Die große Smartphone\Handy Umfrage :)

[Arachnoidea]

Ich verstehe nicht so richtig, warum dieses "Anti-Smartphone" hier so sehr zum guten Ton zu gehören scheint. Was ist schlimm daran, erreichbar zu sein? Was ist schlimm daran über das Telefon aufs Internet zugreifen zu können? Auch dieses "Da sitzen Leute im Café/in der Bahn/etc und spielen mit ihrem Smartphone" ja und? Warum nicht? Hat nicht ein Gros dieser Menschen immer noch mehr soziale Interaktion als viele hier? Und oft sind es gerade die, die sowieso wenig soziale Kontakte haben, die über Smartphones und ständige Erreichbarkeit wettern. Etwas paradox, oder nicht?

Wohl weil aus Sicht von Psychologen es zu einer Massensucht mit steigender Tendenz geworden ist. Es gibt viele die es nicht mal mehr schaffen das Ding nur eine Stunde wegzupacken, schon allein wegen dem Drang draufzuschauen, sogar mitten in der Nacht oder beim Essen, es könnte ja was eingegangen sein, oder überhaupt, ich könnte was verpassen. Und laut Augenärzte wird die Kurzsichtigkeit in Zukunft zunehmen.

Erschließt sich mir immer noch nicht. Es gibt doch auch immer noch wahnsinnig viele Raucher, die sich ganz renitent ihre COPD, pAVK, Herzinfarkte, Schlaganfälle, etc anzüchten. Und trotzdem wird dagegen hier nicht gewettert? Warum immer wieder gegen Smartphones? Doch nicht, weil irgendein Augenarzt von Kurzsichtigkeit gesprochen hat und Psychologen eine Massensucht wittern?

[Einsamer Igel]

Bei den Rauchern hat mans inzwischen aufgegeben.

[calcetto]

Ich finde Smartphones und mobiles Internet unheimlich praktisch. Wer sich diesem technischen Fortschritt nicht anschließen will, muss das für sich selbst entscheiden. Nur wenn diese Technik immer weiter Verbreitung findet und man sich durch seine Ablehnung von der Umwelt abkoppelt, darf man sich meiner Ansicht auch nicht beschweren.

[Elin]

Ich verstehe nicht so richtig, warum dieses "Anti-Smartphone" hier so sehr zum guten Ton zu gehören scheint.

Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum das so ist.
Kaum erwähnt hier einer nur das Thema Handy oder Smartphone irgendwie, kann man fast mit der Stoppuhr und einer Tüte Popcorn dasitzen und warten, bis der Erste kommt, der dann dreimal betonen muss, kein Handy zu haben und wie schrecklich das doch alles ist. Das scheint bei einigen fast ein Pawlowscher Reflex zu sein.
Vielleicht eine Art sich selbst zu zeigen, dass man anders ist als alle andere? Vielleicht weil AB-tum als "Alleinstellungsmerkmal" noch nicht reicht, weil man sich damit selten in Gesellschaft brüstet, mit der Handyverweigerung hingegen schon?

Und bevor sich die Handyverweigerer jetzt auf den Schlips getreten fühlen:
Mir ist es ziemlich bums, ob jemand ein Handy hat. Ganz ehrlich. Wenn jemand keins braucht oder keins haben will, ist das für mich völlig ok. Jedem Tierchen sein Pläsierchen oder jeder nach seiner Façon und so, um mal den guten alten Fritz zu zitieren. Genauso bums sollte es euch aber auch sein, ob ich eins habe, ob ich da einmal am Tag oder achtmal die Stunde draufgucke oder ob ich damit in der Bahn oder an der Haltestelle die Zeit damit vertreibe usw. Vielen ist es das vermutlich auch, aber vielen ganz offensichtlich auch nicht.

Ich habe zwar ein Smartphone, gehöre ich noch zu den Leuten, die da nicht ständig draufgucken müssen (echt, die gibt's!), die es meist auf lautlos gestellt haben, um andere nicht übermäßig zu belästigen, und aus eben diesem Grund bei einem Anruf auch rausgehen, sofern möglich, die genervt sind von überlauten Klingeltönen anderer Handybesitzer, und ebenso von deren ellenlangen, überlauten Gesprächen in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten, Leuten, die mitten im Weg stehen bleiben, weil sie gerade auf ihrem Handy rumtippseln....

