Verhalten bei eigenem Verliebtsein

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Andy86

Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Andy86 »

klecks hat geschrieben:
Andy86 hat geschrieben:Das ist eine gute Frage, ich war leider noch nie verliebt :sadman:
Dann wünsche ich dir, dass es dich bald ereilt. Dir werden Kronleuchter aufgehen. :mrgreen:

Ist zwar ein bisschen OT: Aber ich habe neulich von einem katholischen Theologen gelesen, der wohl in einer psychosomatischen Klinik (?) für katholische Geistliche arbeitet, dass er empfehlen würde, dass nur die sich als Priester mit Zölibat weihen lassen sollten, die wenigstens ein Mal im Leben so richtig heftig verliebt gewesen sind, damit sie wissen, wogegen sie sich entscheiden mit dem Zölibat. Interessanterweise ging er davon aus, dass viele Männer mit 30 noch nie so richtig verliebt gewesen waren.

Sooo ungewöhnlich sind dann Ab's vielleicht doch nicht. ;)
Keine Angst, Priester will ich nicht werden :mrgreen:
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Einsamer Igel
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Einsamer Igel »

klecks hat geschrieben:Dir werden Kronleuchter aufgehen. :mrgreen:
Gutes Stichwort. Ist mir zwar erst 1x passiert... aber ich leuchte!

Sagte zumindest ein langjähriger Freund. Der sah es mir direkt an, bevor ich was sagte. Und fing an zu grinsen. 8-)
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klecks
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von klecks »

Einsamer Igel hat geschrieben:
klecks hat geschrieben:Dir werden Kronleuchter aufgehen. :mrgreen:
Gutes Stichwort. Ist mir zwar erst 1x passiert... aber ich leuchte!

Sagte zumindest ein langjähriger Freund. Der sah es mir direkt an, bevor ich was sagte. Und fing an zu grinsen. 8-)
Leuchtest du noch immer, d. h., bist du aktuell verliebt? Oder leuchtest du seitdem, auch wenn das Verlieben schon lange her ist?

Mir ist mal wieder eingefallen, dass ich mich mit Anfang 20 mal bei einem Kommilitonen ausgeheult habe, weil ich heftig in einen Kommilitonen verliebt war, der dann zu allem Überfluss beim Bergsteigen gemeinsam mit seinem Bruder tödlich verunglückte ( da hatte ich nach dem Tod meines Bruders das zweite Mal ein emotionales "Black out" in meinem Leben :cry: ) .

Der wusste nicht so recht, wo mein Problem war. :twisted: Jahre später habe ich ihn wiedergetroffen. Da meinte er, dass er sich später heftig verliebt hatte, erstmals. Und dann an mich denken musste, weil er erst dann kapiert hatte, wovon ich ihm erzählt hatte. Er meinte, er hätte mich damals nicht angemessen trösten können, weil er selbst noch gar nicht nachvollziehen konnte, wovon ich ihm da erzählt habe ...
Andy86

Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Andy86 »

Wie ist es bei euch mit dem verliebt sein? Könnt ihr euch in jemanden verlieben, der euch GAR nicht beachtet ? Es ist nicht so, dass es noch nie in meinem Leben eine Frau gesehen habe die ich attraktiv und anziehend fand (das war sogar sehr häufig der Fall) Interesse von Frauenseite war aber nicht mal Ansatzweise da, deswegen konnte ich mich auch noch nie verlieben.

Wie ist es bei euch?
FoxMcCloud

Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von FoxMcCloud »

Wenn ich (alle Jubeljahre.) mal verliebt bin fällt mein IQ vor jeder Begegnung mit meinem OdB um mindestens 30/40 Punkte.
Fühle mich dann oft im wahrsten Sinne des Wortes geistig behindert was Flirtereien betrifft. :sadman: (no offense.)

Sobalt ich aber die Frau besser kenne, beiderseitige Sympathie herrscht und die ersten Hürden überwunden sind steige ich
langsam aber sicher wieder in meinen alten Einstein-Modus. :lach:
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Silvina
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Silvina »

Andy86 hat geschrieben:Wie ist es bei euch mit dem verliebt sein? Könnt ihr euch in jemanden verlieben, der euch GAR nicht beachtet ? Es ist nicht so, dass es noch nie in meinem Leben eine Frau gesehen habe die ich attraktiv und anziehend fand (das war sogar sehr häufig der Fall) Interesse von Frauenseite war aber nicht mal Ansatzweise da, deswegen konnte ich mich auch noch nie verlieben.

