Schämt ihr euch für eure Interessen?

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Nonkonformist

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Nonkonformist »

NBUC hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:
Wusel hat geschrieben:
Ich finde das schon sehr erstaunlich. Kenne (fast) niemanden der Comics als Hobby hat..
Und es würde mich auch befremden, wenn ein Erwachser Mensch, gleich welchen Geschlechtes mir sagt das er Comics liest/anguckt.
Da gibt es fast nur erwachsenen.
Leute fortgeschrittenen Alters.
Ob die nun als "erwachsen" gelten ist ja genau die Frage.
Ich frage mich eher ob menschen die sich aus irgendwelchem gruppenzwang für
deren vorlieben schämen erwachsen sind.....
Meiner ansicht nach werden die meisten menschen auf die falsche art und
weise erwachsen. Wer das kind in sich verliert lebt in meiner ansicht ein
ziemlich langweiliges und armseliges leben.

Gut, und jetzt darft ihr alle wieder über mich schimpfen.... :mrgreen:
Wusel

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Wusel »

Nonkonformist hat geschrieben:
Wusel hat geschrieben:
Ich finde das schon sehr erstaunlich. Kenne (fast) niemanden der Comics als Hobby hat..
Und es würde mich auch befremden, wenn ein Erwachser Mensch, gleich welchen Geschlechtes mir sagt das er Comics liest/anguckt.

???????????
Warst du mal auf eine comicsbörse, wie der große im Erlangen?
Da gibt es fast nur erwachsenen.
Bestimmt nicht..sonst würde es mich ja wohl auch nicht so verwundern das Comics anscheinend so große Beliebtheit unter Erwachsen genießen. ;)
Konnte selbst als Kind mit Comics wenig anfangen.. hab dann aber zeitweise selber welche gekrizzelt, als sich meine Phantasie zu sehr angestaut hat.
Mit 12 hab ich damit auch aufgehört und deswegen verorte ich Comics wohl in die Kindheit.
Elmi

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Elmi »

Wusel hat geschrieben: Bestimmt nicht..sonst würde es mich ja wohl auch nicht so verwundern das Comics anscheinend so große Beliebtheit unter Erwachsen genießen. ;)
Konnte selbst als Kind mit Comics wenig anfangen.. hab dann aber zeitweise selber welche gekrizzelt, als sich meine Phantasie zu sehr angestaut hat.
Mit 12 hab ich damit auch aufgehört und deswegen verorte ich Comics wohl in die Kindheit.
Also wenn ich deine Worte richtig interpretiere, dann ordnest du Comics per se erst einmal der Kindheit zu. Die konkret genannten Comics von Marvel / DC hingegen sprechen in der Regel aber relativ deutlich ein erwachsenes Publikum an. Da sollte / muss man schon unterscheiden.

Darf ich fragen wie du es mit Comics / Zeichentrick im Fernsehen hältst? Ist das für dich dann auch nur was für Kinder / Jugendliche?
Wusel

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Wusel »

Elmi hat geschrieben:
Darf ich fragen wie du es mit Comics / Zeichentrick im Fernsehen hältst? Ist das für dich dann auch nur was für Kinder / Jugendliche?
Naja was heißt schon 'nur" für Kinder? Läuft denn überhaupt so viel Zeichentrick im TV, dass gezielt Erwachsene ansprechen soll?

Prinzipiell hab ich keine Abneigung dagegen und vor 3Jahren hatte ich auch so viel Zeit über, mir alle Folgen Dragonball und Dragonball Z anzuschauen, wovon ich als Kind großer Fan war (und immer noch grandios finde).
Ich hatte auch einen Manga davon in der Hand, aber auch hier fand ich es, so einfach auf Papier, langweilig ..
Mehr Zeichentrick im TV wäre mir im übrigen lieber, gerade für Kinder.
Ich persönlich finde das Computeranimierte Kinderfernsehen in vielen Fällen recht lieblos..
Früher gab es wirklich schön gezeichnete Zeichtrickserien und wenn ich sehe was den Kindern da heute geboten wird, ist es echt traurig..
Pattick

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Pattick »

Nonkonformist hat geschrieben:Ich frage mich eher ob menschen die sich aus irgendwelchem gruppenzwang für
deren vorlieben schämen erwachsen sind.....
Meiner ansicht nach werden die meisten menschen auf die falsche art und
weise erwachsen. Wer das kind in sich verliert lebt in meiner ansicht ein
ziemlich langweiliges und armseliges leben.

Gut, und jetzt darft ihr alle wieder über mich schimpfen.... :mrgreen:
Ach was. Nee ich finde Du hast recht! Ich mein "erwachsen" - das fand ich schon bescheuert als ich Kind war :mrgreen:

Was ist denn jetzt "erwachsen". Ich finde, dass man selbst Verantwortung für sein Leben übernimmt und seinen Pflichten selbstständig nachkommt. Ganz kurz gefasst. Das ist das, was man von einem "Erwachsenen" erwarten kann. Im Gegensatz dazu hat das Kind (hoffentlich) Mama und Papa, die sich darum kümmern. Das Kind in sich zu verdrängen, macht nicht glücklich. Wir sind keine Maschinen!

