Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Triacel

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Triacel »

The Poet hat geschrieben:
Triacel hat geschrieben:Wir reden gar nicht darüber. Ich bin adoptiert und tanze komplett aus der Reihe, soetwas wie ABs gibt es in meiner Famile nicht. Mein Stiefbruder hat sich her über mich lustig gemacht und mich schwul bezeichnet, ich bin auch fest davon überzeugt dass meine Familie denkt ich sei homosexuell. Im Prinzip kann es mir egal sein, beide sind in einer Zeit aufgewachsen als das Thema Frauen/Beziehung noch nicht so problematisch war.

Freunde wissen dass ich AB bin, wissen dass ich mich anstrenge und versuchen ja auch zu helfen und so weiter.
Und was macht das mit dir? Mir ging damals, als mich jemand gefragt hat (gleich 2x... von der gleichen Person - im Abstand von ein paar Wochen; wahrscheinlich weil sie es einfach nicht glauben konnte, dass jemand mit 28 noch nie eine Beziehung geschweige denn Sex hatte), ob ich schwul sei, sowas von der Hut hoch - zumindest beim 2. Mal. Ich glaub ich hätt ihr am liebsten eine geknallt... (zum Glück kenn ich Kant und seinen Imperativ).

Wirst du zornig oder eher traurig, wenn du das gefragt wirst? Oder ist es dir wirklich wurscht?

Ich denke mir einfach dass diese Leute in einer komplett anderen Welt leben und ziemlich ignorant sind. Was zum Teufel hat das mit schwul sein zu tun? Wenn ich schwul wäre würde ich ganz offen meine Sexualität ausleben, wir haben 2015 und nicht 1950. Als Schwuler hast du es sogar oftmals leichter an unverbindlichen SEx zu kommen als hetero.

Momentan bin ich einfach nur ehrlich zu Leuten die ich besser kenne. Trotzdem denke ich, dass man in der Kennlernphase sehr vorsichtig mit dem Thema AB sein sollte, nicht alle haben dafür Verständnis und in primitiveren Kreisen wird man schnell als Versager gesehen (ich fühle mich ja iwo auch als einer deswegen)

Werde zwar nicht mehr oft danach gefragt, aber wenn, dann sag ich ganz offen dass ich mir zwar Mühe gebe, aber trotzdem wieder Abfuhren kassiert habe.
Triacel

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Triacel »

Malaguena hat geschrieben:Hm, naja gut, vielleicht.
Ich habe das wohl von heutiger Sicht aus gesehen. Also, ob ich in den vergangenen Jahrzehnten bessere Chancen gehabt hätte. Und die Antwort wäre "nein" gewesen.

Und mir schwebten bei meiner Antwort auch noch frühere Zeiten als die Achziger vor Augen.
Wusstest du, dass im ausgehenden 16. Jahrhundert das Durchschnittsalter für Heirat in Westeuropa bei 21 bis 27 Jahre lag? Und natürlich hieß das mehrheitlich auch "Alter für den ersten Sex", wobei Männer noch zu Prostituierten gehen konnten, während Frauen wirklich darauf verzichten mussten, weil das Risiko einer Schwangerschaft zu groß war.
Und wenn man bei Jane Austen (1775 – 1817) liest, wie kompliziert das damals war, einen Partner zu finden, mit dem man sich Heirat überhaupt leisten konnte... :fessel:


Übrigens können sich unter den Frauen in deiner Umgebung durchaus ABinen verstecken. Die haben ja kein Etikett auf der Stirn.
Ich hatte z.B. zeitweise 6 Freundinnen (plus mich), die Anfang bis Mitte 20 waren und noch nie eine Beziehung oder Sex gehabt hatten. Drei (inclusive mir) sind noch übrig und bei einer weiß ich es nicht.

So weit hab ich gar nicht zurück gedacht, aber stimmt jetzt wo du das schreibst.

