ProChrist 2013

Du hast etwas lustiges, merkwürdiges oder etwas witziges gesehen oder erlebt? Teile es gerne mit anderen Mitgliedern.
Reni

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Reni »

Roscoe Arbuckle hat geschrieben:
Reni hat geschrieben:
pyrit hat geschrieben:Und ich dachte, die kommen nur hier im Forum manchmal vor und fühlen sich dann "rausgemobbt", wenn man ihre frohen Botschaften nichts als Gesetz ansieht :lol: Aber bei den Christen gibts die also auch - wieder was gelernt.
Zumindest drohen unsre Forenapostel nicht mit 50000 jahren Fegefeuer :)

50.000 Jahre? Pffff... ihr Ketzer schmort für die Ewigkeit :mrgreen:
Ich nicht :), ich hab schon so vielen Pfarrern Wärme und Zärtlichkeit gegeben, das muss für die nächsten zwei Leben locker reichen :)
Jocas

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Jocas »

ElizaJane hat geschrieben:
iFail hat geschrieben:Diese Arroganz, wie du es nennst, sprich ein Absolutheitsanspruch liegt doch allen Religionen zugrunde oder täusche mich da?
Genauso ist es. Haben einzelne Menschen einen unsichtbaren Freund, kommen sie in die Psychiatrie. Haben mehrere Menschen einen unsichtbaren Freund und sind organisiert, nennt man es Religion. Und jede Gruppe behauptet, ihr unsichtbarer Freund sei der geilste. Beweisen kann niemand etwas. Ich habe immer bereut, die kostbaren Jahre meines Lebens, nämlich meine Jugend, in diesen frommen Kreisen vergeudet zu haben.
Da täuschen sich manche Religiösen: Absolutheitsanspruch heißt m.E.: Jemand meint, dass er eine Wahrheit besitzt, die ihn besser, wertvoller, würdiger macht als andere Menschen.
Ich als Christ meine schon, dass Menschen allein durch Jesus in das Leben mit Gott können - vor und nach dem Tod. Allerdings...

- ...ist das kein Absolutheitsanspruch, sondern die Einladung an jeden, sich für Gottes Leben zu öffnen. Ich besitze die Gottesbeziehung nicht, sondern Gott gibt sie mir, es ist ein Geschenk.

- ...kann Jesus sehr verschiedene Wege mit den Menschen gehen, sie sehr verschieden ansprechen, z.B. durch Freunde, Filme, Sport... . Wenn jemand/ etwas einen Menschen tief erwischt, existentiell trifft, wenn also jemand merkt: Hier bin ich gemeint, das ist mir lebenswichtig, dann kann da Gott reden.

Beweisen kann kein Mensch das einem anderen - Gott kann sich jedem bemerkbar machen u. ihn so überzeugen.

Erschreckend finde ich, dass der "Pro-Christ"-Slogan als überheblich verstanden wird. Ich verstehe ich so, dass die Christen auf den Plakaten sagen: Du und deine Sehnsüchte sind uns wichtig und auch Gott. Falls du selbst dich Gott nicht mitteilen möchtest, tun wir das für dich.
Der Slogan ist überheblich? Ich vermute, dass die Menschen, die das so sehen, ein grundlegendes Misstrauen gegenüber Religion/ Kirche/ Gott haben. Kann das sein?
Reni

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Reni »

Jocas hat geschrieben:
ElizaJane hat geschrieben:
iFail hat geschrieben:Diese Arroganz, wie du es nennst, sprich ein Absolutheitsanspruch liegt doch allen Religionen zugrunde oder täusche mich da?
Genauso ist es. Haben einzelne Menschen einen unsichtbaren Freund, kommen sie in die Psychiatrie. Haben mehrere Menschen einen unsichtbaren Freund und sind organisiert, nennt man es Religion. Und jede Gruppe behauptet, ihr unsichtbarer Freund sei der geilste. Beweisen kann niemand etwas. Ich habe immer bereut, die kostbaren Jahre meines Lebens, nämlich meine Jugend, in diesen frommen Kreisen vergeudet zu haben.
Da täuschen sich manche Religiösen: Absolutheitsanspruch heißt m.E.: Jemand meint, dass er eine Wahrheit besitzt, die ihn besser, wertvoller, würdiger macht als andere Menschen.
Ich als Christ meine schon, dass Menschen allein durch Jesus in das Leben mit Gott können - vor und nach dem Tod. Allerdings...

- ...ist das kein Absolutheitsanspruch, sondern die Einladung an jeden, sich für Gottes Leben zu öffnen. Ich besitze die Gottesbeziehung nicht, sondern Gott gibt sie mir, es ist ein Geschenk.

- ...kann Jesus sehr verschiedene Wege mit den Menschen gehen, sie sehr verschieden ansprechen, z.B. durch Freunde, Filme, Sport... . Wenn jemand/ etwas einen Menschen tief erwischt, existentiell trifft, wenn also jemand merkt: Hier bin ich gemeint, das ist mir lebenswichtig, dann kann da Gott reden.

Beweisen kann kein Mensch das einem anderen - Gott kann sich jedem bemerkbar machen u. ihn so überzeugen.

Erschreckend finde ich, dass der "Pro-Christ"-Slogan als überheblich verstanden wird. Ich verstehe ich so, dass die Christen auf den Plakaten sagen: Du und deine Sehnsüchte sind uns wichtig und auch Gott. Falls du selbst dich Gott nicht mitteilen möchtest, tun wir das für dich.
Der Slogan ist überheblich? Ich vermute, dass die Menschen, die das so sehen, ein grundlegendes Misstrauen gegenüber Religion/ Kirche/ Gott haben. Kann das sein?
Nein.
DJones82

Re: ProChrist 2013

Beitrag von DJones82 »

Jocas hat geschrieben:
ElizaJane hat geschrieben:
iFail hat geschrieben:Diese Arroganz, wie du es nennst, sprich ein Absolutheitsanspruch liegt doch allen Religionen zugrunde oder täusche mich da?
Genauso ist es. Haben einzelne Menschen einen unsichtbaren Freund, kommen sie in die Psychiatrie. Haben mehrere Menschen einen unsichtbaren Freund und sind organisiert, nennt man es Religion. Und jede Gruppe behauptet, ihr unsichtbarer Freund sei der geilste. Beweisen kann niemand etwas. Ich habe immer bereut, die kostbaren Jahre meines Lebens, nämlich meine Jugend, in diesen frommen Kreisen vergeudet zu haben.
Da täuschen sich manche Religiösen: Absolutheitsanspruch heißt m.E.: Jemand meint, dass er eine Wahrheit besitzt, die ihn besser, wertvoller, würdiger macht als andere Menschen.
Ich als Christ meine schon, dass Menschen allein durch Jesus in das Leben mit Gott können - vor und nach dem Tod. Allerdings...

- ...ist das kein Absolutheitsanspruch, sondern die Einladung an jeden, sich für Gottes Leben zu öffnen. Ich besitze die Gottesbeziehung nicht, sondern Gott gibt sie mir, es ist ein Geschenk.

- ...kann Jesus sehr verschiedene Wege mit den Menschen gehen, sie sehr verschieden ansprechen, z.B. durch Freunde, Filme, Sport... . Wenn jemand/ etwas einen Menschen tief erwischt, existentiell trifft, wenn also jemand merkt: Hier bin ich gemeint, das ist mir lebenswichtig, dann kann da Gott reden.

Beweisen kann kein Mensch das einem anderen - Gott kann sich jedem bemerkbar machen u. ihn so überzeugen.

Erschreckend finde ich, dass der "Pro-Christ"-Slogan als überheblich verstanden wird. Ich verstehe ich so, dass die Christen auf den Plakaten sagen: Du und deine Sehnsüchte sind uns wichtig und auch Gott. Falls du selbst dich Gott nicht mitteilen möchtest, tun wir das für dich.
Der Slogan ist überheblich? Ich vermute, dass die Menschen, die das so sehen, ein grundlegendes Misstrauen gegenüber Religion/ Kirche/ Gott haben. Kann das sein?
Warum muss in jedem Post, eines überzeugten Christen, eine missionarischer Grundton mitschwingen? Könnt ihr nicht einfach schreiben: "Ich werde bzw. habe Gott gefunden" und nicht "Ihr werdet.." oder ähnliche absolutistische und missionarische Äußerngen?
Neri
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Re: ProChrist 2013

Beitrag von Neri »

Reni hat geschrieben:
Roscoe Arbuckle hat geschrieben:50.000 Jahre? Pffff... ihr Ketzer schmort für die Ewigkeit :mrgreen:
Ich nicht :), ich hab schon so vielen Pfarrern Wärme und Zärtlichkeit gegeben, das muss für die nächsten zwei Leben locker reichen :)
Das klingt irgendwie... dornenvögelig... :mrgreen:
Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.
(François-René de Chateaubriand)
Roscoe Arbuckle

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Roscoe Arbuckle »

Neri hat geschrieben:
Reni hat geschrieben:
Roscoe Arbuckle hat geschrieben:50.000 Jahre? Pffff... ihr Ketzer schmort für die Ewigkeit :mrgreen:
Ich nicht :), ich hab schon so vielen Pfarrern Wärme und Zärtlichkeit gegeben, das muss für die nächsten zwei Leben locker reichen :)
Das klingt irgendwie... dornenvögelig... :mrgreen:

Und sündig... Gottesmänner spitz machen ist gar überhaupt nicht gottgefällig. Keuschen ABs Zuwendung geben dagegen schon eher. :oho:
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NeC
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Re: ProChrist 2013

Beitrag von NeC »

Jocas hat geschrieben:Der Slogan ist überheblich? Ich vermute, dass die Menschen, die das so sehen, ein grundlegendes Misstrauen gegenüber Religion/ Kirche/ Gott haben. Kann das sein?
Da ich es war, der sich an diesem Slogan gestört hat, geht die Frage wohl auch an mich.

Aber ich muss verneinen. Da ist kein Misstrauen gegenüber der Religion an sich (und damit sind dann Gott und das Konzept der Kirche, also der Gemeinschaft der Gläubigen, eingeschlossen). In der Tat bin ich aber misstrauisch gegenüber der Organisation Kirche, also dem, was real existierende Menschen mit der Religion anstellen.
Jocas hat geschrieben:Erschreckend finde ich, dass der "Pro-Christ"-Slogan als überheblich verstanden wird. Ich verstehe ich so, dass die Christen auf den Plakaten sagen: Du und deine Sehnsüchte sind uns wichtig und auch Gott. Falls du selbst dich Gott nicht mitteilen möchtest, tun wir das für dich.
Sicher, so interpretiert klingt es schon viel angenehmer. Allerdings soll so ein Slogan ja möglichst eine breite Masse von Menschen ansprechen... Meinst Du es gibt so viele, die sich gern Gott mitteilen würden, aber es nicht selbst tun mögen? Ehrlich gesagt kommt mir das eher wie ein exotischer Ausnahmefall vor. Schließlich wurde zumindest mir beigebracht, dass ein Gebet keinerlei formalen Anforderungen genügen muss, und es daher jedermann und jederzeit als persönlicher Draht zu Gott zur Verfügung steht. Wozu das also von anderen Menschen in meinem Namen erledigen lassen?

