Ich muss mich verändern!

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Roqnroll

Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Roqnroll »

TheRealDeal hat geschrieben:
Martin83 hat geschrieben:
TheRealDeal hat geschrieben:Also wenn du schnell Jura studierst, dann musst du etwas Besonderes sein. Also: Stell dich mal ins richtige Licht ;)
Ich weiß eh dass ich ein super typ bin, leider ist es mir bislang nicht gelungen, das der Damenwelt klarzumachen :pfeif: :mrgreen:
Achso, dann geht es dir ja fast wie mir... :mrgreen:
Naja, nur weil jemand Akademiker ist, schließt das nicht aus dass man ein Vollpfosten ist.
Man ist dann im schlimsten Fall ein studierter Vollpfosten. :mrgreen:
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TheRealDeal
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von TheRealDeal »

Hallo haber, dass ich nicht für Sie da wäre hat Sie mir durchaus vorgeworfen. Aber ich bin nicht hellsichtig und das habe ich Ihr auch früh genug gesagt. Wenn für mich aus der Ferne, quasi am Telefon, nicht ersichtlich ist, dass Sie mich gerade braucht, ist es unfair mir das vorzuwerfen. Sie hat nicht überprüft, ob ich für Sie da bin. Kommt so etwas, wie: "Ich brauche dich", "Hilf mir" oder "Bist du für mich da?" und ich würde dazu gesagt haben: "Das passt mir jetzt aber gerade nicht" oder "Das schaffst Du schon alleine!" Dann hätte Sie, mit Recht, ewig und drei Tage sauer auf mich sein dürfen.

Natürlich sollte man in einer Beziehung füreinander da sein. Aber zunächst einmal trage ich für mich die Verantwortung. Dafür, dass es mir gut geht. Denn nur dann kann ich wirklich etwas für andere Menschen tun. Ich gehe schon seit Jahren in eine Selbsthilfegruppe zum Thema Depression. Und eine Ursache für Depressionen ist ganz klar die, dass sich Menschen um alles und jeden kümmern und sorgen, nur nicht um sich selbst. Es ehrt dich, dass dir deine Freundin wichtiger war, als dein Arbeitsplatz. Aber angenommen, du hättest dich gerade da sehr erschöpft und ausgebrannt gefühlt. Dann hätten am Ende vielleicht du und deine Freundin ärztliche Hilfe gebraucht. Das ist wie mit dem Beispiel der Rauchentwicklung im Flugzeug. Eine Mutter würde, wenn Sie ihren Instinkten folgt, erst ihrem Kind und dann sich selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen. Was aber, wenn Sie dadurch das Bewusstsein verliert und ihr Kind nicht retten kann? Wenn Sie sich die Sauerstoffmaske zuerst aufsetzt kann Sie dadurch Ihr Kind und sich selbst retten.

Ok, das Beispiel mit dem Hausbau war etwas ungünstig. Können wir uns darauf einigen, das so zu sehen wie bei den Hobbys? Jeder Partner sollte zwei Hobbys haben: Eines was beide Partner haben, um die Bindung/den Zusammenhalt zu stärken und eines, dem die Partner getrennt nachgehen, um dem Autonomiebestreben nachgehen zu können?

Ich habe zwar keine Ängste, außer den Urängsten, aber diejenigen in diesem Forum, für die das Thema "Nähe und Distanz" einfach, sonnenklar und anspruchslos erscheint, mögen bitte einmal ihre Hand heben. :)
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Reni »

