Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
SciFiGirl

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von SciFiGirl »

Owl In The Shadow hat geschrieben: Wer hat Euch das eingetrichtert?
Keine Zeitschrift, keine Fernsehsendung, sondern ganz einfach: das Leben hat's mir eingetrichtert.

Und klar geht man von den eigenen Erfahrungen aus und denen von den Menschen, mit denen man so zu tun hat und wo man Dinge miterlebt.

Ich musste mir so oft anhören, dass ich doch mal rausgehen solle, das würde alle meine Probleme im Keim ersticken. Komisch nur, dass Freunde, die das meinten, selbst auch nicht durchs Rausgehen fündig wurden. Mit "Rausgehen" meinten die übrigens Parties und Discos. Seltsam nur, dass diese Freunde dann nach langer Einsamkeit und vielen Parties ihre Lebenspartner in so "seltsamen" Alltagssituationen wie Urlaub, Zug oder an der Arbeit kennen lernten. Alles Situationen, denen ich - bis auf Urlaub ;) - tagtäglich ausgesetzt bin.

Und trotzdem darf ich mir bis heute anhören: geh doch mal raus. Ja, ich gehe ja raus, nur eben nicht in Discos, sondern ich unternehme halt andere Dinge, die aber offensichtlich nicht als "rausgehen" oder "Unternehmungen" angesehen werden. :gruebel:

Meiner Meinung nach hat das Partnerfinden eben ganz viel damit zu tun, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Selbst ein Mensch, der "nie rausgeht" kann ja im Fahrstuhl plötzlich auf den Einen treffen. Stattdessen wird die Partnerfindung mir immer wieder so verkauft, als hätten diese Menschen das quasi "selbst gemacht" (komischer Ausdruck, mir fällt gerade kein anderer ein). Als hätte man eben Einfluss darauf, am richtigen Ort die richtige Person zu treffen. Hat man aber nicht.

Ich würde hier gerne mal die Geschichte meiner Eltern erzählen, die sich im Urlaub kennen lernten: beide wollten ursprünglich ganz woanders hinfahren. Beide hatten das "Pech", dass ihre urspünglichen Urlaubsorte ausgebucht waren und der Ort, an dem sie sich kennenlernten, war bei beiden nur zweite Wahl, die ihnen von den Reiseverkehrskauffrauen in völlig verschiednenen STädten und völlig unabhängig voneinander empfohlen wurden.

Klar kann man sagen: Einzelfall. Wenn man nur selbst genug aktiv ist und aktiv sucht, dann findet man auch. Aber so ist es nun mal nicht. Klar kann man auch bei aktiver Suche fündig werden und dann behaupten, es geht nur so. Aber auch bei aktiver Suche ist letztlich das Quentchen Glück vonnöten, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Will sagen: selbst die Ruhesuchenden und Stillen unter uns sitzen ja nicht nur zu Hause. Auch wir unternehmen Dinge, sind täglich unter Menschen, auch wenn es nur an der Arbeit ist. Aber irgendwie klappt es einfach nicht. Und vom Umfeld wird einem ständig suggeriert, man täte nicht genug.
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Gucki
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Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Gucki »

SciFiGirl hat geschrieben: Nur: Menschen verändern sich nicht.
Menschen können sich ändern, wenn sie wollen.
Wahrscheinlich gibt es keine komplette Änderung, aber ich denke, wo ein Wille da ein Weg :gruebel:
zebulon

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von zebulon »

SciFiGirl hat geschrieben:Ich musste mir so oft anhören, dass ich doch mal rausgehen solle, das würde alle meine Probleme im Keim ersticken. Komisch nur, dass Freunde, die das meinten, selbst auch nicht durchs Rausgehen fündig wurden. Mit "Rausgehen" meinten die übrigens Parties und Discos. Seltsam nur, dass diese Freunde dann nach langer Einsamkeit und vielen Parties ihre Lebenspartner in so "seltsamen" Alltagssituationen wie Urlaub, Zug oder an der Arbeit kennen lernten. Alles Situationen, denen ich - bis auf Urlaub ;) - tagtäglich ausgesetzt bin.