Was die Umfrage angeht: Smartphone, ja mit WhatsApp drauf, letzteres nutze ich aber nur alle Jubeljahre mal. Nur wenige meiner Freunde/Kontakte verwenden WhatsApp, ergo nutze auch ich es recht eingeschränkt. Ob das daran liegt, dass die meisten meiner Kontakte iPhones und damit iMessage haben, vermag ich nicht zu sagen. Könnte aber sicher ein Grund sein.

[Maverick]

Ich verstehe nicht so richtig, warum dieses "Anti-Smartphone" hier so sehr zum guten Ton zu gehören scheint.

Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum das so ist.
Kaum erwähnt hier einer nur das Thema Handy oder Smartphone irgendwie, kann man fast mit der Stoppuhr und einer Tüte Popcorn dasitzen und warten, bis der Erste kommt, der dann dreimal betonen muss, kein Handy zu haben und wie schrecklich das doch alles ist. Das scheint bei einigen fast ein Pawlowscher Reflex zu sein.
Vielleicht eine Art sich selbst zu zeigen, dass man anders ist als alle andere? Vielleicht weil AB-tum als "Alleinstellungsmerkmal" noch nicht reicht, weil man sich damit selten in Gesellschaft brüstet, mit der Handyverweigerung hingegen schon?

Und bevor sich die Handyverweigerer jetzt auf den Schlips getreten fühlen:
Mir ist es ziemlich bums, ob jemand ein Handy hat. Ganz ehrlich. Wenn jemand keins braucht oder keins haben will, ist das für mich völlig ok. Jedem Tierchen sein Pläsierchen oder jeder nach seiner Façon und so, um mal den guten alten Fritz zu zitieren. Genauso bums sollte es euch aber auch sein, ob ich eins habe, ob ich da einmal am Tag oder achtmal die Stunde draufgucke oder ob ich damit in der Bahn oder an der Haltestelle die Zeit damit vertreibe usw. Vielen ist es das vermutlich auch, aber vielen ganz offensichtlich auch nicht.

Ich habe zwar ein Smartphone, gehöre ich noch zu den Leuten, die da nicht ständig draufgucken müssen (echt, die gibt's!), die es meist auf lautlos gestellt haben, um andere nicht übermäßig zu belästigen, und aus eben diesem Grund bei einem Anruf auch rausgehen, sofern möglich, die genervt sind von überlauten Klingeltönen anderer Handybesitzer, und ebenso von deren ellenlangen, überlauten Gesprächen in öffentlichen Verkehrsmitteln und Supermärkten, Leuten, die mitten im Weg stehen bleiben, weil sie gerade auf ihrem Handy rumtippseln....

Was die Umfrage angeht: Smartphone, ja mit WhatsApp drauf, letzteres nutze ich aber nur alle Jubeljahre mal. Nur wenige meiner Freunde/Kontakte verwenden WhatsApp, ergo nutze auch ich es recht eingeschränkt. Ob das daran liegt, dass die meisten meiner Kontakte iPhones und damit iMessage haben, vermag ich nicht zu sagen. Könnte aber sicher ein Grund sein.

+1

[e-schredder]

Da war doch mal was, so'n Typ, Edward ... äh, irgendwas mit Schnee, ach ja, Snowden heißt er.

[Wusel]

Da war doch mal was, so'n Typ, Edward ... äh, irgendwas mit Schnee, ach ja, Snowden heißt er.

Was willst du damit sagen? Etwa das die Geheimdienste deine Forenbeiträge sammeln und auswerten

[e-schredder]

Da war doch mal was, so'n Typ, Edward ... äh, irgendwas mit Schnee, ach ja, Snowden heißt er.

Was willst du damit sagen? Etwa das die Geheimdienste deine Forenbeiträge sammeln und auswerten

Ich dachte, das Thema hier wäre Schmartfohn. Trotzdem. Unrealistisch? Einige Geheimdienste haben Weltherrschaftsphantasien. Die sammeln doch nicht die Daten, wenn sie die nicht irgendwann gegen uns alle anwenden können. Macht sich niemand außer mir darüber Sorgen?
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 26716.html

[Mobienne]

Ich muß mich Elin anschließen.

