Teufelskreis aus Scham und Rückzug

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BartS
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Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von BartS »

ABChancenlos hat geschrieben:
pyrit hat geschrieben:Aus genau dem Grund, weil ich das sehr deutlich (auch an meiner Gesundheit) merke, ist meine (einzige) Idee im Moment die Sache mit den Entspannungsübungen, dass ich auf diese Weise dem Dauerstress und Fluchtgefühl wenigstens etwas entgegen wirke. Mit dem Verstand dagegen anzuarbeiten macht mich nicht ruhiger.
vielleicht muss man manche Dinge einfach an sich so akzeptieren wie sie sind - und sich eben ein entsprechendes Umfeld suchen, z.B. entsprechende Freunde die einen so nehmen wie man IST. Wo man sich einfach fallen lassen und ganz man selber sein kann.

Das ist sowieso so ne Sache, die ich von mir selbst auch kenne und die auch dauernd hier im Forum auftaucht: dieses Denken "mit mir ist irgendwas falsch", "was stimmt nicht mit mir?".......
Das mit der Akzeptanz erinnert mich an eine Geschichte, die mal ein Schulfreund erzählte. Ist mehr eine Anekdote, ein Wissenschaftler zog in eine neue Stadt und lief dort mit einem langen, schmutzigen, zerrissenen Mantel herum, der ihm trotzdem gefiel und ihn nicht wegwerfen wollte. Ein Freund besuchte ihn und fragte den Wissenschaftler erstaunt, wie er nur mit so einem Mantel umherlaufen könnte und was die Leute von ihm denken würden. Daraufhin meinte er, das ist nicht schlimm, hier kennt ihn ja keiner. ;) Ein Jahr später wird der Wissenschaftler wieder von seinem Freund besucht. Dieser stellt fest, dass er immer noch mit demselben Mantel herumläuft. "Immer noch?" fragte der Freund, worauf er vom Wissenschaftler die Antwort bekommt, "Nun ist es auch nicht mehr schlimm, jetzt kennt ihn ja jeder hier."

Moral von der Geschicht' :gruebel: Es gibt Gründe, weshalb wir Furcht vor den Meinungen und Fragen anderer Menschen haben. Es gibt aber genauso Gründe, keine Furcht zu haben, weil es anderen Menschen manchmal furchtbar egal ist, welches Problem wir haben. Vielleicht muss man bei solchen Kennenlern-Aktion mit neuen Menschen eine Win-Win-Situation daraus machen. Entweder man lernt neue Freunde kennen, oder hat zumindest neue soziale Erfahrungen gesammelt. Oder entweder ist es einem am Anfang egal, welche Meinung neue Bekannte über einen haben und wenn sie einen schon länger kennen, dann kann man selbst besser akzeptieren, dass sie über die persönlichen Schwächen Bescheid wissen.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
hamptidampti

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von hamptidampti »

Die Theamtik die hier angesprochen wird ist mir selber nur zu gut bekannt und ich behaupte sie lenkt stark mein Handeln und Denken in Bezug darauf andere Leute kennenzulernen. Irgendwann kommt es ja zwangsläufig zu Fragen nach Beziehungen und ehemaligen Partnerschaften. Der Gedanke daran lässt mich schon erschaudern wenn ich jemanden kennenlerne. Ich denke auch nicht das man unter Männern davor geschützter ist als unter Frauen. Männer reden auch über Beziehungen und ehemalige Liebschaften und Eroberungen. Sie tun es nur auf andere Art und Weise. Nicht so sehr über die Gefühlsebene.
Ich selber habe noch nicht so wirklich ein Rezept gefunden das Problem zu lösen. Ich denke das vielversprechendste und der wahrscheinlich auch einzige Weg um aus diesem Teufelskreis der Isolation zu kommen ist die Karten offen auf den Tisch zu legen und zu sagen so ist es. Ist halt bei mir schief gelaufen. Das kostet natürlich jede Menge Überwindung und garantiert auch jede Menge Unbehagen. Und ich denke jeder von uns weiss eigentlich auch dass er die Karten offen auf den Tisch legen müsste. Die Frage ist eigentlich nur wie geht man damit um wenn die Karten auf dem Tisch liegen.
Ich für meinen Teil würde mich sehr minderwertig der Person gegenüber vorkommen. Da hab ich wie die meisten hier einfach noch nicht das nötige Selbstbewusstsein zu.
Hier wurde schon mal das Thema "soziales Kompetenztraining" angesprochen. Ich habe an sowas schon mal teilgenommen und fand es sehr hilfreich. In so einem Training geht es darum den Umgang mit seinen Mitmenschen in verschiedenen Situationen zu lernen und auch zu üben. Sei es wenn man neue Leute kennenlernt, wie man Sympathien gewinnt, wie man andere Leute anspricht, wie man sich in Konflikten mit anderen Menschen verhält usw. Das kommt der Problematik schon sehr nah und ich denke man kann für dieses Problem eine Menge daraus ziehen. Wie mit jeder Art von Training ist es hier halt auch, solche Training können einen zeigen wie man es macht. Aber das üben und den inneren Schweinehund überwinden muss man halt selber noch. Das habe ich leider damals nicht so gemacht wie es hilfreich gewesen wäre. Empfehlen würde ich das Training aber trotzdem. Im Moment versuche ich gerade wieder viel an mir und meinem Selbstbewusstsein zu arbeiten und viele von diesen Sachen umzusetzen. Irgendwann muss das ja mal was werden;-)
Sunrice