Und da drängt sich mir halt sehr schnell die Idee auf, das sich die ProChrist-Leute möglicherweise selber einfach für geeigneter oder würdiger halten mit Gott zu sprechen als der Durchschnitts-Mensch auf der Straße. Und das würde ich überheblich finden. Du nicht?

Aber keine Sorge. Das ist nur mein persönlicher Eindruck. Der Werbeslogan hat halt bei mir spontan genau den gegenteiligen Effekt gehabt als vermutlich beabsichtigt.
ABChancenlos

Re: ProChrist 2013

Beitrag von ABChancenlos »

NBUC hat geschrieben:
ABChancenlos hat geschrieben: tja, nur leider passiert das ja ständig. An den Debatten um Sterbehilfe wird das zum Teil sehr krass deutlich. Letztenendes steckt ja dahinter, dass Pflege Geld kostet.
Und man sieht ja zunehmend, dass der Gott, dem hier mehr und mehr gefolgt, und auf dessen Wort mehr und mehr gehört wird, das Geld ist.

Oder ein anderer Gott: Wirtschaftswachstum. Die Nachrichten von Überlastung und Burnout gingen ja vor kurzem durch die Presse. Wirtschaftswachstum ist ein Götze, der (so wie jeder Götze) Menschenopfer fordert.

Ein weiterer Gott: Wellness. Da machen Leute Kreuzfahrten in Länder, wo Frauen teilweise Zeitungen auskochen und ihren Kindern zu essen geben, weil sie nichts haben. Weil aber dieses Elend das Wohlfühl-Erlebnis stören würde, wird das ausgeblendet. Das ist unmenschlich, aber dieser Gott fordert das so.

Und noch ein Gott: Beliebtheit. Dringend nötig wären grundlegende Änderungen im Rentensystem. Weiß man seit Jahrzehnen. ABER man weiß auch, dass es bei diesen Änderungen den Leuten ans Portemonnaie gehen würde. Und damit würde eine Regierung sich unbeliebt machen. So folgt man dem, was der Beliebtheits-Gott fordert.


Realpolitik folgt im Großen, so wie jede kleine Entscheidung im Persönlichen, immer irgendwelchen Göttern (auch wenn man das heute nicht mehr so bezeichnet). Deshalb ist die Frage nicht OB, sondern immer nur WELCHEM Gott gehorcht wird.
Und, ob der Gott, dem da gehorcht wird, es gut mit den Menschen meint, oder ob es ein Gott ist, dem es nur um sich geht und dem die Menschen gleichgültig sind.
Schön und bespielhaft heuchlerisch. Mit Pflege kann man eine Menge Geld machen - und das primär in kirchlichen Einrichtungen. Da läßt man lieber ein armes Schwein noch Jahre leiden, Hauptsache die Kasse stimmt.
Und auch die anderen Befindlichkeiten der selbstvermehrenden Sozialindustrie müssen natürlich bezahlt werden.

Wiederum beispielhaft an dem dritte-Welt-Elend, welches maßgeblich durch religiöse Bevormundung und Verdummung der Betroffenen verursacht wird z.B. dem Verhütungsverbot, der religiös legitimierten Unterdrückung der Frauen etc. und der Deckung welche solche Unsitten dann gerade von Gutmenschen bekommen.

Gegen all diese Probleme könnte sachlich angegangen werden, wenn nicht religiöse Kreise genaus daraus ihre Macht und Bereicherungen ziehen würden und so das Süppchen immer weiter am köcheln halten würden.
mag alles stimmen, nur seh ich den Widerspruch nicht. Wir sprechen beide von Göttern bzw Götzen, die die Menschen knechten, und benutzen dafür lediglich ein anderes Vokabular.

Ansonsten ging's mir ja auch nur darum, klarzumachen: "Realpolitik" ist nichts, das einfach so für sich im hohlen Raume existiert. Sondern Realpolitik bedeutet Entscheidungen, und bei allen Entscheidungen sind ständig Kräfte am Werk, die die Bibel mit dem Begriff "Götter" oder "Götzen" bezeichnet.

Denn diesen Zusammenhang hattest Du ja mit Deiner Trennung von "Mein Gott sagt das aber so" und "Rüberwirken in die Realpolitik" bestritten.

Und dieses Verständnis ist halt deshalb so wichtig, weil man sonst mit dem Alten Testament nichts anfangen kann. Denn da ist andauernd von fremden Göttern die Rede und dem, wie diese Götter nach Gottes Urteil zu bewerten sind - und wenn man nicht kapiert, dass z.B. wenn's um den Fruchtbarkeitsgott Baal geht, dass dann im Kern das Vergöttern von Sexualität und Geld bzw Wohlstand Thema ist, es also um Realpolitik(!) geht, dann versteht man die Botschaft einfach nicht und denkt womöglich, das wären alles bloß irgendwelche alten Geschichten die uns heute nichts mehr angehen würden.
Tirak hat geschrieben:@ABChancenlos:
OK, ich geb mich geschlagen. Du hast bei allem Recht und meine Zweifel haben objektiv keine Basis und sind damit vollkommen falsch. Wie gesagt, ich weiss nichts. Es ändert nur nichts daran, dass dieser "rettende Glaube" mir völlig egal ist. Ich bin auf kein ewiges Leben aus.
es geht nicht um Recht haben und geschlagen geben.

Ich fand es gut von Dir, dass Du gefragt hast, worauf sich der Glaube gründet. Ich habs selber schon erlebt, dass viele sog. "Christen" da rumdrucksen oder, wenn man trotzdem weiterfragt, unwirsch oder gar persönlich werden. Anstatt einfach klar zu sagen: "die bis ins Hier und Heute weitergetragenen Zeugenaussagen über die Ereignisse des Ostermorgens und der darauffolgenden Tage und Wochen, DAS ist das Fundament, dem ich sogar noch mehr vertraue als meinem eigenen Verstand."

Aber so schreibt es auch Paulus an seine Gemeinde in Korinth (liegt hier):
"Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich." (1Kor 15, 14)
Und dann, noch schärfer:
"Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig" (1Kor 15, 17)

Ich mag klare Ansagen :klassiker:
Reni hat geschrieben:ich meinte damit, dass ich irgendwann mal gelernt habe, dass Christus eine "Frohe Botschaft" bringt und eine Religion der Liebe ist. Von Herzenswärme und Liebe hab ich in fundamentalistischen Kreisen von Christen aber nie irgendetwas gespürt. Ganz im Gegenteil, da ging es darum Leute unter Druck zu setzen und Angst zu machen, um sie auf den "rechten Weg" zu bringen. Sündenfall, jüngstes Gericht, alles ganz schlimm, usw. Blabla...

Mhm, erinnert mich an meinen ersten Nachfolgekurs von ProChrist vor 10 Jahren, auf dem ich war. Wir saßen da mit so ca 15 bis 20 Leuten (waren allerdings ne Menge Hauskreisleiter dabei, wie sich rausstellte).
Nun bin ich ja ein ziemlich konzeptionell denkender Mensch, muss also immer ganz genau wissen, was sich woraus ableitet, was die Grundannahmen sind von denen ausgegangen wird und wie der Plausibilitäts-Check für diese Grundannahmen aussieht. Und weil vorher auf der ProChrist-Veranstaltung gesagt worden war, dass man mit seinen Zweifeln und Fragen kommen dürfe, stellte ich damals, als der Kursleiter von der "Bibel, dem Wort Gottes" anfing (das war wenige Minuten nach Beginn des Kurses) die Frage in die Runde, woher wir denn wüssten, dass gerade die Bibel das Wort Gottes sei. Schließlich sei sie von Menschen geschrieben, deshalb könnten doch - wenn überhaupt - nur einzelne Aussprüche innerhalb der Bibel "Worte Gottes" sein. Und was mit Offenbarungsschriften anderer Religionen wäre, ob die nicht ebenfalls "Worte Gottes" enthalten würden usw....

Als Antwort bekam ich dann ein mit aufgesetztem Grinsen, stechendem Blick und etwas scharfer Stimme vorgebrachtes "wir glauben das, wir setzen das voraus, wenn man das nicht glaubt kann man ja alles infrage stellen usw".... ziemlich unangenehme Situation, ich bin nach diesem Erlebnis dann auch nicht mehr hingegangen. (Die Antwort auf meine Frage fand ich dann übrigens Jahre später selbst...... In Lukas 24 wird berichtet, wie der Auferstandene 2 Jüngern begegnet, die auf dem Weg raus aus Jerusalem waren. Und in dieser Darstellung heißt es: "Und er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus". Mit anderen Worten: der Auferstandene autorisiert hier also "Mose und die Propheten" - und das ist ja Bibel-Sprech für "Altes Testament" (OHNE Apokryphen!!!). Er autorisiert es, denn schließlich hätte der Bericht ja auch lauten können " Und er begann zu reden alle diese Worte: 'siehe, ich kam unter euch als Jude unter Juden, und ihr kanntet mich als einen Juden unter Juden; nun aber verkündige ich euch die Wahrheit von den 7 Göttern.' Aber nein, der Bericht lautet: "er begann bei Mose und bei allen Propheten und legte ihnen in allen Schriften aus". Anstatt also eine neue Lehre zu bringen, bestätigt der Auferstandene das Alte Testament.
Na und der Nachweis fürs Neue Testaments steht z.B. in Galater 1, 11f: "ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi." Oder z.B. in 1 Kor 7,10ff: "Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, [...]. Den andern aber sage ich, nicht der Herr: [...]. Paulus SAGT also ganz klar, was Worte sind die der Auferstandene ihm gesagt hat, und was nicht.
Hätt mir der werte Herr Kursleiter auch einfach mal direkt sagen können.)
:roll:

Ansonsten ist mir auch die Erfahrung mit der fehlenden Herzenswärme natürlich nicht fremd. Überhaupt kenn ich da ziemlich viele, deren kriecherische, schmierige, einerseits unsichere und dann aber andererseits latent-besserwisserische Art mir ziemlich aufn Senkel geht.

Andererseits ist's halt die Frage, was wichtiger ist. Wohlfühl-Atmosphäre mit Herzenswärme oder klare, kompromisslos verkündigte Botschaft? Die Bibel sagt, wozu Gemeinde da ist - und Wellness-Erleben gehört nun gerade nicht dazu.

