Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

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Ronin

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Ronin »

Hallo Lilia,

danke für den Zuspruch, aber so sehr habe ich mich durch die anderen Antworten gar nicht angegriffen gefühlt.

Was Du erlebt hast, tut mir sehr leid, aber ich denke, eine Trennung war hier die einzig mögliche Lösung.
Ich finde meine Probleme im Vergleich dazu nicht so extrem, zumindest im Moment nicht (es gibt allerdings auch andere Momente, in denen ich mich frage, warum ich mir das eigentlich antue).

Jedenfalls habe ich auch schon darüber nachgedacht, alleine eine Therapie zu machen, um mich selbst in den Griff zu bekommen. Meine Partnerin würde das sicher nicht unterbinden, sie sagt selbst, ihr wäre es lieber, wenn ich mal etwas selbstbewusster wäre - ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sie sich im Klaren ist, dass ich, wenn ich es wäre, mir viele Dinge von ihr nicht mehr gefallen lassen würde und es dann möglicherweise noch mehr Streit gäbe.
Allerdings gibt es da irgendwie auch noch eine Stimme in mir, die mir sagt, dass ein Mann seine Probleme eigentlich noch selbst in den Griff bekommen muss und nicht gleich zum Psychologen rennen soll, wenn es nicht gerade akut und/oder lebensbedrohlich ist. Und schließlich muss ich es auch irgendwie bezahlt bekommen; ich selbst kann es mir aktuell nicht leisten, und ob die Krankenkasse auch zahlt, wenn es weder um eine ausgewachsene Depression noch um eine Psychose oder Ähnliches geht, sondern man nur "mit der Gesamtsituation unzufrieden" ist, weiß ich nicht.

Zu den anderen Antworten bzgl. Pech, Zufall oder unbewusste Absicht:
Genau genommen lief das so ab, dass nicht ich sie, sondern sie mich gewählt hat. Wir haben zusammen studiert, wir waren schon vorher befreundet, und irgendwann hat sie mir signalisiert, dass sie mehr will - nach etlichen Winken mit Zaunpfählen bzw. ganzen Zäunen konnte selbst ich das nicht mehr übersehen. Ich habe ihr zuerst gesagt, dass sie eigentlich nicht mein Typ ist, aber sie ließ nicht locker. Irgendwas in mir sagte dann: "Bist du bescheuert? Da will endlich mal eine was von dir, hat nicht einmal ein Problem damit, dass du so unerfahren bist, und du steigst nicht darauf ein?" Also habe ich es gemacht, und zumindest im ersten Jahr nicht bereut. Ansprüche hatte ich zu dem Zeitpunkt sowieso keine mehr.

EDIT: Mit "schon vorher befreundet" meine ich nicht, dass wir schon vor dem Studium befreundet waren, sondern vor der Beziehung. Im Studium haben wir uns kennen gelernt. War etwas falsch formuliert.
Vega

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Vega »

Ronin hat geschrieben: Wie schon manche vermutet haben, war das Ausschlaggebende für mich damals, dass ich einfach froh war, überhaupt jemanden gefunden zu haben. Ich empfand es damals als unrealistisch, dass sich jemand in mich verliebt.
Die Probleme fingen eigentlich erst langsam an, als wir zusammengezogen waren, also nach etwa eineinhalb Jahren.
Ich wollte mich aber auch dann nicht von ihr trennen, denn erstens wurde es zwischendrin ja auch immer wieder sehr schön (auch ohne Sex), mit ihr zusammen zu sein, und ich dachte mir dann wieder: So schlimm ist es doch eigentlich gar nicht.
Abgesehen davon hatte ich aber auch die Probleme in meiner Persönlichkeit, die mein AB-Sein verursacht haben, immer noch nicht gelöst (dazu bestand keine Notwendigkeit, da die Initiative zu der Beziehung ja von ihr ausging), also befürchte(te) ich, nach einer Trennung keine neue Partnerin mehr zu finden.
Inzwischen haben wir viele gemeinsame Erinnerungen, gemeinsam vieles erlebt, uns ein Heim aufgebaut, das will ich nicht einfach wegwerfen.
Puuh Ronin,
das ist echt harter Tobak.
Du bist lieber mit ner hässlichen Frau mit Damenbart zusammen, die Dich nicht ranlässt, aber dafür rumkommandiert und ihre Launen an Dir auslebt (kein Grund mich zu sperren, liebe Moderatorinnen, das waren SEINE Worte) und wagst es nicht Dich zu trennen, da es ja eigentlich "doch gar nicht so schlimm ist"???
Das ist DEIN LEBEN, Mensch, und Du hast nur eins!! Ich kann's echt nicht fassen. War es das echt wert? Klaro, die gute Frau hat sich genau so jemanden wie Dich gesucht, denn jeder Mann, der wenigstens noch ein Ei im Beutel hat, würde sich sowas nämlich nicht lange gefallen lassen. Sorry, dass ich das alles so hart und pseudoüberheblich formuliere, aber ich glaub Du brauchst das. Du kannst so weitermachen und noch bis zum jüngsten Gericht ihren Fiffi spielen oder Du nimmst die Beine in die Hand aber sowas von.

Ich wiederhole mich: Dann doch lieber alleine!!! Wer glaubt mit der ersten Beziehung nach lebenslanger Durststrecke hat MANN automatisch das Ticket ins Paradies gebucht, der irrt. Du bist ein guter Kerl, Frau nutzt Dich aus. Lass es nicht zu.

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Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Buham »

Ronin hat geschrieben:Ich finde meine Probleme im Vergleich dazu nicht so extrem, zumindest im Moment nicht (es gibt allerdings auch andere Momente, in denen ich mich frage, warum ich mir das eigentlich antue).
Die Bewertung kann dir niemand abnehmen...

Aber vielleicht verändert sie sich, wenn du
Ronin hat geschrieben:Jedenfalls habe ich auch schon darüber nachgedacht, alleine eine Therapie zu machen, um mich selbst in den Griff zu bekommen. Meine Partnerin würde das sicher nicht unterbinden, sie sagt selbst, ihr wäre es lieber, wenn ich mal etwas selbstbewusster wäre - ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sie sich im Klaren ist, dass ich, wenn ich es wäre, mir viele Dinge von ihr nicht mehr gefallen lassen würde und es dann möglicherweise noch mehr Streit gäbe.
Allerdings gibt es da irgendwie auch noch eine Stimme in mir, die mir sagt, dass ein Mann seine Probleme eigentlich noch selbst in den Griff bekommen muss und nicht gleich zum Psychologen rennen soll, wenn es nicht gerade akut und/oder lebensbedrohlich ist. Und schließlich muss ich es auch irgendwie bezahlt bekommen; ich selbst kann es mir aktuell nicht leisten, und ob die Krankenkasse auch zahlt, wenn es weder um eine ausgewachsene Depression noch um eine Psychose oder Ähnliches geht, sondern man nur "mit der Gesamtsituation unzufrieden" ist, weiß ich nicht.
tun würdest.

