Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgaben?

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Onionhead89

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Onionhead89 »

der Zusammenhang dürfte bei mir definitiv gegeben sein.
Allerdings empfinde ich mein AB-"Problem" ggü. den ungelösten Lebensaufgaben, die ich noch immer vor mir herschleppe, als relativ unbedeutend. Ein selbständiges, selbstbestimmtes Leben, bei dem ich mich von den Abhängigkeiten zu meinen Eltern lösen kann und nicht mehr bevormundet werde, ist für mich das A und O.

Ich sehe das als Basis, von der ich alle darauf aufbauenden Herausforderungen - wie auch mein AB-Tum - effektiver angehen kann. Dafür lohnt es sich mMn im Hier und Jetzt die richtigen Weichen zu stellen. :boxing:
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fifaboy1981
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von fifaboy1981 »

Onionhead89 hat geschrieben:der Zusammenhang dürfte bei mir definitiv gegeben sein.
Allerdings empfinde ich mein AB-"Problem" ggü. den ungelösten Lebensaufgaben, die ich noch immer vor mir herschleppe, als relativ unbedeutend. Ein selbständiges, selbstbestimmtes Leben, bei dem ich mich von den Abhängigkeiten zu meinen Eltern lösen kann und nicht mehr bevormundet werde, ist für mich das A und O.

Ich sehe das als Basis, von der ich alle darauf aufbauenden Herausforderungen - wie auch mein AB-Tum - effektiver angehen kann. Dafür lohnt es sich mMn im Hier und Jetzt die richtigen Weichen zu stellen. :boxing:
Ich hab auch so meinen eigenen Kopf :lol: bestes bsp. am sonntag, da meinte meine mutter auch mir sagen zu müssen was ich tun und lassen sollte, habe ihr da auch klar gesagt das ich es nicht will und sie mir das nicht dauernd zu sagen braucht, ich tue im Fall des Falles das schon wenn ich es für nötig halte :mrgreen:
Aren

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Aren »

Für mich stellt sich die Frage, was ist eine Identität und was ist die eigene Identität? Darauf habe ich bisher nicht wirklich eine Antwort gefunden.

Auch kann ich mich nur bedingt darin wiederfinden. Sicherlich habe ich ein ausgeprägtes Verhältnis zu meinen Eltern, wir verstehen uns gut und ich bin regelmäßig bei denen. Es fliegen auch mal die Fetzen, aber letztlich stützt dich die Familie bei Problemen zuverlässiger. Das ist zumindest meine Erfahrung und in richtig dunklen Momenten ist meist nur die Familie da. Trotzdem weiß ich nicht, ob ich meine Eltern idealisiere. Möchte ich so leben wie sie, nur bedingt wäre meine Aussage und es gibt Sachen die ich definitiv anders machen würde.

Diskussionen über z.B. das Ausgehen kenne ich nicht wirklich, da ich von meinen Eltern keine Vorschriften dazu bekommen habe. Sie hatten so viel Vertrauen in mich, dass ich ab 14 oder 15 kommen und gehen konnte wie ich wollte. Nur zum Mittagessen wollte man mich dann doch sehen, wenn ich zu Hause war. :mrgreen:
Mag auch daran gelegen haben, dass schulisch alles gut war und wir innerhalb der Clique meist auf uns aufgepasst haben.

Mit 20 kam dann der Job dazu und ab dem Moment rückte einiges in den Hintergrund, denn es gab aus meiner Sicht die Notwendigkeit sich dort erfolgreich zu beweisen. Es kam der vielleicht etwas zu große Ehrgeiz dazu und so waren die letzten 10 Jahre meist von viel Arbeit geprägt. Es hat viel Spaß gemacht und wir konnten einiges bewegen, auch wenn es nicht immer alles klasse war. Daran habe ich inzwischen einen Haken gemacht, da ich zufrieden bin mit dem was ich erreicht habe.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass wenn ich mich mit 20 nicht so in den Job gestürzt hätte, ich eventuell kein AB wäre. Bereue ich es? Nein, ich würde es immer wieder so machen. Jetzt mit 30 fange ich eigentlich erst richtig an mein Leben zu genießen. Vielleicht weil ich die Job Thematik innerlich abgeschlossen habe?

