verbundenheitsgefühl auf, dieses Zueinanderstehen, dieses "sich gegenseitig so schätzen, dass man sein Leben für den anderen umkrempelt", dass "man sich für den anderen auch mal aufopfert" weil er es einem bedeutet.

(...) Und wenn das stimmt, stimmt auch die Partnerschaft. Man fordert nicht, man gibt und nimmt an, was der andere gibt. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Man ist mit nichts zufrieden und freut sich über etwas, hat man etwas, teilt man es, weil man es möchte, weil es einen selbst glücklich macht, dem anderen zu geben, es zu teilen. Meiner Ansicht nach geht Liebe und Partnerschaft nur so.
Ich schließe mich da an. Allerdings - und das ist für mich ein Unterschied - geht es bei Nells Frage ja um den Eindruck beim Kennenlernen.
Da wiederum ist es möglicherweise wichtiger, dass jeder vorher auf eigenen Beinen steht. Wenn man sein Leben dann später gemeinsam gestaltet, kann man ja ganz andere Abhängigkeiten schaffen. Wenn einer wegen des anderen umzieht und den Job wechseln muss. Wenn einer zeitweise für den Nachwuchs daheim bleibt und deshalb keine Top-Karriere mehr machen kann. Wenn einer krank wird oder Pech hat. Dann gilt, was Pattick oben schreibt.
Wenn allerdings beim Kennenlernen schon ein großes Ungleichgewicht besteht kann das (so glaube ich) schon schwieriger sein. Ein No-Go ist es sicher nicht. Grade wenn man als Frau keinen Beruf ausübt gibt es doch sogar (eher konservative) Männer, die das gut finden. Ausbildungszeiten, in denen man nichts oder kaum etwas verdient, sowie Phasen der Arbeitssuche seh ich generell auch nicht problematisch, so lange nicht jeder Job "zu anstrengend" oder "zu unattraktiv" ist und die Phasen somit überproportional lang werden...
In a world where you can be anything, be kind.
Benutzeravatar
Serendipity
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 1044
Registriert: 06 Jul 2008 18:05
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Wohnort: nahe Düsseldorf

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Serendipity »

Nell The Sentinel hat geschrieben:Welche Rolle spielt ein Beruf bei der Partnersuche?
Ich meine damit nicht, welche Art von Beruf gern gesehen wird, sondern dass überhaupt ein Beruf ausgeübt wird.
Würde es Männer abschrecken, wenn ich ihnen sage, dass ich aktuell keinem Vollzeitberuf nachgehe?
Nichts für Ungut Nell, dass ich mich jetzt mit einer Frage dazwischen dränge. Ich denke jedoch, man könnte/sollte es bei dieser Gelegenheit einfach mal mit ansprechen:

Welche Rolle spielt bzw. inwieweit beeinflusst es bei der Partnersuche, wenn eine Frau eine/n "höherwertige/n" schulischen Abschluss/Ausbildung hat als der Mann?
Wenn die Frau im Beruf "erfolgreicher", weil besserverdienend ist, als der Mann ist?
Würde dieser Umstand abschrecken, weil der Mann sich damit evt. "minderwertiger" fühlt als die Frau oder die Angst besteht, dass die Frau eine Partnerschaft eher hinter dem Beruf anstellen würde?

Nell, auch wenn es bei dir konkret nicht so ausschaut, so denke ich, dass diese Fragestellung einfach der Vollständigkeit halber mit dazugehört, wenn es um die Frage "Partnersuche und berufliche Situation" geht.

Außerdem interessiert es mich jetzt einfach mal. :mrgreen:
Weinen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Gefühlen!
Nonkonformist

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Nonkonformist »

Serendipity hat geschrieben:
Nell The Sentinel hat geschrieben:Welche Rolle spielt ein Beruf bei der Partnersuche?
Ich meine damit nicht, welche Art von Beruf gern gesehen wird, sondern dass überhaupt ein Beruf ausgeübt wird.
Würde es Männer abschrecken, wenn ich ihnen sage, dass ich aktuell keinem Vollzeitberuf nachgehe?
Nichts für Ungut Nell, dass ich mich jetzt mit einer Frage dazwischen dränge. Ich denke jedoch, man könnte/sollte es bei dieser Gelegenheit einfach mal mit ansprechen:

Welche Rolle spielt bzw. inwieweit beeinflusst es bei der Partnersuche, wenn eine Frau eine/n "höherwertige/n" schulischen Abschluss/Ausbildung hat als der Mann?
Wenn die Frau im Beruf "erfolgreicher", weil besserverdienend ist, als der Mann ist?
Würde dieser Umstand abschrecken, weil der Mann sich damit evt. "minderwertiger" fühlt als die Frau oder die Angst besteht, dass die Frau eine Partnerschaft eher hinter dem Beruf anstellen würde?

Nell, auch wenn es bei dir konkret nicht so ausschaut, so denke ich, dass diese Fragestellung einfach der Vollständigkeit halber mit dazugehört, wenn es um die Frage "Partnersuche und berufliche Situation" geht.

Außerdem interessiert es mich jetzt einfach mal. :mrgreen:
Ich hätte keine probleme mit eine frau mit mehr ausbildung als ich es habe, und erfolgreicher darf sie auch sein.
Lieber das als eine strohdumme, kaum ausgebildete frau.

(Nur mit materialistische und status- und machtbesessene powerfrauen habe ich ein problem, aber deren männliche
pendanten mag ich auch nicht. Ich bevorzüge im allgemein nicht allzu aggressive und kompetetive menschen.)
Benutzeravatar
Einsamer Igel
Eins mit dem Forum
Beiträge: 10970
Registriert: 29 Nov 2012 16:57
Geschlecht: weiblich
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Schuschiheim

Re: Partnersuche und berufliche Situation

Beitrag von Einsamer Igel »

Serendipity hat geschrieben:Welche Rolle spielt bzw. inwieweit beeinflusst es bei der Partnersuche, wenn eine Frau eine/n "höherwertige/n" schulischen Abschluss/Ausbildung hat als der Mann?
Wenn die Frau im Beruf "erfolgreicher", weil besserverdienend ist, als der Mann ist?
Würde dieser Umstand abschrecken, weil der Mann sich damit evt. "minderwertiger" fühlt als die Frau oder die Angst besteht, dass die Frau eine Partnerschaft eher hinter dem Beruf anstellen würde?
In meinem erweiterten Umfeld erlebe ich diese Konstellation als problematisch.
Beim anfänglichen Kennenlernen mag es noch kein Problem sein, aber spätestens dann, wenn sie zusammen wohnen. Dann passiert nämlich genau das: Der Beruf hat für die Frau Priorität, weil sie trotz höherer Qualifikation schlechter bezahlt wird und eher noch Überstunden machen muss, um genug für 2 zu verdienen (wenn der Partner z.B. längere Zeit arbeitslos ist). Dann ist seine schlechte Laune vorprogrammiert. Nicht nur, dass er sich "minderwertiger" fühlt, nein, seine Freundin ist auch noch kaum daheim und wenn, dann völlig ausgebrannt.