TheRealDeal hat geschrieben:Hallo Strange Lady, ja, sicher. Wenn aber in wesentlichen Punkten wie Vertrauen und den Zuständigkeiten innerhalb einer Beziehung unterschiedliche Standpunkte vertreten werden, ist es schwierig. Natürlich habe ich geglaubt, man könne viele Hürden überwinden und vieles würde "sich schon noch einspielen". Das war aber ein letztlich ein Trugschluss. Deshalb musste ich meine Partnerin auch gehen lassen. Weil ich Sie liebe, konnte ich das tun. Die Sache war für mich irgendwann glasklar: Sollte ich mich in gewissen Punkten auf ihr Niveau begeben (bei allem Respekt, den ich für sie empfinde), wäre das für mich in großen Teilen ein so großer Rückschritt gewesen, dass ich, in Anbetracht dessen, wie viel Mühe es mich gekostet hat da hin zu gelangen, dazu nicht bereit war. Natürlich gibt es bei ihr andere Bereiche, wo Sie in ihrer Entwicklung deutlich weiter ist, als ich es bin. Auch beim Thema Gesamtintelligenz :). Ich behaupte, dass ich sie trotzdem besser kenne, als Sie sich selbst. Ich habe ihr von meinen Erfahrungen berichtet, die ihr und jedem anderen Menschen auch gut tun würden. Aber an diesem Punkt war und ist Sie halt noch nicht. Und das ist völlig in Ordnung so. Von meinen Eindrücken her, hat Sie jetzt einen Partner "mit ähnlichem Verwundungsgrat". Damit ist uns beiden geholfen, Sie ist nun glücklicher, als mit/bei mir und ich muss mich nicht verbiegen um eine Beziehung zu führen, die langfristig nicht gehalten hätte. Ich sehe das sportlich. Ich habe es versucht und es hat eben nicht gereicht.

Wenn ich den Spruch auf dem T-Shirt verstanden habe, sage ich Dir Bescheid, Hauptsache, ich muss mir dazu keinen Bart wachsen lassen. ;)
Willst Du denn überhaupt eine Beziehung? Dass es nicht gereicht hat, verwundert mich bei der Einstellung nicht.
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von TheRealDeal »

Hallo Reni, ich halte meine Einstellung für völlig in Ordnung. Und deshalb darf die auch so bleiben. Ja, ich möchte eine Beziehung. Da du aber offensichtlich eine andere Art von Liebesbeziehung bevorzugst als ich und du außerdem vergeben bist, mal eine Frage: Bist du auch glücklich vergeben?
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Reni »

TheRealDeal hat geschrieben:Hallo Reni, ich halte meine Einstellung für völlig in Ordnung. Und deshalb darf die auch so bleiben. Ja, ich möchte eine Beziehung. Da du aber offensichtlich eine andere Art von Liebesbeziehung bevorzugst als ich und du außerdem vergeben bist, mal eine Frage: Bist du auch glücklich vergeben?
Klar darfst Du bleiben wie Du bist, nur wäre es schön, wenn Du in einer "Liebesbeziehung" so ehrlich wärst und zu Anfang sagst, dass Du Dich nicht einlassen willst, auch wenn das Deine Chancen natürlich arg schmälert. Und, ja, ich bin tatsächlich glücklich vergeben, denn ich bin genau so selbstverständlich für ihn da wie er für mich. Und ja, ich werde arg trauern, wenn das schief geht, wir werden ein gemeinsames Haus auf gemeinsamen Grund bauen, das geteilt werden muss, wenn es enden sollte. Es würde schweinisch weh tun, aber nur wer den Verlust und die Trauer riskiert, wird sich auf andere einlassen. Wer das nicht will, sollte sich dann besser einen zweiten Egoisten zum nebeneinander her leben suchen, dann passt's ja auch wieder.
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von TheRealDeal »

Hallo Reni, das freut mich für dich. Ich bin ein Stück weit Egoist, keine Frage. Und manchmal auch so stur, wie ein karpatischer Gebirksesel. Ich finde, jeder sollte sich fragen, in wie weit er sich auf eine Partnerin/einen Partner einlassen kann, bzw. möchte. Also in wie weit man in den "Lebensplänen" kompatibel ist. Wenn ich die Reaktionen auf meine Beträge so lese, finde ich, dass ich dabei ein klein wenig zu schlecht "weg komme". Ich liebe meine Ex-Partnerin nach wie vor, aber eben jetzt auf eine andere Art. Ich konnte Sie loslassen, obwohl ich Sie gerne festgehalten hätte. Ich habe mich keiner "Erwartungshaltung" hingegeben, Sie durfte so sein, wie Sie ist. Vor meinem 1. Date brauchte ich kein Foto von Ihr zu sehen. Ich gönne Ihr von Herzen ihr (neues) Glück. Ich habe Sie auch nie schlecht behandelt, oder gar schlimmeres (dabei gestatte ich Ihr selbstverständlich auch Ihre evtl. anders empfundene Wahrnehmung). Ich finde, dass ist schon einiges, wenn es um meine grundsätzliche Beziehungsfähigkeit geht...
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Strange Lady »