Bestimmt gibt es auch hier ABinen, aber das werden entweder ABinen aus religiösen Gründen sein, ABinen durch immens hohe Ansprüche, oder Abinen die einfach nicht rausgehen aus dem Haus und sehr introvertriert sind (habe letztes Jahr mit einer solchen ewas anfangen wollen aber am Ende einen Korb bekommen, schade)
Holla

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Holla »

Quatsch. Ich kenne selbst über real oder auch das Internet andere ABinen. Es sind weitaus nicht immer religiöse Gründe, introvertiertheit oder zu hohe Ansprüche :specht:
Gerade bei einer kann ich es nicht verstehen, sie (Anfang 30) hat ganz normale Ansprüche, ist hübsch, intelligent, geht seit Jahren auch oft aktiv auf die Männer zu und kassiert immer wieder Abfuhren, früher oder später, sogar wenn die Männer anfangs mit ihr geflirtet haben.
Mein Anspruch ist ein hinreichendes Maß an Gemeinsamkeiten (zB ähnliches Nähebedürfnis, ein paar gemeinsame Interessen außerhalb des Bettes) und gegenseitige Verliebtheit. Ist das überhöht?
Ich hatte mehrmals versucht, was anzufangen, wo von meiner Seite aus nicht mehr als Sympathie und theoretisches Beuteschema da waren, das hat für mich nicht funktioniert und sich im Endeffekt blöd angefühlt.
Grunt

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Grunt »

Also in meiner Familie (Eltern, Geschwister) weiß es eigentlich jeder aber niemand bringt es zur Sprache auch weil einer meiner Brüder ein ganz ähnliches Problem hat und mittlerweile 27 ist.
Der jüngste meiner älteren Brüder hat hin und wieder Witze über mich gemacht doch seit Ich ihm gesagt habe das er sich ein paar fängt wenn er nicht damit aufhört ist er ruhig.

Es hat doch Vorteile größer zu sein als alle älteren Geschwister.

Freunden und Bekannten sage Ich nie etwas, das wäre mir ehrlich gesagt einfach zu peinlich deshalb verziehe Ich mich immer diskret wenn sich das Gespräch darum dreht und meine nicht existierende Expertiese gefragt sein sollte.
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The Poet
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von The Poet »

Holla hat geschrieben:Quatsch. Ich kenne selbst über real oder auch das Internet andere ABinen. Es sind weitaus nicht immer religiöse Gründe, introvertiertheit oder zu hohe Ansprüche :specht:
Gerade bei einer kann ich es nicht verstehen, sie (Anfang 30) hat ganz normale Ansprüche, ist hübsch, intelligent, geht seit Jahren auch oft aktiv auf die Männer zu und kassiert immer wieder Abfuhren, früher oder später, sogar wenn die Männer anfangs mit ihr geflirtet haben.
Wo wohnt sie? Klingt genau nach meiner Zielgruppe :lol:

Triacel hat geschrieben:
The Poet hat geschrieben: [...]

Ich denke mir einfach dass diese Leute in einer komplett anderen Welt leben und ziemlich ignorant sind. Was zum Teufel hat das mit schwul sein zu tun? Wenn ich schwul wäre würde ich ganz offen meine Sexualität ausleben, wir haben 2015 und nicht 1950. Als Schwuler hast du es sogar oftmals leichter an unverbindlichen SEx zu kommen als hetero.

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Werde zwar nicht mehr oft danach gefragt, aber wenn, dann sag ich ganz offen dass ich mir zwar Mühe gebe, aber trotzdem wieder Abfuhren kassiert habe.
Danke für die Antwort, auch wenn meine Frage nach den Gefühlsreaktionen darin leider nicht beantwortet wurde. "Was zum Teufel" klingt ein bisschen nach Aggression, also Wut, aber per Textnachrichten ist das natürlich schwierig mit der Interpretation.
=/\= Das Schicksal beschützt Narren, kleine Kinder, und Schiffe mit dem Namen Enterprise. =/\=
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Versingled »

Grunt hat geschrieben: Es hat doch Vorteile größer zu sein als alle älteren Geschwister.
Das glaub' ich gerne ... :lol:
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Kuni

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Kuni »

