Schämt ihr euch für eure Interessen?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Nonkonformist

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Nonkonformist »

Blackstar hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben: Deswegen auch das ich mich mein hobby zum beruf gemacht habe.
Damit ich zumindestens eine leidenschaft lebe.
Damit mein leben nicht ganz für um sonnst ist....
Ist zwar schön, das du dein Hobby zum Beruf gemacht hast und so deine Leidenschaft auslebst.
Aber für mich ist der "Sinn des Lebens" kein Hobby, dass man als Beruf ausübt.
Andersrum wird das Leben nicht sinnvoll durch ein Hobby.
Natürlich kannst du es anders sehen, aber für mich ist ein Hobby einfach nur ein bes :upps: Hobby und mehr nicht.
Ich will dich damit auf keinen Fall beleidigen, aber das ist meine Meinung dazu.
Vielleicht irgendwann, werd ich ein Hobby für mich finden, keine Ahnung.

Ich hab so den Verdacht, dass du nicht genau weißt was das Wort "Hobby" im Deutschen bedeutet. Hier wird's wunderbar erklärt -> http://www.duden.de/rechtschreibung/Hobby
Es ist mehr so, das ich überhaupt nicht in einen Sinn des Lebens glaube.
Ich Glaube entweder an einen Gott oder eine Seele oder ein Leben nach den Tot.
Ich glaube das der Evolution nur ein slechter physicalischer Witz ist, der nie vorhatte menschen zu kreieren, das
wir nur ein nebenprodukt sind, der früher oder später aufhört zu existieren; ich glaube sogar das wir momentan
dabei sind uns selbst aus zu löschen, und mit uns die meisten anderen Tierarte auf den Planeten.
Die sonne um wem der Erde Kreist, ist eine der mindestens 100.000.000.000 Sternen in unserem Galaxie,
mit über hunderd milliarden Galaxieen in das uns bekannte Universum - wir haben da wirklich null komma
null null null Bedeutung.

Nichts hat einen großeren, höheren sinn.
Nicht das Leben selbst.
Nicht Kinder erzeugen.
Gar nichts.

Ich komme aus den Nichts, wird per Zufall geboren, lebe ein sehr kurzes Leben, sterbe, und wann ich
nichts besonderes mache, wie ein Leonardo da Vinci oder Albert Einstein, bin ich innerhalb von etwa
hundert Jahre volkommen vergessen, ob wie es mich nie gegeben hätte.

Das Leben selbst, also den Alltag, erfahre ich als monoton und wenig interessant.
Und das Leben ist für mich zu Kurz und zu Sinnlos um auch noch langweilig und uninteressant zu sein.

Es ist nicht so das ein Hobby das leben einen Sinn verleiht.
Aber es macht es erträglich.
Nur überleben ist mir zu wenig.

Der 'Sinn' des Lebens ist für mich nur noch so viel wie möglich die Sachen machen die einem freude
verleihen, schöne Momente sammeln, etwas anderes sehe ich da nicht mehr. An unserem Gesellschaft
mit seinem Konsumwahn glaube ich kaum noch. Da ein kleines Rad in den System zu sein, das nur ein
paar wenige Überreichen dient, genügt mir nicht. Ich will am ende nicht nur irgendwelchem
Produzent/Konzument/Steuerzahler gewesen sein, so wie es die Gesellschaft und diktiert

Na ja, bis so weit meine dunkele und zynische lebensfilosofie...

Gilbert hat geschrieben: Das Leben ist kein Wunschkonzert. Jeder muß für sich sehen, wie er im Alltag klarkommt. Lieber mache ich einen beschissenen Job und zahle mit goldener Kreditkarte, anstatt wie ein Lebenskünstler aus der Gosse zu trinken.
Was soll ich mit ein Großes haus, eine teure Auto, fette Steaks, usw, wann ich dafür jeden Tag eine
beschissene Job haben müßte? Mann verbringt nirgendwo soviel zeit als in der Job.

Und in ein Land wie Deutschland braucht keiner aus der Gosse zu trinken.