Ich persönlich empfinde z.B. ein "typisch erwachsenes" Verhalten, sich an Frauen raumzuschmeißen mit dem erstrangigen Ziel, mit ihnen zu schlafen, als unreif. Nur weil das nur "erwachsene" tun, ist es deswegen meiner Auffassung nach trotzdem kein reifes Verhalten. Es wird aber anerkannt. Als ich mich vor paar Jahren mit nem 18jährigen Schüler unserer Schule an Silvester getroffen hab und die ganze Silvesternacht Star-Wars-Modelle aus Lego zusammengebaut hab und Eltern und Großeltern irgendwann morgens wiederkamen, haben die uns für völlig bekloppt erklärt (und die wussten nicht einmal, dass ich gar kein Klassenkamerad bin sondern nochmal über 10 Jahre älter ;-)). Ich hab mich kaputt gelacht.

Ich hab das Kind in mir weitgehend verdrängt und entdecke es wieder. Ich finde das sehr wichtig. Da kann ich nur zustimmen. Comics waren nie wirklich mein Ding. Zeichentricks hab ich früher gern geguckt aber mag ich heute nicht mehr. Aber andere Dinge finde ich nach wie vor toll: Die selbe Musik, teilweise die selben Filme (Serien z.B.), im Prinzip auch der selbe Lebensentwurf wenn auch inzwischen abgewandelt durch mehr Erkenntnis. Ob das mit dem Lebensentwurf so gut ist, wage ich zwar zu bezweifeln, aber es ist nunmal so. Man sollte in jedem Falle dazu stehen. Das macht Menschen interessant. Ich finde, man sollte sich auf keinen Fall verstellen. Ich denke "wir" suchen eh keine 0815-Frau (sofern es diese gibt) sondern eine besondere, die unsere besondere Art schätzt. Also müssen wir uns auch besonders geben. Jeder hat seine Stärken und die muss man präsentieren und die Schwächen, ja zu denen muss man eben stehen. Ich verstelle mich nicht wegen einer Beziehung. Natürlich muss man spätestens wenn man zusammen lebt Kompromisse machen. Aber sich verstellen? Nee
Elmi

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Elmi »

Wusel hat geschrieben: Naja was heißt schon 'nur" für Kinder? Läuft denn überhaupt so viel Zeichentrick im TV, dass gezielt Erwachsene ansprechen soll?
Na klar! Family Guy, South Park aber auch die Simpsons. Letztere richten sich nämlich eigentlich durchaus an ein älteres Publikum. Etliche der Anspielungen kann ein Kind gar nicht verstehen. Dann fällt mir noch Futurama ein, aber ich weiß nicht ob das aktuell im TV läuft. Und es gibt sicher noch mehr Comic-Serien die mir jetzt nicht einfallen.
Prinzipiell hab ich keine Abneigung dagegen und vor 3Jahren hatte ich auch so viel Zeit über, mir alle Folgen Dragonball und Dragonball Z anzuschauen, wovon ich als Kind großer Fan war (und immer noch grandios finde).
Ich hatte auch einen Manga davon in der Hand, aber auch hier fand ich es, so einfach auf Papier, langweilig ..
Ich muss zugeben, mit Dragonball (Z) und Mangas generell konnte ich noch nie etwas anfangen, das ist gar nicht meine Welt.
Mehr Zeichentrick im TV wäre mir im übrigen lieber, gerade für Kinder.
Ich persönlich finde das Computeranimierte Kinderfernsehen in vielen Fällen recht lieblos..
Früher gab es wirklich schön gezeichnete Zeichtrickserien und wenn ich sehe was den Kindern da heute geboten wird, ist es echt traurig..
Da stimme ich absolut zu. Mir fällt da z. B. Tom & Jerry ein - das waren noch Zeiten... Ich habe auch den Eindruck dass das Programm für Kinder heutzutage deutlich schlechter ist als früher. Aber ich bin da immer vorsichtig - der Spruch "Früher war alles besser" wird ja gerne ausgiebig von jeder Generation genutzt. Haben meine Eltern auch schon getan. :mrgreen:
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Le Chiffre Zéro
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Gael hat geschrieben:Was für Hobbies habt ihr und wie steht ihr zu euren Hobbies? Habt ihr auch solche peinlichen Hobbies?
Da habe ich einige, und teilweise toppen die alles, was hier bisher gepostet wurde. Die werde ich aber nicht in einem offen einsehbaren Bereich dieses Forums auflisten – die Kombination daraus macht mich identifizierbar, und Google liest mit.

Wer es unbedingt konkret wissen, dem teile ich es – sofern ich dem/derjenigen vertrauen kann – per PN mit.
Lisa hat geschrieben:Wieso sind Comics peinlich?
Ungefähr aus demselben Grunde wie Zeichentrickfilme. (Ja, das habe ich hier schon oft verlinkt.)