Wie ist es bei euch?
Das ist mir zuletzt zu Schulzeiten passiert, daß ich einseitig verknallt war. Mittlerweile ist Verlieben bei mir ein gegenseitiger Prozess. Heißt, wenn ich zwar ein Anfangsinteresse habe, vom Mann aber nichts zurückkommt, dann verpufft das ganz schnell. Oder ich merke Interesse beim Mann, finde ihn daraufhin vielleicht auch ganz interessant, dann ist das sozusagen ein gegenseitiges *Hochschaukeln*.
Manchmal muss man das Chaos nur ein bisschen schütteln, und es wird ein Wunder draus.
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Gilbert
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Gilbert »

klecks hat geschrieben:Aber mein standesamtlicher Hochzeitstag wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Denn da habe ich - ungelogen - vor Freude so dauergegrinst (wir haben den Tag im Wesentlichen zu zweit allein verbracht, ihn in Berlin begonnen und in Paris beendet....
Das war an meiner standesamtlichen Trauung auch so. Ein unbeschreibliches Hochgefühl, das ungefähr eine Woche bei mir andauerte. Die Bezeichnung 'Hochzeit' kommt also nicht von ungefähr.
Aber es war auch verbunden mit dem angenehmen Gefühl, daß ich nicht mehr nur für mich selbst Verantwortung trage. Die Worte des Standesbeamten "...in guten wie in schlechten Zeiten..." haben mich zum Nachdenken angeregt und noch Wochen danach beschäftigt.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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bettaweib
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von bettaweib »

klecks hat geschrieben:
Silvina hat geschrieben: Normalerweise bin ich dann schon relativ sicher, daß da auf beiden Seiten Gefühle sind.
Meinen Neid ;)
Yepp, das ist mir auch noch nie gelungen. Kenne ich garnicht.
---------------------------------------------------------------------------------------
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Terraner

Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Terraner »

klecks hat geschrieben:
TheRealDeal hat geschrieben:Scheinbar rede ich öfter über meinen Schatz. Da mir das allerdings nicht auffällt ist mir egal, was andere davon halten. :lol: Irgendwie muss ich zyklisch an sie denken (mit Seufzern und so) und der Job ist irgendwie lästig. :) Außerdem scheine ich nun mehr zu strahlen als früher. Naja, eine positive Ausstrahlung habe ich mir sowieso angeeignet und diese wird jetzt ordentlich kultiviert. :)
O.k., du bist gerade glücklich verliebt und frisch liiert, oder?

Mag ich noch nie so glücklich verliebt gewesen sein im Sinne von gleichzeitig verliebt sein bei Beziehungsanbahnung. Aber mein standesamtlicher Hochzeitstag wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Denn da habe ich - ungelogen - vor Freude so dauergegrinst (wir haben den Tag im Wesentlichen zu zweit allein verbracht, ihn in Berlin begonnen und in Paris beendet 8-) ) , dass mir am nächsten Tag das Gesicht wehgetan hat. Muskelkater? :mrgreen:
Mein Glückwunsch! Ich gönne Dir Dein Glück von ganzem Herzen!

Terraner
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schwarzkaeppchen
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von schwarzkaeppchen »

@ klecks

Ich werde aus deinen Aussagen irgendwie nicht schlau. In deinem Profil steht
AB Status: AB Vergangenheit
.

Du schreibst Schmog:
So richtig GLÜCKLICH verliebt, also beidseitig verliebt, war ich auch noch nie. :cry:
Dann schreibst du aber von deiner eigenen Trauung:
Mag ich noch nie so glücklich verliebt gewesen sein im Sinne von gleichzeitig verliebt sein bei Beziehungsanbahnung. Aber mein standesamtlicher Hochzeitstag wird mir ewig in Erinnerung bleiben.

