Was ist "verliebt sein" ?

[Peter]

Nur noch mal zur Schärfung des Themas: Es soll darum gehen, was eurer Meinung nach "Verliebtheit" ist.

Das glücklich verliebt sein Gegenseitigkeit bedarf, ist ja klar. Sonst könnte man ja auch gar nicht unglücklich verliebt sein.

[Versingled]

Nur noch mal zur Schärfung des Themas: Es soll darum gehen, was eurer Meinung nach "Verliebtheit" ist.

Das glücklich verliebt sein Gegenseitigkeit bedarf, ist ja klar. Sonst könnte man ja auch gar nicht unglücklich verliebt sein.

Naja ... vielleicht das was Du beschrieben hast. Aber was anderes als unglücklich verliebt sein habe ich nie erlebt.

[Nonkonformist]

Das gefühl einander zu verstehen, gehört zu mir zu verliebt sein.
Auf eine wellenlänge sein.

Damit meine ich nicht, das man sich einer meinung ist, aber man hat das gefühl
zu verstehen wie die andere tickt. Was ihr treibt.
Manchmal braucht man nicht mehr als ein einziger blik um sich aus zu tauschen.

Eine frau, in den ich verliebt bin, kann die welt vorspielen das sie gut drauf ist,
aber ich kann in der regel sehen, das sie unter diese maske traurig ist.
Es ist wahrscheinlich das, was ich mit eine empatische band meine.

Ich brauche immer zeit, bevor sich so etwas entwickelt.

[Sunshine]

Stolz. Man ist stolz darauf, jemanden gefunden zu haben, der toll ist und das Gefühl erwidert. Dies führt dazu, dass man dies gerne auch nach außen durch Händchen halten, Küssen etc. in der Öffentlichkeit zeigt.
Der dritte Aspekt ist Euphorie. Die Euphorie darüber, dass individuelle Bedürfnisse wie Sex, Zärtlichkeit, Partnerschaft, Anerkennung etc. befriedigt werden.

Du beschreibst hier fremde Welten für mich, Peter .

Ich kenn Verliebtheit nur so (in chronologischer Reihenfolge):
- dämlich grinsen und hibbelig sein
- Sich bescheuert aufführen, wenn das OdB den Raum betritt (rot werden etc.)
- Appetitlosigkeit
- nachts nicht schlafen können
- ständig an das OdB denken und sich alles mögliche ausmalen
- erfahren, das das OdB bereits eine Freundin/Ehefrau hat
- tage-/wochenlang deprimiert rumlaufen
- sich zur Ablenkung bzw. zum Trost beknackte Kinderfilme und literweise Kakao reinziehen
- sich fragen, was eigentlich falsch läuft und wieso man in Liebesdingen so viel Pech hat
- einen Lottoschein kaufen (Pech in der Liebe, Glück im Spiel und so ...)
- bei der Lottoziehung erfahren, dass man keine einzige richtige Zahl getippt hat

Da kommt mir einiges bekannt vor. Leider auch insbesondere das mit Freundin/Ehefrau, was manchen Männern auch relativ spät einfällt zu erwähnen.



Ich habe mal sinngemäß gelesen (leider kann ich mich nicht mehr erinnern, welches Buch es war):

Man sagt, wenn man sich verliebt, verliert man sein Herz. Tatsächlich verliert man nicht sein Herz sondern seinen Verstand.

Das trifft es meiner Meinung nach ziemlich genau. Verliebt sein ist ein ständiger psychologischer Ausnahmezustand. Wenn man Glück hat, ereilt das OdB das gleiche Gefühl und man schafft es gemeinsam aus diesem Ausnahmezustand in den Zustand einer Beziehung zu kommen.

[Lisa]

@BartS und Nonkonformist: Oh, vielen Dank!! Bin ganz sprachlos ... das ist so lieb von euch!

bewahre Deinen Humor und das Glück wird öfters bei Dir vorbeischauen.

Das wünsche ich dir auch!

Aber was anderes als unglücklich verliebt sein habe ich nie erlebt.

Same here.

@Peter: Ich würde dir ja gerne eine bessere Definition von Verliebtheit anbieten, gegenseitige Verliebtheit habe ich aber noch nie erlebt und daher auch nicht das, was danach kommt - also das von dir genannte "Glückspaket" oder den Übergang von Verliebtheit zur Liebe. Deine Darstellung klingt für mich recht schlüssig und ich stelle mir das sehr schön vor, bin aber genau wie Versingled nie über diesen ersten Punkt hinausgekommen.

