Bullying – Mobbing an der Schule

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Bullying – Mobbing an der Schule

War Opfer
33
39%
War Täter
4
5%
War Mitläufer
7
8%
War Unbeteiligt oder habe sowas nie gesehen
2
2%
Habe Kontakt zu Menschen, die früher Täter waren
5
6%
Kann mir einen ehemaligen Täter als Freund/in - Partner/in vorstellen
6
7%
Kann mir einen ehemaligen Täter als Freund/in - Partner/in NICHT vorstellen
15
18%
Habe mich mit den Opfern solidarisiert
13
15%
Sonstiges, siehe Beitrag
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 85

Josch

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Josch »

Corp.INC hat geschrieben:Hab im Prinzip das selbe wie Django geschrieben. [...] Was soll man auch von Willkür erwarten? [...] Wer verwarnt eigentlich dich?
Ehrlich gesagt geht mir dieser übertriebene Weichspül-wir-haben-alle-leib-Kurs, der hier in den letzen Monaten (oder eigentlich schon seit Übernahme des Forums) betrieben wird, auch mächtig auf die Eier. Das wirklich schlimme ist aber (wie Corp.INC richtig erfasst hat), dass man sehr oft wirklich nicht nachvollziehen kann, warum User A eine Verwarnung bekommt, während User B ungeschoren davon kommt. Weinerliche und nahe am Wasser gebaute (hier bereits namentlich erwähnte Moderatoren) tuen ihr Übriges dazu.... Den Vorwurf der Willkür finde ich daher schon durchaus berechtigt.
Gano hat geschrieben:Ich habe Corp. INC für drei Tage gesperrt.
Apropos Willkür...
Gano, warum genau hast du Corp. INC jetzt eigentlich gesperrt? Zur Deeskalation oder insgenheim doch wegen "Auflehnung gegen das Establishment"??? Früher gab es da wenigstens noch eine kurze Begründung bzw. Link zu den Forenregeln.
Administration: Absolute Beginner TreffIch habe Josch einen Monat gesperrt (Auch unter Berücksichtigung seiner diversen Verwarnungen und vormaligen Sperren).

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich bitte darum Kritik an der Administration oder Moderation in Zukunft mittels einer Email an ab-treff@live.de oder über eine private Nachricht direkt bei mir oder bei dem jeweiligen Moderator vorzubringen.
Zuletzt geändert von Josch am 06 Aug 2014 08:11, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Administrationshinweis hinzugefügt
otto-mit-o

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von otto-mit-o »

es geht um zwei diametral auseinanderfallende Dinge.

ich habs nirgends geschrieben, dass man sich nicht gegen Mobbern wehren sollte.
Corp.INC hat die Verwarnung bekommen, weil er dazu aufrief, gegen Mobbing von weiblicher Seite mit gewalt einzuschreiten, weil Frauen ja in dem Fall nichts entgegenzusetzen hätten.
es war eben ein Aufruf zur Gewalt. den Rest von dem betreffenden Beitrag, kann ja jeder lesen.

wenn hier jemand schreibt, er hat nem Mobber mal eine verpasst, so ist das passiert und was soll ich daran verwarnen? es sind Dinge, die passiert sind.

ich hab in meinem Moment übelster Kränkung in der Schule einem meiner Mobber auch mal den Ellenbogen ziemlich heftig in die Rippen gerammt - inkl. Krankenhausaufenthalt seinerseits.
ich war daran Schuld, obwohl er mich schon jahre über gemobbt hat. sowas tut man aber meist nicht zielgerichtet.
da ich dann eh umgezogen bin und eine deutlich bessere Schule hatte, wo Mobbing schon alleine von den Mitschülern niemals toleriert wurde, war die Konsequenz irrelevant.

und Corp.INC´s Versuch eine Parallel zu bilden vom Aufruf zur Gewalt und den persönlichen Erlebnissen der User, das halte ich auch für höchst bedenklich, es ist die trotzige Reaktionen eines Users, der seine Verwarnung einfach nicht verstehen will und jetzt sehen will, dass andere aus dem vermeintlich selben Gründen, verwarnt werden.

