Logan 5 hat geschrieben:
zebulon hat geschrieben:Nochmal: Worin liegt der Mehrwert für mich?
Wie bei so unzähligen anderen Dingen auch: es gibt keinen
Darüber kann man sicher streiten.
Nicht streiten kann man darüber, dass die Dinger das soziale Miteinander verändern, und zwar weithin auch unschön (dazu gibt es inzwischen reichlich Erfahrungen, Studien, Quellen etc.), dass es einen gewissen sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Druck gibt, sich auch konstant ins Netz zu hängen (obowhl jeder weiß, dass es mit der Souvaränität über die eigenen Daten strukturell unabänderich nicht weit her ist; jeder angeblich für sich selbst verantwortliche Bürger soll also "in eigener Verantwortung" gezwungenermaßen Souveräntät aufgeben; was im Grunde schon grundgesetzwidrig ist, wenn man ganz pingelig betrachtet ...) und dass jeder Versuch, mit den Verursachern dieser Nachteile darüber zu reden, sie eventuell zu mildern, mit Nicht-Ernst-Nehmen und völliger Verständnislosigkeit abgebügelt wird.
Was die Wahrnehmung, dass Smartphones soziale Probleme verrursachen, eher belegt als widerlegt.
Als einzige Lösung wird vorgeschlagen. es halt zu akzeptieren wie es ist, oder mitzumachen.
Nun sind Smartphones aberr kein Erdbeben oder der Klimawandel, also keine unabändelriche Naturgewalt (mit dem Hinweis auf "Steinzeit" und ähnliches wird also nur mitgetielt, dass man die Verständigung über menschliches Handeln verweigert; er belegt erneut, dass es zu diskutierende Probleme gibt, und wer sie gerad verursacht).
Sie sind vor wenigen Jahren mit massivem Marrketingdruck in die Gesellschaft eingeführt worden, und die hat vorher eigentlich auch funktioniert. Es geht hier nicht um eine Umwälzung wie bei fleißend Wasser im Haus, die bei viel kleineren Bevölkerungszahlen viele Jahrzehntem, ja Jahrhunderte brauchte und in Teilen der Welt noch lang nicht abgeschlossen ist. Das geht aber mit den Smartphones vergleichsweise zack zack, und es verursacht deshalb das Problem, dass auf Probleme nicht reagiert werden kann.
Das hat mit Technikverweigerung nichts zu tun, sondern ist die Bitte und Forderung, die Menschheit möge sich mit diesem Instrument nicht selbst neue Zwänge auferlegen, und öfter mal bewusst innehalten, um den Umgang mit diesen Dingen zu reflektieren und bewusst zu gestalten.
Das fordern eigentlich alle, die sich auch wissenschaftlich imt sowas beschäftigen. Es geht, gemessen an den sozialen Auswirkungen, schlicht zu schnell.
Für den Alltag heißt das: Smartphone-Ntzer sollten eine ähnliche Rücksicht gegenüber ihren Mitmenschen walten lassen, wie sich das Raucher ja auch schon angewöhnt haben.
Soi wie es derzeit geregelt ist: "wer einen anderen belästigt, sieht zu, dass die Belästigung möglchst gering bleibt", kann ich nämlch prima mit Rauchern zusammenleben. Nur muss den Smartphone-Nutzern erst mal klar werden, dass sie damit (und den daranhängenden Netzen und Nutzungen, es geht ja nicht um das Teil an sich, so als Hardware; so wenig wie um die Zigarettenpackung in der Jackentasche) andere Leute belästigen.
Und dann vielleicht noch, dass sie sich auch selbst damit belästigen. Aber das kann gern jeder selbst enttscheiden.
Ja, Smartphone-Nutzer, es ist euch vielleicht nicht klar: Aber oft genug belästigt ihr andere Menschen mit eurem Umgang mit dieser Technik.
Ich habe übrigens auch eins. Und wenn ich in der oben verlinkten Studie lese, dass der Normalnutzer das Teil im Durchschnitt über 70mal am Tag zur Hand nimmt, wird vielleicht deutlich, wie massiv sich unsere Lebenswelt und das gesellschaftliche Miteinander dadurch verändern. So oft gucken die manche am Tag nicht mal ihren Mitmenschen ins Gesicht.
ogor hat geschrieben:Ich zum Beispiel persönlich fahre viel mit der Bahn, auch mal weitere Strecken. Mit der entsprechenden App der Bahn bin ich auch unterwegs auf dem Kuhdorfbahnhof in der Pampa informiert, ob und wenn ja wie lange mein gewünschter Zug Verspätung hat und ob ich nicht besser eine Alternativverbindung wähle und wenn ja, welche.
Mittlerweile habe ich auch schon in größeren Bahnhöfen per Lautsprecher den Hinweis der Bahn vernommen, man solle sich im Internet über die Gleisänderungen usw. informieren.
Selbst wenn ich das Smartphone nur für Bahnfahrten verwenden würde, hat es mir schon jetzt etliche Stunden Warten auf Bahnhöfen erspart (das ist zum Beispiel für MICH eine erhöhte Lebensqualität.). Einfach weil ich die notwendigen Informationen sofort und überall abrufen konnte.
Ich versteh nicht, waurm ihr für alles und jedes eine eigene App brraucht. Wenn ich von der Bahn was wissen will, mach ich das wie zuhause auch über den Browser. Hat den Vorteil, dass die Bahn nicht gleich alles über mich und meine Reisegewohnheiten weiß. Diese Spezial-Apps sind zuallererst ein Marketing-Werkzeug. Kundenbindung. Kundenauswertung. Kundennutzen: sehr nahe null.
Es gab gerade ein Gerichtsurteil, dass der Hinweis auf Bahnhöfen, man könne sich telefonisch oder sonstwie informieren, nicht zulässig ist. Die Bahn muss nachrüsten und Lautsprecherdurchsagen überall ermöglichen, oder Personal vor Ort hinstellen. Die implizite Annahme, dass jeder "constant on" sein soll, ist zumindest juristisch noch nicht Stand der Dinge.
Im übrigen: ich weiß gar nicht wie es gemacht habe? Ohne Smartphone oder Handy bin ich auch immer gut mit der Bahn zurechtgekommen. Unbeabsichtige längere Wartezeiten ("stundenlanges Warten") kenn ich nur bei Naturkatastrophen wie dem Blitzeis vor einigen Jahren an Weihnachten. Da hilft dann aber auch keine Smartphone-App mehr.
Anders gesagt: Klar ist so eine App hilfreich. Aber das ist kein Gurnd, sie sich anzuscchaffen, weil man alles, was sie macht, auch
ebenso gut auf anderen Wegen machen kann. Es kann also auch nicht das Smartphone-Desaster redchtfertigen.
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, sondern lediglich gegen den Zwang, sich ein Smartphone kaufen zu müssen, obwohl man gar nicht will. Aber wie ich oben schon geschrieben habe, wird uns Smartphone-Verweigerern auf Dauer eh nichts anderes übrigbleiben ...