RealDeal, du gehörst tatsächlich nicht einer Minderheit an. Viele Männer sind heutzutage so drauf. Mein älterer Bruder übrigens auch: er versucht den eigenen Energieeinsatz in einer Beziehung so gering wie möglich zu halten, um sich selbst zu schützen.
Das ist auf Dauer nicht beziehungsförderlich, ihm sind alle seine Freundinnen bisher davongerannt.

Wie auch immer: Wenn du eine Frau findest, die ähnliche Vorstellungen von Beziehung hat, könnte es funktionieren. Viel Glück.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von otto-mit-o »

Strange Lady hat geschrieben: er versucht den eigenen Energieeinsatz in einer Beziehung so gering wie möglich zu halten, um sich selbst zu schützen.
vielleicht unterscheidet diese Einstellung eine Beziehung von einem "Nicht-Alleine-nebeneinanderher-leben".... zu zweit ist man halt weniger alleine, als alleine. aber manchmal ist man halt zu zweit, genauso alleine.
Nonkonformist

Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Nonkonformist »

otto-mit-o hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben: er versucht den eigenen Energieeinsatz in einer Beziehung so gering wie möglich zu halten, um sich selbst zu schützen.
vielleicht unterscheidet diese Einstellung eine Beziehung von einem "Nicht-Alleine-nebeneinanderher-leben".... zu zweit ist man halt weniger alleine, als alleine. aber manchmal ist man halt zu zweit, genauso alleine.
Wann man zur zweit komplett an einander vorbei lebt, ist man wahrscheinlich mit den anderen person noch viel
einsamer, als man es alleine gewesen wäre.

Die momente das ich mich an aller-einsamsten gefühlt habe, waren nicht die momente das es keine anderen in
meiner nähe gab. aber momente wo es anderen gab womit ich nichts gemeinsam hatte, womit ich nichts
anfangen konnte.

Für eine beziehung ist nähe für mich kruzial.
(Und leider auch bedrohlich, denn das alles macht einem sehr verletzbar..)

Es ist wie denn auch eine sehr schwierige materie, wie viel nähe und wieviel distanz eine beziehung braucht.
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von TheRealDeal »

Nonkonformist hat geschrieben:
otto-mit-o hat geschrieben:
Strange Lady hat geschrieben: er versucht den eigenen Energieeinsatz in einer Beziehung so gering wie möglich zu halten, um sich selbst zu schützen.
vielleicht unterscheidet diese Einstellung eine Beziehung von einem "Nicht-Alleine-nebeneinanderher-leben".... zu zweit ist man halt weniger alleine, als alleine. aber manchmal ist man halt zu zweit, genauso alleine.
Wann man zur zweit komplett an einander vorbei lebt, ist man wahrscheinlich mit den anderen person noch viel
einsamer, als man es alleine gewesen wäre.

Die momente das ich mich an aller-einsamsten gefühlt habe, waren nicht die momente das es keine anderen in
meiner nähe gab. aber momente wo es anderen gab womit ich nichts gemeinsam hatte, womit ich nichts
anfangen konnte.

Für eine beziehung ist nähe für mich kruzial.
(Und leider auch bedrohlich, denn das alles macht einem sehr verletzbar..)

