Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Maggie

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Maggie »

Cylon hat geschrieben:
Maggie hat geschrieben:Für mich ist das auf jeden Fall eine Option, wenn ich auf die 40 zugehe. Ich weiß, dass Kinder großziehen zu meinem Lebensplan gehört und werde mich da nicht von einem Mann abhängig machen. Klar finde ich es besser mit Vater, aber erstens kann so einer auch oft ganz schnell über alle Berge sein und zweitens kann ich ja nicht meine Wünsche an eine Person hängen, wenn es auch anders geht.
Was würdest du denn für ein Spender haben wollen? Also, welche Kriterien wären für dich wichtig?
Darüber habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht nachgedacht...Aber ich würde wahrscheinlich äußerlich eine Ähnlichkeit mit mir anstreben und mir wär auch recht, wenn die Person nicht dumm wäre
Als Single aber sehr schwierig, gibt ja schon Probleme bei gleichgeschlechtlichen Paaren.
Die meisten Samenbanken wollen die rechtlichen Probleme nicht haben und lehnen deshalb so etwas ab.
Übrigens Unterhaltsklagen sind nur möglich, wenn das Kind die sozial Vaterschaft des nicht leiblichen Vaters anklagt und dann noch die biologische des leiblichen Vaters einklagt. also ziemlich kompliziert und eher unwahrscheinlich.
Das einzige was einen neben den moralischen Sachen abschreckt sind imo die rigorosen Verträge, die ich schon angesprochen hab bzgl der Rückforderung.
In Deutschland vielleicht, in Dänemark kriegen m.W. auch Singlefrauen Kinder.
Und von Unterhalt habe ich nicht gesprochen, dass man dann die gesamte Verantwortung am Hals hat, ist mir klar. Deswegen ist es auch mehr so meine letzte als erste Wahl. ;)
blank pager
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 299
Registriert: 22 Nov 2022 12:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von blank pager »

Auch wenn dieser Thread schon ziemlich alt ist, aber das Thema der Unfruchtbarkeit bzw. Kinder durch Samenspende ist kürzlich im Staatsfunk gebracht worden, da es doch offenbar immer weiter grassiert und eine gewisse Verbreitung in der Bevölkerung gefunden hat. Offenbar gehen den Männern die Schwimmer aus und das bereits im Alter 20-30. Es setzt sich fort, sodass ab 40 manche bereits steril sind. Eine traurige Entwicklung gesellschaftlich, wenngleich ich mittlerweile weiß, dass ich (glücklicherweise) nicht betroffen bin.

Link zum Beitrag, wo sich auch ein Betroffener äußert.
Benutzeravatar
Dr. House
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 756
Registriert: 29 Jun 2016 16:03
Geschlecht: männlich

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Dr. House »

blank pager hat geschrieben: 29 Jan 2023 08:10 Auch wenn dieser Thread schon ziemlich alt ist, aber das Thema der Unfruchtbarkeit bzw. Kinder durch Samenspende ist kürzlich im Staatsfunk gebracht worden, da es doch offenbar immer weiter grassiert und eine gewisse Verbreitung in der Bevölkerung gefunden hat. Offenbar gehen den Männern die Schwimmer aus und das bereits im Alter 20-30. Es setzt sich fort, sodass ab 40 manche bereits steril sind. Eine traurige Entwicklung gesellschaftlich, wenngleich ich mittlerweile weiß, dass ich (glücklicherweise) nicht betroffen bin.

Link zum Beitrag, wo sich auch ein Betroffener äußert.
Vielleicht rückt dadurch das AB Thema als Ganzes irgendwann verstärkt in den Mittelpunkt (insbes. zB vor dem Hintergrund unseres Rentensystems). Es muss ja Gründe für solch eine Entwicklung geben. Andererseits, was will der Staat machen? Jedem nen Partner zuweisen? Oder vlt. gibts irgendwann nur noch X Männer die zeugungsfähig sind und alle Damen lassen sich dann dort befruchten bzw. von diesen via Spende?