Das heißt, es ist etwas differenzierter. Beispiele:
  • Ein Kindskopf zu sein, riskiert man meistens sehr schnell. Ganz besonders bei Disney.
  • DC oder Marvel: Du bist ein Nerd.
  • Manga: Du bist ein Übernerd, vielleicht mit einem Hang zur Perversion.
  • Underground-Comics (Crumb, Shelton usw.): Du bist ein Althippie.
  • Wenn man es nicht einordnen kann, bist du erst recht ein Freak, wenn du nicht nur Comics "liest", sondern auch noch solche unbekannten Titel. Das müssen nicht einmal obskure Graphic Novels oder Printausgaben von Webcomics sein – die Mehrheit der angepaßten breiten Masse weiß noch nicht einmal etwas mit Dilbert anzufangen.
Nonkonformist hat geschrieben:Seit es immer mehr sehr erfolgreiche comicsverfilmungen gibt, sind comics jetzt
doch mindestens halbwegs salonfähig geworden?
Mögliche Theorie: Die Leute wissen bei Realfilmen häufig gar nicht, worauf diese basieren. Folglich wissen sie bei so manchem Actionfilm nicht, daß er die Verfilmung eines Comic ist. Ich wage zu behaupten, vielen ist das noch nicht einmal bei Superman bewußt – noch weniger beim alle paar Jahre rebooteten Batman, wo wohl einige glauben, die Dark Knight-Trilogie sei ein Remake der 90er-Jahre-Filme. Und wer weiß schon, daß V wie Vendetta die nicht sehr werkgetreue Verfilmung eines Comic aus der Thatcher-Ära ist?

Um ältere Beispiele aufzuführen: Daß Die Maske eine Comicverfilmung ist, dürfte weniger Leuten bewußt sein, als daß Dick Tracy eine Comicverfilmung ist, und bei Dick Tracy ist das schon sehr offensichtlich.
NBUC hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Da gibt es fast nur erwachsenen.
Leute fortgeschrittenen Alters.
Ob die nun als "erwachsen" gelten ist ja genau die Frage.
Das meinte ich.

Man hat spätestens mit dem 18. Geburtstag alle Vorlieben und Interessen, die gemäß der allgemeinen Vorstellung auch ein Kind haben könnte, für immer abzulegen. Erst dann ist man erwachsen. Tut man das nicht, bleibt man für immer ein Kindskopf und wird als solcher belächelt.
Elmi hat geschrieben:Also wenn ich deine Worte richtig interpretiere, dann ordnest du Comics per se erst einmal der Kindheit zu. Die konkret genannten Comics von Marvel / DC hingegen sprechen in der Regel aber relativ deutlich ein erwachsenes Publikum an. Da sollte / muss man schon unterscheiden.
Nicht nur die, sondern unter anderem beispielsweise auch:
  • sämtliche 60er/70er-Jahre-Undergroundcomics (wie schon gesagt Robert Crumb, The Fabulous Furry Freak Brothers von Gilbert Shelton)
  • Werner von Brösel (geht noch zu toppen: Dex & Dogfort von Jörg Reymann)
  • sämtliche Comics von Walter Moers (ja, der hat im 20. Jahrhundert Comics gezeichnet – Kleines Arschloch, Adolf, die Nazi-Sau etc.)
  • Ralph Ruthe
  • Ralf König (schon schwieriges Material für erwachsene Heterosexuelle)
  • sehr viel frankobelgisches Material (Tim und Struppi von Hergé, Spirou & Fantasio von André Franquin und Nachfolgern usw.)
  • 99% aller Manga (man versuche, einem Kind unter zehn Jahren zu erklären, daß die Seiten und Panels von rechts nach links gelesen werden)
  • 99% aller Webcomics
  • Maus von Art Spiegelman
  • Persepolis von Marjane Satrapi
Man kann Comics nicht auf das reduzieren, was im Supermarkt in der Zeitschriftenabteilung als Quengelware im untersten Regal liegt.
Wusel hat geschrieben:Naja was heißt schon 'nur" für Kinder? Läuft denn überhaupt so viel Zeichentrick im TV, dass gezielt Erwachsene ansprechen soll?
Das muß nicht alles jetzt aktuell im deutschen TV-Programm sein:
  • Matt Groening: Die Simpsons, Futurama
  • Seth McFarlane: Family Guy, American Dad...
  • South Park (bitte, die ersten Staffeln liefen damals durchweg nach halb elf nachts auf RTL, damit auch wirklich niemand seine Kinder davorsetzen konnte)
  • aus seligen MTV-Zeiten Beavis & Butt-head
  • alles von [adult swim], wovon herzlich wenig überhaupt nur ins deutsche Fernsehen kommt
Es gibt überhaupt sehr viel gerade in den USA, was gar nicht nach Deutschland kommt. Hier einen Lizenznehmer für gewisse Produktionen zu finden, dürfte ziemlich aussichtslos sein, zumal Deutschland so etwas wie [adult swim] nicht wirklich hat (auch MTV eignet sich dafür nicht). Seth McFarlane ist ja auch nur hier vertreten, weil man ihn für den nächsten Groening hielt und Groenings Serien selbst zur Prime Time liefen. Ren & Stimpy stammt aus den 90ern, als man mangels Alternativen alles aus den USA importiert hat, was ging – heute könnte man so etwas nicht mehr bringen. Und Avatar hat der Hype über den Teich gespült. Aber Panty & Stocking with Garterbelt hätte keine Chance.
Wusel hat geschrieben:Mehr Zeichentrick im TV wäre mir im übrigen lieber, gerade für Kinder.
Ich persönlich finde das Computeranimierte Kinderfernsehen in vielen Fällen recht lieblos..
Früher gab es wirklich schön gezeichnete Zeichtrickserien und wenn ich sehe was den Kindern da heute geboten wird, ist es echt traurig..
Es ist letztlich eine Kostenfrage.