Willkür sehe ich insgesamt daran nicht, denn es war sehr transparant, warum er verwarnt wurde. Und eigentlich sollte jeder sehen, dass es zwei unterschiedlich gelagert Konstellationen sind und waren.

ich habe niemals behauptet, dass man gegen Mobber nichts tun soll. nur gezielt jemanden in den "Dreck zu boxen", weil das bei Frauen halt leichter ist, das halte ich für groben Unfug.
Tilion

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Tilion »

ICH finde es traurig, dass so ein Thema von einigen Usern dafür benutzt wird, um Mobbingopfern hier als schlechte Menschen darzustellen und dann noch in deren Aussagen wieder mal Dinge hinein zu intepretieren, die in keiner Aussage so stehen, aber sich so besser in sein Weltbild einfügen und man bloß nicht über sein eigenes Fehlverhalten nachdenken muss.
Gerade von Leuten, die nicht diese Erlebnisse machen mussten, hätte ich etwas Zurückhaltung erwartet. Stattdessen muss man sich hier noch rechtfertigen, dass man den Tätern nicht freudestrahlend die Hand schüttelt, wenn man sie sich mal bequemen sollten sich nach Jahren bzw. Jahrzehnten entschuldigen. Zu mal der jenige sogar selber dass macht, was er den anderen hier vorwirft.

Wenn man über dieses Thema hier ebenfalls nicht reden kann, ohne sich noch rechtfertigen zu müssen, wird die Liste der Themen hier dünn und für mich werden auch die Orte dünn, wo man offen reden kann. Und wem dieser Weichspül-Ton hier nicht passt, kann immer noch ins Unerfahren oder ins AB4, nur so als Tipp.

Ja, ich weiß um die Sperren. Ich entschuldige mich auch, dass ich das Thema jetzt auch noch mal aufgreife. Das hier ist aber ein Thema, was mich geprägt hat und ich es nicht hinnehme, dass dann mit Betroffenen so umgegangen wird.
SciFiGirl

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von SciFiGirl »

Corp.INC hat geschrieben: Nein, wenn man aus Groll dem Mobber alles schlechte wünscht ist man kein guter Mensch.
Aha. Zumindest habe ich in meinem Leben niemals Leute verletzt, gedemütigt, etc. Das hat für mich auch nichts mit "jugendlichem Fehler" zu tun. Als Jugendlicher sollte man schon so viel Empathie besitzen anderen nicht zu schaden. Sie nahmen es in Kauf.

Ich darf hier auch mal anmerken, dass das Mobben und das damit einhergehende Traumatisieren beim Opfer nicht bloß psychische Folgen hat. Die Forschung ist da inzwischen weiter und man weiß, dass eine Traumatisierung eines Lebewesens physische Folgen hat. Das Gehirn verändert sich, die Vernetzung desselben verändert sich. Sowas ist unumkehrbar und hat sogar Folgen auf die DNA. Traumata werden somit auch an die Kinder weiter gegeben. Und da kommen jetzt so Gutmenschen daher und sagen mir, dass ich mich nicht so haben soll?

Nein, auch ich wünsche den Tätern alles Schlechte. Aber wie Suria schon sagte: ihr böses Karma tragen sie mit sich.

Ich hatte übrigens mal beruflich mit der Frau eines der Haupttäter zu tun. Sie hat den Auftrag nicht an Land gezogen. Wo kommen wir denn da hin dem Täter auch noch eine Lebensexistenz zu ermöglichen. Sorry für die Frau, aber wer sich mit solchen Leuten abgibt, der muss dann die Konsequenzen tragen.
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Einsamer Igel
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Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Einsamer Igel »

SciFiGirl hat geschrieben:Ich hatte übrigens mal beruflich mit der Frau eines der Haupttäter zu tun. Sie hat den Auftrag nicht an Land gezogen. Wo kommen wir denn da hin dem Täter auch noch eine Lebensexistenz zu ermöglichen. Sorry für die Frau, aber wer sich mit solchen Leuten abgibt, der muss dann die Konsequenzen tragen.
Auch das ist Karma. ;)
Django hat geschrieben:Mobbing war kein Thema. Ich fühlte mich eher von den Frauen gemobbt, weil ich nicht die Wurst ins Senfglas tauchen durfte. Sowas prägt einen viel mehr fürs Leben, wenn man in dem Zeitfenster nix zum poppen hat. Mit Typen wurde ich immer fertig. Kurzer Spruch, dann aufs Maul und Ruhe war.
Du wurdest nicht gemobbt. Schön für dich. Aber dein Vergleich mit den Frauen... äh... Senfgläsern... hinkt gewaltig.