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von Sunrice »

Ich kenne diese Mischung aus Scham und dem darauf folgenden Rückzug auch. Nur, was ich in der Zeit gesehen habe, war, dass nicht alle Menschen, die dasselbe Problem haben, gehen genauso schlecht damit um und schämen sich... . Das hat mich am Anfang schockiert, weil ich wohl mir selbst gegenüber so seltsam mit diesem AB Problem vorkam... . Aber so ist das, wenn man sich selbst stark vorurteilt und mit sich hart ins Gericht geht, dabei vergisst man oft, dass auch andere Menschen auch ihre Macken haben... . Zum Beispiel habe ich von einigen Leuten gehört, die auch AB waren, dass sie sehr selbstbewusst damit umgehen und offen sagen, dass sie auf den Richtigen / Richtige warten, Punkt. Ich denke, das Ganze hat mit dem Selbstwertgefühl zu tun. Wahrscheinlich würden die Leute, die heute AB sind, wenn sie es nicht wären dennoch Probleme mit dem Selbstbewustsein haben, denn sie haben ja dennoch irgendwelche Macken, die andere Menschen sehen könnten... . Wir fühlen uns nicht gut genug, aber ab es unbedingt am AB Sein liegt, ist fraglich. Und dass man damit nur sich selbst Steine in den Weg legt ist auch klar... . Ich meine es gibt so viele Mesnchen auf der Welt, die alle sehr unterschiedlich sind. Die einen sind schwul, die anderen asexuell, Menschen, die unglücklich in der Beziehung sind oder gar welche, die Erfahrungen mit Frauenhäusern gemacht haben oder mit Stalkern. Alle haben ihre Erfahrungen und verschiedene Interessen. Und wir ABs reduzieren uns NUR auf das AB sein als wären wir irgendwelche Menschen zweiter Wahl. Das ist schon traurig und es lohnt sich darüber nachzudenken, ob der Blickwinkel nicht doch ein wenig zu eingeschränkt ist. Ich meine, wir sind doch so viel mehr als nur AB, das gilt es zu erkennen.
hamptidampti

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von hamptidampti »

Sunrice hat geschrieben:Und wir ABs reduzieren uns NUR auf das AB sein als wären wir irgendwelche Menschen zweiter Wahl. Das ist schon traurig und es lohnt sich darüber nachzudenken, ob der Blickwinkel nicht doch ein wenig zu eingeschränkt ist. Ich meine, wir sind doch so viel mehr als nur AB, das gilt es zu erkennen.

Das trifft es auf den Punkt. Wie du schon so schön schreibst wir reduzieren uns auf unser AB dasein und reden uns selber viel schlechter als wir sind. Mir geht es da auch nicht anders. Letztenendes steht man sich selber im Weg weil man sich selber gar nicht so aktzeptiert wie man halt ist. Dabei ist es ja eigentlich ganz einfach. Irgendwelche Beziehungen zu erfinden ist denke ich nicht sehr vielversprechend und auch nicht wirklich zielführend. Kann man schon, aber da tut man sich selber keinen Gefallen mit. Also geht ja auch eigentlich nur der Weg es geraderaus zu sagen und denn auch dazu zu stehen und sich zu sagen. Ich bin ja trotzdem kein schlechter Mensch und habe auch meine Vorzüge.
Dann muss man es halt noch in die Praxis umsetzen. Fällt verdammt schwer.
pyrit