Handgezeichnete klassische Cel Animation auf Filmniveau ist horrende teuer. Bezahlbarere handgezeichnete klassische Cel Animation sieht entweder aus wie Hanna-Barbera (The Flintstones, Yogi Bear etc.) oder wegen Auslagerung der Animation nach Fernost wie die einschlägigen 80er-Jahre-Dauerwerbesendungen (Transformers, MASK, Masters of the Universe, My Little Pony G1 etc.) – und ist heutzutage immer noch zu teuer, wenn die Produktion nicht längst ein Selbstgänger mit entsprechenden Werbeeinahmen ist (Groening, McFarlane, aber auch Hillenburgs SpongeBob SquarePants) und/oder dahinter ein Gigant wie Disney steht. Statt dessen setzt man entweder auf 3D-CGI, das auf einem gerade eben so hohen Niveau ist, daß keine Polygone zu sehen sind (Chuggington), oder auf Flash (Wow! Wow! Wubbzy!).

Aus dieser Falle ausbrechen kann eine Produktion nur mit einem Team mit Attitüde und Ambition, das nicht einfach nur eine Auftragsarbeit möglichst schnell und möglichst billig abliefert, sondern mit ganzem Herzen hinter der Produktion steht und auch nicht nur für "dumme kleine Kinder" produziert. So geschehen beim auch in Flash animierten My Little Pony: Friendship is Magic. In der ersten Staffel hat man aus einer uralten Flash-Version das Letzte herausgeholt. Und mit jeder Staffel wird die Animation immer noch ein Stück besser.

Anime kann mit – durch die japanische Ideologie bedingt – sehr sparsamer Animation eine Menge bewirken, vielleicht mehr als mit der halsbrecherischen amerikanischen Cartoon-Animation der Zeit vor Hanna-Barbera (ich sage nur Tex Avery, Chuck Jones oder die klassischen Disney-Cartoons). Aber es gibt nicht mehr viele für Kinder produzierte Anime-Serien, weil Computeranimation doch noch billiger ist, und nicht in westlichem Auftrag produziertes Anime-Material ist für gewöhnlich nicht direkt an Kinder gerichtet.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Der Essi
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Der Essi »

Wusel hat geschrieben:Und es würde mich auch befremden, wenn ein Erwachser Mensch, gleich welchen Geschlechtes mir sagt das er Comics liest/anguckt.
Im Bus zur Leipziger Buchmesse saß ich mal hinter zwei jungen Frauen, die sich bestimmt eine Stunde lang hochintelligent nur über Comics unterhalten haben.
Wusel hat geschrieben:Mir war es früher immer sehr peinlich, angeben zu müssen kein Hobby zu verfolgen..
Oder eben nur "langweilige" Hobbies zu haben. Lesen... Computer spielen... Musik hören... Peinliche Gedichte schreiben...
Nonkonformist

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Nonkonformist »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Lisa hat geschrieben:Wieso sind Comics peinlich?
Ungefähr aus demselben Grunde wie Zeichentrickfilme. (Ja, das habe ich hier schon oft verlinkt.)

Das heißt, es ist etwas differenzierter. Beispiele:
  • Ein Kindskopf zu sein, riskiert man meistens sehr schnell. Ganz besonders bei Disney.
Wobei Disney familienfilme gemacht hat, häufig mit ebenen die für kinder nur schwer
verständlich sind. Frollo's dunkele obsession für Esmeralda in Glöckner Von Notre Dame ist
nicht wirklich für fünfjärigen gedacht. Und sogar bei kindgerechtere produktionen war
häufig etwas für erwachsenen mit dabei, zum beispiel der satire auf den Britischen
kolonialsmus in Dschungelbuch (wahrscheinlich deutlicher in der originalfassung, in
der regel blieb nach der synchronisation tatsächlich nur ein kinderfilm übrich, wie auch
in Holland..)
Auch die alten Tom & Jerry's, Bugs Bunny, Tex Avery & co waren ursprunglich als vorfilme
für erwachsenen gedacht, erst im Fernsehen-zeitalter würden die im kinderprogramm ausgestrahlt..