Es ist wie denn auch eine sehr schwierige materie, wie viel nähe und wieviel distanz eine beziehung braucht.
Klar, das Thema "Nähe und Distanz" ist schwierig. Ich habe aber gelernt (und das ist gar nicht so leicht), gut mit mir alleine leben zu können. Dazu gehört auch, dass ich keine Partnerin brauche, "die macht, dass ich mich nicht einsam fühle, oder "die macht, dass ich glücklich bin". Ich war außerdem sehr zufrieden mit mir, dass ich nicht in wilde Projektionen abgeglitten bin, in der Annahme, meine Freundin könnte in der Ferne ja Dinge tun, die mir gar nicht gefallen würden...
Auch wenn mir klar ist, warum Menschen "im Außen" unterwegs sind und/oder praktisch rund um die Uhr arbeiten, sind diese Frauen halt langfristig nicht kompatibel mit mir. Das ist mir jetzt noch klarer, als es mir vor meiner Beziehung war.
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Hoppala »

Es zeichnet sich ab, dass TheRealDeal, egal was und wie er dazu schreibt, immer missverstanden wird. Die Vermutung, dass das System hat, ist naheliegend. Es ist vermutlich kein bewusstes System.
Welche Faktoren führt zu diesen kontinuierlichen Missverständnissen?
Wenn man einen Partner für sich selbst "braucht", oder als irgendwie als Besitz betrachtet ("meiner").

Nirgendwo steht, dass TheRealDeal nicht alles getan hat, um die Beziehung zu führen. Da stehen allerdings 2 Grenzen: 1. er macht sich selbst dabei nicht unglücklich. 2. er akzeptiert Gefühle und Entscheidungen der Partnerin, die sie von ihm wegführen, Er akzeptiert das, weil er sie liebt.

Das bricht natürlich dann zusammen, sobald Bedingung 1 auch dann nicht erfüllt ist, wenn die Partnerin ihn verlässt. Er es also nicht aushalten kann und unglücklich wird, wenn sie tschüss sagt.
Das aber kann nur passierren, wenn er sie nicht genug liebt, um ihre Entscheidung akzeptieren zu können.

So zumindest lese ich das, weil ich ähnliche Wachstumsprozesse hinter mir haben. Ich stand vor der Wahl, weiter um jemand zu kämpfen, die offenbar ganz andere Richtungen gehen will als ich, oder sie weiter sehr gern zu haben und ziehen zu lassen.
Es ist eine ganz wunderbare Freundschaft draus geworden. Habe ihre späteren Eheprobleme mitbekommmen, und manchmal den Satz "Vielleicht wäre es doch besser gewesen wenn ich damals dich ..."
War aber nicht so, und es ist am Ende auch gut so. Es macht nur unglücklich, sowas hinterherzutrauern. Es gab auch so genug schöne und wertvolle Erlebnisse. Wer weiß, mit welchem Zoff unsere Beziehung schon längst auseinandergebriochen wäre. Es ist müßig, sowas in Konjunktiven zu denken.

Weh getan hat die Erkenntnis "ich wil sie nicht aus meinem Herz lassen, aber wenn ich ihr nicht ihre Freiheit lasse, tu ich genau das" dennoch. Sowas gehlört zum Leben dazu.
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von TheRealDeal »

Genauso wie mein 7-wöchiger Liebeskummer danach. Ich bin dabei voll und bewusst in den Prozess und das Gefühl gegangen. Und danach war es gut. :) Interessant, lehrreich und wertvoll. Egal, was man auch vereinbart, wie man zukünftig zueinander stehen möchte: Man sollte halt eine klare Linie fährt.
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von rollerboy43 »

TheRealDeal hat geschrieben:Genauso wie mein 7-wöchiger Liebeskummer danach. Ich bin dabei voll und bewusst in den Prozess und das Gefühl gegangen. Und danach war es gut. :) Interessant, lehrreich und wertvoll. Egal, was man auch vereinbart, wie man zukünftig zueinander stehen möchte: Man sollte halt eine klare Linie fährt.
Muss schon sagen, mit wieviel Respekt du zu dir und deinen Gefühlen stehst, da kann ich nur meinen Hut vor ziehen... :hut:

:daumen:
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Tyralis Fiena »

Strange Lady hat geschrieben:
Okay, ein Punkt für dich. Ich rede tatsächlich von einer bestimmten Position aus, die weitestgehende Autonomie in bestimmten Bereichen (eigene Wohnung, eigenes Geld etc) ermöglicht. Aber wirklich autonom bin auch ich nicht: wenn z.B. meine Mutter krank wird, dann kann ich mir zwar einreden, dass es ja nicht mich betrift und ich nur innerlich Distanz gewinnen, an mein eigenes Glück denken sollte - weil das ja das Schicksal meiner Mutter ist und nicht meins etc.