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von pyrit »

hamptidampti hat geschrieben: IUnd ich denke jeder von uns weiss eigentlich auch dass er die Karten offen auf den Tisch legen müsste. Die Frage ist eigentlich nur wie geht man damit um wenn die Karten auf dem Tisch liegen.
Das denke ich nicht. Jedenfalls nicht allgemein. Nur, wenn es um wirklich nahe Personen geht.
Ja, in letzterem Fall finde ich es auch problematisch, dass ich selbst bei so genannten Freunden das Gefühl habe, nie wirklich ehrlich sein zu können.
Aber doch bitte nicht bei losen Bekannten! Denn wenn den Leuten erstens nicht klar ist, was die Sache für einen bedeutet und zweitens, was alles dahinter steht, dann stehen die Chancen nicht so schlecht, dass es in einem Nebensatz weitererzählt wird. Und das wäre das aller, wirklich aller Letzte, was ich wollte :shock:
Sunrice hat geschrieben:Und wir ABs reduzieren uns NUR auf das AB sein als wären wir irgendwelche Menschen zweiter Wahl. Das ist schon traurig und es lohnt sich darüber nachzudenken, ob der Blickwinkel nicht doch ein wenig zu eingeschränkt ist. Ich meine, wir sind doch so viel mehr als nur AB, das gilt es zu erkennen.
Ein sehr guter Text, finde ich - und leider sehr wahr. Ich denke übrigens recht oft daran, dass wir uns in einer Situation befinden, wie Prostituierte in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts - naja, vielleicht auch ohne Zeitverschiebung, wie heute.
Klingt vielleicht etwas paradox, aber ich finde, da gibt es viele Ähnlichkeiten:
Sowas ist und "macht man einfach nicht", nicht als normaler Mensch, andere reagieren peinlich berührt und können schlecht umgehen mit derartigen Offenbarungen.
Was würde wohl passieren, wenn in einer lockeren Runde von Bekannten das Thema auf den Beruf kommt und jemand dann sagen würde "Ach übrigens - ich bin Prostituierte" ?!
Vermutlich zuerst irritiertes Schweigen, Ringen nach Worten, Seitenblicke zu den anderen, peinlich berührtes Räuspern. Ich würde niemandem raten, so etwas ohne sehr genaue Überlegungen, wenn überhaupt, offen zu legen. Das ist nichts, wo man annehmen könnte, dass andere mit einem lockeren "Ah ja, so so, warum nicht?" antworten würden. Geht viel zu sehr ans Eingemachte.
Was bleibt den Betroffenen dann aber? Ich vermute, dass sie sich entweder größtenteils von den "normalen" Menschen zurück ziehen oder, dass sie in ständiger Angst leben, ihr Geheimnis könnte heraus gefundenn und sie mit einem entsprechenden Urteil und Etikett versehen werden.
kleinefee

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von kleinefee »

Sunrice hat geschrieben:Ich kenne diese Mischung aus Scham und dem darauf folgenden Rückzug auch. Nur, was ich in der Zeit gesehen habe, war, dass nicht alle Menschen, die dasselbe Problem haben, gehen genauso schlecht damit um und schämen sich... . Das hat mich am Anfang schockiert, weil ich wohl mir selbst gegenüber so seltsam mit diesem AB Problem vorkam... . Aber so ist das, wenn man sich selbst stark vorurteilt und mit sich hart ins Gericht geht, dabei vergisst man oft, dass auch andere Menschen auch ihre Macken haben... . Zum Beispiel habe ich von einigen Leuten gehört, die auch AB waren, dass sie sehr selbstbewusst damit umgehen und offen sagen, dass sie auf den Richtigen / Richtige warten, Punkt. Ich denke, das Ganze hat mit dem Selbstwertgefühl zu tun. Wahrscheinlich würden die Leute, die heute AB sind, wenn sie es nicht wären dennoch Probleme mit dem Selbstbewustsein haben, denn sie haben ja dennoch irgendwelche Macken, die andere Menschen sehen könnten... . Wir fühlen uns nicht gut genug, aber ab es unbedingt am AB Sein liegt, ist fraglich. Und dass man damit nur sich selbst Steine in den Weg legt ist auch klar... . Ich meine es gibt so viele Mesnchen auf der Welt, die alle sehr unterschiedlich sind. Die einen sind schwul, die anderen asexuell, Menschen, die unglücklich in der Beziehung sind oder gar welche, die Erfahrungen mit Frauenhäusern gemacht haben oder mit Stalkern. Alle haben ihre Erfahrungen und verschiedene Interessen. Und wir ABs reduzieren uns NUR auf das AB sein als wären wir irgendwelche Menschen zweiter Wahl. Das ist schon traurig und es lohnt sich darüber nachzudenken, ob der Blickwinkel nicht doch ein wenig zu eingeschränkt ist. Ich meine, wir sind doch so viel mehr als nur AB, das gilt es zu erkennen.
Ich finde das hast du sehr gut gesagt.