Und trotzdem darf ich mir bis heute anhören: geh doch mal raus. Ja, ich gehe ja raus, nur eben nicht in Discos, sondern ich unternehme halt andere Dinge, die aber offensichtlich nicht als "rausgehen" oder "Unternehmungen" angesehen werden. :gruebel:

Meiner Meinung nach hat das Partnerfinden eben ganz viel damit zu tun, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Selbst ein Mensch, der "nie rausgeht" kann ja im Fahrstuhl plötzlich auf den Einen treffen. Stattdessen wird die Partnerfindung mir immer wieder so verkauft, als hätten diese Menschen das quasi "selbst gemacht" (komischer Ausdruck, mir fällt gerade kein anderer ein). Als hätte man eben Einfluss darauf, am richtigen Ort die richtige Person zu treffen. Hat man aber nicht.

Ich würde hier gerne mal die Geschichte meiner Eltern erzählen, die sich im Urlaub kennen lernten: beide wollten ursprünglich ganz woanders hinfahren. Beide hatten das "Pech", dass ihre urspünglichen Urlaubsorte ausgebucht waren und der Ort, an dem sie sich kennenlernten, war bei beiden nur zweite Wahl, die ihnen von den Reiseverkehrskauffrauen in völlig verschiednenen STädten und völlig unabhängig voneinander empfohlen wurden.

Klar kann man sagen: Einzelfall. Wenn man nur selbst genug aktiv ist und aktiv sucht, dann findet man auch. Aber so ist es nun mal nicht. Klar kann man auch bei aktiver Suche fündig werden und dann behaupten, es geht nur so. Aber auch bei aktiver Suche ist letztlich das Quentchen Glück vonnöten, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Will sagen: selbst die Ruhesuchenden und Stillen unter uns sitzen ja nicht nur zu Hause. Auch wir unternehmen Dinge, sind täglich unter Menschen, auch wenn es nur an der Arbeit ist. Aber irgendwie klappt es einfach nicht. Und vom Umfeld wird einem ständig suggeriert, man täte nicht genug.
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Logan 5

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Logan 5 »

Owl In The Shadow hat geschrieben:Ich habe nicht "so ganz" (= überhaupt nicht) verstanden, warum hier so viele einen gesellschaftlichen Druck beklagen und annehmen, ein aktives Hipster-Leben sei gesellschaftlicher "Mainstream".
Ich für meinen Teil beklage mich nicht darüber.
Von der Hand zu weisen ist diese Tendenz nun wirklich nicht. Ein möglichst aktiver und aufregender Lifestyle wird in so ziemlich allen Medien gehypt. Natürlich insbesondere für die jüngeren Generationen. Das viele es ab einem gewissen Zeitpunkt auch ruhiger angehen lassen ist klar. Und das viele so ein Leben nicht führen wollen/können auch.

Meine Eingangsfrage habe ich nicht als ultimative Feststellung gestellt, sondern aus Interesse, wie es die Teilnehmer hier im Forum sehen.

Übrigens, dass ein aktives Hipster-Leben Teil des gesellschaftlichen Mainstreams ist, ist in meinen Augen Fakt. Zumindest in Städten mit hohem Studentenanteil und vielen Gutverdienern.
Owl In The Shadow hat geschrieben:Wie viele Leute machen denn bitte den Südostasien-Dschungeltrip? Wie viele Leute mit Vollzeitjob ziehen abends noch um die Häuser, schmeißen sich an Wochenenden aus Flugzeugen und segeln zwischendurch um abgelegene Inseln?
Der 34-jährige Sohn meiner Nachbarin macht z. B. all das (bis auf die abgelegenen Inseln). Ansonsten ist deine Aufzählung allgemein betrachtet natürlich ein wenig "over the top"...
Owl In The Shadow hat geschrieben:Ach so, das noch: TEAM LION!
Hä? Was ist los? Bilden wir hier jetzt Teams die gegeneinander antreten?
Peter

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Peter »

@Owl In The Shadow

Guter Beitrag Gestern Nacht :daumen:

Ich will noch einen Gedanken dazu fügen. Der Gedanke bezieht sich natürlich nur auf die Beziehungsanbahnung.