Fakt ist allerdings: ich bin sozial, psychisch, biographisch verwickelt in das Leben meiner Mutter. Das ist Normalität. Ein Freimachen ist nicht möglich. Das einzusehen - das eigene Verwickeltsein in das Leben anderer, die Verantwortung für und Sorge um den anderen - und auch den Schmerz, der damit zusammenhängt zu ertragen, ist wahrscheinlich die größte Herausforderung im Leben. Für mich zumindest.

Ich kenne Leute, die sich von solchen Gefühlen (vermeintlich?) freimachen, aber glücklicher sind sie m.E. dadurch nicht.
Offtopic:
Im Zuge meiner damaligen sinnlosen Suizidüberlegungen musste ich auch einsehen, dass es kein Entkommen aus dem Verwickeltsein für mich gab. Ihre Erwiderung darauf war auch mal wieder moralischer Natur (so von wegen, ich wäre der Zerstörer der Familie usw.). Davon habe ich mich leider unterschwellig wieder manipulieren lassen und so sehe ich das "Freimachen" davon für mich als notwendigen Entwicklungsschritt an (auch wenn "Glück" nicht auf meiner Agenda steht).
Bei mir herrscht zuviel Verwicklung und ich habe bisher immer noch nicht gelernt, mich davon zu distanzieren.
Reni

Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Reni »

TheRealDeal hat geschrieben:Hallo Reni, das freut mich für dich. Ich bin ein Stück weit Egoist, keine Frage. Und manchmal auch so stur, wie ein karpatischer Gebirksesel. Ich finde, jeder sollte sich fragen, in wie weit er sich auf eine Partnerin/einen Partner einlassen kann, bzw. möchte. Also in wie weit man in den "Lebensplänen" kompatibel ist. Wenn ich die Reaktionen auf meine Beträge so lese, finde ich, dass ich dabei ein klein wenig zu schlecht "weg komme". Ich liebe meine Ex-Partnerin nach wie vor, aber eben jetzt auf eine andere Art. Ich konnte Sie loslassen, obwohl ich Sie gerne festgehalten hätte. Ich habe mich keiner "Erwartungshaltung" hingegeben, Sie durfte so sein, wie Sie ist. Vor meinem 1. Date brauchte ich kein Foto von Ihr zu sehen. Ich gönne Ihr von Herzen ihr (neues) Glück. Ich habe Sie auch nie schlecht behandelt, oder gar schlimmeres (dabei gestatte ich Ihr selbstverständlich auch Ihre evtl. anders empfundene Wahrnehmung). Ich finde, dass ist schon einiges, wenn es um meine grundsätzliche Beziehungsfähigkeit geht...
Eine Beziehung ist also gut, wenn einer den anderen nicht schlecht behandelt? Findest Du echt, das reicht? Klar muss sich jeder drüber Gedanken machen, ob er in eine Beziehung auch etwas investieren will, etwas von sich selbst geben. Wenn dem nicht so ist, denke ich, es ist besser eben keine Beziehung einzugehen, allein leben ist ja an sich nichts Schlimmes, so es selbst gewählt ist.
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von TheRealDeal »

Da ich nirgends behauptet habe, dass es in einer Liebesbeziehung ausreicht jemanden "nur" gut zu behandeln, habe ich gerade eingesehen, dass ich hier wohl nicht mehr verstanden werde....
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Reni

Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Reni »

Strange Lady hat geschrieben:RealDeal, du gehörst tatsächlich nicht einer Minderheit an. Viele Männer sind heutzutage so drauf. Mein älterer Bruder übrigens auch: er versucht den eigenen Energieeinsatz in einer Beziehung so gering wie möglich zu halten, um sich selbst zu schützen.
Das ist auf Dauer nicht beziehungsförderlich, ihm sind alle seine Freundinnen bisher davongerannt.

