Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

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Mr. Lonely

Re: Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

Beitrag von Mr. Lonely »

Also ich wäre froh wenn mich jemand darauf ansprechen würde. Natürlich nicht auf eine herablassende Weise, sondern aus ehrlichem Interesse.
Unique91

Re: Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

Beitrag von Unique91 »

Also wenn man mit dem besten Freund nicht über sowas reden kann, mit wem dann? :gruebel:
nobody77

Re: Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

Beitrag von nobody77 »

Also direkt darauf ansprechen würde ich ihn nicht. Sowas suggeriert ihm nur das du seine Lebensweise nicht in Ordnung findest und ich würde von meinem besten Freund erwarten das er mich so mag wie ich bin. Und helfen kannst du ihm damit wohl auch nicht ausser du sagst ihm das es vollkommen ok ist und schliesslich jeder das machen kann was er möchte. Aber dann würde er sich sicher fragen wieso du ihn denn dann überhaupt darauf ansprichst.

Evtl. kannst du ja mal kleine Bemerkungen fallenlassen ob er im Moment jemanden hat oder du "meckerst" über (d)einen Freund und fragst ihn ob er mit Frauen das selbe Problem hat.
Wenn er dir aber versichert das er glücklicher Single ist solltest du schleunigst das Thema wechseln am besten mit "Ja kann ich verstehen" oder irgend nem ähnlichem Spruch.
Sonst wird er sich bestimmt bald genauso gerne mit dir unterhalten wie der Großteil von uns sich darauf freut wenn er beim nächsten Familientreffen wieder auf seinen Beziehungsstatus angesprochen wird.
Stephan1977

Re: Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

Beitrag von Stephan1977 »

Also von mir weis es mein bester Freund schon lange und wir reden offen darüber, aber wir kennen uns auch seit der 9. Klasse.

Ein Studienkollege und zwei Arbeitskollegen, mit alle hatte ich ein gute Verhältnis und wir haben uns auch über private Dinge unterhalten, wenn auch nicht über all zu persönlich, habe mich irgenwann darauf angesprochen. Alle ware sehr dezent dabei aber trotzdem relativ direkt. Ich würde nie über ein Freunden Reden und so und ob ich da irgendein Problem hätte oder schlechte Erfahrungen.
Sollche Situation sind immer etwas unangenehm, aber ich habe es ausgesprochen, wir haben uns etwas darüber unterhalten. Das Verhältnis mit aller war danach sogar eher besser. Aber ich denke das hängt von allen beteiligten ab.

Das passt jetzt nicht ganz zu deinem Problem, aber ich habe inzwischen beschlossen, mich gewissen Personen (gut ausgewählte), wenn es sich aus der Situation heraus ergibt, mich zu outen, auch wenn ich nicht unter Druck stehe etwas zu Antworen. Seit letze Woche haben es so 3 Arbeiskollegen(in) erfahren. Zwei davon hatten mit der Situation glaub mehr Probleme als ich. Am nächsten Tag, war alles wie gehabt, keine Nachwirkungen, kein komisch Blick nicht.
Zugegeben ich gehen damit nicht Hausieren und den meisten werde ich es bewußt nicht sagen.
Solitude

Re: Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

Beitrag von Solitude »

Hi, wenn er ein wirklich guter Freund ist, könntest du das Thema mal ganz vorsichtig vom Rande her anschneiden und sehen wie er reagiert. Ob er ausweicht oder sich weiter öffnet. Der Austausch würde ihm gut tun aber die Hemmschwelle ist bei diesem schambesetzten Thema extrem hoch...
Ich glaube meine Freunde würden "die Sache" deswegen nie von sich aus thematisieren weil sie nicht wissen wie ich reagiere.
larryd

Re: Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

Beitrag von larryd »

Stephan1977 hat geschrieben:Das passt jetzt nicht ganz zu deinem Problem, aber ich habe inzwischen beschlossen, mich gewissen Personen (gut ausgewählte), wenn es sich aus der Situation heraus ergibt, mich zu outen, auch wenn ich nicht unter Druck stehe etwas zu Antworen. Seit letze Woche haben es so 3 Arbeiskollegen(in) erfahren. Zwei davon hatten mit der Situation glaub mehr Probleme als ich. Am nächsten Tag, war alles wie gehabt, keine Nachwirkungen, kein komisch Blick nicht.
Zugegeben ich gehen damit nicht Hausieren und den meisten werde ich es bewußt nicht sagen.
Wenn du das ohne Not thematisierst, hast du dann nicht die Sorge, dass diese "ausgewählten" Leute damit hausieren gehen könnten? Ich habe es in anderen Zusammenhängen schon oft erlebt, wie vermeintlich vertrauensvolle Personen über "Freunde" ablästern und Vertrauchliches ausplaudern. Sehr ernüchternd sowas.
Stephan1977