VG Aren
zebulon

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von zebulon »

Jetzt habe ich eine Antwort: Das AB-tum ist die ungelöste Lebensaufgabe!
Mondstaub

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Mondstaub »

Aren hat geschrieben: Es fliegen auch mal die Fetzen, aber letztlich stützt dich die Familie bei Problemen zuverlässiger. Das ist zumindest meine Erfahrung und in richtig dunklen Momenten ist meist nur die Familie da. Trotzdem weiß ich nicht, ob ich meine Eltern idealisiere.
Tja... bei mir war AB-tum mein gefühltes Hauptproblem. Darum bin ich auch glücklich, das ENDLICH los zu sein. Probleme wie zu wenig Selbstbewusstein und eine berufliche Karriere, die im Abgrund ist, sind immer noch da. Ich wohne wieder im Elterhaus, weil ich kein Geld habe. Bin ich deshalb nicht abgenabelt genug? Keine Ahnung, mir letztlich auch egal, denn:

Wie du schon sagst: Eltern sind die einzigen, die in wirklich dunklen Stunden da sind. Die einen sogar finanziell unterstützen. Bei "Freunden" hört da die Freundschaft auf. Meine ehemaligen (guten) Freundinnen waren bis jetzt allesamt oberflächlich und haben sich irgendwann nie wieder bei mir gemeldet (also ohne irgendwelche Gründe, ich habe nie um Geld gebeten :schwitzen: , im Gegenteil hatten wir sie oft eingeladen etc.).
Die meisten sogannten Freunde sind keine (zumindest nicht auf Dauer, es reicht schon z.B. ein Umzug für "Aus den Augen, aus dem Sinn") und ich werde mir nach dem Tod meiner Eltern nicht vorwerfen, zu wenig Zeit mit den Leuten verbracht zu haben, die mich wirklich lieben mit allem Drum und Dran.
Aren

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Aren »

zebulon hat geschrieben:Jetzt habe ich eine Antwort: Das AB-tum ist die ungelöste Lebensaufgabe!
Ansichtssache würde ich sagen. Ich glaube man verkrampft, wenn man sich nur mit dieser einen "Lebensaufgabe" beschäftigt. Für mich persönlich gibt es wichtigere Sachen, als mir darüber ständig einen Kopf zu machen. Ich kann auch als ABler schöne Sachen machen und es ist mir nicht auf die Stirn tätowiert

VG Aren
zebulon

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von zebulon »

Aren hat geschrieben:
zebulon hat geschrieben:Jetzt habe ich eine Antwort: Das AB-tum ist die ungelöste Lebensaufgabe!
Ansichtssache würde ich sagen. Ich glaube man verkrampft, wenn man sich nur mit dieser einen "Lebensaufgabe" beschäftigt. Für mich persönlich gibt es wichtigere Sachen, als mir darüber ständig einen Kopf zu machen. Ich kann auch als ABler schöne Sachen machen und es ist mir nicht auf die Stirn tätowiert

VG Aren
Ansichtssache würde ich es nicht nennen. Es ist einfach bei jedem anders.

Ich bin aber so kühn und behaupte, je älter man wird umso mehr rückt dies ins Zentrum; so ist es jedenfalls bei mir!
Aren

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Aren »

zebulon hat geschrieben:Ansichtssache würde ich es nicht nennen. Es ist einfach bei jedem anders.