[marwie]

Hier meine Meinung dazu:

Grundbasis für die Verliebtheit ist es, sexuell stark von einem Menschen angezogen zu werden. Und zwar von einem Menschen, den man in seiner bisher wahrgenommenen Gesamtheit als toll empfindet. Dies führt natürlich zu dem bekannten Anstieg des Libido in der Verliebtheitsphase.

Dieser Punkt muss, zumindest für mich und es geht sicher auch anderen so, nicht zwangsläufig so sein, ich kann mich in jemanden verlieben, ohne dass ich gleich an Sex denke und umgekehrt kann eine Frau sexuell attraktiv sein, ohne dass ich in sie verliebt wäre.

Den anderen in seiner Gesamtheit als toll zu empfinden führt zum zweiten Aspekt:
Stolz. Man ist stolz darauf, jemanden gefunden zu haben, der toll ist und das Gefühl erwidert. Dies führt dazu, dass man dies gerne auch nach außen durch Händchen halten, Küssen etc. in der Öffentlichkeit zeigt.

Stolz ist vielleicht ein Nebeneffekt, aber hat mit Verliebtheit direkt nichts zu tun finde ich. Und man hält Händchen und küsst, weil man es gerne mit dem Partner zusammen macht und nicht, weil man irgendwas zeigen möchte... (kann aber auch ein Aspekt sein). Ausserdem blendet man aussenstehende eher aus wenn man verliebt ist.

Der dritte Aspekt ist Euphorie. Die Euphorie darüber, dass individuelle Bedürfnisse wie Sex, Zärtlichkeit, Partnerschaft, Anerkennung etc. befriedigt werden.

Dass Euphorie eine Rolle spielt, da stimme ich dir zu, aber die kann ja auch vorkomen, wenn die genannten Bedürfnisse nicht befriedigt werden.

Diese drei Aspekte führen zu einem rundum Glückspaket, dass sich Verliebtheit nennt. So würde ich es jedenfalls beschreiben.

Bei deiner Definition frage ich mich, ob du jemals wirklich verliebt warst, denn das was du beschreibst, liesst sich nicht wie Verliebtheit finde ich, sondern ist irgendwas anderes...

Ich stimme da mehr der Definition von Wikipedia zu: http://de.wikipedia.org/wiki/Verliebtheit

[Peter]

@Peter: Ich würde dir ja gerne eine bessere Definition von Verliebtheit anbieten, gegenseitige Verliebtheit habe ich aber noch nie erlebt und daher auch nicht das, was danach kommt - also das von dir genannte "Glückspaket" oder den Übergang von Verliebtheit zur Liebe. Deine Darstellung klingt für mich recht schlüssig und ich stelle mir das sehr schön vor, bin aber genau wie Versingled nie über diesen ersten Punkt hinausgekommen.

Oh, ich will doch Deine Definition wissen!

Ich hätte wahrscheinlich besser auf meine Definition verzichten sollen. Jedoch bin ich der Meinung, wenn man etwas von anderen wissen will, sollte man auch seine Meinung dazu sagen.

Wenn hier häufig zu lesen ist, dass man selten oder nie verliebt ist, oder dass man sich wünscht, dass sich mehr Zeit zum verlieben gelassen werden sollte, muss man doch eine Vorstellung von Verliebtheit haben. Diese kann man doch beschreiben, oder? Hast Du ja auch getan.

Außerdem, wer unglücklich verliebt ist, ist verliebt.

Da ich in meinem Leben sowohl unglücklich wie glücklich verliebt war, würde ich mal sagen, dass die Symptome zunächst die gleichen sind.

[Nonkonformist]

@ Peter

Weiß du immer sofort eim ersten begegnung ob du dich in diese bestimmte
person verlieben wirst? Oder auch nicht?

Denn das ist bei mir nicht immer den fall.

Ich habe mich unsterblich verliebt in Frauen die mich auf den ersten blick
kaum aufgefallen sind, während ich mich in Frauen, wobei ich auf den ersten
blick dachte: 'Boah! Die ist aber scharf!', nie verliebte.

Bei mehr als die hälfte der Frauen, in den ich mich verliebte, habe ich an den
ersten begegnung keine einzige erinnerung.