Heißt das: Im Beziehungsanbahnungs-Bereich mit deinem Mann war nur einer verliebt, es bestand keine Gegenseitigkeit und dennoch habt ihr dann geheiratet, weil dann auf einmal LIEBE da war? Wie kam das? Ich bin neugierig. Erzähl bitte mehr!
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

vs

"Leben ist nicht genug, sagte der Schmetterling. Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." - Hans Christian Andersen
Lucilla

Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Lucilla »

Wenn ich in jemanden verliebt bin und weiß, dass ich ihn gleich treffe, bzw. sehe, dann kriege ich Bauchschmerzen, also mir wird richtiggehend übel und ich fühle mich wie gelähmt. Wenn ich ihn dann tatsächlich sehe, dann geht es meistens wieder, aber dann gucke ich ihn die ganze Zeit an, fast ununterbrochen und bemerke jedes Detail an ihm.
Ich denke aber, dass ich relativ normal mit ihm reden kann. Es kommt auch ein bisschen auf die Person an, ob ich mich eher über- oder unterlegen fühle. Fühle ich mich überlegen oder gleichwertig, dann bin ich äußerst geistreich und unterhaltsam. Fühle ich mich unterlegen, werde ich langweilig, lache über alles, was er sagt, stimme ihm immer zu, höre auf seine Vorschläge und bringe kaum eigene Aspekte ins Gespräch ein. Ich mag es nicht, wenn mich jemand auf diese Weise lähmt, da ich mich dann auch unterlegen und langweilig fühle und sicher nicht interessant wirke, aber auch nicht den Mut habe, ihm die Stirn zu bieten.
Ich stelle aber auch gerne unauffällig Körperkontakt her, indem ich mich eng an ihm vorbeischlängel oder so. Ich hatte mal einen, der sich jedes Mal entschuldigt hat, wenn ich ihm im Weg stand und er mich berühren musste, obwohl ich ihn eigentlich aktiv dazu gebracht hatte. Das tat MIR dann wiederum Leid.
Ich verteile dann auch gerne Komplimente, allerdings gehen all diese Dinge nur, wenn wir auch tatsächlich etwas miteinander zu tun hatten.
Der Junge, in den ich in der Schule verknallt war, mit dem hatte ich zum Beispiel im Grunde kein Kontakt, außer ihn im Unterricht anzustarren. Es kam kaum jemals zu wirklichem persönlichen Kontakt.
Nicht so bei den Jungs aus dem Studentenwohnheim, die ich hier als Hauptbeispiele angeführt habe und mit denen ich fast befreundet war.
Terraner

Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Terraner »

Verliebt war ich zum ersten mal in meinem Leben in Februar dieses Jahres, mit 54 Jahren. Doch die Liebe war leider einseitig. Sie wollte nur Freundschaft, wie ich an anderen Stellen bereits ausführlich dargestellt habe. Dennoch habe ich in deser Zeit "gestrahlt wie ein Christbaum". Meine Kollegen erkannten mich beinahe nicht wieder. ;)

Ich redete viel zu viel, und eine Menge Blödsinn. Ich hätte mein Glück in die Welt hinausschreien können! Ich war euphorisch, schwebte auf "Wolke 9" durch die Gegend, es war ein phantastisches Gefühl!

Es ist schwer zu beschreiben, was ich damals fühlte. Es war so etwas wie: "Die gehört mir, die lasse ich nicht mehr los". Zu akzeptieren, dass es sinnlos war, diese Frau zu lieben, ist mir verdammt schwer gefallen. :wuetend: Doch irgendwann war ich darüber hinweg. Nun sind wir Freunde, nur Freunde. Wir sehen uns nur ab und zu, sie wohnt in einer anderen Stadt, etwa 10 km entfernt, und ich habe keinen PKW. Doch die Erinnerung and die herrlich verrückte Zeit, als ich die Welt hätte umarmen können, kann mir keiner mehr nehmen, die gehört mir allein!

Im Internet habe ich nun eine Frau kennen gelernt, ich berichtete schon an anderen Stellen von ihr. Ich liebe sie, jedoch auf eine vollkommen andere Art, als meine erste Liebe. Meine Gefühle sind anders, nicht mehr so ungeduldig, nicht mehr so ungestüm, eher wärmer, weicher, vielleicht auch zärtlicher. Es fällt mir unglaublich schwer, die richtigen Worte zu finden, um das zu beschreiben, was ich empfinde, und wo der Unterschied liegt. :umarmung2:

Wir verstanden uns von der ersten Mail an glänzend. Es war sofort ein unbeschreibliches Vertrauen zwischen uns. Und seit ich sie kenne, strahle ich wieder den ganzen Tag! :D

Wir reden Stunden lang am Telefon. Wir können über alles reden, über die persönlichsten Dige, auch über Sex. Manchmal werde ich auch bei ihr zu ungeduldigt, zu ungestüm, dann "bremst sie mich ein". Doch sie ist mir keineswegs böse deswegen. Sie meinte, "besser euphorisch als gefühlskalt". Wie es weitergeht, wissen wir beide noch nicht so genau. Doch auch sie empfindet etwas für mich. Vielleicht (noch!) keine Liebe, aber zumindestens eine tiefe Freundschaft.