Ausserdem gibts nichts für was wir uns schämen müssten. Ich meine wir sind deswegen ja keine schlechteren Menschen nur weil wir keine Beziehung oder noch nie Sex hatten. Ich habe mal einen Bericht gesehen wo sich junge Paare bis zu Hochzeit aus Glaubensgründen aufsparen...
Ich meine die machen das freiwillig, wir sind in unserer Situation unfreiwillig und es gibt tausend Gründe warum und weshalb.
Ich glaube zu wissen warum es Menschen gibt die komisch darauf reagieren oder einen dafür sogar verurteilen. Das passt eben nicht in denen ihre kleine dumme spieser Welt genau wie alles was anders ist nicht in diese Welt passt.
Wie du schon sagst jeder hat so eine Macke.
Ich habe mal einen Bericht gesehen das es Männer gibt sie sich so weibliche Lebensgoße Puppen angeschafft haben und mit denen Leben als wären es normale Menschen. Die gehen Einkaufen, fahren im Capiro herum usw. Ich fand das echt spannend und dachte mir naja wenn die es glücklich macht warum nicht.
Ich glaube das sich sehr viele Menschen für Grausamkeiten viel mehr schämen müssten den die haben damit andern Menschen Schaden zugefügt. Wir ABs tun aber niemanden weh nur weil wir ABs sind. Also für sollen wir uns schämen.
Und ich sag euch falls mich noch einmal jemand fragt ob ich schon jemals einen Freund hatte dem werd ich gehörig auftischen, der wird mich dann nie wieder fragen.
Den die die das Fragen wissen es eh schon die brauchen nicht so dumm fragen.
Ich habe es für mich akzeptiert das ich eben eine Abine bin ich schäme mich nicht den da müsste ich mich genauso wegen meiner Blonden Haare schämen weil ja Blond gleich blöd ist...
Eliza Jane

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von Eliza Jane »

Kleinefee hat geschrieben:
Ich glaube zu wissen warum es Menschen gibt die komisch darauf reagieren oder einen dafür sogar verurteilen. Das passt eben nicht in denen ihre kleine dumme spieser Welt genau wie alles was anders ist nicht in diese Welt passt.
Menschen, die nicht verstehen können, dass es andere gibt, die immer alleine bleiben, sind also dummer Spießer? Diese Aussage finde ich sehr arrogant.

Ich habe den Eindruck, dass du hier etwas schönreden willst. Es ist definitiv kein Zeichen seelischer Gesundheit, wenn man immer alleine ist.
kleinefee

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von kleinefee »

ElizaJane hat geschrieben:Kleinefee hat geschrieben:
Ich glaube zu wissen warum es Menschen gibt die komisch darauf reagieren oder einen dafür sogar verurteilen. Das passt eben nicht in denen ihre kleine dumme spieser Welt genau wie alles was anders ist nicht in diese Welt passt.
Menschen, die nicht verstehen können, dass es andere gibt, die immer alleine bleiben, sind also dummer Spießer? Diese Aussage finde ich sehr arrogant.

Ich habe den Eindruck, dass du hier etwas schönreden willst. Es ist definitiv kein Zeichen seelischer Gesundheit, wenn man immer alleine ist.

hmm habe den Eindruck das du alles schlecht reden willst und habe den Eindruck das in deinen Augen die Menschen mit einer Beziehung bessere Menschen sind als du selbst. Damit wertest du dich doch selber ab.