Einfach nur noch traurig.
Benutzeravatar
lucasg
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1280
Registriert: 16 Mär 2021 14:47
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: offen für alles.
Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
Wohnort: bei Stuttgart

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von lucasg »

Prinzipiell finde ich das eine super Sache.
Man kann sogar die Verträge von einem Notar machen lassen.
Ich denke Kommunikation über Erwartungen ist da das wichtigste .
Wenn es für alle (inkl. Meine Partnerin passt falls ich eine haben sollte) könnte ich mir das sehr gut vorstellen
towards a better future
Benutzeravatar
Finnlandfreundin
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5426
Registriert: 10 Jun 2019 09:41
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Sachsen

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Finnlandfreundin »

Bei einer Samenspende von eigenen Kindern zu sprechen, finde ich sehr weit weg. Für mich gehört dazu, das Kind aufwachsen zu sehen bzw wenigstens von seiner Existens zu wissen.

Aber wenn ein Mann gesund ist und kein Problem damit hat, dass Kinder irgendwo rumschwirren könnten, dann finde ich Samenspenden eine gute Sache, da es auch Paare gibt, die sich Kinder wünschen, aber keine eigenen bekommen können.
Für alleinstehende Frauen ist das leider keine Option, eine Freundin hatte sich vor paar Jahren mal informiert. Ihr wurde gesagt, dass man als Paar auch schon eine Weile zusammen sein muss und von einem Psychologen auf Herz und Niere untersucht wird, ob die Partnerschaft beständig ist, wenn man als Paar eine künstliche Befruchtung möchte. Zudem darf man ein bestimmtes Alter nicht überschreiten (weiß nicht mehr, wo das liegt).

Heutzutage haben zudem Kinder, die über eine Samenbank gezeugt wurden, das Recht zu erfahren, wer der Erzeuger ist. Dabei können auch rückwirkende Alinentenzahlungen auf den Erzeuger zukommen. So erfährt man aber dann auch wenigstens von ihrer Existens. Ob sich auch ein Kontakt aufbaut, ist eine andere Frage. Gehen sie nicht auf die Suche, zahlt man zwangsläufig nichts.

Es gibt immer Pro und Contra, beides muss man abwägen und für sich entscheiden, was überwiegt.
Benutzeravatar
Finnlandfreundin
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5426
Registriert: 10 Jun 2019 09:41
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Sachsen

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Finnlandfreundin »

lucasg hat geschrieben: 29 Jan 2023 10:58 Prinzipiell finde ich das eine super Sache.
Man kann sogar die Verträge von einem Notar machen lassen.
Ich denke Kommunikation über Erwartungen ist da das wichtigste .
Wenn es für alle (inkl. Meine Partnerin passt falls ich eine haben sollte) könnte ich mir das sehr gut vorstellen
Wenn die Samenspenden zuvor erfolgten, dann hat das nichts mit einer zukünftigen Partnerin zu tun. Ein Mann würde für mich auch nicht als Partner ausscheiden, wenn er mal Samenspenden gemacht haben sollte.
Ich glaube, innerhalb einer Beziehung wäre ich dagegen, aber 100%ig kann ich das nicht sagen, denn im Grunde sind es, wenn sie auch seine Gene haben, nicht seine Kinder.
time4change
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 845
Registriert: 13 Jun 2021 23:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von time4change »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 29 Jan 2023 12:26Heutzutage haben zudem Kinder, die über eine Samenbank gezeugt wurden, das Recht zu erfahren, wer der Erzeuger ist. Dabei können auch rückwirkende Alinentenzahlungen auf den Erzeuger zukommen.
sprich
(ein bis zwei Schritte weiter gedacht)
wenn Frau auf Spendersamen zurückgreift, dann weiß sie, dass der biologische Vater ihres erhofften Nachwuchses entweder ein Dauer-Hartz 4ler ist - dem Unterhaltsforderungen egal sind, weil bei ihm eh nix zu holen ist - oder ein Typ mit beschränktem Denkvermögen, der bei seinem Tun nicht an potentielle Spätfolgen denkt

genau die Männer, die frau sucht?
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
https://www.ab-forum.de
Benutzeravatar
Girassol
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1566
Registriert: 22 Aug 2015 16:52
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Girassol »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 29 Jan 2023 12:26 Für alleinstehende Frauen ist das leider keine Option, eine Freundin hatte sich vor paar Jahren mal informiert. Ihr wurde gesagt, dass man als Paar auch schon eine Weile zusammen sein muss und von einem Psychologen auf Herz und Niere untersucht wird, ob die Partnerschaft beständig ist, wenn man als Paar eine künstliche Befruchtung möchte.
Das stimmt so (nicht) mehr. Eine Kollegin von mir ist schon länger Single und hat sich beraten lassen. Eine künstliche Befruchtung ist auch als alleinstehende Frau möglich, z. B.: https://tfp-fertility.com/de-de/wissens ... nderwunsch
Yesterday is history, tomorrow is a mystery, but today, today is a gift. That's why we call it present.
blank pager
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 299
Registriert: 22 Nov 2022 12:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von blank pager »

