Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt?

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TheRealDeal
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von TheRealDeal »

Logan 5 hat geschrieben:Interessant wären auch Kategorien, die es anderen schwer machen, sich in einen zu verlieben.
Z. B. kein Selbstbewusstsein, ausgeprägte Unreife, ablehnende Ausstrahlung usw.
Im Prinzip sind das die selben Kategorien, die es dir schwer machen würden. Unsicherheit. Wenn ich selbst verunsichert wirke, wirken potentielle Partner auch verunsichert. Probleme zu vertrauen. Wenn ich anderen Menschen nicht vertrauen kann, wirke ich bestenfalls misstrauisch. Wenn ich im Leben noch nirgendwo angekommen bin, wirke ich bestenfalls rastlos. Also warum sollte ich mir einen verunsicherten, misstrauischen und rastlosen Partner suchen? Damit könnte ich mir ja einen Haufen Probleme ins Haus holen, die ich vorher nicht hatte. Perspektivisch kann ich dann auch annehmen, dass ein rastloser Mensch nicht mit mir eine Wohnung teilen möchte. Unreife kann charmant sein, für mich eher ein Grund eine Liebesbeziehung mit diesem Menschen einzugehen. Aber all das, was ich bin, macht meine Ausstrahlung aus. Wenn ich mit mir nicht "Im Reinen" bin, habe ich zumindest nicht die positive Ausstrahlung, die ich haben könnte. Vielleicht gehe ich deshalb auch seltener aus dem Haus, was die Wahrscheinlichkeit von Begegnungen reduziert. Außerdem spielt eine innere Bereitschaft eine Rolle. Wenn ich -aus welchem Grund auch immer- nicht bereit für eine Beziehung bin, werde ich auch genau das ausstrahlen. Die Ausstrahlung: "Ich wünsche mir aber so sehr eine Beziehung" ist nicht das selbe wie "Schau mich an, bin bereit für eine Beziehung". Ich gehe mal davon aus, dass ich mit dem Menschen, in den ich mich verliebe auch eine Liebesbeziehung führen möchte. Und diese sollte ewig währen (so dürfte es bei den meisten Menschen angelegt sein). All das erschwert zumindest mal eine Kontaktaufnahme, es wirkt zu wenig einladend. Liebenswert sind diese Menschen, die sich in den entsprechenden Situationen befinden, natürlich trotzdem. Aber es ist wahrscheinlich, dass ich meine Verantwortung abgebe und erwarte, dass die andere Person den 1. Schritt macht. Wenn es dumm läuft, kann ich sehr lange darauf warten. Insbesondere dann, wenn ich in Kommunikationsfragen (speziell nonverbal) auch unsicher bin.

Als "Lösungsvorschlag" kann ich nur raten, dass man seine Themen zu erkennen versucht, um daran zu arbeiten. Dafür gibt es ja professionelle Hilfe, niemand muss seinen Weg alleine beschreiten. Ich bin mittlerweile ein Fan von Selbsthilfegruppen. Ich denke damit kann man relativ leicht starten. Depressionen, Ängste, Soziale Phobien und unzählige weitere Gruppen zu nahezu jedem Thema (das gilt für Köln und Berlin ganz besonders). Natürlich auch die Gruppen aus diesem Forum. Der größte Vorteil von Selbsthilfegruppen, so empfinde ich das, ist, dass jeder in der Gruppe weiß, wie ich mich grundsätzlich fühle. Endlich keine Erklärungen mehr, die leider allzu oft wie Rechtfertigungen klingen...
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Versingled »