Abgesehen davon gibt es im Trickfilm noch das festival-circuit, viel davon ist bewegende kunst,
und fast ausschließlich für erwachsenen gedacht. Davon sieht man höhestens machmal bei Arte
noch ein paar wenige beispiele.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Seit es immer mehr sehr erfolgreiche comicsverfilmungen gibt, sind comics jetzt doch mindestens halbwegs salonfähig geworden?
Mögliche Theorie: Die Leute wissen bei Realfilmen häufig gar nicht, worauf diese basieren. Folglich wissen sie bei so manchem Actionfilm nicht, daß er die Verfilmung eines Comic ist. Ich wage zu behaupten, vielen ist das noch nicht einmal bei Superman bewußt – noch weniger beim alle paar Jahre rebooteten Batman, wo wohl einige glauben, die Dark Knight-Trilogie sei ein Remake der 90er-Jahre-Filme. Und wer weiß schon, daß V wie Vendetta die nicht sehr werkgetreue Verfilmung eines Comic aus der Thatcher-Ära ist?
Auch der verfilmung von Watchmen war nicht sehr werkgetreu, aber ich mag beide
verfilmungen, wie auch Sin City, nach Frank Miller. (300 war mir ein wenig zu überzogen)
Aber bei Road To Perdition, mit Tom Hanks, weiß wahrscheinlich wirklich kaum ein schwein das
das ein comicverfilmung ist.
NBUC hat geschrieben:
Nonkonformist hat geschrieben:Da gibt es fast nur erwachsenen.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Leute fortgeschrittenen Alters.
Ob die nun als "erwachsen" gelten ist ja genau die Frage.
Das meinte ich.

Man hat spätestens mit dem 18. Geburtstag alle Vorlieben und Interessen, die gemäß der allgemeinen Vorstellung auch ein Kind haben könnte, für immer abzulegen. Erst dann ist man erwachsen. Tut man das nicht, bleibt man für immer ein Kindskopf und wird als solcher belächelt.
Gerade die erwachsenen die das behaupten sind meiner meinung nach nicht wirklich
erwachsenen. Es sind eher feige konformisten die sich ängstlich zu viele gedanken machen
über die meinung von anderen. (Sicher unter wissenschaftler und künstler gibt es vielen die
nie so wirklich erwachsen werden - einmal zu erwachsen macht das gehirrn zu, ist es nicht
mehr offen für neues und skurilles.)

Und, wie in trickfilm, sind auch comics haufig für ein breites publikum gedacht.
Sogar in kindgerechte comics wie die klassischen Asterix geschichten, die Donald Duck
comics von Carl Barks, oder Calvin & Hobbes von Bill Watterston, ist eine menge
sozialkritik versteckt; als erwachsener erkennt man da sachen die man als kind
übersehen hat.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Wusel hat geschrieben:Mehr Zeichentrick im TV wäre mir im übrigen lieber, gerade für Kinder.
Ich persönlich finde das Computeranimierte Kinderfernsehen in vielen Fällen recht lieblos..
Früher gab es wirklich schön gezeichnete Zeichtrickserien und wenn ich sehe was den Kindern da heute geboten wird, ist es echt traurig..
Es ist letztlich eine Kostenfrage.

Handgezeichnete klassische Cel Animation auf Filmniveau ist horrende teuer. Bezahlbarere handgezeichnete klassische Cel Animation sieht entweder aus wie Hanna-Barbera (The Flintstones, Yogi Bear etc.) oder wegen Auslagerung der Animation nach Fernost wie die einschlägigen 80er-Jahre-Dauerwerbesendungen (Transformers, MASK, Masters of the Universe, My Little Pony G1 etc.) – und ist heutzutage immer noch zu teuer, wenn die Produktion nicht längst ein Selbstgänger mit entsprechenden Werbeeinahmen ist (Groening, McFarlane, aber auch Hillenburgs SpongeBob SquarePants) und/oder dahinter ein Gigant wie Disney steht. Statt dessen setzt man entweder auf 3D-CGI, das auf einem gerade eben so hohen Niveau ist, daß keine Polygone zu sehen sind (Chuggington), oder auf Flash (Wow! Wow! Wubbzy!).
Fast alles fürs fernsehen wird jetzt im fernost gezeichnet. und zwar jeder staffel billiger.
Die Chinesischen animatoren müßen enorme mengen animation in wenig zeit liefern,
sprechen meist nur chinesisch, verstehen entweder die geschichten und unsere kultur.
Ich war regisseur und animationschef in solche internationale produktionen - das ist
meist nur noch schadensbegrenzung. Die Amis haben da meist noch ausreichend große
budgets das es noch nach irgendwas aussieht, ich war manchmal schon froh mit nicht
wirklich grottenschlecht
....
Flash funktioniert nur wann die designs schlau überdacht sind, sowie die kameraeinstellungen.
In Vektorbasierte animation sind die meisten bewegungen unmöglich, alles was da nicht flach
wie Walk like an Egyptian ist, ist schwierig, und müß altmodisch - und teuer - traditionell
handanimiert werden. (Was die meisten Flashanimatoren im Fernost aber nicht können.)