Dr. House hat geschrieben: 29 Jan 2023 09:19 Vielleicht rückt dadurch das AB Thema als Ganzes irgendwann verstärkt in den Mittelpunkt (insbes. zB vor dem Hintergrund unseres Rentensystems). Es muss ja Gründe für solch eine Entwicklung geben. Andererseits, was will der Staat machen? Jedem nen Partner zuweisen? Oder vlt. gibts irgendwann nur noch X Männer die zeugungsfähig sind und alle Damen lassen sich dann dort befruchten bzw. von diesen via Spende?

Einfach nur noch traurig.
Klar ist das eine traurige Entwicklung.

Als Mann kann man nur bis zu einem gewissen Alter spenden, soweit ich weiß. Zumindest in AUT. Darüber hinaus nicht. Es werden wohl die älteren Männer, die (noch) gesund sind, hier herhalten müssen, wenn die junge Generation ausfällt. :poempel:
Die ganze Sache ist in AUT gesetztlich heute klar geregelt. Für den Spender sind jedwede Forderungen (Alimente etc.) ausgeschlossen nach dzt. Rechtslage. Lediglich hat das gezeugte Kind ab dem 15. oder 18. Lebensjahr das Recht zu erfahren, wer der biologische Vater ist und dann diesen auch dann kontaktieren etc. Aber keine Ansprüche stellen.
Hatte vor einigen Jahren auch mal überlegt, eine Samenspende abzugeben, da ich selbst wohl keine Kinder je haben werde, aber als Spender in Frage kam.
Zuletzt geändert von blank pager am 29 Jan 2023 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
time4change
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 845
Registriert: 13 Jun 2021 23:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von time4change »

blank pager hat geschrieben: 29 Jan 2023 16:33Die ganze Sache ist in AUT gesetztlich heute klar geregelt. Für den Spender sind jedwede Forderungen (Alimente etc.) ausgeschlossen nach dzt. Rechtslage. Lediglich hat das gezeugte Kind ab dem 15. oder 18. Lebensjahr das Recht zu erfahren, wer der biologische Vater ist und dann diesen auch dann kontaktieren etc. Aber keine Ansprüche stellen.
Wie "klar" und ggfs. beständg ist die DERZEITIGE Regelung?

es geht um Zeiträume von 18 und mehr Jahren ...

was, wenn der Europäische Gerichtshof 2035 feststellt, dass nationale und vertragliche Regelungen zulasten (ungeborener) Kinder ungültig und nichtig sind ... und im Blick auf den Fachkräftemangel niemand durch den fehlenden Unterhalt des leiblichen Vaters am Studium gehindert werden soll ...

... und der 2024 geborene Nachwuchs aus einer 2023 Samenspende dann in 2042 wirklich studieren will = für 8 oder 12 Semester Unterhalt braucht?
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
https://www.ab-forum.de
blank pager
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 299
Registriert: 22 Nov 2022 12:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von blank pager »

time4change hat geschrieben: 29 Jan 2023 16:43
blank pager hat geschrieben: 29 Jan 2023 16:33Die ganze Sache ist in AUT gesetztlich heute klar geregelt. Für den Spender sind jedwede Forderungen (Alimente etc.) ausgeschlossen nach dzt. Rechtslage. Lediglich hat das gezeugte Kind ab dem 15. oder 18. Lebensjahr das Recht zu erfahren, wer der biologische Vater ist und dann diesen auch dann kontaktieren etc. Aber keine Ansprüche stellen.
Wie "klar" und ggfs. beständg ist die DERZEITIGE Regelung?

es geht um Zeiträume von 18 und mehr Jahren ...

was, wenn der Europäische Gerichtshof 2035 feststellt, dass nationale und vertragliche Regelungen zulasten (ungeborener) Kinder ungültig und nichtig sind ... und im Blick auf den Fachkräftemangel niemand durch den fehlenden Unterhalt des leiblichen Vaters am Studium gehindert werden soll ...