Was mich bei der Anti-Handy/Smartphone-Haltung auch meist wundert, ist, daß die gleichen Leute, die sich gegen das Handy aussprechen, gleichzeitig wie selbstverständlich an einem Computer sitzen, im Internet surfen und ihre Meinung x Mal kundtun, die neuesten Autos fahren, die modernste medizinische Versorgung nutzen, wenn es mal wo zwickt, die breiteste und mit allen Finessen ausgestattete Glotze im Wohnzimmer stehen haben, mit ec-Karte zahlen, ein Festnetztelefon, die neueste/n Spielekonsole/Computerspiele und einen mp3-Player haben oder sonst mit irgendeinem Gerät Musik hören, Strom und es mit einem Dreh warm in der Wohnung haben, zu jeder Zeit warm duschen können usw. und das alles völlig selbstverständlich nutzen. Auch der Buchdruck ist ja noch nicht ewig erfunden - beliebig fortsetzbar.

Jeder ist wohl erwachsen genug, das Handy auszuschalten, wenn man nicht erreichbar sein will, was bei mir pünktlich zum Feierabend passiert, weil ich das Handy nur beruflich nutze (n muß). Und jeder muß halt mit den Konsequenzen der eigenen Handynutzung leben, sei es, daß ich mich ärgern muß, weil mich jemand zu einer unpassenden Uhrzeit angerufen hat, weil ich das Handy angeschaltet hatte, oder sei es, daß ein/e Datepartner/in mich nicht wiedersehen will, weil ich die ganze Zeit nur aufs Handy geglotzt habe. Jede/r ist doch frei, das Handy mit den Funktionen und in dem Umfang und zu den Zeiten zu nutzen, wie er/sie das für nötig und/oder angenehm empfindet - wie bei allen anderen technischen Geräten auch. Warum da ausgerechnet nur beim Handybesitz immer so ein Aufschrei produziert werden muß und manche vehement und ständig betonen, wie cool und toll anachronistisch sie doch seien, weil man zwar sonst alles aber ausgerechnet kein Handy hat und im Gegenzug die, die ein Handy haben, als der neuen Technik Ausgelieferte belächelt und verhöhnt werden müssen, aber die mit Flachbildschirm und Golf neuester Generation nicht, verstehe wer will.

Ich habe zum Beispiel nur eine rudimentäre Küchenausstattung. Ich habe keine Küchenmaschine, keinen Geschirrspüler, keinen Mixer, keinen Toaster und keinen Obstentsafter, dafür eine Mikrowelle, weil das bei meinem Koch- und Eßverhalten halt so Sinn macht. Trotzdem muß ich jetzt nicht in jedem Internetforum bei jeder Gelegenheit betonen, daß ich keine Küchenmaschine habe und die Kräuter umweltfreundlich mit dem Messer hacke. War der letzte Abschnitt jetzt für irgendjemanden irgendwie interessant? Ich denke nicht... Es kann mir doch völlig egal sein, wer, was, wie, wie lange und wann und warum nutzt, sich etwas leisten oder nicht leisten kann/will/muß und umgekehrt. Und ich muß jetzt auch niemanden anprangern oder belächeln, der mit einem Toaster Brot toastet, so wie keiner über mich lachen sollte, weil ich ein Samrtphone habe und es hin und wieder nutze. Es gibt zwischen "kein Handy haben" und "24 Stunden am Tag dauernd ins Handy glotzen" noch sämtliche vorstellbare Zwischenstufen.

Natürlich muß man bei Kindern und Jugendlichen darauf achten, daß sie einen angepaßten, schützenden und maßvollen Umgang mit den zur Verfügung stehenden technischen Mitteln und Medien erlernen. Aber so wie jede Generation halt bestimmte Hip-Gegenstände hatte, kommuniziert die heutige Jugend nun mal mit WhatsApp. Das muß man nicht gut finden und selbst nicht haben, aber ich würde es vermutlich meinen Kindern, wenn ich welche hätte, nicht verwehren, daran teilzunehmen, um mit ihrem Umfeld interagieren zu können. Früher war es halt der Walkman und der Gameboy, heute ist es halt was anderes.

