Organspende

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Wie steht ihr zum Thema Organspende und -erhalt?

1)Meine Organe sollen nach meinem Tod gespendet werden.
21
40%
1)Meine Organe sollen nach meinem Tod gespendet werden, mit Ausnahme von...
2
4%
1)Meine Organe sollen nicht gespendet werden, weil...
7
13%
1)Ich darf keine Organe spenden, (weil...)
1
2%
1)Diese Entscheidung sollen meine Angehörigen treffen.
0
Keine Stimmen
2)Im Krankheitsfall würde ich ein Spendeorgan annehmen.
19
36%
2)Im Krankheitsfall würde ich KEIN Spendeorgan annehmen.
3
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 53

Jared

Re: Organspende

Beitrag von Jared »

CrashBandicoot hat geschrieben:
Jared hat geschrieben:
CrashBandicoot hat geschrieben:Zwischen der Befürwortung von "natürlicher Auslese" und der von "Euthanasie" gibt es offenbar gewisse Parallelen.

"Die sozialdarwinistisch geprägte Rassenideologie des Nationalsozialismus bekannte sich vorbehaltlos zur Maxime, dass sich sowohl auf Ebene der Individuen als auch der Völker und Staaten immer der Stärkere durchsetzen wird. Dieser habe damit ein naturgesetzliches Recht auf seiner Seite. Alle entgegenstehenden religiösen und humanitären Aspekte würden sich letztlich als widernatürlich erweisen. Nur jenes Volk könne sich auf Dauer in diesem stetigen „Kampf ums Überleben“ bewähren, das seine Besten fördere und notwendigerweise alle die eliminiere, die es schwächen. Außerdem könne sich nur ein möglichst rassereines Volk im „Kampf ums Dasein“ behaupten."

http://de.wikipedia.org/wiki/Kinder-Euthanasie
Ich denke nicht dass du ernsthaft eine Antwort auf diesen Nazi-Schmarn erwartest. Außerdem zerschreddert dieser Unfug nur den Thread. Unsinnige NS-Vergleiche sollten wir den Populisten der öffentlich rechtlichen Medien überlassen ;)
Das kann man natürlich beurteilen wie man will. Aber ich persönlich finde dieses "Survival of the fittest"-Gefasel menschenverachtend. Egal, ob es von Rechtsextremisten oder von radikalen Veganern, oder in welchen Milieu auch immer du dich bewegst, geäußert wird.
Hier hat niemand von Survival of the fittest gesprochen.
Jared

Re: Organspende

Beitrag von Jared »

Kostas Klopsis hat geschrieben:
Jared hat geschrieben:Zum dritten mal: ich spende keine Organe. Das schließt auch eine Spende an Bekannte und Verwandte aus.
Das habe ich auch nirgendwo verlangt. Aber okay, du verstehst es nicht (oder willst es nicht verstehen), also lassen wir das.
Du hast gefragt: was ist, wenn es ein Angehöriger, ein guter Freund oder die Lebenspartnerin ist, die da liegt, ein Spenderorgan benötigt, aber keines bekommt?
Kostas Klopsis

Re: Organspende

Beitrag von Kostas Klopsis »

Jared hat geschrieben:
Kostas Klopsis hat geschrieben:
Jared hat geschrieben:Zum dritten mal: ich spende keine Organe. Das schließt auch eine Spende an Bekannte und Verwandte aus.
Das habe ich auch nirgendwo verlangt. Aber okay, du verstehst es nicht (oder willst es nicht verstehen), also lassen wir das.
Du hast gefragt: was ist, wenn es ein Angehöriger, ein guter Freund oder die Lebenspartnerin ist, die da liegt, ein Spenderorgan benötigt, aber keines bekommt?
Du darfst ruhig alle Fragen zitieren: Ist das dann auch noch okay so, weil es ja eh viel zu viele Menschen gibt? und Wenn die betroffen sind, sagst du denen das dann auch so?
Nämlich, dass du es ganz okay so findest, dass sie eben kein Spenderorgan bekommen, von wegen natürliche Auslese und Überbevölkerung und so, und weil das ja vor 100 Jahren auch noch nicht möglich gewesen wäre.