Wass soll ich mit mengen geld und statusobjekte?
Da sind wir sehr unterschiedlich; ich bin kein Materialist, und für mich ist das kapitalistische System genau
so unmenschlich und gescheitert als das Kommunistische, mit all seiner leeren Konsumwahn....
Und die meisten belohnungen des kapitalismus, den der Werbung ung glauben lässt das wir unbedingt
brauchen, interessieren mich nicht. Ich habe kein auto (nicht mal ein führerschein), kein smartphone,
etc, ich lasse mich da nicht gehirrnwaschen...
Nachtwesen

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Nachtwesen »

Hmm, der Sinn des Lebens. Ich finde, eigentlich kann alles, was man dazu ernennt, dieser Sinn sein. Für viele dürfte der Sinn wohl "lieben und geliebt werden" sein, aber wenn das nicht eintritt - zumindest "geliebt werden" nicht - kann man schon für etwas anderes leben, finde ich.

Bei mir ist es so, dass es auf die Interessen ankommt:

Ich schäme mich nicht dafür, mich für Metal und die Menschen dahinter zu interessieren, das sieht man mir meistens sogar sehr gut an, auch wenn ich keine langen Haare trage. Zudem ist mir auch mein anderes großes Hobby, Fotografieren, nicht peinlich.

Peinlicher wird es dann schon, wenn Hobbys wie Casemodding, Zocken am PC oder gewisse Serien oder "Universen" dazu kommen, die nicht jeder direkt nachvollziehen kann. Ich schaue viel und gerne Star Trek, was viele ja sehr abturnt oder bastle gerne stundenlang am PC herum, um ihn zu individualisieren. Diese Sachen binde ich nicht jedem auf die Nase.

Zudem gibt es was meinen Musikgeschmack angeht auch kleine Flecken, die nicht unbedingt jeder von mir kennt und nicht unter meine recht verständlichen Genres wie Metal, Trance und Elektro fallen. Die finden viele dann doch wieder ein wenig komisch und manche sogar peinlich, weshalb ich damit auch nicht hausieren gehe.

Diese Sachen sind mir dann nicht peinlich, wenn mein Gegenüber auch Interesse daran hat. Sonst behalte ich es lieber für mich. ;)
Maggie

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Maggie »

Das kommt mir gar nicht in den Sinn, mich für meine Hobbys zu schämen. Irgendwie ist das so ein Gebiet, bei dem mein Gehirn denkt, "Sorry, aber dafür kann ich jetzt echt keine Scham aufbringen". :mrgreen: Ich hab zwar keine Nerdinteressen (glaube ich), aber z.T. auch ungewöhnlichere Hobbies. Aber da kommt es nur drauf an, wie man das anderen Leuten präsentiert. Jedenfalls sind bisher immer alle ganz beeindruckt, dass ich (z.B.) im Kirchenchor (!) singe. :mrgreen:
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marwie
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von marwie »

Gilbert hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Nur jeden tag aufstehen um irgendwelchen beschissenen job zu machen, damit man sich
seine festlasten leisten kann, und weiter nur altagsroutinen, jeder tag wie der letzte, alles
vorhersehbar, ohne abwechslung, ohne irgendwas um das schöner zu machen, damit sich das
leben überhaupt lohnt, wäre für mich ein albtraum.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Jeder muß für sich sehen, wie er im Alltag klarkommt. Lieber mache ich einen beschissenen Job und zahle mit goldener Kreditkarte, anstatt wie ein Lebenskünstler aus der Gosse zu trinken.
Gibt auch was dazwischen, nichtstun und schlafen auf der Couch kannst du auch mit einem 40 Stundenwoche Job...
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Einsamer Igel »

Nachtwesen hat geschrieben: Zudem gibt es was meinen Musikgeschmack angeht auch kleine Flecken, die nicht unbedingt jeder von mir kennt und nicht unter meine recht verständlichen Genres wie Metal, Trance und Elektro fallen. Die finden viele dann doch wieder ein wenig komisch und manche sogar peinlich, weshalb ich damit auch nicht hausieren gehe.
Jetzt bin ich neugierig... :D