... und der 2024 geborene Nachwuchs aus einer 2023 Samenspende dann in 2042 wirklich studieren will = für 8 oder 12 Semester Unterhalt braucht?
Das ist schon richtig - in die Zukunft kann niemand sehen, aber es gilt schon die Rechtslage zum Zeugungszeitpunkt und nicht rückwirkend. Für gewöhnlich. 100%ige Sicherheit wird man nie haben, aber Gesetze gelten üblicherweise ab dem Datum, wo sie in Kraft treten und nicht rückwirkend.

Soweit mir bekannt, ist die gesetzliche Situation in AUT schon über 15 Jahre alt ohne nennenswerte Änderungen bis dato.
Benutzeravatar
lucasg
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1280
Registriert: 16 Mär 2021 14:47
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: offen für alles.
Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
Wohnort: bei Stuttgart

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von lucasg »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 29 Jan 2023 12:31
lucasg hat geschrieben: 29 Jan 2023 10:58 Prinzipiell finde ich das eine super Sache.
Man kann sogar die Verträge von einem Notar machen lassen.
Ich denke Kommunikation über Erwartungen ist da das wichtigste .
Wenn es für alle (inkl. Meine Partnerin passt falls ich eine haben sollte) könnte ich mir das sehr gut vorstellen
Wenn die Samenspenden zuvor erfolgten, dann hat das nichts mit einer zukünftigen Partnerin zu tun. Ein Mann würde für mich auch nicht als Partner ausscheiden, wenn er mal Samenspenden gemacht haben sollte.
Ich glaube, innerhalb einer Beziehung wäre ich dagegen, aber 100%ig kann ich das nicht sagen, denn im Grunde sind es, wenn sie auch seine Gene haben, nicht seine Kinder.
Emotional wären das wohl nicht wirklich meine Kinder. In einer Beziehung muss man dies natürlich besprechen. Etwas anderes wäre es wenn es die Kinder schon gäbe. Ich glaube auch nicht, dass ich davon sofort erzählen würde, hätte ich eine erfolgreiche Spende getätigt.

Und bei der alleinstehende Frau etc. muss ich dir widersprechen.
Man kann privatrechtlich da sehr wohl darauf verzichten. Im Gegenzug wäre dann logischerweise nicht mehr anonym, da man den Vertragspartner ja kennt. Da ließe sich rechtssicher wirklich einiges vereinbaren. Neben der finanziellen Klarstellung könnte man als Spender eventuell auch mal zu Besuch kommen sofern das die Frau/paar das auch möchte.

Viele Grüße
towards a better future
time4change
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 845
Registriert: 13 Jun 2021 23:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von time4change »

lucasg hat geschrieben: 30 Jan 2023 07:11
Finnlandfreundin hat geschrieben: 29 Jan 2023 12:31
lucasg hat geschrieben: 29 Jan 2023 10:58 ...
Man kann sogar die Verträge von einem Notar machen lassen.
...
...
...
Man kann privatrechtlich da sehr wohl darauf verzichten. ... logischerweise nicht mehr anonym, ... Da ließe sich rechtssicher wirklich einiges vereinbaren. Neben der finanziellen Klarstellung ...
Die Frage ist nur:
Wie "rechtssicher" ist eine Vereinbarung zulasten Dritter, die den Vertrag NICHT mit unterschreiben?

Im Normalfall hat ein "Kind" (in Anführungszeichen, da über den 18. Geburtstag hinaus!) ZWEI Elternteile, die ihm unterhaltspflichtig sind:
Regelungen zum Unterhalt finden sich in den §§ 1601 ff. BGB [Bürgerliches Gesetzbuch]. ... Mit Vollendung des 18. Lebensjahres ... Vater und Mutter lediglich sog. Barunterhalt leisten müssen. Zu diesem Barunterhalt sind sie grundsätzlich solange verpflichtet, bis ihr Zögling den Abschluss einer ersten Berufsausbildung erreicht hat. ...

--> ist der Studienanfänger an einen Vertrag gebunden, den seine Mama 20 Jahre vorher (bevor er überhaupt im Reagenzglas "gezeugt" wurde) zu seinen Lasten geschlossen hat?
v.a. wenn die Mama mittellos ist und NUR beim "Vater" = Samenspender was zu holen ist!