TheRealDeal hat geschrieben:
Logan 5 hat geschrieben:Interessant wären auch Kategorien, die es anderen schwer machen, sich in einen zu verlieben.
Z. B. kein Selbstbewusstsein, ausgeprägte Unreife, ablehnende Ausstrahlung usw.
Im Prinzip sind das die selben Kategorien, die es dir schwer machen würden. Unsicherheit. Wenn ich selbst verunsichert wirke, wirken potentielle Partner auch verunsichert. Probleme zu vertrauen. Wenn ich anderen Menschen nicht vertrauen kann, wirke ich bestenfalls misstrauisch. Wenn ich im Leben noch nirgendwo angekommen bin, wirke ich bestenfalls rastlos. Also warum sollte ich mir einen verunsicherten, misstrauischen und rastlosen Partner suchen? Damit könnte ich mir ja einen Haufen Probleme ins Haus holen, die ich vorher nicht hatte. Perspektivisch kann ich dann auch annehmen, dass ein rastloser Mensch nicht mit mir eine Wohnung teilen möchte. Unreife kann charmant sein, für mich eher ein Grund eine Liebesbeziehung mit diesem Menschen einzugehen. Aber all das, was ich bin, macht meine Ausstrahlung aus. Wenn ich mit mir nicht "Im Reinen" bin, habe ich zumindest nicht die positive Ausstrahlung, die ich haben könnte. Vielleicht gehe ich deshalb auch seltener aus dem Haus, was die Wahrscheinlichkeit von Begegnungen reduziert. Außerdem spielt eine innere Bereitschaft eine Rolle. Wenn ich -aus welchem Grund auch immer- nicht bereit für eine Beziehung bin, werde ich auch genau das ausstrahlen. Die Ausstrahlung: "Ich wünsche mir aber so sehr eine Beziehung" ist nicht das selbe wie "Schau mich an, bin bereit für eine Beziehung". Ich gehe mal davon aus, dass ich mit dem Menschen, in den ich mich verliebe auch eine Liebesbeziehung führen möchte. Und diese sollte ewig währen (so dürfte es bei den meisten Menschen angelegt sein). All das erschwert zumindest mal eine Kontaktaufnahme, es wirkt zu wenig einladend. Liebenswert sind diese Menschen, die sich in den entsprechenden Situationen befinden, natürlich trotzdem. Aber es ist wahrscheinlich, dass ich meine Verantwortung abgebe und erwarte, dass die andere Person den 1. Schritt macht. Wenn es dumm läuft, kann ich sehr lange darauf warten. Insbesondere dann, wenn ich in Kommunikationsfragen (speziell nonverbal) auch unsicher bin.

Als "Lösungsvorschlag" kann ich nur raten, dass man seine Themen zu erkennen versucht, um daran zu arbeiten. Dafür gibt es ja professionelle Hilfe, niemand muss seinen Weg alleine beschreiten. Ich bin mittlerweile ein Fan von Selbsthilfegruppen. Ich denke damit kann man relativ leicht starten. Depressionen, Ängste, Soziale Phobien und unzählige weitere Gruppen zu nahezu jedem Thema (das gilt für Köln und Berlin ganz besonders). Natürlich auch die Gruppen aus diesem Forum. Der größte Vorteil von Selbsthilfegruppen, so empfinde ich das, ist, dass jeder in der Gruppe weiß, wie ich mich grundsätzlich fühle. Endlich keine Erklärungen mehr, die leider allzu oft wie Rechtfertigungen klingen...
Sehr schön und treffend formuliert ...
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Siegfried »