Ich bin aber so kühn und behaupte, je älter man wird umso mehr rückt dies ins Zentrum; so ist es jedenfalls bei mir!
Ist gut möglich, bin ja erst 30 Jahre alt. Nur kann es nicht auch sein, dass je mehr man sich mit dem Thema befasst, man andere Sachen immer mehr aus den Augen verliert? Denn wenn die Gedanken nur darum kreisen, kann man die eventuelle Lösung nicht mehr sehen. Geht mir zumidest beruflich meist so. Wenn mir die Lösung für ein Problem fehlt, dann hilft meist ein Spaziergang oder andere Gedanken und dann kommt die Lösung machmal von ganz alleine.

VG Aren
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fifaboy1981
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von fifaboy1981 »

Aren hat geschrieben:Ist gut möglich, bin ja erst 30 Jahre alt. Nur kann es nicht auch sein, dass je mehr man sich mit dem Thema befasst, man andere Sachen immer mehr aus den Augen verliert? Denn wenn die Gedanken nur darum kreisen, kann man die eventuelle Lösung nicht mehr sehen. Geht mir zumidest beruflich meist so. Wenn mir die Lösung für ein Problem fehlt, dann hilft meist ein Spaziergang oder andere Gedanken und dann kommt die Lösung machmal von ganz alleine.

VG Aren
Den Satz müsste ich mal meinem Chef vorlesen :mrgreen: er meint immer wenn etwas nicht geht dann wäre es für mich damit auch erledigt, dabei stimmt das nur zum teil, ich beschäftige mich dann oder tue was anderes, weil ich in den Moment eben keine Lösung für das Problem habe, wie du schon schreibst, kommt die Lösung dann meistens etwas später von allein :daumen:
Tirak

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Tirak »

Hm, ich tue mich da schwer, dazu was zu schreiben. Ich musste den Textauszug auch immer wieder durchlesen.

Zu Erikson:
Ein Gefühl von Identität ist mir fremd, sprich ich weiss garnicht wie sich sowas anfühlen könnte. Die Definition zu einer "sicheren Identität" kenn ich auch nicht.

Was endlose Gespräche angeht, waren wohl nie relevant für mich. Mit wem hätte ich sowas auch besprechen können? Meine Gedanken dazu waren und sind nie besonders "tiefsinnig" und ein Mensch vieler Worte war ich auch nie. Objektiv betrachtet würde man mich als oberflächlichen austauschbaren Menschen bezeichnen, der überwiegend danach lebt, was man ihm vorgibt. Nichts davon ist wirklich relevant und sowas wie Freundschaften oder Liebe hatten für mich damals keine Bedeutung. Intimität als solches hab ich in der Form wohl auch nie erlebt.

Wenn die Theorie und sein 5-Stufen-Modell so stimmen sollte, dann wär das für mich auch eine Art Bestätigung, dass gewisse Schritte in meiner "Entwicklung" für mich nie mehr erreichbar sein werden und ich damit quasi auch als vollkommen bindungsunfähig definiert werden kann. Diese Vermutung habe ich schon lange und es ergäbe sich daraus für mich eigentlich nur eine Konsequenz.

Zu Kast:
Sie schreibt von einer fraglosen Daseinsberechtigung, selbstverständlicher Freude, ein Gefühl, interessant zu sein usw. Nun vermute ich mal, dass sie damit lediglich die frühkindliche Phase meint. Ich selbst kann mich nicht daran erinnern, allerdings konnte ich damals auch nicht denken, insofern würde sich eine Erinnerung daran wohl bei mir auch ausschliessen. Was die Phasen danach angeht, gab es bei mir keine vermeintlich natürliche Daseinsberechtigung und die gibt es auch heute bei mir nicht. Freude ist für mich auch nicht selbstverständlich und für interessant hab ich mich nie gehalten. Mich dort anders zu sehen, wäre auch irgendwie falsch (obwohl mir dazu gerade keine logischen Argumente einfallen).

Bezüglich der Idealisierung der Eltern mag die womöglich noch vorhanden sein. Zumindest denke ich, dass sie es damals nicht besser wussten (wurde mir von denen so gesagt) und ich geneigt bin, dass so erstmal anzunehmen. Letztendlich wäre es aber auch völlig irrelevant, wenn ich es ablehnen würde, denn das ist längst vergangen. Ich hänge auch nicht an ihnen und würde niemals wieder einem Elternteil zusammenleben wollen. Die sogenannte Ablösung wäre bei mir abgeschlossen.