Jeder kennt wahrscheinlich ein Beispiel dafür, dass sich ein Pärchen gefunden hat, dass sich schon seit Jahren kennt. Aber es ist doch weit häufiger so, dass jemand kurz in das eigene Leben eintritt und schnell wieder aus selbigen verschwindet. Manchmal bereits nach Minuten. Wenn man Glück hat auch erst nach Monaten. Während eines Seminars beispielsweise. Selbst die berüchtigten Kumpel-Freundinnen verabschieden sich in der Regel wieder aus dem eigenen Leben (Ein Umstand, der den Verdacht nahe legt, dass zu Beginn doch mehr als nur Freundschaft im Raum stand).

Aber um auf den Punkt zu kommen. Häufig ist es so, dass man nur relativ kurze Zeit hat um abzuklären ob gegenseitiges Interesse vorhanden ist. Man muss relativ schnell sagen: „Halt! Ich will, das Du in meinem Leben bleibst.“ Die unmissverständlichste Form dieses Festhaltens ist die intime körperliche Annäherung. Ohne diese Annäherung kann man vielleicht jemanden kurz zum Innehalten bringen, aber nicht zum bleiben.

Wenn man jetzt erst ewig prüfen will, ob man für alle Zeiten zusammen passt, wird der Vogel mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach wieder weg fliegen. Erst sollte man festhalten, dann wird sich zeigen, ob man dauerhaft zusammen passt oder wieder loslassen muss.

Dass heißt natürlich nicht, dass man sich auf etwas einlassen soll, dass offensichtlich von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
schmog

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von schmog »

Ein ruhiges Leben wäre super!
Nur schon die laute Durchgangsstrasse vor dem Haus nervt mich enorm. :evil:
(Erst recht weil ich nicht Auto fahre und somit kaum Bezug zu Autos habe)
Leider steht das Haus am falschen Ort.
Wusel

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Wusel »

schmog hat geschrieben:Ein ruhiges Leben wäre super!
Nur schon die laute Durchgangsstrasse vor dem Haus nervt mich enorm. :evil:
(Erst recht weil ich nicht Auto fahre und somit kaum Bezug zu Autos habe)
Leider steht das Haus am falschen Ort.
Kannst du es verkaufen? Oder vielleicht umziehen?

Kann man mir auch nicht wirklich vorstellen direkt neben einer vielbefahrenen Straße zu wohnen..
Lisa

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Lisa »

SciFiGirl hat geschrieben:Meiner Meinung nach hat das Partnerfinden eben ganz viel damit zu tun, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Selbst ein Mensch, der "nie rausgeht" kann ja im Fahrstuhl plötzlich auf den Einen treffen. Stattdessen wird die Partnerfindung mir immer wieder so verkauft, als hätten diese Menschen das quasi "selbst gemacht" (komischer Ausdruck, mir fällt gerade kein anderer ein). Als hätte man eben Einfluss darauf, am richtigen Ort die richtige Person zu treffen. Hat man aber nicht.
@SciFiGirl: Was du beschreibst, entspricht ganz genau meinen Erfahrungen. Ich war immer viel unter Menschen, hab immer wieder neue Leute kennengelernt und bin trotzdem allein. Und dann kenne ich absolute Stubenhocker, die ihren Hintern ein einziges Mal in ein Fitness-Center bewegt haben und dort am ersten Trainingstag ihren Traumpartner kennengelernt haben. Oder Leute, die ihren künftigen Partner mit dem Auto angefahren haben etc. Hier wird es oft so dargestellt, als würden ABs den ganzen Tag zu Hause hocken und erwarten, dass ihnen der künftige Partner die Türe eintritt, aber das trifft wohl auf die wenigsten zu.
SciFiGirl