Um sie zu besuchen, musste ich 40 min mit der Eisenbahn fahren, doch das war mir egal. Dann stand ich vor ihrer Tür, mit einem Knoten im Magen und weichen Knien. Doch das gab sich rasch, als sie mich frendlich und freudig begrüsst hatte. Es wurde ein wunderbarer Nachmittag!

Geküsst haben wir uns schon. :oho: Ihre "Landefreigabe" habe ich noch nicht erhalten, und es wird bis zu ihrer "Clearence" gewiss noch einige Zeit dauern. Doch sie sagte nicht "nein", sondern "noch nicht". Ob es dazu kommt, werde ich noch sehen. Und wenn nicht, habe ich wenigstens eine wunderbare Freundin gefunden.

Mein Gefühl, sie wäre die Richtige für mich, auch für's Standesamt, wird immer stärker. Ob es so weit kommt, wissen wir beide noch nicht. Man wird sehen...

Terraner
Terraner

Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Terraner »

Lucilla hat geschrieben:...Der Junge, in den ich in der Schule verknallt war, mit dem hatte ich zum Beispiel im Grunde kein Kontakt, außer ihn im Unterricht anzustarren. Es kam kaum jemals zu wirklichem persönlichen Kontakt.....
Ja, das kenne ich nur zu gut. Genau so war es bei mir, bei meiner allerersten Liebe, vor 45 Jahren. Das Mädel hies Isis, und ich war 9 oder 10 Jahre alt. Vergessen habe ich sie jedoch bis heute nicht, wenngleich ich sie seit dem nicht mehr gesehen habe.

Ur-uralte Kamellen, ich weiss. Doch auch diese "ollen Kamellen" gehören zu meinem Leben.

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klecks
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von klecks »

schwarzkaeppchen hat geschrieben:@ klecks

Ich werde aus deinen Aussagen irgendwie nicht schlau. In deinem Profil steht
AB Status: AB Vergangenheit
.

Du schreibst Schmog:
So richtig GLÜCKLICH verliebt, also beidseitig verliebt, war ich auch noch nie. :cry:
Dann schreibst du aber von deiner eigenen Trauung:
Mag ich noch nie so glücklich verliebt gewesen sein im Sinne von gleichzeitig verliebt sein bei Beziehungsanbahnung. Aber mein standesamtlicher Hochzeitstag wird mir ewig in Erinnerung bleiben.

Heißt das: Im Beziehungsanbahnungs-Bereich mit deinem Mann war nur einer verliebt, es bestand keine Gegenseitigkeit und dennoch habt ihr dann geheiratet, weil dann auf einmal LIEBE da war? Wie kam das? Ich bin neugierig. Erzähl bitte mehr!
Schwarzkaeppchen, ich will dir gern den Gefallen tun, aber das ist ein sooo komplexes und auch sehr intimes Thema ..., dass ich nicht weiß, wie. Einen längeren Text habe ich gerade wieder gelöscht, weil er immer länger wurde und mir auch für ein öffentliches Forum dann doch zu intim.

Ich versuche es mal kürzer: Mit meinem späteren Ehemann war ich erst befreundet. (Er war meine zweite längere Beziehung.) D. h., ich habe ihn als Teilnehmer eines Workshops kennengelernt, den ich angeboten habe. Wir haben uns ab und zu mal zum Essen getroffen und uns sehr gut unterhalten können. Ich spürte früh, dass er ein sexuelles Interesse an mir hatte und nicht "nur" ein intellektuelles (letzteres bin ich durchaus gewöhnt, auch und gerade von Männern, aber vielleicht ist da auch bei anderen Männern hinter dem intellektuellen auch ein sexuelles Interesse vorhanden, was ich nur nicht raffe ... ;) ) .

Aber ich war nicht wirklich in ihn verliebt. Und wollte eigentlich auch keine sexuelle Beziehung zu ihm.

