Robinson hat geschrieben:Lerche hat geschrieben:Für mich ist das schon ein Unterschied, wenn ich weiß worauf ich mich einlasse oder ob mir bewusst ins Gesicht gelogen wird, mir vorgegaukelt wird und alles nur geschauspielert ist, das Interesse an mir und meiner Person, nur damit man mit mir f.icken kann.
Ich finde, das ist leider wieder so eine selbsterdachte Panik vor real nie vorkommenden Ereignissen - außer, man macht sie sich selbst. Begründung:
Ob dir voreschauspielert wurde oder nicht, kannst du erst hinterher wissen (wüsstest du's vorher, wäre es ja deine Entscheidung, wie du damit umgehst).
Wie kannst du das nun hinterher wissen, ob er echte efühle hatte oder eschauspielert hat?
Eientlich nur, wenn er dir das laubhaft mitteilt. Du kannst natürlich auch ansonsten warum auch immer fest überzeugt sein, dass du belogen wurdest, aber aufrund von Fakten ohne sein Zutun wissen? Unmöglich. Gefühle, zumal vergangene, noch dazu die anderer Personen, sind ziemlich beweisresistent. Kann man glauben oder nicht.
WENN er es dir dann sagt, bliebe die Frage, warum du DAS nun eher glaubst, als das worauf du anfangs reingefallen bist. Oder nicht. Es ist schlicht nicht entscheidbar und damit unmöglich zu wissen. Kann sein, er belügt dich JETZT - um dir die Trennun leichter zu machen ("das Schwein, mit dem will ich nie mehr ...") ...
Kurz: alle Bedenken, die du in dieser HInsicht hast, sind deine und nur deine. Es ist damit auch allein deine Entscheidung, wie du damit umgehst. Ich empfehle: so, wie es dir damit am besten geht. Nur: ER kann daran im Grunde nichts ändern, außer dein Vertrauen zu gewinnen. WIE und mit welcher Absicht ihm das gelingt: Du weißt es nicht. (Oft weiß er's selbst nicht.)
Das schreibt der gleiche Robinson, der vor ein paar Wochen dafür plädiert hat, dass seine Freundin ihm per Handy ihre Beziehung aufkündigt, wenn sie sich mit jemand anderem vergnügt und danach evtl. die Absicht hat, zu ihm zurückzukehren.
Warum in dem Fall von Josch ein anderer Mensch kurzfristig als Mittel zum Zweck gebraucht werden darf und im anderen Fall eben nicht, erschließt sich mir nicht ganz. Liegt aber vielleicht daran, dass im Beispiel von Josch der Mann der Stecher und im alten Robinson-Beispiel der Leidtragende ist.
Die obigen Zeilen von Robinson legen nahe, dass sich die eigenen Gefühle vollständig durch den Verstand kontrollieren lassen. Schön, wenn's so wäre. Dummerweise gibt es genug Meldungen von Frauen, die sich nach einem ONS ohne weitergehenden Kontakt ausgenutzt gefühlt haben. Teilweise schon während der Penetration selbst. Wenn's nach Robinson ginge, läge das nur daran, dass sie für sich die Situation nicht richtig umgedeutet haben ("so, wie es dir damit am besten geht"). Aber sowas funktioniert eben nur bedingt.
Wenn jemand vorhat, sich einem OdB zu nähern und sich bei ihm plötzlich Skrupel und "Was wäre wenn?"-Gedanken einstellen, dann ist sicher gut, wenn man ihm in diesem Forum gut zugeredet und hilft, zu einem unbefangenerem Umgang mit anderen Menschen zu finden. Andererseits ist es mein Eindruck, dass die allermeisten Menschen den Wunsch nach einer gewissen Sicherheit im Leben haben: Sie vollziehen Handlungen, bei denen sie sich Erfolge versprechen und umgeben sich mit Menschen, denen sie Ehrlichkeit zutrauen. Und da existiert ein mehr als nur gradueller Unterschied zwischen dem Sich-vor-einer-Handlung-zu-Tode-grübeln und einem generellen Sicherheitsbedürfnis. Dieser Unterschied darf m.E. nicht dadurch verwischt werden, dass beides - wie von Robinson - gleichermaßen pathologisiert wird.
Robinson scheint ein Mensch zu sein, für den es im Umgang mit Menschen keine allgemeinen Regeln gibt, der aber einen guten Riecher dafür hat, welches Verhalten in einer bestimmten Situation erfolgsversprechend ist und danach entscheidet. Der Volksmund nennt solche Menschen "Teppichhändler" und lokalisiert diesen Menschenschlag unter anderem in der Politikerkaste.
Mein Eindruck ist, dass Robinson mit seiner Art eher die Ausnahme als die Regel ist. Die allermeisten Menschen streben nach Sicherheit und Verlässlichkeit im Umgang mit anderen Menschen. Sie mögen keinen "Teppichhändler". Vielleicht auch der Grund dafür, dass Robinson weiterhin solo ist.