Und denke derweil an sowas.
Nonkonformist

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Nonkonformist »

marwie hat geschrieben:
Gilbert hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Nur jeden tag aufstehen um irgendwelchen beschissenen job zu machen, damit man sich
seine festlasten leisten kann, und weiter nur altagsroutinen, jeder tag wie der letzte, alles
vorhersehbar, ohne abwechslung, ohne irgendwas um das schöner zu machen, damit sich das
leben überhaupt lohnt, wäre für mich ein albtraum.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Jeder muß für sich sehen, wie er im Alltag klarkommt. Lieber mache ich einen beschissenen Job und zahle mit goldener Kreditkarte, anstatt wie ein Lebenskünstler aus der Gosse zu trinken.
Gibt auch was dazwischen, nichtstun und schlafen auf der Couch kannst du auch mit einem 40 Stundenwoche Job...
?? Wann ich arbeite sind das meist 50/60 stundenwochen, und sind meine wochenenden nicht garantiert frei.
Ich betreue dann millionenschwere trickfilmprojekte mit höhe strafgelden wenn wir nicht rechtzeitig liefern.
Meine überstunden sind nicht mal immmer bezahlt, da die budgete für trickfilm immer kleiner werden, und die
ansprüche der auftraggeber immer höher. Alos freiuberufler wartet man manchmal auch mal vier monate auf
sein gehalt, deswegen das der hauotauftraggeber dein studio nicht bezahlte, und das studio keine reserven mehr
hat, manchmal ist es knallhart überleben. Früher habe ich verdammt gut verdient in der Job, meinen letzten
job machte ich für ein viertel(!!!) meines früheren gehalts. Alles in China animiert, billig, und wie wo sonnst in
unseren wunderschönen wirtschaft; nur die wirklich reichen verdienen drann.
Aber für mein traumjob habe ich das übrig, für ein Job der ich hasse nicht.

Wann ich statt Trickfilmer Lehrer geworden wäre, hatte ich mich bereits längst umgebracht....
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Gilbert
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Gilbert »

marwie hat geschrieben:
Gilbert hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Nur jeden tag aufstehen um irgendwelchen beschissenen job zu machen, damit man sich
seine festlasten leisten kann, und weiter nur altagsroutinen, jeder tag wie der letzte, alles
vorhersehbar, ohne abwechslung, ohne irgendwas um das schöner zu machen, damit sich das
leben überhaupt lohnt, wäre für mich ein albtraum.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Jeder muß für sich sehen, wie er im Alltag klarkommt. Lieber mache ich einen beschissenen Job und zahle mit goldener Kreditkarte, anstatt wie ein Lebenskünstler aus der Gosse zu trinken.
Gibt auch was dazwischen, nichtstun und schlafen auf der Couch kannst du auch mit einem 40 Stundenwoche Job...
:gruebel:
Sorry, der Zusammenhang zum Zitat entgeht mir jetzt völlig....
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
Theo Dorant

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Theo Dorant »

Weder Comics lesen noch Computerspiele sind Leidenschaften für die man sich schämen muss. Nur weil du Comics magst, wirst du dadurch nicht zu Sheldon. Gerade Computerspiele sind doch längst aus der Schmuddelecke raus und ein anerkanntes Medium zur Freizeitbeschäftigung - wenn nicht mal grade wieder eine Killerspieldebatte läuft.

Selber spiele ich auch viel, aber nicht so viel, wie mein Vater:) Comics ist jetzt nicht so meins, dafür hängen bei mir Herr der Ringe und Hobbit-Schwerter an der Wand. DIe find ich halt cool und stehe dazu.

Und machen so kleine Marotten Menschen nicht erst liebenswert? Wär doch langweilig wenn alle nur auf Sport und Lesen stehen würden.
Polyeder

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Polyeder »

Einsamer Igel hat geschrieben:
Nachtwesen hat geschrieben: Zudem gibt es was meinen Musikgeschmack angeht auch kleine Flecken, die nicht unbedingt jeder von mir kennt und nicht unter meine recht verständlichen Genres wie Metal, Trance und Elektro fallen. Die finden viele dann doch wieder ein wenig komisch und manche sogar peinlich, weshalb ich damit auch nicht hausieren gehe.
Jetzt bin ich neugierig... :D

Und denke derweil an sowas.
Da haben wir ja gleich wieder was für den Wer-kickt-dich-Thread :).
Human

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Human »

Gilbert hat geschrieben:
Human hat geschrieben:Ich schäme mich dafür, keine Hobbys zu haben.
Wirklich? :surprise: Ich habe auch keine Hobbys und Interessen und das geht mir meilenweit am Gesäß vorbei.

