*Alten Thread ausgräbt.*
NBUC hat geschrieben:Ein häufig gehörter, allgemein (hingerotzter) Rat an ABs ist: Geh doch mal raus - danach ist typischerweise Funkstille, was weitere konstruktive Details angehen würde.
Daher hier die Frage: Was ist ein "qualifiziertes" Rausgehen?
(...)
Nun, erst mal denke ich, dass "raus gehen" unter dem Gesichtspunkt "Partner finden" kein falscher Rat ist.
Ich sehe es so: bevor eine Partnerschaft zustande kommt, müssen erst mal ein paar Dinge passieren.
Ich bin kein Psychologe oder so was, und auch sonst nicht wirklich qualifiziert, aber wenn ich mir so die Antworten in
diesem Thread hier anschaue, gibt es wohl ein paar Sachen, die bei der Anbahnung immer wieder vorkommen.
Schauen wir uns das ganze mal rückwarts an (also bitte von unten nach oben lesen.):
7. Man hat eine Partnerschaft.
6. Man merkt, dass "es passt".
5. Man unternimmt etwas zusammen, was Beiden gefällt.
4. Man findet den Charakter des Anderen sympatisch.
3. Man entdeckt gemeinsame Interessen (relevant sind hierbei Interessen, die einem WICHTIG sind).
2. Man kommt ins Gespräch (warum, ist erst mal nicht Teil dieser Auflistung).
1. Man sieht eine einem unbekannte Person (wo, spielt erst mal keine Rolle).
Das ist naturlich nur eine grob vereinfachte, und keinesfalls vollständige Auflistung.
Und es kann durchaus sein, dass manche Menschen, z.B. Berufsbedingt, schon bei Punkt 5 anfangen, ohne, dass man gross mit dem anderen ins Gespräch kommen konnte, oder gar Gelegenheit hatte, ihn sympatisch zu finden.
Der entscheidenden Punkt ist DER:
- Wenn man nicht in Kontakt mit anderen Personen kommt, KANN eine Beziehung gar nicht entstehen (ich lasse Zwangsheiraten mal bewusst aussen vor).
Und um in Kontakt zu kommen, muss man überhaupt erst mal präsent sein, also "unter Menschen sein".
Also man muss raus gegangen sein.
Ob diese "raus gehen" nun physisch passiert ist (Disco, Arbeit, Hobby, etc.)
oder im rein virtuellen Raum passiert ist (Single-Börse, Forum, Online-Spiel),
spielt erst mal keine Rolle.
Auch wer in einem Forum aktiv ist, "geht raus".
Die Frage, die ich mir manchmal stelle, ist:
Haben es manche Leute - mich eingeschlossen - nicht viel eher nötig mal aus sich selbst raus zu gehen ?
Alte Gewohnheiten ablegen, was neues Probieren ?
Es gibt da so einen Spruch im Englischen:
"Life begins at the end of your comfort zone."
"Das Leben beginnt am Ende deiner Komfortzone."
Ich gebe zu, das Wort "Komfortzone" ist im deutschen nicht sehr gebräuchlich.
Man könnte auch "Kuschelecke" sagen, oder "Wohlfühl-Zone".
Jeder Mensch hat das, ich auch.
Es bedeutet, das man sich sein Leben gemütliche eingerichtet hat, man bestimmte Dinge tut, und andere nicht, vermutlich, weil sie einem unangenehm sind - selbst, wenn sie einen weiterbringen würden.
“Move out of your comfort zone. You can only grow if you are willing to feel awkward and uncomfortable when you try something new.”~Brian Tracy~
"Geh raus aus deiner Komfort-Zone. Du kannst nur wachsen, wenn du bereit bist, dich unbeholfen und unwohl zu fühlen, wenn du etwas neues versuchst."
(Wichtig ist mir hierbei der Umstand, das von "wachsen" die Rede ist, nicht von "sich selbst verändern".
-> Vergleiche hierzu den Thread von Birdfoot, "Das paradoxe Gesetz der Veränderung"; nur zur Info.)
Es geht jetzt nicht darum, Dinge zu tun, die einem unangenhem sind, oder die man nicht will, nur um der Überwindung willen (Höhenangst besiegen z.B.).
Sondern darum, dass man Dinge tut, die man eigentlich machen WILL, aber sich nicht (zu-)traut - auch, wenn es peinlich oder unangenehm werden kann - und diesen Zustand auszuhalten.
Also kurz gesagt: "Wenn du es willst, tu es, selbst, wenn es peinlich oder unangenehm wird."
Nun ja, soweit meine Gedanken dazu. -_-