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von SciFiGirl »

Lisa hat geschrieben:Hier wird es oft so dargestellt, als würden ABs den ganzen Tag zu Hause hocken und erwarten, dass ihnen der künftige Partner die Türe eintritt, aber das trifft wohl auf die wenigsten zu.
Und noch viel schlimmer: wir sind zu anspruchsvoll, daher klappt es einfach nicht. :roll:
Owl In The Shadow

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Owl In The Shadow »

@SciFi-Girl: Stimme Dir ja eigentlich zu. Dass man vom eigenen Umfeld genervt sein kann, verstehe ich auch. Nur wie viele Leute leben das "aufregende Leben", das angeblich - nicht nur im eigenen Umfeld - propagiert wird? Wenn man sich bei der "arbeitenden Bevölkerung" umschaut, relativiert sich dieser angebliche Hype ein wenig. Andere Menschen kochen auch nur mit Wasser.
Logan 5 hat geschrieben:Übrigens, dass ein aktives Hipster-Leben Teil des gesellschaftlichen Mainstreams ist, ist in meinen Augen Fakt. Zumindest in Städten mit hohem Studentenanteil und vielen Gutverdienern.

Wie viele Hipster hast Du denn in so einer Stadt? Selbst unter Studenten ist das, was Du beschreibst, kein Mainstream, sondern nur eine Gruppe unter vielen. Man kann aber wohl sagen, dass eine solche Lebensführung inzwischen häufiger vorkommt und auch ein "positives Image" hat. Ist doch wenig überraschend, dass sich der "lustige Spieleabend" oder die "Wanderung durch den Stadtwald" medial nicht so gut verwerten lässt. Und so viel zu erzählen gibt es danach vielleicht auch nicht. Ich würde zu Entspannung raten: Wer mit seinem Leben, seinen Aktivitäten und Erlebnissen zufrieden ist, soll sich nicht beunruhigen lassen. Problematische Fälle erkenne ich eher dann, wenn jemand seine Partnerlosigkeit beklagt, aber selbst 24/7 vor dem Rechner oder auf der Couch hockt. Dann wird es eben schwierig(er). Aber ich würde nie behaupten, dass alle/die meisten ABs so sind.

@SciFi-Girl und Lisa: Eure Beobachtungen sollten eben nur nicht dazu führen zu sagen: Ich kann gar nichts machen, entweder habe ich Glück oder Pech. Aber so habt Ihr das wohl auch nicht gemeint.
Logan 5 hat geschrieben:
Owl In The Shadow hat geschrieben:Ach so, das noch: TEAM LION!
Hä? Was ist los? Bilden wir hier jetzt Teams die gegeneinander antreten?
Ne, so ernst war das doch gar nicht gemeint. Lion kriegt hier nur immer wieder auf die Mütz', weil er gern mal unbequeme Dinge anspricht und nachbohrt. Es geht gar nicht darum, ob er dabei immer richtig liegt oder nicht. Aber seine Beiträge halte ich in den Diskussionen letztlich für gewinnbringender als ein gegenseitiges Hätscheln oder das Runterschreiben vermeintlich einfacher Antworten.
Wusel

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Wusel »

Lisa hat geschrieben:Hier wird es oft so dargestellt, als würden ABs den ganzen Tag zu Hause hocken und erwarten, dass ihnen der künftige Partner die Türe eintritt, aber das trifft wohl auf die wenigsten zu.
Partykönige und etc. sind hier aber auch selten..
Lisa

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Lisa »

Wusel hat geschrieben:Partykönige und etc. sind hier aber auch selten..
Das hat aber m.E. eher mit der Persönlichkeit zu tun. Wenn man vom Naturell her eher schüchtern und introvertiert ist, kann man jeden einzelnen Tag der Woche auf Partys gehen und wird trotzdem nicht zum Partykönig werden.
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Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Gucki »