Re: Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

Beitrag von Stephan1977 »

larryd hat geschrieben:
Stephan1977 hat geschrieben:Das passt jetzt nicht ganz zu deinem Problem, aber ich habe inzwischen beschlossen, mich gewissen Personen (gut ausgewählte), wenn es sich aus der Situation heraus ergibt, mich zu outen, auch wenn ich nicht unter Druck stehe etwas zu Antworen. Seit letze Woche haben es so 3 Arbeiskollegen(in) erfahren. Zwei davon hatten mit der Situation glaub mehr Probleme als ich. Am nächsten Tag, war alles wie gehabt, keine Nachwirkungen, kein komisch Blick nicht.
Zugegeben ich gehen damit nicht Hausieren und den meisten werde ich es bewußt nicht sagen.
Wenn du das ohne Not thematisierst, hast du dann nicht die Sorge, dass diese "ausgewählten" Leute damit hausieren gehen könnten? Ich habe es in anderen Zusammenhängen schon oft erlebt, wie vermeintlich vertrauensvolle Personen über "Freunde" ablästern und Vertrauchliches ausplaudern. Sehr ernüchternd sowas.
Deshalb würde ich es auch keinem erzählen, bei dem ich es mir nicht genau vorher überlegt habe. Aber klar letztlich stellt jeder Mitwisser ein Restrisiko dar.
Solitude

Re: Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

Beitrag von Solitude »

Stephan1977 hat geschrieben: Deshalb würde ich es auch keinem erzählen, bei dem ich es mir nicht genau vorher überlegt habe. Aber klar letztlich stellt jeder Mitwisser ein Restrisiko dar.
Und da ist die andere Gefahr, das sie dich dann "in Watte packen" bzw. wie eine andere Person behandeln und sich jeden Satz in Befangenheit genau abwägen.
Firedragonking

Re: Ein glaube mein bester Freund ist AB - ansprechen?

Beitrag von Firedragonking »

Hallo,


vielen Dank für die vielen tollen Zuschriften. Ich war zwar bei der ersten Antwort erstmal etwas irritiert (klang etwas nach "besser AB als schwul" bzw. "Schwule schmeißen sich an jeden Mann ran") aber dieser unqualifizierten Anwort wurde ja dann hinreichend gekontert. Das es dann ein "Witz" sein sollte...naja, dann war er schlecht platziert. Wie in einer weiteren Antwort richtig festgestellt wurde, lebe ich seit 8 Monaten in einer sehr glücklichen Beziehung und das letzte woran ich bei der Frage, ob ich das Thema ansprechen soll, gedacht habe, ist mich an ihn ranzuschmeißen. Sowas zu unterstellen (auch im "Witz" reproduziert typische Schwulenklischees, schade eigentlich). Aber gut, war ja nur eine Stimme und ich will das jetzt auch nicht weiter ausführen.

Ich selbst habe meine eigene Sexualität überhaupt nur angeführt, weil ich, dadurch dass mir das erst vergleichsweise spät eingestanden hatte, im Alter von 17 bis 23 etwa, oft das Gefühl hatte, keine Frau zu finden, ob der Zug abgefahren ist, mich selbst furchtbar unter Druck gesetzt habe, mir komisch vorkam weil ich als einziger in meinem Freundeskreis über Jahre nie eine Freundin präsentieren konnte, und das meinte ich mit AB-ähnlichen Problemen. Es ist wohl nicht das gleiche, ich hatte mit 19 Jahren mein erstes Mal und es war meine eigene Feigheit mir nicht einzugestehen dass ich schwul war, dass ich mir das überhaupt selbst auferlegt habe. Aber dadurch dass ich in diesen Jahren diese Angst und Einsamkeit mit mir rumgeschleppt habe (selbstverschuldet) habe ich meine Geschichte angeführt.

Eine andere Sache ist das mein bester Freund AB ist. Aus Neugier will ich darüber bestimmt nicht reden. Es geht mir eben darum dass ich heute sehr glücklich bin dass ich mit meinen Freunden keinen Teil meines Lebens verstecken oder ausklammern muss und nicht mehr die Angst haben muss, dass das Thema aufkommt und das war eine große Befreiuung für mich und da ich weiß dass er mit niemanden darüber redet, wünsche ich ihm dass er das kann.

Er weiß dass ich schwul bin, aber in der Tat hab ich nie mit ihn über meinen langwierigen Prozess der Selbsterkenntnis gesprochen. Da könnte ich vielleicht ansetzen und, wenn wir mal einen Abend ohne Zeitdruck haben, meine Geschickte schildern und schauen wie er reagiert und ob er sich öffnen will. Ich denke das habe ich aus den meisten Kommentaren hier herausgehört. Ihm ein Gespräch anbieten, dass ich mit meinen eigenen Erfahrungen einleiten werde und mal schauen.Wenn ich merke, dass ihm das alles zu unangenehm ist, werd ich es wohl dann dabei belassen.