Suria hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben:
Silvina hat geschrieben:Irgendwie klingt das für mich, als wären manche Männer hier der Ansicht, wenn man nur eine bestimmte Anzahl an positiven Eigenschaften hätte, dann müßte es doch mit vielen Frauen klappen. Aber ein Mensch ist immer ein Gesamtpaket, nicht nur aus positiven und negativen Eigenschaften, auch aus Prägungen, Vorerfahrungen, Ängsten usw. All das macht unsere Ausstrahlung aus. Das Aussehen ist ein weiterer Aspekt, der hinzukommt. Darum ist es Unsinn zu sagen, wenn ich nur kommunikativer, humorvoller, whatever wäre, würde es auch mit den Frauen klappen. Oder sich mit anderen zu vergleichen.
Fakt ist aber auch das es Eigenschaften gibt die vom Mainstream als Positiv gesehen werden und es Eigenschaften gibt die als negativ gesehen werden.... und Aussehen Ängste, Prägungen usw. gehören ja auch zu den Eigenschaften. Tja, und je mehr positive Eigenschaften man in sich vereinen kann desto größer sollten auch die Chancen werden.
Weißt du, was ich mitunter schade an dir finde? Dass du dich zu sehr an dem orientierst, was die Allgemeinheit als toll erachtet. Im Aussehens-Thread hast du bereits über die Aussehensmerkmale geschrieben, die die Allgemeinheit als "schön" befindet und nun schreibst du dasselbe von den Charaktereigenschaften. Ich finde es schade, dass man sich daran festhält, was der Allgemeinheit gefällt. Warum sollte ich das tun? Warum sollte ich so sein bzw. werden, wie die anderen? Das ist doch langweilig! Ich bin doch viel lieber ich selbst und zwar so, wie ich bin. Was interessiert mich denn, ob der Mainstream mich hübsch und meinen Charakter toll findet? Ich habe sogar Aussehens- und Charaktermerkmale an mir, die eigentlich als "unattraktiv" gelten - so what? Ich fände es viel schwieriger, wenn ich mir etwas aneignen würde, was dem Mainstream gefällt, aber dafür mich selbst verlieren würde. Ich habe stattdessen immer daran gearbeitet, die beste Ich zu werden, die ich sein kann. Ich bin nicht perfekt, aber so bin ich nun mal ... Und irgendwie hat sich dann doch jemand gefunden, der diese nicht perfekte Suria mit den Anti-Mainstream-Eigenschaften toll fand ...
Warum ich danach strebe wie andere zu sein was die Allgemeinheit toll findet ist ganz einfach. Ich habe 20 Jahre danach gelebt Ich zu sein und gegen der Norm zu leben was allgemein als toll angesehen wurde und was hat es mir gebracht... ein sozialer Außenseiter ohne Freunde zu sein der außer der Arbeit eigentlich nix mehr im Leben hat was irgendwie spaß macht oder eine Befriedigung bringt.... bestenfalls irgendwie totschlagen. Ich habe halt einfach die schnauze voll vom Ich sein leben und würde auch mal gerne so leben wie andere was aber mit meinen Eigenschaften gar nicht so einfach da ich eben diese Mainstream Eigenschaften nicht besitze weil eben nie gelernt.
Rosta

Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Rosta »

@Siegfried: Richtig. Deswegen mache ich zur Zeit auch eine Kehrtwende.

Finde es immer sonderbar (engstirnig) wenn Leute meinen dass authentisch zu sein das A und O wäre. Das können nur solche behaupten die sowieso bereits auf der "richtigen" Welle reiten. Auf welcher ist egal. Hauptsache man ist irgendwo angekommen.
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TheRealDeal
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von TheRealDeal »

Es ist natürlich wichtig, von dem überzeugt zu sein, was immer man tut. Authentisch zu sein kann auch falsch sein, wenn ich es als von außen "übergestülpt" wahrnehme.
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Suria

Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Suria »

Siegfried hat geschrieben: Warum ich danach strebe wie andere zu sein was die Allgemeinheit toll findet ist ganz einfach. Ich habe 20 Jahre danach gelebt Ich zu sein und gegen der Norm zu leben was allgemein als toll angesehen wurde und was hat es mir gebracht... ein sozialer Außenseiter ohne Freunde zu sein der außer der Arbeit eigentlich nix mehr im Leben hat was irgendwie spaß macht oder eine Befriedigung bringt.... bestenfalls irgendwie totschlagen. Ich habe halt einfach die schnauze voll vom Ich sein leben und würde auch mal gerne so leben wie andere was aber mit meinen Eigenschaften gar nicht so einfach da ich eben diese Mainstream Eigenschaften nicht besitze weil eben nie gelernt.
Für mich klingt das weniger danach, dass du dein "authentisches Ich" aufgebaut hast, sondern eher danach, dass du dein "authentisches Ich" nicht sonderlich magst. Und wenn du dein "authentisches Ich" nicht magst - wer soll es dann tun? Du kannst es natürlich so handhaben, wie du möchtest, aber ich hätte keine Lust drauf, mich zu verbiegen, nur damit mich andere gern haben ...
Rosta hat geschrieben:@Siegfried: Richtig. Deswegen mache ich zur Zeit auch eine Kehrtwende.