Ich meine kein Mensch wird "seelisch Krank" geboren. Es sind doch die Umstände, die schlechten Erfahrungen, das Mobbing die uns eben so wie du sagst " seelisch krank" gemacht haben.
Durch diese schlechten Erfahrungen erst hab ich zum Beispiel Angst mich auf irgendwen einzulassen. Ich habe die Erfahrung gemacht das geht immer nur eine Zeit gut und dann wenn jemand kommt der eben besser oder interessanter ist als ich werde ich wieder fallen gelassen. Ich habe auch Angst so verletzt zu werden das ich garnicht mehr auf die Beine komme. Deswegen kann ich niemanden an mich ran lassen. ( wobei das auch in der letzten Zeit nicht passiert ist) Ich trau mich da einfach nicht mich auf etwas einzulassen was ich nicht in etwa kaulkieren kann. Liebe ist eben nicht planbar sie passiert einfach.
Das du meine Aussage als sehr arrgogant findest naja von mir aus, ist ja deine Meinung.
Auch wennd du diese Aussage zum kotzen findest doch wer mich nicht mit allen Fassetten meiner Persönlichkeit akzeptieren kann und nicht das nötige Feingefühl und die nötige Empatie besitzt sich in meine Lage mit meinen schlechten Erfahrungen hineinzuversetzen der hat mich als Person auch in keinem Maße verdient.
Mich haben nur Menschen verdient die mich so akzeptieren wie ich bin passta punkt und amen
Avalon

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von Avalon »

Sicher sind ABs nicht per se schlechtere Menschen als Normalos. Sie sind aber auch keine besseren Menschen als Normalos. Genau dieser Meinung scheinen hier einige zu sein: dass ihr ABtum sie geradezu anderen Menschen überlegen macht, dass ihr ABtum geradezu ihre moralische Überlegenheit demonstriert. Das ist dummes Zeug, nichts weiter.

Natürlich haben ABs ihre (Leidens-)Geschichte, die sie zu ABs gemacht hat. Und es ist wünschenswert, dass alle ABs früher oder später in ihrem Leben auf ein verständnisvolles und hilfreiches Umfeld treffen und im Idealfall einen Partner finden. Einige haben dieses Glück, andere aber nicht, und zwar trotz großer Bemühungen nicht. Und wenn man dann mit 40+ immer noch allein dasteht, keinerlei Beziehungserfahrung hat, praktisch kein soziales Umfeld mehr hat, weil die anderen alle in Beziehungen leben, ihr aus Pärchen bestehendes Umfeld haben, einfach ein "normales" Leben führen, wo man als Dauersingle einfach nicht mehr reinpasst - dann muss man schon sehr in seiner eigenen Welt leben, um sich immer noch erfolgreich einzureden, dass "die" einen sowieso nicht verdient haben.
kleinefee

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von kleinefee »

Tja dann lebe ich lieber in meiner ganz einen kleinen Feeen Welt als mir über Menschen Gedanken mache die mir un meiner Welt nicht gut tun. Ja und zum Glück kann ich selbst entscheiden wen ich in meine Welt lasse, wer in meinen Film des Lebens mitspielen darf.
Es gibt soviele Dinge wo man auch dazu gehören kann. Es gibt soviele Menschen die das selbe Hobby teilen und das selbe mögen wie man selbst.
Es ging ja nicht darum das es jeder Verstehen muss das man eben noch keine ERfahrung hat. Es ging mir nur darum das nötige Verständis dafür aufzubringen und einen Menschen deswegen in irgendeiner weise abzuwerten.
Ich will und kann ja die Leute auch nicht verstehen die sich jedes Wochenende zulaufen lassen und sich dann von irgendwem durch*** lassen und sich dann hinterher fragen was überhaupt passiert ist. Das mag für die normal sein ist es aber für mich nicht. Würde ich dann mit sojemanden befreutet sein dann würde ich ihr desewegen auch nicht die Freundschaft künigen nur weil ich eben da viel zu verklemmt verkopft dafür bin.
Ich habe aber den Eindruck das gerade das manchen ABs Angst macht das andere sie dafür verurteilen.

Ich kann ja verstehen das man sich in einen gewissen Alter wenn man nur Päärchen sieht und dieses "normale Leben" sieht sich ausgeschlossen und traurig fühlt.
Ich kann auch verstehen das man dadurch auch richtigen Frust bekommt und das die einsamkeit auch Krank machen kann.
Ich sehe aber nicht ein das ich mir nur wegen dieser einen Sache die eben in meinem Leben nicht klappt mein ganzen Leben kaputt machen lasse.
Ich will damit aber nicht sagen das Alleine sein total toll ist. Es ist total scheisse. Ich ändere aber auch nichts dran wenn ich die ganze Zeit nur darüber nachdenke das andere Glücklich sind und ich nicht. Ich versuche das eben das Beste aus meiner Situation machen, ich versuche mich auf das zu konzentieren was ich kann und das zu Wert zuschätzen was ich habe.
hamptidampti