Über die Botschaft selber (das war ja Dein zweiter Punkt, neben dem Verhalten der Leute) wird im übrigen auch deutlich gesagt, dass sie anstößig ist, dass viele sie nicht hören wollen, dass man sich unbeliebt damit macht.

An alldem ist also gar nichts Ungewöhnliches oder Neues.

Ist vielleicht auch ne Frage der Persönlichkeit, aber mir ist es wichtiger, dass ich weiß: der Inhalt stimmt - anstatt dass mir die Überbringer und/ oder die Botschaft jetzt unbedingt sympathisch sind. Was helfen die sympathischsten Menschen oder die angenehmste Botschaft, wenn das alles letztlich bloß Lüge ist?
Andere Meinungen wurden nicht geduldet und abgetan mit: "wir sind die, die es besser wissen..." Wenn das mal nicht der falsche Wettschein ist...
Ja, das ist n ganz wichtiger Punkt: Die Frage, wie sicher wir sein können, ob es der richtige Wettschein ist.
Hierzu sagt die Bibel:
"Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt" (1. Johannesbrief 5, 13)
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: woher nimmst du die Gewissheit, dass dein Glaube der rettender Glaube ist, der das ewige Leben garantiert? Aus der Bibel, diesem von Menschenhand geschriebenen Buch? Was macht die Bibel glaubwürdiger als den Koran etc.? Was macht sie überhaupt glaubwürdig?
wie schon an anderer Stelle geschrieben: die Gewissheit kommt einfach aus den ins Hier und Heute getragenen Aussagen der Zeugen der Auferstehung.

Erstmal gibt Paulus in einem seiner Briefe gleich ne ganze Liste von Zeugen an: "[...] dass er [also der Auferstandene] gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen.
Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen.
Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln.
Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden."
(so steht's im 1.Korinther 15,4ff)

Vielleicht kurz zur Erläuterung:
Kephas ist aramäisch für "Petrus" (bedeutet beides halt "Fels").
Die Zwölfe sind die Jünger.
Die Betonung der fünfhundert Brüdern von denen die meisten noch heute leben soll einfach sagen: wenn ihr wollt, könnt ihr einfach hingehen und einen oder mehrere fragen, ne ganze Menge von denen die dieses Ereignis das damals gesehen haben und mitbekamen, leben noch".
Jakobus war ein leiblicher Bruder von Jesus, der später die Gemeinde in Jerusalem leitete.
Die Apostel waren Leute, die glaubwürdige Zeugen der Auferstehung waren und das Evangelium weitersagten.
Und mit unzeitige Geburt bezeichnet Paulus sich selber, weil er vor seiner Begegnung mit dem Auferstandenen maßgeblich die Verfolgungen und Tötungen von Gemeindegliedern organsisiert und zum Teil selbst vollstreckt hatte. Da gings wirklich um Bluttaten, also mit öffentlichen Hinrichtungen von Gläubigen. Keine Ahnung, ob "unzeitige Geburt" jetzt ein damaliges geflügeltes Wort ist, oder ein Zitat oder so, dazu hab ich mich noch nicht weiter informiert.


Was genau haben die Zeugen gesehen?

Es wird gesagt, dass der Auferstandene sich seinen Jüngen (die ja immerhin 3 Jahre lang Tag für Tag mit ihm unterwegs waren) "nahte und mit ihnen ging", sie ihn aber "nicht erkannten" (Lk 24,15f). Erst, als er mit ihnen zusammen aß und das Brot brach, erkannten sie ihn. Keine Ahnung wie das genau lief, kann ich mir auch nicht vorstellen: Einen Prof, mit dem ich 3 Jahre lang jeden Tag studiert habe, nicht erkennen und dann plötzlich doch.

Dann heißt es: als sie ihn erkannten, "verschwand er vor ihnen" (Lk 24, 31), das erinnert an ne eher geisterhaft-astralkörperliche Erscheinung.

Andererseits konnten sie den Auferstandenen anfassen, er hatte die Verletzungen von den Nägeln, die bei der Kreuzigung durch seine Hände und Füße getrieben worden waren, noch immer, und er konnte tatsächlich real Essen aufnehmen (Lk 24, 39ff).
Dass der Auferstandene nicht nur über visuelle und auditive, sondern ebenfalls über haptische Sinneseindrücke wahrnehmbar war, steht auch nochmal in Joh 20, 25+27

Eine Erscheinung ganz anderer Art erlebt Paulus. Er war gerade auf dem Weg nach Damaskus, um die "Anhänger des neuen Weges" (so hießen die Urchristen damals; der Begriff "Christen" bildete sich erst später, das war ursprünglich ne Beschimpfung gewesen, die man ihnen hinterherrief) - also Paulus war gerade auf dem Weg nach Damaskus, um die "Anhänger des neuen Weges" dort ausfindig zu machen, sie festzunehmen und nach Jerusalem abzuführen.
Und auf dem Weg erlebt er plötzlich, wie ihn ein Licht umgibt, worauf er vom Pferd stürzt und eine Stimme hört die ihm sagt: "Saul, Saul, was verfolgst du mich?", worauf er antwortet "Herr, wer bist du?", und zur Antwort bekommt "Ich bin Jesus, den du verfolgst." Dann bekommt er noch Anweisungen, was er tun soll, und kann 3 Tage lang nicht sehen, nichts essen und nichts trinken.


Soviel also zu den Zeugen, die den Auferstandenen gesehen hatten und zu dem, WAS sie da gesehen / wahrgenommen haben.

In einem anderen Brief an eine Gemeinde, die sich damals im Gebiet der türkischen Hauptstadt Ankara befand, legt Paulus dann nochmal dar, woher er seine Behauptungen hat: "ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi." (Galater 1, 11f)

So.

Und diese ganzen Ereignisse sind halt von damals bis heute einfach immer weitergesagt worden. Dabei wurden zusätzlich Briefe geschrieben, schließlich konnten Paulus und die anderen Verkündiger ja nicht überall zugleich sein. Und weil diese Briefe als so wertvoll erachtet, so in Ehren gehalten wurden, schrieb man die immer wieder fein säuberlich ab, wobei die Abschriften dann immer noch mehrfach gegenkontrolliert wurden.

Deshalb seh ich offen gestanden Dein Problem mit "der Bibel, diesem von Menschenhand geschriebenen Buch" nicht wirklich. Ich mein, Berichte über Dinge die halt passiert sind, werden nunmal von Menschenhand aufgeschrieben und weitergegeben/ abgeschrieben/ kopiert^^ Keine Ahnung, was für Dich daran jetzt so Besonderes oder so Ungewöhnliches ist Bild
Wenn du uns missionieren willst (was du ja offensichtlich nach Kräften versuchst), wirst du etwas mehr bringen müssen als die stete Wiederholung, wie bedeutsam Gottes Wort ist
Das Wort "missionieren" birgt ein bissen die Gefahr, dass damit verdeckt wird, dass letztlich jeder so seine Überzeugungen hat, für die er wirbt. Und selbst die Ansicht, jeder müsse sich sein eigenen Überzeugungen erwerben, ist ja nichts weiter als eine weitere Überzeugung. Und darüber hinaus gibt ja z.B. hier im Thread etliche, die bspw das Gericht Gottes - mal höflich ausgedrückt - für ein Märchen halten. Und die sich mit dem Äußern und Begründen dieser Überzeugung ja auch nicht zurückhalten. Warum wirfst Du diesen Leuten nicht ebenfalls Missionieren vor?

Egal.

Was mich anbetrifft, geht's mir jedenfalls vor allem darum, einfach mal einige bisher felsenfest geglaubten Überzeugungen (wie zum Beispiel von der Letztgültigkeit des Verstandes- und Vernunftsmaßstabs oder des Gefühlsmaßstabs) etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, wie tragfähig das wirklich ist.



zwillingsschwester hat geschrieben:
Ist es nicht jedermanns Recht, an etwas zu zweifeln, mit dem man sich nicht wohlfühlt oder dem man nichts abgewinnen kann?
Versteh ich nicht. In der Schutzkleidung, die z.B. in Hochsicherheitslaboratorien Pflicht ist, fühlt man sich doch auch nicht gerade wohl. Das Material ist ziemlich steif, und die Schutzbrillen fühlen sich auch nicht gerade an wie angegossen..... Aber das ist doch kein Grund, daran zu zweifeln, dass sie wichtig ist??
Das ist doch kein Angriff gegen die Menschen, die diese spezielle Sache gut finden! Ich denke, die allermeisten Mitglieder hier waren zumindest zu Kindertagen mal hier und da in der Kirche. Was erlebt man da? Stillsitzen, Mundhalten! Dann darf man nach Ende der Messe oder des Gottesdienstes mithören, dass Frau Schmitz meint, Frau Müller hätte sich unmöglich angezogen. Man muss doch auf seine Kleidung achten, wenn man IN DIE KIRCHE geht! Später dann Religionsunterricht: BENOTET! Macht das Sinn? Einem Kind gute Noten zu geben, weil es GLAUBT und einem andere schlechte, weil es keinen Zugang findet? Was genau ist verwerflich daran, wenn man nach Jahren diverser Erfahrungen mit Glauben/Kirche/Christentum entscheidet, dass man damit nicht viel anfangen kann, auch wenn man die Bibel NICHT auswendig gelernt hat?
Und woher weißt Du so sicher, dass das nicht eine weitere Strategie des Versucher ist, Menschen von Gott wegzubringen. So wie ganz am Anfang:

" Sollte Gott wirklich gesagt haben, daß ihr von keinem Baum im Garten essen dürft?" ... "Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was gut und böse ist!"

Immer dieselbe Strategie. Zweifel säen: "Das angebliche 'Wort Gottes', das stimmt so gar nicht, das wird nur so behauptet, weil man euch was vorenthalten will...." - die Bischöfin die besoffen über ne rote Ampel fährt, kinderschändende Priester - Begründungen tausendfach, warum das alles sowieso unglaubwürdig ist, warum man nicht danach zu fragen braucht usw.

Alles in allem nichts Neues unter der kalten Sonne der Verführung.
Ist doch nicht so schlimm, wenn wir nicht alle gute und gläubige Christen sind, oder tun wir Dir damit ein Leid an?
Es geht nicht um mich (oder um den Gläubigen mit dem Du Dich gerade unterhältst), sondern um Gott. So sehr, wie es UNS weh tut, wenn ein geliebter Mensch sich von uns abwendet, so sehr schmerzt es Gott, wenn seine Geschöpfe sich gegen die Gemeinschaft mit ihm entscheiden. Denn er hatte sie ja ursprünglich für diese Gemeinschaft geschaffen!! Bis dann dieses schreckliche Ereignis passierte, mit dem der Mensch sich selbst untauglich machte für die Gemeinschaft.