Ich war auch schon nah dran, eine Therapie zu machen. Konnte mich u.a. auch aus diesem Grund noch nicht dazu durchringen.

Zur Frage mit der Krankenkasse ist hier das meiste beschrieben:
http://www.therapie.de/psyche/info/frag ... nkenkasse/
Ronin hat geschrieben:Also habe ich es gemacht, und zumindest im ersten Jahr nicht bereut. Ansprüche hatte ich zu dem Zeitpunkt sowieso keine mehr.
Das sind denkbar schlechte Voraussetzungen.
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Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Gahaltan »

Vega hat geschrieben:
Ronin hat geschrieben: Wie schon manche vermutet haben, war das Ausschlaggebende für mich damals, dass ich einfach froh war, überhaupt jemanden gefunden zu haben. Ich empfand es damals als unrealistisch, dass sich jemand in mich verliebt.
Die Probleme fingen eigentlich erst langsam an, als wir zusammengezogen waren, also nach etwa eineinhalb Jahren.
Ich wollte mich aber auch dann nicht von ihr trennen, denn erstens wurde es zwischendrin ja auch immer wieder sehr schön (auch ohne Sex), mit ihr zusammen zu sein, und ich dachte mir dann wieder: So schlimm ist es doch eigentlich gar nicht.
Abgesehen davon hatte ich aber auch die Probleme in meiner Persönlichkeit, die mein AB-Sein verursacht haben, immer noch nicht gelöst (dazu bestand keine Notwendigkeit, da die Initiative zu der Beziehung ja von ihr ausging), also befürchte(te) ich, nach einer Trennung keine neue Partnerin mehr zu finden.
Inzwischen haben wir viele gemeinsame Erinnerungen, gemeinsam vieles erlebt, uns ein Heim aufgebaut, das will ich nicht einfach wegwerfen.
Puuh Ronin,
das ist echt harter Tobak.
Du bist lieber mit ner hässlichen Frau mit Damenbart zusammen, die Dich nicht ranlässt, aber dafür rumkommandiert und ihre Launen an Dir auslebt (kein Grund mich zu sperren, liebe Moderatorinnen, das waren SEINE Worte) und wagst es nicht Dich zu trennen, da es ja eigentlich "doch gar nicht so schlimm ist"???
Das ist DEIN LEBEN, Mensch, und Du hast nur eins!! Ich kann's echt nicht fassen. War es das echt wert? Klaro, die gute Frau hat sich genau so jemanden wie Dich gesucht, denn jeder Mann, der wenigstens noch ein Ei im Beutel hat, würde sich sowas nämlich nicht lange gefallen lassen. Sorry, dass ich das alles so hart und pseudoüberheblich formuliere, aber ich glaub Du brauchst das. Du kannst so weitermachen und noch bis zum jüngsten Gericht ihren Fiffi spielen oder Du nimmst die Beine in die Hand aber sowas von.

Ich wiederhole mich: Dann doch lieber alleine!!! Wer glaubt mit der ersten Beziehung nach lebenslanger Durststrecke hat MANN automatisch das Ticket ins Paradies gebucht, der irrt. Du bist ein guter Kerl, Frau nutzt Dich aus. Lass es nicht zu.

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Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von otto-mit-o »

eigentlich steht es mir ja nicht zu, als HC+AB, hier im Erste Beziehung-Bereich was zu schreiben, aber irgendwie... naja....
Vega hat geschrieben:Du bist lieber mit ner hässlichen Frau mit Damenbart zusammen, die Dich nicht ranlässt, aber dafür rumkommandiert und ihre Launen an Dir auslebt (kein Grund mich zu sperren, liebe Moderatorinnen, das waren SEINE Worte) und wagst es nicht Dich zu trennen, da es ja eigentlich "doch gar nicht so schlimm ist"???
genau das hab ich beim lesen in etwa auch gedacht. und wenn man seine Partnerin schon nicht attraktiv findet, dann liegts nahe, nur mit jemandem zusammen zu sein, um nicht mehr alleine zu sein. wenn sich von vornherein nicht attraktiv findet, dann ist das keine Beziehung, sondern ne partschaftsähnliche Verbindung.
aber wenn man jemanden nicht attraktiv findet, warum will man dann Sex mit dieser Person? achso, ja, Beziehungen sollen ja Sex-Flatrates sein - hab ich hier mal gehört.
Ronin hat geschrieben:Manche werden nun sagen, das sei ein Luxusproblem - mit einer festen Partnerin habe ich schon mehr, als die ABs haben, und wenn man was jammere ich dann, dass ich nur 3-4 Mal im Jahr Sex habe? Das ist ja immer noch mehr als vorher (Null).
wenn man eine Beziehung nur haben will, damit kostenfrei Sex haben kann, dann tuts mir echt Leid......
es besteht, denke ich, aus viel viel mehr, als nur aus Sex..... aber ich bin HC+AB und hab keine Ahnung.... aber bei deiner Schreiberei klingt das genau danach.
Ronin hat geschrieben:sie sieht zwar nicht wirklich gut aus, hätte aber durchaus schon Gelegenheiten gehabt, als sie jünger war
falls der unwahrscheinliche Fall eintreten und ich sollte jemanden finden udn würde sowas lesen, wäre das ein absoluter Trennungsgrund. sag ihr das mal ins Gesicht und dann gucken wir mal, was passiert. würde mir toll finden sowas in einem öffentlichen Forum zu lesen.
Ronin hat geschrieben:Sie hat eine Hormonstörung; worin die genau besteht, hat sie vergessen und es ist für sie wohl auch irgendwie unwichtig, solange es nicht lebensgefährlich ist.
Sie hat ihre Periode nur selten und unregelmäßig, und sie hat starke Körperbehaarung (inkl. "Damenbart"). Außerdem fühlte sie sich als Kind immer eher als Junge als als Mädchen, was dann mit der Pubertät zwar verschwand hat, aber wieder auftrat, als sie anfing, die Pille zu nehmen (woraufhin sie sie endgültig abgesetzt hat).
könnte man ja behandeln. aber scheint ihr ja völlig egal zu sein. ich weiß ja nicht, ob man sich als Frau so mit dieser Störung wohlfühlt, wenn überall viele Haare wachsen - kann mir aber vorstellen, dass das eher suboptimal fürs eigne Befinden ist.