Hallo, ich bin das erste mal in einem Internetforum. Ich persönlich kann zu dem Thema Familie / Freunde nur sagen, dass nie direkt über dieses Thema gesprochen wurde. Bis auf eine gute alte Bekannte weiß niemand aus meinem näheren Umfeld Bescheid. Da ich keine Eltern, Geschwister o.ä. mehr habe stellt sich das Thema Familie nicht und ich bin mit meinem Problem relativ allein. Meine wenigen Freunde wissen, dass ich noch nie einen festen Partner hatte, aber das ich noch nie sexuell aktiv war, wissen sie nicht. Bisher wusste ich auch nie, wie ich mich jemanden anvertrauen kann, ohne mein Gegenüber zu verschrecken. Fühl mich so schon ziemlich allein und wie ein Freak. Meine Versuche, jemanden kennenzulernen sind kläglich gescheitert.
Corp.INC

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Corp.INC »

Wir wären nicht hier, wenn wir nicht gescheitert wären.

Sobald man von zu Hause ausgezogen ist, kann auch niemand mehr wissen, dass man eine gescheiterte Existenz ist. Ich war ja schon mal ausgezogen. Damit tappen alle im Dunkeln und können nicht wissen, ob ich HC oder SC bin. Allerdings ist das ABtum ohne die Präsentation einer Freundin nicht abzustreiten.
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Versingled »

Corp.INC hat geschrieben:Wir wären nicht hier, wenn wir nicht gescheitert wären.

Sobald man von zu Hause ausgezogen ist, kann auch niemand mehr wissen, dass man eine gescheiterte Existenz ist. Ich war ja schon mal ausgezogen. Damit tappen alle im Dunkeln und können nicht wissen, ob ich HC oder SC bin. Allerdings ist das ABtum ohne die Präsentation einer Freundin nicht abzustreiten.
Und kann durchaus zu extremsten Ansichten der Umwelt führen (damit ist ausdrücklich nicht "schwul sein" gemeint).
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
Malaguena

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Malaguena »

The Poet hat geschrieben:Wo wohnt sie? Klingt genau nach meiner Zielgruppe :lol:
Huh? Warst du nicht gerade noch versorgt mit sich anbahnenden Möglichkeiten? Hab ich was verpasst?
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Brax
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Brax »

Corp.INC hat geschrieben:Allerdings ist das ABtum ohne die Präsentation einer Freundin nicht abzustreiten.
Nö, bei mir wurde auch schon ein "geheimer" Freund vermutet, den ich nur noch nicht vorgestellt habe, weil die ganze Sache noch nicht ernst genug ist...
Corp.INC

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Corp.INC »

Brax hat geschrieben:
Corp.INC hat geschrieben:Allerdings ist das ABtum ohne die Präsentation einer Freundin nicht abzustreiten.
Nö, bei mir wurde auch schon ein "geheimer" Freund vermutet, den ich nur noch nicht vorgestellt habe, weil die ganze Sache noch nicht ernst genug ist...
Ja. Du gehst wahrscheinlich davon aus, dass MABs und WABs die selben Voraussetzungen haben...

Bevor ich hier gelandet bin, hätte ich auch keiner Frau geglaubt, dass sie es als Entscheider schafft keine Beziehung zu haben. Das ist wohl die Mainstream Meinung der Gesellschaft. Da ist es wahrscheinlicher, dass sie einen Freund, Affäre, FK oder sonst was hat als dass sie noch nie etwas gehabt hat. Ich hätte mir auch für euch alle gewünscht, dass ihr wenigstens irgendetwas gehabt habt. :vielglueck:
Rostowski

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Rostowski »

Mutter und Großeltern wissen es in etwa und sind deswegen etwas besorgt (zwar nie direkt, aber unterschwellig kriege ich das schon mit).
Die besten Freunde wissen es, aber bei einigen von ihnen ist die Situation auch nicht sonderlich viel besser, weswegen das Thema eher umschifft und meinst nicht direkt angesprochen wird. :D
Allgemein dominiert die Ansicht, dass ich einfach nur auf die richtige Frau treffen muss (und meine Ansprüche gegebenfalls anpassen soll).^^
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Siegfried
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Siegfried »