Und das ist der Punkt....... wir dürfen das. Gott respektiert das. So wie wir es im Verhalten Jesu immer wieder gespiegelt finden. Er sagt sein Wort - und dann steht eine Entscheidung an:

"Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter" (Mt 19,22)

vs

"Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück." (Lk 19,8)
ElizaJane hat geschrieben:Ogor hat geschrieben:
Wenn jemand an Gott oder Buddha oder sonstwas glaubt, dann schadet er damit niemanden. Es ist sein Glaube und der geht erstmal niemand anderen etwas an, solange das derjenige auch nur für sich auslebt. Wieso sollte man das ins Lächerliche ziehen, nur weil man dazu anderer Meinung ist und den anderen damit eventuell verletzen?
Ja, da stimme ich dir zu, solange derjenige diesen Glauben für sich lebt. Aber wenn der Glaube dazu benutzt wird, andere mit der Hölle zu bedrohen oder zu manipulieren, dann sieht das schon ganz anders aus.
tja, nur leider passiert sowas ständig

so wird der Glaube ans Wirtschaftswachstum z.B. benutzt, um Menschen mehr und mehr Leistung aus Menschen rauszuholen.

Der Glaube an die innere Sicherheit wird benutzt, um immer neue Überwachungssystem und Dateien zu etablieren.

Der Glaube daran, beliebt zu sein und dazu zu gehören wird benutzt, um Produkte zu verkaufen, die teilweise den Körper zerstören.

Manipulation überall - das ist was ich, nein: was die Bibel meint: die Frage ist nicht OB irgendwelchen Göttern/ Glaubensrichtungen/ Religionen gehorcht wird. Die Frage ist WELCHE das sind, und ob diese Götter/ Glaubensrichtungen/ Religionen es WERT sind dass man ihnen gehorcht.
Tirak hat geschrieben:Um ehrlich zu sein, ABChancenlos zieht ja meine Zweifel auch ins Lächerliche und obendrein behauptet er, dass sein Gott uns alle etwas angeht.
Also wenn es noch immer nicht klar geworden ist, dass ich hier nichts anderes tue, als Zweifel ernst zu nehmen und meinen Standpunkt klar zu begründen, dann kann ich auch nichts machen.
Mir fehlen bloss zu seiner verallgemeinerten These die plausiblen Antworten, die von allen gleichermassen zugänglich sind und sich nicht hinter Gott etc. verstecken. Beispielhaft war dafür die Frage nach dem Interesse des Gottes nach dem Menschen. Als "Antwort" kam nur, dass es den (allen?) Menschen im Halse stecken bleiben würde. Das war aber nicht die Frage.
Ja, weil man bei diesem Thema eine Ebene tiefer gehen und untersuchen muss: was KANN ich überhaupt fragen? Welche Fragen KANN ich überhaupt stellen? Wo ENDET mein Wissen- und mein Erkennen-Können?

Und dieses Hinterfragen weigerst Du Dich konsequent zu tun.
Stefan73 hat geschrieben:Ich kann nicht ganz verstehen, weshalb überhaupt diskutiert wird. Wenn A behauptet, dass er den einzigen Weg ins Himmelreich hat, es aber nicht mal bewiesen werden kann, dass überhaupt ein Himmelreich existiert, was kann B da entgegnen
Der Pferdefuß steckt in dem Wörtchen "Beweis".

Streng beweisen kann man nur in der Mathematik. Alle Erfahrungswissenschaft kann nur messen und zu den Messdaten Modelle entwickeln, ABER mit jeder neuen Messmethode, jedem neu entdeckten Phänomen etc steht das alte Modell erstmal wieder infrage, bis es entweder bestätigt wird oder sich Widersprüche zeigen.

Wie auch immer, jedenfalls ist es ja einsehbar, dass dieses Verfahren nur in der Welt durchführbar ist. Wenn es einen Gott gibt, und wenn es ein Himmelreich, eine Verdammnis, eine Ewigkeit gibt, dann muss uns das schon offenbart werden. Ne andere Möglichkeit gibts nicht.
soukous hat geschrieben:ABChancenlos, du erinnerst mich an die religiösen Frauen, die ich in Singlebörsen sehe: Diese schreiben so enthusiastisch über ihre Beziehung zu Gott, dass ich mir sage: Die haben bereits die Liebe ihres Lebens gefunden und die nimmt sie voll und ganz in Anspruch. Egal, wie intensiv ich mich mit dieser Frau beschäftige, ich werde immer nur zweite Wahl sein. Da lasse ich es lieber gleich, denn gegen so eine Konkurrenz kann ich nicht anstinken.
ehrlich gesagt weiß ich nicht recht, ob Du mir damit was Nettes oder nicht so Nettes sagen willst..... aber es kommt in jedem Fall mega sympathisch rüber :-D
DJones82 hat geschrieben:
Warum muss in jedem Post, eines überzeugten Christen, eine missionarischer Grundton mitschwingen? Könnt ihr nicht einfach schreiben: "Ich werde bzw. habe Gott gefunden" und nicht "Ihr werdet.." oder ähnliche absolutistische und missionarische Äußerngen?
Weil Christen den Absolutheitsanspruch der Aussage: "jeder hat seine Wahrheit" nicht teilen. Oder anders ausgedrückt: weil sie das postmoderne Wahrheitsversändnis für falsch halten.

Was ja auch eigentlich logisch ist, ich meine: wenn ich 1000 Euro Schulden bei der Bank habe, dann ändert auch mein(e) Meinung/ Glaube/ Überzeugung/ Einstellung/ Haltung/ Ansicht ich sei schuldenfrei, an der Wahrheit meines Kontostandes nichts.
Wenn der Arzt bei mir nen Hirntumor diagnostiziert, dann ändert auch mein(e) Meinung/ Glaube/ Überzeugung/ Einstellung/ Haltung/ Ansicht, mein Schwindelgefühl dann und wann sei nur n bisschen durch Überarbeitung bedingt, an der Wahrheit meines Gesundheitszustandes nichts.

Weiß auch gar nicht, wie es zu diesem postmodernen Wahrheitsverständnis kommen konnte, nach dem es keine Wahrheit gäbe, jeder seine Wahrheit hätte und es nur viele Meinungen über die Wahrheit gäbe.
Reni hat geschrieben: ich hab schon so vielen Pfarrern Wärme und Zärtlichkeit gegeben, das muss für die nächsten zwei Leben locker reichen :)
find ich gut :) Sind ja ne ganze Menge Sorgen und Nöte, mit denen man konfrontiert ist, wenn man so ner Gemeinde vorsteht. Und wie heißt es so schön: an der Spitze ist es einsam. Alle kommen nur und wollen irgendwas - aber niemand fragt wie's einem eigentlich geht. Jemandem seine Zeit zu widmen, ist ja sowieso die größte Liebestat die es gibt.
Tirak

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Tirak »

ABChancenlos hat geschrieben:
Tirak hat geschrieben:Um ehrlich zu sein, ABChancenlos zieht ja meine Zweifel auch ins Lächerliche und obendrein behauptet er, dass sein Gott uns alle etwas angeht.
Also wenn es noch immer nicht klar geworden ist, dass ich hier nichts anderes tue, als Zweifel ernst zu nehmen und meinen Standpunkt klar zu begründen, dann kann ich auch nichts machen.
Mir fehlen bloss zu seiner verallgemeinerten These die plausiblen Antworten, die von allen gleichermassen zugänglich sind und sich nicht hinter Gott etc. verstecken. Beispielhaft war dafür die Frage nach dem Interesse des Gottes nach dem Menschen. Als "Antwort" kam nur, dass es den (allen?) Menschen im Halse stecken bleiben würde. Das war aber nicht die Frage.
Ja, weil man bei diesem Thema eine Ebene tiefer gehen und untersuchen muss: was KANN ich überhaupt fragen? Welche Fragen KANN ich überhaupt stellen? Wo ENDET mein Wissen- und mein Erkennen-Können?

Und dieses Hinterfragen weigerst Du Dich konsequent zu tun.
Nein, ich weigere mich nicht, dass zu hinterfragen. Im Gegenteil, ich frage ja gerade deshalb nach, da es so für mich den Anschein hat, als bist du völlig von dem überzeugt, was du schreibst. So überzeugt, dass du meinst, dass Gott alle etwas anginge. Ich denke, bei solch einer These ist schon Fragen angebracht.
Wie ich nun auch schon mehrfach geschrieben habe, weiss ich nichts und das heisst natürlich auch, dass es Grenzen gibt. Ich hab mir schon gedacht, dass es nur ins Nichts führt, aber das hindert mich nicht daran, trotzdem zu fragen (auch wenn die Fragen für mich offen bleiben). Wie gesagt, vielleicht ist alles wahr oder eben auch nicht. Vielleicht ist es auch wahr und zugleich nicht wahr, es bleibt im Dunkeln. Und was meine vagen Überzeugungen angeht, die stehen auf keiner Basis. Insofern bleibt mir nur mein beschränkter "Verstand".
zwillingsschwester

Re: ProChrist 2013

Beitrag von zwillingsschwester »

ABChancenlos hat geschrieben:
zwillingsschwester hat geschrieben:Ist es nicht jedermanns Recht, an etwas zu zweifeln, mit dem man sich nicht wohlfühlt oder dem man nichts abgewinnen kann?

Versteh ich nicht. In der Schutzkleidung, die z.B. in Hochsicherheitslaboratorien Pflicht ist, fühlt man sich doch auch nicht gerade wohl. Das Material ist ziemlich steif, und die Schutzbrillen fühlen sich auch nicht gerade an wie angegossen..... Aber das ist doch kein Grund, daran zu zweifeln, dass sie wichtig ist??
Huch?! Und ich hab gedacht, mein Karnevalsbeispiel wäre schon doof, aber das hier ist doch Äpfel mit Birnen vergleichen. Jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch sieht doch seinen persönlichen Nutzen im Tragen von Schutzkleidung, oder?
ABChancenlos hat geschrieben:
zwillingsschwester hat geschrieben:Das ist doch kein Angriff gegen die Menschen, die diese spezielle Sache gut finden! Ich denke, die allermeisten Mitglieder hier waren zumindest zu Kindertagen mal hier und da in der Kirche. Was erlebt man da? Stillsitzen, Mundhalten! Dann darf man nach Ende der Messe oder des Gottesdienstes mithören, dass Frau Schmitz meint, Frau Müller hätte sich unmöglich angezogen. Man muss doch auf seine Kleidung achten, wenn man IN DIE KIRCHE geht! Später dann Religionsunterricht: BENOTET! Macht das Sinn? Einem Kind gute Noten zu geben, weil es GLAUBT und einem andere schlechte, weil es keinen Zugang findet? Was genau ist verwerflich daran, wenn man nach Jahren diverser Erfahrungen mit Glauben/Kirche/Christentum entscheidet, dass man damit nicht viel anfangen kann, auch wenn man die Bibel NICHT auswendig gelernt hat?