Ich wünsche mir einen Partner, der ohne solche abstossenden Machosprüche durchs Leben geht.

Aber du wünschst dir ja keine Partnerin.. sondern ein Senfglas... ich empfehle dir für dein Würstchen eine extra scharfe Sorte! :twisted:
SciFiGirl

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von SciFiGirl »

Tilion hat geschrieben:ICH finde es traurig, dass so ein Thema von einigen Usern dafür benutzt wird, um Mobbingopfern hier als schlechte Menschen darzustellen
Das ist leider die typische Verkehrung: das Opfer wird zum Täter gemacht (warum hast du dich nicht gewehrt, selbst Schuld / wie, du hast dich gewehrt, wie kannst du nur? / warum existierst du überhaupt?). Damit entzieht man jeglicher Diskussion den Boden.
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Gilbert
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Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Gilbert »

Einsamer Igel hat geschrieben:
SciFiGirl hat geschrieben:Ich hatte übrigens mal beruflich mit der Frau eines der Haupttäter zu tun. Sie hat den Auftrag nicht an Land gezogen. Wo kommen wir denn da hin dem Täter auch noch eine Lebensexistenz zu ermöglichen. Sorry für die Frau, aber wer sich mit solchen Leuten abgibt, der muss dann die Konsequenzen tragen.
Auch das ist Karma. ;)
Django hat geschrieben:Mobbing war kein Thema. Ich fühlte mich eher von den Frauen gemobbt, weil ich nicht die Wurst ins Senfglas tauchen durfte. Sowas prägt einen viel mehr fürs Leben, wenn man in dem Zeitfenster nix zum poppen hat. Mit Typen wurde ich immer fertig. Kurzer Spruch, dann aufs Maul und Ruhe war.
Du wurdest nicht gemobbt. Schön für dich. Aber dein Vergleich mit den Frauen... äh... Senfgläsern... hinkt gewaltig.

Ich wünsche mir einen Partner, der ohne solche abstossenden Machosprüche durchs Leben geht.

Aber du wünschst dir ja keine Partnerin.. sondern ein Senfglas... ich empfehle dir für dein Würstchen eine extra scharfe Sorte! :twisted:
Ein 'Zurecht-AB' würde die von mir geschätzte Neri jetzt schreiben....
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
Nightowl

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Nightowl »

Das mit den bleibenden Narben nach so einem Mobbing ist schon wahr. Kann mich in viele echt reinfühlen.

Bei mir war das sogar ähnlich. Am Anfang dachte ich Typ a b c verhauen und gut iss.
Aber diese ganzen Kopfkinos blieben. Als ich dann die Schule absolviert hatte. Fingen die Alpträume an. Und das über Jahre hinweg. Wo ich mich dann als wehrloses Opfer gesehen hatte. Im Traum hatte ich diese komplette Hilflosigkeit erleben müssen sich nicht wehren zu können (was für mich im RL unvorstellbar war) Die Träume hörten auch nicht auf und wurden Intensiver. Über Jahre.

Das lustige war auch noch das meine ehemaligen Mitschüler als ich fast 20 war versuchten mich telefonisch zu erreichen und mich zu einem ehemaligem Klassentreffen einladen wollten. Ich bin aber nie dort erschienen.

Das Problem mit dieser Einstellung: " Der möchtegern mobber A hat vor meinen Kumpels über mich gelacht also gibts eine in die F**" (weil er mich ja blamiert hat).

Dieses Verhalten wurde dann nach der Schule für mich zum Verhängnis. Anfang 20 sind die Leute schon reifer und man Schlägt nicht mehr einfach so zu. Hier zählte eher die Schlagfertigkeit. Welche mir nun mangelte.