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von hamptidampti »

pyrit hat geschrieben:
hamptidampti hat geschrieben: IUnd ich denke jeder von uns weiss eigentlich auch dass er die Karten offen auf den Tisch legen müsste. Die Frage ist eigentlich nur wie geht man damit um wenn die Karten auf dem Tisch liegen.
Das denke ich nicht. Jedenfalls nicht allgemein. Nur, wenn es um wirklich nahe Personen geht.
Ja, in letzterem Fall finde ich es auch problematisch, dass ich selbst bei so genannten Freunden das Gefühl habe, nie wirklich ehrlich sein zu können.
Aber doch bitte nicht bei losen Bekannten! Denn wenn den Leuten erstens nicht klar ist, was die Sache für einen bedeutet und zweitens, was alles dahinter steht, dann stehen die Chancen nicht so schlecht, dass es in einem Nebensatz weitererzählt wird. Und das wäre das aller, wirklich aller Letzte, was ich wollte :shock:
Ganz klar. Ich würde auch immer abwegen wem ich es erzähle und anvertraue. Nur ich denke wenn es darum geht zu einer Person eine richtige Freundschaft aufzubauen dann kommt man ja früher oder später nicht drum herum es offen zu sagen. Irgendwann ist es ja auffällig wenn jemand nie über Beziehungen spricht und wahrscheinlich ist dann eh der Verdacht da, dass in der Hinsicht nicht viel läuft bei der Person. Auch wenn es unausgesprochen ist.
Irgendwjemand den ich nur so lose kenne oder über irgendwelche anderen Leute würde ich es auch nicht anvertrauen.
Ist in der Tat ein schwieriges Thema.
Avalon

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von Avalon »

kleinefee hat geschrieben:Ja und zum Glück kann ich selbst entscheiden wen ich in meine Welt lasse, wer in meinen Film des Lebens mitspielen darf.
Das Dumme ist nur, dass die anderen mitentscheiden: nämlich darüber, ob sie in deinem Film des Lebens überhaupt mitspielen wollen. Das sollte man vielleicht auch mal bedenken, bevor man sich so weit aus dem Fenster lehnt.
kleinefee hat geschrieben:Ich sehe aber nicht ein das ich mir nur wegen dieser einen Sache die eben in meinem Leben nicht klappt mein ganzen Leben kaputt machen lasse.
"Diese eine Sache" ist für die Mehrheit der Menschen etwas völlig Normales, was ganz selbstverständlich zum Leben dazu gehört. Und die meisten Menschen, auch ABs, haben ein ganz starkes Bedürfnis nach "dieser einen Sache". Und wenn "diese eine Sache" dauerhaft fehlt, dann kann das ein Leben extrem beeinträchtigen und im schlimmsten Falle sogar kaputt machen. Das Dauersingledasein und das fehlende soziale Umfeld -beides geht dann oft Hand in Hand- können einen komplett auslaugen. Da ist irgendwann nix mehr mit "das Beste aus der Situation machen", "sich über das freuen, was man hat". Was hat man denn dann schon?? Für viele ältere ABs ist das -leider!!- einfach eine Lebensrealität. Und das lässt sich durch geradezu ignorantes Schönreden nicht wegdiskutieren.
Eliza Jane

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von Eliza Jane »