Und woher weißt Du so sicher, dass das nicht eine weitere Strategie des Versucher ist, Menschen von Gott wegzubringen. So wie ganz am Anfang:

" Sollte Gott wirklich gesagt haben, daß ihr von keinem Baum im Garten essen dürft?" ... "Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was gut und böse ist!"

Immer dieselbe Strategie. Zweifel säen: "Das angebliche 'Wort Gottes', das stimmt so gar nicht, das wird nur so behauptet, weil man euch was vorenthalten will...." - die Bischöfin die besoffen über ne rote Ampel fährt, kinderschändende Priester - Begründungen tausendfach, warum das alles sowieso unglaubwürdig ist, warum man nicht danach zu fragen braucht usw.

Alles in allem nichts Neues unter der kalten Sonne der Verführung.
Das weiß ich nicht, aber warum muss ich das denn wissen?
ABChancenlos hat geschrieben:
zwillingsschwester hat geschrieben:Ist doch nicht so schlimm, wenn wir nicht alle gute und gläubige Christen sind, oder tun wir Dir damit ein Leid an?

Es geht nicht um mich (oder um den Gläubigen mit dem Du Dich gerade unterhältst), sondern um Gott. So sehr, wie es UNS weh tut, wenn ein geliebter Mensch sich von uns abwendet, so sehr schmerzt es Gott, wenn seine Geschöpfe sich gegen die Gemeinschaft mit ihm entscheiden. Denn er hatte sie ja ursprünglich für diese Gemeinschaft geschaffen!! Bis dann dieses schreckliche Ereignis passierte, mit dem der Mensch sich selbst untauglich machte für die Gemeinschaft.

Und das ist der Punkt....... wir dürfen das. Gott respektiert das. So wie wir es im Verhalten Jesu immer wieder gespiegelt finden. Er sagt sein Wort - und dann steht eine Entscheidung an:

"Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter" (Mt 19,22)

vs

"Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück." (Lk 19,8)
So langsam verstehe ich das. Weil ich mit Gott nichts anfangen kann ist er unglücklich und weil Du sehr nahe bei Gott bist möchtest Du nicht, dass er unglücklich ist und versuchst daher, mich zum Glauben zu führen, damit Gott wieder froh ist?

Ich sag Dir mal was: Ich war schon immer der Meinung, dass jeder seinen Weg zu Gott selber finden sollte - so er das denn möchte. Je mehr mich jemand bedrängt und zu überzeugen versucht, desto mehr wende ich mich ab. Das kannst Du gerne die naive Haltung eines Kindes nennen, aber es ist so. Und möglicherweise geht es nicht nur mir so!

Für mich ist es beispielsweise ein Verbrechen, was die Kirche über Jahrhunderte mit so vielen Volksstämmen gemacht hat. Da wurde einfach mal wild in der Gegend rummissioniert und dabei uralte und funktionierende Traditionen, Werte und Kulturen zerstört. (Und ich wage sogar zu bezweifeln, dass das alles so freiwillig passiert ist.) Und diesen Menschen wurde IHR Gott genommen. Jaja, ich weiß, wenns der richtige gewesen wäre, hätten sie sich nicht von ihm abgewandt. Vielleicht waren sie einfach in ihrer Gegenwehr nicht "überzeugend" genug...

Ich verspreche Dir, dass ich mich vertrauensvoll an die Kirche wenden werde, sobald ich das Bedürfnis verspüre, meinen Weg zu Gott zu finden. Aber bis dahin will ich mich nicht dafür rechtfertigen müssen, dass ich es gut finde, mein Schicksal selbst in die Hand nehmen zu können und zu glauben, dass eben mit mir oder für mich gar nichts mehr passiert, wenn ich tot bin.
IHaveForgivenJesus

Re: ProChrist 2013

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

ABChancenlos hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: woher nimmst du die Gewissheit, dass dein Glaube der rettender Glaube ist, der das ewige Leben garantiert? Aus der Bibel, diesem von Menschenhand geschriebenen Buch? Was macht die Bibel glaubwürdiger als den Koran etc.? Was macht sie überhaupt glaubwürdig?
wie schon an anderer Stelle geschrieben: die Gewissheit kommt einfach aus den ins Hier und Heute getragenen Aussagen der Zeugen der Auferstehung.

Erstmal gibt Paulus in einem seiner Briefe gleich ne ganze Liste von Zeugen an: "[...] dass er [also der Auferstandene] gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen.
Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen.
Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln.
Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden."
(so steht's im 1.Korinther 15,4ff)

Vielleicht kurz zur Erläuterung:
Kephas ist aramäisch für "Petrus" (bedeutet beides halt "Fels").
Die Zwölfe sind die Jünger.
Die Betonung der fünfhundert Brüdern von denen die meisten noch heute leben soll einfach sagen: wenn ihr wollt, könnt ihr einfach hingehen und einen oder mehrere fragen, ne ganze Menge von denen die dieses Ereignis das damals gesehen haben und mitbekamen, leben noch".
Jakobus war ein leiblicher Bruder von Jesus, der später die Gemeinde in Jerusalem leitete.
Die Apostel waren Leute, die glaubwürdige Zeugen der Auferstehung waren und das Evangelium weitersagten.
Und mit unzeitige Geburt bezeichnet Paulus sich selber, weil er vor seiner Begegnung mit dem Auferstandenen maßgeblich die Verfolgungen und Tötungen von Gemeindegliedern organsisiert und zum Teil selbst vollstreckt hatte. Da gings wirklich um Bluttaten, also mit öffentlichen Hinrichtungen von Gläubigen. Keine Ahnung, ob "unzeitige Geburt" jetzt ein damaliges geflügeltes Wort ist, oder ein Zitat oder so, dazu hab ich mich noch nicht weiter informiert.


Was genau haben die Zeugen gesehen?

Es wird gesagt, dass der Auferstandene sich seinen Jüngen (die ja immerhin 3 Jahre lang Tag für Tag mit ihm unterwegs waren) "nahte und mit ihnen ging", sie ihn aber "nicht erkannten" (Lk 24,15f). Erst, als er mit ihnen zusammen aß und das Brot brach, erkannten sie ihn. Keine Ahnung wie das genau lief, kann ich mir auch nicht vorstellen: Einen Prof, mit dem ich 3 Jahre lang jeden Tag studiert habe, nicht erkennen und dann plötzlich doch.

Dann heißt es: als sie ihn erkannten, "verschwand er vor ihnen" (Lk 24, 31), das erinnert an ne eher geisterhaft-astralkörperliche Erscheinung.

Andererseits konnten sie den Auferstandenen anfassen, er hatte die Verletzungen von den Nägeln, die bei der Kreuzigung durch seine Hände und Füße getrieben worden waren, noch immer, und er konnte tatsächlich real Essen aufnehmen (Lk 24, 39ff).
Dass der Auferstandene nicht nur über visuelle und auditive, sondern ebenfalls über haptische Sinneseindrücke wahrnehmbar war, steht auch nochmal in Joh 20, 25+27

Eine Erscheinung ganz anderer Art erlebt Paulus. Er war gerade auf dem Weg nach Damaskus, um die "Anhänger des neuen Weges" (so hießen die Urchristen damals; der Begriff "Christen" bildete sich erst später, das war ursprünglich ne Beschimpfung gewesen, die man ihnen hinterherrief) - also Paulus war gerade auf dem Weg nach Damaskus, um die "Anhänger des neuen Weges" dort ausfindig zu machen, sie festzunehmen und nach Jerusalem abzuführen.
Und auf dem Weg erlebt er plötzlich, wie ihn ein Licht umgibt, worauf er vom Pferd stürzt und eine Stimme hört die ihm sagt: "Saul, Saul, was verfolgst du mich?", worauf er antwortet "Herr, wer bist du?", und zur Antwort bekommt "Ich bin Jesus, den du verfolgst." Dann bekommt er noch Anweisungen, was er tun soll, und kann 3 Tage lang nicht sehen, nichts essen und nichts trinken.


Soviel also zu den Zeugen, die den Auferstandenen gesehen hatten und zu dem, WAS sie da gesehen / wahrgenommen haben.

In einem anderen Brief an eine Gemeinde, die sich damals im Gebiet der türkischen Hauptstadt Ankara befand, legt Paulus dann nochmal dar, woher er seine Behauptungen hat: "ich tue euch kund, liebe Brüder, dass das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht von menschlicher Art ist. Denn ich habe es nicht von einem Menschen empfangen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi." (Galater 1, 11f)

So.

Und diese ganzen Ereignisse sind halt von damals bis heute einfach immer weitergesagt worden. Dabei wurden zusätzlich Briefe geschrieben, schließlich konnten Paulus und die anderen Verkündiger ja nicht überall zugleich sein. Und weil diese Briefe als so wertvoll erachtet, so in Ehren gehalten wurden, schrieb man die immer wieder fein säuberlich ab, wobei die Abschriften dann immer noch mehrfach gegenkontrolliert wurden.

Deshalb seh ich offen gestanden Dein Problem mit "der Bibel, diesem von Menschenhand geschriebenen Buch" nicht wirklich. Ich mein, Berichte über Dinge die halt passiert sind, werden nunmal von Menschenhand aufgeschrieben und weitergegeben/ abgeschrieben/ kopiert^^ Keine Ahnung, was für Dich daran jetzt so Besonderes oder so Ungewöhnliches ist
Dir ist aber schon klar, dass sich solch eine "Beweisführung" für fast jeden Glauben darstellen lässt?

Im übrigen gibt es meines Wissens keine schriftlichen Dokumente von Menschen, die selbst Jesus nach der Kreuzigung in seiner körperlichen Gestalt gesehen haben. Und auch wenn es so etwas gäbe - noch bis vor relativ kurzer Zeit haben genügend Menschen beschworen, Hexen und Dämonen etc. gesehen zu haben. Ist oft genug in irgendwelchen Schriften festgehalten worden. Glaubst du deshalb an die Existenz solcher Wesen?
Wenn jemand in einem Jahrzehnte nach dem Ereignis geschriebenen Brief behauptet, irgendwelche Leute hätten Jesus leibhaftig gesehen, ist das meiner Meinung nach sehr dünn, um hierauf sein ganzes Weltbild aufzubauen. Und "wenn ihr wollt, könnt ihr einfach hingehen und einen oder mehrere fragen, ne ganze Menge von denen die dieses Ereignis das damals gesehen haben und mitbekamen, leben noch" relativiert sich doch sehr, wenn man bedenkt, dass zu jener Zeit (vielleicht bis auf ganz vereinzelte Händler) nie jemand aus Korinth bis nach Jerusalem kam und es sowieso ziemlich aussichtslos sein dürfte, in einer Großstadt irgendwelche nicht namentlich benannten Zeugen zu finden.