In einer Zeit, in der er unglücklich in eine andere verliebt war, kam es zwischen uns dann doch zu einer sexuellen Affäre. Im Grunde wollte er nur von mir getröstet werden ... :evil: Die erste körperlich intime Annäherung (noch ohne Koitus) war quasi eine Art "Unfall", ein Missverständnis, was sie bedeuten sollte ... Ich verliebte mich dann durchaus, mir gefiel der Sex ( :oops: ). Ihm auch. :mrgreen: Aber sein Herz war nicht bei mir. :cry: - Eine sexuelle "Beziehung" in dieser Gefühlskonstellation brauche ich nur einmal im Leben. Es fühlte sich (zumindest für mich) körperlich gut an, gefühlsmäßig aber total scheixxe ... Nie wieder!!! :evil: Aber ich habe ca. drei Monate gebraucht, ehe ICH diese Affäre beenden konnte. Gegen mein Gefühl, das diesen Mann eigentlich nicht verlieren, sondern "ganz" haben wollte.

Er zog dann mit der anderen zusammen (die wohl die Konkurrenz spürte) , nach ca. einem Jahr trennten sie sich wieder. Es war absehbar, die Beziehung war in jeder Hinsicht ein Fiasko (ich habe erst etwas später mitbekommen, dass es eine Prostituierte war, die er "retten" wollte).

Ca. 1,5 Jahre nach dem Ende unserer sexuellen Affäre haben wir uns wiedergetroffen (tatsächlich unabhängig voneinander in derselben Woche zu einander Kontakt aufgenommen, was er aber nicht wusste, weil meine sms nicht weitergeleitet wurde, weil er sich beruflich im Ausland befand). - Um es kurz zu machen: Nach ca. einem dreiviertel Jahr haben wir relativ unromantisch beschlossen: Wir genehmigen uns einen 2. Anlauf miteinander, aber wenn, dann gleich richtig: Mit Ehe und Familiengründung. Wir waren beide Ende Dreißig, "auszuprobieren" gab es nichts mehr, "nur" noch eine Beziehung wirklich zu leben.

Tja, und jetzt nach 10 Jahren leben wir im Trennungsjahr, die Initiative (eher die Konsequenz) zur Trennung ging von mir aus. Das, was wir wollten, hat gut funktioniert und wird uns vermutlich in veränderter Konstellation ein Leben lang erhalten bleiben: Wir sind Eltern von zwei Kindern geworden, wir haben gemeinsam ein Familiennest gebaut, wir sind nicht mehr die im Grunde Langzeitsingle, die wir vor Eheschließung waren. Wir haben einander geformt, Krisen bewältigt, miteinander und einzeln einen ganz anderen Stand im Leben bekommen. Wir haben sehr viel Lebens- und Beziehungserfahrung gesammelt und viel über uns selbst erfahren.

Wir sind immer noch gern miteinander Eltern. Aber Mann und Frau? Schwer zu beschreiben, keine Ahnung, ob das durch meine Zeilen nachvollziehbar wird: Da hat es immer gehakt. Von Anfang an. Und es ist nie wirklich besser oder gar gut geworden. Da war beidseitig - ohne böse Vorwürfe - immer so ein Gefühl: Könntest du nicht ein ganz anderer Mann, eine ganz andere Frau sein?

Ich hatte die romantische (ganz normale?) Vorstellung, alles aus einer Hand haben und leben zu wollen: Der Vater meiner Kinder sollte auch mein MANN sein. Und ich gestehe mir jetzt nach 10 Jahren ein: Ich kriege das so nicht gelebt. Der Vater meiner Kinder wird voraussichtlich der einzige Vater meiner Kinder sein (Ich bin nur noch mit einer minimalen Wahrscheinlichkeit fruchtbar, ganz altersgerecht). Ihm gebührt so durchaus auch eine Exklusivstellung in meinem Leben. Ich liebe den Mann als Vater meiner Kinder. Er gehört irgendwie auch lebenslang zu meiner Familie. Aber er ist nicht mein Mann. :cry: :oops:

Es war ein langer Prozess, mir das so einzugestehen. Das war schon eine heftige Lebenskrise, Ehescheidung war eigentlich ein Tabu ..., ich musste mich mit meinen ethischen Werten auseinandersetzen (und natürlich auch mit meiner Finanzsituation) - und auch damit, dass einen eigene Ansprüche an sich selbst so knebeln können, dass der "Bauch" überheftige Hilfeschreie senden muss, ehe man sich traut zu handeln. - Na ja, da spielt noch viel mit rein, was ich hier nicht schreiben möchte.