Hier in Europa wird für Trickfilm kaum noch gezeichnet, alles zu teuer geworden...
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: Anime kann mit – durch die japanische Ideologie bedingt – sehr sparsamer Animation eine Menge bewirken, vielleicht mehr als mit der halsbrecherischen amerikanischen Cartoon-Animation der Zeit vor Hanna-Barbera (ich sage nur Tex Avery, Chuck Jones oder die klassischen Disney-Cartoons). Aber es gibt nicht mehr viele für Kinder produzierte Anime-Serien, weil Computeranimation doch noch billiger ist, und nicht in westlichem Auftrag produziertes Anime-Material ist für gewöhnlich nicht direkt an Kinder gerichtet.
Irgendwie kann ich mit den meisten Anime nicht viel anfangen - ich glaube ich kann einfach
wenig mit den Japanischen kultur und mentalität. Ich schwärme von den filme aus dem
Amerikanischen Goldenen zeitalter. Japaner sind mir zu stoisch, und das sieht man in
deren animation.
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Nonkonformist hat geschrieben:Auch die alten Tom & Jerry's, Bugs Bunny, Tex Avery & co waren ursprunglich als vorfilme
für erwachsenen gedacht, erst im Fernsehen-zeitalter würden die im kinderprogramm ausgestrahlt..
Da kann man auch gleich wieder zu Disney blicken. Gerade die ganz frühen Mickey-Mouse-Cartoons sind so abgedreht, die sind definitiv nichts für Kinder. Allen voran Plane Crazy, aber auch Gallopin' Gaucho.

Oder Two Chips and a Miss aus den frühen 50ern. Der einzige Chip & Dale-Cartoon ohne andere bekannte Charaktere, der einzige, in dem die beiden Kleidung tragen, und der einzige, der Mousepunk andeutet. Vor allem aber begeben sich die Streifenhörnchen ins Fahrwasser von Tex Avery – das ist Red Hot Riding Hood mit zwei Chipmunks statt eines Wolfs (wobei die Grenzen verwischen), dafür aber ohne altersgeile Oma, und Clarice ist etwas züchtiger gekleidet.

The Old Mill ist auch kein Kinder-Entertainment, sondern Kunstcartoon auf höchster Ebene. Die Animation ist besser als in Fantasia. Damals war für so etwas das Geld noch da, als Cartoons noch fürs Kino produziert wurden.
Nonkonformist hat geschrieben:Und, wie in trickfilm, sind auch comics haufig für ein breites publikum gedacht.
Sogar in kindgerechte comics wie die klassischen Asterix geschichten, die Donald Duck
comics von Carl Barks, oder Calvin & Hobbes von Bill Watterston, ist eine menge
sozialkritik versteckt; als erwachsener erkennt man da sachen die man als kind
übersehen hat.
Gerade Asterix ist doch randvoll mit Anspielungen bis hin zu anderen Comics (Der rote Korsar als gallischer Pirat, der von den "Spinnern" immer wieder aufs Neue überrannt wird, und wenn nicht von denen, dann von Römern; Asterix bei den Belgiern ging nicht ohne Seitenhieb auf den Kollegen Hergé, und in Der Kampf der Häuptlinge wird das Marsupilami angedeutet).

Und bei Calvin & Hobbes ist das im Grunde schon der Grund, warum der Comic überhaupt existiert.

Ein Comic-Extrembeispiel aus Deutschland habe ich noch gar nicht erwähnt, und das war fast zwei Jahrzehnte vor Robert Crumb: Nick Knatterton von Manfred Schmidt. Eigentlich gedacht als bitterböse Satire und totale Dekonstruktion des noch jungen Comic-Genre, das die in Deutschland stationierten GIs fleißig importierten. Schmidt war bekennender Comic-Hasser, empfand das ganze Genre als Schund und wollte sich obendrein über die übermächtigen Charaktere in einigen US-Comics auslassen. Daher erfand er den Superdetektiv Nick Knatterton, der auf der Mary-Sue-Skala sogar Tim noch überflügelt. Das mit der Genre-Satire hat aber keiner wirklich verstanden, und so wurde Nick Knatterton zum Kult und lief bis 1958, als Manfred Schmidts Hand sich weigerte, weitere Comics zu zeichnen.