"So kann ein Komplexsatz die Offenheit der Zukunft zunichte machen und neue Erfahrungen verstellen. Ein solcher Komplexsatz einer meiner Analysandinnen hieß: „Es hat keinen Sinn, sich einzusetzen, in wichtigen Situationen versage ich doch.“ Erwartungen, Sehnsüchte, Utopien bewegen sich unter dem Diktat der Komplexe nur in den Bahnen einer verfestigten Vergangenheit, wenn sie überhaupt auftreten. Das heißt aber, dass man nicht zum eigenen Leben finden kann. Man lebt dann zwischen der Vergangenheit, die belastet, und der Zukunft, die Angst einflößt. "

Dieses Zitat würde abgewandelt bei mir zutreffen. Generell hab ich Probleme damit, irgendetwas einen Sinn zuzuordnen oder zu erkennen. Vom eigenen Versagen geh ich erstmal grundsätzlich aus und was mögliche Erwartungen betrifft, erscheinen sie für mich stets nur als Utopien. Die Vergangenheit ist bereits fest und definiert auch meine Person, aber von einer Belastung merk ich nichts. Offensichtlich scheint es mir zu gut zu gehen, denn eine Angst empfinde ich auch nicht. Vermutlich müsste dazu meine Zukunft relevant sein, aber das ist sie nicht und sowas wie ein eigenes Leben ist für mich auch nur eine Illusion.
soukous hat geschrieben: Habt ihr das in eurer Jugendzeit gehabt, diese stundenlangen Gespräche mit anderen darüber, was ihr vom Leben wollt, diesen persönlichen Austausch darüber, wer ihr seid und wie die anderen euch sehen?

Habt ihr euch in der Pubertät gegen eure Eltern gestellt, habt ihr Auseinandersetzungen mit ihnen gehabt über das Weggehen abends, über Mode oder allgemein über moralische Fragen und Lebensentwürfe und schließlich euren eigenen Weg gefunden?
Wie schon geschrieben, stundenlange Gespräche darüber hatte ich nie. Ich war schon in meiner Jugend mehr allein als mit anderen Menschen zusammen. Konflikte mit meinen Eltern hatte ich etliche, aber sie drehten sich mehr um andere Sachen. Auf den Gedanken, abends wegzugehen bin ich erst gekommen, als ich schon längst von meinen Eltern weg war. Lebensentwürfe oder moralische Fragen waren damals auch nie gross ein Thema. Meine Mutter war eher mit ihrer Karriere und mein Vater mit handwerklichen Dingen, Hundeerziehung usw. beschäftigt. Das ging solange gut, bis sich die Konflikte immer mehr häuften und am Ende die Ehe der Eltern völlig auseinanderbrach. Ich selbst hatte damit nichts zu tun und hab mich dort auch soweit es möglich war, dort rausgehalten. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass es auseinandergebrochen ist, weil es mir dadurch leicht gemacht wurde, mich selbst auch körperlich von denen zu verabschieden. Dennoch hab ich keinen eigenen Weg. Es spielt auch keine Rolle, wohin es geht.

Gibt es da nun einen Zusammenhang zum Ab-tum. Ja, das wäre wohl so, denn nachdem was ich bisher so gelesen habe, was Beziehung alles beinhalten kann, denke ich nicht, dass ich dazu fähig bin.
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von soukous »

Tirak hat geschrieben: Zu Erikson:
[...]
Wenn die Theorie und sein 5-Stufen-Modell so stimmen sollte, dann wär das für mich auch eine Art Bestätigung, dass gewisse Schritte in meiner "Entwicklung" für mich nie mehr erreichbar sein werden und ich damit quasi auch als vollkommen bindungsunfähig definiert werden kann. Diese Vermutung habe ich schon lange und es ergäbe sich daraus für mich eigentlich nur eine Konsequenz.
Soweit ich weiß, hat Erikson lediglich beschrieben, wie der faktische Lebensablauf eines durchschnittlichen, "normalen" Menschen aussieht. Er war Professor für Entwicklungspsychologie und hat sich demgemäß mehr mit den beobachtbaren Fakten als mit den Möglichkeiten einer Heilung bei Fehlentwicklungen beschäftigt.