Bei dem Thema AB im fortgeschrittenen Alter 30-40+ muss ich unbewusst an so Leute wie Ulvi Kulac denken oder auch welche die sich bei Bauer sucht Frau und Konsorten zum Depp machen... zurück geblieben, einfältig, nerdig und halt auch optisch nicht der bringer.
Tja und da ich davon ausgehe das der normale Durchschnitt der Bevölkerung genauso denkt traue ich mich darauf hin nicht mich zu outen und das Thema im privatem mal öffentlich zu machen.
Die Angst dann auch für einen gestörten gehalten zu werden und das dann hinten rum über einen getuschelt und lustig gemacht wird ist mir zu groß und schweige das Thema lieber tot.
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The Poet
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von The Poet »

Corp.INC hat geschrieben:Wir wären nicht hier, wenn wir nicht gescheitert wären.

Sobald man von zu Hause ausgezogen ist, kann auch niemand mehr wissen, dass man eine gescheiterte Existenz ist. Ich war ja schon mal ausgezogen. Damit tappen alle im Dunkeln und können nicht wissen, ob ich HC oder SC bin. Allerdings ist das ABtum ohne die Präsentation einer Freundin nicht abzustreiten.
Eine "gescheiterte Existenz"? So lange man existiert, ist man doch nicht gescheitert? Bzw. das ist natürlich Definitionssache. In meinen Augen ist man erst dann "gescheitert", wenn man in der dunklen Kiste liegt und langsam zu Kompost wird - und dann bekommt man auch schon nichts mehr davon mit, so dass der Begriff auch keinen Sinn mehr macht. Man kann sich dann getrost zurücklehnen und entspannen und Mutter Natur bei der Arbeit zusehen. Sprich das Wort "gescheitert" kann man gescheiterweise auch gleich auf den metaphorischen Scheiterhaufen voller aus der o.g. Kiste gefertigter Holzscheite werfen und aus seinem bescheitenen Wortschatz verbannen. (Bezogen aufs "Leben". Bei konkreten Aktivitäten/Zielen kann man natürlich "scheitern", aber macht ja nix - man kann ja jederzeit einen Schlussstrich ziehen, ein neues Ziel formulieren und dann darauf hinarbeiten anstatt auf das alte. Oder man versucht's halt nochmal.)
Malaguena hat geschrieben:
The Poet hat geschrieben:Wo wohnt sie? Klingt genau nach meiner Zielgruppe :lol:
Huh? Warst du nicht gerade noch versorgt mit sich anbahnenden Möglichkeiten? Hab ich was verpasst?
Ach, du trackst mit? Vielleicht sollte ich doch noch mal nen Blog starten? :mrgreen:
Um deine Frage zu beantworten: 1. Verpasst hast du höchstens: Ich bin gerade übelst am Durchhängen (mir fehlt Motivation für alles Mögliche) und hoffe, dass sich das bald ändert oder ich rausbekomme, ob und wie ich das aktiv ändern kann. 2. Mit der Frau, von der ich geschrieben (und die ich getroffen) hatte, ist nach wie vor alles in Butter. Auch wenn ich natürlich auf ihr Honigtöpfchen hinarbeite (ein Schelm, wer dabei an Bienen und Blumen denkt Bild - ich meine natürlich das Honigtöpfchen beim gemeinsamen Picknick draußen im Sonnenschein! ), aber das wird noch mindestens bis Mitte April auf sich warten lassen, sprich dann ist sie aus dem Urlaub zurück. 3. "Versorgt" ist relativ - was spricht dagegen, weiter nach Alternativ-Optionen zu suchen, sofern Option "Optimus Prime" nicht klappt? Und was spricht eigentlich gegen zwei Frauenbekanntschaften gleichzeitig? Ja, ich weiß, wir Künstler im Geiste sind echte Perverslinge :mrgreen: Ne im Ernst... aus Kontakten können sich ja auch nette Freundschaften entwickeln.
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Teetrinker

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Teetrinker »

Das ist interessant. Ja, jeder kann sich mit irgendeiner Definition zurecht rücken, ob man gescheitert ist, bzw. dass man es nicht ist (zB weil man am Leben ist). Oder man nimmt das gute alte "ich bin aber im Reinen mit mir und wir sind alle wertvoll". Ist ja auch gut so, weil besser als ganz negative Selbstbilder, die am Ende noch depressiv machen.