Kleinefee hat geschrieben:
Ich kann ja verstehen das man sich in einen gewissen Alter wenn man nur Päärchen sieht und dieses "normale Leben" sieht sich ausgeschlossen und traurig fühlt.
Ich kann auch verstehen das man dadurch auch richtigen Frust bekommt und das die einsamkeit auch Krank machen kann.
Ich sehe aber nicht ein das ich mir nur wegen dieser einen Sache die eben in meinem Leben nicht klappt mein ganzen Leben kaputt machen lasse.Ich will damit aber nicht sagen das Alleine sein total toll ist. Es ist total scheisse. Ich ändere aber auch nichts dran wenn ich die ganze Zeit nur darüber nachdenke das andere Glücklich sind und ich nicht. Ich versuche das eben das Beste aus meiner Situation machen, ich versuche mich auf das zu konzentieren was ich kann und das zu Wert zuschätzen was ich habe.
Diese eine Sache ist dummerweise nur das Wichtigste auf der Welt. Menschen sind soziale Wesen und zu einem erwachsenen Leben gehört es, dass man Beziehungen eingehen kann. Danach wird man nun mal leider im Leben oft beurteilt: nach der Fähigkeit, Beziehungen einzugehen und zu leben. Dieses ist für viele Menschen so selbstverständlich, dass ihnen ein ständig allein lebender Mensch suspekt vor kommt, um nicht zu unsozial und asozial. Und da nützt es auch herzlich wenig, wenn du anderen Menschen versuchst klarzumachen, dass du aufgrund negativer Erfahrungen den Einstieg ins Beziehungsleben verpasst hast. Es wird so gut wie niemand verstehen, das ist jedenfalls meine Erfahrung. Selbstverständlich sind AB´s keine schlechteren Menschen. Ich kenne dieses bittere Gefühl: Man hat Böses erlebt, verpast dadurch den Einstieg ins Beziehungsleben und wird dafür noch angemacht. Es ist gut, dass du versuchst, das Beste aus deiner Situation zu machen. Genau das tue ich auch, letztendlich bleibt einem ja nichts anderes. Dennoch, Menschen entwickeln sich gerade durch Beziehungen weiter. AB´s bleiben gegenüber anderen Menschen an dieser Stelle stehen und somit wird ein Loch aufgerissen, das mit dem Vergehen der Zeit immer größer wird und irgendwann nicht mehr zu stopfen ist.
m13ab

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von m13ab »

Was ihr schreibt, ist richtig und verständlich. Nur,
Ich sehe aber nicht ein das ich mir nur wegen dieser einen Sache die eben in meinem Leben nicht klappt mein ganzen Leben kaputt machen lasse
bleibt ihr wichtigster Kernsatz des Beitrags trotzdem für sie gültig und letztlich sogar für jeden von uns, zumindest als Aufforderung, denn selbst bei lebenslanger Partnerlosigkeit hat jeder trotzdem einen eigenen Wert, eine eigene Würde.
Holla

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von Holla »

Eliza Jane hat geschrieben:Diese eine Sache ist dummerweise nur das Wichtigste auf der Welt. Menschen sind soziale Wesen und zu einem erwachsenen Leben gehört es, dass man Beziehungen eingehen kann
Die wichtigste Sache ist es nicht-zumindest objektiv. Natürlich sind die meisten Menschen soziale Wesen, die Beziehungen brauchen.
Aber dass im Gespräch oft auf die romantische Zweierbeziehung (RZB) reduziert wird, finde ich persönlich sehr schade. Man kann sich um (schon bestehende) Freundschaften bemühen, sich ein Umfeld suchen, wo Freundschaften trotz Partner_in/eigener Familie wichtig sind. Und mit der Wichtigkeit, nun ja subjektiv. Es gibt sicher mit Menschen mit oder ohne RZB, denen vielleicht andere Dinge (Arbeit/Politik/gesellschaftliches Engagement) im Leben wichtiger sind. Und Menschen, für die eine RZB zu haben, wirklich das wichtigste im Leben ist.
Und natürlich finde auch ich Menschen spießig, die kein Verständnis für ABs aufbringen können/wollen. Gerade, wenn man sich auch anguckt (Film, Werbung, andere Medien), wieviel Wert auf romantische Liebe/sexuelle Anziehung beim Eingehen einer Beziehung gelegt wird, sollte doch eigentlich klar sein, dass es genau deswegen nicht so selbstverständlich ist, eine zu haben.
Genauso wie ich Menschen spießig finde, die meinen es gibt nur den einen glücklichmachenden Lebensweg für alle und verkennen, dass Menschen unterschiedlich sind und selbst bei Gemeinsamkeiten, der Weg teilweise abweichen kann (zB monogame Zweierbeziehung vs polyamore Beziehungsmodelle) und dass das Leben kein Wunschkonzert ist, selbst wenn man theoretisch alles richtig macht, es trotzdem keine Garantie gibt, dass man das bekommt, für das man sich den A**** aufreißt.
Avalon