insgesamt sollte sie mal über ne Therapie nachdenken. es führt durchaus zu Problemen, wenn man sich im falschen Körper fühlt und nichts dagegen tut. zumindest mal mit jemandem darüber zu reden, was da los ist. es zu verdrängen ist keine gute Lösung.
Ronin hat geschrieben:Zumindest in den Fällen, wo es die Frau ist, die keinen Sex will, liegt die Ursache meiner Meinung nach darin, dass ein für die Frau unbewusster, aber essenzieller Faktor für die sexuelle Anziehung fehlt - das Selbstvertrauen des Mannes.
irgendwie wiedersinnig. es konstatierst du, dass sie wegen ihrer Hormonstörung und das sie wohlmöglich im falschen Körper lebt, keine Lust hat, und bringst dann ne total diametral andere Ursache ins Spiel.
Ronin hat geschrieben:Meine Frau ist nun im Gegensatz dazu eine sehr dominante, bestimmende Persönlichkeit. Sie gibt gerne Befehle, ist sehr penibel, regt sich schnell auf und hat von Allem eine sehr genaue Vorstellung, wie es zu tun ist. Für mich ist es schwer, mich gegen so jemanden zu behaupten, und deswegen ging ihr Respekt vor mir, wenn er jemals existiert hat, ziemlich schnell den Bach hinunter. Und das ist wohl auch der Grund, warum es mit dem Sex nicht klappt. Eine Frau kann nicht mit einem Mann ins Bett gehen, den sie nicht respektiert.
wenn wir davon ausgehen, dass Geschlechter so etwas wie Polaritäten haben, also Tendenzen zu gewissen Verhaltensweisen und wir dann annehmen deine Frau ist wirklich im falschen Körper, habt ihr klassicher Weise die Rollen vertauscht.
sie ist der Part eurer Beziehung der männlich ist: selbstbewusst und "agressiv"-bestimmend-aktiv (wobei ich betonen möchte, dass die weibliche Polarität nicht ebenso selbstbewusst sein kann und soll)
du hast kein Selbstvertrauen und folgst wie ein Schoßhündchen - attraktiv ist deine Verhalten nicht gerade.
Polaritäten sind eben Dinge, die geschlechtlich verschieden sind, was nicht sozial konditioniert ist, sondern biologisch - wie Plus-Pol und Minus-Pol bei einem Magneten.

ich könnte mir mit einer solchen Frau absolut keine Beziehung vorstellen, denn entweder man ist auf Augenhöhe oder man ist alleine besser dran. das mein ich nicht mal böse, aber mich rumkommandieren zu lassen, wie ne Mutter ihr Kind, ne, sorry, das muss man sich als Mensch nicht bieten lassen.
ich weiß nicht wer das mal sagte, aber: erziehen kann man Kinder und Hunde - aber schon bei Hunden ist das so ne Sache.
für die freie Entfaltung der Persönlichkeit ist es wichtig sich nicht vom Partner unterbuttern zu lassen, nur damit man weniger alleine ist. im Prinzip bist du jetzt auch alleine. und sie vermutlich auch. gemeinsam alleine zu sein, ist irgendwie ziemlich deprimierend.

niemand sollte den anderen unterbuttern - niemals und nirgends.

liebst du diese deine Frau überhaupt?
Venice

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Venice »

Vega hat geschrieben:Das ist DEIN LEBEN, Mensch, und Du hast nur eins!! Ich kann's echt nicht fassen. War es das echt wert? Klaro, die gute Frau hat sich genau so jemanden wie Dich gesucht, denn jeder Mann, der wenigstens noch ein Ei im Beutel hat, würde sich sowas nämlich nicht lange gefallen lassen. Sorry, dass ich das alles so hart und pseudoüberheblich formuliere, aber ich glaub Du brauchst das. Du kannst so weitermachen und noch bis zum jüngsten Gericht ihren Fiffi spielen oder Du nimmst die Beine in die Hand aber sowas von.
Ich glaube auch, dass die zentrale Frage, die du dir stellen musst, lautet, ob du mehr verdient hast als das. Du hast ja imgrunde wie du selbst sagst bereits erkannt, dass es mit deinem Selbstwertgefühlt zurzeit nicht weit her ist. Man zieht im Leben immer genau das an, was man meint verdient zu haben. Deshalb denke ich du solltest an deinem persönlichem Problem arbeiten (wenn möglich mit Therapie) und du wirst dann vielleicht eines Tages feststellen "verdammt ich hatte mehr verdient als das". Du schreibst ja auch selbst, dass du dir sicher bist, dass deine Frau nicht mehr soviel zu lachen hätte/ du dir nicht mehr soviel gefallen lassen würdest, wenn du selbstbewusster wärst. Das hört sich schon danach an, dass da irgendwie was zwischen euch in Schieflage geraten ist oder es von vornherein war.
Aber imgrunde weisst du am besten, ob dir diese Beziehung mehr Lebensfreude bringt, als dass sie dir welche abzieht. Wenn du das bejahen kannst, denke ich ist es wert dafür zu kämpfen. Wenn nicht solltest du den Mut haben, die ganze Situation zu überdenken.
Ronin