Lisa hat geschrieben: ....Oder Leute, die ihren künftigen Partner mit dem Auto angefahren haben etc.
oder mit dem Einkaufswagen .... :hammer: :pfeif:
Peter

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Peter »

Gucki hat geschrieben:
Lisa hat geschrieben: ....Oder Leute, die ihren künftigen Partner mit dem Auto angefahren haben etc.
oder mit dem Einkaufswagen .... :hammer: :pfeif:
Ist Dir das passiert?
Logan 5

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Logan 5 »

Owl In The Shadow hat geschrieben:Wie viele Hipster hast Du denn in so einer Stadt? Selbst unter Studenten ist das, was Du beschreibst, kein Mainstream, sondern nur eine Gruppe unter vielen. Man kann aber wohl sagen, dass eine solche Lebensführung inzwischen häufiger vorkommt und auch ein "positives Image" hat.
Naja, Mainstream ist sicher ein dehnbarer Begriff. Gerade in Szenevierteln in unserer Stadt trifft man schon sehr viele. Oder welche, die sich so fühlen...

Mir sind sie ja auch kein Dorn im Auge. Nur eine Wellenlänge wird es meist nicht geben zwischen mir und "Hipstern" oder "Trendjumpern"...
Owl In The Shadow hat geschrieben:Wer mit seinem Leben, seinen Aktivitäten und Erlebnissen zufrieden ist, soll sich nicht beunruhigen lassen.
Beunruhigen tut es mich nicht. Meinen Kumpel momentan schon. Jeder soll leben, wie er möchte. Diese Toleranz erwarte ich dann aber auch von Erlebnisorientierten Zeitgenossen.
Owl In The Shadow hat geschrieben:Ne, so ernst war das doch gar nicht gemeint.
Dachte ich mir wohl. Allerdings habe ich so etwas tatsächlich schon mal in einem anderen Forum beobachtet. Das ist dem Klima natürlich nicht so bekommen...
Lisa hat geschrieben:Das hat aber m.E. eher mit der Persönlichkeit zu tun. Wenn man vom Naturell her eher schüchtern und introvertiert ist, kann man jeden einzelnen Tag der Woche auf Partys gehen und wird trotzdem nicht zum Partykönig werden.
Mich hat meine wilde Partyzeit auch nicht vom AB-dasein befreit. Und es war tlw. wirklich wild!
Lisa hat geschrieben:Oder Leute, die ihren künftigen Partner mit dem Auto angefahren haben etc.
Ich zähle mal auf, wo mein Kumpel aus dem Eingangspost bereits überall massiv angebaggert wurde:

- im Supermarkt
- auf dem Parkplatz vor einem Discounter
- beim Tanken
- auf den Stufen des Bremer Doms
- vor einer Bar, an der wir vorbeigingen
- beim Zahnarzt (Arzthelferin)
- beim Krankenhausbesuch

Mehr fällt mir spontan nicht ein. Seinen Job lasse ich mal außen vor. Er hat häufig Praktikantinnen ;)

Peter hat geschrieben:
Gucki hat geschrieben:
Lisa hat geschrieben: ....Oder Leute, die ihren künftigen Partner mit dem Auto angefahren haben etc.
oder mit dem Einkaufswagen .... :hammer: :pfeif:
Ist Dir das passiert?
Wenn war das bestimmt Absicht :mrgreen:
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Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Gucki »

Peter hat geschrieben:
Gucki hat geschrieben:
Lisa hat geschrieben: ....Oder Leute, die ihren künftigen Partner mit dem Auto angefahren haben etc.
oder mit dem Einkaufswagen .... :hammer: :pfeif:
Ist Dir das passiert?
yep und es war keine Absicht, wer mich kennt weiss, dass ich ein Schussel bin :mrgreen:
Ich bin ihm auf die Ferse gefahren, dass er geblutet hat und der Schuh hin war :oops:
Nonkonformist

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Nonkonformist »