Finde es immer sonderbar (engstirnig) wenn Leute meinen dass authentisch zu sein das A und O wäre. Das können nur solche behaupten die sowieso bereits auf der "richtigen" Welle reiten. Auf welcher ist egal. Hauptsache man ist irgendwo angekommen.
Ich bin nie "auf der richtigen Welle" geritten. Ich hatte es auch schwerer, als viele andere. Ich wurde meine ganze Schulzeit lang gemobbt und ich habe es bis heute schwer, mich in eine Gemeinschaft einzufügen (z. B. wenn ich neu in einer Firma anfange). Aber das ist mir ehrlich gesagt herzlichst egal. Meine Aufgabe besteht nicht darin, so zu sein, wie andere mich gerne hätten. Meine Aufgabe besteht darin, so zu sein, wie ich bin - und die anderen dürfen/müssen dann selber entscheiden, ob sie mich mögen oder nicht. Und wenn sie mich nicht mögen, ist das nicht mein Problem ...
Rosta

Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Rosta »

@Suria:
Mit "richtig" meine ich die für einen passende Truppe/Arbeit/Partner, wo man sich selbst wohl fühlt und völlig authentisch sein kann.
Wäre zumindest der Optimalfall. :)

Du hast ja auch nicht unrecht.
Es geht mir hierbei um gewisse Sachen mit denen man (all?) andere mehr als gut verschrecken kann. Um was es mir dabei gehen könnte lass ich hier aber mal offen.
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Siegfried
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Siegfried »

Suria hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben: Warum ich danach strebe wie andere zu sein was die Allgemeinheit toll findet ist ganz einfach. Ich habe 20 Jahre danach gelebt Ich zu sein und gegen der Norm zu leben was allgemein als toll angesehen wurde und was hat es mir gebracht... ein sozialer Außenseiter ohne Freunde zu sein der außer der Arbeit eigentlich nix mehr im Leben hat was irgendwie spaß macht oder eine Befriedigung bringt.... bestenfalls irgendwie totschlagen. Ich habe halt einfach die schnauze voll vom Ich sein leben und würde auch mal gerne so leben wie andere was aber mit meinen Eigenschaften gar nicht so einfach da ich eben diese Mainstream Eigenschaften nicht besitze weil eben nie gelernt.
Für mich klingt das weniger danach, dass du dein "authentisches Ich" aufgebaut hast, sondern eher danach, dass du dein "authentisches Ich" nicht sonderlich magst. Und wenn du dein "authentisches Ich" nicht magst - wer soll es dann tun? Du kannst es natürlich so handhaben, wie du möchtest, aber ich hätte keine Lust drauf, mich zu verbiegen, nur damit mich andere gern haben ....
Ja ich mag mein "authentisches Ich" nicht mehr das gebe ich zu. In meiner Komfortzone sitze ich jedes Wochenende zuhause in der Bude und schlage alleine die Zeit irgendwie tot. Auf der einen Seite kotzt es einen nur noch an aber auf der anderen Seite kann man da so sein wie man will und man muss sich eben nicht mit diesen eigenen ganzen sozialen Unzulänglichkeiten, Ängsten und Unsicherheiten beschäftigen und auseinandersetzen. Ich würde es als einen Job beschreiben den man hasst aber aufgrund der mangelnden Alternativen trotzdem weiter macht.
Mein "authentisches Ich" ist eben nicht sozial kompatibel aber im Grunde hätte ich eben
gern eines was auch sozial verträglich wäre das man sich in sozialen Gegebenheiten
auch wohl fühlt und es auch spaß macht.
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von TheRealDeal »

Suria hat geschrieben:Ich bin nie "auf der richtigen Welle" geritten. Ich hatte es auch schwerer, als viele andere. Ich wurde meine ganze Schulzeit lang gemobbt und ich habe es bis heute schwer, mich in eine Gemeinschaft einzufügen (z. B. wenn ich neu in einer Firma anfange). Aber das ist mir ehrlich gesagt herzlichst egal. Meine Aufgabe besteht nicht darin, so zu sein, wie andere mich gerne hätten. Meine Aufgabe besteht darin, so zu sein, wie ich bin - und die anderen dürfen/müssen dann selber entscheiden, ob sie mich mögen oder nicht. Und wenn sie mich nicht mögen, ist das nicht mein Problem ...
Und genau deswegen bist du in meinen Augen sehr wohl auf der "richtigen Welle" geritten. Ich schätze dich sehr. Was wahr ist, muss wahr bleiben, deshalb sagen ich, dass ich es auch nicht leicht hatte in meinem Leben. Aber, und das eint uns, wir haben beide nicht aufgegeben. Und dafür dürfen wir uns auch einmal auf die Schultern klopfen. Und weil es nie schadet schicke ich dir mal von Herzen eine :umarmung2:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.
Walter74

Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Walter74 »

hab mir hier jetzt nicht den gesamten Thread durchgelesen und vermutlich wurde es auch schon diverse Male genannt. Gebe dennoch auch mal meinen Senf dazu :zaehneputzen:


Ich denke die Frage des Topicerstellers lässt sich relativ leicht für die allermeisten Fälle beantworten.