Nochmals unangenehme Erfahrungen konnte es aber wieder nicht einfach so auf mir sitzen lassen und hatte den Typ dann einzeln rausgepickt um es mit ihm sachlich zu klären das ich das so nicht stehen lassen kann usw..

Ich glaube auch das diese Schlagfertigkeit, im richtigen Moment SOFORT so zu antworten das weder der andere noch du gekränkt wird ist schon eine Kunst. Und vor allem im Beruflichem Leben enorm wichtig ist, je nachdem in welchem Kollektiv man landet...
kräuterfrau

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von kräuterfrau »

Hier wird etwas verwechselt. Ich lebe mit jemanden zusammen, der unter extrem Mobbing gelitten hat. Das hat mit Hänseln nichts mehr zu tun. Hänseln ist auch nicht okay, aber Mobbing hat ganz andere Systematik.

Da wurde ein Mensch(damals noch ein Kind) systematisch gebrochen. Mitunter Opfer unterschiedlicher Straftaten. Und er kam nicht auf die Idee sich zu wehren, weil er SYSTEMATISCH gebrochen wurde. Weil ihm systematisch das Gefühl gegeben wurde nicht normal zu sein und durch eigene Art dazu prädestiniert.

Und was ich am schlimmsten finde, niemand hat reagiert.....

Weder Lehrer noch Eltern. Und der Zustand war sehr wohl bekannt oder mindestens bemerkbar. Wenn ein Teenager NIE rebelliert und an Klassengemeinschaft nicht teil nimmt, warum reagieren Lehrer nicht? Die Schüler sind doch ihre Schutzbefohlene. Und warum reagieren die Eltern nicht, wenn ein Teenager nie von Freunden eingeladen wird, nie Geburtstage von Bekannten erwähnt, nie mit jemand anderen gesehen wird?

Übrigens zurückschlagen halte ich für die schlechteste Lösung. Meiner Meinung nach fängt es viel früher an. Es fängt mit der Erziehung und System an, wo alles was andersartig verachtet wird.
SciFiGirl

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von SciFiGirl »

kräuterfrau hat geschrieben:Da wurde ein Mensch(damals noch ein Kind) systematisch gebrochen. Mitunter Opfer unterschiedlicher Straftaten. Und er kam nicht auf die Idee sich zu wehren, weil er SYSTEMATISCH gebrochen wurde. Weil ihm systematisch das Gefühl gegeben wurde nicht normal zu sein und durch eigene Art dazu prädestiniert.
Und das systematisch kann man noch ergänzen mit "über einen langen Zeitraum". Es geht hier ja nicht um eine einmalige Entgleisung, einen einmaligen Streit, auch nicht um eine zweimalige Entgleisung oder einen zweimaligen Streit. In der Schule waren hier viele über Jahre diesen Schikanen ausgesetzt. Und - lieber Mitleser aus einem anderen Forum: dazu gehört eben nicht nur der verbale oder der physische Ausbruch (Beleidigungen, Schläge, etc.), sondern auch gerade non-verbales Verhalten, worauf man am wenigsten reagieren kann. Da hilft dann auch keine Schlagfertigkeit Night Owl (wobei du in deinem Beitrag ansonsten wirklich Recht hast). Wenn eine Person systematisch ignoriert wird, so getan wird, als sei sie Luft, wenn Gespräche über Jahre immer dann verstummen, wenn diese Person den Raum betritt, dann versucht der Mob über dieses Ignorieren das zu erreichen, was über Beleidigungen evtl. nicht erreicht wird. Kann man in jedem Buch über Mobbing nachlesen Frankie. Du kannst ja mal in eine Bibliothek gehen (das sind diese Einrichtungen, wo man Bücher ausleihen kann) und dir ein oder zwei Bücher zum Thema zu Gemüte führen und deinen Horizont erweitern. Im Übrigen: wenn du Probleme mit dem hast, was ich hier schreibe, dann äußere dich bitte hier im Forum und nicht hinter meinem Rücken in einem anderen, wo ich nicht reagieren kann. Du darfst dich also gerne hier anmelden (wenn du das nicht schon hast) und hier weiter diskutieren. :winken:
Tilion

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Tilion »

Ich wäre damals froh gewesen wenn man mich ignoriert hätte. Ich weiß doch meine Mathelehrerin damals zu meinen Mitschülern gesagt hat, dann lasst ihn wenigstens links liegen.
Irgendwas war wieder vorgefallen und ich wurde mal wieder schikaniert, woraufhin die Lehrerin dann diesen Satz gesagt hat.