Um diesen Comic wirklich zu verstehen, muß man nicht nur erwachsen sein, sondern entweder bewandert in deutscher Nachkriegsgeschichte oder Rentner, weil Nick Knatterton fleißig Seitenhiebe auf die deutsche Politik der 50er Jahre verteilt (wobei ein paar Seitenhiebe sogar heute noch Gültigkeit haben). Außerdem ist der Comic recht anstrengend zu lesen, weil Schmidt in die wenigen Panels, die er pro Ausgabe in der Quick unterbringen konnte, möglichst viel Handlung nebst Erläuterung stopfen wollte. Alle Charaktere stehen beispielsweise immer mit gebeugten Knien, um Platz für die vielen Blasen zu lassen, zumal Schmidt auch sehr viel detaillierter zeichnete als Cartoonisten wie Al Taliaferro oder Floyd Gottfredson, Bill Watterson oder Charles M. Schulz, Dik Browne oder Reginald Smythe.

Zum Glück ergeht sich Nick Knatterton nicht in einer solchen rechtskonservativen Deutschtümelei wie die Fix & Foxi-Comics, die Rolf Kauka noch selbst gemacht hat. Ich glaube, da hätte ein Zeichner wie Massimo Fecchi, der ab den 70ern sämtliche Fuxholzen-Storys gezeichnet hat (und heute Disney-Comics im selben markanten Stil zeichnet), auch nicht mitgespielt; statt dessen ließ man Fax zur Parodie auf Spießer und Kommißköppe mutieren. Kauka hat ja schon genug Gegenwind bekommen für die Dreistigkeit, Asterix in den Germanen-Comic Siggi und Babarras umzufunktionieren.
Nonkonformist hat geschrieben:Flash funktioniert nur wann die designs schlau überdacht sind, sowie die kameraeinstellungen.
In Vektorbasierte animation sind die meisten bewegungen unmöglich, alles was da nicht flach
wie Walk like an Egyptian ist, ist schwierig, und müß altmodisch - und teuer - traditionell
handanimiert werden. (Was die meisten Flashanimatoren im Fernost aber nicht können.)
Zum Glück wird MLP:FiM in Kanada animiert. Die können Flash aussehen lassen wie 3D, obwohl es eigentlich platt ist.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Mannanna »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:
Elmi hat geschrieben:Also wenn ich deine Worte richtig interpretiere, dann ordnest du Comics per se erst einmal der Kindheit zu. Die konkret genannten Comics von Marvel / DC hingegen sprechen in der Regel aber relativ deutlich ein erwachsenes Publikum an. Da sollte / muss man schon unterscheiden.
Nicht nur die, sondern unter anderem beispielsweise auch:
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  • Werner von Brösel (geht noch zu toppen: Dex & Dogfort von Jörg Reymann)
  • sämtliche Comics von Walter Moers (ja, der hat im 20. Jahrhundert Comics gezeichnet – Kleines Arschloch, Adolf, die Nazi-Sau etc.)
  • Ralph Ruthe
  • Ralf König (schon schwieriges Material für erwachsene Heterosexuelle)
  • sehr viel frankobelgisches Material (Tim und Struppi von Hergé, Spirou & Fantasio von André Franquin und Nachfolgern usw.)
  • 99% aller Manga (man versuche, einem Kind unter zehn Jahren zu erklären, daß die Seiten und Panels von rechts nach links gelesen werden)
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  • Persepolis von Marjane Satrapi
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Vergiß Gerhard Seyfried nicht ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Seyfried
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Polyeder

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Polyeder »

Meine Hauptinteressen sind Züge und andere öffentliche Verkehrsmittel sowie Sprachen. Ob mir das peinlich ist, hängt von meiner Tagesform ab und davon, mit wem ich darüber spreche. Bei den Sprachen will ich vor allem nicht als Angeber dastehen, ich habe mich halt schon mit einigen beschäftigt und es ist unterschiedlich viel davon hängen geblieben. Das Hobby mit den Verkehrsmitteln besteht vor allem aus Fotografieren. Allerdings erfinde ich auch Fantasie-Verkehrsnetze und fahre sie dann im Kopf ab, das mache ich aber wirklich nur, wenn ich alleine bin.
Früher habe ich gedacht, dass meine Interessen mich uninteressant für Frauen machen, aber das ist wohl eher nicht so. Auf Finya ergab sich sogar ein sehr intensiver Kontakt dadurch, dass wir beide Finnisch gelernt haben :). Züge sind tatsächlich erfahrungsgemäß eher für Männer interessant, aber solange man nicht 24 Stunden am Tag irgendwelchen Loks hinterherrennt, sind da die meisten durchaus aufgeschlossen. Und ich war auch mal in eine Lokführerin verliebt ;).
Hysterie bei Fotos gibt es übrigens auch, wenn sexuelle Motive ausgeschlossen sind. Mir wollte mal ein Busfahrer erklären, dass ich einen völlig leeren Bus nicht fotografieren dürfe, weil es "sein" Bus sei. Komischerweise stand aber der Name der Verkehrsgesellschaft dran ...
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Human »

Ich schäme mich dafür, keine Hobbys zu haben.
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Gilbert »

Human hat geschrieben:Ich schäme mich dafür, keine Hobbys zu haben.
Wirklich? :surprise: Ich habe auch keine Hobbys und Interessen und das geht mir meilenweit am Gesäß vorbei.