Allerdings gibt es am Ende doch noch so einen objektiven Maßstab, also von einer nicht unbeachtlichen Anzahl an Menschen, welche die Erwartung haben, dass man zB irgendwie Partner hat. In der Hinsicht ist man halt dann (erstmal) gescheitert - und das ist dann eine völlig richtige Aussage, ohne dass man sie sich für sein Selbstbild zu eigen machen müsste. Gescheiterte Existenz klingt natürlich härter und umfassender, wird vorhin aber wohl auch nicht anders gemeint sein (schließlich geht's in dem Forum und diesen Faden doch darum).

Zugegeben sind viele Ziele lebenslang erfüllbar, sodaß man erst am Sterbebett vom finalen Scheitern sprechen kann. Da kann man dann fast jegliche Beschreibung auf den Scheiterhaufen werfen, aber ich bin mal ehrlich: solche Sprüche gehören eher ins Poesiealbum als auf eine Bilanz bezogen.
Wechselta.(ug)

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Wechselta.(ug) »

Siegfried hat geschrieben:welche die sich bei Bauer sucht Frau und Konsorten zum Depp machen... zurück geblieben, einfältig, nerdig und halt auch optisch nicht der bringer.
Danke auch, da haben die Medien ja ordentliche Arbeit geleistet. Glückwunsch! :roll:
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von The Poet »

Teetrinker hat geschrieben:Das ist interessant. Ja, jeder kann sich mit irgendeiner Definition zurecht rücken, ob man gescheitert ist, bzw. dass man es nicht ist (zB weil man am Leben ist). Oder man nimmt das gute alte "ich bin aber im Reinen mit mir und wir sind alle wertvoll". Ist ja auch gut so, weil besser als ganz negative Selbstbilder, die am Ende noch depressiv machen.

Allerdings gibt es am Ende doch noch so einen objektiven Maßstab, also von einer nicht unbeachtlichen Anzahl an Menschen, welche die Erwartung haben, dass man zB irgendwie Partner hat. In der Hinsicht ist man halt dann (erstmal) gescheitert - und das ist dann eine völlig richtige Aussage, ohne dass man sie sich für sein Selbstbild zu eigen machen müsste.
Objektiv? Naja, bestenfalls intersubjektiv, oder? Außerdem: Ich würde sagen, das ist eine Unterstellung - was "die meisten" in deinem [oder meinem, oder x-en] Umkreis oder im größeren Kontext wirklich von dir [oder mir, oder x] "erwarten", darüber kann man nur spekulieren, solange man sie nicht fragt.

Selbst wenn die Aussage wirklich zutrifft: Ich persönlich würde weniger von den "Erwartungen" der anderen ausgehen, als nach dem schauen, was mir selbst gut tut. Oder meintest du genau das mit "sie sich (nicht) für das eigene Selbstbild zu eigen machen"?

Letztlich bleibt es immer an einem selbst hängen, sich zu überlegen, welche Liste an Bedingungen man sich sucht, nach denen man entscheidet, ob man gerade ein "gutes"/"richtiges" oder ein "schlechtes"/"falsches" Leben führt. Viele übernehmen halt einfach (unterbewusst) erstmal das, was die Mehrheit der Gesellschaft, in der sie aufwachsen, so vorgibt. Ist in den ersten unbewussten Lebensjahren (wo man wohl meistens aus dem Elternhaus den Grundstock an Werten wie Verhaltensregeln bezieht) wahrscheinlich unvermeidbar, und im Erwachsenenalter immerhin noch bequem.
Teetrinker hat geschrieben:Gescheiterte Existenz klingt natürlich härter und umfassender, wird vorhin aber wohl auch nicht anders gemeint sein (schließlich geht's in dem Forum und diesen Faden doch darum).
Keine Ahnung, wie es gemeint war... das weiß nur Corp.INC. Ich weiß einfach (mittlerweile), welche Macht Worte haben können (und auch wenn es nur getextete oder gedachte Worte sind). Warum sonst können Leute ohne tätliche Angriffe, sondern durch scheinbar "simples" verbales Bashing andere Menschen (die keine entsprechende Abwehrmechanismen in ihrem Selbst implementiert haben) bis hinein in depressive, vielleicht sogar suizidale Zustände mobben?
Und wenn ich mir *selbst* sage, "ich sei eine gescheiterte Existenz", dann kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das positiv auf mein künftiges Leben auswirkt (so "self-fulfilling-prophecy"-mäßig). Bestenfalls neutral, eher negativ. Auf mehr wollte ich eigentlich gar nicht hinaus.
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Teetrinker

Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Teetrinker »

Ja, "intersubjektiv" trifft das perfekt, was ich gemeint habe. Danke! Was ich mit "sich nicht zu eigen machen" gemeint habe ist auch richtig. Also objektiv (bzw "intersubjektiv") ist man zwar in einer Hinsicht (hier: Partner) "gescheitert" (bisher), und daran gibt es auch (nach eben den Maßstäben) nix zu deuteln, das muss aber nicht die Grundlage der Selbstwahrnehmung sein.

Ich habe mal ein Erlebenstraining (war irgendwas mit Achtsamkeit) gemacht, dabei ging es darum zu lernen, sich mit "Abstand" wahrzunehmen, also alles mitzukriegen oder zu reflektieren, es aber nicht direkt an sich heranlassen und nicht alles so wahr zu nehmen, als wenn Beobachter und Erlebender identisch sind, sondern sozusagen neutral von außen.
Das hat mir ziemlich geholfen, objektiv über Fakten (oder halt schlichtweg nach irgendeiner Definition richtige Aussagen) zu sprechen, ohne damit auch nur in kleinster Weise ein Problem zu haben. Das heißt, ich muss mich weder aus selbstwertdienlichen Gründen wehren, wenn ich zB wahrnehmen würde, in irgendeiner Weise, ein Versager zu sein, noch übernehme ich das in mein Weltbild. Mit anderen Worten: ich kann schlichtweg darüber reden, irgendwas bislang nicht geschafft zu haben, ohne dabei dauernd zu betonen, dass ja trotzdem alles ok wäre und Bezeichnungen wie "versagen" oder ähnliches nur negativ wirken und man das ja "so" gar nicht sagen könne. Das ist super, denn so brauche ich keine rosa Brille und muss mir nicht in die Tasche lügen, leide auf der anderen Seite aber auch nicht unter objektiv richtigen Formulierungen. Wenn ich sagen würde, bei Frauen zu scheitern, müsste ich mir ja was vormachen und behaupten, ich wäre lediglich ein Spätzünder. Das ist mit weit über 30 (und eine Interesse für Frauen seit der Pubertät) nun wirklich völlig abstrus. Bisher also gescheitert, was nicht ist kann freilich trotzdem noch werden.
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Brax
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Re: Wie geht ihr gegenüber Freunden/Familie damit um?

Beitrag von Brax »

Corp.INC hat geschrieben:
Brax hat geschrieben:
Corp.INC hat geschrieben:Allerdings ist das ABtum ohne die Präsentation einer Freundin nicht abzustreiten.
Nö, bei mir wurde auch schon ein "geheimer" Freund vermutet, den ich nur noch nicht vorgestellt habe, weil die ganze Sache noch nicht ernst genug ist...
Ja. Du gehst wahrscheinlich davon aus, dass MABs und WABs die selben Voraussetzungen haben...
Haben wir die nicht?

Ob du ohne die Präsentation einer Freundin zwangsläufig als AB geoutet bist, hängt nur davon ab, ob dein Umfeld eher zu der Annahme tendiert, dass sie alles wissen, was bei dir läuft (und daher alles, was du nicht erzählt hast, auch noch nicht vorgekommen ist) oder dass du eben nicht alles erzählst und sie darum von deinen "Frauengeschichten" einfach nur nichts wissen.