Meine Eltern konnten gar nicht reagieren, weil ich es ihnen nie erzählt habe. Sie werden geahnt haben, dass ich Außenseiter war. Sie haben aber nie das ganze Ausmaß gewusst. Warum aber kein Lehrer da systematisch gegengehalten hat, das geht über mein Denkvermögen hinaus.
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Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Einsamer Igel »

Tilion hat geschrieben:Meine Eltern konnten gar nicht reagieren, weil ich es ihnen nie erzählt habe. Sie werden geahnt haben, dass ich Außenseiter war. Sie haben aber nie das ganze Ausmaß gewusst. Warum aber kein Lehrer da systematisch gegengehalten hat, das geht über mein Denkvermögen hinaus.
Gestern abend sind bei mir einige Erinnerungen wieder hochgekommen. Was man alles so verdrängt im Laufe eines Lebens! :sadwoman:

Bei mir war es immer so, dass Lebensabschnitte irgendwann endeten und etwas Neues begann. Man könnte es "vom Regen in die Traufe kommen" nennen. Damit verschwanden die alten Sachen aus meinem Denken, denn die neuen nahmen meine ganze Aufmerksamkeit gefangen. Aber das bleibt ja irgendwo... auf einer internen Giftmülldeponie...

Unser Klassenlehrer in der Grundschule... er mochte mich nicht, weil ich nicht so ein aufgewecktes Kind war wie die anderen. Ich war zu still. Und das bekrittelte er auch alle halbe Jahre in meinem Zeugnis.

Ich war extrem oft und lange krank. Die Fehlzeiten auf meinen Zeugnissen lassen einen wundern, dass ich überhaupt versetzt wurde! Aber man schleifte mich irgendwie durch.

Jedes Mal, wenn ich nach längerer Krankheit wieder zur Schule kam... war mein Sitzplatz weg. Teils wusste ich nicht mal mehr, wo ich zuvor gesessen hatte! Das war leider auch immer ein Grund, Ärger zu bekommen. :sadwoman:

Daheim kam ich oft genug verdreckt oder mit zerrissenen Klamotten an, fehlende Dinge... es setzte dann auch daheim noch Ärger. Und der Spruch: Wehr dich doch!

Ein völlig hilfloser Spruch. Das war mir damals schon klar.
DannyDark

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von DannyDark »

Corp.INC hat geschrieben:Ist es bei Danny denn nicht so, dass sein Verhältnis zu allen Frauen nicht gut ist? Und das vielleicht wegen denen, die ihn mal gemobbt haben.

Nein, ich wünsche ihm Tag und Nacht nicht alles schlechte. Überhaupt denke ich nie an die Schulzeit von damals. Bin also nicht voller Groll sondern neutral.
Ja, das ist richtig..., und das war nicht nur in
der Schulzeit, sondern auch im Arbeitsleben... :?
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Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Birdfood »

Einsamer Igel hat geschrieben:
Tilion hat geschrieben:Warum aber kein Lehrer da systematisch gegengehalten hat, das geht über mein Denkvermögen hinaus.
Bei mir war es immer so, dass Lebensabschnitte irgendwann endeten und etwas Neues begann. Man könnte es "vom Regen in die Traufe kommen" nennen. Damit verschwanden die alten Sachen aus meinem Denken, denn die neuen nahmen meine ganze Aufmerksamkeit gefangen. Aber das bleibt ja irgendwo... auf einer internen Giftmülldeponie...
Das systematische kaputtmachen und unterdrücken ist auch mein Haupt-AB-Grund. Bei mir waren es die Lehrer, die Lügen über mich verbreitet hatten und meine Eltern, die .... ; Gleichaltrige haben dann auch irgendwann mitgemacht. Ich habe mich schmutzig und elend gefühlt und glaubte, ich sei weniger Wert als die anderen. Ich glaubte, es wäre unmöglich mich zu lieben und das ich es auch garnicht verdient hätte. Ich muß ein mentaler Riese gewesen sein, daß ich das überlebt habe (manchmal kann ich es selbst nicht fassen).
.... nur die Einsamkeit ist geblieben und die Erinnerungen.
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Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Einsamer Igel »