Seitdem ich es innerlich klargekriegt habe, dass ich die Elternschaft von der Wirtschaftsgemeinschaft und der Beziehung als Mann und Frau trennen kann, geht es mir wieder sehr gut. Fragezeichen an die Zukunft hin oder her.

Eine gegenseitige Anziehung zwischen uns gab es schon, es war nicht nur eine Verstandesentscheidung. Vielleicht passten einfach unsere Gene zwecks Fortpflanzung gut zu einander. ;) Da haben wir unseren Kindern mit Sicherheit eine aparte Mischung mitgegeben. ;)

Tja, und so habe ich halt die merkwürdige Lebenssituation, dass es nicht trifft, wenn Leute sagen, meine Ehe wäre gescheitert. Ich stehe nicht wirklich vor einem Trümmerhaufen. So fühlt es sich nicht an.

Eher so, dass ich als lebenserfahrene Mutter zweier Kinder denke: Hach ja, ich hätte schon gern mal einen Mann für MICH ... :oops: Und da lebe ich eben lieber allein mit meinen Kindern, als mit einem Mann, der nicht mein Mann ist ...

Und ehe ich das jetzt wieder lösche, drücke ich mal auf "absenden".
AtTheRearWindow

Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von AtTheRearWindow »

Hm. mein Verhalten beim Verliebtsein…

Ich war in meinem Leben nur ein einziges Mal verliebt, das war dieses Jahr, mit 25/26. Der Erkenntnis, dass ich verliebt bin, war ein echter Schock und hat mich im Endeffekt stärker beeinflusst, als der Kontakt zu der Frau selbst.

Ich habe in dieser Zeit all das erlebt, was wirkliches Klischee-Verliebtsein ausmacht :lol: Sie war mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen, Gegenstand meiner Träume, und mein erster Gedanke beim Aufwachen. Die ganze Woche über habe ich nur darauf gewartet, sie sehen zu dürfen, und sobald sich am Ende unserer gemeinsame verbrachten Zeit die Tür hinter hier geschlossen hatte, habe ich schon nur noch an das nächste Mal gedacht. Ich habe so eine Art Gedicht für sie geschrieben, und davon geträumt, wie es wäre, mit ihr mehr Zeit zu verbringen. Sie hat mir auch Energie gegeben, die ich so nicht kannte: nachdem ich die letzten drei Semester praktisch nichts für mein Studium gemacht hatte, hat allein die Glückseligkeit, die ich durch sie erhalten habe, ausgereicht, um bis vor die letzte Schwelle zum Abschluss zu kommen, und wenn sie noch weiterhin Teil meines Lebens wäre, dann wäre ich inzwischen vermutlich sogar schon fertig. :D All das lässt sich so zusammenfassen: wenn ich allein war, dann gab es für mich in keiner Sekunden einen anderen Gedanken als sie!

Das Komische ist aber, dass es mein Verhalten ihr gegenüber nicht im Geringsten beeinflusst hat! Wir waren Kollegen, haben uns immer nur im Büro gesehen, und dort habe ich mich vollkommen frei und flüssig mit ihr unterhalten können. Freilich habe ich ständig darüber nachgedacht, was sie jetzt von mir denkt, im Gespräch konnte ich ihr selten in die Augen blicken, weil das für mich zu starke Gefühle ausgelöst hat, und ich konnte in ihrer Gegenwart nicht einmal meinen Namen richtig schreiben. Deswegen wollte sie mich sogar zum Arzt schicken, weil sie sich Sorgen gemacht hat, ob das was Neurologisches ist :lol: Aber die Gespräche liefen immer flüssig, keine Hemmungen, kein Stottern, nicht das, was andere berichten, wenn sie ihrem "OdB" gegenüberstehen. Nie gab es unangenehmes Schweigen, oder offensichtliche Peinlichkeiten (von dem einen Mal, als ich ihr gesagt habe, dass ihre Haare sehr schön sind, mal abgesehen – das hat sie aber gar nicht richtig gemerkt, weil sie gerade abgelenkt war). Wir haben uns über alles Mögliche unterhalten, auch ihre Ex-Freunde und ihren aktuellen Singlestatus zum Beispiel, und darüber haben wir sogar Witzchen gemacht, wie wir uns eine gute Beziehung vorstellen usw., und ich hatte keine Hemmungen, auch mal ein oder zwei kleine Anzüglichkeiten unterzubringen (auf die sie positiv reagiert und in gleicher Münze zurückgegeben hat). Um es kurz zu machen: In unserem gemeinsamen Büro mit ihr zusammen habe ich mich einfach uneingeschränkt wohl und geborgen gefühlt. Das war sehr schön. :shylove:
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Einsamer Igel
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Einsamer Igel »