Und im Normalfall wird, wenn die Mutter ALG 2/Neudeutsch: Bürgergeld bezieht, das Sozialamt/die ARGE Wert darauf legen, dass das Kind vorrangig durch Unterhaltansprüche des Vaters finanziert wird und nicht aus öffentlichen Mitteln...
Kann ein bilateraler Vertrag zwischen Mutter und Samenspender den biologischen Vater vor Regressansprüchen der Bundesagentur für Arbeit schützen?

PS:
darum vermutlich
Finnlandfreundin hat geschrieben: 29 Jan 2023 12:26...
Für alleinstehende Frauen ist das leider keine Option, eine Freundin hatte sich vor paar Jahren mal informiert. Ihr wurde gesagt, dass man als Paar auch schon eine Weile zusammen sein muss und von einem Psychologen auf Herz und Niere untersucht wird, ob die Partnerschaft beständig ist, wenn man als Paar eine künstliche Befruchtung möchte. ...
in diesem Fall hat das Kind (und ggfs. das Sozialamt) ja einen rechtskräftig festgestellten (nichtbiologischen) Vater bzw. eine zweite unterhaltspflichtige Person
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
https://www.ab-forum.de
Benutzeravatar
Egil
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2002
Registriert: 15 Feb 2018 19:06
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Der echte Norden

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Egil »

Für mich wäre das die allerletzte Möglichkeit. Allerdings nicht anonym über eine Samenbank, sondern privat. Ich bin groß, schlank, blond und Akademiker, ich sollte Interessentinnen haben. Sollte ich mich zu diesem Schritt entscheiden, würde ich es nicht wegen einer eventuellen Prämie (Wie hier erwähnt, 100€? Wtf? Das ist ein Witz, oder? Prämien für Eizellenspenderinnen sind zig mal so hoch [zugegeben, das ist auch mehr Aufwand und nicht komplett ohne Risiko]) tun, und - wie gesagt, wenn ich mich dazu entschließen sollte - würde mir dann auch keine Sorgen wegen Unterhaltsforderungen mehr machen, sondern sie im Gegenteil einplanen (die Rechtsprechung hat da leider eine traurige Tendenz, mMn, und @BlankPager, was da jetzt gilt, muss nicht so bleiben und rückwirkende Nachforderungen wären zu erwarten). Im Gegenteil würde ich eher den entgegengesetzten Weg gehen und versuchen, Kontakt mit dem Kind zu erreichen und nötigenfalls einzuklagen. Aber, wie gesagt, das wäre nur die allerletzte Möglichkeit.

PS: Mein Croissant sucht wohl jetzt nach einem Samenspender.
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

Autokorrektur kann manchmal großen Mist produzieren.
blank pager
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 299
Registriert: 22 Nov 2022 12:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von blank pager »

time4change hat geschrieben: 30 Jan 2023 09:23
Die Frage ist nur:
Wie "rechtssicher" ist eine Vereinbarung zulasten Dritter, die den Vertrag NICHT mit unterschreiben?

Im Normalfall hat ein "Kind" (in Anführungszeichen, da über den 18. Geburtstag hinaus!) ZWEI Elternteile, die ihm unterhaltspflichtig sind:
Regelungen zum Unterhalt finden sich in den §§ 1601 ff. BGB [Bürgerliches Gesetzbuch]. ... Mit Vollendung des 18. Lebensjahres ... Vater und Mutter lediglich sog. Barunterhalt leisten müssen. Zu diesem Barunterhalt sind sie grundsätzlich solange verpflichtet, bis ihr Zögling den Abschluss einer ersten Berufsausbildung erreicht hat. ...