Birdfood hat geschrieben: Ich glaubte, es wäre unmöglich mich zu lieben und das ich es auch garnicht verdient hätte. Ich muß ein mentaler Riese gewesen sein, daß ich das überlebt habe (manchmal kann ich es selbst nicht fassen).
.... nur die Einsamkeit ist geblieben und die Erinnerungen.
Kinder halten eine Menge aus. Welche Folgen das hat, merkt man dann im restlichen Leben. :( Und nicht nur seelisch. Inzwischen weiß man, dass der permanente Stress der Kindheit auch Einfluss hat auf die spätere körperliche Gesundheit. Mit den Folgen muss man dann leben.

Bei mir ist es so, dass ich es immer "normal" fand, das auszuhalten (also nicht das, WAS ich aushalten musste, sondern DASS ich es aushielt). Ich kannte es nicht anders. Menschen, die Teile meiner Biographie erfahren haben, waren sehr betroffen und auch erstaunt, dass ich trotzdem der Mensch bin, der ich bin. Sie dachten, damit sei man zerstört.

Ich war es auch lange Zeit. Ich denke nicht gern an diese Zeit zurück, in der ich dachte, ich überlebe das nicht. Das waren viele Jahre meines Lebens. Damals war ich rein faktisch schon "in Sicherheit". Seltsam, dass dann der Absturz kam. Eine schwere Krise, die x Jahre anhielt. Ich denke manchmal, der Stress dieser Zeit hat mir den Rest gegeben. Und vergesse dabei, dass ich meine ganze Kindheit und Jugend unter Stress stand. Es ist kein Wunder, dass ich heute körperlich ein Wrack bin.

Seelisch geht es mir endlich besser.
Anonym

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Anonym »

Einsamer Igel hat geschrieben:Kinder halten eine Menge aus. Welche Folgen das hat, merkt man dann im restlichen Leben. :( Und nicht nur seelisch. Inzwischen weiß man, dass der permanente Stress der Kindheit auch Einfluss hat auf die spätere körperliche Gesundheit. Mit den Folgen muss man dann leben.

Bei mir ist es so, dass ich es immer "normal" fand, das auszuhalten (also nicht das, WAS ich aushalten musste, sondern DASS ich es aushielt). Ich kannte es nicht anders. Menschen, die Teile meiner Biographie erfahren haben, waren sehr betroffen und auch erstaunt, dass ich trotzdem der Mensch bin, der ich bin. Sie dachten, damit sei man zerstört.

Ich war es auch lange Zeit. Ich denke nicht gern an diese Zeit zurück, in der ich dachte, ich überlebe das nicht. Das waren viele Jahre meines Lebens. Damals war ich rein faktisch schon "in Sicherheit". Seltsam, dass dann der Absturz kam. Eine schwere Krise, die x Jahre anhielt. Ich denke manchmal, der Stress dieser Zeit hat mir den Rest gegeben. Und vergesse dabei, dass ich meine ganze Kindheit und Jugend unter Stress stand. Es ist kein Wunder, dass ich heute körperlich ein Wrack bin.

Seelisch geht es mir endlich besser.
D'accord. Geht mir nicht anders.
Tilion

Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Tilion »

Einsamer Igel hat geschrieben:
Bei mir ist es so, dass ich es immer "normal" fand, das auszuhalten (also nicht das, WAS ich aushalten musste, sondern DASS ich es aushielt). Ich kannte es nicht anders. Menschen, die Teile meiner Biographie erfahren haben, waren sehr betroffen und auch erstaunt, dass ich trotzdem der Mensch bin, der ich bin. Sie dachten, damit sei man zerstört.

Ich war es auch lange Zeit. Ich denke nicht gern an diese Zeit zurück, in der ich dachte, ich überlebe das nicht. Das waren viele Jahre meines Lebens. Damals war ich rein faktisch schon "in Sicherheit". Seltsam, dass dann der Absturz kam. Eine schwere Krise, die x Jahre anhielt. Ich denke manchmal, der Stress dieser Zeit hat mir den Rest gegeben. Und vergesse dabei, dass ich meine ganze Kindheit und Jugend unter Stress stand. Es ist kein Wunder, dass ich heute körperlich ein Wrack bin.