Owl In The Shadow hat geschrieben:Würden das die meisten so sehen wie Du, wäre die Menschheit schon längst auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Wenn man immer erst VORHER abklären würde, ob die Geschichte EWIG halten wird, kann das doch gar nichts werden. Wie soll man es auch vorher wissen?
Bedrohten arten? Es gibt eher vier milliarden zu viel von uns, damit der Erde uns überlebt.
Aber das beiseite.
Garantieen gibt es nie.
Aber ich will im voraus glauben mindestens ein hauch von ein chance zu haben.
Fehlt mir diesen glauben, dann lasse ich es lieber sein.
Owl In The Shadow hat geschrieben: Denn Du hast geschrieben, dass "die meisten Menschen" (!) "viel zu früh" (!) Beziehungen beginnen. Die Gegenfrage wäre: Wie lange sollte man denn warten? Viele Menschen machen eben die Erfahrung, dass irgendwann die Luft raus ist, wenn sich die Anbahnungsphase zu lange hinschleppt. Davon wird in diesem Forum immer und immer wieder berichtet. (I myself could sing you a song or two...)
Man soll machen was man will.
Nur halte ich es für sinnvoll zu warten, bis es mehr gibt als nur hormone.
Die erste verliebtheit wird verschwinden, früher oder später.
Es sind die anderen sachen, die mehr zeit brauchen, die bestimmen ob eine beziehung eine chance hat
oder nicht. Ich möchte gerne, das es von diesen sachen bereits hinweise gibt, bevor ich mich zu tief
reinsturze.

Überigens haben mich mehrmals frauen über monate lang interesse gezeigt.
Sogar wann ich die krass auf distanz gehalten habe.
Manchmal habe ich tatsächlich zu lange gewartet, aber häufiger war es meinen erstarren und
verwirrende signale senden, womit ich es versaut habe. Nichts verjagt frauen mehr, als sich
verunsichert zeigen - zumindestens in meine erfahrung.

Und ich kenne so einige pärchen, die viele monate gebraucht haben um zusammen zu kommen.
Owl In The Shadow hat geschrieben: Meine Argument ist jedenfalls, dass am Anfang einer Beziehung für viele Menschen noch gar nicht klar ist, wohin die Reise geht. Die wollen vielleicht erstmal schauen, was sich da womöglich entwickelt. Sowas hat weiter oben Peter (glaube ich) schon geschrieben. Wenn es passt, kann man immer noch weitersehen. Und oft vergeht ja auch einige Zeit zwischen dem Beginn einer Beziehung und dem Kind-ist-auf-dem-Weg-Moment.
Menschen verlieben sich unterschiedlich schnell.
Ich bin Love Style Storge, die verlieben sich über monaten über freundschaften. Hat auch nichts mit meinen
Hormonhaushalt zu tun, war bereits so bevor mein testosterondefizit entstand.
In Kneipen oder Diskos ist man als Love Style Eros oder Ludus besser bedient, die verlieben sich viel schneller.
Einen Storge wird man dort nicht angeln können.

http://www.psychologycharts.com/six-love-styles.html
Owl In The Shadow hat geschrieben: Kann man so sehen. ONS interessieren mich jetzt auch nicht sonderlich. Aber vielleicht hätte sich ja eine der vielen Frauen, die sich Dir mit einem romantischem Interesse genähert haben (ich weiß jetzt nicht, ob Du auch "viele" sagen würdest, aber im Vergleich zu mir sind es viele; mein Counter steht bei 0), im Laufe einer sich anbahnenden Beziehung (das ist ja was anderes als ein ONS) als Seelenverwandte herausgestellt.
Ich weiß nicht wieviele es waren. Ich habe sechs frauen gekorbt, fünf davon bevor ich 25 jahre alt war.
Die anderen die interesse zeigten? Keine ahnung wie seriös das war.