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Ronin »

otto-mit-o hat geschrieben:wenn man eine Beziehung nur haben will, damit kostenfrei Sex haben kann, dann tuts mir echt Leid......
es besteht, denke ich, aus viel viel mehr, als nur aus Sex..... aber ich bin HC+AB und hab keine Ahnung.... aber bei deiner Schreiberei klingt das genau danach.
Ich habe nie behauptet, dass es mir in einer Beziehung nur um Sex geht. Um nochmal meinen meinen Originalbeitrag zusammenzufassen: Wenn zuwenig Sex mein einziges Problem wäre, dann wäre es in der Tat ein Luxusproblem. Das eigentliche Problem ist aber die Ursache, dass es so ist, und die äußert sich auch noch in ganz anderen Dingen.
Dass es neben dieser Ursache wahrscheinlich noch weitere Gründe gibt, warum sie nur selten mit mir schlafen will, habe ich zusätzlich noch aufgeführt, hätte ich aber vielleicht weglassen sollen.
Die Quintessenz ist jedenfalls, dass man vorsichtig sein sollte, wenn man als AB eine Beziehung eingeht, ohne die Probleme, die zum AB-Sein geführt haben, behandelt zu haben, da sich das sonst negativ auf die Beziehung auswirken kann.
Ich hoffe, die Aussage ist nun etwas klarer rübergekommen.
otto-mit-o hat geschrieben:ich weiß ja nicht, ob man sich als Frau so mit dieser Störung wohlfühlt, wenn überall viele Haare wachsen - kann mir aber vorstellen, dass das eher suboptimal fürs eigne Befinden ist.
Nur wenn man Wert darauf legt, von anderen als schön empfunden zu werden. Sie weiß schon, dass sie kein Supermodel ist und will es auch gar nicht sein. Ich sehe schließlich auch nur so mittel aus, von daher passen wir wohl zusammen.
otto-mit-o hat geschrieben:insgesamt sollte sie mal über ne Therapie nachdenken.
Schlag ihr das doch mal vor. Zieh dich aber warm an davor.
otto-mit-o hat geschrieben:wenn man sich im falschen Körper fühlt
Tut sie ja nicht, solange sie die Pille nicht nimmt. Höchstens unbewusst, das ist aber nur eine vage Vermutung von mir.
otto-mit-o hat geschrieben:irgendwie wiedersinnig. es konstatierst du, dass sie wegen ihrer Hormonstörung und das sie wohlmöglich im falschen Körper lebt, keine Lust hat, und bringst dann ne total diametral andere Ursache ins Spiel.
Das widerspricht sich nicht, es verstärkt sich möglicherweise gegenseitig. Am Anfang der Beziehung lief ja auch noch öfter was, so ca. 1 mal alle 2-3 Wochen. Wenn es dabei geblieben wäre, hätte ich absolut kein Problem damit. Da es das aber nicht ist, vermute ich den Respektverlust als zusätzlichen Grund. Das wurde vielleicht im Originalbeitrag auch nicht so ganz klar.
otto-mit-o hat geschrieben:liebst du diese deine Frau überhaupt?
Das frage ich mich auch ständig, aber die Antwort lautet mindestens genauso oft ja wie nein.
Ronin

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Ronin »

Venice hat geschrieben:dass es mit deinem Selbstwertgefühlt zurzeit nicht weit her ist.
Das ist schon mein ganzes Leben so.
Venice hat geschrieben:Du schreibst ja auch selbst, dass du dir sicher bist, dass deine Frau nicht mehr soviel zu lachen hätte
Da hast Du dich evtl. verlesen, ich habe geschrieben:
Ronin hat geschrieben:ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sie sich im Klaren ist, ...
Es gibt meiner Anicht nach 2 Möglichkeiten: Entweder sie begeistert, wenn ich selbstbewusster werde, bekommt wieder mehr Respekt vor mir und findet mich wieder attraktiver, oder es knallt erst so richtig, wenn sie merkt, dass sie nicht mehr so leicht ihren Willen durchsetzen kann und sich hin und wieder auch mal nach mir richten muss.

Es kam z.B. schon mal zu folgendem Dialog, als wir uns gestritten haben, nachdem ich etwas entschieden hatte, was ihr nicht gepasst hat:

Ich: "Du sagtest doch selbst, ich soll dir mal etwas mehr Kontra geben und mal selbst was entscheiden!"
Sie: "Aber doch nur dann, wenn du damit im Recht bist!"
Venice

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Venice »

Ronin hat geschrieben:
Venice hat geschrieben:Du schreibst ja auch selbst, dass du dir sicher bist, dass deine Frau nicht mehr soviel zu lachen hätte
Da hast Du dich evtl. verlesen, ich habe geschrieben:
Ronin hat geschrieben:ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sie sich im Klaren ist, ...
War ja auch darauf bezogen, dass du davon überzeugt bist, dass es dann anders laufen würde, nicht darauf, dass deine Frau sich vielleicht über diesen Umstand nicht im Klaren ist ;)
Ronin hat geschrieben: Es gibt meiner Anicht nach 2 Möglichkeiten: Entweder sie begeistert, wenn ich selbstbewusster werde, bekommt wieder mehr Respekt vor mir und findet mich wieder attraktiver, oder es knallt erst so richtig, wenn sie merkt, dass sie nicht mehr so leicht ihren Willen durchsetzen kann und sich hin und wieder auch mal nach mir richten muss.

Es kam z.B. schon mal zu folgendem Dialog, als wir uns gestritten haben, nachdem ich etwas entschieden hatte, was ihr nicht gepasst hat:

Ich: "Du sagtest doch selbst, ich soll dir mal etwas mehr Kontra geben und mal selbst was entscheiden!"
Sie: "Aber doch nur dann, wenn du damit im Recht bist!"
Aber gewinnen kannst eigentlich nur du. Egal wie es sich letztendlich entwickeln würde, egal ob Möglichkeit A oder B eintritt. Im einen Fall wirkst du sogar attraktiver auf sie und kannst dich mehr ausleben, wie du es für richtig hälst und im anderen Fall weisst du woran du bist. Nämlich, dass das Ganze nur läuft solange du kleinbei gibst. Wie man ja auch an dem von dir genannten Beispiel schön sieht. Sie bestimmt anscheinend was Recht ist und was nicht.
Jedenfalls denke ich, dass es für dich nicht verkehrt sein kann, wenn du dich mit deiner Problematik auseinandersetzt. Sowas kann niemals schaden.
Tyvek

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Tyvek »

Ronin hat geschrieben:...
Die Quintessenz ist jedenfalls, dass man vorsichtig sein sollte, wenn man als AB eine Beziehung eingeht, ohne die Probleme, die zum AB-Sein geführt haben, behandelt zu haben, da sich das sonst negativ auf die Beziehung auswirken kann.
Ich hoffe, die Aussage ist nun etwas klarer rübergekommen....
Und auch hier sage ich nochmal: nein.
Was man aber auch als AB sein sollte:
Ehrlich zu sich selbst und seinem Partner.

Du hast genug Dinge aufgezählt, die dich sehr belasten. Diese Solltest du dann auch auch zu deiner Frau kommunizieren, aber auch so, dass sie den Ernst der Lage versteht. (evtl als Brief)
Und wichtig ist, dass du dir selbst klar machst, was du willst, also ehrlich mit dir selbst bist. (Willst du unter diesen Verhältnissen die Beziehung weiterführen?)