In was für Personen verliebt man sich in der Regel (zumindest als Normalo)? Naja, in jedem Falle in Personen die für einen interessant sind, die die eigene Neugier wecken und die man anziehend findet.
Sexuelle Ausstrahlung macht dabei einen großteil der anfänglichen Anziehungskraft aus.
Eine solche Ausstrahlung hat man eben, oder man hat sie nicht. Man kann aber sicherlich viel durch selbstsicheres Auftreten oder das äußerliche Erscheinungsbild wettmachen. Nur nett/sympathisch sein reicht aber nicht aus!
Gerade wenn einem die sexuelle Ausstrahlung fehlt wird nett/sympathisch sein nicht reichen. Im Gegenteil dann wird bei vielen Normalos eher der Eindruck geweckt: er/sie ist nur nett weil sie/er sonst keinen abbekommt. In einem solchen Falle kann ein Nett sein sogar kontraproduktiv sein und schlichtweg "needy" wirken. Traurig aber wahr!
zebulon

Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von zebulon »

Rosta hat geschrieben:Finde es immer sonderbar (engstirnig) wenn Leute meinen dass authentisch zu sein das A und O wäre. Das können nur solche behaupten die sowieso bereits auf der "richtigen" Welle reiten. Auf welcher ist egal. Hauptsache man ist irgendwo angekommen.
Hängt sicherlich auch von der Wahrnehmung der Anderen ab. Zwischen liebenswertem Individualist und grantigem Eigenbrötler ist das Spektrum sicher ziemlich breit.
spirit

Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von spirit »

Siegfried hat geschrieben: Ja ich mag mein "authentisches Ich" nicht mehr das gebe ich zu. In meiner Komfortzone sitze ich jedes Wochenende zuhause in der Bude und schlage alleine die Zeit irgendwie tot. Auf der einen Seite kotzt es einen nur noch an aber auf der anderen Seite kann man da so sein wie man will und man muss sich eben nicht mit diesen eigenen ganzen sozialen Unzulänglichkeiten, Ängsten und Unsicherheiten beschäftigen und auseinandersetzen. Ich würde es als einen Job beschreiben den man hasst aber aufgrund der mangelnden Alternativen trotzdem weiter macht.
Mein "authentisches Ich" ist eben nicht sozial kompatibel aber im Grunde hätte ich eben
gern eines was auch sozial verträglich wäre das man sich in sozialen Gegebenheiten
auch wohl fühlt und es auch spaß macht.
Aus meiner Sicht haftest du deinem alten (vermeintlich) "authentischen Ich" an, verkennst aber, dass du dich weiterentwickelt hast und nicht mehr derselbe bist / sein willst, der du bislang warst. Dein Inneres, nenne es, wie du willst, arbeitet nicht gegen dich. Wenn du jetzt unzufrieden bist, ist das nur ein Hinweis, dass du noch nicht da bist, wo du hin möchtest.
Man kann eine Fortbildung machen, zunächst eine geringfügige Beschäftigung oder Praktikum machen o.ä., um sich neue Alternativen zu schaffen, wenn man den jetzigen Job hasst.
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Siegfried »