Dass ungelöste Probleme in früheren Lebensphasen die spätere Entwicklung so stark dominieren, dass absolut keine Möglichkeit besteht, das Ganze noch positiv zu wenden, glaube ich nicht. Wenn dem so wäre, hätte Erikson mit der Psychoanalyse brechen müssen. Das hat er aber nicht.
Tirak hat geschrieben: Generell hab ich Probleme damit, irgendetwas einen Sinn zuzuordnen oder zu erkennen. Vom eigenen Versagen geh ich erstmal grundsätzlich aus und was mögliche Erwartungen betrifft, erscheinen sie für mich stets nur als Utopien. Die Vergangenheit ist bereits fest und definiert auch meine Person, aber von einer Belastung merk ich nichts.
[...]
Gibt es da nun einen Zusammenhang zum Ab-tum. Ja, das wäre wohl so, denn nachdem was ich bisher so gelesen habe, was Beziehung alles beinhalten kann, denke ich nicht, dass ich dazu fähig bin.
Unterschätze nicht die verändernden Möglichkeiten einer Psychotherapie. Die kann dein ganzes Leben umkrempeln. Wir hatten dafür ja einige Beispiele im Forum. Z.B. Flachparker, der nach der Lektüre des Buches "Feeling good" von David Burns von einem zurückgezogenen Menschen zu einem beliebten Gast auf Partys wurde und plötzlich bei den Frauen ankam. Oder PerryMason, der mit über 40 Jahren eine Psychoanalyse machte und in fortgeschrittenem Alter seine erste Freundin fand und sich deshalb aus dem Forum abgemeldet hat.
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von fifaboy1981 »

soukous hat geschrieben:Soweit ich weiß, hat Erikson lediglich beschrieben, wie der faktische Lebensablauf eines durchschnittlichen, "normalen" Menschen aussieht. Er war Professor für Entwicklungspsychologie und hat sich demgemäß mehr mit den beobachtbaren Fakten als mit den Möglichkeiten einer Heilung bei Fehlentwicklungen beschäftigt.

Dass ungelöste Probleme in früheren Lebensphasen die spätere Entwicklung so stark dominieren, dass absolut keine Möglichkeit besteht, das Ganze noch positiv zu wenden, glaube ich nicht. Wenn dem so wäre, hätte Erikson mit der Psychoanalyse brechen müssen. Das hat er aber nicht.
soukous hat geschrieben:Unterschätze nicht die verändernden Möglichkeiten einer Psychotherapie. Die kann dein ganzes Leben umkrempeln. Wir hatten dafür ja einige Beispiele im Forum. Z.B. Flachparker, der nach der Lektüre des Buches "Feeling good" von David Burns von einem zurückgezogenen Menschen zu einem beliebten Gast auf Partys wurde und plötzlich bei den Frauen ankam. Oder PerryMason, der mit über 40 Jahren eine Psychoanalyse machte und in fortgeschrittenem Alter seine erste Freundin fand und sich deshalb aus dem Forum abgemeldet hat.
Ich denke schon das man das alles hin bekommen kann, die frage ist doch nur, wo soll die Energie dafür herkommen? irgendwas muss ja dann letztlich dafür verantwortlich sein das so eine wende in die Gänge kommt. Wenn ich mich selbst sehe muss ich sagen, ich wüsste nicht was bei mir passieren müsste um noch mal so einen Energieschub zu bekommen. Und der wäre ohne zweifel dazu absolut erforderlich.
Tirak