Mit dir und deinen Organen hatte das überhaupt nichts zu tun. Dass du nicht spenden willst und im Gegenzug auch keine Organe annehmen würdest, habe ich nie kritisiert.
Arachnoidea

Re: Organspende

Beitrag von Arachnoidea »

ABKO hat geschrieben:Dass ein Raucher meine Lunge bekommt und ein Trinker meine Leber war früher auch eine meiner Sorgen, aber da ist das Regelwerk tatsächlich so gestaltet dass diese Leute keine realistische Chance auf ein Spenderorgan haben. Einen sehr guten Beitrag dazu hat mal der WDR erstellt, dieser lief unter anderem bei Quarks&Co. Kann gerade wegen langsamem Internet kaum die Mediathek durchforsten, aber vielleicht findet ein anderer Interessierter den Beitrag, oder die ganze Q&C Folge.
Da bist du falsch informiert. Für die Lebertransplantation ist eine Abstinenz von 6 Monaten nachzuweisen. Das ist lächerlich wenig. Meine Uniklinik ist Zentrum u.a. für Lebertransplantation und es gibt Alkoholiker, die mehrmals rückfällig waren und dennoch transplantiert wurden. Und Raucher kriegen auch Lungen, so traurig das ist.

Bedingungen, wer sein Organ bekommt kann man auch nicht stellen. Man entscheidet sich für die Spende oder dagegen. Hintergrund ist, so weit wir das vermittelt bekommen haben, dass man durch solche Bedingungen über die Wertigkeit eines Lebens urteilen würde - und das steht niemandem zu. Ist ein Thema, dass man ewig diskutieren kann. Letztlich gilt aber, der Hirntod wird von den behandelnden Ärzten an Eurotransplant gemeldet wenn Spendebereitschaft da ist und dann nimmt alles seinen Lauf. Würde man am Versterbenden so eine Notiz (kein Raucher, kein Alkoholiker) finden, würde der behandelnde Arzt mit Hilfe der Angehörigen urteilen müssen, ob die Spendebereitschaft bei Kenntnis des Verfahrens immer noch gegeben gewesen wäre. Die behandelnden Ärzte dürfen den Patienten, der die Organe erhält nicht einmal kennen, haben also keinen Einfluss darauf, wer Organe bekommt. Das wäre dann nämlich auch nicht mehr ethisch.
Eurotransplant sieht bei Meldung nach, wer in den Empfängerlisten auf Platz Nummer 1 für Lunge/Leber/Herz usw steht und informiert die behandelnden Ärzte der Empfänger. Die zuständigen Chirurgen werden dann zur Organentnahme zum Spender geflogen/gefahren. Es darf nie der Arzt des Spenders Organe entnehmen und die Hirntoddiagnose muss auch noch von einem unbeteiligten Arzt bestätigt werden.
Kostas Klopsis

Re: Organspende

Beitrag von Kostas Klopsis »

Arachnoidea hat geschrieben:
ABKO hat geschrieben:Dass ein Raucher meine Lunge bekommt und ein Trinker meine Leber war früher auch eine meiner Sorgen, aber da ist das Regelwerk tatsächlich so gestaltet dass diese Leute keine realistische Chance auf ein Spenderorgan haben. Einen sehr guten Beitrag dazu hat mal der WDR erstellt, dieser lief unter anderem bei Quarks&Co. Kann gerade wegen langsamem Internet kaum die Mediathek durchforsten, aber vielleicht findet ein anderer Interessierter den Beitrag, oder die ganze Q&C Folge.
Da bist du falsch informiert. Für die Lebertransplantation ist eine Abstinenz von 6 Monaten nachzuweisen. Das ist lächerlich wenig. Meine Uniklinik ist Zentrum u.a. für Lebertransplantation und es gibt Alkoholiker, die mehrmals rückfällig waren und dennoch transplantiert wurden. Und Raucher kriegen auch Lungen, so traurig das ist.
Nochmal, du kannst Leber und Lunge von der Organspende ausschließen, wenn du befürchtest, dass die falschen sie bekommen könnten. Dass das aber nicht für bestimmte Personen oder Personengruppen geht, finde ich absolut richtig.
Arachnoidea