--> ist der Studienanfänger an einen Vertrag gebunden, den seine Mama 20 Jahre vorher (bevor er überhaupt im Reagenzglas "gezeugt" wurde) zu seinen Lasten geschlossen hat?
v.a. wenn die Mama mittellos ist und NUR beim "Vater" = Samenspender was zu holen ist!
Ich denke, das ist der Knackpunkt an der Sache. Als Gegenüber kann ich sofort argumentieren, dass es das "Kind" gar nicht gegeben hätte, wenn ich als Samenspender nicht freiwillig gespendet hätte unter der zu diessem Zeitpunkt gültigen Gesetzeslage. Also, der Vertrag mit der Mutter kam zu seinen Gunsten zutande, indem dieser Vertrag dem Kind das Leben geschenkt hat. Keinesfalls zu seinen Lasten, denn dass er vielleicht eine Mutter hat, die nicht willens/fähig ist, ihr Kind großzuziehen ohne Mann, legitimiert keine Gesetzesänderung im Allgemeinen Sinne bzw. eine Aushebelung bestehender, rechtverbindlicher Verträge. Oder sind wir (gesellschaftlich) schon so weit, dass das Zeugen von Nachwuchts etwas Schlechtes, Verwerfliches ist? Eine Last sozusagen darstellt? Dass mit dem Kinderkriegen finanzielle Verpflichtungen verbunden sind, weiß wohl jeder >20 oder spätestens ab 30 - unterstelle ich mal einem erwachsenen Menschen.

Umgekehrt ist die Regelung in AUT auch so, dass einem Pärchen die Samenspende nur dann zuerkannt wird, wenn der Partner der Frau die (juristische) Vaterschaft übernimmt zum Zeitpunkt der Befruchtung der Eizelle. Soweit mir bekannt. Kurzum: Pärchen unfruchtbar, weil Mann/Partner nicht zeugungsfähig. Anderer Mann spendet > Kind kommt auf die Welt und wird das "Kind ihres Partners", der zum Zeitpunkt der Befruchtung einen rechtsverbindlichen Vertrag als (juristischer) Vater eingegangen ist. Ergo, gibt es Zorres in der Beziehung und diese zerbricht, kann das so gezeugte Kind nur beim juristischen Vater eine Unterhaltsklage einreichen, aber nicht beim biologischen.
Dementsprechend hat auch der biologische Vater niemals ein Anspruch jedweder Art auf das Kind.

Ebenso habe ich erhebliche Zweifel, ob diese Regelung so einfach zu kippen ist juristisch. Denn, letzten Endes basiert diese Sache genau darauf, dass ein Mann seine Samen spendet, um keinerlei Unterhaltsforderungen/sonstige Verbindlichkeiten einzugehen. Das ist mMn in dieser Diskussion ein zentraler Angelpunkt und eine Vielzahl von Retortenkinder verdanken ihr Leben genau dieser Regelung.
blank pager
Kommt an keinem Thema vorbei
Beiträge: 299
Registriert: 22 Nov 2022 12:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von blank pager »

Egil hat geschrieben: 30 Jan 2023 09:52 Ich bin groß, schlank, blond und Akademiker, ich sollte Interessentinnen haben. Sollte ich mich zu diesem Schritt entscheiden, würde ich es nicht wegen einer eventuellen Prämie (Wie hier erwähnt, 100€? Wtf? Das ist ein Witz, oder? [...]

PS: Mein Croissant sucht wohl jetzt nach einem Samenspender.
Nun, da bist nicht alleine. ;) Für mich kam auch nicht in Frage, Geld dafür zu nehmen, sondern ich hätte es kostenfrei gemacht. Aber eben ohne juristisch gesehen eine Verpflichtung eingehen zu müssen. Hier war mir eine klare, rechtsverbindliche Regelung wichtig.

Allerdings, und da scheitern 95-97% (angeblich, mir wurde diese Zahl von ärztlicher Sicht genannt) der Bewerber für eine Spende, denn sein Samen bzw. die Samenflüssigkeit muss eine Reihe von Kriterien im Hinblick der Qualität erfüllen, wenn man die Sache über eine Samenbank macht. Je nachdem wie streng die sind, ist die Ausfallsquote a priori hoch.
In der Regel gibt man mal eine Probe ab, die analysiert wird nach diversen Kriterien (ich erinnere mich an vier, es können aber noch mehr sein). Erst wenn diese alle erfüllt sind, erfolgt ein Gesundheitscheck auf alle möglichen Infektionskrankheiten, Parameter aller Arten usw. Das ist eine ganze Pallete. Besteht man auch diesen, kann's zur Spende kommen. Daher ist die Quote so niedrig, also die potienelle Anzahl in Frage kommender Männer in der Gesamtbevölkerung. Anders ausgedrückt, die Wahrscheinlichkeit, dass man auf einen Mann im Alter von 20-40 trifft, der NICHT spenden kann, ist immens hoch. Das heißt nicht, dass er keine Kinder bekommen kann; nur am Rande bemerkt.
Auch das Alter spielt eine formelle Rolle. z.B. ein Mann, der alle Kriterien erfüllt, aber über 40 oder 45 Jahre alt ist, so wird sein Samen ob des Alters nicht mehr genommen.