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Tirak »

soukous hat geschrieben: Unterschätze nicht die verändernden Möglichkeiten einer Psychotherapie. Die kann dein ganzes Leben umkrempeln. Wir hatten dafür ja einige Beispiele im Forum. Z.B. Flachparker, der nach der Lektüre des Buches "Feeling good" von David Burns von einem zurückgezogenen Menschen zu einem beliebten Gast auf Partys wurde und plötzlich bei den Frauen ankam. Oder PerryMason, der mit über 40 Jahren eine Psychoanalyse machte und in fortgeschrittenem Alter seine erste Freundin fand und sich deshalb aus dem Forum abgemeldet hat.
Nun kenne ich die beiden nicht und kann zu ihnen auch nichts sagen. Aber für mich ist es kaum vorstellbar, dass eine Therapie solche tiefgreifenden Änderungen bewirken könnte. Ein Teil von mir geht sogar davon aus, dass sich bei mir bis zu meinem Lebensende nichts mehr ändern wird und ein weiterer Teil dominiert mit der Aussage, dass jegliche angewandten Mittel und Zeit nur reine Verschwendung wäre. Entweder ist da nichts oder es ist völlig bedeutungslos. Extremere Gedanken bzw. Vorstellungen sind auch dabei, aber womöglich ist das auch alles einfach nur normal.
Naja und was Fifaboy mit der Energie anspricht, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Wobei das andererseits auch egal wäre, wenn ich den letzten Rest Energie ziellos verschleudere. Etwas Schlimmes würde da auch nicht mehr passieren, wenn sie völlig weg wäre.
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von soukous »

Das klingt alles verdächtig nach Selbstmordgedanken, Tirak. Du solltest dir von einen psychologischen Experten helfen lassen!
Onionhead89

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Onionhead89 »

Tirak hat geschrieben:
soukous hat geschrieben: Unterschätze nicht die verändernden Möglichkeiten einer Psychotherapie. Die kann dein ganzes Leben umkrempeln. Wir hatten dafür ja einige Beispiele im Forum. Z.B. Flachparker, der nach der Lektüre des Buches "Feeling good" von David Burns von einem zurückgezogenen Menschen zu einem beliebten Gast auf Partys wurde und plötzlich bei den Frauen ankam. Oder PerryMason, der mit über 40 Jahren eine Psychoanalyse machte und in fortgeschrittenem Alter seine erste Freundin fand und sich deshalb aus dem Forum abgemeldet hat.
Nun kenne ich die beiden nicht und kann zu ihnen auch nichts sagen. Aber für mich ist es kaum vorstellbar, dass eine Therapie solche tiefgreifenden Änderungen bewirken könnte.
@Tirak: Finde deine Gedanken bis hierhin absolut nachvollziehbar.

Aus meinen bisherigen Therapieerfahrungen hat sich für mich nichts nachhaltig Positives ergeben. Immer mal wieder wurden dadurch schlechte Angewohnheiten losgeworden; dafür sind dann andere schlechte Verhaltensweisen hinzugekommen.

Ich denke eher, dass ein vernünftig ausgestaltetes Bildungssystem den Großteil der Psychotherapie überflüssig machen würde. Wenn wir in der Schule mehr lernen, wie wir gut mit uns selbst und mit anderen auskommen können und weniger auf die konkrete ökonomische Verwertbarkeit schielen, gibt es viel mehr reife und psychisch stabile Erwachsene. Damit auch langsfristig weniger Burnouts, Depressionen etc. so dass weniger Produktivität flöten geht.
Zugegeben: Sehr idealistisch, aber einen Versuch wärs mMn wert. :cooler: Nur die Leute, die ihr Geld mit Schlaumeier-Ratgebern verdienen, haben da wohl nicht so viel von... :mrgreen:
Tirak

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Tirak »

soukous hat geschrieben:Das klingt alles verdächtig nach Selbstmordgedanken, Tirak. Du solltest dir von einen psychologischen Experten helfen lassen!
Ich kann dich "beruhigen". Die Gefahr droht bei mir nicht, da es bei mir mit vielen widersprüchlichen Gedanken belegt ist und ich mich auch nicht zu einer solchen Handlung gedrängt sehe.
Onionhead89 hat geschrieben:
....