spirit hat geschrieben:
Siegfried hat geschrieben: Ja ich mag mein "authentisches Ich" nicht mehr das gebe ich zu. In meiner Komfortzone sitze ich jedes Wochenende zuhause in der Bude und schlage alleine die Zeit irgendwie tot. Auf der einen Seite kotzt es einen nur noch an aber auf der anderen Seite kann man da so sein wie man will und man muss sich eben nicht mit diesen eigenen ganzen sozialen Unzulänglichkeiten, Ängsten und Unsicherheiten beschäftigen und auseinandersetzen. Ich würde es als einen Job beschreiben den man hasst aber aufgrund der mangelnden Alternativen trotzdem weiter macht.
Mein "authentisches Ich" ist eben nicht sozial kompatibel aber im Grunde hätte ich eben
gern eines was auch sozial verträglich wäre das man sich in sozialen Gegebenheiten
auch wohl fühlt und es auch spaß macht.
Aus meiner Sicht haftest du deinem alten (vermeintlich) "authentischen Ich" an, verkennst aber, dass du dich weiterentwickelt hast und nicht mehr derselbe bist / sein willst, der du bislang warst. Dein Inneres, nenne es, wie du willst, arbeitet nicht gegen dich. Wenn du jetzt unzufrieden bist, ist das nur ein Hinweis, dass du noch nicht da bist, wo du hin möchtest.
Man kann eine Fortbildung machen, zunächst eine geringfügige Beschäftigung oder Praktikum machen o.ä., um sich neue Alternativen zu schaffen, wenn man den jetzigen Job hasst.
Weiterentwickelt habe ich mich nicht groß... na gut ich bin Frauen gegenüber etwas offener geworden bedingt dadurch das ich auf der Arbeit oft mit Frauen zu tun habe im Vergleich zu früher.
Ansonsten liegt die größte Veränderung darin das man das was man früher gern und reichhaltig gemacht hat so typische unsoziale Nerd Hobbys nun keinen oder kaum noch spaß machen und sich stattdessen eine Leere ausbreitet die ich noch nicht mal ansatzweiße mit neuen Dingen füllen konnte. Diese aufgegangene Lücke würde ich gern mit irgendwas füllen und hoffe in eher sozialen Dingen eine Ersatzbefriedigung zu finden was halt aufgrund der fehlenden Fertigkeiten auch nicht wirklich funktioniert. :roll:
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Versingled »

Siegfried hat geschrieben:
Ansonsten liegt die größte Veränderung darin das man das was man früher gern und reichhaltig gemacht hat so typische unsoziale Nerd Hobbys nun keinen oder kaum noch spaß machen und sich stattdessen eine Leere ausbreitet die ich noch nicht mal ansatzweiße mit neuen Dingen füllen konnte.
Das ist ein schlechtes Zeichen ... pass auf dass Du nicht auf eine Depression zusteuerst. Ich hatte in meinem Leben schon 2mal eine Depression und das jedes Mal eines der Anfangssymptome.
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von TheRealDeal »

Auch wenn Depressionen einen Sinn haben, möchte ich sie eigentlich nicht mehr allzu oft haben. Bei leichten Depressionen machen mir Dinge keinen Spaß mehr, woran ich früher Spaß hatte. Bei mittleren Depressionen erinnere ich mich nicht mehr an die Dinge, woran ich früher Spaß hatte und die mir gut getan haben. Bei schweren Depressionen wird mir (nach meinem Empfinden) überhaupt gar nichts mehr Spaß machen können. Vereinfacht dargestellt.
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Lisa »

Walter74 hat geschrieben:Sexuelle Ausstrahlung macht dabei einen großteil der anfänglichen Anziehungskraft aus.
Eine solche Ausstrahlung hat man eben, oder man hat sie nicht.
Ich wage zu bezweifeln, dass es erwachsene Menschen ohne sexuelle Ausstrahlung gibt - nur wirkt eben nicht jeder Mensch auf jeden. Die Partner meiner Freundinnen gefallen mir großteils überhaupt nicht und ich finde auch keinen von denen sexuell anziehend. Umgekehrt wurde eines meiner Ex-OdBs von einer Arbeitskollegin wortwörtlich als "äußerst gewöhnungsbedürftig" bezeichnet, d.h. sie fand ihn unsympathisch und absolut unerotisch ... mir hat er allerdings sehr gut gefallen :schuechtern:.
spirit

Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von spirit »

Siegfried hat geschrieben:[
Weiterentwickelt habe ich mich nicht groß... na gut ich bin Frauen gegenüber etwas offener geworden bedingt dadurch das ich auf der Arbeit oft mit Frauen zu tun habe im Vergleich zu früher.
Ansonsten liegt die größte Veränderung darin das man das was man früher gern und reichhaltig gemacht hat so typische unsoziale Nerd Hobbys nun keinen oder kaum noch spaß machen und sich stattdessen eine Leere ausbreitet die ich noch nicht mal ansatzweiße mit neuen Dingen füllen konnte. Diese aufgegangene Lücke würde ich gern mit irgendwas füllen und hoffe in eher sozialen Dingen eine Ersatzbefriedigung zu finden was halt aufgrund der fehlenden Fertigkeiten auch nicht wirklich funktioniert. :roll:
Leere kann auch etwas positives sein, denn nun steht ein Raum zur Verfügung, der mit Neuem gefüllt werden kann. Dass neue Aktivitäten zunächst ungewohnt sind und sich ein wie auch immer gearteter Erfolg nicht sofort einstellt, ist normal. Ich würde das keineswegs grundsätzlich negativ bewerten. Bleibe am Ball, probiere aus, was dir Freude macht oder von dem du glaubst, dass dir Freude machen könnte.
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Logan 5 »