Wie auch immer: Wenn du eine Frau findest, die ähnliche Vorstellungen von Beziehung hat, könnte es funktionieren. Viel Glück.
Das Gute ist: mit einer solchen Erfahrung tut man sich solche Typen erst garnicht mehr an. Dann lieber allein.
Ferdinand

Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Ferdinand »

Hallo,

Kurzes OT zur Einfuehrung: Ich habe hier schon seit Monaten nichts mehr gepostet, da ich mich momentan auf einer laengeren Reise im Ausland befinde und kein kontinuierliches Internet nutzen kann. Vermutlich werde ich das Forum demnaechst auch verlassen, da es zumindest mir ganz persoenlich soviel nicht mehr geben kann - mehr dazu demnaechst mal. Zum Topic:
TheRealDeal hat geschrieben:Da ich nirgends behauptet habe, dass es in einer Liebesbeziehung ausreicht jemanden "nur" gut zu behandeln, habe ich gerade eingesehen, dass ich hier wohl nicht mehr verstanden werde....
Den obigen Umstaenden (in Kombination mit diesem Kommentar) entsprechend lange habe ich ueberlegt, ob ich hier ueberhaupt etwas schreiben soll, aber das laesst mich irgendwie nicht los, weil diese spezielle Sichtweise mir ganz neu war und mich doch ueberrascht. Nachvollziehen kann ich sie auch nicht wirklich, aber rein rational und bezogen auf das wenige, was ich ueber dich, TheRalDeal, so weiss, verstehe ich glaube ich, wie du das meinst.

Meiner begrenzten Ansicht nach ruehrt der hohe Grad an Widerspruch hier daher, dass durch das voellige (oder wenigstens weitestgehende) Abstreiten von gegenseitiger Verantwortung jeder moralische Massstab dafuer entfaellt, was denn nun eine "gute" von einer "schlechten" Beziehung unterscheidet. Die Tatsache, dass du deiner Partnerin auch freiwillig zur seite stehst, hilft dabei nicht. Du koenntest es ja auch freiwillig lassen. Wo waere da in deinem Denksystem der relevante Unterschied? Oder anders formuliert: Fuer einen wildfremden, der heute kurz auf der Strasse an mir vorbeilaueft, habe ich auch keine Verantwortung zu uebernehmen - das wuerde (von Nothilfesituationen etwa abgesehen) selbst ich sagen. Wo also liegt der Unterschied zur Beziehung? In deiner Neigung, in Letzterem Fall etwas freiwillig zu tun und in ersterem nicht? Dann waeren wir - aus der Gegenperspektive gesehen - bei soetwas wie Vertrauen. Aber auch damit machst du dich ja vom Aussen abhaengig, zumal Vertrauen vorraussetzt, dass die jeweils andere Person deine Beduerfnisse zu erkennen gewillt und faehig ist - was du ebenfalls negierst, zumindest bezueglich Verantwortlichkeit. Man kann nur darauf... nun ja, eben vertrauen. Paradox und schwierig aus meiner - gewiss sehr rational gefaerbten - Sichtweise. Ich weiss, da ticken wir ganz verschieden, aber verstehen wuerde ich es doch gerne.

In 24 Tagen bin ich wieder im Land, antworten kann ich gewiss davor schonmal. Keine Ahnung, wie schnell dieser Thread sich so entwickelt. Jedenfalls habe ich in den letzten Monaten oefters mitgelesen, aber zu posten, dass brauchte es dann doch das hier. Daher bin ich dankbar fuer Antwort - notfalls melde ich mich per PN.