Ich denke eher, dass ein vernünftig ausgestaltetes Bildungssystem den Großteil der Psychotherapie überflüssig machen würde. Wenn wir in der Schule mehr lernen, wie wir gut mit uns selbst und mit anderen auskommen können und weniger auf die konkrete ökonomische Verwertbarkeit schielen, gibt es viel mehr reife und psychisch stabile Erwachsene. Damit auch langsfristig weniger Burnouts, Depressionen etc. so dass weniger Produktivität flöten geht.
Zugegeben: Sehr idealistisch, aber einen Versuch wärs mMn wert. :cooler: Nur die Leute, die ihr Geld mit Schlaumeier-Ratgebern verdienen, haben da wohl nicht so viel von... :mrgreen:
Deine Überlegung mag idealistisch sein, aber wenigstens würde man dann vermutlich für das Leben lernen und nicht nur für die Schule. Gewisse Denkmethoden zu entwickeln, Stolperfallen im Denken zu erkennen, eine ausreichende Selbstreflexion zu entwickeln uvm. hätte ich viel relevanter gefunden, aber offenbar wurde davon ausgegangen, dass sich sowas automatisch entwickeln würde. Gut, ich weiss nicht, wie es bei anderen Menschen in der Schule war, aber meine Schulzeit scheint wohl eher unbrauchbar gewesen zu sein. Würde mich auch jemand fragen, wieviel ich noch von den 11 Jahren Schule weiss, müsste ich antworten, dass da fast nichts mehr ist. Irgendwie erschreckend.
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von NBUC »

Naja. Das hat was von "wenn die Autos so schlecht fahren, machen wir wenigstens schöne Gartenlauben draus". Nur wenn das dann konsequent so läuft, kann keiner mehr fahren ... .
ENstprechend läuft sicher einiges in der Bildung falsch, aber die "wirtschaftliche Verwertbarkeit" muss Primärziel sein, denn von dem nur so Erwirtschaftbaren können all die heeren Ideal und Träume dann bezahlt werden.
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Tirak

Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von Tirak »

OT:
Es behauptet glaub ich auch niemand, dass plötzlich jegliche wirtschaftliche Verwendbarkeit abgeschafft werden sollte. Auch wenn es jetzt politisch nicht korrekt klingt, aber ein "kostenloses Leben" seh ich als Utopie an.
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Re: Zusammenhang zwischen AB-tum und ungelösten Lebensaufgab

Beitrag von TheRealDeal »

Also ich besitze die sympathische Mischung aus Sturheit und Ignoranz. ;) Damit meine ich, dass ich stark genug bin mich auf MEINEN Weg zu machen und mich dabei nicht von jedem Firlefanz ablenken lasse :cooler: Wo mein Weg mich auch hinführen wird, ich freue mich jetzt darauf. :D Früher hatte ich halt auch wenig Raum für mich selbst, da ich gut mit den Etappen des Lebens (Kindergarten, Schule, Ausbildung, Beruf) beschäftigt war. Als Frühchen eher normal. Meine Eltern haben ihr Bestes gegeben und mehr kann im Grunde niemand tun. Meine kognitiven Fähigkeiten hat nie jemand in Frage gestellt, nur fehlte mir viel auf dem Gebiet der frühkindlichen Traumaverarbeitung. Ich befinde mich bei Identitätsfragen noch am Anfang. Aber zu erkennen, dass ich zweifelsfrei ein Mann bin, hat mir schon geholfen. Ich trage auch die Merkmale eines Mannes. :good:
Angst verhindert nicht den Tod, aber sie verhindert das Leben.

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