Seelisch geht es mir endlich besser.
Irgendwie war ich zerstört. Die große Kunst ist, sich selbst wieder aufzubauen. Wenn man die Grundschulzeit mit zu rechnet hat es von 1994 bis 2006 gedauert, bis ich nicht mehr das Gefühl hatte, von meinen Menschen als Ärgernis wahrgenommen zu werden und ich nicht mehr voller Selbstzweifel war und mir zumindest ein Grundmaß an Selbstbewusstsein bzw. Selbstwertgefühl angeeignet habe. Aber ich merke heute noch, dass diese Selbstzweifel immer noch da sind. Es brauch mich nur eine mir nahestehende Person mich kritisieren und ich stelle mein gesamtes Verhalten in Frage und fühle mich allein.

PS: Liebe Igel, ich möchte mich an dieser Stelle bei dir für diesen Thread bedanken. :umarmung2: Er hilft mir sehr die Geschehnisse zu analysieren, zu reflektieren und ein Stück weit auch aufzuarbeiten.
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Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Einsamer Igel »

Tilion hat geschrieben:PS: Liebe Igel, ich möchte mich an dieser Stelle bei dir für diesen Thread bedanken. :umarmung2: Er hilft mir sehr die Geschehnisse zu analysieren, zu reflektieren und ein Stück weit auch aufzuarbeiten.
:umarmung2:

Es gab ja schon Mobbing-Threads hier, aber ich glaub, ohne Umfrage.

Ich bin zwiespältig. Ich denke schon, dass Menschen sich ändern, insbesondere durch das erwachsenwerden.

Dennoch habe ich kein gutes Gefühl dabei, wenn ich mir vorstelle, ein heute nahestehender Mensch war früher so ein A-loch.

Ich war vor einigen Jahren in einem Sportverein. Eine Frau dort wirkte auf mich sympathisch. Anfangs. Ich mochte ihren Humor. Sie war sehr lebendig. Und hatte eine witzige Kaltschnäuzigkeit. Sehr extrovertiert, immer einen frechen Spruch auf den Lippen. Viel am lachen. Solche Leute wirken schon irgendwie anziehend.

Dann machte sie eines Tages eine Bemerkung in großer Runde... viele der Teilnehmer lachten und stimmten zu... aber mir wurde ganz anders.

Sie meinte, sie habe ihren Kindern "den Arsch verkloppt, bis sie rot leuchteten".

Ab da war sie für mich gestorben.

Nicht, weil sie früher ihre Kinder geschlagen hat. Sondern weil es ihr gänzlich an Einsicht mangelte, was sie da eigentlich getan hat! Sie fand das offenbar völlig ok und auch noch witzig.

Ich könnte wetten, ihre Kinder fanden das nicht witzig.

Es käme für mich wirklich drauf an, wie ein früherer Täter/Mobber heute zu seinen Taten steht. Ob er sich damit auseinandergesetzt hat, was er da gemacht hat und ob er es bereut. Oder einfach weggewischt hat, noch entschuldigt mit: Ich war ja ein Kind... und so schlimm wars ja auch nicht.
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Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Birdfood »

Einsamer Igel hat geschrieben: Damals war ich rein faktisch schon "in Sicherheit". Seltsam, dass dann der Absturz kam. Eine schwere Krise, die x Jahre anhielt.
Bei mir war es genauso. Ich glaube es liegt daran, daß die Anspannung dann von einem abfällt, wie bei einem Marathonläufer, der kurz nach dem Ziel zusammenbricht.

Mein Körper hat den jahrzehntelangen Stress nicht verziehen und ist ziemlich angeschlagen, seelisch geht es mir dagegen so gut, wie nie zuvor (auch wenn das relativ zu sehen ist).
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Re: Bullying – Mobbing an der Schule

Beitrag von Einsamer Igel »

Ja... da haben wir ja was gemeinsam. Auch wenns nicht so erfreulich ist. ;)