Manchmal nicht mal an der erste monat (bei mir handelt es sich fast ausschliesslich
um kommilitoninen und kolleginnen die ich auf täglichen basis begegnete.).

In der regel - desto länger ich gebraucht habe mich zu verlieben, desto tiefer habe
ich mich verliebt. Frauen in den ich mich schnell verliebte habe ich meist auch nicht
sehr lange nachgetrauert.

[Peter]

@ Peter

Weiß du immer sofort eim ersten begegnung ob du dich in diese bestimmte
person verlieben wirst? Oder auch nicht?

Natürlich nicht.
Ich nehme mal mein Kommentar zum unglücklich verliebt sein heran:

Unglücklich verliebt man sich dann, wenn man sich auf dem guten Weg sieht, dass ein Mensch, den man begehrt und toll findet, diese Gefühle erwidert.

Zum Verlieben brauchte ich immer die Hoffnung/Erwartung der Erwiderung.

[w82nrw]

Weiß du immer sofort eim ersten begegnung ob du dich in diese bestimmte
person verlieben wirst? Oder auch nicht?

Ich weiß/wusste das nicht. Genauer: bei der ersten Begegnung habe ich mich noch nie verliebt.

[Nonkonformist]

Ich nehme mal mein Kommentar zum unglücklich verliebt sein heran:

Unglücklich verliebt man sich dann, wenn man sich auf dem guten Weg sieht, dass ein Mensch, den man begehrt und toll findet, diese Gefühle erwidert.

Zum Verlieben brauchte ich immer die Hoffnung/Erwartung der Erwiderung.

Ich habe mich auch einmal ohne solche hoffnung verliebt. (War glücklicherweise nur sehr kurzfristig und
nicht tief)

Ich war neu in der Lehrerschule, sie ware eine um sechs jahre ältere lehrerin die bereits in eine
dauerbeziehung war.
Da hatte ich null hoffnung, aber sie war so unglaublich niedlich...

Na ja, zur verteidigung, ich war zwisschen mein 16en und 20en lebensjahr zu folge einer krankheit
ohne ein tröpfchen testosteron im leib, und habe in den periode gerade met meinen testoviron-kur
angefangen. (Bekomme den zeug jetzt lebenslang zweimonatlich eingepritzt, aber das großteil der
pubertät ist an mir vorbei gegangen.)
Ich glaube, ich war da hormonal ziemlich durch einander und habe mich volkommen planlos
innerhalb von drei monate in vier frauen verliebt. In frauen die sich meist null für mich interessiert
haben...


Aber normalerweise gib ich dir recht, zum verlieben gehört immer die hoffnung.

In den meisten fälle war ich zumindstens eine weile davon überzeugt das meine OdBs eine
romantische interesse an mir hatten.

[Versingled]

Unglücklich verliebt man sich dann, wenn man sich auf dem guten Weg sieht, dass ein Mensch, den man begehrt und toll findet, diese Gefühle erwidert.

Zum Verlieben brauchte ich immer die Hoffnung/Erwartung der Erwiderung.

Hatte ich immer ... die Hoffnung. Und sie starb zuletzt.

[vinzenz67]

Eine genaue Definition von verliebt sein kann es nicht geben, weil jeder Mensch in dem Augenblick wo er sich verliebt quasi sein eigenes Universum erschafft, das bedeutet es gibt unendliche Definitionen von Leibe und keine ist richtig oder falsch.

[Der Essi]

Eine genaue Definition von verliebt sein kann es nicht geben, weil jeder Mensch in dem Augenblick wo er sich verliebt quasi sein eigenes Universum erschafft, das bedeutet es gibt unendliche Definitionen von Leibe und keine ist richtig oder falsch.

Das würde dann aber auch für jeden anderen Gefühlszustand gelten. Wie könntest du dann noch sinnvoll über Gefühle sprechen?

[IronAngel]

Ich bin in meinem Leben 3 mal verliebt gewesen und das immer unglücklich. Daher habe ich bei diesem Wort grundsätzlich eine negative Assoziation. Da fühle ich mich an Zeiten erinnert, die mir nicht gut getan haben.