Die Samenflüssigkeit wird eingefroren in Flüssig-Stickstoff gelagert und muss nach dem Auftauen immer noch hinreichend viele Schwimmer enthalten, die diesen Vorgang überleben bzw. noch schwimmfähig danach sind. Wenn nun schon wenig am Beginn vorhanden sind, dann nach dem Auftauen gar nix mehr und

Klar, was heute nicht so ist (kenne die Rechtslage in DE überhaupt nicht und in AUT ein wenig, da ich mich informierte), kann in Zukunft so sein/werden.

Privat sieht die ganze Sache natürlich anders aus. Da kann jeder Mann ran. Völlig egal, weil es keine so strengen Kriterien gibt - ausser die Empfängerin setzt diese. :mrgreen: Nur fraglich, ob sie dann einen findet.
Auch wird der Modus dabei zu klären sein - ob man(n) zumindest ein wenig Spaß haben darf für ein paar Minuten oder ob die Sache ganz klinisch/distanziert abläuft. :lol:
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Montecristo »

Egil hat geschrieben: 30 Jan 2023 09:52 Sollte ich mich zu diesem Schritt entscheiden, würde ich es nicht wegen einer eventuellen Prämie (Wie hier erwähnt, 100€? Wtf? Das ist ein Witz, oder? Prämien für Eizellenspenderinnen sind zig mal so hoch
Gestattet ist in Deutschland wohl nur eine Aufwandsentschädigung. Blutspenden endet auch bei ca. 50 Euro.
Aber Du bist vermutlich sowieso international unterwegs...
Weil: Wie kommst Du auf die Eizellenspende? Die wäre in Deutschland illegal.

Die Eizellenspende widerspricht einem alten römischen Grundsatz, dass die Mutter immer zu identifizieren ist.
Aus irgendwelchen Gründen immer noch Grundlage bundesdeutscher Gesetzgebung.

Es diskriminiert IHMO auch homosexuelle Männer. Als lesbisches Paar kann man durchaus eine Kinderwunschbehandlung (als Selbstzahler selbstverständlich) durchführen.

Samenspende geht auch bei Kinderwunschbehandlung, wenn bei IHM nix schwimmt. Bei Verheirateten ist ER automatisch Vater. Gegenüber der Verwandtschaft reicht es, wenn beide die Klappe halten.
Zuletzt geändert von Montecristo am 30 Jan 2023 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Dominik

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Dominik »

Ehrlich gesagt habe ich über diese Alternative auch schon nachgedacht. Letztendlich bin ich jedoch zum Entschluss gekommen, davon abzusehen. Ganz einfach deswegen, weil es nicht meine Kinder wären. Rein biologisch gesehen wären sie es, keine Frage, aber zu wissen, dass irgendwo da draußen mein Junge/Mädchen rumläuft und ich davon keine Ahnung habe und ihn/sie wahrscheinlich nicht kennenlernen werde... :crybaby:
Benutzeravatar
Montecristo
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5167
Registriert: 08 Mär 2015 18:45
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Montecristo »

Dominik hat geschrieben: 30 Jan 2023 13:22 Ehrlich gesagt habe ich über diese Alternative auch schon nachgedacht. Letztendlich bin ich jedoch zum Entschluss gekommen, davon abzusehen. Ganz einfach deswegen, weil es nicht meine Kinder wären. Rein biologisch gesehen wären sie es, keine Frage, aber zu wissen, dass irgendwo da draußen mein Junge/Mädchen rumläuft und ich davon keine Ahnung habe und ihn/sie wahrscheinlich nicht kennenlernen werde... :crybaby:
ich finde diese Fixierung auf die Erhaltung von Stamm und Sippe sowieso für Quark. Damit verbaut man sich nur Perspektiven.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
Dominik

Re: Spermaspende - Letzte Möglichkeit für Kinder

Beitrag von Dominik »

Montecristo hat geschrieben: 30 Jan 2023 13:25 Damit verbaut man sich nur Perspektiven.
Wie meinst du das?