Im Übrigen hab ich hier das Anti-Handy-Geschrei noch gar nicht so häufig gelesen, der Text oben bezieht sich also eher nicht auf hier oder User von hier - aber ich lese hier auch nicht alles. Mir begegnet das anderweitig öfter, sowohl im viruellen, als auch im realen Leben.

[Hoppala]

Ich besitze ein Smartphone. Die wichtigsten "Apps" dabei sind die Funktionen, die es von allen Netzen trennen.
Damit "entziehe" ich fremden Leuten die Verfügbarkeit über meine Gerätschaft. Und ich lasse sie dann und nur dann zu, wenn ich das will.
In der Zwischenzeit kann ich mit diesem handlichen Computer all die Dinge machen. für die er nützlich ist.

Whatsapp belegt auf meinem Smartphone keinen Speicherplatz. Ebensowenig wie Facebook oder Google und ähnlicher Datensammelmüll.


In diesem Forum geht es um ein soziales Thema: Beziehung bzw, die Situation "Noch-nicht-Beziehung". Smartphones und ihr heute weithin üblicher Gebrauch gestalten diese Situation zu einem Stück mit; jedenfalls mehr als Rauchen. Deshalb ist das hier immer wieder Thema.
Die Raucherecke als Kontaktort, oder auch Hunde etc., sind hier ja auch immer mal wieder Thema, aber eben nicht so prominent. Weil sich Smartphones eben prominenter in diese Situation eingeschlichen haben. Noch dazu in den letzten 10, 15 Jahren, es ist also ein sehr neues Phänomen.

Und wie üblich, sind einige dafür und andere dagegen, und wieder andere schwankend, und einige wenige gehen mit dieser neuen und hochkomnplexen Technologie souverän um.

Weil Smartphones einerseits so spürbar in die Gestaltung sozialer Beziehungen eingreifen, andererseits aber extrem junges Instrument sind, ist es legitim und richtig, darüber auführlich zu diskutieren und zu streiten. Von mir aus auch gern öfter und mehr. Ich finde die explosive Gewöhnung an dieses äußerst komplexe Instrument nämlich alles andere als sebstverständlich. Es ist ja nicht nur das Gerät - sondern es sind auch die Netze und deren umfangreichen Funktionen und Möglichkeiten, die damit einhergehen, und mit denen sich die wenigsten wirklich auskennen.

Zum Beispiel wie ich gestern gehört habe: ein Lehrer, der auf Couchsurfing seine Urlaubsfotos postet, und von seinen Schülern mit einem Fake-Account dort aufgespürt wird, und die nun seine Badehosen-Fotos unter sich weiterreichen ... Hier greift das Smartpühone als Instrument, über das das alles gemacht wird, massiv in die Gestaltung sozialer Situationen ein. An einer Stelle, wo der Hauptbetroffene gar nichts davon ahnt, und darum auch nicht darauf reagieren kann. Potentiell zum "Opfer" gemacht. Anders gesagt: Das Instrument macht es möglich, sich selbst unabsichtlich seiner Souveränität in sozialen Situationen zu berauben. Un dgenau das geshieht meines Erachtens milliardenfach.

Wer weiß den schon genau, was wann wie über ihn an wen weitergeleitet wird und potentiell auffindbar und nutzbar ist? Gerade bei diesen ganzen Spezialapps, die ja gerade darauf aufbauen, so viel wie möglich an privaten Informationen zu verteilen.

Meiner Meinung nach haben diejenigen, die solche Debatten sinnlos finden, am allerwenigsten Ahnung von der Materie.
Es sollte möglich sein, heutzutage in jedem Alter und in freier Entscheidung auf diese Technik oder Teile davon zu verzichten, ohne spürbare Beeinträchtigungen im Alltag. Das wäre dann "Freiheit". Ist das gegeben? Oder ist diese Technik inzwischen - wenigstens teilweise - schon ein "Must have", um am sozialen Leben teilnehmen zu können? Dann hätten wir uns damit nämlich eine neue Kette an die Füße gelegt.