Sieh's mir nach, aber ich bin weiterhin keineswegs überzeugt.
Wenn du uns missionieren willst (was du ja offensichtlich nach Kräften versuchst), wirst du etwas mehr bringen müssen als die stete Wiederholung, wie bedeutsam Gottes Wort ist
Das Wort "missionieren" birgt ein bissen die Gefahr, dass damit verdeckt wird, dass letztlich jeder so seine Überzeugungen hat, für die er wirbt. Und selbst die Ansicht, jeder müsse sich sein eigenen Überzeugungen erwerben, ist ja nichts weiter als eine weitere Überzeugung. Und darüber hinaus gibt ja z.B. hier im Thread etliche, die bspw das Gericht Gottes - mal höflich ausgedrückt - für ein Märchen halten. Und die sich mit dem Äußern und Begründen dieser Überzeugung ja auch nicht zurückhalten. Warum wirfst Du diesen Leuten nicht ebenfalls Missionieren vor?

Egal.

Was mich anbetrifft, geht's mir jedenfalls vor allem darum, einfach mal einige bisher felsenfest geglaubten Überzeugungen (wie zum Beispiel von der Letztgültigkeit des Verstandes- und Vernunftsmaßstabs oder des Gefühlsmaßstabs) etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, wie tragfähig das wirklich ist.
Ganz einfach - wenn Leute einen Missionar zu widerlegen versuchen, ist das für mich nicht vergleichbar. Sollte dagegen z.B. ein Atheist ohne konkreten Anlass gläubige Menschen "bekehren" wollen, würde ich das nicht gutheißen.

Und was die Erschütterung felsenfester Überzeugungen betrifft - wie gesagt, dafür musst du wohl etwas mehr bringen.
Zuletzt geändert von IHaveForgivenJesus am 15 Mär 2013 16:00, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Zitat repariert
Tirak

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Tirak »

ABChancenlos hat geschrieben: Das Wort "missionieren" birgt ein bissen die Gefahr, dass damit verdeckt wird, dass letztlich jeder so seine Überzeugungen hat, für die er wirbt. Und selbst die Ansicht, jeder müsse sich sein eigenen Überzeugungen erwerben, ist ja nichts weiter als eine weitere Überzeugung. Und darüber hinaus gibt ja z.B. hier im Thread etliche, die bspw das Gericht Gottes - mal höflich ausgedrückt - für ein Märchen halten. Und die sich mit dem Äußern und Begründen dieser Überzeugung ja auch nicht zurückhalten. Warum wirfst Du diesen Leuten nicht ebenfalls Missionieren vor?
Egal.
Nachtrag: Egal ist das nicht. Im Gegenteil, für mich zeigt sich dort ein Unterschied. Jeder mag so eigene Überzeugungen haben, aber nicht jeder wirbt dafür oder überträgt sie zwangsläufig auf andere Menschen. Es ist für mich schon ein Unterschied, ob jemand etwas für eine allgemeingültige universelle Wahrheit hält und daraus versucht, andere davon zu überzeugen oder ob jemand lediglich die eigene Überzeugung darstellt und sie versucht, zu begründen.
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Re: ProChrist 2013

Beitrag von Einsamer Igel »

NeC hat geschrieben:
Jocas hat geschrieben:Erschreckend finde ich, dass der "Pro-Christ"-Slogan als überheblich verstanden wird. Ich verstehe ich so, dass die Christen auf den Plakaten sagen: Du und deine Sehnsüchte sind uns wichtig und auch Gott. Falls du selbst dich Gott nicht mitteilen möchtest, tun wir das für dich.
Sicher, so interpretiert klingt es schon viel angenehmer. Allerdings soll so ein Slogan ja möglichst eine breite Masse von Menschen ansprechen... Meinst Du es gibt so viele, die sich gern Gott mitteilen würden, aber es nicht selbst tun mögen? Ehrlich gesagt kommt mir das eher wie ein exotischer Ausnahmefall vor. Schließlich wurde zumindest mir beigebracht, dass ein Gebet keinerlei formalen Anforderungen genügen muss, und es daher jedermann und jederzeit als persönlicher Draht zu Gott zur Verfügung steht. Wozu das also von anderen Menschen in meinem Namen erledigen lassen?

Und da drängt sich mir halt sehr schnell die Idee auf, das sich die ProChrist-Leute möglicherweise selber einfach für geeigneter oder würdiger halten mit Gott zu sprechen als der Durchschnitts-Mensch auf der Straße. Und das würde ich überheblich finden. Du nicht?

Aber keine Sorge. Das ist nur mein persönlicher Eindruck. Der Werbeslogan hat halt bei mir spontan genau den gegenteiligen Effekt gehabt als vermutlich beabsichtigt.
Ich bin auch schon über diesen oder einen ähnlichen Slogan gestolpert. Wo eine organisierte Gruppe den Menschen anbot, ihre Gebete und Wünsche an Gott stellvertretend zu übernehmen.

Da fragte ich mich auch, wodurch können die das besser, haben die den DSL-Draht zu Gott?

Aber: Ich habe meine Anliegen auch schon in Gebete (befreundeter) gläubiger Menschen mit einschließen lassen.

Klar kann ein jeder für sich selber beten. Aber Menschen brauchen vielleicht auch andere Menschen, die von ihnen Notiz nehmen, die Anteil nehmen, die mit guten Gedanken bei ihnen sind. Und wenn man für jemanden selber nichts mehr tun kann, dann gibt man dessen Anliegen an höhere Instanz weiter. Man betet für den anderen. Das ist schließlich auch christliche Nächstenliebe.

Die befreundete Christin, die für mich gebetet hat, schrieb mir kürzlich, Gott sei mitten unter denen, die sich in seinem Namen versammeln. Das heißt doch nichts anderes, als dass Gemeinschaft erwünscht ist. Dass Menschen zusammen halten und sich beistehen sollen.

Ich bin keine gläubige Christin, aber dieses Konzept scheint mir gut und richtig zu sein.
Timbon

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Timbon »

Einsamer Igel hat geschrieben:Ich bin auch schon über diesen oder einen ähnlichen Slogan gestolpert. Wo eine organisierte Gruppe den Menschen anbot, ihre Gebete und Wünsche an Gott stellvertretend zu übernehmen.

Da fragte ich mich auch, wodurch können die das besser, haben die den DSL-Draht zu Gott?

Aber: Ich habe meine Anliegen auch schon in Gebete (befreundeter) gläubiger Menschen mit einschließen lassen.

Klar kann ein jeder für sich selber beten. Aber Menschen brauchen vielleicht auch andere Menschen, die von ihnen Notiz nehmen, die Anteil nehmen, die mit guten Gedanken bei ihnen sind. Und wenn man für jemanden selber nichts mehr tun kann, dann gibt man dessen Anliegen an höhere Instanz weiter. Man betet für den anderen. Das ist schließlich auch christliche Nächstenliebe.

Die befreundete Christin, die für mich gebetet hat, schrieb mir kürzlich, Gott sei mitten unter denen, die sich in seinem Namen versammeln. Das heißt doch nichts anderes, als dass Gemeinschaft erwünscht ist. Dass Menschen zusammen halten und sich beistehen sollen.

Ich bin keine gläubige Christin, aber dieses Konzept scheint mir gut und richtig zu sein.
ich tu mir mitm Glauben inzwischen auch sehr schwer, aber des Gemeinschaftsgefühl is echt toll und solang nach dem Gebot der Nächstenliebe gelebt wird (innerhalb der Menschenrechte) ne super Sache. Schon deswegen find ichs bedauernswert, mangels Glauben kaum noch Motivation für unsre Kirche zu haben :/


@ Tirak: Seh ich genauso, wenn "Überzeugung" bedeutet "nach meinem Kenntnisstand ist das die beste Beschreibung".


Und wenn ich grad dabei bin:
Dir ist aber schon klar, dass sich solch eine "Beweisführung" für fast jeden Glauben darstellen lässt?
Dies ist der Punkt. Und damit kommt man an das Problem, dass es ziemlich viele verschiedene Konzepte gibt (all die christlichen, islamischen, buddhistischen, esoterischen, ... Richtungen halt), aber nach dem logischen Prinzip "zwei sich widersprechende Aussagen sind nie gleichzeitig wahr" (wer des Prinzip kippt, landet in der Beliebigkeit) nur maximal eine von denen wahr sein kann, da sie alle unterschiedliche Aussagen machen, was nach dem Tod passiert und sonstige Widersprüche. Da is die Frage: Welche denn? Oder gar keine? Und dass die Idee wahr sein sollte, dass jeder nachm Tod seinen Glauben erlebt, ist mit manchen Religionen widersprüchlich und davon ab auch unwahrscheinlich.

Mich würd ja mal ne gute Gegenargumentation interessieren. Hab noch keine gehört, die net einfach doch ihren Glauben verteidigt.
ABChancenlos

Re: ProChrist 2013

Beitrag von ABChancenlos »

Tirak hat geschrieben: ich weigere mich nicht, dass zu hinterfragen. Im Gegenteil, ich frage ja gerade deshalb nach, da es so für mich den Anschein hat, als bist du völlig von dem überzeugt, was du schreibst. So überzeugt, dass du meinst, dass Gott alle etwas anginge. Ich denke, bei solch einer These ist schon Fragen angebracht.
Gott geht uns alle etwas an, so wie Gravitation, Radioaktivität oder Nährstoffe auch.

Ich kann so leben, dass Gravitation mich nichts angeht und mit durchgedrückten knien vom Küchentisch springen. Ich kann so leben, dass Radioaktivität mich nichts angeht und mir Schmuck aus Uran fertigen lassen. Ich kann so leben, dass Nährstoffe mich nichts angehen und Vitamin C aus meiner Ernährung ausschließen.
Die Frage ist nur: mit welchen Folgen?

Versteh echt nicht, was daran jetzt so schwer zu begreifen ist.
Wie ich nun auch schon mehrfach geschrieben habe, weiss ich nichts
Und woher weißt Du so genau, dass Du nichts weißt bzw nichts wissen kannst?

Wenn die Botschaft wahr ist, dann heißt das: man KANN wissen.
zwillingsschwester hat geschrieben:
ABChancenlos hat geschrieben:
zwillingsschwester hat geschrieben:Ist es nicht jedermanns Recht, an etwas zu zweifeln, mit dem man sich nicht wohlfühlt oder dem man nichts abgewinnen kann?