Lisa hat geschrieben:
Walter74 hat geschrieben:Sexuelle Ausstrahlung macht dabei einen großteil der anfänglichen Anziehungskraft aus.
Eine solche Ausstrahlung hat man eben, oder man hat sie nicht.
Ich wage zu bezweifeln, dass es erwachsene Menschen ohne sexuelle Ausstrahlung gibt - nur wirkt eben nicht jeder Mensch auf jeden. Die Partner meiner Freundinnen gefallen mir großteils überhaupt nicht und ich finde auch keinen von denen sexuell anziehend. Umgekehrt wurde eines meiner Ex-OdBs von einer Arbeitskollegin wortwörtlich als "äußerst gewöhnungsbedürftig" bezeichnet, d.h. sie fand ihn unsympathisch und absolut unerotisch ... mir hat er allerdings sehr gut gefallen :schuechtern:.
Was soll ich sagen... Ich habe da schon mal was geschrieben ;)

Ich denke, es gibt sie tatsächlich. Menschen ohne sexuelle Anziehungskraft/Ausstrahlung. Und dies könnte in dem einen oder anderen Fall eine mögliche Erklärung sein, warum man sich in manche Menschen nicht verliebt...
Die andere Frage ist natürlich, ob man diese Ausstrahlung tatsächlich nie erreichen kann. Wenn man sie also nicht hat, kann man sie vielleicht gewinnen...
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von TheRealDeal »

Wenn es Menschen ohne sexuelle Anziehungskraft geben sollte, dann deshalb, weil diese nicht in ihrer weiblichen bzw. männlichen Kraft sind. Also da ist entweder etwas "verschütt" gegangen, oder noch nicht vollständig entwickelt. Diese Menschen sind aber grundsätzlich auch attraktiv nur eben für speziellere Gruppen von Menschen. Es ist halt nur die Frage, ob ich ohne gefestigte sexuelle Identifikation langfristig glücklich sein kann. Da habe ich so meine Zweifel... Weiblichkeit und Männlichkeit kann man stärken. Meine Therapeutin bietet auch Seminare zur Stärkung von Weiblichkeit und Erotik an. Ich habe ja keine Ahnung, was da gemacht wird, aber die Frauen, die daran teilgenommen haben, waren danach ein wenig attraktiver für mich. Das einzige, was ich weiss ist, dass Sie sich alle ein rotes Kleid kaufen sollten. Da musste ich an die "Lady in Red" denken. :daumen: Derartige Seminare gibt es natürlich auch für Männer. Diese werden dann von Männern angeboten.
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Re: Warum gibt es Menschen, in die sich kaum jemand verliebt

Beitrag von Logan 5 »

TheRealDeal hat geschrieben:Also da ist entweder etwas "verschütt" gegangen, oder noch nicht vollständig entwickelt.
Gute Frage...
Kann so etwas verschütt gehen?
TheRealDeal hat geschrieben:Es ist halt nur die Frage, ob ich ohne gefestigte sexuelle Identifikation langfristig glücklich sein kann.
Die sexuelle Identifikation kann ja durchaus da sein. Nur das jeweils andere Geschlecht sieht es nicht...
TheRealDeal hat geschrieben:Ich habe ja keine Ahnung, was da gemacht wird, aber die Frauen, die daran teilgenommen haben, waren danach ein wenig attraktiver für mich.
Das klingt jetzt vielleicht drollig, aber wieso kennst du die ganzen Frauen?
TheRealDeal hat geschrieben:Derartige Seminare gibt es natürlich auch für Männer. Diese werden dann von Männern angeboten.
Wie die wohl ablaufen, wenn da plötzlich ein Typ wie Woody Allen vor dem Coach steht?
(verzeih mir Woody, ich weiß du bist kein Kind von Traurigkeit - ich meinte auch eher deine früheren, fiktiven Charaktere)