Ich plädiere generell dafür, dass alles und jedes "einen Griff zum Wegschmeißen" und "einen Knopf zum Ausschalten" haben muss. Und dass die wichtigste, primäre Infomration nicht ist, "wofür das gut ist", sondern wie man es ausstellt bzw. wieder los wird.

[Montecristo]

Habe ein antikes Klapphandy. Das Original stammte von 2008 ist aber inzwischen defekt.
Habe es aber nachkaufen können. Mir reicht ein Prepaid-Vertrag. Genutzt wird es selten.
Für Dating ist es unabdingbar. Irgendwie bekommt man dauernd eine Handy-Nummer
(falls mal was dazwischen kommt, was es nie tut) und muss dann eine eigene liefern können.

Für ein Smartphone fehlt mir die Phantasie. Ich brauche keins.
Habe aber einen UMTS-Stick für mein Notepad. Da bin ich für den Fall der Fälle gerüstet.

[Mobienne]

Meiner Meinung nach haben diejenigen, die solche Debatten sinnlos finden, am allerwenigsten Ahnung von der Materie.
Es sollte möglich sein, heutzutage in jedem Alter und in freier Entscheidung auf diese Technik oder Teile davon zu verzichten, ohne spürbare Beeinträchtigungen im Alltag. Das wäre dann "Freiheit". Ist das gegeben? Oder ist diese Technik inzwischen - wenigstens teilweise - schon ein "Must have", um am sozialen Leben teilnehmen zu können? Dann hätten wir uns damit nämlich eine neue Kette an die Füße gelegt.

Natürlich ist das eine neue Kette an den Füßen, aber eben eine unter vielen. Dann müßten wir genauso den Computer/das Notebook und Digitalkameras in Frage stellen, weil man damit ja auch ins Internet kommt bzw. Fotos machen und diese ins Internet laden kann. Auch Emails und die Nutzung von Internetforen fallen in diese Kategorie, auch das Auto/Verkehrsmittel. Das wird aber alles gemeinhin nicht (mehr) in Frage gestellt. Was ist mit dem Festnetztelefon? Kann man sich dem besser entziehen, als dem Handy? Das alles sind doch schon mehr oder wengier Must haves. Warum jetzt das Handy/Smartphone die absolut negativste Ausnahme unter diesen ganzen Dingen sein soll, erschließt sich mir nicht.

[Hoppala]

Natürlich ist das eine neue Kette an den Füßen, aber eben eine unter vielen.

Und das begründet was genau? Dasss wir uns mit neuen Ketten abzufinden haben? Oder dass wir Ketten generell darüber reden, wie wir sie minimieren?

Dann müßten wir genauso den Computer/das Notebook und Digitalkameras in Frage stellen, weil man damit ja auch ins Internet kommt bzw. Fotos machen und diese ins Internet laden kann. Auch Emails und die Nutzung von Internetforen fallen in diese Kategorie, auch das Auto/Verkehrsmittel. Das wird aber alles gemeinhin nicht (mehr) in Frage gestellt. Was ist mit dem Festnetztelefon? Kann man sich dem besser entziehen, als dem Handy? Das alles sind doch schon mehr oder wengier Must haves. Warum jetzt das Handy/Smartphone die absolut negativste Ausnahme unter diesen ganzen Dingen sein soll, erschließt sich mir nicht.