Ich kann mich jetzt auch nicht so unbedingt daran erinnern, daß ich jemals ernsthaft von anderen Personen nach meinen Hobbys gefragt wurde. Die meisten Leute interessiert das anscheinend nicht wirklich....
Hallo Gilbert,
ja. Das freut mich zu lesen! Auch, dass dich niemand fragt und es nicht wichtig ist. :) Wurdest du bei Jobinterviews nie nach deinen privaten Interessen gefragt? Oder wenn du neue Leute kennenlerntest oder in Singlebörsen muss man doch auch Hobbies angeben. Oder man wird schnell danach gefragt. Man muss sich dann Sportarten ausdenken, die man ausübt.
Human

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Human »

Gilbert hat geschrieben:
marwie hat geschrieben:@Hobbylosen: Irgendwas macht ihr ja bestimmt in der Freizeit... Ergo, Hobby ;-)
Ich für meinen Teil habe im Job eine 60+ Stundenwoche. Nach Feierabend lege ich die Beine hoch und schlafe dann meistens ein. Die Wochenenden verbringe ich mit gepflegtem Nichtstun und viel Schlaf auf der Couch. Wenn du das Hobby nennen willst - bitteschön.
Nonkonformist hat geschrieben:Nur jeden tag aufstehen um irgendwelchen beschissenen job zu machen, damit man sich
seine festlasten leisten kann, und weiter nur altagsroutinen, jeder tag wie der letzte, alles
vorhersehbar, ohne abwechslung, ohne irgendwas um das schöner zu machen, damit sich das
leben überhaupt lohnt, wäre für mich ein albtraum.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Jeder muß für sich sehen, wie er im Alltag klarkommt. Lieber mache ich einen beschissenen Job und zahle mit goldener Kreditkarte, anstatt wie ein Lebenskünstler aus der Gosse zu trinken.
Hallo Gilbert,
schlafen ist kein Hobby das stimmt. Sparst du auf ein Hobby? Bei mir gibt es keine Trennung von Arbeit und Freizeit. Irgendwie empfinde ich es als arbeit, zu existieren. Vielleicht arbeite ich immer. Ich wäre wahrscheinlich so jemand. Eine Lebenskünstlerin. Ich schaffe für niemanden irgendeinen Wert. Lol es gibt mich einfach.
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Gambler »

Welchen Grund sollte es haben sich für die eigenen Interessen zu schämen? Es sei denn man steht auf irgendwas perverses oder verbotenes etc....
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Human

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Human »

Gambler hat geschrieben:Welchen Grund sollte es haben sich für die eigenen Interessen zu schämen? Es sei denn man steht auf irgendwas perverses oder verbotenes etc....
Unser Schamgefühl interessiert es nicht, ob etwas pervers oder verboten ist, das mit uns zu tun hat. Es interssiert nur, wie unser Über-Ich das bewertet denke ich. Oder Teile davon bzw. Zustände davon. Bei mir ist alles geteilt. Da spielen also individuelle lebensgeschichtliche Faktoren neben den gesellschaftlichen Konsens-Faktoren und allgemeingültigen Moralvorstellungen mit hinein. Wenn ich Kontakt mit Normalen habe dann kann ich mich zB schämen, aber unter Gleichgesinnten bin ich stolz. Weil meine Umgebung einen anderen Bewertungs-Zustand herbeiführt.
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Gilbert
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Gilbert »

Human hat geschrieben:Hallo Gilbert,
ja. Das freut mich zu lesen! Auch, dass dich niemand fragt und es nicht wichtig ist. :) Wurdest du bei Jobinterviews nie nach deinen privaten Interessen gefragt? Oder wenn du neue Leute kennenlerntest oder in Singlebörsen muss man doch auch Hobbies angeben. Oder man wird schnell danach gefragt. Man muss sich dann Sportarten ausdenken, die man ausübt.
Jobinterviews? Kenne ich nicht. Ich habe mich nur einmal in meinem Leben beworben. Das war um eine Ausbildungsplatz vor über 30 Jahren, den ich auf Anhieb bekam. Nach der Ausbildung wurde ich von der Firma übernommen und seit 1993 bin ich mein eigener Chef.
Beim Kennenlernen von neuen Leuten bin ich auch nie nach Hobbys gefragt worden, weil ich mich nie in spezifischen Kreisen bewegt habe, in denen das vielleicht von Interesse gewesen wäre. Singlebörsen nutze ich nicht und ich käme nie auf die Idee, mir Sportarten auszudenken, da ich sämtliche sportliche Aktivitäten schon immer verabscheue.
Human hat geschrieben:Bei mir gibt es keine Trennung von Arbeit und Freizeit.
Nein, diese strikte Trennung gibt es eigentlich bei mir auch nicht.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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AnnaMolly