Es tut mir ehrlich Leid, dass du solch unschöne Erfahrungen in deiner Beziehung gemacht hast.
Ich wünsche dir, dass du das auf die ein oder andere Weise bewältigen kannst.
Therapie als Hilfe anzunehmen ist da auf jeden Fall eine gute Idee.
otto-mit-o

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von otto-mit-o »

Ronin hat geschrieben:
otto-mit-o hat geschrieben:wenn man eine Beziehung nur haben will, damit kostenfrei Sex haben kann, dann tuts mir echt Leid......
es besteht, denke ich, aus viel viel mehr, als nur aus Sex..... aber ich bin HC+AB und hab keine Ahnung.... aber bei deiner Schreiberei klingt das genau danach.
Ich habe nie behauptet, dass es mir in einer Beziehung nur um Sex geht. Um nochmal meinen meinen Originalbeitrag zusammenzufassen: Wenn zuwenig Sex mein einziges Problem wäre, dann wäre es in der Tat ein Luxusproblem. Das eigentliche Problem ist aber die Ursache, dass es so ist, und die äußert sich auch noch in ganz anderen Dingen.
Dass es neben dieser Ursache wahrscheinlich noch weitere Gründe gibt, warum sie nur selten mit mir schlafen will, habe ich zusätzlich noch aufgeführt, hätte ich aber vielleicht weglassen sollen.
Die Quintessenz ist jedenfalls, dass man vorsichtig sein sollte, wenn man als AB eine Beziehung eingeht, ohne die Probleme, die zum AB-Sein geführt haben, behandelt zu haben, da sich das sonst negativ auf die Beziehung auswirken kann.
Ich hoffe, die Aussage ist nun etwas klarer rübergekommen.
irgendwie war dein erster Beitrag so dermaßen auf Sex bezogen, dass mich das echt schon gewundert hat.
Ronin hat geschrieben:
otto-mit-o hat geschrieben:ich weiß ja nicht, ob man sich als Frau so mit dieser Störung wohlfühlt, wenn überall viele Haare wachsen - kann mir aber vorstellen, dass das eher suboptimal fürs eigne Befinden ist.
Nur wenn man Wert darauf legt, von anderen als schön empfunden zu werden. Sie weiß schon, dass sie kein Supermodel ist und will es auch gar nicht sein. Ich sehe schließlich auch nur so mittel aus, von daher passen wir wohl zusammen.
ich bin kein Arzt, aber ich kann mir vorstellen solche Hormonstörungen können sicher ganz unterschiedliche, nicht nur aufs äußere Erscheinungsbild wirkende Auswirkungen haben. ich kann mir, laienhaft, vorstellen, dass das eben auch auf andere Mechanismen eingreift, die auch mit dem "Seelenheil" in Verbindung stehen oder mit gewissen körperlichen Prozessen. wenn ihr das aber Scheiß egal ist, naja, dann ist das wohl so.
Ronin hat geschrieben:
otto-mit-o hat geschrieben:insgesamt sollte sie mal über ne Therapie nachdenken.
Schlag ihr das doch mal vor. Zieh dich aber warm an davor.
schlimm genug, wenn sie dabei austicken würde. also scheinen ja normale Gespräche schon kaum möglich zu sein.
Ronin hat geschrieben:
otto-mit-o hat geschrieben:wenn man sich im falschen Körper fühlt
Tut sie ja nicht, solange sie die Pille nicht nimmt. Höchstens unbewusst, das ist aber nur eine vage Vermutung von mir.
sie kennts nicht anders. wenn die Störungen behoben werden könnten, dann könnte sie sich ja auch insgesamt besser mit ihrem Körper fühlen. aber ist eben nur ne Vermutung. doch ganz ohne Zusammenhang schätze ich das nicht ein.
Ronin hat geschrieben:
otto-mit-o hat geschrieben:liebst du diese deine Frau überhaupt?
Das frage ich mich auch ständig, aber die Antwort lautet mindestens genauso oft ja wie nein.
[/quote]

schlimm, das du darüber nachdenken musst und auch nur manchmal zur Antwort nein kommst.


warum trennst du dich nicht? alleine wärst du vor allem in der Hinsicht besser dran, dass du frei an deinem Selbstbewusstsein arbeiten kannst. wenn du immer nur runtergemacht wirst, oder oft, dann kratzt das ja - teufelskreismäßig - wieder an dem bisschen Selbstbewusstsein.

es gibt Statistiken, dass Männer, die immer unter enormen Stress wegen ihrer Partnerin stehen, öfters mal zur Axt oder dergleichen greifen, weil sie irgendwann genug haben.
nun weiß ich ja nicht, wie stark sie die Hosen an hat und dich unterbuttert, aber für deine Psyche kann das in keinem Fall gut tun.
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Lilia
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Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Lilia »

Ein Versuch, mal zu erklären, warum man sich nicht so einfach trennt:

Es gibt in einer Beziehung nicht nur schwarz und weiß, sondern ganz viel dazwischen. Irgendwann hat man sich mal für den anderen entschieden und hatte auch gute Zeiten. Aufgrund dieser guten Zeiten ist man durchaus bereit, auch mal in schlechteren mehr hinzunehmen. Außerdem bin zumindest ich ein sehr loyaler Mensch und breche erst dann mit dem anderen, wenn gar keine andere Möglichkeit mehr besteht. Eine weitere Rolle spielt natürlich auch die Folgen einer Trennung. Trennungen sind eine sehr große Belastung und meist ist niemand da, der einen dann auffängt. Bei Fortsetzung der Beziehung, so hofft man jedenfalls, besteht immer noch die winzige Möglichkeit, dass sich alles zum Guten wendet. Insofern finde ich es zu leichtfertig und unüberlegt dahingesagt, wenn man die Frage aufwirft, warum sich der andere nicht trennt. Die Frage ist doch vielmehr, zu was er mehr tendiert.

Ob Ronin da ähnlich denkt und fühlt, kann ich nicht beurteilen, ich bin mir aber sicher, dass er auch Gründe finden würde, die Beziehung fortzusetzen.