Der markierte Satz beschreibt das Problem. Will man das hinnehmen, oder eben nicht? Will man die Ketten in Fage stellen, oder eben nicht?
Grundsätzlich stimmt: Computer machen das Gleiche wie Smartphones (Smartphones sind ja nur Taschencompuiter). Aber es gibt einen graduellen Unterschied: Der Computer ist nicht ständig online in der Hosentasche dabei. Man kann darüber streiten, ob das eine neue Qualität darstellt. Ich denke, die "Normalistät" des "Ständig connected" ist eine neue Qualität. Falls es das nicht ist, ist es mindestens eine neue Größenordnung eines "alten Problems" (das ja nun auch nich nicht sooo alt ist). Und nenn es von mir aus nicht "Problem", sondern "Phänomen".
Festnetztrelefon: hier ist der Umgang immer ein grundsätzlich anderer gewesen. Es war ortsgebunden (zumindest bis DECT aufkam). Man konnte sich im einfach entziehen. Es war üblich, nicht auf jedes Kingeln hin zu springen (es gab Ausnahmen: diese Ausnahmen, die beim ersten Piep alles Stehenund Liegen ließen, wurden aber auch schon als bedenklich diskutiert). Es gab "Umgangsformen": zu bestimmten Zeiten rief man nur noch Bekannte, oder in Notfällen an. Also gesellschaftlich weithin akzeptierte Ruhezeiten. Also ja: dem Festnetz kann man sich besser entziehen als dem Handy. Jedenfalls dann, wenn man das Handy nicht mehr ausstellen "kann", weil sich dauernd jemand beschwert, dass "man nicht durchgehend erreichbar sei", oder deshalb soziale Nachteile spürbar werden.
Und nein: Computer und Festnetz sind keine Must haves. Nie gewesen. Man hatte es, weil für manches/vieles praktisch. Niemand hat einen unter sozialen Druck gesetzt, wenn man das nicht hatte. Ich habe so einen Druck nie gespürt. Ich habe mir als Student ein Festnetztelefon angeschafft, als ich für eine Nebenbeschäftigung auf schnelle Erreichbarkeit angewiesen war. Also beruflich / im Geschäftsleben. Vorher hab ich das - privat - nicht vermisst (das mag unter 30jährigen sehr exotisch vorkommen, aber: doch doch nur wenige Jahre früher ging man bei eiligen/wichtigen Sachen eher mal vor Ort, um es zu besprechen, oder schickte einen Brief. So all die Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende vorher. Es hat sich also massiv etwas verändert!).

Das ist bei Smartphones anders.

Natürlich gibt es immer Entwicklungen, bei denen eines aufs anderes aufbaut. Das Smartphone ist nicht aus dem Nichts in die Welt gekommen. Es hat bestimmte Dinge gebündelt, und was Neues dazu gemixt.
Das kann aber nicht als Rechtfertigung dafür dienen, dass ein bestimmter Schritt nicht auch eine neue, diskussionswerte Qualität in einigen Bereichen erzeugt.

Pöakatives Beispiel: Schon immer gab und gibt es in Spuren schädlicher Stoffe im Trinkwasser. Kann das Rechtfertigung sein, noch einen neuen schädlichen Stoff zuzulassen? Oder mehr? In gewissen Grenzen: sicher. Aber ab einem bestimmten (genauer: in der Diskussion zu bestimmenden) Punkt fraglos nicht mehr. Was genau "gesundheitsschädlich" ist, ist ja auch nur eine Einigung über Risiken und akzeptable Schäden.
Diese Diskussion, in der sich neue gesellschjafliche Regeln formen, hat es bei Smartphones bisher nicht gegeben. Im Gegenteil: schon die Versuche, es zu diskutieren, werden in Frage gestellt. Und das, obwohl die massiven Veränderungen im sozialen Umgang an allen Ecken spürbar werden. Allein das schon begründet, dass wir es hier mit einer neuen Qualität zu tun haben.

[Lisa]

Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum das so ist.

Weils einfach furchtbar nervt, wenn man sich mit jemandem unterhalten will und der/diejenige alle zwei Minuten sein/ihr Schmartfohn zückt und irgendwas darauf herumwischen oder -tippen muss. Oder im Café jedes einzelne Getränk fotografieren und in Echtzeit auf FB stellen muss. An sich hab ich ja nix gegen Schmartfohns, aber wenn man deswegen kein normales Gespräch mehr führen kann, macht mich das halt schon manchmal ein bisschen kribbelig ...

[Unknown Legend]

Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum das so ist.

Weils einfach furchtbar nervt, wenn man sich mit jemandem unterhalten will und der/diejenige alle zwei Minuten sein/ihr Schmartfohn zückt und irgendwas darauf herumwischen oder -tippen muss. Oder im Café jedes einzelne Getränk fotografieren und in Echtzeit auf FB stellen muss. An sich hab ich ja nix gegen Schmartfohns, aber wenn man deswegen kein normales Gespräch mehr führen kann, macht mich das halt schon manchmal ein bisschen kribbelig ...