Das ding ist, die meisten davon zeigten interesse an mir wann ich mich bereits in einen anderen verliebt
hatte. Meist waren die damit für mich zuviel ablenkung. Einige von denen habe ich sogar noch gedatet wann
sie mir direkt gefragt haben, aber die hatten nicht die geringste chance. Wann die sich in eine periode für
mich interessiert hatten wann ich nicht bereits verliebt war, vielleicht. Einige von denen waren hübsch und
sehr sympatisch. Ob dabei auch seelenverwandten waren? Keine ahnung. Das timing war einfach schlecht.

Es gab bei mir perioden wo jahrenlang gar nichts lief, und perioden wo viel zu viel los war.
Jahr 2000 liefen etwa 8 geschichten durch einander. Vom amfang dieses jahrens streit und freundschaftsbruch
mit meinen großten OdB, und den übelsten liebeskummer die ich jemals hatte. Zum gluck hat sie aufgehört bei
uns zu arbeiten, aber sie war noch häufig auf partys von kollegen da, und das war für mich die reine hölle. Vier
frauen die mich daten wollten, zwei davon für mich mehr oder weniger interessant, aber ich war die liebe satt,
wollte mich nicht mal mehr verlieben. Mit einen von denen würde ich von meiner kumpel in den vorratszimmer
eingesperrt, und auch anderen haben versucht mich in ihr zu interessieren. (Habe mich dummerweise erst jahren
später in sie verliebt.) Eine ehemalige OdB die ich an einen anderen verkuppeln müßte - trotz das auch ich noch
gefühle für sie hatte. Genau eine woche nachdem die beiden ein paar würden, eine komplett unerwartete gute
chance bei einen anderen, wo ich dann erstarrte, und jämmerlich versagte. Noch zwei oder drei anderen die mit
mir flirteten. Und zwei kollegen die eine hübsche freundin hatten die single war, die haben versucht uns zu
verkuppeln. Auf den ersten blick attraktiv und sympatisch aber wie sich feststellte leider null kompatibel.

Waren da seelenverwandten dazwisschen? Kann gut sein, ich habe es von reiner kopfschmerzen nicht
mehr mitgekriegt, war dieses jahr nur noch zermörwt und traumatisiert und mit den ganzen überfordert.

(Ja, ich weiß, luxusproblem und vielen von euch würden sich freuen über so viele chancen - ich kanns
auch nicht helfen, ich bin kein typsicher AB.)
Owl In The Shadow hat geschrieben: Aber die Zeit, in der Du vor Beginn einer Beziehung versucht hast herauszufinden, ob sie diese Seelenverwandte ist, war ihr dann zu lang. Vega (noch gesperrt?) würde jetzt sagen (sowas hat er in meinem bescheuerten Fall geschrieben): "Du machst nichts, während sie heiß ist. Und irgendwann findet sie eben einen Luigi..."
Manchmal ja, manchmal nein.
Die frau die mich 1998 in einen konzert gefragt hat, nach mehreren monate mit mir geflirtet zu haben?
Sie studierte in Amerika, arbeitete jedes jahr nur in ihren sommerurlaub bei uns.
Sie hat einfach weiter geflirtet, drei sommer lang. Mein bester kumpel war stinkeifersüchtig, er war
total in ihr verknallt.
Wann sie jahr 2000 wieder zurück war, habe ich in einen anderen stadt gearbeitet.
Sie hat über eine gemeinsame freundin meine telefonnummer rausgekriegt und mich dort angerufen,
hatte gehofft das wir wieder was unternehmen konnten.

In kneipen und diskos muß man zwangshaft schnell sein. In der arbeit gibt es weniger eile, und laufen
geschichten viel länger. Auch kollegen die erfolgreich zusammen gekommen sind, haben dafür manchmal
viele monate gebraucht. Da gab es diese eile nicht.