@ Ronin: Mit Sicherheit hast du recht, wenn du sagst, dass man die Ursachen für das ABtum möglichst beseitigen sollte, bevor man eine Beziehung eingeht. Allerdings denke ich nicht, dass dein geringes Selbstwertgefühl der Grund für die Probleme in deiner Beziehung sind, jedenfalls nicht ausschließlich.
Nun, was könnte/müsste sie alles ändern, damit du wieder zufriedener mit deiner Beziehung bist und was könntest du und was könnte sie dafür tun? Die Antwort ist für dich!
„Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ (Rumi) - https://www.ab-forum.de
:tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2: :tanzen2:
Canarias

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Canarias »

Buham hat geschrieben:
Ronin hat geschrieben: Allerdings gibt es da irgendwie auch noch eine Stimme in mir, die mir sagt, dass ein Mann seine Probleme eigentlich noch selbst in den Griff bekommen muss und nicht gleich zum Psychologen rennen soll, wenn es nicht gerade akut und/oder lebensbedrohlich ist.
Ich war auch schon nah dran, eine Therapie zu machen. Konnte mich u.a. auch aus diesem Grund noch nicht dazu durchringen.
Was glaubt ihr denn, wer diese Regel aufgestellt hat und wer von ihr profitiert?
Ronin

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Ronin »

otto-mit-o hat geschrieben:ich bin kein Arzt, aber ich kann mir vorstellen solche Hormonstörungen können sicher ganz unterschiedliche, nicht nur aufs äußere Erscheinungsbild wirkende Auswirkungen haben.
Offenbar hat ihr die Gynäkologin, die das damals diagnostiziert hat, gesagt, dass die Folgen der Hormonstörung, bis auf die schon beschriebenen Auswirkungen, unbedenklich ist. Damit ist für sie das Thema abgeschlossen. Deshalb hat sie sich auch nicht gemerkt, was da genau diagnostiziert wurde. Und solange sie keine Beschwerden hat, wird sie daran auch nichts ändern. Das zu behandeln, würde ja nur ein unnötiges Risiko bedeuten und ob sie sich danach irgendwie besser fühlen würde, ist fraglich; sie fühlt sich ja jetzt auch schon völlig OK.
otto-mit-o hat geschrieben:schlimm genug, wenn sie dabei austicken würde. also scheinen ja normale Gespräche schon kaum möglich zu sein.
Es ist keineswegs so, dass keine normalen Gespräche mehr möglich sind. Sie kann es nur nicht leiden, wenn jemand ihr sagt, was sie tun soll, vor allem, wenn es ihren Körper oder ihre Gesundheit betrifft.
Und ich würde auch niemals von ihr verlangen, dass sie an sich etwas ändert oder einem Risiko aussetzt, nur um mir äußerlich besser zu gefallen.
otto-mit-o hat geschrieben:schlimm, das du darüber nachdenken musst und auch nur manchmal zur Antwort nein kommst.
otto-mit-o hat geschrieben:warum trennst du dich nicht?
Es ist, wie Lilia schon sehr gut analysiert hat, kompliziert.

Wenn sie sich wieder einmal wegen einer Kleinigkeit aufführt, als hätte ich mit ihrer besten Freundin geschlafen, oder wenn sie mich wieder einmal in der Öffentlichkeit herablassend behandelt, dann denke ich mir oft: Das war's jetzt, ich gehe.

Aber wenn wir dann nur einen Tag später wieder abends vor dem Fernseher sitzen und sie sich in meine Arme kuschelt, dann kann ich ihr wieder nicht mehr böse sein und denke mir, dass ich das alles um nichts in der Welt wieder hergeben möchte.

Ich weiß, es klingt bescheuert - ist es vermutlich auch.
Lilia hat geschrieben:Eine weitere Rolle spielt natürlich auch die Folgen einer Trennung. Trennungen sind eine sehr große Belastung und meist ist niemand da, der einen dann auffängt.
Das ist sicherlich auch ein Faktor. Tatsache ist, dass mir trotz allem vieles an dem Leben mit ihr eindeutig fehlen würden, wenn wir nicht mehr zusammen wären.
Und selbst wenn emotional gar nichts mehr für die Beziehung sprechen würde, müsste ich ja auch noch andere Dinge zurücklassen: Z.B. das Haus, das seit 10 Jahren mein Zuhause ist und in das wir gemeinsam sehr viel Aufwand und Mühe gesteckt haben, um es zu renovieren, oder unsere beiden Katzen, die wir beide sehr mögen.

Außerdem sehe ich ganz einfach die Gefahr, dass ich wieder in den AB-Zustand wie vor der Beziehung zurückfalle und keine neue Partnerin mehr finde. Das wäre jetzt vermutlich noch schwieriger als damals, als ich noch 10 Jahre jünger war.
Blau
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Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Blau »

Interessant, ich finde mich ein bisschen in euch beiden wieder, Ronin, in deiner Frau und dir. Deshalb versuche ich mal meine Sichtweise bzw. meine Erfahrungen beizutragen.

Ich hatte selber mit einer hormonellen Störung zu tun, wobei auf Adrenogenitales Syndrom getippt wurde, was es aber letztlich nicht war. Irgendwann habe ich mich entschlossen, etwas dagegen zu tun, eben weil ich ein "normales" Leben und irgendwann auch eine Familie wollte. Ich bin zu einem Endokrinologen gegangen und letztendlich hat es bei mir gereicht, die Pille zu nehmen. Davor ging es mir so wie deiner Frau, sehr unregelmäßig bzw. keine Periode, Vermännlichungserscheinungen und Null Libido, Sex mit Penetration erschien mir als etwas sehr unangenehmes. Zwischenzeitlich hatte ich auch überlegt ob ich im falschen Körper bin. Mit einem normal weiblichen Hormonspiegel durch die Pille hat sich das alles aber geändert, die Libido kam zurück und ich habe mich wieder "weiblich" gefühlt :spiegel:
Übrigens habe ich zu Zeiten in denen ich keinerlei Interesse an Sex hatte auch vermieden, eine Beziehung einzugehen. Zwar habe ich mich auch da in Männer verliebt und mich nach Nähe gesehnt, aber mir war klar dass das nicht gutgehen würde eben weil ich keinem Mann Anfang/Mitte 20 zumuten wollte mit wenig bis gar keinem Sex auszukommen oder sich den woanders zu suchen.