Beste Gruesse :hut:
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Um wieder zurück zum Ursprungsthema zu kommen, sofern sich noch jemand daran erinnern kann:
Gael hat geschrieben:Frauen wollen keinen Mann, der solche "peinlichen" Hobbies hat wie ich.
Sie wollen begehrt und erobert werden. Die meisten Frauen wollen keinen Mann, der in seiner Jugend stecken geblieben ist und daher keine Erfahrung hat.
Gael hat geschrieben:Mir ist jedoch klar geworden, dass viele Abs, insbesondere ich, sich änder müssen, wenn sich was bessern soll!
Auch wenn ich meine Persönlichkeit dadurch ändern muss, ist es mir wert, wenn ich endlich an mein Ziel gelange!
Das sage ich immer wieder, daß genau das hier im Treff ständig gepredigt wird. Immer wieder wird zumindest mir gesagt, ich soll mich komplett umkrempeln. Ich soll "mich selbst" über Bord werfen und mir ein neues "ich selbst" zulegen, das auf Attraktivität fürs weibliche Geschlecht durchoptimiert ist und nicht auf das, was ich sonst noch möchte. Aber daß das hier gepredigt wird, wird auch immer wieder bestritten.

Außerdem sage ich immer wieder, daß es haufenweise Hobbys und Interessen gibt, die einen Mann latent unattraktiv machen. Und auch das wird ständig vehement bestretten. Hier (englisch; es gibt keine deutsche Übersetzung) finden sich Beispiele wie ausgestopfte Tiere, Trekkie oder Gamer (Videospiele sind nach dieser Dame generell etwas für Kinder). Auch hier geht es um die Attraktivität von Hobbys bei Männern und somit auch um solche, die unattraktiv machen. Auch hier findet sich so einiges. Oder hier, ein englischsprachiger Forenthread darüber, ob man seine Hobbys aufgeben würde für eine Partnerin.

Wir haben selbst schon diskutiert, ob es ein No-Go ist, ein Geek oder Nerd zu sein.
Curse of Magic hat geschrieben:
Girassol hat geschrieben:Wenn ein potentieller Partner meine Hobbys als peinlich empfindet, dann ist er einfach nicht der Richtige. Man muss sich ja nicht unbedingt für alle Hobbys des Partners genauso begeistern können, wie er selbst, aber akzeptieren sollte man es.
+1 :good:
Das ist wiederum das, was ich sage. Daraufhin kommt zurück, daß ich dann nie eine Frau finden werde.
Lilia hat geschrieben:Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die Forderung nach Veränderung durch einen Vertreter des anderen Geschlechts so negativ wahrgenommen wird. Natürlich kommt es auf das Maß an, natürlich muss man noch man selbst bleiben. Aber ist die Fähigkeit, sich anzupassen und zu verändern nicht auch Voraussetzung für eine Beziehung? Man wird nur schwer einen Partner finden, der den gleichen Lebensrhythmus und die gleichen Interessen wie man selbst hat, ist es da nicht normal, dass man Kompromisse eingeht?
Ich kann dieses statement: "Man muss mich so nehmen wie ich bin!" jedenfalls nur in bestimmten Grenzen gutheißen.
Ganz einfach: Die betreffende Dame hat vom TE verlangt, daß er sich in eine völlig andere Person verwandelt.

Stell dir folgende Situation vor: Er ist ein Geek durch und durch, ein Geek mit Attitüde. Kein Hollywood-Nerd à la Dr. Sheldon Cooper, sondern ein jüngerer Richard M. Stallman oder Wau Holland, noch dazu AB. Sie ist durch und durch Un-Geek.

Sie sagt nun zu ihm, daß Frauen nicht auf Geeks stehen und er all das, was ihn zum Geek macht, über Bord werfen soll.

Er ist derart verzweifelt und needy, daß er bereit ist, das zu tun – statt zu versuchen, eine Frau zu finden, die Geeks mag, die am besten selbst einer ist.
Sila hat geschrieben:
Molly Grue hat geschrieben:Wo das eben zur Sprache kam:
Würdet ihr sagen, dass man es dringend ändern sollte, wenn man keinen Alkohol trinkt (weil man es nicht mag)? Also um einen Partner zu finden? Ist Alkoholkonsum ein Kriterium um attraktiv zu wirken? :oops:
Ich finde es absoluten Schwachsinn, dass Alkohol trinken anzufangen, nur um gesellig zu wirken, wenn man es nicht mag oder möchte.
Es ist aber tatsächlich so: Du sitzt in geselliger Runde. Je nach Umfeld hat jeder vor sich ein Bierchen, ein Piccolöchen oder gar einen Wodka stehen. Nur du nicht. Du hast vor dir ein Wasser oder eine Cola. Und jedes "Komm, trink doch einen mit" schlägst du aus.