Ich kann mich jetzt auch nicht so unbedingt daran erinnern, daß ich jemals ernsthaft von anderen Personen nach meinen Hobbys gefragt wurde. Die meisten Leute interessiert das anscheinend nicht wirklich....
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Blackstar »

Ich gehör auch zu dem Club der Hobbylosen! :D
Es ist nur peinlich, wenn die anderen von ihrem :upps: zu erzählen anfangen und man selbst nichts beitragen kann.
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von marwie »

@Hobbylosen: Irgendwas macht ihr ja bestimmt in der Freizeit... Ergo, Hobby ;-)

Direkt schämen tue ich mich für keine meiner Interessen, aber gewisse, z.b. was mit RC zu tun hat (aktuell versuche ich mich im RC Heli fliegen :-)), gebe ich nicht immer an, da sie nicht auf besonders viel Verständniss stossen.

Also comics und Zeichentrickfilme sind doch Mainstream geworden, da muss man sich nicht schämen. (Aber ok, wenn man sich als MLP Fan zu erkennen gibt, wird man wohl schon etwas komisch angesehen).
Nonkonformist

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Nonkonformist »

Gar keine hobbies...?
Was macht ihr dann in euren freizeit?
Was macht ihr um euch das leben schöner zu machen?

Nur jeden tag aufstehen um irgendwelchen beschissenen job zu machen, damit man sich
seine festlasten leisten kann, und weiter nur altagsroutinen, jeder tag wie der letzte, alles
vorhersehbar, ohne abwechslung, ohne irgendwas um das schöner zu machen, damit sich das
leben überhaupt lohnt, wäre für mich ein albtraum.
Ich bin sogar ein eskäpist - so schön finde ich das leben nicht, ich brauche irgendwas damit
ich vergessen kann wie grottenlangweilig und sinnlos das leben ist, irgendwas um das alles
schöner zu machen.

Deswegen auch das ich mich mein hobby zum beruf gemacht habe.
Damit ich zumindestens eine leidenschaft lebe.
Damit mein leben nicht ganz für um sonnst ist....
Duncan

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Duncan »

Nonkonformist hat geschrieben: Nur jeden tag aufstehen um irgendwelchen beschissenen job zu machen, damit man sich
seine festlasten leisten kann, und weiter nur altagsroutinen, jeder tag wie der letzte, alles
vorhersehbar, ohne abwechslung, ohne irgendwas um das schöner zu machen, damit sich das
leben überhaupt lohnt, wäre für mich ein albtraum.
Willkommen in meiner Welt! :coolgun:
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Gilbert
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Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Gilbert »

marwie hat geschrieben:@Hobbylosen: Irgendwas macht ihr ja bestimmt in der Freizeit... Ergo, Hobby ;-)
Ich für meinen Teil habe im Job eine 60+ Stundenwoche. Nach Feierabend lege ich die Beine hoch und schlafe dann meistens ein. Die Wochenenden verbringe ich mit gepflegtem Nichtstun und viel Schlaf auf der Couch. Wenn du das Hobby nennen willst - bitteschön.
Nonkonformist hat geschrieben:Nur jeden tag aufstehen um irgendwelchen beschissenen job zu machen, damit man sich
seine festlasten leisten kann, und weiter nur altagsroutinen, jeder tag wie der letzte, alles
vorhersehbar, ohne abwechslung, ohne irgendwas um das schöner zu machen, damit sich das
leben überhaupt lohnt, wäre für mich ein albtraum.
Das Leben ist kein Wunschkonzert. Jeder muß für sich sehen, wie er im Alltag klarkommt. Lieber mache ich einen beschissenen Job und zahle mit goldener Kreditkarte, anstatt wie ein Lebenskünstler aus der Gosse zu trinken.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
Blackstar

Re: Schämt ihr euch für eure Interessen?

Beitrag von Blackstar »

Nonkonformist hat geschrieben: Deswegen auch das ich mich mein hobby zum beruf gemacht habe.
Damit ich zumindestens eine leidenschaft lebe.
Damit mein leben nicht ganz für um sonnst ist....
Ist zwar schön, das du dein Hobby zum Beruf gemacht hast und so deine Leidenschaft auslebst.
Aber für mich ist der "Sinn des Lebens" kein Hobby, dass man als Beruf ausübt.
Andersrum wird das Leben nicht sinnvoll durch ein Hobby.
Natürlich kannst du es anders sehen, aber für mich ist ein Hobby einfach nur ein bes :upps: Hobby und mehr nicht.
Ich will dich damit auf keinen Fall beleidigen, aber das ist meine Meinung dazu.
Vielleicht irgendwann, werd ich ein Hobby für mich finden, keine Ahnung.

Ich hab so den Verdacht, dass du nicht genau weißt was das Wort "Hobby" im Deutschen bedeutet. Hier wird's wunderbar erklärt -> http://www.duden.de/rechtschreibung/Hobby