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von AnnaMolly »

Nein, natürlich nicht. Schämen kann man sich doch nur für etwas, was man letzten Endes selbst irgendwie schlecht, doof oder sonstwie negativ findet. Meine Interessen sind ja meine Interessen, weil ich sie gut finde, also schäme ich mich natürlich nicht dafür. ;)


Allerdings weiß ich, dass manche meiner Interessen in bestimmten sozialen Kreisen nicht gut ankommen. Ich hätte beispielsweise an der Uni bzw. auf der Arbeit nie einfach so erzählt, dass ich gern WoW und ähnliches spiele. Ich habs mal mit Skyrim versucht und auch mal erzählt, dass ich gern Game of Thrones schaue. Dachte, diese beiden Sachen wären mittlerweile Mainstream genug ... leider nein. Wurde beide Male wie ein Auto angeschaut. Also erzähl ich davon nix mehr.

Das bedeutet nach wie vor nicht, dass ich diese Interessen doof finde und mich dafür schäme, im Gegenteil. Bedeutet nur, dass ich mit den Menschen, mit denen ich professionell zu tun haben muss, leider nur selten die Interessen teile, und ich darum in diesen Kreisen nur sehr selten Freunde finde (und auch keinen Partner).

Würde mich total freuen, in meinem Uni / Arbeits-Umfeld mal einen Nerd oder eine Nerdin zu treffen, aber das ist total utopisch. Mit so jemandem würd ich dann auch fröhlich über meine nerdigen Interessen plaudern, aber so halt ich eben mein Plappermaul, und hör den anderen zu, wie sie über Hochzeiten, Gartenarbeit, Afrika-Reisen und Musicals reden. Seufz.
Duffy Duck

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Duffy Duck »

@ AnnaMolly:

Boah, ich kenne so einige, die WoW gespielt haben oder Games of Thrones gucken und die würde ich nicht als Nerds bezeichnen. Hatten alle Beziehungen/Ehen und so weiter.

Vielleicht trifft Games of Thrones nicht jedermanns Geschmack. Aber ein guter Freund von mir hat die Serie in höhsten Tönen gelobt.
Human

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Human »

Grob gesagt besteht mein einziges Interesse im Grunde darin, einen Internetzugang zu haben. Dafür lohnt es sich aufzuwachen. Ich schäme mich nicht dafür. Ich habe das Internet ja nicht erfunden.
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Gambler hat geschrieben:Welchen Grund sollte es haben sich für die eigenen Interessen zu schämen? Es sei denn man steht auf irgendwas perverses oder verbotenes etc....
Wenn man Interessen hat, bei denen die Wahrscheinlichkeit gegen unendlich strebt, daß die Leute im eigenen Umfeld (wahlweise gar die Allgemeinheit) darauf mindestens reagieren mit "Was ist das denn für ein Spinner?" – oder gar glauben, daß man, wie du schon sagst, pervers sei. Oder auch geistig zurückgeblieben auf dem Stand eines maximal Achtjährigen.
AnnaMolly hat geschrieben:Ich habs mal mit Skyrim versucht und auch mal erzählt, dass ich gern Game of Thrones schaue. Dachte, diese beiden Sachen wären mittlerweile Mainstream genug ... leider nein. Wurde beide Male wie ein Auto angeschaut. Also erzähl ich davon nix mehr.
Na ja, Skyrim ist schon ein bißchen geeky. Die Masse™ – wenn sie denn spielt – hält sich an WoW. Außerdem wirst du selbst festgestellt haben, daß Memes wie "FUS RO DAH" und "arrow to the knee" noch nicht im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen sind und wohl nie ankommen werden.