Re: Organspende

Beitrag von Arachnoidea »

Kostas Klopsis hat geschrieben:
Arachnoidea hat geschrieben:
ABKO hat geschrieben:Dass ein Raucher meine Lunge bekommt und ein Trinker meine Leber war früher auch eine meiner Sorgen, aber da ist das Regelwerk tatsächlich so gestaltet dass diese Leute keine realistische Chance auf ein Spenderorgan haben. Einen sehr guten Beitrag dazu hat mal der WDR erstellt, dieser lief unter anderem bei Quarks&Co. Kann gerade wegen langsamem Internet kaum die Mediathek durchforsten, aber vielleicht findet ein anderer Interessierter den Beitrag, oder die ganze Q&C Folge.
Da bist du falsch informiert. Für die Lebertransplantation ist eine Abstinenz von 6 Monaten nachzuweisen. Das ist lächerlich wenig. Meine Uniklinik ist Zentrum u.a. für Lebertransplantation und es gibt Alkoholiker, die mehrmals rückfällig waren und dennoch transplantiert wurden. Und Raucher kriegen auch Lungen, so traurig das ist.
Nochmal, du kannst Leber und Lunge von der Organspende ausschließen, wenn du befürchtest, dass die falschen sie bekommen könnten. Dass das aber nicht für bestimmte Personen oder Personengruppen geht, finde ich absolut richtig.
Ja, Organe die du spenden möchtest kannst du natürlich ganz genau festlegen. Aber Empfänger der Organe, die du spendest kannst du nicht beeinflussen. Und wenn du verhindern wolltest, dass Raucher oder Alkoholiker deine Organe bekommen, könntest du so gut wie gar nichts spenden. Was meinst du wie sehr Rauchen auf die Nieren geht? Die dürftest du dann schon mal auch nicht spenden. Herz auch nicht.
CrashBandicoot

Re: Organspende

Beitrag von CrashBandicoot »

Kostas Klopsis hat geschrieben:
Arachnoidea hat geschrieben:
ABKO hat geschrieben:Dass ein Raucher meine Lunge bekommt und ein Trinker meine Leber war früher auch eine meiner Sorgen, aber da ist das Regelwerk tatsächlich so gestaltet dass diese Leute keine realistische Chance auf ein Spenderorgan haben. Einen sehr guten Beitrag dazu hat mal der WDR erstellt, dieser lief unter anderem bei Quarks&Co. Kann gerade wegen langsamem Internet kaum die Mediathek durchforsten, aber vielleicht findet ein anderer Interessierter den Beitrag, oder die ganze Q&C Folge.
Da bist du falsch informiert. Für die Lebertransplantation ist eine Abstinenz von 6 Monaten nachzuweisen. Das ist lächerlich wenig. Meine Uniklinik ist Zentrum u.a. für Lebertransplantation und es gibt Alkoholiker, die mehrmals rückfällig waren und dennoch transplantiert wurden. Und Raucher kriegen auch Lungen, so traurig das ist.
Nochmal, du kannst Leber und Lunge von der Organspende ausschließen, wenn du befürchtest, dass die falschen sie bekommen könnten. Dass das aber nicht für bestimmte Personen oder Personengruppen geht, finde ich absolut richtig.
Ja, sehe ich auch so. Warum sollten Raucher und Alkoholiker kein Recht auf Leben haben oder ein geringeres Recht als Menschen, die sich "gesünder" verhalten? Menschen, die sich beim Skifahren auf Grund von Fahrlässigkeit verletzen oder wegen überhöhter Geschwindigkeit einen Autounfall verursachen, werden ja auch von Krankenhäusern nicht abgewiesen mit der Begründung "Selber schuld.".
Jared

Re: Organspende

Beitrag von Jared »