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von Avalon »

m13ab hat geschrieben:Was ihr schreibt, ist richtig und verständlich. Nur,
Ich sehe aber nicht ein das ich mir nur wegen dieser einen Sache die eben in meinem Leben nicht klappt mein ganzen Leben kaputt machen lasse
bleibt ihr wichtigster Kernsatz des Beitrags trotzdem für sie gültig und letztlich sogar für jeden von uns, zumindest als Aufforderung, denn selbst bei lebenslanger Partnerlosigkeit hat jeder trotzdem einen eigenen Wert, eine eigene Würde.
Das ist ja theoretisch völlig richtig! Aber den möchte ich sehen, der mit zunehmendem Alter erkennen muss, dass er es weder geschafft hat, eine Beziehung noch ein stabiles Umfeld aufzubauen -und wie schon gesagt: nach meiner Erfahrung hängt beides letztlich sehr eng zusammen- und der sich dann immer noch damit trösten kann, dass er aber ein ganz wertvoller Mensch ist, einer, den die anderen eigentlich sowieso nicht verdient haben ... Wer das ernsthaft schafft, der muss schon sehr ignorant und/oder naiv sein.
Simonetta

Re: Teufelskreis aus Scham und Rückzug

Beitrag von Simonetta »

Holla hat geschrieben:
Eliza Jane hat geschrieben:Diese eine Sache ist dummerweise nur das Wichtigste auf der Welt. Menschen sind soziale Wesen und zu einem erwachsenen Leben gehört es, dass man Beziehungen eingehen kann
Die wichtigste Sache ist es nicht-zumindest objektiv. Natürlich sind die meisten Menschen soziale Wesen, die Beziehungen brauchen.
Aber dass im Gespräch oft auf die romantische Zweierbeziehung (RZB) reduziert wird, finde ich persönlich sehr schade. Man kann sich um (schon bestehende) Freundschaften bemühen, sich ein Umfeld suchen, wo Freundschaften trotz Partner_in/eigener Familie wichtig sind. Und mit der Wichtigkeit, nun ja subjektiv. Es gibt sicher mit Menschen mit oder ohne RZB, denen vielleicht andere Dinge (Arbeit/Politik/gesellschaftliches Engagement) im Leben wichtiger sind. Und Menschen, für die eine RZB zu haben, wirklich das wichtigste im Leben ist.
Und natürlich finde auch ich Menschen spießig, die kein Verständnis für ABs aufbringen können/wollen. Gerade, wenn man sich auch anguckt (Film, Werbung, andere Medien), wieviel Wert auf romantische Liebe/sexuelle Anziehung beim Eingehen einer Beziehung gelegt wird, sollte doch eigentlich klar sein, dass es genau deswegen nicht so selbstverständlich ist, eine zu haben.
Genauso wie ich Menschen spießig finde, die meinen es gibt nur den einen glücklichmachenden Lebensweg für alle und verkennen, dass Menschen unterschiedlich sind und selbst bei Gemeinsamkeiten, der Weg teilweise abweichen kann (zB monogame Zweierbeziehung vs polyamore Beziehungsmodelle) und dass das Leben kein Wunschkonzert ist, selbst wenn man theoretisch alles richtig macht, es trotzdem keine Garantie gibt, dass man das bekommt, für das man sich den A**** aufreißt.
Das sehe ich genauso. Ich glaube, jeder Mensch ist auf Beziehungen angelegt, aber es muss nicht unbedingt eine romantische Zweierbeziehung sein. Natürlich wünscht man sich das sehnlichst, aber man kann es nicht erzwingen, weil eben doch die entsprechenden Gefühle dazugehören und es passen muss, sonst wird man auch nicht glücklich. Und es gibt ja auch viele unglückliche Beziehungen.
Aber es ist möglich, ohne Zweierbeziehung glücklich zu sein (auch wenn es definitiv nicht immer einfach ist), sofern man genügend andere Beziehungen hat. Wenn man das aber auch nicht hat, niemanden hat, mit dem man reden kann, der einem zuhört, der nach einem fragt, der sich Zeit nimmt, und immer nur alleine ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass man wirklich glücklich sein kann.
Einsamkeit ist sehr schlimm, mich macht es immer wieder betroffen zu sehen, wie viele einsame Menschen es gibt.
Zur Zeit begleite ich im Rahmen eines Ehrenamtes eine sterbende Frau. Sie ist nicht viel älter als ich und war wohl auch immer alleine. Obwohl sie nur noch ein paar Tage zu leben hat, kommt sie jetzt über die Feiertage niemand im Krankenhaus besuchen - ich weiß nicht, ob überhaupt noch jemand kommt. Ich finde das furchtbar.
Man ist einfach auf Beziehungen angelegt, und besser gute Freunde als eine schlechte Beziehung. Aber ganz alleine leben zu müssen ist hart.