Aber Game of Thrones – ich dachte auch, das wäre mehrheitsfähiger und kein Geekstuff, und annähernd jeder sieht das. Aber ich glaube, die Masse™ bevorzugt How I Met Your Mother, The Big Bang Theory (ohne den Geek-Humor zu verstehen) oder erprobte klassische Dauerbrenner wie Tatort und Lindenstraße. Dennoch ginge es im Fernsehserienbereich noch weitaus schlimmer als Game of Thrones.
Theo Dorant hat geschrieben:Comics ist jetzt nicht so meins, dafür hängen bei mir Herr der Ringe und Hobbit-Schwerter an der Wand. DIe find ich halt cool und stehe dazu.
Peter Jackson hat J.R.R. Tolkien zum absoluten Mainstream-Must-Watch-Material gemacht. Du outest dich damit höchstens als intensiverer Fan von etwas, was annähernd jeder schon gesehen hat, wovon suggeriert wird, daß man es gesehen haben MUSS (Level Harry Potter, Avatar und Ziemlich beste Freunde). Das hätte ganz anders gewirkt in einer Zeit, als die Referenzverfilmung von Ralph Bakshi kam.
marwie hat geschrieben:Also comics und Zeichentrickfilme sind doch Mainstream geworden, da muss man sich nicht schämen. (Aber ok, wenn man sich als MLP Fan zu erkennen gibt, wird man wohl schon etwas komisch angesehen).
Zur Erläuterung.
Mehr Erläuterung.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

INTJ nach Myers-Briggs
Tornido

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Tornido »

Ich schäme mich nicht für meine Interessen, aber im Moment ärgere ich mich ein bisschen darüber. Hintergrund: Am Mittwoch war ja Back-to-the-Future-Day, und ich hatte mir schon lange vorgenommen, den Film an diesem Tag zu schauen. Ich habe dann dummerweise für den gleichen Abend ein Treffen mit einem Mädel ausgemacht (Spaziergang) und mir das Filmschauen für danach vorgenommen. Unterwegs hat sie dann gesagt, dass sie mitschauen würde (früher am Tag hatte sie das allerdings noch abgelehnt und den Spaziergang vorgeschlagen). Da wir aber schon ziemlich unterwegs rumgemacht hatten, habe ich das abgelehnt (erstens hatte ich so ein kleines bisschen Angst, dass es zum Äußersten kommen würde, zum anderen wollte ich keine Ablenkung während dem Film, was ihre Anwesenheit definitiv gewesen wäre, zum dritten hatte sie ja vorher eigentlich kein Interesse gehabt, weswegen ich keine Lust hatte, ihren Stimmungsumschwung hinzunehmen).
Jedenfalls hat sie meine Ablehnung, sie mitschauen zu lassen, wohl etwas getroffen und wir haben vorhin längere Zeit hin- und hergeschrieben. Ich hab versucht zu retten was zu retten ist. Weiß allerdings jetzt nicht, wie die Aktien für mich stehn, sie hat sich nicht klar geäußert.
Wenn ich Zeitreisen könnte, würde ich den Tag wohl anders gestalten und entweder den Film schauen, bevor ich mit ihr Spazieren gehe, oder mich gar nicht an dem Tag mit ihr treffen. Aber naja, ist nicht mehr zu ändern.
Peter

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Peter »

Tornido hat geschrieben:Am Mittwoch war ja Back-to-the-Future-Day, und ich hatte mir schon lange vorgenommen, den Film an diesem Tag zu schauen. Ich habe dann dummerweise für den gleichen Abend ein Treffen mit einem Mädel ausgemacht (Spaziergang) und mir das Filmschauen für danach vorgenommen. Unterwegs hat sie dann gesagt, dass sie mitschauen würde (früher am Tag hatte sie das allerdings noch abgelehnt und den Spaziergang vorgeschlagen). Da wir aber schon ziemlich unterwegs rumgemacht hatten, habe ich das abgelehnt (erstens hatte ich so ein kleines bisschen Angst, dass es zum Äußersten kommen würde, zum anderen wollte ich keine Ablenkung während dem Film, was ihre Anwesenheit definitiv gewesen wäre, zum dritten hatte sie ja vorher eigentlich kein Interesse gehabt, weswegen ich keine Lust hatte, ihren Stimmungsumschwung hinzunehmen).
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Und den Film hattest Du event. sogar auf DVD? Und hättest ihn wann immer Dir danach ist sehen können?