Versteh ich nicht. In der Schutzkleidung, die z.B. in Hochsicherheitslaboratorien Pflicht ist, fühlt man sich doch auch nicht gerade wohl. Das Material ist ziemlich steif, und die Schutzbrillen fühlen sich auch nicht gerade an wie angegossen..... Aber das ist doch kein Grund, daran zu zweifeln, dass sie wichtig ist??
Huch?! Und ich hab gedacht, mein Karnevalsbeispiel wäre schon doof, aber das hier ist doch Äpfel mit Birnen vergleichen. Jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch sieht doch seinen persönlichen Nutzen im Tragen von Schutzkleidung, oder?
Eben. Ob man sich wohlfühlt darin oder nicht, ist kein Kriterium.
ABChancenlos hat geschrieben:
zwillingsschwester hat geschrieben:Das ist doch kein Angriff gegen die Menschen, die diese spezielle Sache gut finden! Ich denke, die allermeisten Mitglieder hier waren zumindest zu Kindertagen mal hier und da in der Kirche. Was erlebt man da? Stillsitzen, Mundhalten! Dann darf man nach Ende der Messe oder des Gottesdienstes mithören, dass Frau Schmitz meint, Frau Müller hätte sich unmöglich angezogen. Man muss doch auf seine Kleidung achten, wenn man IN DIE KIRCHE geht! Später dann Religionsunterricht: BENOTET! Macht das Sinn? Einem Kind gute Noten zu geben, weil es GLAUBT und einem andere schlechte, weil es keinen Zugang findet? Was genau ist verwerflich daran, wenn man nach Jahren diverser Erfahrungen mit Glauben/Kirche/Christentum entscheidet, dass man damit nicht viel anfangen kann, auch wenn man die Bibel NICHT auswendig gelernt hat?

Und woher weißt Du so sicher, dass das nicht eine weitere Strategie des Versucher ist, Menschen von Gott wegzubringen. So wie ganz am Anfang:

" Sollte Gott wirklich gesagt haben, daß ihr von keinem Baum im Garten essen dürft?" ... "Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß: An dem Tag, da ihr davon esst, werden euch die Augen geöffnet, und ihr werdet sein wie Gott und werdet erkennen, was gut und böse ist!"

Immer dieselbe Strategie. Zweifel säen: "Das angebliche 'Wort Gottes', das stimmt so gar nicht, das wird nur so behauptet, weil man euch was vorenthalten will...." - die Bischöfin die besoffen über ne rote Ampel fährt, kinderschändende Priester - Begründungen tausendfach, warum das alles sowieso unglaubwürdig ist, warum man nicht danach zu fragen braucht usw.

Alles in allem nichts Neues unter der kalten Sonne der Verführung.
Das weiß ich nicht, aber warum muss ich das denn wissen?
Weil es darüber bestimmen könnte, ob wir in Ewigkeit Gemeinschaft mit Gott haben dürfen, oder in der Verlorenheit existieren müssen?
ABChancenlos hat geschrieben:
zwillingsschwester hat geschrieben:Ist doch nicht so schlimm, wenn wir nicht alle gute und gläubige Christen sind, oder tun wir Dir damit ein Leid an?

Es geht nicht um mich (oder um den Gläubigen mit dem Du Dich gerade unterhältst), sondern um Gott. So sehr, wie es UNS weh tut, wenn ein geliebter Mensch sich von uns abwendet, so sehr schmerzt es Gott, wenn seine Geschöpfe sich gegen die Gemeinschaft mit ihm entscheiden. Denn er hatte sie ja ursprünglich für diese Gemeinschaft geschaffen!! Bis dann dieses schreckliche Ereignis passierte, mit dem der Mensch sich selbst untauglich machte für die Gemeinschaft.

Und das ist der Punkt....... wir dürfen das. Gott respektiert das. So wie wir es im Verhalten Jesu immer wieder gespiegelt finden. Er sagt sein Wort - und dann steht eine Entscheidung an:

"Als der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter" (Mt 19,22)

vs

"Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück." (Lk 19,8)
So langsam verstehe ich das. Weil ich mit Gott nichts anfangen kann ist er unglücklich und weil Du sehr nahe bei Gott bist möchtest Du nicht, dass er unglücklich ist und versuchst daher, mich zum Glauben zu führen, damit Gott wieder froh ist?

Ich sag Dir mal was: Ich war schon immer der Meinung, dass jeder seinen Weg zu Gott selber finden sollte - so er das denn möchte.

Je mehr mich jemand bedrängt und zu überzeugen versucht, desto mehr wende ich mich ab. Das kannst Du gerne die naive Haltung eines Kindes nennen, aber es ist so. Und möglicherweise geht es nicht nur mir so!
nein, es nicht ums Überzeugen. Die Bibel lehnt ein "Überzeugen" sogar ausdrücklich ab. Sondern es geht explizit darum, die anstößige Botschaft klar und deutlich zu sagen, allerdings verständlich (also nicht versteckt hinter Kirchen-Vokabular).

Und dann ist es an jedem selbst, diese Botschaft anzunehmen oder abzulehnen. Wir dürfen uns dagegen entscheiden und verlorengehen, das ist unser Geburtsrecht.
Ich verspreche Dir, dass ich mich vertrauensvoll an die Kirche wenden werde, sobald ich das Bedürfnis verspüre, meinen Weg zu Gott zu finden.
dieses Bedürfnis wirst Du nicht verspüren... woher auch? Du bist - wie wir alle - in der Sünde, der Trennung von Gott zur Welt gekommen und lebst dort. Das IST ja ein symptom dieser Trennung: dass wir von Natur aus gar kein Bedürfnis haben, zu beten, Gott zu ehren usw.
Aber bis dahin will ich mich nicht dafür rechtfertigen müssen, dass ich es gut finde, mein Schicksal selbst in die Hand nehmen zu können und zu glauben, dass eben mit mir oder für mich gar nichts mehr passiert, wenn ich tot bin.
tja, nur ändert ja unser Glaube daran, dass nichts passiert, die tatsächlich erlebte Wirklichkeit nicht beeinflussen.
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Dir ist aber schon klar, dass sich solch eine "Beweisführung" für fast jeden Glauben darstellen lässt?
na, dafür hätt ich aber gern mal ein konkretes Beispiel.
Im übrigen gibt es meines Wissens keine schriftlichen Dokumente von Menschen, die selbst Jesus nach der Kreuzigung in seiner körperlichen Gestalt gesehen haben.
Der Pferdefuß liegt in dem Begriff "Wissen". Wissen (im wissenschaftlichen Sinne) kann man nur Dinge, die man irgendwie messen oder sonstwie betrachten kann (z.B. historische Quellen wie Tonscherben, Papyri usw). Und unter den Bedingungen des Mittelmeerklimas verrottete Papyri gehören nun gerade nicht dazu.

Allerdings ist es ja nur allzu logisch, dass die 12 Jünger bei der rasch wachsenden Zahl an Gemeinden außerhalb Jerusalems nicht überall zugleich sein konnten, und dass deshalb schon sehr früh, innerhalb der ersten Monate nach dem Ereignis, Schriftdokumente über das Geschehene angefertigt wurden. Das ist einfach ne zwingende Notwendigkeit.
Und auch wenn es so etwas gäbe - noch bis vor relativ kurzer Zeit haben genügend Menschen beschworen, Hexen und Dämonen etc. gesehen zu haben. Ist oft genug in irgendwelchen Schriften festgehalten worden. Glaubst du deshalb an die Existenz solcher Wesen?
in so einem Fall würde ich einfach dieselben Kriterien anlegen, wie sie die Bibel anlegt, und u.a. fragen:

a) "wodurch weißt du so genau, dass das, was du da gesehen hast, wirklich eine Hexe/ Dämon/ Geist war? Ich glaube dir, dass du etwas gesehen hast, aber woher weißt du so sicher, dass es nicht nur ein Schatten im dunklen Gebüsch war, wie wir sie bspw von Nachtfahrten mit dem Auto kennen?"

b) "bist du der einzige Zeuge dieses Ereignisses, oder existieren noch andere?" Falls noch andere existieren: "woher wisst ihr, dass ihr alle wirklich DASSELBE Phänomen wahrgenommen habt? Oft nimmt der eine ein Heulen wahr, der andere sieht einen Schatten, und weil dann aber beide ihre Wahrnehmungen mit 'Dämon' bezeichnen, glauben sie sie hätten dasselbe gesehen.... also wie seid ihr sicher, dass es wirklich DIESELBE Erscheinung war?"

c) "was bist du und was sind die anderen für Menschen? Seid ihr (so wie Paulus) Intellektuelle? Seid ihr (so wie Petrus) handfeste, realistische, mitten im Leben stehende Typen, denen man kein X für ein U vormachen kann?

Also ich würd einfach die Kriterien anlegen, die die Bibel anlegt.
Wenn jemand in einem Jahrzehnte nach dem Ereignis geschriebenen Brief behauptet, irgendwelche Leute hätten Jesus leibhaftig gesehen, ist das meiner Meinung nach sehr dünn, um hierauf sein ganzes Weltbild aufzubauen.
Darauf könnte man kommen, wenn man dieses Schriftdokument gedanklich aus dem historischen Gesamtzusammenhang herauslösen würde. Aber man muss halt die Situation sehen.

Die Schüler von Jesus dachten bei der Kreuzigung bis zum letzten Moment, dass er die Nägel rausreißen, vom Kreuz steigen und sich als der in ihren Schriften angekündigte Messias beweisen würde. Und als das nicht geschah, sondern Jesus wirklich starb, waren sie überzeugt, das wär das Ende. Wieder bloß irgend ein Weisheitslehrer. Einer von vielen. Beeindruckendes Charisma, tolle Worte..... aber letztlich eben nur Schall und Rauch. Und nun, überzeugt davon, dass sie jetzt die nächsten sein würden die hingerichtet werden, versteckten sie sich in der Altstadt von Jerusalem. Petrus hatte ja es schon erleben dürfen, wie sich das so anfühlte, wenn Leute kamen und sagten: "sag mal, du bist doch auch so ein Anhänger von dem der da vor Gericht steht! Doch doch! Du gehörst auch zu denen!" - woraufhin er ja entgegnet hatte, ihn nicht zu kennen. Also die blanke Angst steckte denen im Nacken.

Und als dann erst einige Frauen, und danach vereinzelte Jünger Behaupteten, Jesus gesehen zu haben, dachten die: jetzt werden wir verrückt und fangen an Gespenster zu sehen.

Erst, als die Erscheinungen über Tage und Wochen an verschiedenen Orten unabhängig voneinander auftraten, und als Menschen, die Jesus gekannt hatten, diese Erscheinungen wirklich als Jesus identifizieren konnten, erst da gewannen sie nach und nach die Sicherheit: der ist nicht im Tod geblieben.