[BartS]

Da der andere Verliebtsein-Thread geschlossen ist, möchte ich es hier einbauen. Attraktivität beim Verlieben spielt sicher eine Rolle. Aber muss es nicht bei jedem. Nach der Anthropologin Helen Fisher haben in ihrer Umfrage 35% der Menschen angegeben, sich schon in jemanden verliebt zu haben, den sie anfangs nicht attraktiv fanden. Auch eine große Anzahl an Männern gab an, dass sie gut damit leben könnten, wenn sie von der Frau "gejagt" werden. Aber letztlich ist Partnersuche ein Wettbewerb und da geht es um den Erfolg. Interessant fand ich die Aussage über das Timing: "Das Wichtigste fürs Verlieben ist der richtige Zeitpunkt. Der perfekte Partner kann praktisch auf Ihrem Schoß sitzen, aber wenn Sie mit anderen Dingen beschäftigt sind, werden Sie sich nicht in ihn verlieben."

Wer das gesamte Interview lesen möchte: Ein Partner ist der größte Preis

[Der Essi]

Wer das gesamte Interview lesen möchte: Ein Partner ist der größte Preis

Richtig...

Man muss sich das Gefühl geben, dass man eine gute Partie ist.

...aber auch teilweise deprimierend:

Partnersuche ist ein Wettbewerb, und dabei geht es nicht um Ehrlichkeit, sondern um Sieg.

Ihre Einteilung in vier Persönlichkeitstypen ist definitv zu simpel.

Und bei dieser Frage:

Manchmal trifft man jemanden, der eigentlich alle Ansprüche an einen tollen Partner erfüllt, aber der Funke springt nicht über. Wie lange würden Sie einer solchen Beziehung geben, ehe man einsehen muss, dass man sich nie verlieben wird?

habe ich wohl etwas Entscheidendes verpasst oder denke noch immer zu romantisch.

[Pattick]

Aus ganz aktuellem Anlass :

Ich erlebe das gerade so:

- das Gefühl einer undefinierbaren Verbundenheit
- sofortiges Lächeln bis Dahinschmachten bei der Erinnerung oder gar eines Fotos oder gar Videos (Tanz)
- Tagträume der gemeinsamen Zukunft
- Hals über Kopf bereit zu sein, sein Leben zu ändern
- Bewunderung
- Verehrung

Es gibt für mich einen Unterschied zwischen dem "berechneten" sich einen Partner/-in suchen und dem plötzlichen sich verlieben. Ersteres ist oft rational begleitet, letzteres passiert.

Man kann einen Partner/-in durch den Kopf oder durch den Bauch finden. Beides kann funktionieren. Ich bin eigentlich Kopfmensch und jetzt hat mich mein Bauch voll erwischt. Verliebt sein ist für mich nur die Bauchgeschichte. Verliebt sein ist nicht rational. Man kann versuchen, rational zu erklären, warum es bei dieser oder jener gefunkt hat - aber erst im Nachhinein Die Liebe kommt danach und muss sich entwickeln und gepflegt werden. Sie kann in beiden Fällen kommen. Die Bauchvariante ist mit Sicherheit die schönere, die Kopfvariante die rationalere, vielleicht "vernünftigere". Aber die Bauchvariante siegt über die Kopfvariante, wenn sie denn eintritt

[Versingled]

Es gibt für mich einen Unterschied zwischen dem "berechneten" sich einen Partner/-in suchen und dem plötzlichen sich verlieben. Ersteres ist oft rational begleitet, letzteres passiert.

Ja ... letzteres passiert. Du kannst nichts dagegen tun. Und wenn's passiert und nie erwidert wird, dann nimmt man den Kopf (der Bauch "lag ja immer falsch") und liegt dann falscher als falsch. Weil man dann nur noch verkrampft an die Sache ran geht. So jedenfalls mein Erleben ...

[Nonkonformist]

Es gibt für mich einen Unterschied zwischen dem "berechneten" sich einen Partner/-in suchen und dem plötzlichen sich verlieben. Ersteres ist oft rational begleitet, letzteres passiert.

Ja ... letzteres passiert. Du kannst nichts dagegen tun. Und wenn's passiert und nie erwidert wird, dann nimmt man den Kopf (der Bauch "lag ja immer falsch") und liegt dann falscher als falsch. Weil man dann nur noch verkrampft an die Sache ran geht. So jedenfalls mein Erleben ...

Braucht man nicht beides?

Eigentlich braucht man kopf, herz und bauch.
Wann einer von diese drei fehlt, hat eine beziehung wenig chancen.