klecks hat geschrieben:...
Und ehe ich das jetzt wieder lösche, drücke ich mal auf "absenden".
Dein Bericht macht ein wenig traurig, weil ihr nicht das gefunden habt, was ihr euch gewünscht habt.
Aber man möchte auch DANKE sagen, für diesen Bericht!
Eine Beziehung ist eben nicht das gelobte Land, für das es Viele halten und schon gar nicht immer auf Lebenszeit.

Bis zu welchen Alter warst du denn ABine?
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klecks
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von klecks »

Einsamer Igel hat geschrieben:
klecks hat geschrieben:...
Und ehe ich das jetzt wieder lösche, drücke ich mal auf "absenden".
Dein Bericht macht ein wenig traurig, weil ihr nicht das gefunden habt, was ihr euch gewünscht habt.
Aber man möchte auch DANKE sagen, für diesen Bericht!
Eine Beziehung ist eben nicht das gelobte Land, für das es Viele halten und schon gar nicht immer auf Lebenszeit.

Bis zu welchen Alter warst du denn ABine?
Meinen ABinen-Status habe ich mit meinem ersten Partner mit 28 Jahren "verloren".

Nein, eine Beziehung ist nicht das gelobte Land. Wenn man sich "hat", fängt es ja erst so richtig an. Und Leben ist immer etwas Dynamisches. Aber ich bereue den Schritt vor zehn Jahren nicht. Weil man eben Beziehungserfahrung nicht durch einsames Grübeln bekommt ... ;) Und weil wir - ja - nicht all das bekommen haben, was wir uns gewünscht haben. Aber doch auch sehr viel. Und als der Vater der Kinder heute die Kinder wieder bei mir abgeliefert hat, wir alle zusammen Mittag gegessen haben und er nach ner Weile wieder in sein Zuhause fuhr, haben wir uns beim Verabschieden mal wieder länger im Arm gehabt. Und es fühlt sich immerhin nach wie vor warm an. (Aber für mich nur, so lange ich deutlich die Grenze zwischen Elternschaft und nicht mehr versuchter Partnerschaft ziehe, während er wohl gern wieder zurückkommen würde *seufz*)
Auge

Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von Auge »

Immer wenn ich verliebt war und es sogar Signale vom OdB gegeben hat, habe ich Kontakt vermieden bzw. habe mich mit dem Gefühl begnügt "ich könnte wenn ich wollte". War auch immer mit einem sehr hohen Leidensdruck verbunden... bis bei einer Frau wo etwas mehr gelaufen ist war das so. Aber auch bei dieser Frau habe ich positive Momente zu lange vor mir hergetrieben, obwohl ich da auch immer Aktiv nach Kontakt gesucht und diesen auch bekommen habe. Irgendwann hatte dieses OdB einen Freund, und jetzt nach 5 Jahren kommen wir ab und an sehr gut ins Gespräch und ich spüre das man es wieder intensivieren könnte, aber wohl aus (unbegründeter) Angst mache ich da nichts weiter . (sie müsste wieder single sein) :crybaby:

Obwohl ich es soooo gerne tun würde.
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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von schwarzkaeppchen »

klecks, danke für deine ausführliche Antwort. Ja, das macht nachdenklich, aber es steckt viel Wahres in deinen Ausführungen.

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute!
"Bewahre deine Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber nicht weiter leben." - Mark Twain

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Re: Verhalten bei eigenem Verliebtsein

Beitrag von klecks »

schwarzkaeppchen hat geschrieben:klecks, danke für deine ausführliche Antwort. Ja, das macht nachdenklich, aber es steckt viel Wahres in deinen Ausführungen.

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute!
Danke. :)