Kostas Klopsis hat geschrieben:Du darfst ruhig alle Fragen zitieren: Ist das dann auch noch okay so, weil es ja eh viel zu viele Menschen gibt? und Wenn die betroffen sind, sagst du denen das dann auch so?
Nämlich, dass du es ganz okay so findest, dass sie eben kein Spenderorgan bekommen, von wegen natürliche Auslese und Überbevölkerung und so, und weil das ja vor 100 Jahren auch noch nicht möglich gewesen wäre.
Darauf habe ich auf Seite 2 schon geantwortet. Meine Bekannten und Verwandten kennen meine Einstellung und Sichtweise, und haben teilweise, wie ich auch erwähnt habe, noch viel krassere Ansichten. Da gibts für mich keine andere Messlatte.
Zuletzt geändert von Jared am 13 Dez 2014 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
Jared

Re: Organspende

Beitrag von Jared »

CrashBandicoot hat geschrieben:Warum sollten Raucher und Alkoholiker kein Recht auf Leben haben oder ein geringeres Recht als Menschen, die sich "gesünder" verhalten?
Wäre auch gar nicht mit dem ärztlichen Grundsatz vereinbar, nämlich Leben zu erhalten. Aber man kann und muss die entsprechenden Patienen darauf hinweisen, dass sie für ihre Situation mit, wenn nicht sogar ganz allein verantwortlich sind. Aber das wird ja auch von ärztlicher Seite gemacht, mit den entsprechenden Hinweisen das Leben zu ändern, wenn einem etwas daran liegt.
Kostas Klopsis

Re: Organspende

Beitrag von Kostas Klopsis »

Jared hat geschrieben:
Kostas Klopsis hat geschrieben:Du darfst ruhig alle Fragen zitieren: Ist das dann auch noch okay so, weil es ja eh viel zu viele Menschen gibt? und Wenn die betroffen sind, sagst du denen das dann auch so?
Nämlich, dass du es ganz okay so findest, dass sie eben kein Spenderorgan bekommen, von wegen natürliche Auslese und Überbevölkerung und so, und weil das ja vor 100 Jahren auch noch nicht möglich gewesen wäre.
Darauf habe ich auf Seite 2 schon geantwortet. Meine Bekannten und Verwandten kennen meine Einstellung und Sichtweise, und haben teilweise, wie ich auch erwähnt habe, noch viel krassere Ansichten. Da gibts für mich keine andere Messlatte.
Die Antwort lautet also "Ja". Mehr wollte ich gar nicht wissen, danke.
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Re: Organspende

Beitrag von ABKO »

Jared hat geschrieben:
ABKO hat geschrieben:Ich teile die Ansicht dass der Körper auch ohne Gehirn weiterhin den Schmerz empfindet, daher werde ich kein Organspender so lange die Organe nicht auch bei uns unter Vollnarkose entnommen werden, was im Ausland durchaus gängige Praxis ist.
Wenn das Gehirn tot ist, ist auch das zentrale Nervensystem tot ;)
Das steht hier etwas anders:
http://www.organspende-wiki.de/wiki/ind ... ahrnehmung
Dort wird dann auch feiner zwischen "Schmerzwahrnehmung" und "Schmerzreaktion" differenziert. Das ändert aber nichts an meiner Einstellung dazu dass ich nicht will dass mein Körper nach dem Hintod noch Schmerzreaktionen zeigen muss.
Arachnoidea

Re: Organspende

Beitrag von Arachnoidea »

Es wird bei Organentnahmen normale Narkose gemacht als wäre der Patient lebendig. Und Schmerz entsteht tatsächlich nur zentral, also im Großhirn. Schmerzreaktionen sind lediglich Reaktionen ohne Gefühl, die vom Rückenmark ausgehen. Also Fuß nach oben ziehen wenn man auf einen Nagel tritt zum Beispiel. Man spürt den Schmerz zeitgleich, weil die Weiterleitung zum Gehirn so schnell erfolgt. Manchmal "entscheidet" das Gehirn, dass Schmerz gerade nicht sinnvoll ist. Zum Beispiel bei Unfallopfern, die gar nicht merken, dass ihr Arm gebrochen ist und noch ihre Kinder aus dem Auto ziehen.
I.alone

Re: Organspende

Beitrag von I.alone »

Ich war auch unentschlossen. Im Netz gibt es einige Seiten, die sich kritisch mit der Organspende auseinandersetzen - um es einmal angenehm zu umschreiben. Für mich hatte sich das Thema damit erledigt.