In meiner ersten langjährigen Beziehung ging es mir dann ein bisschen wie dir: ich hatte viel Lust und wollte gerne mehr Sex haben, aber mein Partner war da oft abweisend und hatte keine Lust. Je mehr ich Sex wollte desto weniger wollte er. Er hat es in gewisser Weise wohl auch als Machtinstrument mir gegenüber genutzt, weil er sich mir in einigen anderen Bereichen wohl unterlegen fühlte: ich hatte eine höhere Ausbildung, mehr Freunde, war glücklich mit meinem Leben und meinem Job und war sportlicher. Ich habe ihm das nie unter die Nase gehalten und ehrlich gesagt war es mir sogar egal, aber innerlich hat das alles wohl an ihm genagt.
Als wir uns getrennt haben hat er gesagt, dass er mich zwar attraktiv fand, aber mich nie begehrt hat. Das hatte ich unbewusst auch so gespürt, und es hat mich in unserer Beziehung sehr geschmerzt, zumal ich von anderen Männern oft und deutlich gezeigt bekommen habe, dass sie mich begehrenswert finden.

Du hattest geschrieben, dass deine Frau "eigentlich nicht dein Typ" wäre und du sie auch nicht so richtig attraktiv findest. Könnte das vielleicht auch eine Rolle dabei spielen, dass sie nicht so gerne Sex mit dir haben möchte? Also zusätzlich zu ihrer Veranlagung bzw. ihrem hormonellen Status?
otto-mit-o

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von otto-mit-o »

Ronin hat geschrieben:Offenbar hat ihr die Gynäkologin, die das damals diagnostiziert hat, gesagt, dass die Folgen der Hormonstörung, bis auf die schon beschriebenen Auswirkungen, unbedenklich ist. Damit ist für sie das Thema abgeschlossen. Deshalb hat sie sich auch nicht gemerkt, was da genau diagnostiziert wurde. Und solange sie keine Beschwerden hat, wird sie daran auch nichts ändern. Das zu behandeln, würde ja nur ein unnötiges Risiko bedeuten und ob sie sich danach irgendwie besser fühlen würde, ist fraglich; sie fühlt sich ja jetzt auch schon völlig OK.
wie gesagt, ich bin ken Arzt oder auf dem Gebiet bewandert. aber wer weiß, ob es nicht auch andere Auswirkungen haben kann. Hormone steuern im Körper sehr sehr viel.
Ronin hat geschrieben:wenn sie mich wieder einmal in der Öffentlichkeit herablassend behandelt
naja, du beschreibst dein Problem mit zu wenig Selbstbewusstsein, deswegen lässt du dir sowas eben auch bieten.
also wenn mich meine - niemals existierende - Freunde, jemals so behandeln würde, dann würde ich mir das nicht gefallen lassen, auch wenn das zu einem Aus der Beziehung führen würde.

man sollte Menschen eben so behandeln, wie man auch selbst behandelt werden will. vorallem wenn sichs um Freunde oder Lebengefährten handelt.
Ronin hat geschrieben:Aber wenn wir dann nur einen Tag später wieder abends vor dem Fernseher sitzen und sie sich in meine Arme kuschelt, dann kann ich ihr wieder nicht mehr böse sein und denke mir, dass ich das alles um nichts in der Welt wieder hergeben möchte.
damit manipulierst du dich doch selber.
Ronin hat geschrieben:Außerdem sehe ich ganz einfach die Gefahr, dass ich wieder in den AB-Zustand wie vor der Beziehung zurückfalle und keine neue Partnerin mehr finde. Das wäre jetzt vermutlich noch schwieriger als damals, als ich noch 10 Jahre jünger war.
oder du hast due Chance dein Selbstbewusstsein zu stärken und eine harmonische neue Partnerin zu finden.

weist du, ich hätte gerne deine Ausgangssituation um mir auf "normale" Weise eine Frau zu suchen, die mich nicht sofort aussortiert. aber deswegen sage ich dir aus meinem Blickwinkel und ohne jegliche Erfahrung eben wie ICH das sehe.
und wie schon geschrieben, eigentlich steht es mir gar nicht zu - wegen fehlender Ahnung - überhaupt was dazu zu sagen.
aber wenn ich mir das von dir geschilderte Angucke, dann bin ich mit meinem HC+AB-Status irgendwie wieder viel zufriedender.

wie gesagt, ich hab 0,00 Ahnung davon. aber ich wünsche mir eine Beziehung, aber keine in dem ich von nem Kontroll-Monster ständig gedemütigt werde. Demütigung erfahre ich schon in meinem Leben genug und weiß daher, was es tief drinnen in einem Menschen anrichten kann. und davor musst, bei aller positiven Gesichtspunkt der Beziehung, halt wirklich wirklich aufpassen.
Seb-X

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Seb-X »

Du solltest einfach mal Klartext reden. Sag ihr klipp und klar, dass dich ihr Abblocken verletzt. Sei mal egoistisch, auch wenn das hier manche als ungerecht empfinden werden.
DIY!

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von DIY! »

Hey Ronin, das kommt mir alles sehr bekannt vor. Wie Du schon festgestellt hast ist Sex nicht wirklich das Thema, sondern die Tatsache, dass sie Dich dominiert, wo sie nur kann und Du Dir das gefallen lässt.
Und - wenn Du das gleiche Problem hast wie ich - Du machst Dich von ihrer Bestätigung abhängig. Du gibst Ohr Kontra und meinst, sie läge Dir dann zu Füßen? Und knickst gleich wieder ein, wenn das so nicht funktioniert? ("Du hast aber doch gesagt... ") So funktioniert es nicht! Es geht nicht nur darum, dass Du eine eigene Meinung haben sollst. Es geht darum, dass Du diese auch vertrittst. Dass es dabei zu Konflikten kommt, ist normal. Und genau die will sie mit Dir austragen. In dem Moment ist das natürlich schwierig und natürlich wird auch sie daran zu schlucken haben. (Und geh mal eher davon aus, dass sie sich dessen bewusst ist, auch wenn es oft anders scheint.) Genau wie Du natürlich auch, das wird ein harter Kampf. Der Respekt entwickelt sich dann später. Im Nachhinein, wenn sie sich beruhigt hat, wird sie erkennen "wow, er hat wirklich mal Rückgrat bewiesen, ist standhaft geblieben! Respekt! "
Solange sie Dich rumkommandieren kann, ist es natürlich bequem für sie. Aber das ist wie den ganzen Tag im Bett liegen: Am Ende denkt man sich doch: "Nichts gemacht, nur rumgehangen und Zeit verschwendet." Das ist auch für sie nicht schön! Das Problem ist, dass sie von Dir erwartet, dass Du sie daraus holst, weil sie selbst den A**** nicht hochkriegt. Aber so ist es. Das ist IHR Thema.
Deins ist Dein Selbstbewusstsein. DAS musst Du für Dich klären. Lass Dir den Scheiß nicht gefallen! Hör auf, ihr alles recht machen zu wollen! Wo ist Deine Würde? Ich weiß, das ist einfach gesagt, aber mehr können wir hier auch nicht tun. Den Rest musst Du machen!
Hart finde ich, dass sie Dich in der Öffentlichkeit demütigt! Das geht gar nicht und überschreitet eine weitere Grenze! Da hält Du ganz klar gegen und lass Dir auch hinterher nicht einreden, dass Du derjenige gewesen wärst, der sich daneben benommen hätte!
Und vielleicht ist die Seite re-empowerment.de ganz interessant für Dich. Zwar für Frauen gedacht und beschreibt teilweise noch weitaus extremere Probleme. Aber das ein oder andere wirst Du dort wiedererkennen!
So long, alles Gute!
Ronin

Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Ronin »

Hallo DIY,
DIY! hat geschrieben:Und - wenn Du das gleiche Problem hast wie ich - Du machst Dich von ihrer Bestätigung abhängig.
ich bin mir nicht sicher, ob man das so ausdrücken kann.

Das würde heißen, dass ich versuche, ihr alles recht zu machen, weil ich glaube, dass sie mich dann mehr liebt, oder dass ich meinen Selbstwert darüber definiere, wie sehr ich ihr gebe, was sie will.

Ich denke aber, das liegt ein wenig anders. Der Hauptgrund, warum ich versuche, es ihr recht zu machen, ist, dass ich so konfliktscheu und harmoniesüchtig bin, und Streit um jeden Preis vermeiden will. Sie ist nun mal jemand, der zu allem eine feste Vorstellung hat, wie es zu machen ist, und den Abweichungen schnell wütend machen können.

Um das an dem Beispiel, das ich in dem genannten Dialog meinte, zu verdeutlichen: Es ging darum, dass ich auf eine Urlaubsreise die Reisedokumente (Reservierungsbestätigungen usw.) einfach zusammengefaltet und in eine Seitentasche des Rucksacks gesteckt hatte. Laut ihr hätte man die Papiere aber in einen Hefter oder eine Mappe abheften müssen. Sie machte ein Riesentheater darum, warum ich das nicht so gemacht hätte, wie es sich gehört. Ich konnte erst mal keine Gründe nennen, warum ich das so und nicht anders gemacht hatte, weil ich nicht damit gerechnet hatte, mich dafür rechtfertigen zu müssen. Deshalb sagte ich, ich hätte das eben einfach so entschieden und fragte, warum sie das nicht einfach akzeptieren könne, schließlich hatte sie selbst einmal bemängelt, dass ich so selten etwas selbst entscheide, ohne sie vorher zu fragen, ob ihr das recht wäre. So kam es zu diesem Dialog.
Wohlgemerkt: Das Ganze hatte keine Auswirkung auf unsere Reise, es ging ihr nur ums Prinzip.

Ich könnte noch massenhaft ähnliche Beispiele nennen, das Muster ist immer gleich: Ihr Weg ist der einzig Richtige, und eine "richtige" Entscheidung von mir sieht so aus, dass ich etwas genau so tue oder entscheide, wie sie es tun würde.

Ich habe außerdem das Gefühl, dass jedes Mal, wenn ich etwas nicht so tue, wie es aus ihrer Sicht einzig richtig ist, sie in der Meinung bestärkt wird, dass ich zu allem unfähig bin und man mich nichts machen lassen kann, wenn man nicht will, dass es schief geht. Ich reagiere dann instinktiv darauf, indem ich lieber gar nichts mehr mache oder entscheide, ohne sie vorher zu fragen, wodurch sie mich wiederum als unselbstständig sieht.

Insofern weiß ich nicht, ob es etwas bringt, wie Du sagst, eine eigene Meinung nicht nur zu haben, sondern zu vertreten. Wie gesagt, ich weiß nicht genau, ob das alles nur ein riesiger "shit test" ist, den ich nur immer und immer wieder nicht bestehe, oder ob sie tatsächlich so von der Richtigkeit ihrer eigenen Meinung überzeugt ist, dass eine Abweichung nur Idiotie sein kann. Im letzteren Fall würde sie wohl ein Beharren auf meiner eigenen Meinung nicht als "standhaft" interpretieren, sonder als "unbelehrbar".
DIY! hat geschrieben:Hart finde ich, dass sie Dich in der Öffentlichkeit demütigt!


Das macht sie auch nicht absichtlich, sondern sie denkt sich nichts dabei, mich z.B. vor anderen wegen irgendwas zu belehren, weil sie mangels Respekt vor mir gar nicht auf die Idee kommt, ob das verletzend sein könnte.
DIY! hat geschrieben:Und vielleicht ist die Seite re-empowerment.de ganz interessant für Dich.
Danke, ich sehe mir die Seite mal an.

Alles Gute,
ronin
Gahaltan
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Re: Endlich eine Beziehung - aber trotzdem (fast) kein Sex

Beitrag von Gahaltan »

Ronin hat geschrieben:

Um das an dem Beispiel, das ich in dem genannten Dialog meinte, zu verdeutlichen: Es ging darum, dass ich auf eine Urlaubsreise die Reisedokumente (Reservierungsbestätigungen usw.) einfach zusammengefaltet und in eine Seitentasche des Rucksacks gesteckt hatte. Laut ihr hätte man die Papiere aber in einen Hefter oder eine Mappe abheften müssen. Sie machte ein Riesentheater darum, warum ich das nicht so gemacht hätte, wie es sich gehört. Ich konnte erst mal keine Gründe nennen, warum ich das so und nicht anders gemacht hatte, weil ich nicht damit gerechnet hatte, mich dafür rechtfertigen zu müssen. Deshalb sagte ich, ich hätte das eben einfach so entschieden und fragte, warum sie das nicht einfach akzeptieren könne, schließlich hatte sie selbst einmal bemängelt, dass ich so selten etwas selbst entscheide, ohne sie vorher zu fragen, ob ihr das recht wäre. So kam es zu diesem Dialog.
Ich: "Du sagtest doch selbst, ich soll dir mal etwas mehr Kontra geben und mal selbst was entscheiden!"
Sie: "Aber doch nur dann, wenn du damit im Recht bist!"
alter, wer tut sich denn so ne xanthippe freiwillig an? unglaublich.
„Die Geschlechtsreife allein berechtigt noch nicht zur Inbetriebnahme der Geschlechtsorgane.“

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