(Aber ich weiß, eine arbeit mit vielen singles von ausserhalb der stadt, wo man so eng unter kollegen ist, so
etwas ist eher selten.)
Owl In The Shadow hat geschrieben: Jetzt wirst Du gewiss erwidern, dass sie in einem solchen Fall natürlich nie Deine Seelenverwandte gewesen sein kann. Aber meine Güte! Es gibt die Gelegenheiten und Du sagst praktisch: Wir müssen erst die Seelenverwandtschaft klären. Und in den Monaten, in denen über diese Frage nicht entschieden ist, müssen wir eben masturbieren. Du für Dich und ich für mich. Mhm....
Aber klar: Deine Meinung, ich habe damit doch kein Problem. Musst Du ja selbst wissen.
Wie gesagt, mein problem war häufig das es ein zu großes durcheinander gab, mit zuviele frauen zur selben
zeit. Meine geschichte ist ziemlich komplex, und viel komplexer als ich die in ein paar posts zusammen fassen
kann - dazu bräuchte ich ein halbes buch. Auch alles wie ich es hier in diesen post beschrieben habe ist noch in
einen krass vereinfachten form. Alles was ihr von mir kennt, sind kurze ausschnitte, die meist den kontext
nicht mal zeigen, meist in postst die dazu gedacht waren das thema dieses threads zu illustrieren, nicht um
meine ganze geschichte zu erzählen.

Ich schätze, ich könnte, rein hormonal gesehen, mit etwa tausendmal mehr frauen sex haben, als ich eine beziehung
führen könnte. Ich habe wenig lust auf serielle monogamie und dutzende versuche, und möchte die chancen auf
erfolg gerne ein wenig mehr klären, bevor ich mich zu tief reinsturze. Meist noch deswegen, das die frauen in
den ich mich verliebe, häufig nicht diejenigen sind die mir auf den ersten blick auffallen.

(Und wieder zurück On Topic - die frauen die interesse an mich zeigten, wußten in der regel das ich eher ruhiger bin.
Auch das war nicht der grund...)
Peter

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Peter »

Gucki hat geschrieben:
yep und es war keine Absicht, wer mich kennt weiss, dass ich ein Schussel bin :mrgreen:
Ich bin ihm auf die Ferse gefahren, dass er geblutet hat und der Schuh hin war :oops:
Wenn schon denn schon. Ein kleiner Rempler hätte ja auch nichts gebracht. Da hätte man sich kurz entschuldigt und jeder wäre seines Weges gezogen. :mrgreen:
Reni

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Reni »

Ich denke, entscheidend ist die "Qualität" von ruhigem Leben. Wenn ruhiges Leben heißt, ich bin lieber in der Natur unterwegs, ein Picknick am Waldsee ist mir lieber als die Afterwork-Party, und eine Städtereise ist mir lieber als ein Cluburlaub, dann kann das durchaus attraktiv sein. Wenn ruhiges Leben heißt, ich zocke die Stunden am Tag am Computer, den Rest seiner Zeit schau ich ob es nicht doch noch neue Internetpornos gibt, und wenn ich mich aufraffe, "rauszugehen", dann stell ich mich grantig in der Disco an den Rand, weil schon wieder der oder die Schöne mich nicht beachtet... Ja, dann ist ein ruhiges Lenen wirklich furchtbar ;).
Peter

Re: Was ist so furchtbar an einem ruhigen Leben?

Beitrag von Peter »

Nonkonformist hat geschrieben: Die erste verliebtheit wird verschwinden, früher oder später.
Das Problem bei der Sache ist, entweder man ist zu diesem Zeitpunkt zusammen oder man wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nie mehr zusammen kommen.
Nach der Verliebtheit kommt entweder Liebe oder Ernüchterung. Ich respektiere Deine besondere Situation und Sicht der Dinge. Sie ist aber so individuell, dass sie für die meisten hier nicht als Maßstab gelten kann. Ich denke, das wollte Owl Dir mitteilen. Allgemein ist es nicht empfehlenswert, die Verliebtheit auszusitzen um zu schauen, ob danach Liebe kommt. Sie wird sich bei den meisten Menschen erst während der Beziehung einstellen.

Du musst Dir für Dein eigenes Tempo und für Dein eigenes Empfinden eine sehr spezielle Strategie aneignen bzw. entwickeln.