Und erst daraufhin fassten die verängstigten Leute überhaupt den Mut, obwohl sie wussten was ihnen blühen würde (nämlich ebenfalls die Kreuzigung), öffentlich aufzutreten und die Botschaft von Jesus weiterzusagen. Ohne dieses Ereignis hätten die weder den Mut, noch überhaupt einen Grund gehabt, das zu tun. Denn sie selbst hatten Jesus ja sterben sehen und dachten demzufolge halt, er wär bloß ein Mensch wie jeder andere.
Und "wenn ihr wollt, könnt ihr einfach hingehen und einen oder mehrere fragen, ne ganze Menge von denen die dieses Ereignis das damals gesehen haben und mitbekamen, leben noch" relativiert sich doch sehr, wenn man bedenkt, dass zu jener Zeit (vielleicht bis auf ganz vereinzelte Händler) nie jemand aus Korinth bis nach Jerusalem kam und es sowieso ziemlich aussichtslos sein dürfte, in einer Großstadt irgendwelche nicht namentlich benannten Zeugen zu finden.
ja und? Versteh jetzt den Zusammenhang zur Liste der Augenzeugen nicht wirklich...
Wenn du uns missionieren willst (was du ja offensichtlich nach Kräften versuchst), wirst du etwas mehr bringen müssen als die stete Wiederholung, wie bedeutsam Gottes Wort ist
Das Wort "missionieren" birgt ein bissen die Gefahr, dass damit verdeckt wird, dass letztlich jeder so seine Überzeugungen hat, für die er wirbt. Und selbst die Ansicht, jeder müsse sich sein eigenen Überzeugungen erwerben, ist ja nichts weiter als eine weitere Überzeugung. Und darüber hinaus gibt ja z.B. hier im Thread etliche, die bspw das Gericht Gottes - mal höflich ausgedrückt - für ein Märchen halten. Und die sich mit dem Äußern und Begründen dieser Überzeugung ja auch nicht zurückhalten. Warum wirfst Du diesen Leuten nicht ebenfalls Missionieren vor?

Egal.

Was mich anbetrifft, geht's mir jedenfalls vor allem darum, einfach mal einige bisher felsenfest geglaubten Überzeugungen (wie zum Beispiel von der Letztgültigkeit des Verstandes- und Vernunftsmaßstabs oder des Gefühlsmaßstabs) etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, wie tragfähig das wirklich ist.
Ganz einfach - wenn Leute einen Missionar zu widerlegen versuchen, ist das für mich nicht vergleichbar. Sollte dagegen z.B. ein Atheist ohne konkreten Anlass gläubige Menschen "bekehren" wollen, würde ich das nicht gutheißen.
Und warum würdest du das nicht gutheißen? Weil Du eine bestimmte Überzeugung hast, aus der heraus Du das nicht gutheißt. Eine Überzeugung, die Du nicht nur still für Dich hast, sondern der folgend Du in bestimmter Weise handelst (z.B. indem Du sagst "ich heiße das nicht gut" o.ä.).

Du siehst also: wir alle sind in irgend einer Form Missionare, auch wenn man diesen Begriff normalerweise nicht in diesem Zusammenhang verwendet. An der Tatsache, dass hier ein Missionieren abläuft, ändert das aber nichts.
Und was die Erschütterung felsenfester Überzeugungen betrifft - wie gesagt, dafür musst du wohl etwas mehr bringen.
das wollt ich auch gerade schreiben.: Deine Ansichten, die Du so äußerst sind nicht wirklich überzeugend. Sie wirken eher, als hättest Du sie schnell mal eben spontan zusammengeklaubt und leidlich halb durchdacht.

Tirak hat geschrieben:
ABChancenlos hat geschrieben: Das Wort "missionieren" birgt ein bissen die Gefahr, dass damit verdeckt wird, dass letztlich jeder so seine Überzeugungen hat, für die er wirbt. Und selbst die Ansicht, jeder müsse sich sein eigenen Überzeugungen erwerben, ist ja nichts weiter als eine weitere Überzeugung. Und darüber hinaus gibt ja z.B. hier im Thread etliche, die bspw das Gericht Gottes - mal höflich ausgedrückt - für ein Märchen halten. Und die sich mit dem Äußern und Begründen dieser Überzeugung ja auch nicht zurückhalten. Warum wirfst Du diesen Leuten nicht ebenfalls Missionieren vor?
Egal.
Nachtrag: Egal ist das nicht. Im Gegenteil, für mich zeigt sich dort ein Unterschied. Jeder mag so eigene Überzeugungen haben, aber nicht jeder wirbt dafür oder überträgt sie zwangsläufig auf andere Menschen. Es ist für mich schon ein Unterschied, ob jemand etwas für eine allgemeingültige universelle Wahrheit hält und daraus versucht, andere davon zu überzeugen oder ob jemand lediglich die eigene Überzeugung darstellt und sie versucht, zu begründen.
ja aber warum versucht er dann, sie zu begründen? Zu welchem Zweck?
DJones82

Re: ProChrist 2013

Beitrag von DJones82 »

ABChancenlos hat geschrieben:
Gott geht uns alle etwas an, so wie Gravitation, Radioaktivität oder Nährstoffe auch.

Oh man, was für eine Arroganz!! Da fehlen mir echt die Worte. Und da wundert ihr euch, dass euch Christen teilweise blanker Hass entgegen schlägt? :fluchen: :twisted: :twisted:
NBUC
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Re: ProChrist 2013

Beitrag von NBUC »

ABChancenlos hat geschrieben: ...
Die Frage ist nur: mit welchen Folgen?

Versteh echt nicht, was daran jetzt so schwer zu begreifen ist.
Ebend. Deine Beispiele haben messbare Chancen auf Gesundheitsgefährdung. Zu Gottlosigkeit konnte die noch keiner beweisen.

Wenn die Aktioenn derjenigen, welche sich jetzt quasi hauptberuflkich mit Gott beschäftigen nicht als repräsentativ für Glauben genommen werden dürfen, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass diejenigen, welche die Bibel geschrieben haben da besser waren. Also kann die Bibel als Menschenwerk genausowenig für gottesrelevant genommen werden, inklusive aller Trennungs- und Sündenkonstrukte.
Folglich ist jeder wieder vor dem potentiellen Gott (oder dann Göttern - Einzahl ist dann ja auch nicht belegbar) für sich allein.
Das dieser dann Verehrung und Anbetung verlangt (statt einfach nur anständiges (nach welchenMaßstäben acuh immer) Verhalten erscheint mir da erstens keinesfalls belegt, sondern eher noch die Erfindung eben einer kriminellen Priesterkaste, denn wer hat denn letztlcih was von dieser Rollenverteilung?
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Mobienne

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Mobienne »

ABChancenlos hat geschrieben:Gott geht uns alle etwas an, so wie Gravitation, Radioaktivität oder Nährstoffe auch.

Ich kann so leben, dass Gravitation mich nichts angeht und mit durchgedrückten knien vom Küchentisch springen. Ich kann so leben, dass Radioaktivität mich nichts angeht und mir Schmuck aus Uran fertigen lassen. Ich kann so leben, dass Nährstoffe mich nichts angehen und Vitamin C aus meiner Ernährung ausschließen.
Die Frage ist nur: mit welchen Folgen?

Versteh echt nicht, was daran jetzt so schwer zu begreifen ist.
Was ist jetzt nochmal die schwere unüberlebbare Folge, wenn ich Gott aus meinem Lebenskonzept ausschließe?
Shinji

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Shinji »

Mobienne hat geschrieben:
ABChancenlos hat geschrieben:Gott geht uns alle etwas an, so wie Gravitation, Radioaktivität oder Nährstoffe auch.

Ich kann so leben, dass Gravitation mich nichts angeht und mit durchgedrückten knien vom Küchentisch springen. Ich kann so leben, dass Radioaktivität mich nichts angeht und mir Schmuck aus Uran fertigen lassen. Ich kann so leben, dass Nährstoffe mich nichts angehen und Vitamin C aus meiner Ernährung ausschließen.
Die Frage ist nur: mit welchen Folgen?

Versteh echt nicht, was daran jetzt so schwer zu begreifen ist.
Was ist jetzt nochmal die schwere unüberlebbare Folge, wenn ich Gott aus meinem Lebenskonzept ausschließe?
Vielleicht der Besuch einer mit Mistgabeln und Fackeln bewaffneten Horde von Fundi-Christen?
Bild
Tirak

Re: ProChrist 2013

Beitrag von Tirak »

ABChancenlos hat geschrieben: Gott geht uns alle etwas an, so wie Gravitation, Radioaktivität oder Nährstoffe auch.

Ich kann so leben, dass Gravitation mich nichts angeht und mit durchgedrückten knien vom Küchentisch springen. Ich kann so leben, dass Radioaktivität mich nichts angeht und mir Schmuck aus Uran fertigen lassen. Ich kann so leben, dass Nährstoffe mich nichts angehen und Vitamin C aus meiner Ernährung ausschließen.
Die Frage ist nur: mit welchen Folgen?

Versteh echt nicht, was daran jetzt so schwer zu begreifen ist.
Gravitation, Radioaktivität und Nährstoffe sind "zufälligerweise" Dinge, die sich sogar empirisch nachweisen lassen. Das ist eine ganz andere Ebene. Du willst deinen Gott in die gleiche Ebene setzen? Nun dann bedeutet dies auch, dass es für die entsprechenden Methoden erfassbar sein müsste, ansonsten wird es ein wenig schwierig, darüber etwas empirisch herauszufinden oder auf der Ebene darüber zu diskutieren. Natürlich kann ich auch Gravitation, Radioaktivität und Nährstoffe völlig ignorieren und daraufhin die wohlbekannten gesundheitlichen Folgen spüren. Deine Frage geb ich an dich zurück, also was für gesundheitliche Folgen hat es denn, wenn ich sage, dass ein Gott mich nichts anginge? Klär mich auf.
ABChancenlos hat geschrieben: Und woher weißt Du so genau, dass Du nichts weißt bzw nichts wissen kannst?

Wenn die Botschaft wahr ist, dann heißt das: man KANN wissen.
Ja, sprich wenn die Bedingung "Botschaft ist wahr" erfüllt ist. Weiss ich das? Nein, da meine Erkenntnisfähigkeit begrenzt ist, ebenso meine Wahrnehmung usw. Für mich ist es nicht zugänglich. Das beantwortet ersteres. Oder weisst du etwa, was ich über mich weiss? Interessant, denn schliesslich kennst du mich ja nicht.

ABChancenlos hat geschrieben: ja aber warum versucht er dann, sie zu begründen? Zu welchem Zweck?
Warum? Um seine Überzeugung zu stützen und erkenntlich zu machen, worauf sie basiert. Es wird lediglich zur Info offengelegt.