Amen, Sister! Auch bei den Wischtelefonen macht die Dosis das Gift ...

[Einsamer Igel]

Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum das so ist.

Weils einfach furchtbar nervt, wenn man sich mit jemandem unterhalten will und der/diejenige alle zwei Minuten sein/ihr Schmartfohn zückt und irgendwas darauf herumwischen oder -tippen muss. Oder im Café jedes einzelne Getränk fotografieren und in Echtzeit auf FB stellen muss. An sich hab ich ja nix gegen Schmartfohns, aber wenn man deswegen kein normales Gespräch mehr führen kann, macht mich das halt schon manchmal ein bisschen kribbelig ...

+1

Außerdem werden die übrigen aufgezählten Dinge ebenfalls kritisch beäugt. Das Smartphone ist eben nur das Neueste.

[zebulon]

Was ist schlimm daran, erreichbar zu sein?

Weil ich es nicht will und weil ich die Freiheit habe das zu entscheiden! Bums! Aus!

Was ist schlimm daran über das Telefon aufs Internet zugreifen zu können?

Es ist für's Leben nicht notwendig und die "Erleichterung", die damit verbunden sein soll ist nur eine eingebildete.

Auch dieses "Da sitzen Leute im Café/in der Bahn/etc und spielen mit ihrem Smartphone" ja und?

Weil's scheiße aussieht und weil es ALLE tun! Nicht umsonst spricht man von der "Head-Down-Generation"!

Hat nicht ein Gros dieser Menschen immer noch mehr soziale Interaktion als viele hier?

Scheiß drauf! Mittlerweile weiß man welche Qualität die sozialen Interaktionen haben, die via Smartphone "gepflegt" werden!

Und oft sind es gerade die, die sowieso wenig soziale Kontakte haben, die über Smartphones und ständige Erreichbarkeit wettern.

Quatsch! Das reden sich diejenigen nur ein, die sich willenlos in ihren Smartphones ergeben.

Etwas paradox, oder nicht?

Nein! Aber konsequenter als sich dem Gruppendruck zu ergeben.

[Stefan73]

Ich kenne keinen Menschen mit gehobener Gehaltsklasse, der nicht mehr oder minder durchgängig erreichbar ist. Das kann man natürlich einen Fluch nennen, ich selbst zücke gerne mal die "Vater"-Karte und stelle ab, hätte aber nie Karriere ohne Smartphone und Fernzugriff auf meinen Arbeitsplatz machen können. Im IT-Bereich kommt meiner Erfahrung nach irgendwann die Entscheidung kleines Licht oder voller Einsatz und da gehört ein Smartphone, das regelmäßig beachtet wird, hinzu.

[zebulon]

Das kann man sich einbilden. Mein Einkommen ist durchaus respektabel auch ohne Smartphone!

Bitte bleibt auf dem Teppich!

[Elin]

Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum das so ist.

Weils einfach furchtbar nervt, wenn man sich mit jemandem unterhalten will und der/diejenige alle zwei Minuten sein/ihr Schmartfohn zückt und irgendwas darauf herumwischen oder -tippen muss. Oder im Café jedes einzelne Getränk fotografieren und in Echtzeit auf FB stellen muss. An sich hab ich ja nix gegen Schmartfohns, aber wenn man deswegen kein normales Gespräch mehr führen kann, macht mich das halt schon manchmal ein bisschen kribbelig ...

Das mag sein - und so etwas nervt mich persönlich auch enorm - aber darum ging es ja nicht (jedenfalls wie ich Arachnoidea verstanden hatte).
Es ging ja eher darum, warum einige hier bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit sich selbst auf die Schulter klopfend darauf hinweisen müssen, dass sie kein Handy haben, dass alle, die eins haben, ferngesteuerte Idioten sind und sie, weil sie sich dem verweigern, die besseren Menschen. (Achtung, im letzten Satz könnte sich die eine oder andere überspitzte Formulierung verbergen!) Das habe ich anderswo - sowohl im realen Leben noch in Diskussionsforen - noch nie in dem Ausmaß erlebt wie hier.