[Sarkasmus]Das wirkt dann sehr gesellig.[/Sarkasmus]
haber hat geschrieben:Ich sehe einige Beziehungen um mich herum (und habe ja selbst eine davon kurz erlebt), die die Beteiligten unglücklich machen. Ich verstehe nicht, warum diese dann nicht beendet. Ich habe das jedenfalls getan.
Ganz einfach: Die haben Angst davor, Single zu sein. Das ist für sie schlimmer als eine schlechte Beziehung.

Das Beenden einer Beziehung ist schon schlimm genug. Was sollen Die Leute™ (Verwandtschaft, Freundeskreis, Arbeitskollegen, Nachbarn) denken, wenn sie erfahren, daß man sich gerade von seiner Partnerin getrennt hat?
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
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Hoppala
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Re: Ich muss mich verändern!

Beitrag von Hoppala »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Gael hat geschrieben:Mir ist jedoch klar geworden, dass viele Abs, insbesondere ich, sich änder müssen, wenn sich was bessern soll!
Auch wenn ich meine Persönlichkeit dadurch ändern muss, ist es mir wert, wenn ich endlich an mein Ziel gelange!
Das sage ich immer wieder, daß genau das hier im Treff ständig gepredigt wird.
Das wird nicht "gepredigt", das ist banale, grundlegend logisch und realistisch denkende Vernunft. Jedenfalls der erste Saz. Der zweite beschreibt eine persönliche Entscheidung, wie Gael mit dieser erkannten Realität umgehen will.

Die weiteren Übertreibungen, mit denen du diesen harmlosen Gedanken zu deiner persönlichen Vogelscheuche kostümierst (komplett umkrempeln. "mich selbst" über Bord werfen, ein neues "ich selbst" zulegen), hast du selbst aus deiner Mottenkiste geholt. Sie beschreiben deine Entscheidung, mit der Realität umzugehen.

Wenn du ein Leben als - aus Frauensicht (und viele Männer teilen diese Sichtweise, gar so pur weiblich ist sie wohl nicht) - Freak führen willst, ist dir das unbenommen. Du solltest halt nicht erwarten, dass dir ein weeibliches Wesen dafür um den Hals fällt. Banale Vernunft.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Es ist aber tatsächlich so: Du sitzt in geselliger Runde. Je nach Umfeld hat jeder vor sich ein Bierchen, ein Piccolöchen oder gar einen Wodka stehen. Nur du nicht. Du hast vor dir ein Wasser oder eine Cola. Und jedes "Komm, trink doch einen mit" schlägst du aus.

[Sarkasmus]Das wirkt dann sehr gesellig.[/Sarkasmus]
Nein, tut es nicht, es wirkt aber auch nicht abtörnend auf irgendjemand. Es sei denn, du bist mit den falschen Leuten unterwegs. Seit Schülerkreisen hat sich kein Mensch mehr ernsthaft dafür interessiert, ob ich Wodka oder Wasser ohne trinke. Allerdings interssieren sich Menschen dafür, ob man sich sozial kompatibel verhält. Zuviel Wodka ist da ebenso abträglich, wie bei der Geburtstagsrunde Sekt ganz ohne ein bedauerndes Wort als einziger mit Wasser anzustoßen.

Dein Problem ist nicht eine Ansammlung schräger Hobby, sondern auch ein Ansammlug schräger Ansichten und Verhaltensweisen, sowie die Buhmänner, die du dir daraus zimmest und an denen du dich dann abarbeitest.
Das einzelne Geek-Hobby ist dagegen völlig irrelevant.
Du sagst doich selbst andauernd, dass du es gar nicht anders willst. Das hat nunmal Konsequenzen in der Interaktion mit Menschen. Ene ist, dass du deine Chance auf Partnerschaft auf nahe Null reduizierst.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.